18.
Dezember 2010
Atommüll-Frachter
'Puma' vor Norwegen durch Wassereinbruch in Seenot geraten
Das
dänische Frachtschiff für Atomtransporte 'Puma'
(IMO-Nr.: 9078048, MMSI: 219574000, Rufzeichen: OZDV2)
der dänischen Reederei Shipcraft A/S geriet auf der Rückfahrt aus
Murmansk in Russland am 18.12.10 etwa 20 Seemeilen vor Sørøya
an der nordnorwegischen Küste in Seenot: Durch
ein defektes Ventil im Abwassersystem drang Meerwasser in das Schiff ein.
Die Crew war zunächst nicht in der
Lage, den
Wasserzufluß in den Maschinenraum zu stoppen. Da
Gefahr bestand, daß
das Schiff sinken könnte, sendete
die 'Puma' einen Notruf.
Die norwegische Seenotrettungszentrale entsendete daraufhin zwei Schiffe
zur Hilfe, darunter das norwegische Schiff der Küstenwache 'Farm'. Der
Frachter 'Puma' ging westlich von Hammerfest in einem Fjord der
norwegischen Insel Sørøya vor Anker. Dort wurde das Leck mit Hilfe
eines magnetischen Flickens, der von außen an der Bordwand angebracht
wurde, provisorisch abgedichtet und die Crew pumpte das eingedrungene
Meerwasser aus dem Schiffsrumpf. Anschließend konnte die 'Puma' aus
eigener Kraft am 19.12.10 in den Hafen der norwegischen Stadt Hammerfest
zu Reparaturarbeiten einlaufen.
Von dort aus setzte der Frachter seine Fahrt in den Hafen von Frederikshavn
in Dänemark fort, dort sollte das Schiff am 27.12.10 gegen 08:00 Uhr
(UTC) eintreffen.
Glücklicherweise
war der Frachter bei der Havarie bereits unbeladen,
denn zuvor hatte das für
Atomtransporte nicht gebaute Schiff am 15.12.10 in einem drei Tonnen
schweren Container rund 54 Kilogramm Atommüll (8,6
Kilogramm hochangereichertes Uran und 45 Kilogramm niedrig
angereichertes Uran) aus
dem serbischen Forschungsreaktor Vinca nach Murmansk/Russland in den Hafen
Atomflot, wo atomangetriebene Eisbrecher stationiert
sind, befördert.
(Berichte in den Medien, die 'Puma' würde rund 330 Tonnen radioaktiven
Atommüll befördern, erwiesen sich zwischenzeitlich als nicht
zutreffend.)
Nach Medienangaben war der Atommüll
zuvor aus dem serbischen
Forschungsreaktor Vinca in der Nähe von Belgrad zunächst
per Bahn über Ungarn nach Slowenien gebracht und dann im
Hafen von Koper auf die 'Puma' verladen worden. Der
Frachter durchquerte danach Mittelmeer,
Biskaya,
den englischen Kanal und die Nordsee.
Längs der norwegischen Küste ging es dann nach Murmansk auf der
russischen Halbinsel Kola. Von
dort soll der Atommüll über 3000 Kilometer mit der Bahn in die russische 'Wiederaufarbeitungs-Anlage'
Majak im Südural gebracht werden.
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Das
dänische Frachtschiff für Atomtransporte 'Puma' (IMO-Nr.:
9078048, MMSI: 219574000, Rufzeichen: OZDV2) am 15.12.10 beim
Auslanden des Atommülls im Hafen von Murmansk/Russland |
Das
dänische Frachtschiff für Atomtransporte 'Puma' (IMO-Nr.:
9078048, MMSI: 219574000, Rufzeichen: OZDV2)
im Januar 2009 im Golf von Aden |
Es ist nicht das erste mal, daß
ein Frachtschiff für Atomtransporte auf der Rückreise aus Murmansk in
Schwierigkeiten geraten ist: Im September 2009 beförderte
der russische Frachter 'MCL Trader' (IMO-Nr.: 8814354, MMSI:
273413510, Rufzeichen UDVD) der Reederei ASPOL Baltic Corporation Atommüll
(abgebrannte Brennelemente) aus einem polnischen
Forschungsreaktor in der Nähe von Warschau über den Hafen von
Gdynia/Polen nach Murmansk. Bei der Rückfahrt geriet das
Schiff in ein Schlechtwettergebiet und mußte die schützenden Küstengewässer
von Troms im Norden von Norwegen anlaufen.
Von
der Bellona Foundation (bellona.org), einer internationalen
Umweltschutzorganisation mit Hauptsitz in Oslo (Norwegen), wurde am 30.05.10
u.a. bekannt gegeben: Das russische Frachtschiff 'MCL Trader' (IMO-Nr.:
8814354, MMSI: 273413510, Rufzeichen UDVD) der russischen Reederei
ASPOL Baltic Corporation mit Sitz in St.Petersburg/Russland wurde im
Sommer 2009 in der estnischen Schiffswerft "Netaman
Ship Repair Oy" in Tallinn umgerüstet, um die internationalen
Standards für Transporte von abgebrannten Brennelementen zu erfüllen.
Das Schiff erhielt danach ein INF-2 Klasse Zertifikat für diese
Transporte.
...
"Then, in the summer of 2009, retrofitting works were performed under
a project designed by the St. Petersburg-based Alexei Krylov Shipbuilding
Research Institute on the Russian-flag cargoship MCL Trader at the
Estonian yard Netaman Ship Repair Oy in Tallinn. The ship was upgraded to
comply with international standards for vessels shipping spent nuclear
fuel and received an INF-2 Class certificate for such operations."
... "The MCL Trader is owned by the Russian company Concern
ASPOL-Baltic." ...
Die
Bellona Foundation (bellona.org) berichtet u.a. darüber
auch am 13.10.10: Der russische Frachter 'MCL Trader' wurde für
Transporte von abgebrannten Brennelementen speziell umgebaut und erhielt für
diese Transporte eine Zulassung.
...
"The Russian vessel MCL Trader was specially reconstructed ad
licences to transport spent nuclear fuel." ...
