Internationale Atomtransporte

(letzte Aktualisierung: 22.04.2009)

 Zeitraum: 2004 bis 2007    
Weiterleitung zur Chronik Internationale Atomtransporte, Zeitraum: 2012 bis heute
Weiterleitung zur Chronik Internationale Atomtransporte, Zeitraum: 2011
Weiterleitung zur Chronik Internationale Atomtransporte, Zeitraum: 2010   
Weiterleitung zur Chronik Internationale Atomtransporte, Zeitraum: 2009
Weiterleitung zur Chronik Internationale Atomtransporte, Zeitraum: 2008

(Diese Auflistung ist mit Sicherheit nicht vollständig) 

18. Dezember 2007
AREVA NC: CASTOR aus Italien in Frankreich eingetroffen

Laut einem Communiqué der AREVA NC, zuvor COGEMA (Compagnie générale des matières nucléaires), vom 18.12.07 ist am 18.12.07 um 16:46 Uhr ein Atommüll-Transport aus Italien auf dem 'TN International railway terminal' in Valognes (Frankreich) eingetroffen. Transportiert wurden demnach abgebrannte Brennelemente in zwei Castor-Behältern aus dem norditalienischen AKW Caorso.
Die abgebrannten Brennelemente sollen, laut Aussage der AREVA NC, in der Plutonium-Fabrik La Hague 'wiederaufgearbeitet' werden, um 'verwertbares' Material 'zurückzugewinnen'. Der 'zurückbleibende' hochradioaktive Atommüll soll dann anschließend nach Italien zur 'Endlagerung' zurücktransportiert werden.  

"Arrival of spent fuel from Italy at the TN International railway terminal of Valognes (France) - Two casks of spent fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on December 18, 2007, at 16:46 pm. The fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and condition the final waste for return to Italy for disposal."

AREVA NC kündigte den Atommüll-Transport aus Italien kurzfristig an

Dieser Atommüll-Transport aus Italien war von der AREVA NC zuvor kurzfristig bekannt gegeben worden. In einem Communiqué teilte die AREVA NC am 17.12.07 dazu mit: 
Entsprechend eines Vertrages, der zwischen der SOGIN (italienische Abkürzung für die Firma für das Management der Atomkraftwerke in Italien) und der AREVA geschlossen wurde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur 'Wiederaufbereitung' geschickt.
Aufgrund dieses Vertrages hat ein Transport von zwei Atommüll-Behältern, die abgebrannte Brennelemente enthalten, das italienische Atomkraftwerk in Caorso an 16.12.07 verlassen. Der Transport wird am 18.12.07 auf dem 'TN International railway terminal' in Valognes (Frankreich) erwartet.

"According to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following intergovernmental agreements between France and Italy, part of the spent fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing. - In accordance with these commitments, a shipment of two casks containing spent fuel has left the Italian nuclear power plant of Caorso on December 16, 2007. It could reach the TN International railway terminal located in Valognes from December 18, 2007."

Hintergrund: Vertragsabschluß zwischen AREVA und SOGIN zur 'Wiederaufarbeitung' von 235 Tonnen abgebrannter Brennelemente

Bereits am 09.05.07 hatte die AREVA NC in einem Communiqué erklärt: Anne Lauvergeon, CEO von AREVA und Massimo Romano, Administrator von SOGIN (Firma für das Management der Atomkraftwerke in Italien) haben einen Vertrag im Wert über 250 Million Euro für die 'Wiederaufbereitung' von 235 Tonnen abgebrannter Brennelemente unterzeichnet.
Der Vertrag erfolgte demnach einer zwischenstaatlichen Vereinbarung, die zwischen Frankreich und Italien in Lucques an 24.11.06 unterzeichnet wurde. Er umfaßt den Transport und die 'Wiederaufarbeitung' von abgebrannten Brennelementen aus den italienischen Atomkraftwerken in Caorso, Trino und Garigliano (dabei geht es um jeweils 190, 32 und 13 Tonnen Atommüll). Laut dem Communiqué der AREVA NC vom 09.05.07 soll bereits in diesem Jahr 2007 der erste Transport abgebrannter Brannelemente aus Italien zur Plutonium-Fabrik in La Hague (Frankreich) stattfinden. Nach der 'Wiederaufarbeitung' sollen die verglasten 'Rückstände' spätestens bis zum 31.12.25 nach Italien zurücktransportiert werden.

"Anne Lauvergeon, CEO of AREVA and Massimo Romano, Deputy Administrator of SOGIN (Company for the Management of Nuclear Facilities in Italy) have signed a contract worth over 250 million euro for the reprocessing of 235 tons of used nuclear fuel.  - The contract follows the intergovernmental agreement signed between France and Italy, in Lucques on November 24, 2006. It covers the transport, reprocessing and packaging of used fuel from the Caorso, Trino and Garigliano facilities (190, 32 and 13 tons respectively). First used fuel transport operations from Italy to AREVA's La Hague plant will take place this year. After reprocessing operations, the vitrified waste will be returned to Italy at the latest on December 31st, 2025."

Hintergrund: Atomkraftwerke in Italien

Italien ist nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (1986) aus der Atomenergie ausgestiegen. Die ehemals vier in Betrieb gegangenen Reaktoren wurden zwischen 1987 und 1990 still gelegt: Nach dem Super-GAU von Tschernobyl gab es in Italien eine lebhafte Debatte um die Atomenergie, in deren Rahmen zwei Regierungen stürzten.
Die schon vor 1986 starke italienische Anti-Atom-Bewegung schaffte es in diesem Rahmen, 500000 Unterschriften für die Durchführung eines Referendums zu sammeln
Bei dieser Volksabstimmung sprachen sich dann 1987 gut 70 Prozent der ItalienerInnen für ein Ende der Atomkraftnutzung aus. Noch im selben Jahr gingen die ersten zwei AKW vom Netz, 1990 folgten die beiden letzten.

=> stillgelegte AKW in Italien:
AKW Trino (Vercellese I), Druckwasserreaktor, Leistung: 270 MW
AKW Caorso, Siedewasserreaktor, Leistung: 860 MW
AKW Latina, gasgekühlter Reaktor (Typ Magnox), Leistung: 210 MW
AKW Garigliano, Siedewasserreaktor, Leistung: 160 MW
 
AKW Caorso (Italien) AKW Garigliano (Italien) AKW Trino (Italien)

11. Oktober 2007
Der Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' ist mit dem schwedischen Atommüll im britischen Hafen Workington eingetroffen

Der Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' (IMO 8602414, Rufzeichen VSQQ4), beladen mit 4,8 Tonnen abgebrannter Brennelemente (einschließlich 1,2 Kilogramm Plutonium) aus dem Forschungsreaktor R1 der 'Königlich Technischen Hochschule' im schwedischen Stockholm, ist am 11.10.07 im Hafen von Workington in Cumbria (Großbritannien) eingetroffen. Dies geht aus der Positionsangabe des Atommüll-Frachters 'Atlantic Osprey' am 11.10.07 im Internet hervor. 
Der schwedische Atommüll soll im Hafen von Workington (Großbritannien) für den Transport in die Plutonium-Fabrik Sellafield umgeschlagen werden, sofern die Internet-Infos zutreffen.
Über Proteste oder Aktionen beim Einlaufen des Atommüll-Frachters im Hafen von Workington (Großbritannien), ist z.Zt. nichts bekannt. Unbekannt ist z.Zt. auch, ob der schwedische Atommüll als Straßentransport oder per Bahn in die Plutonium-Fabrik in Sellafield befördert werden soll. - Durch die britische 'West Cumbrian Line' gibt es zumindest eine Bahnverbindung zwischen Workington und Sellafield, dort verkehren laut Internet-Info auch reguläre Züge.

Rückblick: Rekonstruierte Fahrtroute des Atommüll-Frachters 'Atlantic Osprey'
Abfahrt aus Studsvik (bei Nyköping in Schweden, südlich von Stockholm) am 04.10.07.  - Durch den Öresund zwischen Dänemark und Schweden in das Kattegat. - Am 06.10.07 nördlich von Skagen (Dänemark) Richtung Skagerrak . - Weiterfahrt durch die Nordsee, Umrundung der Nordspitze von Schottland. -  Einfahrt in den britischen Nordkanal (engl.: North Channel), dies ist ein nördlicher Ausläufer der Irischen See. Passiert am 09.10.07 Mull of Kintyre (Schottland). -  Ausfahrt aus dem britischen Nordkanal am 10.10.07, dabei vorbei am Mull of Galloway (Schottland) in Richtung des Solway Firth (ein Meeresarm, der das nordwestlichste County in England, Cumbria, vom südwestlichsten Schottlands, Dumfries and Galloway trennt). - Die Ankunft des Schiffes wurde nach Internetinfo im Hafen von Workington in Großbritannien am 11.10.07 gegen 09:30 Uhr (BST) erwartet. (
Hinweis zu der Zeitangabe: BST bedeutet "British Summer Time", also GMT "Greenwich Mean Time" + 1 Stunde.)

06. Oktober 2007
Zweite erfolgreiche Greenpeace-Aktion gegen den Atommüll-Transport aus Schweden nach Sellafield zwischen Göteburg und Skagen

Zehn Greenpeace-AktivistInnen aus Schweden, Dänemark, Finnland und Deutschland haben zwischenzeitlich den Protest fortgesetzt. Die AktivistInnen in Schlauchbooten erreichten am 06.10.07 gegen 11:30 Uhr den Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' zwischen dem dänischen Skagen und Göteborg in Schweden. Drei AktivistInnen gelang es von der Seite auf den Atommüll-Frachter zu klettern.
Der Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' wendete daraufhin, um ins schwedisches Hoheitsgebiet zufahren. Dadurch bekam die schwedische Polizei die Legitimation zum Eingreifen: Südwestlich der schwedischen Insel Orust (ca. 60 Kilometer nördlich von Göteborg) kam am Nachmittag des 06.10.07 die schwedische Polizei mit einem Polizeiboot an Bord der 'Atlantic Osprey'. Die Greenpeace-AktivistInnen werden des unerlaubten Eindringens beschuldigt

05. Oktober 2007
Greenpeace stoppt den Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' auf dem Weg aus Schweden nach Sellafield zum ersten mal auf der Ostsee

Von der Nachrichtenagentur AP auf pr-inside.com wird am 05.10.07 berichtet: Demnach gelang es 15 AktivistInnen von Greenpeace in vier Schlauchbooten am Freitag, den 05.10.07, auf der Ostsee (westlich der dänischen Insel Bornholm) an das Transportschiff heranzukommen, sie versuchten es zu einer Umkehr nach Schweden zu drängen. Dabei konnten drei AktivistInnen auf den Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' klettern
Die drei an Bord des Atommüll-Frachters gekletterten AktivistInnen wurden laut der schwedischen Nachrichtenagentur TT von der Polizei in Gewahrsam genommen und zum Verhör an Land gebracht.
"... Three Greenpeace activists boarded the Atlantic Osprey carrier Friday as it was making its way to Sellafield in England with a shipment of Swedish nuclear waste for reprocessing. Fifteen activists met the ship in four inflatable boats as it passed west of the Danish island of Bornholm, and urged the ship to return to Sweden, Greenpeace spokeswoman Martina Kruger said. The three activists who climbed onto the ship were taken into custody by police and brought to land for questioning, Swedish news agency TT reported. ..."

Nach mehren internationalen Medienberichten gelang es 15 Greenpeace-AktivistInnen in vier Schlauchbooten aus Ystad in Südschweden kommend den Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' zu verfolgen und an das Schiff heranzukommen. Aufgrund eines in der Nähe befindlichen Fischerbootes blieben die Schlauchboote unentdeckt. Drei Frauen von Greenpeace aus Dänemark, Finnland und Schweden gelang es bei der Aktion auf die Heckrampe des Atommüll-Frachters 'Atlantic Osprey' zu klettern, sich dort anzuketten und Transparente anzubringen.
Greenpeace-Sprecher Jan Isakson forderte die sofortige Umkehr der 'Atlantic Osprey' mit ihrer hochgefährlichen Ladung zurück nach Studsvik in Schweden.
Die drei Greenpeace-Aktivistinnen wurden gegen 19:00 Uhr am 05.10.07 von einer Spezialeinheit der Polizei wegen des "illegalen Betretens" der 'Atlantic Osprey' festgenommen.
Die schwedische Küstenwache hat daraufhin zwei Schiffe entsendet, um den Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' zu folgen und zu schützen.

Nach dem Bericht der Nachrichtenagentur AP auf pr-inside.com hatte Schweden die Schiffstransporte von Atommüll nach der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield Anfang der achtziger Jahre gestoppt und seitdem den anfallenden Atommüll ohne 'Wiederaufarbeitung' im eigenen Land gelagert.
Greenpeace bezeichnete demnach den Sellafield-Schiffstransport als illegal, der Atommüll kann in Schweden behandelt werden. Die Greenpeace-Sprecherin Tarjei Haaland sagte, der Schiffstransport breche das schwedische Strahlenschutzgesetz und unterlaufe die 20-jährige schwedische Umweltpolitik, nach der abgebrannte Brennelemente nicht wieder 'aufgearbeitet' werden dürfen.
"... Sweden stopped shipments of nuclear waste to Sellafield in the early 1980s, and has since stored its waste at facilities in Sweden without reprocessing. Greenpeace claims the Sellafield shipment is illegal and that the nuclear waste can be reprocessed in Sweden. In a statement, Greenpeace campaigner Tarjei Haaland said the shipment broke Swedish radiation protection laws «and undermines 20 years of Swedish environmental policy not to reprocess spent nuclear fuel. ..."

Laut dem Bericht der Nachrichtenagentur AP auf pr-inside.com entgegnete die schwedische Regierungssprecherin Marit Ragnarsson der Stellungnahme von Greenpeace mit den Worten: Der Schiffstransport nach Sellafield sei ein "spezieller Fall", da der Atommüll aus einem "Forschungsreaktor stammt" und "nur in der Sellafield-Anlage" 'wiederaufgearbeitet' werden kann. "Dies sei die einzige Möglichkeit", stellte Regierungssprecherin Marit Ragnarsson fest. Es ist unklar, wann der 'wiederaufgearbeitete' Atommüll zurück nach Schweden gebracht wird, sagte Marit Ragnarsson, aber es wird vermutlich ein paar Jahre für die 'Wiederaufarbeitung' in Sellafield dauern...
"... Government spokeswoman Marit Ragnarsson said the shipment destined for Sellafield was a «special case» since the nuclear waste comes from a research reactor and cannot be reprocessed anywhere but in the Sellafield plant. «This is the only possibility,» she said. It is not clear when it will be returned to Sweden, she said, «but it will probably take them (Sellafield) a few years to reprocess it. ..."

04. Oktober 2007
Abfahrt des Atommüll-Transportschiffes aus Schweden nach Sellafield

Nach Information auf 'SR International - Radio Sweden' vom 05.10.07 ist der Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' (IMO 8602414, Rufzeichen VSQQ4), beladen mit 4,8 Tonnen abgebrannter Brennelemente (einschließlich 1,2 Kilogramm Plutonium), am Donnerstagnachmittag (04.10.07) aus dem Hafen der Atomanlage in Studsvik in Schweden ausgelaufen. Der an Bord befindliche "jahrzehntealte" Atommüll stammt aus dem Forschungsreaktor R1 der "Königlich Technischen Hochschule" in Stockholm. Ziel des Transportschiffes 'Atlantic Osprey' ist die britische Plutonium-Fabrik in Sellafield. - Von der Nachrichtenagentur AP auf pr-inside.com ist die Abfahrt der 'Atlantic Osprey' am 04.10.07 zwischenzeitlich bestätigt worden.
"Ein Schiff mit Atommüll hat am Donnerstagnachmittag den Hafen Studsvik bei Nyköping verlassen", berichtete 'SR International - Radio Sweden' am 05.10.07 im Web. "Medienberichten zufolge hätte das Schiff, das bereits mehrere Tage lang im Hafen gelegen hatte, ursprünglich erst am Freitag auslaufen sollen. Ziel der Fracht ist die britische Wiederaufbereitungsanlage Sellafield." "Bei dem Abfall handelt es sich", laut 'SR International - Radio Sweden', "um spezielle Brennelemente eines abgeschalteten Forschungsreaktors der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm. Umweltaktivisten hatten in den vergangenen Tagen versucht, den Atommülltransport zu verhindern."

Am 04.10.07 wurde auf 'Radio Schweden' über den anstehenden Atommüll-Transport auf dem Seeweg nach Sellafield kurz berichtet: "Explosive Ladung - Schwedischer Kernabfall soll in die Wiederaufbearbeitungs-Anlage im britischen Sellafield transportiert werden. Das Institut für Strahlenschutz hat dem Transport zugestimmt, trotz bisheriger politischer Einigkeit darüber, dass Schweden seinen Atomabfall direktverwahrt. Greenpeace protestiert gegen die Pläne."

03. Oktober 2007
Abfahrt des
Atommüll-Frachters 'Atlantic Osprey' aus Schweden wird am 05.10.07 erwartet

Am 03.10.07 wurde bekannt gegeben worden: "Der Frachter 'Atlantic Osprey' liegt jetzt (02.10.) am Kai in Studsvik bei Nyköping in Schweden, und die Verladung der radioaktiven Ladung wird vorbereitet. Es wird davon ausgegangen, daß die Beladung noch in dieser Woche geschehen wird, und entsprechend den Plänen geht das Transportschiff am Freitag (05.10.) auf dem Seeweg nach Sellafield in Großbritannien. - Aber die AktivistInnen in Schweden sind demnach fest entschlossen zu versuchen, den Atom-Transport zu stoppen. Wenn nicht im Gerichtssaal, dann handgreiflich vor Ort."
Anmerkung: Bereits am 21.09.07 hatte der schwedische Spezialfrachter 'Sigyn' vier radioaktive Dampferzeuger aus dem stillgelegten AKW Stade zur Vattenfall-Tochter Studsvik AB in der Nähe von Nyköping in Schweden zur 'Dekontamination und Einschmelzung' transportiert.