Mit
dem russischen Frachter 'MCL Trader' erfolgten nach Angaben auf
bellona.org und barentsobserver.com nachweislich bereits drei Transporte
von hochradioaktivem Atommüll auf dem Seeweg aus Polen nach Russland:
- Im September 2009 erfolgte der erste Transport von
abgebrannten Brennelementen aus dem Forschungsreaktor EWA im Institut
für Kernforschung in Świerk/Polen nahe Warschau über den
polnischen Hafen von Gdynia
mit der 'MCL Trader' nach Murmansk in
Russland in den Hafen von Atomflot
(Nach den Angaben im Web wurde das aus Gdynia in Polen kommende Schiff am
21.09.09 in Murmansk erwartet).
- Ein zweiter Transport erfolgte im März 2010. Die mit
abgebrannten Brennelementen aus dem Forschungsreaktor
EWA im Institut für Kernforschung in Świerk/Polen
in der Nähe von Warschau beladene 'MCL
Trader' war demnach am 02.03.10 aus dem polnischen
Hafen von Gdynia ausgelaufen und traf Mitte März 2010
in Murmansk/Russland in dem Hafen von Atomflot
ein.
- Im September 2010 wurde ein dritter Atommüll-Transport
durchgeführt. Über den Hafen von Gdynia in Polen
wurde im
Oktober 2010 hochradioaktiver Atommüll aus einem polnischen
Forschungsreaktor nahe
Warschau über den Hafen von Gdynia
nach Murmansk in Russland durchgeführt (Nach den Angaben im Internet
wurde das aus Gdynia in Polen kommende Schiff am 04.10.10 in Murmansk
erwartet).
Die
dänische Reederei Shipcraft A/S
Die
dänische Reederei Shipcraft A/S hat ihren Sitz in Hoersholm/Dänemark.
Shipcraft A/S bereibt
nach eigenen Angaben im Netz nicht nur das Frachtschiff 'Puma'
(IMO-Nr.: 9078048, MMSI: 219574000, Rufzeichen: OZDV2), sondern auch
die Frachter 'Leopard'
(IMO-Nr.: 8902096, MMSI: 219560000, Rufzeichen: OWOD2, Flagge: Dänemark)
und 'Lynx'
(IMO-Nr.: 9078050, MMSI: 219585000, Rufzeichen: OZFD2, Flagge: Dänemark).
Nach der Selbstdarstellung im Web ist
die dänische Reederei Shipcraft A/S spezialisiert auf die Beförderung
von Gefahrgütern, Militärtransporten
und radioaktiven Stoffen.
- Transportiert werden
u.a. Güter der Klasse 1 (Explosivstoffe) und der Klasse 7 (radioaktive
Stoffe).
"... All vessels under
SHIPCRAFT management are carrying dangerous, military and nuclear cargoes,
worldwide. ..."
"... The tonnage is
modern Danish tween deckers and the fleet consists of purpose built
vessels, specially equipped and classed for carriage of Class 1, Class 7
and INF-Cargoes..."
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Das
dänische Frachtschiff für Atomtransporte 'Leopard'
(IMO-Nr.: 8902096, MMSI: 219560000, Rufzeichen: OWOD2) 2010 in
Kopenhagen |
Das
dänische Frachtschiff für Atomtransporte 'Lynx' (IMO-Nr.:
9078050, MMSI: 219585000, Rufzeichen: OZFD2) am 13.09.09 in
Newcastle |
Die taz berichtete darüber am 20.12.10
unter dem Titel "
Vor der Küste Norwegens
- Atommüllfrachter
gerät in Seenot": "Nach einer Havarie der
"Puma" sehen Umweltschützer ihre Warnungen bestätigt. Das
Schiff hatte zum Zeitpunkt des Unglücks kein radioaktives Material mehr
an Bord.
Erst sah es so aus, als würde es keine Pannen geben: Am Mittwoch
vergangener Woche lieferte das Schiff 'Puma' im russischen Murmansk 300
Tonnen Atommüll ab. Auf der Rückreise am Wochenende geriet der dänische
Frachter 20 Seemeilen vor der nordnorwegischen Küste allerdings in Seenot.
Wasser drang in das Schiff, die Seenotrettung musste zu Hilfe
kommen und die 'Puma' liegt seit Sonntag im Hafen der norwegischen Stadt
Hammerfest. 'Welchen Beweises bedarf es eigentlich noch, dass
unsere Warnungen realistisch sind', fragt Yngvild Lorentzen von
der Naturschutzorganisation Naturvernforbundet.
Norwegische und russische UmweltschützerInnen haben die Reise der 'Puma'
in den letzten Wochen aufmerksam verfolgt - und kritisiert. Das für
eine solche Ladung nicht gebaute Schiff hatte hochradioaktive Brennstäbe
aus dem serbischen Forschungsreaktor Vinca an Bord.
Zunächst war die strahlende Ladung per Bahn über Ungarn nach
Slowenien gebracht und dann im Hafen von Koper auf die 'Puma' verladen
worden. Der Frachter durchquerte danach Mittelmeer, Biskaya,
den englischen Kanal und die Nordsee. Längs der norwegischen Küste
ging es dann nach Murmansk auf der russischen Halbinsel Kola. Von
dort soll der Strahlenmüll über 3.000 Kilometer mit der Bahn in die
umstrittene Atommüllanlage in Majak gebracht werden.
'Ein Glück, dass das Schiff nicht schon auf dem Nordkurs in Seenot
geriet', meint Umweltschützer Lorentzen. Wenn eine solche Ladung
sinke, könne natürlich die Meeresumwelt verstrahlt werden,
bestätigt Eldrid Holo von der Strahlenschutzbehörde Statens
Strålevern in Oslo. Norwegische Behörden verfolgen den wachsenden
Atommüllverkehr vor der eigenen Haustür schon länger mit Sorge.
Überhaupt seien solche Transporte, die über Tausende von
Kilometern längs europäischer Küsten verliefen, nicht nur
aufgrund des Unglücksrisikos ganz abzulehnen, meint Oleg Bodrov
von der russischen Umweltschutzorganisation Zelenyj Mir. Atommüll
solle bis zu einer langfristig sicheren Lagermöglichkeit dort gelagert
werden, wo er produziert wurde. Sonst drohe Russland zur
Atommüllkippe für ganz Europa zu werden."