Rückblick: Schweden plant die Verschiffung von abgebrannten Brennelementen nach Sellafield

Laut einem Bericht auf Bellona.org vom 08.04.05(!) hatte das schwedische Unternehmen Studsvik-SVAFO überraschend bekannt gegeben: Seit mehr als 20 Jahren sollen wieder abgebrannte Brennelemente in die Plutonium-Fabrik Sellafield in Großbritannien befördert werden.
Demnach (Stand: 2005) plant die schwedische Firma Studsvik-SVAFO, im Gegensatz zur offiziellen schwedischen politischen Politik, die abgebrannten Brennelemente aus dem ersten schwedischen Atomreaktor R1, der in Stockholm in den Jahren 1954 bis 1970 betrieben wurde, nach Sellafield zur 'Wiederaufarbeitung' zu schicken.  
Nach der Information auf Bellona.org vom 08.04.05 sollen nach diesem Vorhaben 4,7 Tonnen metallisches Uran nach Sellafield verschifft werden. Diese Ladung wird auch 1,1 Kilogramm Plutonium enthalten, die in der Plutonium-Fabrik Sellafield zu sogenannten Mischoxiden umgewandelt und als MOX-Brennelemente zurück nach Schweden verschifft werden sollen.
Durch die dortige 'Wiederaufarbeitung' entstehen 1,6 Kubikmeter hoch radioaktiver Atommüll, der zur Endlagerung nach Schweden zurück transportiert werden soll.
Wenn alles planmäßig für die Firma Studsvik-SVAFO verläuft, so der Bericht auf Bellona.org am 08.04.05, soll dieser schwedische Atommüll im Sommer 2007 nach Sellafield befördert und in der 40-Jahre alten 'Magnox-Anlage' ("B205-Plant") 'wiederaufgearbeitet' werden. Die 'Magnox-Anlage' in Sellafield ist nach Aussage auf Bellona.org eine der beiden 'Wiederaufarbeitungs-Anlagen' in Sellafield, die die Umwelt am stärksten verstrahlen. Demnach bestehen Pläne, diese Anlage im Jahr 2012 zu schließen.
Von den schwedischen Behörden wurde nach dem Artikel auf Bellona.org vom 08.04.05 eine Entscheidung über diesen Atommüll-Transport nach Sellafield im August '05 erwartet. Zur Zeit, so Bellona.org am 08.04.05, wird der Atommüll in dem schwedischen "Forschungs-Institut" Studsvik bei Nyköping in Schweden gelagert.
 

Rückblick: MOX-Brennelemente aus Sellafield nach Schweden

Die in der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield hergestellten MOX-Brennelemente könnten nach Schweden kommen, wurde bereits am 26.12.02 auf Bellona.org berichtet. Die schwedische Regierung hatte demnach der OKG AB 'widerstrebend' die Zustimmung erteilt, eine begrenzte Menge an MOX-Brennelementen in dem schwedischen AKW Oskarshamn einzusetzen.
(Aktuell dazu: Die OKG AB (Oskarshamnsverkets Kraftgrupp AB) betreibt etwa 30 Kilometer nördlich von Oskarshamn in Schweden direkt am Kalmarsund an der Ostseeküste die drei Atomreaktoren Oskarshamn 1, 2 und 3. Seit 1993 gehört die OKG AB zur Sydkraft, die heute E.ON Sverige heißt. E.ON Sverige besitzt 54,5 Prozent und der andere Teilhaber Fortum 45,5 Prozent an der OKG.)
Diese Zustimmung der schwedischen Regierung im Jahr 2002 gab der OKG AB die Möglichkeit, 850 Kilogramm Plutonium aus dem "Thermal Oxide Reprocessing Plant" (THORP) in der Plutonium-Fabrik Sellafield zurückbekommen. - Entsprechend den Verträgen zwischen der OKG AB und British Nuclear Fuel Ltd. (BNFL) sollte das schwedische Plutonium zu MOX-Brennelementen in der MOX-Anlage in Sellafield umgewandelt werden. Die Lizenz sei begrenzt und sollte nicht eine geänderte Politik für die 'Behandlung des schwedischen Atommülls' bedeuten (Bellona.org, Stand: 2002).
Dieses Plutonium stammt demnach aus den abgebrannten Brennelementen, die nach Sellafield in Großbritannien von der schwedische OKG AB (AKW Oskarsham) zwischen 1975 und 1982 geschickt wurden. In den achziger Jahren änderte die schwedische Regierung seine Politik der 'Wiederaufarbeitung' von abgebrannten Brennelemente zugunsten der direkten Endlagerung.
Nach Aussage der englischen Umweltorganisation KERN (im Jahr 2002) wurde die britische BNFL durch die schwedischen Pläne im Jahr 1996 alarmiert, nach denen die abgebrannten Brennelemente 'unwiederaufarbeitet' nach Schweden zurückgebracht sollten. BNFL 'wiederaufarbeitete' daraufhin zügig im Jahr 1997 alle abgebrannten Brennelemente aus Schweden, noch deutlich vor dem eigentlich geplanten 'Wiederaufarbeitungs-Termin'.
Vermutlich dauert es einige Zeit, so der Bericht auf Bellona.org am 26.12.02, bis die MOX-Brennelemente zum schwedischen AKW Oskashamn verschifft werden. Trotz BNFL' s kräftiger Bemühungen, die SMP (Sellafield MOX-Plant) in voller Produktion zu halten, um bei den Atomenergie-Konzernen die Ablieferungstermine einzuhalten, haben ungeplante Stillstände zu Verzögerungen geführt. Nach früheren Aussagen der BNFL sollte die erste Ablieferung der MOX-Brennelemente bereits im Januar 2003 sein. Jedoch, als Bellona die SMP in Sellafield letzte Woche (Stand: 2002) besuchte, wurde die erste Ablieferung von MOX-Brennelementen erst im April 2003 erwartet.

02. Oktober 2007
Atommüll-Transport aus Schweden nach Sellafield in Vorbereitung

Derzeit sieht es nicht so aus, als ob der Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' mit den 4,8 Tonnen abgebrannter Brennelemente an Bord bereits aus dem Hafen der Atomanlage in Studsvik (Schweden) zu der britischen Plutonium-Fabrik in Sellafield ausgelaufen ist.  Nach Internet-Infos ist Greenpeace vor Ort, um die Beladung der 'Atlantic Osprey' im Hafen von Studsvik (Schweden) zu beobachten.

Nach Informationen auf 'SR International - Radio Sweden' vom 01.10.07 sollen diese abgebrannten Brennelemente aus einem "zwischenzeitlich stillgelegten schwedischen Atomreaktor" stammen, der "zwischen 1954 and 1970 für Atomwaffen-Entwicklung und Stromerzeugung betrieben" wurde. Dieser darin namentlich nicht genannte Atomreaktor ist demnach "1982 stillgelegt" worden, die "4,8 Tonnen abgebrannter Brennelemente" wurden danach nach Studsvik in Schweden zur Zwischenlagerung transportiert. - Auf politicalgateway.com wurde am 01.10.07 dazu ergänzend ausgeführt, daß es dieser "jahrzehntealter" Atommüll aus dem Forschungsreaktor R1 des "Royal Institute of Technology in Stockholm" stammt.
Laut dem aktuellen Bericht von 'SR International - Radio Sweden' haben die Regierungen von Schweden und Großbritannien bereits 2005 zugestimmt, diesen Atommüll in die Plutonium-Fabrik Sellafield zur 'Wiederaufarbeitung' zu verschiffen. -  Nach Darstellung auf politicalgateway.com wird von der schwedischen Regierung der Atommüll-Transport auf dem Seeweg mit dem "Fehlen von alternativen Lösungen im eigenen Land" (Schweden) begründet...
Original-Zitate dazu: "... The waste originates from the decommissioning of a nuclear reactor used between 1954 and 1970 for research into atomic weapons and nuclear energy. The reactor was decommissioned in 1982, producing 4.8 tonnes of spent nuclear fuel which was taken to Studsvik. British and Swedish authorities agreed to ship the waste to Britain’s Sellafield reprocessing facility in 2005. ..." (SR International - Radio Sweden)
"... The Atlantic Osprey, which arrived Monday at Studvik's plant near Nykoping, is bringing the decades-old nuclear waste from the R1 research reactor at the Royal Institute of Technology in Stockholm aboard for transport to a British reprocessing plant, The Local reported Monday. ... However, the Swedish government said it has to send the waste to Sellafield due to a lack of alternatives within its own country. ..." (politicalgateway.com)

Hintergrund: Transportschiff 'Atlantic Osprey'  


Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte


Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' für Atomtransporte, auf diesem Foto noch unter dem Namen 'Arneb' fahrend

Bei dem Transportschiff 'Atlantic Osprey' (IMO 8602414, Rufzeichen VSQQ4) handelt es sich lediglich um einen umgebauten Mehrzweck-Frachter (eine frühere 'Roll-on Roll-off' [RoRo] Pkw-Transportfähre) der von der "International Transport department of British Nuclear Group Sellafield Ltd." im Namen der NDA (Nuclear Decommissioning Authority), welche die britische BNFL im Jahr 2005 übernommen habt, betrieben wird.
Das Schiff hat nur eine Hülle, ist also kein Doppelhüllenschiff, wie heutzutage standardmäßig bei modernen Tankern, und verfügt auch nur über eine einzige Antriebsmaschine. Über ein Hecktor der "Atlantic Osprey" kann, wie bei RoRo-Schiffen üblich, die radioaktive Fracht mit Fahrzeugen be- und entladen werden.
Gekauft wurde die 'Atlantic Osprey' (vorheriger Name: M/V 'Arneb', im Juni 1986 von der Sitas-Werft unter dem Namen
'Alster Rapid' in Hamburg gebaut) im Jahr 2001 von der britischen BNFL, anschließend wurde das RoRo-Schiff für dessen nuklearen Einsatz provisorisch umgerüstet.
Das Transportschiff 'Atlantic Osprey' wird zur Beförderung von abgebrannten Brennelementen und plutonium-haltigen MOX-Brennelementen zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland eingesetztgechartert wird es auch zum Transport von nichtradioaktiven Gütern.

01. Oktober 2007
Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' trifft im Hafen von Studsvik in Schweden ein

Ein neuer Atommüll-Transport auf dem Seeweg von Schweden nach Sellafield in Großbritannien ist nach einer Mitteilung von Greenpeace UK vom 01.10.07 in Kürze zu erwarten
Demnach haben am Morgen des 01.10.07 30 Greenpeace-AktivistInnen in Schlauchbooten ein Schiff der 'British Nuclear Group', trotz der engen Bewachung durch Schiffe der schwedischen Küstenwache und Helikopter, sowie einer Anti-Terror-Einheitauf dem Weg nach Schweden abgefangen. Das Schiff soll dort Atommüll an Bord nehmen. Wegen des starken Geleitschutzes um den
Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' wurde das Andocken an der Atomanlage in Studsvik (Schweden) durch die Greenpeace-Aktion nur um etwa eine Stunde verzögert.
Im Hafen von der schwedischen Atomanlage in Studsvik soll der Atommüll-Frachter 'Atlantic Osprey' 4,8 Tonnen abgebrannte Brennelemente an Bord nehmen und zu der britischen Magnox-Anlage in Sellafield transportieren.
Damit wird eine 20-jährige Verpflichtung der Schwedischen Regierung gebrochen, Atommüll nicht wieder 'aufarbeiten' zu lassen. - Es gibt viele Indizien, daß dieser Seetransport illegal ist, da er schwedisches Gesetz über den Atommüll-Export bricht. - Zwischenzeitlich werden wir (Greenpeace) die Regierungen in Norwegen und Dänemark auffordern, die schwedische Regierung unter Druck zu setzen, damit der Atommüll in Schweden bleibt und nicht in Großbritannien abgeladen wird.
Bislang ist nicht bekannt, wann die 'Altlantic Osprey' mit den 4,8 Tonnen abgebrannter Brennelemente nach Sellafield aus dem Hafen der schwedischen Atomanlage in Studsvik ablegt und welchen Seeweg sie nach Sellafield nehmen wird. Es wird davon ausgegangen, daß die 'Altlantic Osprey' entweder durch den Großen Belt oder durch den Öresund zwischen Dänemark und Schweden zu der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield fahren wird.

21. September 2007
Seetransport von vier radioaktiven Dampferzeuger aus dem AKW Stade nach Schweden
mit der schwedischen M/S Sigyn


Das schwedische Frachtschiff 'Sigyn' (IMO-Nr. 8025941, Rufzeichen SLGW) für Atomtransporte

Der schwedische Spezialfrachter 'Sigyn' mit vier radioaktiven Dampferzeugern aus dem stillgelegten AKW Stade hatte am 21.09.07 nach dem Ablegen von den Verladeeinrichtungen am AKW Stade an der Unterelbe am Abend den Nord-Ostsee-Kanal (Brunsbüttel - Kiel) passiert. Das Transportschiff befand sich am 22.09.07 auf der Ostsee mit Kurs auf Schweden
Der schwedische Frachter 'M/S Sigyn' (IMO-Nr.  8025941,
Rufzeichen SLGW) wurde speziell für den Transport von radioaktiver Fracht im Jahr 1982 in Le Havre (Frankreich) gebaut, das Schiff kann bis zu 1400 Tonnen Ladung befördern. Die 'M/S Sigyn' gehört der Svensk Kärnbränslehantering AB (SKB), betrieben wird es von der Rederiaktiebolaget Gotland. Heimathafen der 'M/S Sigyn' ist Oskarshamn in Schweden.
Ziel des Atomtransportes war Nyköping in Schweden südlich von Stockholm an der Ostseeküste, dort befinden sich die Anlagen der Studsvik AB zur 'Dekontamination' und zum Einschmelzen der vier radioaktiven Dampferzeuger. - Die schwedische Studsvik AB ist seit den neunziger Jahren eine Tochter der Vattenfall AB: "1990's - The Swedish state transferred its shares in Studsvik AB to Vattenfall. The units that were not related to nuclear power were wound up or sold."

04. September 2007
AREVA NC: Fünfter Glaskokillen-Transport aus Frankreich in die Niederlande angekündigt
 
Die AREVA NC hat am 04.09.07 in einem Communiqué den "fünften Transport von verglasten Rückständen" aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich in die Niederlande angekündigt. Demnach sollte am 04.09.07 um 15:55 Uhr ein Atommüll-Behälter mit den hochradioaktiven Glaskokillen den "TN International’s Valognes railway terminal" in Richtung der Niederlande verlassen. Der CASTOR soll nach der Pressemitteilung der AREVA NC am 05.09.07 im Zwischenlager der COVRA ("COVRA interim storage facility") in Vlissingen eintreffen.

"The transport of one cask of nuclear vitrified waste is scheduled to leave TN International’s railway terminal of Valognes (France) today at 3:55 pm and to reach the COVRA interim storage facility in Vlissingen (Netherlands) on September, 5th 2007."

Rückblick: Der vierte 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague nach Vlissingen in den Niederlanden wurde nach vorangegangenen Angaben der AREVA NC am 14.05.07 durchgeführt. Auch dabei wurde ein Atommüll-Behälter befördert.
In der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich werden nach Angaben der AREVA NC abgebrannte Brennelemente aus dem niederländischen AKW Borssele 'wiederaufgearbeitet'.

11. Juli 2007
ZWILAG: Brennelement-Transport- und Umladekampagne aus dem AKW Mühleberg abgeschlossen

Von der Schweizer ZWILAG (ZWILAG Zwischenlager Würenlingen AG) wurde in einer Pressemitteilung am 11.07.07 bekannt gegeben: 
"
Vom Kernkraftwerk Mühleberg der BKW FMB Energie AG sind von Anfang April 2007 bis heute insgesamt 69 ausgediente Brennelemente, aufgeteilt in zehn Transporte, ins Zentrale Zwischenlager Würenlingen überführt worden. Diese Brennelemente sind im Zwischenlager Würenlingen in einen einzigen grösseren Lagerbehälter umgelagert worden. Die gesamte Transport- und Umladekampagne verlief unter Einhaltung aller Sicherheitsauflagen und stand unter Aufsicht der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK).
Transporte von ausgedienten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Mühleberg werden nicht wie üblich mit über 100 Tonnen schweren Transport- und Lagerbehältern vorgenommen, sondern mit kleineren, 40 Tonnen schweren, gegen äussere Einwirkungen geschützten Transportbehältern abgewickelt. Diese enthalten jeweils bis zu sieben Brennelemente mit einem Gesamtgewicht von rund zwei Tonnen. Die Überführung der 69 ausgedienten Brennelemente ins Zwilag erfolgte in zehn Transporten.
Die Brennelemente wurden in der gegen Flugzeugabsturz gesicherten «Heissen Zelle» der Zwilag in einen einzigen grossen Lagerbehälter umgeladen und sodann in der Behälterlagerhalle der Zwilag zwischengelagert. Der massiv gebaute Lagerbehälter mit einem Gesamtgewicht von rund 135 Tonnen schützt das Lagergut gegen äussere Einwirkungen wie Brände, Flugzeugabsturz oder schwere Erdbeben.
Bereits 2003 und 2004 wurde je eine Transport- und Umladekampagne mit ausgedienten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Mühleberg erfolgreich durchgeführt."
 


AKW Mühleberg (Schweiz)

14. Mai 2007
Vierter Glaskokillen-Transport aus Frankreich nach den Niederlanden von AREVA NC angekündigt

Von der AREVA NC (früher: COGEMA) war am 14.05.07 in einem Communiqué der vierte 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der französischen Plutonium-Fabrik La Hague nach Vlissingen in den Niederlanden angekündigt worden.
Nach der Mitteilung der AREVA NC sollte der Atommüll-Transport am 14.05.07 um 16:00 Uhr den "TN International’s railway terminal of Valognes" (früher: "COGEMA Logistics’ Valognes railway terminal" ) verlassen und nach dem niederländischen Zwischenlager in Vlissingen ("COVRA interim storage facility in Vlissingen") rollen. - Dort wurde, laut der Mitteilung der AREVA NC, mit dem Eintreffen des CASTORs am 15.05.07 gerechnet.
Bei diesem vierten Atommüll-Transport in die Niederlande sollte ein einzelner Castor-Behälter mit Glaskokillen, der verglaste Atommüllrückstände aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich enthält, befördert werden.

"The transport of one cask of nuclear vitrified waste is scheduled to leave TN International’s railway terminal of Valognes (France) today at 4:00 pm and to reach the COVRA interim storage facility in Vlissingen (Netherlands) on May, 15th 2007."

Rückblick: Der dritte 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague nach Vlissingen in den Niederlanden wurde nach vorangegangenen Angaben der AREVA NC am 02.05.06 durchgeführt. Auch dabei wurde ein Behälter befördert. 
In der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich werden nach Angaben der AREVA NC abgebrannte Brennelemente aus dem niederländischen AKW Borssele 'wiederaufgearbeitet'.

02. April 2007
14. Glaskokillen-Transport aus La Hague in Frankreich nach Belgien

In einem Communiqué der AREVA NC vom 02.04.07 ist der CASTOR ("14. Transport von verglasten Rückständen") aus der Plutonium-Fabrik La Hague (Frankreich) am 02.04.07 um 12:07 Uhr aus dem französischen Valognes ("TN International’s Valognes railway terminal") in Richtung Belgien gerollt. In Mol (Belgien) soll der einzelne Castor-Behälter mit 27 hochradioaktiven Glaskokillen für den Straßentransport umgeschlagen werden und zum belgischen 'Zwischenlager' der BELGOPROCESS in Dessel befördert werden. Laut der AREVA NC wird die Ankunft des Atommüll-Transportes am 03.04.07 in Belgien erwartet.

"The fourteenth transport of vitrified nuclear waste from France to Belgium, announced by AREVA NC on March 30, left the TN International railway terminal in Valognes (France) today at 12:07 pm. Its arrival in Belgium is expected as from April 3, 2007. At the Mol (Belgium) train station, the cask containing 27 canisters of vitrified waste will be loaded on a special-purpose vehicle and transported to the BELGOPROCESS storage site in Dessel."

Aus zuverlässigen Kreisen war am 30.03.07 der Fahrplan für den 14. Glaskokillen-Transport aus der Plutonium-Fabrik in La Hague nach Mol in Belgien innerhalb von Frankreich (von Valognes bis Mouscron) bekannt gegeben worden. Fahrplanmäßig sollte der CASTOR demnach um 12:03 Uhr aus Valognes starten, er wird demzufolge an französisch-belgischen Grenze in Mouscron (Frankreich) um 21:24 Uhr erwartet. - Sofern der Castor-Zug sich unterwegs nicht verspätet...

30. März 2007
Fahrplan für den 14. Glaskokillen-Transport aus Frankreich nach Belgien

Aus zuverlässigen Quellen ist der Fahrplan innerhalb von Frankreich (von Valognes bis Mouscron) für den 14. Glaskokillen-Transport aus der Plutonium-Fabrik in La Hague nach Mol in Belgien veröffentlicht worden. Mouscron liegt an der französischen Grenze, rund 10 km nordwestlich der französischen Großstadt Lille.

02. April 2007
12:03 Uhr Valognes
12:24 Uhr Carentan
12:37 Uhr Lison
12:48 Uhr Le Molay-Littry
12:58 Uhr Bayeux
13:21 Uhr Caen
13:33 Uhr Moult Argences
13:41 Uhr Mézidon
13:55 Uhr Lisieux Lécaude
14:09 Uhr Lisieux bifurcation Trouvilles
14:25 Uhr Lisieux Saint Paul
14:41 Uhr Bernay
14:43 Uhr Serquigny Lisieux Sortie
14:51 Uhr Serquigny raccordement Paris
14:59 Uhr Brionne
15:05 Uhr Glos-sur-Risle
15:24 Uhr Bourgtheroulde
15:33 Uhr Elbeuf/Saint-Aubin
15:38 Uhr Oissel bifurcation Tourville
15:48 bis 15:51 Uhr Sotteville-lès-Rouen Triage Mixte
15:56 Uhr Sotteville-lès-Rouen bifurcation Darnétal
16:06 Uhr Morgny-la-Pommeraye
16:18 Uhr Montérolier
16:37 Uhr Serqueux
16:53 Uhr Formerie
16:57 Uhr Abancourt
17:04 Uhr Fouilloy
17:16 Uhr Poix-de-Picardie
17:26 Uhr Namps
17:36 Uhr Saleux
17:39 Uhr Saint-Roch
17:41 Uhr Amiens
17:46 Uhr Longueau Poste 2
17:49 bis 18:59 Uhr Longueau Relais de Rouen
19:04 Uhr Longueau Poste 6
19:07 Uhr Longueau Bif Camon
19:20 Uhr Corbie
19:30 Uhr Albert
19:42 Uhr Achiet-le-Grand
19:48 Uhr Boisleux-au-Mont
19:56 Uhr Arras20:02 Uhr Bailleul-Sir-Berthoult
20:05 Uhr Farbus
20:06 Uhr Vimy
20:11 Uhr Avion
20:16 Uhr Loison-Sous-Lens
20:19 Uhr Sallaumines
20:22 Uhr Pont-à-Vendin
20:23 Uhr Meurchin
20:27 Uhr Bauvin-P.
20:31 Uhr Don-Sainghin
20:32 Uhr La Fontaine
20:39 Uhr Santes-Wavrin
20:42 Uhr Haubourdin
20:47 Uhr Sequedin
20:52 bis 21:13 Uhr Lille- la Délivrance (Lomme)
21:14 Uhr Saint-André-Lez-Lille
21:15 Uhr La Madeleine
21:18 Uhr Croix-l'Allumette
21:18 Uhr Croix-Wasquehal
21:19 Uhr Roubaix
21:21 Uhr Tourcoing
21:24 Uhr Mouscron

Nach Informationen von 'Friends of the Earth' wird der CASTOR am 03.04.07 gegen 02:00 Uhr in Mol (Belgien) erwartet. Dort wird der Atommüll-Behälter vom Schienentransport auf den Straßentransport umgeschlagen, dies demnach "einige Stunden dauern". Laut 'Friends of the Earth' wird davon ausgegangen, daß der CASTOR anschließend "am frühen Morgen" des 03.04.07 zur Belgoprocess in Dessel (Belgien) rollt. - 'Friends of the Earth' ruft daher alle dazu auf, spätestens "um 00:30 Uhr" am 03.04.07 zu Protesten am Verladekran in Mol (Belgien) zu kommen. Die Abfahrt des Tiefladers nach Dessel wird voraussichtlich "gegen 05:00 Uhr" erwartet.

29. März 2007
14. Glaskokillen-Transport aus Frankreich nach Belgien von AREVA NC angekündigt

Von der AREVA NC (früher als Cogema bekannt) ist am 29.03.07 in einem Communiqué der "14. Transport von verglasten Rückständen" aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich nach Belgien angekündigt worden. Demnach soll ein Atommüll-Behälter mit 27 hochradioaktiven Glaskokillen "TN International’s Valognes railway terminal" in den kommenden Tagen in Richtung Mol in Belgien verlassen. In Mol soll der Castor-Behälter für den Straßentransport umgeschlagen werden und zum belgischen 'Zwischenlager' der BELGOPROCESS in Dessel befördert werden. - Ein konkreter Transporttermin wird von AREVA NC (natürlich wieder) nicht mitgeteilt.

"The transport of one cask containing 27 canisters of vitrified nuclear waste is scheduled to leave TN International’s Valognes railway terminal for Mol (Belgium) in the next days. Upon its arrival at Mol, the cask will be loaded on a special-purpose vehicle then transported to the interim storage facility of BELGOPROCESS in Dessel."

Friends of the Earth: Der Atommüll-Transport rollt in der Nacht von Montag, den 2. April, auf Dienstag, den 3.April.

Laut einem Aufruf u.a. von 'Friends of the Eearth' in Belgien vom 29.03.07 werden dringend AktivistInnen und UnterstüzterInnen gegen den 14. und demnach letzten Transport von hochradioaktiven Abfällen aus der Plutonium-Fabrik La Hague nach Belgien gesucht.

"Friends or the Earth, Kempens Forum voor Atoomstop and Klein Verzet are urgently searching for activists and support for the protest against the 14th (and final) transport of high-level nuclear waste from the reprocessing facility in La Hague, France."

Nach der aktuellen Info von 'Friends of the Earth' wird der CASTOR am 03.04.07 gegen 02:00 Uhr in Mol (Belgien) erwartet. Der Transfer des Schienentransportes auf den Straßentransport wird demnach "einige Stunden dauern". Laut 'Friends of the Earth' wird davon ausgegangen, daß der CASTOR anschließend "am frühen Morgen" des 03.04.07 zur Belgoprocess in Dessel (Belgien) rollt. - 'Friends of the Earth' ruft alle dazu auf, spätestens "um 00:30 Uhr" am 03.04.07 zu Protesten am Verladekran in Mol (Belgien), bis zur Abfahrt des Tiefladers (voraussichtlich "gegen 05:00 Uhr"), zu kommen. 

"At around 2am, the container of high level readioactive waste will arrive in the station of Mol. Over a few hours a large crane transfers the container onto a lorry. In the early morning this lorry leaves to Belgoprocess in Dessel. The organisations call on everyone to come along to the protest at the back of the station of Mol - in view of the crane. We will be there from half past midnight on Tuesday morning until the lorry has departed (normally around 5am). "

'Friends of the Earth' stellen in dem Aufruf fest: Atomenergie führt uns in eine Sackgasse. Atomenergie ist keine Lösung gegen den Klimawandel. Beides, fossile Brennstoffe und die Nutzung der Atomenergie, haben einen dramatischen Effekt auf die Umwelt. Beide Energiequellen werden innerhalb einiger Generationen erschöpft sein.
'Friends of the Earth' fordern die (belgische) Regierung dazu auf, in Energieeinsparungen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien zu investieren. Diese umweltfreundlichen Lösungen erhalten unzulängliche Aufmerksamkeit aufgrund des Einflusses durch die Medien und der Politik, sowie der ökonomischen Interessen von den Kern- und Fossilbrennstoff-Industrien.

"Nuclear power takes us up a dead end street. Nuclear power is no solution for climate change. Both fossil fuels and use of uranium for nuclear power have a dramatic impact on the environment. Both will also be exhausted within the time span of some generations."
"The organisations ask to the government to invest in energy saving, energy efficiency and renewable energy. These sustainable solutions receive insufficient attention because of the influence - in the media and in political debate - of economic interests from the nuclear and fossil fuel industries."

Nach dem Aufruf von 'Friends of the Earth' wird eine VoKü sowie möglicherweise auch Schlafplätze in naher Umgebung vorhanden sein. - 'Friends of the Earth' weisen darauf hin, daß Mol dicht an der niederländisch-belgischen Grenze liegt.

"The last train arrives in Mol at 00.33 am. From Ghent you must take the train of 10.25 pm (direction Antwerp, change at station Berchem). From Antwerp-Central´take the train of 11.36 pm, from Hasselt the last train is at 10.22 pm and from Brussels at 10.44 pm. There will be food, drinks and possible sleeping places. Mol is close to the Dutch/Belgian border."

22. März 2007
Castor-Transport aus dem AKW Leibstadt in der Schweiz ins Zwischenlager Würenlingen  

In der Schweiz ist am 22.03.07 ist ein weiterer Atommülltransport durchgeführt worden: Nach Berichten auf baz.ch und zofingertagblatt.ch vom 23.03.07 wurde dabei ein Castor-Behälter mit 69 abgebrannten Brennelementen aus dem Schweizer AKW Leibstadt in das 'Zwischenlager' Würenlingen (Zwilag) befördert, wo der Transport in der Nacht auf Freitag (23.03.07) eintraf.
Nach Mitteilung der Zwilag AG sei der Atomtransport des "126 Tonnen schweren" Behälters reibungslos und ohne Zwischenfälle verlaufen. In der „Behälterlagerhalle der Zwilag“ werden die „ausgedienten Brennelemente“ in ihren „massiv gebauten Behältern“ einen „wesentlichen Teil ihrer Restwärme abgeben“. Sie können nach Darstellung Seitens der ZWILAG AG „später der Wiederaufarbeitung oder in einigen Jahrzehnten der geologischen Tiefenlagerung zugeführt werden“.

„Ein Transport- und Lagerbehälter mit 69 ausgedienten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) ist am (gestrigen) Donnerstagabend ins Zentrale Zwischenlager Würenlingen (Zwilag) gebracht worden.
Der Transport im rund 126 Tonnen schweren und 5,2 Meter hohen Stahlbehälter verlief reibungslos und ohne Zwischenfälle, wie das Zwilag am Freitag mitteilte. In der Behälterlagerhalle der Zwilag werden die ausgedienten Brennelemente in ihren massiv gebauten Behältern einen wesentlichen Teil ihrer Restwärme abgeben. Sie können später der Wiederaufarbeitung oder in einigen Jahrzehnten der geologischen Tiefenlagerung zugeführt werden.“
(baz.ch)
„Ein Transportbehälter mit 69 ausgedienten Brennelementen aus dem KKW Leibstadt ist in der Nacht auf Freitag im Zentralen Zwischenlager für radioaktive Abfälle (ZWILAG) in Würenlingen AG eingetroffen.“ Der Transport des Behälters sei ohne Zwischenfälle erfolgt, teilte die Betriebsgesellschaft ZWILAG am Freitag in einem Communiqué mit. Im 126 Tonnen schweren und 5,2 Meter hohen Stahlbehälter seien die Abfälle für die Zwischenlagerung sicher eingeschlossen.“ (zofingertagblatt.ch)


AKW Leibstadt (Schweiz)

Nach dem Schweizer Kernenergiegesetz dürfen seit Mitte 2006 während eines Zeitraumes von zehn Jahren aus der Schweiz keine abgebrannten Brennelemente mehr zur ‚Wiederaufbereitung’ ins Ausland gebracht werden.

„Gemäss Kernenergiegesetz dürfen ausgediente Brennelemente seit Mitte 2006 während einer Zeit von zehn Jahren nicht zur Wiederaufarbeitung ausgeführt werden.“ (baz.ch)

Im 'Zwischenlager' Würenlingen (Zwilag), das seit Frühjahr 2000 in Betrieb ist, befinden sich jetzt 18 Atomüll-Lagerbehälter mit abgebrannten Brennelementen aus den fünf Schweizer Atomkraftwerken sowie acht weitere Atommüll-Behälter mit verglasten hochradioaktiven Atomabfällen (Glaskokillen) aus der Plutonium-Fabrik in La Hague. Weiter sind im gleichen Lagergebäude sechs Behälter mit leicht radioaktiven Rückständen aus dem ehemaligen Versuchsatomkraftwerk Lucens (Lucens VD) abgestellt. Rund zwölf Prozent der Lagerkapazität der Halle, die für 200 Transport- und Lagerbehälter ausgelegt ist, sind inzwischen belegt.

„Im Zwilag befinden sich derzeit 18 Lagerbehälter mit ausgedienten Brennelementen sowie acht Behälter mit verglasten, hoch radioaktiven Abfällen. Damit ist die Lagerhalle zu zwölf Prozent belegt.“ (baz.ch)
„Im Zwischenlager befinden sich gemäss ZWILAG 18 Behälter mit ausgedienten Brennelementen aus den 5 Schweizer Atomkraftwerken sowie 8 Behälter mit verglasten, hoch radioaktiven Abfällen. Damit sei die Lagerhalle zu 12 Prozent belegt. Der Platz im Lager reicht für 200 Transport- und Lagerbehälter. Das Lager war im Frühling 2000 eröffnet worden. Die Abfälle werden in der speziellen Halle für die Dauer einiger Jahrzehnte gelagert, damit sie sich abkühlen können. Danach sollen die zylindrischen Behälter in einem geologischen Tiefenlager endgelagert werden. Ein Standort für das Endlager ist jedoch noch nicht gefunden.“ (zofingertagblatt.ch)

08. Februar 2007
12. Glaskokillen-Transport aus La Hague in Frankreich nach Japan

Der 12. 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague (Frankreich) auf dem Seeweg nach Japan ist laut einem Communiqué der AREVA NC vom 09.02.07 unterwegs. Demnach ist das Spezial-Frachtschiff 'Pacific Sandpiper' mit dem Atommüll (sechs Castor-Behälter mit insgesamt 130 hochradioaktiven Glaskokillen) am 08.02.07 um 18:15 Uhr aus dem französischen Hafen Cherbourg ausgelaufen
Auf der Seeroute nach Japan wird die 'Pacific Sandpiper' den Panama-Kanal in Mittelamerika durchfahren, so die AREVA NC. In Japan wird Schiff mit dem hochradioaktiven Atommüll in der zweiten März-Hälfte dieses Jahres erwartet.
"The Pacific Sandpiper, carrying vitrified waste back to Japan, has left Cherbourg – France –  yesterday February 8th, 2007 at 6:15 pm local time, and will transit to Japan via the Canal of Panama. She will arrive in Japan during the second half of March 2007."