"Ein dänisches
Frachtschiff zum Transport von Atommüll ist am Wochenende vor
Nordnorwegen wegen eines Lecks offenbar in kritische Lage geraten",
berichtet derStandard (derstandard.at) am 20.12.10 unter der
Schlagzeile "Vor Norwegen
- Atommüll-Frachter
geriet am Wochenende in Seenot".
"Laut einem Online-Bericht der Regionalzeitung 'Finnmark
Dagblad' musste der Frachter 'Puma' westlich von Hammerfest in einem Fjord
der Insel Söröya ankern und Meerwasser aus dem Schiffsrumpf gepumpt
werden. Das Schiff hatte Presseberichten zufolge vergangene Woche
europäischen Atommüll nach Russland transportiert.
Die Ladung des Schiffes - insgesamt 330 Tonnen radioaktives Material,
darunter rund 53 Kilogramm angereicherten Atommüll aus einem serbischen
Versuchsreaktor - war laut Medienberichten vergangenen Donnerstag im
russischen Murmansk gelöscht worden. Bei der Rückfahrt sendete die 'Puma'
einen Notruf. Die norwegische Seerettungszentrale entsendete
daraufhin zwei Schiffe zur Hilfe. Das Leck konnte soweit unter
Kontrolle gebracht werden, dass der dänische Frachter aus eigener
Kraft am Sonntag in Hammerfest einlaufen konnte.
Umweltschutzorganisationen haben in der Vergangenheit mehrfach
auf die Gefahren von Atommülltransporten entlang der norwegischen Küste
mit teils schlecht ausgerüsteten Frachtschiffen aufmerksam gemacht. Die
'Puma' war laut dem norwegisch-russischen Portal 'Barents-Observer' vor über
zwei Wochen mit dem Atommüll an Bord von einem slowenischen Hafen aus in
Richtung Murmansk aufgebrochen.
Laut
der 'Süddeutschen Zeitung' sind für die Wintermonate drei
Schiffstransporte mit Atommüll aus Deutschland nach Russland geplant.
Dabei soll es sich um insgesamt 951 verbrauchte Brennstäbe aus dem
ehemaligen DDR-Versuchsreaktor Rossendorf handeln. Schlussdestination des
radioaktiven Mülls ist die zentrale russische Atomlagerstätte und
Aufbereitungsanlage Mayak im südlichen Ural. Im Oktober hatte es Berichte
über Geheimtransporte auf der Nordatlantik-Route von aus Atomwaffen
stammenden Abfall aus Polen gegeben."
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16.
November 2010
Schweiz: "Mittelaktive Abfälle fachgerecht zwischengelagert"
"Anfang Oktober
hat das Zwilag einen Transport von mittelaktiven Abfällen aus der
Wiederaufbereitungsanlage La Hague in Frankreich erhalten", gibt
die ZWILAG
Zwischenlager Würenlingen AG
in der Schweiz
am 16.11.10
in einer Pressemitteilung mit
dem Titel "Mittelaktive
Abfälle fachgerecht zwischengelagert"
bekannt. "Diese Abfälle des Kernkraftwerks Gösgen werden
jetzt fachgerecht am Standort Würenlingen eingelagert."
Von der ZWILAG
Zwischenlager Würenlingen AG wird darin weiter mitgeteilt: "Insgesamt
drei Transportbehälter wurden dem Zwilag vor gut einem Monat angeliefert.
Strahlenschutzfachleute kontrollierten die Behälter während des gesamten
Transports sowohl auf der Schiene als auch auf der Strasse mehrfach. Transport
und Einlagerungsarbeiten verliefen planmässig und ohne Zwischenfälle.
In den drei jeweils rund 115 Tonnen schweren Transport- und Lagerbehältern
befanden sich Edelstahlbehälter mit Hülsen und Endstücken aus der
Wiederaufarbeitung von ausgedienten Brennelementen im Eigentum des
Kernkraftwerks Gösgen. Dieses nicht verwertbare Restmaterial kommt
zur Entsorgung wieder zurück in die Schweiz. Damit ist die
Entsorgungskette geschlossen. Das in den Brennelementen noch
enthaltene Uran und Plutonium kann jedoch für die Stromerzeugung zurück
gewonnen werden.
Sämtliche Schritte der Sicherheitsmassnahmen wurden nach den strengen
internationalen und nationalen Auflagen durchgeführt und eingehalten und
unter anderen auch vom Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat,
ENSI, vor Ort kontrolliert und rapportiert. Die Edelstahlbehälter mit
den Abfällen werden in den nächsten 30 bis 40 Jahren unter ständiger
Kontrolle im Zwilag in Würenlingen bleiben."
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06.
Oktober 2010
AREVA NC: Dritter
Transport von komprimiertem Atommüll in die Schweiz angekündigt
In einem Communiqué
mit dem Titel "Third
transport of metallic compacted waste from France to Switzerland"
ist von der AREVA
NC, zuvor COGEMA
(Compagnie
générale des matières nucléaires), am 06.10.10
der dritte Transport von
komprimiertem metallhaltigem Atommüll aus der französischen
Plutonium-Fabrik La Hague in die Schweiz angekündigt
worden. Am 06.10.10 wird
demzufolge ein Transport von drei Castor-Behältern, die
verdichteten metallhaltigen Atommüll ("compacted
metallic waste") aus
der 'Wiederaufarbeitung'
enthalten, von dem französischen
'TN
International railway terminal'
in Valognes in das 'Zwischenlager'
der
ZWILAG (Zwischenlager
Würenlingen AG) in Würenlingen/Schweiz befördert.
In Übereinstimmung mit den zwischen der Schweizer KKG
(Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG) und der AREVA
abgeschlossenen Verträgen,
war ein Teil der
abgebrannten Brennelemente aus dem Schweizer AKW Gösgen zur 'Wiederaufarbeitung'
nach Frankreich geschickt worden, erklärt die AREVA
NC dazu rückblickend. Von der AREVA NC wird in dem Communiqué
weiter ausgesagt: Komprimierter
metallhaltiger Atommüll fällt
bei der 'Wiederaufarbeitung'
an. Der 'Rücktransport'
dieses Atommülls erfolgt nach dem französischen Gesetz.