Dieser Seetransport von hochradioaktivem Atommüll aus Frankreich nach Japan war von der AREVA NC am 05.02.07 in einem vorangegangenen Communiqué angekündigt worden. Darin wurde von der AREVA NC u.a. mitgeteilt, daß die Fahrtroute des Frachters 'Pacific Sandpiper' sowie dessen ungefähre Ankunft in Japan nach dem Auslaufen bekannt gegeben würde. 
"On February 5th, 2007 AREVA NC announced that the route to be used by the ship and the approximate date of arrival in Japan would be released following the departure."
 
Der britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Sandpiper'
(IMO-Nummer: 8310695, Rufzeichen GDRJ)

05. Februar 2007
12. Glaskokillen-Transport aus La Hague in Frankreich nach Japan angekündigt

Nach einem Communiqué der AREVA NC vom 05.02.07 ist der 12. 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague (Frankreich) nach Japan angekündigt worden. Demnach soll am 08.02.07 der Frachter 'Pacific Sandpiper' in Cherbourg (Frankreich) ablegen und Kurs auf Japan nehmen.
Bei diesem Atommüll-Transport werden auf dem Seeweg sechs Castor-Behälter mit insgesamt 130 hochradioaktiven Glaskokillen befördert.
"A twelfth shipment of vitrified waste to Japan will leave Cherbourg on February 8th, 2007. 6 casks containing 130 canisters of vitrified waste will be loaded on the Pacific Sandpiper."

Nach Darstellung der AREVA NC in dem Communiqué werden durch die "Wiederaufarbeitung" abgebrannter Kernbrennstoffe "97% an wertvollen und wiederverwendbaren Material" zurückgewonnen und von den überbleibenden "3% Müll" getrennt. Dieser "Müll" wird konditioniert, indem er in eine feste Glasform durch einen Verglasungsprozess überführt wird.
"Reprocessing used nuclear fuel recovers 97% of valuable, reusable material and separates out the remaining 3%, which is waste. The waste is conditioned by turning it into a solid glass form by a process called vitrification."

Laut AREVA NC erfolgte der 1. Glaskokillen-Rücktransport aus Frankreich auf dem Seeweg nach Japan im Jahr 1995. Zehn weitere folgten in den Jahren zwischen 1997 und 2006.
"The first return shipment of waste was carried out in 1995. Ten others were performed between 1997 and 2006."

Für die Medien und Presse arrangiert die AREVA NC am 08.02.07 um 06:00 Uhr eine 'Welcome-Party' im "Mercure hotel" in Cherbourg. Anschließend erfolgt ein begleiteter gemeinsamer Transport zu den Verladungseinrichtungen im Hafen.
"In Cherbourg, media and press representatives will be welcomed by AREVA NC at the Mercure hotel on February 8th at 6:00 am (French time) for being transported and accompanied collectively to the harbour loading area."

Die Seeroute der 'Pacific Sandpiper' und das ungefähre Ankunftsdatum in Japan wird nach dem Ablegen des Schiffes von der AREVA NC bekannt gegeben.
"The route used and the approximate date of arrival to Japan will be released following the departure."

Atomtransporte auf dem Seeweg von der PNTL

Die britische PNTL (Pacific Nuclear Transport Limited) ist nach eigener Darstellung auf ihrer Website die weltweit erfahrenste Reederei für den Transport von Atommaterial. Die PNTL wurde am 01.04.1975 gegründet und hat seitdem über 170 Seetransporte von abgebrannten Kernbrennstoffen, verglasten hochradioaktiven Atommüll, Mischoxidbrennelementen (MOX) und Plutonium durchgeführt.
"PNTL is the world’s most experienced shipper of nuclear cargoes. It was established on 1 April 1975 and has successfully completed over 170 shipments of used nuclear fuel, vitrified high-level waste, mixed oxide (MOX) fuel and plutonium."

Von der PNTL wurde eine ganze Flotte von Schiffen für die Atomtransporte gebaut und Indienst gestellt: Die 'Pacific Swan' (1979), 'Pacific Crane' (1980), 'Pacific Teal' (1982), 'Pacific Sandpiper' (1985) und 'Pacific Pintail' (1987). Zwischenzeitlich wurde die 'Pacific Swan' und die 'Pacific Crane' Außerdienst genommen. 
"PNTL developed and introduced a fleet of purpose-built ships, the Pacific Swan (1979), Pacific Crane (1980), Pacific Teal (1982), Pacific Sandpiper (1985) and Pacific Pintail (1987). The Pacific Swan and Pacific Crane have completed their contractual obligations and have been retired from service. "

Verglaster Atommüll wird nach Aussage der PNTL seit 1995 nach Japan zurücktransportiert. MOX-Kernbrennstoff, der "zurückgewonnenes Material" aus dem abgebrannten Kernbrannstoffen enthält, wurde erstmal 1999 nach Japan befördert. Die PNTL-Fracher 'Pacific Teal' und 'Pacific Pintail' wurden speziell zum Transport von MOX und Plutoniumdioxid umgerüstet: Sie verfügen über fest installierte Geschütze und andere "physikalische Schutzsysteme". Nur einige davon sind von außen erkennbar, so die PNTL. 
"Vitrified waste has been shipped back to Japan for storage since 1995, and MOX fuel, containing materials recovered from used fuel, was first shipped to Japan in 1999. The Pacific Teal and Pacific Pintail have been fitted with additional security features that enable them to transport MOX fuel and plutonium dioxide. They have fixed naval guns and other physical protection systems, only some of which are visible from the outside. "

16. Januar 2007
13. Glaskokillen-Transport aus La Hague in Frankreich nach Belgien

Der 13. 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague (Frankreich) hat nach einem Communiqué der AREVA NC vom 16.01.07 am gleichen Tag (16.01.07) um 11:45 Uhr den "TN International railway terminal" in Valognes (Frankreich) in Richtung Belgien verlassen. Laut AREVA NC wird mit der Ankunft des Castor-Transportes am 17.01.07 in Belgien gerechnet.
In Mol (Belgien) soll der Castor-Behälter, der nach Angaben der AREVA NC 27 hochradioaktive Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague enthält, von der Schiene für einen anschließenden Straßentransport umgeladen und zum 'Zwischenlager' in Dessel (Belgien) der BELGOPROCESS befördert werden.
"The thirteenth transport of vitrified nuclear waste from France to Belgium, announced by the Belgian utility SYNATOM and AREVA NC on January 16, left the TN International railway terminal in Valognes (France) today at 11:45 am. Its arrival in Belgium is expected as from January 17, 2007."
"At the Mol (Belgium) train station, the cask containing 27 canisters of vitrified waste will be loaded on a special-purpose vehicle and transported to the BELGOPROCESS storage site in Dessel."

Dieser 13. 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich nach Mol in Belgien war am 12.01.07 von der AREVA NC in einem vorangegangenen Communiqué angekündigt worden. Natürlich wurde darin ein konkreter Transporttermin nicht mitgeteilt...
"The transport of one cask containing 27 canisters of vitrified nuclear waste is scheduled to leave TN International’s Valognes railway terminal for Mol (Belgium) in the next days. Upon its arrival at Mol, the cask will be loaded on a special-purpose vehicle then transported to the interim storage facility of BELGOPROCESS in Dessel."

12. September 2006
Zwölfter Glaskokillen-Transport aus La Hague in Frankreich nach Belgien
 
Nach einem Communiqué der AREVA NC vom 12.09.06 hat der zwölfte 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague (Frankreich) am 12.09.06 um 11:37 Uhr den "TN International railway terminal" in Valognes (Frankreich) in Richtung Belgien verlassen. Laut AREVA NC wird mit der Ankunft des Atommüll-Transportes am 13.09.06 in Belgien gerechnet.
In Mol (Belgien) wird der Castor-Behälter, der nach Angaben der AREVA NC 28 hochradioaktive Glaskokillen enthält, von der Schiene für einen anschließenden Straßentransport umgeladen und zum 'Zwischenlager' in Dessel (Belgien) der BELGOPROCESS befördert.

"The twelfth transport of vitrified nuclear waste from France to Belgium, announced by the Belgian utility SYNATOM and AREVA NC on September 8, left the TN International railway terminal in Valognes (France) today at 11:37 am. Its arrival in Belgium is expected as from September 13, 2006."
"At the Mol (Belgium) train station, the cask containing 28 canisters of vitrified waste will be loaded on a special-purpose vehicle and transported to the BELGOPROCESS storage site in Dessel."

Dieser zwölfte 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich nach Belgien war von der AREVA NC am 08.09.06 in einem vorangegangenen Communiqué angekündigt worden. Ein konkreter Transporttermin war darin natürlich nicht mitgeteilt mitgeteilt worden...

08. September 2006
Zwölfter Glaskokillen-Transport aus La Hague (Frankreich) nach Belgien angekündigt

 
Von der AREVA NC ist am 08.09.06 in einem Communiqué der zwölfter 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich nach Belgien angekündigt worden.
Demnach soll der Transport mit einem Castor-Behälter "in den nächsten Tagen" den "TN International railway terminal" in Valognes (Frankreich) verlassen. Ein konkreter Transporttermin wird - natürlich - nicht mitgeteilt.
In Mol (Belgien) soll der Castor-Behälter, der nach Angaben der AREVA NC 28 hochradioaktive Glaskokillen enthalten wird, von der Schiene für einen anschließenden Straßentransport umgeladen und zum 'Zwischenlager' in Dessel (Belgien) der BELGOPROCESS befördert.

"Twelfth transport of vitrified waste from France to Belgium
The transport of one cask containing 28 canisters of vitrified nuclear waste is scheduled to leave TN International’s Valognes railway terminal for Mol (Belgium) in the next days, as soon as operational conditions are met. Upon its arrival at Mol, the cask will be loaded on a special-purpose vehicle then transported to the interim storage facility of BELGOPROCESS in Dessel."

04. September 2006
Siebter Glaskokillen-Transport aus La Hague (Frankreich) in die Schweiz erfolgt

Am 04.09.06 war von der AREVA NC (früher: COGEMA) in einem Communiqué der siebte 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich in die Schweiz angekündigt worden. Demzufolge sollte der Transport mit einem Castor-Behälter vom Typ TN 81(Inhalt: 28 hochradioaktive Glaskokillen) "in den nächsten Stunden" den "TN International railway terminal" in Valognes (Frankreich) verlassen und am 06.09.06 in Würenlingen in der Schweiz eintreffen.
In Würenlingen (Schweiz) wird der Atommüll-Behälter laut der AREVA NC von der Schiene für einen anschließenden Straßentransport umgeladen und zum 'Zwischenlager' der ZWILAG transportiert.

"Seventh transport of vitrified waste from France to Switzerland
A rail transport of vitrified waste to Switzerland is scheduled to leave the TN International terminal of Valognes (France) in the next hours and reach Würenlingen (Switzerland) from September 6th, 2006." ...
"The cask transported, a TN81 model, contains 28 canisters of vitrified waste. Upon its arrival in Würenlingen, it will be loaded onto a specific road trailer to be transferred to the storage facility of ZWILAG (Switzerland)."

Auf zentralschweiz online wird am 06.09.06 das Eintreffen des CASTORs auf La Hague in Würenlingen bestätigt:
"Ein Transportbehälter mit hoch radioaktiven Abfällen ist in der Nacht im Zentralen Zwischenlager für radioaktive Abfälle in Würenlingen AG eingetroffen. Der Behälter kam aus der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague (F)."
Nach dem Bericht auf zentralscheiz online sei "der Transport unter Aufsicht der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen planmässig und ohne Zwischenfälle verlaufen, teilte die Betriebsgesellschaft ZWILAG mit. Im 144 Tonnen schweren Stahlbehälter befinden sich 28, je rund 500 Kilogramm schwere Edelstahlkanister mit verglasten Abfällen."
"Die Abfälle waren als Brennelemente im Kernkraftwerk Gösgen SO für die Stromproduktion verwendet worden. Sie wurden in der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague (F) behandelt. Im Zwischenlager befinden sich gemäss ZWILAG acht Behälter mit verglasten, hoch radioaktiven Abfällen und 17 Behälter mit ausgedienten Brennelementen aus den 5 Schweizer Kernkraftwerken. Der Platz reicht für 200 Transport- und Lagerbehälter. Das Lager war im Frühling 2000 eröffnet worden", so zentralschweiz online weiter.
"Die hoch radioaktiven Abfälle werden in einer speziellen Halle für die Dauer einiger Jahrzehnte gelagert, damit sie sich abkühlen können. Danach sollen die zylindrischen Behälter in einem geologischen Tiefenlager, dessen Standort noch nicht gefunden ist, endgelagert werden."

25. Juni 2006
Elfter Glaskokillen-Transport aus La Hague in Frankreich nach Belgien

Von der AREVA NC (früher: COGEMA) ist am 26.06.06 in einem Communiqué mitgeteilt worden, daß aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich der elfte Atommüll-Rücktransport mit Glaskokillen nach Belgien rollt.
Demnach hat der Transport mit einem Castor-Behälter am 26.06.06 um 12:25 Uhr den "TN International railway terminal" in Valognes (Frankreich) verlassen. Der Transport wurde am 27.06.06 in Belgien erwartet.
In Mol (Belgien) wird der Castor-Behälter, der nach Angaben der AREVA NC 28 hochradioaktive Glaskokillen enthält, von der Schiene für einen anschließenden Straßentransport umgeladen und zum 'Zwischenlager' in Dessel (Belgien) der BELGOPROCESS befördert.

"Departure of the eleventh transport of vitrified waste from France to Belgium
The eleventh transport of vitrified nuclear waste from France to Belgium, announced by the Belgian utility SYNATOM and AREVA NC on June 22nd, left the TN International railway terminal in Valognes (France) today at 12:25 pm. Its arrival in Belgium is expected as from June 27th, 2006. At the Mol (Belgium) train station, the cask containing 28 canisters of vitrified waste will be loaded on a special-purpose vehicle and transported to the BELGOPROCESS storage site in Dessel." 

Dieser CASTOR war von der AREVA NC in einem vorangegangenen Communiqué am 22.06.06 angekündigt worden, ohne allerdings ein genaues Transportdatum zu nennen...

12. Juni 2006
Atommüll-Transport aus dem Schweizer AKW Gösgen in die Plutonium-Fabrik La Hague

Nach einem Communiqué der AREVA NC vom 12.06.06 hat am gleichen Tag ein Atommüll-Transport mit abgebrannten Brennelementen das AKW Gösgen (Schweiz) in Richtung der Plutonium-Fabrik La Hague (Frankreich) verlassen. Der Atommüll-Transport mit einem Behälter wurde demnach am 15.06.06 in Valogenes (Frankreich) auf dem "TN International railway terminal" erwartet.

"Spent fuel coming from Switzerland to France ... In accordance with these commitments, a shipment of one cask containing spent fuel has left the Swiss nuclear power plant of Gösgen on June 12th, 2006. It could reach the TN International railway terminal located in Valognes from June 15th."

In einem Communiqué vom 15.06.06 wird anschließend von der AREVA NC bekannt gegeben, daß der Castor-Transport mit einem Atommüll-Behälter aus dem Schweizer AKW Gösgen am 15.06.06 um 09:23 Uhr den "TN International railway terminal" in Valognes (Frankreich) erreicht hat.

"Arrival of spent fuel from Switzerland at the TN International railway terminal of Valognes. One cask of spent fuel from the Swiss nuclear power plant of Gösgen arrived at the Valognes railway terminal serving the AREVA NC La Hague plant on June 15th, 2006, at 9 :23 am."

=> Ab Mitte 2006 dürfen nach dem Schweizer Kernenergiegesetz innerhalb eines Zeitraumes von zehn Jahren aus der Schweiz keine abgebrannten Brennelemente mehr zur Wiederaufbereitung ins Ausland gebracht werden. Dies wurde auf nzz.ch am 06.01.06 berichtet.
"Gemäss Kernenergiegesetz dürfen ausgediente Brennelemente ab Mitte dieses Jahres während einer Zeit von zehn Jahren nicht zur Wiederaufbereitung ausgeführt werden."
Möglicherweise(!) wurde bei dem Atommüll-Transport aus dem Schweizer AKW Gösgen am 12.06.06 daher zum letzten mal Atommüll in Form von abgebrannten Brennelementen in die französische Plutonium-Fabrik La Hague befördert.
   


AKW Gösgen (Schweiz)

02. Mai 2006
Dritter Glaskokillen-Transport aus La Hague in Frankreich in die Niederlande angekündigt
 
Nach einem Communiqué der AREVA NC (früher: COGEMA) soll am 02.05.06 aus Valognes in Frankreich ein dritter 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague nach Vlissingen in den Niederlanden rollen.
Demzufolge wird der Atommüll-Transport am 02.05.06 um 15:15 Uhr den "TN International’s railway terminal of Valognes" (früher: "COGEMA Logistics’ Valognes railway terminal" ) verlassen und nach dem niederländischen Zwischenlager in Vlissingen ("COVRA interim storage facility in Vlissingen") rollen. - Dort wird der Transport am 03.05.06 erwartet.
Transportiert werden soll ein einzelner Castor-Behälter mit Glaskokillen, der verglaste Atommüllrückstände aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich enthält.

"The transport of one cask of nuclear vitrified waste is scheduled to leave TN International’s railway terminal of Valognes (France) today at 5:15 pm and to reach the COVRA interim storage facility in Vlissingen (Netherlands) on May, 3rd 2006."

Dieser CASTOR sollte bereits Anfang April durchgeführt werden, war aber nach einer Pressemitteilung der AREVA NC/COGEMA vom 05.04.06 von französischen Behörden kurzfristig verschoben worden.

05.04.06: "The third return of vitrified waste to the Netherlands has been postponed by the French Authorities, and will be rescheduled in the coming days."

Nette Menschen hatten am 24.04.06 zu den Hintergründen der Transportverschiebung und zum neuen Termin berichtet:

"> Zur Info,
>
> Vor 3 Wochen sollte ein Castor aus La Hague nach Belgium und den
> Niederlanden fahren. Der Transport wurde auf Grund der erfolgreichen
> Proteste gegen die lockerung des Kündigungschutz (CPE) verschoben.
> Gewerschaftler und Studenten hatten Blockade geplant. Der Castor haben
> wir ja dann am Wochenende in Valognes gesichtet, nach der Demo in Cherbourg.
> Nun ist es so weit, der Transport soll am 2 Mai los fahren, wir haben
> den Fahrplan herausgefunden. (ja  ja ist Militärgeheimnis...) Siehe
> unten. Es wird empfohlen, die 1. Mai Demos für die Mobilisierung zu
> nutzen... Ein solcher Artikel wurde auf jeden Fall auf Bellaciao gepostet...
> "

> Castortransport aus La Hague : Fahrplan
> mardi 2 mai :
> 17h46 Valognes
> 18h06 Carentan
> 18h19 Lison
> 18h30 Le Molay-Littry
> 18h41 Bayeux
> 19h01 Caen
> 19h12 Moult Argences
> 19h20 Mézidon
> 19h37 Lisieux Lécaude
> 19h49 Lisieux bifurcation Trouvilles
> 20h02 Lisieux Saint Paul
> 20h14 Bernay
> 20h15 Serquigny Lisieux Sortie
> 20h19 Serquigny raccordement Paris
> 20h27 Brionne
> 20h35 Glos-sur-Risle
> 20h54 Bourgtheroulde
> 21h06 Elbeuf/Saint-Aubin
> 21h07 Oissel bifurcation Tourville
> 21h20-21h35 Sotteville-lès-Rouen Triage Mixte
> 21h40 Sotteville-lès-Rouen bifurcation Darnétal
> 21h50 Morgny-la-Pommeraye
> 22h02 Montérolier
> 22h21 Serqueux
> 22h37 Formerie
> 22h41 Abancourt
> 22h48 Fouilloy
> 23h00 Poix-de-Picardie
> 23h10 Namps
> 23h20 Saleux
> 23h23 Saint-Roch
> 23h25 Amiens
> 23h30 Longueau Poste 2
> 23h33-23h58 Longueau Relais de Rouen
>
> mercredi 3 mai :
> 0h02 Longueau Poste 6
> 0h03 Longueau Bif Camon
> 0h15 Corbie
> 0h24 Albert
> 0h35 Achiet-le-Grand
> 0h41 Boisleux-au-Mont
> 0h47 Arras
> 0h52 Bailleul-Sir-Berthoult
> 0h55 Farbus
> 0h56 Vimy
> 1h00 Avion
> 1h04 Loison-Sous-Lens
> 1h06 Sallaumines
> 1h09 Pont-à-Vendin
> 1h11 Meurchin
> 1h12 Bauvin-P.
> 1h16 Don-Sainghin
> 1h17 La Fontaine
> 1h22 Santes-Wavrin
> 1h23 Haubourdin
> 1h27 Sequedin
> 1h30-2h00 Lille- la Délivrance (Lomme)
> 2h05 Saint-André-Lez-Lille
> 2h07 La Madeleine
> 2h19 Croix-l'Allumette
> 2h20 Croix-Wasquehal
> 2h21 Roubaix
> 2h26 Tourcoing
> 2h33 Mouscron

Rückblick: Der erste Glaskokillen-Transport mit einem Behälter aus La Hague über Valognes nach Vlissingen in den Niederlanden erfolgte am 28.09.04, der zweite Transport, auch mit einem Behälter, wurde am 06.04.05 durchgeführt. - In der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich werden nach dem Communiqué der AREVA NC abgebrannte Brennelemente aus dem niederländischen AKW Borssele 'wiederaufgearbeitet'.

06. Januar 2006
Atommülltransport aus dem AKW Leibstadt in der Schweiz ins Zwischenlager Würenlingen

Am 06.01.06 ist in der Schweiz ein neuer Atommülltransport durchgeführt worden: Nach einem Bericht auf NZZ Online vom 06.01.06 wurde dabei ein Castor-Behälter mit 52 abgebrannten Brennelementen aus dem Schweizer AKW Leibstadt in das 'Zwischenlager' Würenlingen (Zwilag) befördert.
Nach Mitteilung der Zwilag AG sei der Atomtransport des "18 Tonnen schweren" Behälters "reibungslos" und "ohne Zwischenfälle" verlaufen. Die abgebrannten Brennelemente sollen laut der Zwilag AG "zu einem späteren Zeitpunkt" in einem "geologischen Tiefenlager" untergebracht oder "wiederaufbereitet" werden.

"Ein Transport- und Lagerbehälter mit 52 ausgedienten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Leibstadt ist am Freitagnachmittag ins Zentrale Zwischenlager Würenlingen (Zwilag) transportiert worden. Wie die Zwilag AG mitteilte, verlief der Transport des rund 18 Tonnen schweren und 6,4 Meter hohen Stahlbehälters reibungslos. In diesem sind die alten Brennelemente auch für die Zwischenlagerung eingeschlossen. Sie werden zu einem späteren Zeitpunkt in einem geologischen Tiefenlager untergebracht oder wiederaufbereitet."


AKW Leibstadt (Schweiz)

Ab Mitte 2006 dürfen nach dem Schweizer Kernenergiegesetz innerhalb eines Zeitraumes von zehn Jahren aus der Schweiz keine abgebrannten Brennelemente mehr zur Wiederaufbereitung ins Ausland gebracht werden.

"Gemäss Kernenergiegesetz dürfen ausgediente Brennelemente ab Mitte dieses Jahres während einer Zeit von zehn Jahren nicht zur Wiederaufbereitung ausgeführt werden."

Im 'Zwischenlager' Würenlingen (Zwilag) befinden sich jetzt 17 Atomüll-Lagerbehälter mit abgebrannten Brennelementen sowie sieben weitere Atommüll-Behälter mit verglasten hochradioaktiven Atomabfällen (Glaskokillen) aus der Plutonium-Fabrik in La Hague. Weiter sind im gleichen Lagergebäude sechs Behälter mit leicht radioaktiven Rückständen aus dem ehemaligen Versuchsatomkraftwerk Lucens (Lucens VD) abgestellt. Rund elf Prozent der Lagerkapazität der Halle, die für 200 Transport- und Lagerbehälter ausgelegt ist,  sind inzwischen belegt.

"Im Zwilag befinden sich neu somit 17 Lagerbehälter mit ausgedienten Brennelementen sowie sieben Behälter mit verglasten hochradioaktiven Abfällen. Zudem sind im gleichen Lagergebäude sechs Behälter mit leicht radioaktiven Rückständen aus dem ehemaligen Versuchsatomkraftwerk Lucens untergebracht. Damit sind rund elf Prozent der Lagerkapazität der Halle belegt, die für 200 Transport- und Lagerbehälter ausgelegt ist. Der Transport stand unter der Aufsicht der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK)."

14. Dezember 2005
Atommüll-Transport aus den Niederlanden in die Plutonium-Fabrik La Hague

Nach einem Communiqué der COGEMA vom 14.12.05 ist auf dem COGEMA LOGISTICS railway terminal in Valognes/Frankreich am 14.12.05 um 10:50 Uhr ein Atommüll-Transport mit zwei Castor-Behältern aus dem niederländischen AKW Borssele eingetroffen. - Die abgebrannten Brennelemente aus beiden Atommüll-Behältern sollen in der Plutonium-Fabrik La Hague 'wiederaufgearbeitet' werden.

"December 14, 2005
Arrival of spent fuel from the Netherlands at the Valognes railway terminal

Two casks of nuclear spent fuel from the power plant of Borssele (Netherlands) arrived at the COGEMA LOGISTICS railway terminal of Valognes on December 14th, 2005, at 10h50 am.
These fuel elements will be stored temporarily at the COGEMA-La Hague pools for cooling. They will be then reprocessed in order to separate valuable materials from the final waste. The latter will be conditioned and returned to the Netherlands for disposal, in accordance with the law."

Der Atomtransport war nach einem vorangegangenen Communiqué der COGEMA vom 12.12.05 am 12.12.05 vom AKW Borssele in den Niederlanden aus nach Valognes gestartet.

"December 12, 2005
Transport of spent fuel from the Netherlands to France

A transport of two casks of nuclear spent fuel left the power plant of Borssele (Netherlands) on December 12th, 2005.
This shipment is expected to arrive at the COGEMA Logistics railway terminal of Valognes on December 14th in the morning.
The transport casks fully comply with the very strict standards defined by the International Atomic Energy Agency (AEIA). Nuclear material transportation meets national and international regulations that guarantee a high level of safety."

12. Oktober 2005
Letzter Atommüll-Transport aus der Schweiz rollt nach La Hague in Frankreich

Erneut rollte ein Atommüll-Transport mit abgebrannten Brennelementen durch Westeuropa: Am 12.10.05 war der Transport aus dem AKW Mühleberg bei Bern in der Schweiz in Richtung der Plutonium-Fabrik La Hague gestartet. Transportiert wurde ein rund 40 Tonnen schwerer Castor-Behälter mit sieben abgebrannten Brennelementen. Dies wurde auf NZZ.ch und espace.ch gemeldet.


AKW Mühleberg (Schweiz)

"Ein rund 40 Tonnen schwerer Transport mit verbrauchten Kernelementen hat am Mittwoch das Atomkraftwerk Mühleberg in Richtung La Hague in Frankreich verlassen." (NZZ.ch)
"Der Transportbehälter mit den verbrauchten Brennelementen hat heute das Kernkraftwerk Mühleberg in Richtung La Hague (Frankreich) verlassen. Damit führt die BKW FMB Energie AG (BKW) weitere verbrauchte Brennelemente der Wiederaufbereitung zu."  (espace.ch)

Laut NZZ.ch ist zum letzten mal Atommüll aus der Schweiz in die sogenannte "Wiederaufarbeitung" befördert worden, denn ab Juli 2006 dürfen laut dem neuen Schweizer Kernenergiegesetz weder Brennstäbe für die "Wiederaufbereitung" noch für die "Lagerung" "exportiert" werden. Der bestehende "Wiederaufbereitungsvertrag" zwischen der französischen Unternehmen Cogema und der BKW FMB Energie AG läuft nun aus. - "Bis 2016" werden die abgebrannten Brennelemente nach NZZ.ch in der Schweiz "zwischengelagert".

"Es ist der letzte [Transport] vor dem Inkraftreten des Moratoriums zur Wiederaufbereitung. Ab Juli 2006 dürfen laut dem neuen Kernenergiegesetz weder Brennstäbe für die Wiederaufbereitung noch für die Lagerung exportiert werden. Auf Grund des im Gesetz verankerten Moratoriums werden verbrauchten Brennelemente bis 2016 in der Schweiz zwischengelagert. Mit dem letzten Transport vor Inkrafttreten des Moratoriums läuft der bestehende Wiederaufbereitungsvertrag zwischen der französischen Unternehmen Cogema und der BKW Energie AG aus, wie ein Sprecher des Berner Energieunternehmens zu einer Mitteilung vom Mittwoch sagte."  (NZZ.ch)

Dieser Atomtransport war gemäß einer Pressemitteilung vom 12.10.05 von der Schweizer BKW FMB Energie AG "seit längerem geplant" gewesen. Der Atomenergiekonzern rechtfertigt darin den Atommüll-Transport mit den Worten: "Mit der Wiederaufbereitung können die verbleibenden Brennstoffe der weiteren Nutzung und die Abfälle optimal konditioniert und für die Lagerung vorbereitet werden."

"Der Transportbehälter hat heute das Kernkraftwerk Mühleberg in Richtung La Hague (Frankreich) verlassen. Damit führt die BKW FMB Energie AG (BKW) weitere verbrauchte Brennelemente der Wiederaufbereitung zu. Der Transport war seit längerem geplant. Er ist der letzte, der im Rahmen des bestehenden, langjährigen Wiederaufbereitungsvertrags mit dem französischen Unternehmen COGEMA durchgeführt wird. Der rund 40 Tonnen schwere Transportbehälter enthält sieben verbrauchte Brennelemente, die rezyklierbaren Restbrennstoff enthalten. Mit der Wiederaufbereitung können die verbleibenden Brennstoffe der weiteren Nutzung und die Abfälle optimal konditioniert und für die Lagerung vorbereitet werden. Der Transport erfolgt mit Bewilligung der
zuständigen Aufsichtsbehörden des Bundes."
   (BKW FMB Energie AG)

Die französische COGEMA hatte in einem Communiqué den Castor-Transport aus der Schweiz nach La Hague bestätigt. Darin wurde allerdings nach von Vorbereitungen für einen Straßentransport des Castor-Behälters aus dem Schweizer AKW Mühleberg in die Plutonium-Fabrik La Hague gesprochen. - Die Frage, ob der gesamte Atomtransport auf der Straße erfolgt oder ob in der Schweiz eine Umladung für einen Bahntransport erfolgt, bleibt offen.
Der Castor-Transport aus dem AKW Mühleberg wird laut der COGEMA am 14.10.05 in La Hague erwartet.

"According to the contract signed between Swiss utilities and COGEMA, and following intergovernmental agreements between France and Switzerland, part of the spent fuel from Swiss nuclear power plants is sent to France for reprocessing. In accordance with these commitments, a road transport of one cask containing spent fuel from the Swiss nuclear power plant of Mühleberg is under preparation. Taking into account the operational measures to implement, the shipment could reach the COGEMA site of La Hague from October, 14th. This operation strictly conforms to national and international regulations." (COGEMA/AREVA) .

13. September 2005
Neunter Glaskokillen-Transport rollte aus Valognes in Frankreich nach Belgien

Nach einem Communiqué der COGEMA vom 13.09.05 ist am gleichen Tag aus Valognes in Frankreich ein neunter 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague nach Dessel in Belgien gerollt: Demzufolge hatte der Atommüll-Transport am 13.09.05 um 12:30 Uhr den COGEMA Logistics’ Valognes railway terminal verlassen und war in Richtung Mol in Belgien gefahren. - Dort wurde der Transport am 14.09.05 erwartet.

Transportiert wurde ein einzelner Castor-Behälter mit 28 Kokillen, die verglaste Atommüllrückstände aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich enthalten.

"The ninth transport of vitrified nuclear residues from France to Belgium, announced by the Belgian utility SYNATOM and COGEMA on September 12th, left the COGEMA Logistics railway terminal in Valognes (France) today at 12:30 pm. It will arrive in Belgium as from September 14th, 2005.

At the Mol (Belgium) train station, the cask containing 28 canisters of vitrified waste will be loaded on a special-purpose vehicle and transported to the BELGOPROCESS storage site in Dessel."

Dieser Atommüll-Transport war von der französischen COGEMA am 12.09.05 in einer Pressemitteilung angekündigt worden. Das genaue Transportdatum wurde mit der Formulierung "in den nächsten Tagen" verschleiert.

  "The transport of one cask containing 28 canisters of vitrified nuclear residues is scheduled to leave COGEMA Logistics’ Valognes railway terminal for Mol (Belgium) in the next days, as soon as operational conditions are met. Upon its arrival at Mol, the cask will be loaded on a special-purpose vehicle and transported to the interim storage facility of BELGOPROCESS in Dessel.

According to commercial contracts signed between the Belgian company SYNATOM and COGEMA, Belgian spent fuel was sent to France for reprocessing. Return to Belgium of the vitrified nuclear residues resulting from reprocessing is implemented in accordance with intergovernmental agreements signed by France and Belgium."

Über Proteste und Aktionen in Frankreich und/oder in Belgien gegen den neunten Glaskokillen-Transport liegen hier keinerlei Infos vor.

Rückblick: Der achte 'Rücktransport' von Glaskokillen aus La Hage nach Belgien war am 15.06.05 um 12:20 Uhr von dem COGEMA Logistics’ Valognes railway terminal Richtung Mol in Belgien gestartet. - Dort war der Atom-Transport am 16.06.05 eingetroffen. Auch dabei wurde ein einzelner Castor-Behälter mit 28 Glaskokillen befördert.

15. Juni 2005
COGEMA: Achter 'Rücktransport' von Glaskokillen aus La Hague in Frankreich nach Belgien rollt

Nach einem Communiqué der COGEMA vom 15.06.05 ist aus Valognes in Frankreich ein achter 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague nach Dessel in Belgien gerollt: Demzufolge hat der Atommüll-Transport am 15.06.05 um 12:20 Uhr den COGEMA Logistics’ Valognes railway terminal verlassen und ist in Richtung Verladebahnhof Mol in Belgien gerollt. - Dort soll der Transport heute eintreffen.
Transportiert wird ein Castor-Behälter mit 28 Kokillen, die verglaste Atommüllrückstände aus der Plutonium-Fabrik La Hague in Frankreich enthalten.

"The eighth transport of vitrified nuclear residues from France to Belgium, announced by the Belgian utility SYNATOM and COGEMA on June 13th, left the COGEMA Logistics railway terminal in Valognes (France) today at 12:20 pm. It will arrive in Belgium as from June 16th, 2005."
"At the Mol (Belgium) train station, the cask containing 28 canisters of vitrified waste will be loaded on a special-purpose vehicle and transported to the BELGOPROCESS storage site in Dessel."