"Three casks containing compacted
metallic waste will be shipped today from the TN International’s railway
terminal in Valognes (France) to the ZWILAG storage facility near
Wuerenlingen (Switzerland).
In
accordance with commercial contracts signed between KKG and AREVA, part of
Goesgen‘s nuclear used fuel has been sent to France for recycling.
Metallic compacted waste is the result of the nuclear reprocessing process.
Its return shipment to Switzerland is dictated by the French law.
The
transport cask used to transport the metallic compacted waste fully
complies with the very strict regulatory criteria defined by the
International Atomic Energy Agency (IAEA). Nuclear material transportation
is also regulated and overseen by national and international authority
agencies in order to guarantee a high level of safety and security."
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10.
August 2010
Atommüll-Transport
aus der GKSS in Geesthacht über Bremerhaven in die USA gestoppt
Ein
Atommüll-Transport mit 45 abgebrannten Brennelementen aus der GKSS
(Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schiffahrt mbH)
in Geesthacht bei Hamburg ist am 10.08.10 auf dem Weg nach Bremerhaven und
dem anschließenden Seetransport in die USA von AtomkraftgegnerInnen
blockiert worden.
Ohne
jeglichen Begleitschutz rollten am 10.08.10
um 03:03
Uhr und 03:16 Uhr zwei mit Containern beladene Sattelzüge vom Gelände
der GKSS in Geesthacht in Richtung Bremerhaven. In den beiden
Containern befand sich hochradioaktiver
Atommüll: 45 abgebrannte Brennelemente aus
dem mittlerweile abgeschalteten Forschungsreaktor FRG-1 der GKSS.
Laut den Aufschriften enthielten sie unter anderem Uran und Plutonium.
Der Atommüll-Transport sollte das GKSS-Forschungszentrum offenbar
klammheimlich verlassen. Diese Geheimniskrämerei erwies sich schon
kurz nach dem Start als unzureichender Schutz: An der Max-Planck-Straße
nahe dem GKSS-Gelände in Geesthacht blockierten AtomkraftgegnerInnen den
Transport. Während der erste Sattelzug noch durchfuhr, wurde
der zweite Atommüll-Transporter mit einer Sitzblockade und einer Seilbrücke
über der Straße gestoppt. Insgesamt soll der Transport über 1,5
Stunden aufgehalten worden sein.
In Bremerhaven traf der Atommüll-Transport aus der GKSS gegen 06:00
Uhr ein, im dortigen Hafen (auf der Stromkaje) wurden die abgebrannten
Brennelemente an
Bord des britischen Frachters für Atomtransporte 'Atlantic Osprey'
geladen. Insgesamt soll es sich nach Medienangaben um drei LKW gehandelt haben, wobei
zwei Transporter aus Geesthacht und ein weiterer aus der Schweiz kamen.
Das Schiff legte am gleichen Tag gegen 10:00 Uhr aus
Bremerhaven mit dem Reiseziel Charleston im US-Bundesstaat South Carolina
an der Ostküste der USA ab.
Auf
Indymedia wurde am 10.08.10 um 21:38 Uhr zu der Blockade
des Atommüll-Transportes aus der GKSS unter der Überschrift "Luftakrobatik
stoppt Atomtransport" geposted: "Sitzblockade
& Luftakrobatik: Atomtransport aus Geesthacht blockiert! Am heutigen
Dienstagmorgen wurde ein Transport von abgebrannten Brennstäben aus dem
norddeutschen Forschungszentrum GKSS bei Geesthacht nach Bremerhaven von
AtomkraftgegnerInnen blockiert. Mit einem Akrobatikakt in der Luft
landeten sie nach eigenen Angaben einen 'Volltreffer'.
Der aus zwei LKW bestehende Transport aus dem Forschungszentrum GKSS sei
mit einer Sitzblockade und einer Seilbrücke über der Straße gestoppt
worden. Der erste Transporter hätte um 03:10 Uhr den Blockadeort
passiert, der zweite sei in Begleitung von Streifenwagen auf das Gelände
des Forschungszentrums zurückgefahren. Insgesamt wurde der Transport über
1,5 Stunden aufgehalten. Nach der Auflösung der Blockade nahm die Polizei
die Personalien der AktivistInnen auf. 'Es kann nicht sein, dass hier
nachts still und heimlich ein Schwertransporter mit radioaktiven
Brennelementen durch die Gegend fährt und niemand etwas mitbekommt.' empört
sich eine Aktivistin. 'Atomkraft ist eine menschenverachtende
Technologie,
die sofort stillgelegt werden muss - und deswegen stellen wir uns allen
Atom-Transporten in den Weg.' In Bremerhaven wurden die abgebrannten
Brennstäbe auf die Atommüll-Fähre "Atlantic Osprey"
umgeladen, die gegen 10.00 Uhr den Hafen verlassen haben soll. Insgesamt
soll es sich um drei LKW gehandelt haben, wobei zwei Transporter aus
Geesthacht und ein weiterer aus der Schweiz kamen. Die LINKE forderte,
diesen Transport zu stoppen: Niedersachsens Regierungschef McAllister könne
'jetzt ein Zeichen setzen und die Transporte von Brennelementen
Niedersachsens Straßen unterbinden', sagte am Montag der
Linke-Umweltexperte Kurt Herzog. Erst im vergangenen Herbst hatte Bremens
Bürgermeister Böhrnsen angekündigt, es werde keine Atomtransporte mehr
durch Bremen und Bremerhaven geben. Die rot-grüne Koalition hatte dies
dann Anfang des Jahres formell beschlossen. AnwohnerInnen und
VerkehrsteilnehmerInnen sind durch den Transport Gefahren ausgesetzt.
Tobias Darge vom Jugendumweltnetzwerk kritisierte: 'Im Wendland werden 10
000 Polizisten beim Castor-Transport eingesetzt, aber hier fährt
hochradioaktiver Atommüll hunderte Kilometer ungeschützt durch die
Lande.' Gegen einen weiteren Abtransport von Brennstäben aus der GKSS
nach Frankreich hatten Anfang Juli Atomkraftgegner vor Ort protestiert.