Nach Infos aus Frankreich von Anfang des Monats wurde am 15.06. aus La Hague / Valognes in Frankreich ein Atomtransport nach Mouscron erwartet. - Diese Info erwies sich damit als richtig: Dabei handelte es sich um einen 'Rücktransport' von Glaskokillen aus La Hague nach Mol bzw. Dessel in Belgien, der dann wahrscheinlich über den französisch-belgischen Grenzübergang Lille - Mouscron gefahren ist.

13. Juni 2005
COGEMA kündigt weiteren 'Rücktransport' von Glaskokillen nach Belgien an

In einem Communiqué der COGEMA vom13.06.05 wird ein weiterer 'Rücktransport' von Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik La Hague nach Dessel in Belgien an: Demnach soll der Atomtransport mit einem Castor-Behälter, in dem sich 28 hochradioaktive Glaskokillen befinden, "in den nächsten Tagen" vom COGEMA Logistics’ Valognes railway terminal zunächst nach Mol in Belgien rollen. Von dort aus soll der Atommüll-Behälter in das Zwischenlager der BELGOPROCESS in Dessel transportiert werden.
Dabei handelt es laut der COGEMA um den achten Transport von "verglasten Atommüll-Rückständen" nach Belgien.

"The transport of one cask containing 28 canisters of vitrified nuclear residues is scheduled to leave COGEMA Logistics’ Valognes railway terminal for Mol (Belgium) in the next days, as soon as operational conditions are met. Upon its arrival at Mol, the cask will be loaded on a special-purpose vehicle and transported to the interim storage facility of BELGOPROCESS in Dessel."

Nach Darstellung der COGEMA werden die abgebrannten Brennelemente aus belgischen AKWs nach Verträgen zwischen der belgischen SYNATOM und der französischen COGEMA in Frankreich (La Hague) 'wiederaufgearbeitet'. - Nach Absprachen zwischen den Regierungen in Belgien und Frankreich wird der bei der 'Wiederaufarbeitung' anfallende Atommüll in Glaskokillen nach Belgien zurücktransportiert.

  "According to commercial contracts signed between the Belgian company SYNATOM and COGEMA, Belgian spent fuel was sent to France for reprocessing. Return to Belgium of the vitrified nuclear residues resulting from reprocessing is implemented in accordance with intergovernmental agreements signed by France and Belgium."

Nach Infos aus Frankreich von Anfang des Monats wird am 15.06. aus La Hague / Valognes in Frankreich ein Atomtransport nach Mouscron erwartet. - Dieser Atomtransport könnte über den französisch-belgischen Grenzübergang Lille - Mouscron rollen. Möglicherweise ist dies der von der COGEMA heute angekündigte 'Rücktransport' von Glaskokillen aus La Hague nach Mol bzw. Dessel in Belgien!


SYNATOM bestellt 25 Castor-Behälter von der COGEMA Logistics

In einem etwas älteren Communiqué von der AREVA (die COGEMA ist eine Tochtergesellschaft der AREVA) vom 10.06.05 wird mitgeteilt: Am 06.06.05 wurde zwischen der belgischen SYNATOM und COGEMA Logistics ein Vertrag zur Lieferung von Atommüll-Behältern abgeschlossen. Demnach ist die SYNATOM für das "Brennstoff-Management" der belgischen ELECTRABEL zuständig.

"On 6th of June 2005, AREVA, through its subsidiary COGEMA Logistics, and SYNATOM signed an important order for spent fuel transport/storage casks. SYNATOM is in charge of fuel management on behalf of the Belgian Utility, ELECTRABEL. "

Konkret geht es dabei um eine Lieferung von 25 Castor-Behälter vom Typ TNTM24 zum Transport und zur Lagerung von Atommüll an das AKW Doel in Belgien. Bereits mehr als 50 TNTM24-Behälter befinden sich bereits in dem dortigen Zwischenlager.

  "COGEMA Logistics will provide 25 TNTM24 storage and transport casks, covering the future needs of Doel nuclear power plant. More than fifty TNTM24 casks have already been loaded in Doel interim storage facility. "

Nach Darstellung der COGEMA Logistics können die Atommüll-Behälter der TNTM24-Baureihen mit 24 bis 40 abgebrannten Brennelementen aus Druckwasserreaktoren bzw. bis zu 97 abgebrannten Brennelementen aus Siedewasserreaktoren belanden werden. Von der COGEMA Logistics sind bislang mehr als 300 Transport- und Lagerbehälter vom Typ TNTM24 ausgeliefert worden.

"The TNTM24 casks family was designed for both transport and storage of used fuel assemblies (from 24 to 40 PWR assemblies, up to 97 BWR assemblies) in safe conditions and with maximum operating efficiency." ... "Presently, more than 300 TNTM24 dual-purpose transport and storage casks have been ordered from COGEMA Logistics."


Hintergrund Atomanlagen in Belgien

Nach einer Auflistung vom Anti-Atom-Lexikon befinden sich an zwei Standorten in Belgien Atomkraftwerke:

AKW Doel: Insgesamt vier Blöcke mit Druckwasserreaktoren ( Doel-1: 412 MW, seit 1975 in Betrieb / Doel-2: 412 MW, seit 1975 in Betrieb / Doel-3: 1020 MW, seit 1982 in Betrieb / Doel-4: 1056 MW, seit 1985 in Betrieb)

AKW Tihange: Insgesamt drei Blöcke im Druckwasserreaktoren ( Tihange-1: 908 MW, seit 1975 in Betrieb / Tihange-2: 934 MW, seit 1983 in Betrieb / Tihange-3: 1065 MW, seit 1985 in Betrieb)

In Dessel/Mol in Belgien befindet sich ein Zwischenlager für Atommüll (Zwischenlager Batiment 136). - In Mol befindet sich zudem eine "Verglasungs-Anlage" für Atommüll sowie als "großtechnische Versuchsanlage" eine 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' (zwischen 1968 und 1979 zur 'Wiederaufarbeitung' abgebrannter Brennelemente von Materialprüfreaktoren in Betrieb gewesen). Ferner befinden sich in Mol mehrere "Forschungsreaktoren".

06. April 2005
Zweiter Atommüll-Transport
mit Glaskokillen aus La Hague in Frankreich in die Niederlande

Nach einer Pressemitteilung der COGEMA vom 06.04.05 ist ein zweiter "Rücktransport" von Glaskokillen mit hochradioaktiven Atommüll aus der Plutonium-Fabrik La Hague in die Niederlande angelaufen: Nach dem Communiqué der COGEMA sollte dieser Atommüll-Transport mit einem Castor-Behälter den "COGEMA LOGISTICS’ railway terminal" in Valognes am 06.04.05 bereits um 18:05 Uhr verlassen haben. Sofern alles nach den Planungen der COGEMA verlaufen ist.
Der Glaskokillen-Transport wird demnach am 07.04.05 im niederländischen Zwischenlager Vlissingen der COVRA ("COVRA interim storage facility") erwartet.

"Second transport of vitrified residues from france to the netherlands - The transport of one cask of vitrified nuclear residues is scheduled to leave COGEMA LOGISTICS’ railway terminal in Valognes (France) today at 18.05 pm and to reach the COVRA interim storage facility in Vlissingen (Netherlands) on April, 7th 2005." ...

25. März 2005
CASTOR aus dem Schweizer AKW Gösgen in La Hague (Frankreich) eingetroffen

In einer Pressemitteilung vom 23.03.05 wurde von der COGEMA bekannt gegeben, daß am gleichen Tag, dem 23.03.05, ein Castor-Transport mit einem Behälter aus dem AKW Gösgen in der Schweiz in Richtung La Hague gerollt ist. Der Atomtransport aus der Schweiz wurde demnach am 25.03.05 in Valognes/Frankreich erwartet.

Nach einem weiteren Communiqué der COGEMA vom 25.03.05 ist dieser Atommüll-Transport am 25.03.05 um 09:39 Uhr im französischen Valognes eingetroffen.

"Arrival of Spent Fuel from Switzerland at the COGEMA Logistics Railway Terminal of Valognes - One cask of spent fuel from the Swiss nuclear power plant of Gösgen arrived at the Valognes railway terminal serving COGEMA La Hague on March 25th, 2005, at 9:39 am. The fuel elements will be stored at the COGEMA La Hague pools for cooling, then reprocessed to recover valuable materials and condition the final waste for return to Switzerland for disposal."

23. März 2005
Atommüll-Transport aus dem AKW Gösgen in der Schweiz rollt nach La Hague in Frankreich

In einer  Pressemitteilung vom 23.03.05 wurde von der COGEMA bekannt gegeben, daß am 23.03.05 ein Castor-Transport mit einem Behälter aus dem Schweizer AKW Gösgen in Richtung La Hague gerollt ist. Der Atomtransport aus der Schweiz wird am 25.03.05 in Valognes/Frankreich erwartet.

... "a shipment of one cask containing spent fuel has left the Swiss nuclear power plant of Gösgen on March 23rd, 2005. It should reach the COGEMA Logistics rail terminal located in Valognes from March 25th." ...  


AKW Gösgen (Schweiz)

15. März 2005
MOX-Brennelemente aus U.S.-Waffenplutonium sind in La Hague (Frankreich) eingetroffen

Rückblick: Im Oktober 2004 wurden etwa 140 kg Plutonium aus U.S.-amerikanischen Waffenbeständen nach Frankreich zur Verarbeitung in MOX-Brennelementen transportiert.
Laut Greenpeace begann der insgesamt 6589km(!) lange Plutonium-Transport in der US-Waffenfabrik Los Alamos in New Mexico. Von dort aus wurde das Plutonium zum 2500km entfernten Hafen von Charleston in South Carolina transportiert und auf dort die beiden britischen Atomfrachter umgeschlagen.
- Am 20.09.04 um 13:30 Uhr hatten die beiden Transportschiffe Charleston mit Kurs auf Cherbourg in Frankreich verlassen. (Nach Informationen von Greenpeace transportierten die britischen Atomfrachter Pacific Pintail und Pacific Teal etwa 140kg Plutonium, ausreichend für 25 bis 40 Atombomben, nach Frankreich!)
- Am 06.10.04 traf der Seetransport der Plutonium-Fracht in Cherbourg/Frankreich ein. In der Plutonium-Fabrik La Hague wurde die strahlende Fracht für den Landtransport umgeschlagen.
- Am 07.10.04 gegen 04:00 Uhr rollte der Atomtransport aus La Hague dann auf der Straße über eine Distanz von über 1000km in Richtung Cadarache/Südfrankreich, wo das Plutonium in MOX konvertiert werden sollte. Am 08.10.04 gegen 02:30 Uhr traf der Plutonium-Transport in Cadarache/Frankreich ein.
Nach Mitteilung der COGEMA vom 08.10.04 sollte die Konvertierung von dem Plutonium zu MOX in Cadarache in einem Zeitraum von vier Monaten erfolgen. Anfang 2005 sollen dann die MOX-Brennelemente, nach deren Fertigstellung in einer MELOX-Anlage, in die USA zurücktransportiert werden. - Die dann etwa 2 Tonnen MOX werden dann wieder etwa 6600km befördert...

Gegen diesen Atomtransport hatte es - nicht nur - in Frankreich deutliche Proteste gegeben.

Das U.S.-Waffenplutonium ist in Frankreich inzwischen zum MOX verarbeitet worden. Die MOX-Brennelemente sind inzwischen in La Hague eingetroffen:

Aktuell: Nach einer Pressemitteilung der COGEMA vom 16.03.05 sind die vier MOX-Brennelementebündel am 15.03.05 um 10:10 Uhr in nach einem Straßentransport vom COGEMA's Melox plant (Gard) in La Hague eingetroffen.

"The four MOX fuel assemblies fabricated from American excess weapon-grade plutonium arrived at the COGEMA-La Hague plant yesterday at 10:10 pm. They have been transported by road from COGEMA's Melox plant (Gard) under strict safety and security conditions."

In der Plutonium-Fabrik La Hague wird die MOX-Ladung vom Straßentransport-Container auf einen Container für den Seetransport umgeschlagen. - In den "kommenden Wochen" soll der Seetransport von dem MOX aus dem Hafen Cherbourgh in Frankreich in die U.S.A. starten. Ein konkreter Transporttermin wird von der COGEMA - natürlich - nicht genannt.

"These assemblies will be transferred from a road transport container to a maritime shipment container, to be shipped to the United States on board purpose-built ships. This shipment from the port of Cherbourg will be carried out in the coming weeks, in accordance with the planned schedule."

In den USA. sollen die in Frankreich aus dem U.S.-Waffenplutonium zu MOX konvertieren Brennelemente zu "Validierungszwecken" in dem amerikanischen AKW Catawba, daß zur Duke Power Company gehört, eingesetzt werden.

"The four assemblies fabricated in France will validate the performance of MOX fuel in an American nuclear reactor. They will be loaded at the nuclear power plant of Catawba, operated by the utility company Duke Power."

Sollten die Test-Ergebnisse in den U.S.A. positiv verlaufen, so ist mit weiteren Transporten aus den U.S.A. mit waffenfähigen Plutonium nach Frankreich zu rechnen: "Die französische Atomindustrie hofft auf ein lukratives Geschäft. Der Transport geht zurück auf die Start-I- und Start-II-Beschlüsse von USA und Russland aus dem Jahr 2000. Damals wurde im Rahmen der "atomaren Abrüstung" beschlossen, dass beide Länder jeweils 34 Tonnen Plutonium aus ihren Nuklearwaffen entsorgen. Die USA haben beschlossen, dieses Plutonium in MOX zu verwandeln. Und nennen dieses Programm "MOX for Peace". Da die USA aber keine MOX-Fabrik haben und erst demnächst eine bauen wollen, wandten sie sich an die Franzosen. Die verarbeiten bereits seit Jahren ihr eigenes Plutonium, sowie jenes aus Deutschland und anderen Ländern in MOX." (taz 07.10.04)

Denkbar ist aber auch, daß die U.S.A. im eigenem Land mit Hilfe der COGEMA eine "Wiederaufarbeitungs-Anlage" zur Konversion des Waffen-Plutoniums in MOX bauen könnten...

08. Oktober 2004
Plutonium-Transport aus den USA  in Cadarache (Frankreich) eingetroffen

Rückblick: Am 07.10.04 früh morgens rollte der Atomtransport mit 140kg waffenfähigem Plutonium, das aus Los Alamos in New Mexico/USA stammt, als Straßentransport von La Hague/Frankreich nach Cadarache in Südfrankreich. Dort soll der Atomwaffensprengstoff zu MOX-Brennelemente konvertiert werden.

Am 08.10.04 war der Plutonium-Transport am frühen morgen (02:30 Uhr) in Cadarache eingetroffen. Der Straßentransport hat für die über 1000km lange Strecke lediglich einen Tag benötigt und traf eher ein, als ursprünglich erwartet.

Die Nachrichtenagentur AP berichtet über die Ankunft von dem Atomtransport:

"Freitag 8. Oktober 2004, 15:54 Uhr
Plutonium-Transport aus den USA in Südfrankreich eingetroffen
Cherbourg (AP) Ein Lastwagenkonvoi mit 125 Kilogramm waffenfähigem Plutonium aus den USA ist am Freitag in Südfrankreich eingetroffen. Zwei Tage nach der Ankunft von zwei Frachtern im Hafen Cherbourg erreichten die streng bewachten Lastwagen nach mehr als 1.000 Kilometern die Wiederaufbereitungsanlage Cadarache.
Dort soll das Nuklearmaterial zu MOX-Brennstäben für den Reaktorbetrieb wiederaufbereitet werden. Mit der Lieferung erfüllen die USA Verpflichtungen aus dem im Jahr 2000 mit Russland geschlossenen Abrüstungsvertrag. Beide Staaten haben darin zugesagt, 34 Tonnen von waffenfähigem Plutonium zu vernichten. Es ist das erste Mal, dass Frankreich waffenfähiges Plutonium für die Umwandlung in MOX-Brennstäbe - eine Mischung von Plutoniumoxid und Uranoxid - angenommen hat. In den USA gibt es keine geeignete Anlage für die Konversion."


Von der Nachrichtenagentur AFP wurde gemeldet, daß der Plutonium-Transport "am frühen Freitagmorgen" in Cadarache angekommen ist. AFP zu der MOX-Fabrik von der COGEMA in Cadarache: "Die MOX-Fabrik war eigentlich im vergangenen Jahr wegen Erdbebenrisiken still gelegt worden; sie geht eigens für den umstrittenen Auftrag noch einmal in Betrieb."

"Freitag 8. Oktober 2004, 10:40 Uhr
Umstrittener US-Plutonium-Transport in Cadarache eingetroffen
Cherbourg (AFP) - Nach Protesten und einem eintägigen Landtransport quer durch Frankreich ist ein Atomtransport mit waffenfähigem Plutonium aus den USA in der südfranzösischen Atomanlage Cadarache eingetroffen. Der Lastwagenkonvoi erreichte am frühen Freitagmorgen die Fabrik für Mischoxid-Brennelemente (MOX) des staatlichen Atomkonzerns Cogema. Die MOX-Fabrik war eigentlich im vergangenen Jahr wegen Erdbebenrisiken still gelegt worden; sie geht eigens für den umstrittenen Auftrag noch einmal in Betrieb."

Von der COGEMA war am 08.04.04 eine Pressemitteilung zu der Ankunft des Atomtransportes in Cadarache herausgegeben worden. Unter dem Titel "MOX for Peace Program": Plutonium arrives at COGEMA Cadarache" wird von der COGEMA bekannt gegeben, daß der Transport von 140kg waffenfähigem Plutonium heute (08.10.04) um 02:30 Uhr in Cadarache eingetroffen ist.
Nach weiterer Mitteilung der COGEMA wird die Konvertierung von dem Plutonium zu MOX in Cadarache in einem Zeitraum von vier Monaten erfolgen. Anfang 2005 sollen dann die MOX-Brennelemente, nach deren Fertigstellung in einer MELOX-Anlage, in die USA zurücktransportiert werden. - Die dann etwa 2 Tonnen MOX werden dann wieder etwa 6600km befördert...

"October 8, 2004
MOX for Peace Program : Plutonium arrives at COGEMA Cadarache
140 kilograms of weapons-grade plutonium from the United States arrived at the COGEMA Cadarache plant today at 2.30 am. The plutonium was transported by road under optimum safety conditions.
The plutonium will be used to fabricate fuel rods over a four-month period at the COGEMA Cadarache plant.  Final assembly will be carried out at the MELOX plant and the fuel will be delivered to the United States in early 2005.
This operation falls within the scope of the non-proliferation program put in place by the United States and the Russian Federation which aims to eliminate surplus stocks of weapons-grade plutonium by using it to fabricate fuel for civil nuclear power plants. Four MOX (mixed uranium and plutonium oxide) fuel assemblies have to be fabricated in France to validate the performance of the fuel in the US reactors."
07. Oktober 2004
Plutonium-Transport aus den USA rollt durch Frankreich

Rückblick: Am 06.10.04 wurde das Plutonium aus dem Hafen von Cherbourg/Frankreich per Lkw zunächst nach La Hague transportiert. - Der Atomtransport von 140kg waffenfähigem Plutonium aus Los Alamos in New Mexico/USA rollt durch Frankreich.

Am 07.10.04 gegen 04:00 Uhr startete der Atomtransport aus La Hague auf der Straße über eine Distanz von über 1000km in Richtung Cadarache/Südfrankreich, wo das Plutonium in MOX konvertiert werden soll. Der Transport soll etwa zwei Tage für die Fahrt benötigen.

Von der Nachrichtenagentur AP wurde darüber am 07.10.04 berichtet:

"Donnerstag 7. Oktober 2004, 15:05 Uhr

Umstrittener Plutonium-Transport in La Hague gestartet
Cherbourg/Frankreich (AP) In Frankreich hat am Donnerstag ein umstrittener Transport von waffenfähigem Plutonium aus den USA begonnen. Am frühen Morgen brach ein Lastwagen mit einem Container in Begleitung von 15 weiteren Fahrzeugen von der Wiederaufbereitungsanlage der Cogema in La Hague auf. Das Plutonium, das für die Herstellung von neun Sprengsätzen von der Stärke der Hiroschima-Bombe ausreichen würde, sollte von Nordwestfrankreich zur Wiederaufbereitungsanlage Cadarache im Südosten gebracht werden.
Offiziell wurde nicht bestätigt, dass es sich bei dem am Donnerstagmorgen um 4.00 Uhr früh gestarteten Konvoi tatsächlich um den Atomtransport handelte. Die staatliche französische Atomgesellschaft Areva gibt keinerlei Informationen zu dem Transport heraus. Zur Menge des Plutoniums, das am Mittwoch auf zwei Frachtern im Hafen Cherbourg eingetroffen war, gibt es widersprüchliche Angaben: Die amerikanischen Behörden sprachen von 125 Kilogramm, die Cogema dagegen von 140. Proteste gegen den Transport wurden bis Donnerstagmittag nicht gemeldet. Die Fahrt nach Cadarache dürfte zwei Tage dauern. In Cadarache soll das Nuklearmaterial zu MOX-Brennstäben für den Reaktorbetrieb wiederaufbereitet werden. Mit der Lieferung erfüllen die USA Verpflichtungen aus dem im Jahr 2000 mit Russland geschlossenen Abrüstungsvertrag. Beide Staaten haben darin zugesagt, 34 Tonnen von waffenfähigem Plutonium zu vernichten. Es ist das erste Mal, dass Frankreich waffenfähiges Plutonium für die Umwandlung in MOX-Brennstäbe - eine Mischung von Plutoniumoxid und Uranoxid - angenommen hat. In den USA gibt es keine geeignete Anlage für die Konversion."

Kritisch und ausführlich berichtete am 07.10.04 "derStandard.at" aus Österreich zu dem Plutonium-Transport quer durch Frankreich: "Die umstrittene Aktion [der Transport] ist nur ein Testlauf für ein Milliardengeschäft "...  

"In Nordfrankreich sind am Mittwoch erstmals 140 Kilo militärisches Plutonium aus den USA zur Wiederaufbereitung eingetroffen. Die umstrittene Aktion ist nur ein erster Testlauf für ein Milliardengeschäft. Greenpeace warnt vor möglichen Angriffen durch Terroristen.
Paris - Im Morgengrauen - schwer bewacht und von Hubschraubern eskortiert - liefen am Mittwoch die beiden Schiffe der "British Nuclear Fuel Limited" in den Hafen von Cherbourg ein. Die "heiße" Fracht: 140 Kilogramm Plutonium.
Die Boote von Umweltschützern blieben auf Distanz. Ein Gericht hatte den Aktionisten auf Antrag des französischen Atomkonzerns Areva untersagt, näher als hundert Meter heranzukommen.
Die Entladung begann ohne Zwischenfälle. Das Plutonium aus US-Abrüstungsbeständen gelangt vorerst in die nahe Wiederaufbereitungsanlage in La Hague; von dort geht der Transport auf einer noch geheim gehaltenen Route mehr als tausend Kilometer durch ganz Frankreich.
Im atomaren Versuchsgelände von Cadarache (Provence) soll das Plutoniumpulver in so genannten Mox-Brennstoff für Kernkraftwerke umgewandelt werden. Für Anfang 2005 ist der Rücktransport in die USA geplant. Dann wird das Material durch die Anreicherung mit Uran zwei Tonnen schwer sein.

Warnung vor Angriff

Umweltschützer protestieren vehement gegen diesen Transport. Zwar ist das Material nicht explosiv, doch Greenpeace behauptet aufgrund von externen Studien, ein einziger Artillerieschuss von Terroristen würde genügen, Transportbehälter aufzubrechen und das extrem giftige Pulver freizusetzen. Dann sei es nicht mehr möglich, die Bevölkerung der Umgebung in Sicherheit zu bringen.
Die Proteste sind deshalb massiv, weil die Aktion einen Präzedenzfall darstellt. Auch wenn mit Kosten von umgerechnet 244 Millionen Euro verbunden sind, ist sie bloß ein Testlauf für das französische Staatsunternehmen Areva. Der Weltmarktführer in Sachen Atomwiederaufbereitung hat den Auftrag erhalten, weil die USA bisher über keine geeignete Wiederaufbereitungsanlage verfügen.

Milliardengeschäft

Sollte die Umwandlung in Mox erfolgreich verlaufen, dürfte Areva den milliardenschweren Auftrag für den Bau einer Mox-Fabrik in den USA erhalten. Darin sollen 34 Tonnen Plutonium aus jenen US-Atomwaffen abgebaut werden, die gemäß dem Start-II-Abkommen verschrotten werden müssen. Vergleichbares gilt für Russland.
Die Umweltschützer kritisieren überdies, der Aufbereitungsort Cadarache liege in einem Erdbebengebiet - der so genannten Durance-Spalte. Zu leichten Beben kommt es dort jedes Jahr ein paar Mal, schwere Erdstöße wurden 1708, 1812 und 1913 registriert - also immer am Beginn eines Jahrhunderts. Verantwortliche der Areva-Tochterfirma Cogema (Betreiberin von La Hague und Cadarache) halten die Gefahr eines baldigen schweren Erdbebens in der Durance-Spalte für "unrealistisch".
(Stefan Brändle aus Paris, DER STANDARD Printausgabe 7.10.2004)"


Die taz hat in ihrer Ausgabe vom 07.10.04 über den Plutonium-Transport durch Frankreich berichtet:

"Sprengköpfe zu Brennstäben

Im französischen Hafen Cherbourg landen 140 Kilo Plutonium aus den USA. Das Material stammt von Atomwaffen und soll zu MOX aufbereitet werden. Frankreich hofft auf gute Geschäfte mit den USA

AUS PARIS DOROTHEA HAHN

140 Kilogramm Plutonium - made in the USA - sorgen in Frankreich für Aufregung. Seit einer Woche erwarten Öko-Aktivisten im normannischen Hafen von Cherbourg die strahlende Ladung. Gestern Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, kam sie an. Verteilt auf die beiden auf derartige Transporte spezialisierten Schiffe der britischen Nuklearfirma BNFL, die "Pacific Pintail" und die "Pacific Teal". Am Quai übernahm der französische Atomkonzern "Areva". Er transportierte das Plutonium umgehend per Laster in die 18 Kilometer entfernte Wiederaufbereitungsanlage von La Hague. Dort wird das Plutonium zusätzlich verpackt, um in den nächsten Tagen 1.200 Kilometer quer durch Frankreich kutschiert zu werden. Das Datum und die Route ist wie immer in solchen Fällen ein "Verteidigungsgeheimnis". Die vorläufige Endstation aber ist bekannt: die Atomfabrik Cadarache bei Aix-en-Provence. Dort soll das Plutonium aus der US-Waffenproduktion in Brennstoff für amerikanische Atomkraftwerke verwandelt werden.

Die AtomgegnerInnen waren gestern zum Zuschauen verurteilt. In den Vortagen hatten sie den Hafeneingang gesperrt, einen Lkw quer auf eine Landstraße gestellt und sich an vielen Orten jeweils so lange angekettet, bis die zahlreich vertretene französische Polizei sie loskettete und davontrug. Doch am Dienstag schlug ein Gericht in Cherbourg, das von "Areva" angerufen worden war, mit der finanziellen Keule zu: Wer einem Plutoniumschiff näher kommt als 300 Meter oder einem der Lkw näher als 100 Meter, dem droht eine Strafe von 75.000 Euro. Das kann sich nicht mal eine internationale Organisation wie Greenpeace leisten, die Protestierer aus aller Welt mobilisiert hatte.

Die Proteste werden weitergehen. Die Anti-AKW-Organisation "Sortir du Nucléaire" hat dutzende von BürgermeisterInnen, durch deren Orte der Gefahrentransport gehen könnte, dazu aufgerufen, die Durchfahrt zu untersagen. Vier Routen stehen nach Ansicht der Atomgegner zur Debatte. In jedem Fall wird das Plutonium mit Polizeieskorte und meist auf Autobahnen rollen. Bis gestern Mittag hatte nur ein grüner Bürgermeister das Verbot erlassen.

In Cadarache sollen die 140 Kilogramm Plutonium in zwei Tonnen MOX verwandelt werden - ein Brennstoff für Atomreaktoren, der sowohl Uran als auch Plutonium enthält. In Frankreich funktionieren 20 der 58 Reaktoren mit MOX. In den USA hingegen wurde dieser Brennstoff bislang nicht verwendet. Das ändert sich, wenn Anfang nächsten Jahres die zwei Tonnen MOX aus Cadarache auf die Rückreise zu den AKWs des US-Stromherstellers "Duke Power" gehen.

Die französische Atomindustrie hofft auf ein lukratives Geschäft. Der Transport geht zurück auf die Start-I- und Start-II-Beschlüsse von USA und Russland aus dem Jahr 2000. Damals wurde im Rahmen der "atomaren Abrüstung" beschlossen, dass beide Länder jeweils 34 Tonnen Plutonium aus ihren Nuklearwaffen entsorgen. Die USA haben beschlossen, dieses Plutonium in MOX zu verwandeln. Und nennen dieses Programm "MOX for Peace". Da die USA aber keine MOX-Fabrik haben und erst demnächst eine bauen wollen, wandten sie sich an die Franzosen. Die verarbeiten bereits seit Jahren ihr eigenes Plutonium, sowie jenes aus Deutschland und anderen Ländern in MOX.

Dass der Strahlentransport erst nach Nordfrankreich und dann auf dem Landweg nach Cadarache transportiert wird, begründet ein "Areva"-Sprecher damit, dass Cherbourg "am besten für die Entgegennahme derartiger Transporte geeignet sei". Tatsächlich haben in dem normannischen Hafen schon zahlreiche Schlachten zwischen AtomgegnerInnen und der französischen Atomindustrie stattgefunden.

Die "Areva" beteuert, die Atomtransporte seien sicher. Frankreich ist das Land mit der weltweit höchsten Atomdichte und hat langjährige Erfahrung im Umgang mit Strahlenmaterial. Am Dienstag dieser Woche stießen in der Nähe von Orléans zwei Laster zusammen. Der eine war mit leicht strahlendem Uran beladen, der andere mit Telefonen. Anschließend fragte Stéphane Lhomme, Sprecher von "Sortir du Nucléaire": "Was wäre passiert, wenn der zweite Laster ein Öltanker gewesen wäre?"

taz Nr. 7481 vom 7.10.2004, Seite 9, 141 Zeilen (TAZ-Bericht), DOROTHEA HAHN"

Die COGEMA hatte am 06.10.04 eine Pressemitteilung unter dem Titel "MOX for Peace program" im Internet zu der Ankunft des Plutonium-Transport im französischen La Hague herausgegeben.
Nach Darstellung der COGEMA wurden 140kg waffenfähiges Plutonium an Bord der britischen "Pacific Pintail" von Charleston/USA nach Cherbourg/Frankreich über den Atlantik befördert. Der Atomtransport ist am 06.10.04 gegen 12:00 Uhr in La Hague eingetroffen. Das Plutonium wurde in La Hague von einem Seetransport-Container in einen Container für den Straßentransport umgeladen. Von La Hague aus wird es zum COGEMA Standort Cadarche transportiert.

 

"October 6, 2004
MOX for Peace program : Arrival of the plutonium at the COGEMA La Hague

140 kilograms of former weapons plutonium have arrived at the COGEMA La Hague plant today at 12 am after being shipped from Charleston (United States) to Cherbourg (France) on board one UK-registered ship dedicated to the transport of nuclear materials, the Pacific Pintail.
At COGEMA La Hague, the material will be transferred from a maritime transport container to a road container. The plutonium will then leave to the COGEMA-Cadarache site.
This operation in part of a program being implemented by the United States Department Of Energy (USDOE) and the Russian Federation for the disposition of former nuclear weapons plutonium, by using it into reactor to generate electricity. The program starts with the manufacturing of four MOX (Mixed Oxyde) fuel assemblies in France, in order to qualify this fuel in the United-States.

The plutonium necessary for the fabrication of the four assemblies is shipped in casks that comply with the regulation of the International Atomic Energy Agency (IAEA). Its transport is the object of the strongest safety and security measures."

06. Oktober 2004
Plutonium-Transport aus den USA in Cherbourg/Frankreich eingetroffen

Der Atomtransport von 140kg waffenfähigem Plutonium aus Los Alamos in New Mexico/USA war am 06.10.04 im französischen Hafen von Cherbourg eingetroffen.

Dazu meldete die Nachrichtenagentur AP:

"Mittwoch 6. Oktober 2004, 09:10 Uhr

Plutonium aus den USA in Cherbourg eingetroffen
Cherbourg (AP) Unter dem Begleitschutz von Hubschraubern sind am Mittwoch zwei Frachter mit einer Plutonium-Lieferung aus den USA im nordwestfranzösischen Hafen Cherbourg eingetroffen. Mehrere Boote der Umweltschutzorganisation Greenpeace protestierten gegen die Ankunft der britischen Schiffe «Pacific Teal» und «Pacific Pintail». Die von ihnen beförderte Menge von 140 Kilogramm Plutonium reicht aus für die Herstellung von annähernd zehn Sprengsätzen von der Stärke der Hiroschima-Bombe.
Das Plutonium soll in der südfranzösischen Anlage Cadarache zu MOX-Brennstäben für den Reaktorbetrieb wiederaufbereitet werden. Ein französisches Gericht hat es Greenpeace untersagt, sich den Plutonium-Frachtern zu nähern. Die Boote der Umweltschützer müssen einen Abstand von 300 Metern auf See oder 100 Metern im Hafen einhalten.
Mit der Lieferung erfüllen die USA Verpflichtungen aus dem im Jahr 2000 mit Russland geschlossenen Abrüstungsvertrag. Beide Staaten haben darin zugesagt, 34 Tonnen von waffenfähigem Plutonium zu vernichten. Frankreich hat schon früher Plutonium für die Umwandlung in MOX-Brennstäbe - eine Mischung von Plutoniumoxid und Uranoxid - angenommen. Diesmal handelt es sich aber zum ersten Mal um waffenfähiges Plutonium. In den USA gibt es keinen geeigneten Betrieb für die Konversion."

Der britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Teal'
(IMO-Nummer: 8110631, Rufzeichen GCJZ)
Der britische Frachter für Atomtransporte 'Pacific Pintail'
(IMO-Nummer: 8601408, Rufzeichen GHHP)

Von der Nachrichtenagentur AFP wird zu dem Plutonium-Transport berichtet:

"Mittwoch 6. Oktober 2004, 11:37 Uhr

140 Kilogramm Plutonium in Frankreich angekommen
Cherbourg (AFP) - Unter massivem Sicherheitsaufgebot ist eine Schiffsladung von 140 Kilogramm waffenfähigem Plutonium aus den USA in Nordfrankreich eingetroffen. Der britische Frachter "Pacific Pintail" lief mit einem rund zehn Meter langen Plutonium-Container in den Hafen von Cherbourg ein, von wo aus das Plutonium in die 18 Kilometer entfernte Wiederaufarbeitungsanlage La Hague transportiert werden sollte.
Die Verladung wurde von einem französischen Hubschrauber und zwei französischen Korvetten überwacht, an Bord der "Pacific Pintail" waren 40 Sicherheitskräfte, die Hälfte von ihnen Briten.
Die Umweltorganisation Greenpeace verminderte ihre Proteste gegen die Plutonium-Verladung, nachdem ihr bereits eine Strafe von 3000 Euro auferlegt und eine weitere Strafe von 75.000 Euro angedroht worden war. Im Hafen von Cherbourg postierten sich lediglich sechs Umweltaktivisten mit "Stop-Plutonium"-Spruchbändern. Sie traten nicht als Greenpeace-Mitglieder auf.
Die US-Streitkräfte sind durch die Start-I- und Start-II-Abkommen mit Russland verpflichtet, einen Teil ihres waffenfähigen Plutoniums zu entsorgen. Das staatliche französische Atomunternehmen Cogema verfügt über eine Technologie, mit der waffenfähiges Plutonium zu atomaren Mischoxid-Brennelementen (MOX) weiterverarbeitet werden kann. In den USA gibt es bislang keine Anlage für die MOX-Produktion."
 