Der Transport musste wegen Sicherheitsproblemen verschoben werden."
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Der
zweite Sattelzug, der einen mit abgebrannten Brennelementen
beladenen Container befördert, steht am 10.08.10 gegen 03:30 Uhr
nahe dem GKSS-Gelände in Geesthacht vor der Straßenblockade |
Zahlreiche
Gefahrgutsymbole an dem Container warnen vor der stark strahlenden
Ladung |
Der
Straßentransport der abgebrannten Brennelementen aus der GKSS in
Geesthacht nach Bremerhaven erfolgte offensichtlich mit der Wilhelm Reese
Speditions GmbH in Nienburg/Weser
Für
den Straßentransport der 45 abgebrannten Brennelementen aus
der GKSS in Geesthacht nach Bremerhaven, der nachweislich (s.u.) über
das Hamburger Stadtgebiet erfolgte, wurden dabei zwei mit je einem
Container beladene Sattelzüge eingesetzt.
Dabei
wurden Sattelschlepper
in dunkelblauer Farbe und ohne Firmenlogo
verwendet. Auf dem Dach
der Sattelschlepper befanden sich zwei gelbe Warnleuchten.
Auf dem Auflieger
(auch Trailer genannt) befand sich ein
umgebauter dunkelgrüner Container. An
allen
vier Seiten des Containers
waren je
drei Gefahrgutsymbole für
'Umweltgefährdend', 'Radioactive' und
'Fissile'
(= spaltbar)
und
der UN-Nummer
'3328'
(steht für 'radioaktive Stoffe, Typ B(U)-Versandstück, spaltbar')
angebracht.
An den beiden Seitenwänden
des Containers
befanden sich in
der Mitte unten und oben graue Lüftungsschlitze,
an der Stirnfront
(in Richtung des Fahrerhauses des Sattelschleppers) war zusätzlich
eine Tür eingelassen.
Die für den Straßentransport
der abgebrannten Brennelementen aus der GKSS in Geesthacht nach
Bremerhaven am 10.08.10 eingesetzten Sattelzüge sind mit den bei den
CASTOR-Transporten aus Rossendorf bei Dresden in Sachsen ins
'Zwischenlager' Ahaus im Sommer 2005 weitestgehend identisch: Dabei
wurden Sattelschlepper in
dunkelblauer Farbe mit zwei gelben Warnleuchten auf dem Dach und ohne
Firmenlogo, sowie Auflieger
mit je einem dunkelgrünen Container mit den oben beschriebenen Umbauten
verwendet. - Einer der Sattelschlepper hatte nach einem
Foto vorne das Kennzeichen NI
- TR 74. - Das Kfz-Kennzeichen
NI steht für den Landkreis
Nienburg/Weser in
Niedersachsen.
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Die
beiden Sattelzüge mit den abgebrannten Brennelementen aus der GKSS
am 10.08.10 im Hafen von Bremerhaven. Der Atommüll-Transport wurde
nicht von Sicherheitskräften begleitet
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Zum Vergleich:
Einer der Sattelzüge mit einem Atommüll-Container während des 1.
CASTOR-Transportes aus Rossendorf in Sachsen ins 'Zwischenlager'
Ahaus am 30.05.05. |
In Nienburg/Weser
befindet sich die Wilhelm
Reese Speditions GmbH (Domänenweg 7, 31582
Nienburg/Weser). Nach eigener Darstellung im Web ist die Wilhelm
Reese Speditions GmbH ein "international
tätiges Transportunternehmen" mit den Schwerpunkten
auf "internationale
Transporte" und "Spezialtransporte
aller Art". Dafür steht demzufolge eine
Fahrzeugflotte aus derzeit 50
Sattelzugmaschinen und 58 Sattelaufliegern zur Verfügung.
Eine besondere Spezialität des Unternehmens sind demnach Schwertransporte,
sowie Ro/Ro-Transporte
und Gefahrguttransporte für Seefrachten.
Auffällig
ist: Die Wilhelm
Reese Speditions GmbH
verwendet ausschließlich
Sattelschlepper in dunkelblauer Farbe
(allerdings mit dem Firmenlogo W. Reese an den Sattelzugmaschinen -
Das Firmenlogo wurde wahrscheinlich für die Atommüll-Transporte
unkenntlich gemacht.)
Von der Wilhelm Reese Speditions GmbH in Nienburg/Weser
wurde offenbar am 21.07.10 Atommüll aus Jülich
in das 'Zwischenlager Ahaus' befördert: "Laut Auskunft
der Bezirksregierung Münster sind am 21.07.10 'zwei Container mit
schwachradioaktiven Abfällen aus deutschen Kernkraftwerken' im BZA [Ahaus]
eingelagert worden." - In einer bislang unbeantworteten Kleinen
Anfrage (Drucksache 15/66) im Landtag
von Nordrhein-Westfalen wurde am 04.08.10 dazu
u.a. nachgefragt: "Die Bürgerinitiative SofA
(Gruppe für den sofortigen Atomausstieg, Münster) hat den
Transport des Atommülls ins BZA dokumentiert. Demnach
erfolgte die Anlieferung am 21.07.2010 um 7:20 Uhr durch zwei LKWs der
Spedition Wilhelm Reese (Speditions GmbH Domänenweg 7, 31582
Nienburg/Weser, Niedersachsen). Als Herkunftsort
des Atommülls wurde gegenüber der SofA
von der Bezirksregierung Münster telefonisch 'Jülich' angegeben."
Am
12.08.10 hat
es
wieder einen Atommüll-Transport in das 'Zwischenlager' in Ahaus gegeben.
Insgesamt
sollen dabei
drei Container von der Wilhelm Reese Speditions GmbH aus Nienburg an der
Weser angeliefert worden
sein.