Bereits am 05.10.04 hatten die beiden Atomfrachter französische Gewässer erreicht. In Cherbourg hat es bereits "heftige Proteste" gegen den Plutonium-Transport aus den USA gegeben, Greenpeace-AktivistInnen führten eine Blockade durch eine Ankettaktion durch. - Von den Nachrichtenagentur AP und AFP war darüber berichtet worden:

"Dienstag 5. Oktober 2004, 20:53 Uhr

Umstrittener Plutoniumtransport aus USA erreicht Frankreich
Cherbourg/Hamburg (AP) Ein von heftigen Protesten begleiteter Plutoniumtransport aus den USA hat am Dienstag französische Gewässer erreicht. Die beiden schwer bewaffneten britischen Schiffe mit dem Atommaterial seien nach rund zweiwöchiger Fahrt vor der Küste der Normandie aufgetaucht, berichteten Umweltaktivisten. Sie sollten in der Nacht in den Hafen von Cherbourg einlaufen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace protestierte mit einer
Blockadeaktion gegen den Plutoniumtransport zur Wiederaufbereitungsanlage in La Hague. Wie Greenpeace in Hamburg mitteilte, ketteten sich am Dienstag Aktivisten an der Straße von Cherbourg nach La Hague an eine Brücke und zeigten Transparente mit der Aufschrift «Stop Plutonium». Polizisten lösten die Blockade auf und nahmen die Aktivsten fest.
Greenpeace-Atomexperte Thomas Breuer erklärte: «Diese Transporte sind gefährlich und überflüssig.» Plutonium sei einer der gefährlichsten Stoffe, die der Mensch jemals entwickelt habe.
«Die Menge, die hier Tausende Kilometer übers Meer geschippert wird, reicht aus, um mehr als 25 Atombomben zu bauen.» Mit jedem Transport erhöhe sich die Gefahr, dass das Material in falsche Hände gerate.
Nach Informationen der Umweltschützer stammt das waffenfähige Plutonium aus einer Militäranlage im US-Staat New Mexico. In Frankreich soll das Material zu Brennstoff für Atomkraftwerke verarbeitet und dann zurücktransportiert werden.

"Dienstag 5. Oktober 2004, 12:34 Uhr

Greenpeace-Aktivisten blockieren Straße von Cherbourg nach La Hague
Cherbourg/Hamburg (AFP) - Mit einem in Deutschland zugelassenen Lastwagen hat eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten die Straße von Cherbourg zur französischen Atom-Wiederaufarbeitungsanlage La Hague blockiert. Wie ein AFP-Reporter berichtete, ketteten sich zehn Atomkraftgegner am Dienstagmorgen an das Fahrzeug, das seinerseits an einem Stahlblock befestigt wurde. Greenpeace protestiert gegen den geplanten Transport von 140 Kilogramm Plutonium aus einer US-Militäranlage, das in La Hague und im südfranzösischen Cadarache zu Brennstoff für Atomkraftwerke verarbeitet werden soll. Die Polizei löste mehrere Greenpeace-Aktivisten vom Lkw und nahm einige von ihnen in Gewahrsam."

September - Oktober 2004
Seetransport von 140 kg Atomwaffen-Plutonium aus den USA nach Frankreich

Nach einer Pressemitteilung der COGEMA vom 03.09.04 war für den selben Tag die Abfahrt von zwei britischen Spezialschiffen zum Transport von nuklearen Materialien aus dem britischen Hafen von Barrow mit dem Ziel Charleston (USA) angekündigt worden. Die beiden britischen Atomfrachter Pacific Teal und Pacific Pintail transportieren auf ihrem Rückweg aus den USA nach Frankreich waffenfähiges Plutonium in Form von Plutoniumoxid in drei speziellen Containern!.

In Frankreich soll das frühere Waffen-Plutonium aus den USA an den COGEMA-Standorten in Cadarache und Marcoule dann zu Brennelementen zum Betrieb von Atomkraftwerken verarbeitet werden.

"The Pacific Teal and the Pacific Pintail, two UK-registered ships dedicated to the transport of nuclear materials, are leaving Barrow (Great Britain) today for Charleston (United States)." ...
"Their journey is part of a program being implemented by the United States Department Of Energy (USDOE) for the disposition of former weapons plutonium, by using it in a nuclear reactor for generating electricity. The program starts with the manufacturing of 4 nuclear fuel assemblies in France." ...
"In Charleston, the plutonium for these assemblies will be loaded on board, in casks specially designed for the safe and secure transport of plutonium oxide. The ships will then leave for France, where the plutonium will be fabricated into nuclear fuel at the COGEMA sites of Cadarache and Marcoule."

Von der COGEMA wurde in einer weiteren Pressemitteilung vom 21.09.04 mitgeteilt, daß die beiden britischen Atomschiffe Pacific Teal und Pacific Pintail nach deren Beladung mit dem Plutonium am 20.09.04 um 12:15 Uhr in Charleston (USA) abgelegt haben. Sie befinden sich auf dem Seeweg nach Frankreich. - Die brisante Atomladung soll durch bewaffnete Sicherungskräfte geschützt werden, zusätzlich sind die Schiffe mit Kanonen bestückt.

  "The Pacific Teal and the Pacific Pintail, two UK-registered ships dedicated to the transport of nuclear materials, left Charleston (United States) on Monday, September 20th, at 12.15 pm (local time), and are now travelling to France." ... "The cargo is protected by armed guards throughout its journey and the ships are equipped with naval guns."

 

Das waffenfähige Plutonium soll in Frankreich zum AKW-Brennstoff  MOX "wiederaufgearbeitet" werden

Nach einem Artikel von der Newsagentur derStandard.at (Österreich) am 23.09.04 soll das aus den USA nach Frankreich transportierte atomwaffenfähige Plutonium dort in Brennstoff für Atomkraftwerke umgewandelt werden und im nächsten Jahr in die USA zurücktransportiert werden. - Die "Wiederaufarbeitung" von dem Plutonium wird in Frankreich durchgeführt, weil es in den USA derzeit noch keine "Wiederaufarbeitungs-Anlage" dafür gibt. 

"23.09.2004

USA verschiffen waffenfähiges Plutonium nach Frankreich
Zur Wiederaufbereitung als AKW-Brennstoff - Greenpeace protestiert

Columbia/USA - Ein Schiff mit atomwaffenfähigem Plutonium ist auf dem Weg von den USA nach Frankreich. Das bestätigte die US-Regierung am Montag. Angaben, wann das Schiff auslief, wurden unter Verweis auf die Sicherheitslage nicht gemacht. Wie es hieß, wurde das gepanzerte Schiff von einem zweiten Schiff eskortiert. Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace protestierten gegen die Verschiffung des Plutoniums als "das falsche Signal". Der Transport sei eine Gefahr für die Umwelt, zudem könne er zu einem Ziel für Terroristen werden.

Wiederaufbereitung als AKW-Brennstoff

In Frankreich soll das atomwaffenfähige Plutonium in Brennstoff für Atomkraftwerke umgewandelt und im kommenden Jahr wieder zurück in die USA transportiert werden. Die USA besitzen derzeit noch keine Wiederaufarbeitungsanlage. In Aiken in South Carolina soll eine Fabrik gebaut werden, die Arbeiten verzögern sich aber. Dort sollen dann auch einer Vereinbarung mit Russland zufolge 68 Tonnen Plutonium entsorgt werden. (APA/AP)"

 

Greenpeace: 140kg Waffenplutonium sind an Bord

Nach Informationen von Greenpeace transportieren die britischen Atomfrachter Pacific Pintail und Pacific Teal etwa 140kg Plutonium, ausreichend für 25 bis 40 Atombomben, nach Frankreich! Im Gegensatz zu früheren Transporten, wo die Atomschiffe durch US-amerikanische, französische und britische Kriegsschiffe sowie US-Marines begleitet wurden, wird dieser Transport jedoch nur gering bewacht: Lediglich durch 13 bewaffnete Anti-Terroist-Polizisten sowie drei 30mm Geschützen auf den Atomtransportern.

 

Greenpeace: Das Plutonium wird rund 6600km von Los Alamos/USA nach Cadarache/Frankreich transportiert

Laut Greenpeace begann der insgesamt 6589km(!) lange Plutonium-Transport in der US-Waffenfabrik Los Alamos in New Mexico. Von dort aus wurde das Plutonium zum 2500km entfernten Hafen von Charleston in South Carolina transportiert und auf dort die beiden britischen Atomfrachter umgeschlagen. Am 20.09.04 um 13:30 Uhr haben die beiden Transportschiffe Charleston mit Kurs auf Cherbourg in Frankreich verlassen.

Die beiden Atomfrachter werden in den ersten Tagen im Oktober in Cherbourg erwartet. Im französischen  Militärhafen Napoleon III Basin in Cherbourg sollen die drei Container mit dem Plutonium auf LKW umgeladen und zu der 1200km enternten Plutonium-Brennelementefabrik in Cadarache in Südfrankreich transportiert werden.

Die drei Container mit dem Plutonium sollen nach Greenpeace-Angaben einen Angriff mit einer Panzerfaust oder Bazooka  ("rocket-propelled grenade") nicht standhalten können, der Straßentransport soll in Frankreich zudem nur leicht bewacht werden. Für Einwirkungen von aussen, z.B. durch einen Anschlag, ist der Transport unzureichend geschützt.

 In Cadarache/Frankreich soll das waffenfähige Plutonium laut Greenpeace von der AREVA/COGEMA zu MOX-Brennelementen verarbeitet werden. Im kommenden Jahr sollen die Plutonium-MOX-Brennelemente in die USA zurücktransportiert werden (wieder eine rund 6600km lange Reise!) und in dem AKW Catawba im US-Staat South Carolina testweise eingesetzt werden.

Greenpeace fordert, daß Plutonium als Atommüll zu behandeln ist und nicht in Atomkraftwerken als Brennstoff eingesetzt wird.

 

Weltweite Proteste und Aktionen gegen den Plutonium-Transport

In Frankreich gab es bereits deutliche Proteste gegen den Plutonium-Transport aus den USA. - Am 16.09.04 z.B. haben Greenpeace-AktivistInnen mit Kanus im gesicherten Militärhafen von Cherbourg gegen den Atomtransport protestiert und ein Spruchband mit den Worten ‘Stop Plutonium' aufgehängt.
Mit weiteren Protesten und Aktionen gegen den Plutonium-Straßentransport in Frankreich ist sicherlich zu rechnen.
 

28. September 2004
Erster
Atommüll-Transport mit Glaskokillen aus La Lague in Frankreich nach Vlissingen (Niederlande)

Von der COGEMA war einer Pressemitteilung vom 28.09.04 ein weiterer "Rücktransport" mit Glaskokillen angekündigt worden, recht wahrscheinlich ist er bereits erfolgt: Demzufolge sollte am 28.09.04 um 17:00 Uhr von Valognes ein Castor-Behälter mit Glaskokillen in das Interimslager der COVRA in Vlissingen (Niederlande) rollen. Der Atommüll-Transport wurde dort am 29.09.04 erwartet. Laut der COGEMA handelte es sich um den ersten Glaskokillen-Transport aus Frankreich in die Niederlande.

In La Hague werden, so die COGEMA, abgebrannte Brennelemente aus dem niederländischen AKW Borsselle "wiederaufgearbeitet".

"September 28, 2004

First transport of vitrified residues from France to the Netherlands
The transport of one cask of vitrified residues is scheduled to leave COGEMA Logistics’ railway terminal in Valognes (France) today at 17.00 pm and to reach the COVRA interim storage facility in Vlissingen (Netherlands) on September, 29th 2004.
According to the commercial contracts signed between the Dutch power company EPZ and COGEMA and the intergovernmental agreements concluded between France and the Netherlands, the nuclear spent fuel of the Borssele power plant is sent to France for reprocessing."

 

Atommüll-Transporte aus den Niederlanden nach La Hague erfolgen recht häufig

Nach den Informationen der COGEMA auf deren Website werden Atommüll-Transporte aus den Niederlanden in die Plutonium-Fabrik La Hague verhältnismässig häufig durchgeführt. Ausschließlich erfolgen diese Atomtransporte nach La Hague aus dem niederländischen AKW Borsselle. Seit Januar 2003 (Beginn des hier durchgeführten Beobachtungszeitraumes) sind bis zum 30.09.04 mit 8 Transporten insgesamt 15 Castor-Behälter aus dem AKW Borssele nach La Hague befördert worden. - Nun werden die Glaskokillen mit dem hochradioaktiven "Atomrestmüll" in die Niederlande "rücktransportiert"...

Eine Auflistung der WAA-Transporte aus den Niederlanden nach Frankreich von Anfang 2003 bis 2004:

Absende-AKW

Anzahl der Castor-Behälter

Behälter-Typ

Transport-Datum

Ankunft in Valognes

AKW Borsselle

2

TN 17

09.06.2004

11.06.2004, 09:45 Uhr

AKW Borsselle

2

TN 17

03.03.2004

05.03.2004, 09:15 Uhr

AKW Borsselle

2

TN 17

13.01.2004

16.01.2004, 09:30 Uhr

AKW Borsselle

2

TN 17

26.11.2003

28.11.2004, 09:14 Uhr

AKW Borsselle

2

?

?

05.09.2003, 09:26 Uhr

AKW Borsselle

2

TN 17

01.07.2003

03.07.2003, 10:00 Uhr

AKW Borsselle

2

?

?

11.04.2003, 11:30 Uhr

AKW Borsselle

1

TN 17

29.01.2003

31.01.2003

  Die Daten für diese Zusammenstellung stammen alle von der COGEMA

06. September 2004
Atommüll-Transport mit Glaskokillen aus La Lague in Frankreich in die Schweiz

Von der COGEMA wurde in einer Pressemitteilung vom 06.09.04 mitgeteilt, daß ein Castor-Behälter vom Typ TN81mit 28 Glaskokillen am 06.09.04 La Hague verlassen wird. Der Atommüll-Transport soll in die Schweiz durchgeführt werden, dort soll er am 06.09. am späten Abend in Würenlingen eintreffen und in das dortige Atommüll-Zwischenlager von der ZWILAG verfrachtet werden.

"Completion of the fifth transport of vitrified residues from France to Switzerland
A cask of vitrified residues is scheduled to leave the COGEMA Logistics railway terminal in Valognes (France) today and reach Switzerland late on September 6, 2004.
This cask, a TN81 model, contains 28 canisters of vitrified residues. Upon its arrival in Würenlingen, it will be transfered to the storage facility of ZWILAG (Switzerland).
These cask and canisters have already been subjected to the regulatory and contractual controls allowing their shipment from the COGEMA La Hague reprocessing plant."

 

Glaskokillen-Transport aus La Hague in Würenlingen (Schweiz) eingetroffen

Mehrere Schweizer Internetmedien, wie z.B. der tagesanzeiger.ch, hatten am 07.09.04 das Eintreffen des CASTORs mit den Glaskokillen aus La Hague in Würenlingen gemeldet. Demnach sei der Atomtransport "planmässig und ohne Zwischenfälle" verlaufen. - Im schweizer Zwischenlager Würenlingen befinden sich demzufolge nun fünf Castor-Behälter mit Glaskokillen aus La Hague und zwölf Castoren mit abgebrannten Brennelementen.

"Dienstag, 07. September 2004 15:17 Uhr -- Newsticker Schweiz

Hoch radioaktive Abfälle aus La Hague in Würenlingen eingelagert

WÜRENLINGEN AG - Ein Transportbehälter mit 28 Kanistern hoch radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufbereitungsanlage La Hague in Frankreich ist im Zwischenlager Würenlingen eingetroffen.

Die Abfälle stammen aus ausgedienten Brennelementen des Atomkraftwerks Gösgen. Die Brennelemente waren in La Hague aufgearbeitet worden, wie die Zwischenlager Würenlingen AG (Zwilag) mitteilte. Die verglasten Abfälle wurden in die Edelstahlkanister verpackt, die sich in dem massiven Transport- und Lagerbehälter befinden. Laut der Zwilag stand der Transport nach Würenlingen unter Aufsicht der Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK). Er sei planmässig und ohne Zwischenfälle verlaufen.

In der Behälterhalle der Zwilag befinden sich damit bereits fünf Behälter mit verglasten hoch radioaktiven Abfällen. Zudem sind zwölf Behälter mit ausgedienten Brennelementen eingelagert."  

17. März 2004
CASTOR rollt aus Schweizer AKW Gösgen nach La Hague in Frankreich

Von der COGEMA wurde am 17.03.04 in einer Pressemitteilung gemeldet, daß am 17.03.04 ein Atommüll-Transport aus dem Schweizer AKW Gösgen mit einem Behälter losgefahren ist. Der Atomtransport soll den französischen Rangierbahnhof in Valognes am 19.03.04 erreichen.

 "In accordance with these commitments, today [17.03.04], a shipment of a cask containing spent fuel has just left [the swiss] Gosgen nuclear power plant. The shipment will reach the COGEMA LOGISTICS rail terminal located in Valognes on March 19 th."


AKW Gösgen (Schweiz)