Der
Atommüll-Transport aus der GKSS in Geesthacht rollte am 10.08.10 über
das Hamburger Stadtgebiet nach Bremerhaven:
Nach Aussage
des Hamburger Senats in der Drucksache 19/6972 vom
17.08.10 erfolgte
am 10.08.10 ein Straßentransport von "81 kg" "bestrahlten
Brennelementen" mit einer Aktivität von "3362
TBq" (UN-Nummer "3328") aus dem
"GKSS-Forschungszentrum Geesthacht" über das Stadtgebiet von
Hamburg zum "US-Department of Energy" in "Aiken/USA".
Nach
Angaben des Bremer Senats in der Drucksache
17/1486 "Atomtransporte durch das Land Bremen"
vom 19.10.10 wurden am 10.08.10 mit
der 'Atlantic Osprey' 30903,00 kg "RADIOAKTIVE
STOFFE, TYP B(U) VERSANDSTÜCK, SPALTBAR" aus dem "GKSS-Forschungszentrum,
Max-Planck-Str. 1, 21502 Geesthacht" über Bremerhaven
(Anlieferung per Lkw, Umschlagort: Stromkaje)
in den Hafen von Charleston in den USA
transportiert. Die radioaktive Fracht ging demzufolge von dort aus weiter
zum "US-Department of Energy, Savannah River
Plant Aiken, South Carolina".
Die
'Atlantic Osprey' ist am Morgen des 10.08.10 im Hafen von Bremerhaven
eingetroffen, um u.a. den hochradioaktiven Atommüll aus der GKSS in
Geesthacht an Bord zu nehmen:
Der britische Frachter
für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI:
235415000, Rufzeichen VSQQ4), ein ehemaliges Ro/Ro-Frachtschiff für
Fahrzeugtransporte, war nach Angaben im Netz am 10.08.10 gegen
06:00 Uhr (MESZ) im Hafen von Bremerhaven eingelaufen, um die
hochradioaktive Fracht an Bord zu nehmen. Aus Bremerhaven legte
das Schiff dann gegen 10:00 Uhr (MESZ) mit dem Reiseziel
Charleston im US-Bundesstaat South Carolina an der Ostküste der USA ab.
Dort soll es demnach voraussichtlich am 31.08.10 gegen 07:00 Uhr
(UTC) eintreffen
.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
hatte nach der Liste der Transportgenehmigungen (Stand vom
03.08.10)
am 02.07.10 einen Antrag der NCS (NUCLEAR CARGO + SERVICE GmbH) vom
27.04.10 zwei Transporte (bzw. zwei Castor-Behälter) von max. 45
bestrahlten (abgebrannten) Brennelementen aus der GKSS (Gesellschaft für
Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schiffahrt mbH) in Geesthacht
bei Hamburg zum US Department of Energy in Aiken im
US-Bundesstaat South Carolina genehmigt (Genehmigungs-Nummer: 7068). Diese
bis zu 31.12.10 befristete Transportgenehmigung umfaßt demnach Straßentransport,
Umschlag und Seetransport.
In
der Liste der Transportgenehmigungen des BfS (Stand
vom 17.08.10) wurde für den Atommüll-Transport aus der GKSS in
Geesthacht das Transportdatum 10.08.10 angegeben.
Hintergrund: Das US Department of Energy ist Betreiber der Atomanlage 'Savannah
River Site' bei Aiken im US-Bundesstaat South Carolina. - Die 'Savannah
River Site' wurde seinerzeit zum Bau von thermonuklearen Waffen
(Wasserstoff-Bomben) errichtet, dort befinden sich u.a. fünf
Atomreaktoren und zwei sogenannte 'Wiederaufarbeitungs-Anlagen', sowie
Anlagen zur Brennstoffherstellung.
Auf
eurogate.de war unter der Bezeichnung "Bremerhavener
Segelliste" mit Stand vom 10.08.10, 18:58 Uhr, bekannt gegeben
worden, daß ein Schiff mit dem Namen 'Atlantic Osprey' am 10.08.10 gegen
03:00 Uhr in Bremerhaven erwartet worden ist (Makler "R.GUeNTHTER").
Der Frachter sollte demnach am "Liegeplatz 2980-3070"
festmachen, dieser befindet sich vermutlich an der Stromkaje in
Bremerhaven. - Mit dem Ablegen des Frachtschiffes ("Reise-Nummer:
1008") ist demnach am 10.08.10 gegen 10:00 Uhr gerechnet worden.
Auf portarraivals.com wurde am 10.08.10 bekannt gegeben: Das "RoRo
Cargo Ship" 'Atlantic Osprey' ("IMO 8602414") wird am
10.08.10 gegen 05:00 Uhr in Bremerhaven erwartet.
Über
Bremerhaven wurden mit der 'Atlantic Osprey' am 10.08.10 nachweislich auch
hochradioaktive "Plutonium-Beryllium-Quellen" aus Braunschweig
und aus der Schweiz in die USA transportiert
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
hatte nach Liste der Transportgenehmigungen (Stand
vom 25.10.10) am 02.08.10 einen Antrag der NCS (NUCLEAR
CARGO + SERVICE GmbH) für einen Transport von "max. 48
Plutonium-Beryllium-Quellen" aus der "Eckert & Ziegler
Nuclitec" in "Braunschweig" nach dem "Los
Alamos National Laboratory" in "Los Alamos/USA" genehmigt
(Genehmigungs-Nummer: 7080). Diese bis zum 31.12.10
befristete Transportgenehmigung umfaßte demnach Straßentransport,
Umschlag und Seetransport. - Der Transport erfolgte nach
den Angaben des BfS am 10.08.10.
Nach Angaben des Bremer Senats in der Drucksache
17/1486 "Atomtransporte durch das Land Bremen"
vom 19.10.10 wurden am 10.08.10 mit
der 'Atlantic Osprey' 1088,50 kg "RADIOAKTIVE
STOFFE, TYP A- Versandstück, IN BESONDERER FORM" aus der
"Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH, Gieselweg
1, 38110 Braunschweig" über
Bremerhaven (Anlieferung per Lkw, Umschlagort:
Stromkaje) in den Hafen von Charleston in den
USA transportiert. Die radioaktive Fracht ging demnach von dort
aus weiter zum "US-Department of Energy, Los
Alamos National Laboratory, Bikini Atoll Road SM 30, NM
87545".
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
hatte nach Liste der Transportgenehmigungen (Stand
vom 25.10.10) am 02.08.10 einen Antrag der NCS (NUCLEAR
CARGO + SERVICE GmbH) für einen Transport von "max.
5 Plutonium-Beryllium-Quellen" aus dem "Paul
Scherrer Institut" in "Villigen/CH" [Schweiz] nach
dem "Los Alamos National Laboratory" in "Los
Alamos/USA" genehmigt (Genehmigungs-Nummer:
7077). Diese bis zum 31.12.10 befristete Transportgenehmigung
umfaßte demnach Straßentransport, Umschlag und Seetransport.
- Der Transport erfolgte nach den Angaben des BfS bereits am
06.08.10. (Das vom BfS angegebene Transportdatum ist der erster
Tag des Transportes oder der Tag des Erreichens des 'deutschen
Hoheitsgebietes'.)
Nach Angaben des Bremer Senats in der Drucksache
17/1486 "Atomtransporte durch das Land Bremen"
vom 19.10.10 wurden am 10.08.10 mit
der 'Atlantic Osprey' 435,00 kg "RADIOAKTIVE
STOFFE, TYP A- Versandstück, IN BESONDERER FORM" aus dem
"Paul Scherrer Institut, 5232 Villingen,
CH" über
Bremerhaven (Anlieferung per Lkw, Umschlagort:
Stromkaje) in den Hafen von Charleston in den
USA transportiert. Die radioaktive Fracht ging demzufolge von
dort aus weiter zum "US-Department of Energy,
Los Alamos National Laboratory, Bikini Atoll Road SM 30,
NM 87545".
Fahrtverlauf
der 'Atlantic Osprey'
(aus rekonstruierten Daten im Web)
05.08.10, 04:55 Uhr
(UTC): die 'Atlantic Osprey' läuft aus dem britischen Hafen von
Workington an der Irischen See aus (2,3 Knoten Fahrt, Kurs 251 Grad)
- Zu diesem Zeitpunkt wird bereits Bremerhaven als Ziel der Fahrt
angegeben
05.08.10, 05:12 Uhr (UTC): befindet sich auf See in Höhe von
Workington (5,8 Knoten Fahrt, Kurs 207 Grad)
05.08.10, 10:20 Uhr (UTC): in der nördlichen Irischen See, südlich
des Mull of Galloway (11,9 Knoten Fahrt, Kurs 269 Grad)
05.08.10, 10:52 Uhr (UTC): am Eingang des britischen North Channel
zwischen Schottland und Irland (10,9 Knoten Fahrt, Kurs 294 Grad)
05.08.10, 12:32 Uhr (UTC): im britischen North Channel in Höhe von
Belfast (10,4 Knoten Fahrt, Kurs 321 Grad)
05.08.10, 17:06 Uhr (UTC): im britischen North Channel nordwestlich
des Mull of Kintyre (8,0 Knoten Fahrt, Kurs 320 Grad) fährt in
Richtung der schottischen Insel Islay
07.08.10, 03:34 Uhr (UTC): befindet sich im Pentland Firth zwischen
den
britischen Orkney-Inseln und dem nördlichen Festland von Schottland
(12,0
Knoten Fahrt, Kurs 133
Grad)
07.08.10, 11:06 Uhr (UTC): in der Nordsee nordöstlich der
schottischen Stadt Aberdeen (11,0 Knoten Fahrt, Kurs 131 Grad)
09.08.10, 19:09 Uhr (UTC): die 'Atlantic Osprey' ist in der
Deutschen Bucht (Helgoländer Bucht) eingetroffen, nordwestlich der
Insel Helgoland (kreuzt dort mit 5,2 Knoten Fahrt, Kurs 274 Grad)
09.08.10, 19:16 Uhr (UTC): in der Nordsee, nordwestlich der Insel
Helgoland (kreuzt dort mit 6,0 Knoten Fahrt, Kurs 306 Grad)
09.08.10, 21:35 Uhr (UTC): in der Nordsee westlich der Insel
Helgoland (9,6 Knoten Fahrt, Kurs 150 Grad)
09.08.10, 23:02 Uhr (UTC): in der Nordsee südwestlich der Insel
Helgoland (10,9 Knoten Fahrt, Kurs 152 Grad)
09.08.10, 23:45 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Spiekeroog (10,3 Knoten Fahrt, Kurs 114 Grad)
10.08.10, 00:27 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Wangerooge (9,8 Knoten Fahrt, Kurs 102 Grad)
10.08.10, 00:48 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Minsener Oog (9,4 Knoten Fahrt, Kurs 102 Grad)
10.08.10, 01:34 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel
Mellum (Jade-Mündung) (8,2 Knoten Fahrt, Kurs 144 Grad)
10.08.10,
02:58 Uhr (UTC): in der Wesermündung westlich von Wremen (9,2
Knoten Fahrt, Kurs 123 Grad)
10.08.10, 03:45 Uhr (UTC): läuft in den Hafen von Bremerhaven ein
(4,1 Knoten Fahrt, Kurs 141 Grad)
10.08.10, 08:08 Uhr (UTC): die 'Atlantic Osprey' legt im Hafen von
Bremerhaven wieder ab (1,5 Knoten Fahrt, Kurs 268 Grad) Neues
Reiseziel ist demnach Charleston in den USA, wo das Frachtschiff
nach Angaben im Web am 30.09.10 gegen 00:01 Uhr (UTC) erwartet wird
10.08.10, 08:14 Uhr (UTC): läuft aus dem Hafen von Bremerhaven aus
(1,8 Knoten Fahrt, Kurs 331 Grad)
10.08.10, 08:54 Uhr (UTC): in der Wesermündung westlich von Wremen
(8,9 Knoten Fahrt, Kurs 308 Grad)
10.08.10, 10:08 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Mellum (Jade-Mündung) (10,7 Knoten Fahrt, Kurs
320 Grad)
10.08.10, 10:47 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Minsener Oog (11,0 Knoten Fahrt, Kurs 290 Grad)
10.08.10,
11:08 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der ostfriesischen Insel
Wangerooge (10,9 Knoten Fahrt, Kurs 284 Grad)
10.08.10, 11:54 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Spiekeroog (9,9 Knoten Fahrt, Kurs 329 Grad)
10.08.10, 13:00 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Langeoog (10,7 Knoten Fahrt, Kurs 269 Grad)
10.08.10, 14:03 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Norderney (10,7 Knoten Fahrt, Kurs 254 Grad) |
10.08.10, um 15:44 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der
ostfriesischen Insel Borkum (Ems-Mündung), weiterhin auf westlichem
Kurs (11,6 Knoten Fahrt, Kurs 258 Grad)
10.08.10, um 17:15 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der niederländischen
Insel Schiermonnikoog, fährt auf den Ärmelkanal (English Channel)
zu (9,4 Knoten Fahrt, Kurs 260 Grad)
10.08.10, um 21:40 Uhr (UTC): in der Nordsee nördlich der niederländischen
Insel Terschelling (9,4 Knoten Fahrt, Kurs 253 Grad)
11.08.10, um 02:58 Uhr (UTC): in der Nordsee westlich der niederländischen
Stadt Den Helder (9,1 Knoten Fahrt, Kurs 230 Grad)
11.08.10, um 16:11 Uhr (UTC): in der Nordsee, nördlich der französischen
Hafenstadt Dunkerque, fährt auf den Eingang zum Ärmelkanal
(English Channel) zu (8,5 Knoten Fahrt, Kurs 226 Grad) Als Reiseziel
wird jetzt der Nordatlantik (North Atlantic) angegeben, das der
Frachter am 14.08.10 gegen 12:00 Uhr (UTC) erreichen soll.
11.08.10, gegen 17:35 Uhr (UTC): in der Straße von Dover
nordwestlich der französischen Hafenstadt Dunkerque (9,8 Knoten
Fahrt, Kurs 230 Grad)
11.08.10, um 18:58 Uhr (UTC): im Ärmelkanal (English Channel) im Höhe
der Fährlinie zwischen der britischen Hafenstadt Dover und der
französischen Hafenstadt Calais (11,8 Knoten Fahrt, Kurs 230 Grad)
11.08.10, um 19:57 Uhr (UTC): im Ärmelkanal, kreuzt die Fährverbindung
zwischen Dover (Groß Britannien) und Dieppe (Frankreich) (12,4
Knoten Fahrt, Kurs 224 Grad)
12.08.10, um 00:06 Uhr (UTC): im Ärmelkanal, nahe der Fährverbindung
zwischen Newhaven (Groß Britannien) und Dieppe (Frankreich) (10,3
Knoten Fahrt, Kurs 253 Grad)
12.08.10, um 01:36 Uhr (UTC): im Ärmelkanal nördlich der französischen
Stadt Le Havre (12,0 Knoten Fahrt, Kurs 253 Grad)
12.08.10, um 04:25 Uhr (UTC): im Ärmelkanal südlich der britischen
Hafenstadt Portsmouth mit westlichem Kurs (14,0 Knoten Fahrt, Kurs
255 Grad)
12.08.10, um 07:09 Uhr (UTC): im Ärmelkanal südlich der britischen
Hafenstadt Bournemouth (südwestlich von Southampten) mit westlichem
Kurs (8,8 Knoten Fahrt, Kurs 254 Grad)
12.08.10, um 10:22 Uhr (UTC): im Ärmelkanal nahe der Fährverbindung
zwischen dem britischen Weymouth und dem französischen St.Malo (7,4
Knoten Fahrt, Kurs 254 Grad)
12.08.10, um 18:11 Uhr (UTC): im Ärmelkanal, hinter der Fährverbindung
zwischen Plymouth (Groß Britannien) und Roscoff bei Saint-Pol-de-Léon
(Frankreich) (8,7 Knoten Fahrt, Kurs 253 Grad)
13.08.10, um 03:02 Uhr (UTC): am Ausgang des Ärmelkanals (English
Channel) nordwestlich der französischen Hafenstadt Brest mit
derzeitigem Kurs auf den Atlantik (10,4 Knoten Fahrt, Kurs 243 Grad)
Reiseziel ist demnach Charleston in den USA, wo das Frachtschiff am
31.08.10 gegen 07:00 Uhr (UTC) erwartet wird.
30.08.10,
um 08:01 Uhr (UTC): im nördlichen Atlantik, östlich des Hafens von
Charleston in den USA (9,0 Knoten Fahrt, Kurs 226 Grad)
12.10.10, um 12:01 Uhr (UTC): nach übereinstimmenden Angaben
im Netz befand sich das Schiff (0,0 Knoten Fahrt, Kurs 0 Grad)
angelegt im Hafen von South Shields an der Nordseeküste nahe der britischen
Stadt Newcastle (Newcastle upon Tyne)
19.10.10, um 21:57
Uhr (UTC): die 'Atlantic Osprey' befand sich wieder festgemacht im
britischen Hafen von Workington an der Küste der Irischen See (0,0
Knoten Fahrt, Kurs 179 Grad). - Laut diesen Infos wurde der
britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey'
bereits
am 18.10.10 gegen 12:00 Uhr (UTC) im britischen Hafen von
Workington an der Irischen See zurück erwartet.
Die
Zeitangabe UTC (UTC = Universal Time Coordinated) ist die heute gültige
koordinierte Weltzeit. D.h.: MEZ (Mittel Europäische Zeit) = UTC
plus eine Stunde, bzw. MESZ (Mittel Europäische Sommerzeit) = UTC
plus zwei Stunden. |
Dokumentation
über den Atommüll-Transport aus der GKSS
Die
Bergedorfer Zeitung (bergedorfer-zeitung.de) berichtete am 10.08.10
unter dem Titel "Atommüll rollt ungeschützt durch Geesthacht":
"Ohne jeglichen Begleitschutz haben in der Nacht zu Dienstag zwei
Sattelzüge mit abgebrannten Brennelementen das Gelände des
GKSS-Forschungszentrums verlassen. Umweltaktivisten stoppten einen der
Lkw. Die Polizei wurde von der Aktion überrascht.
Die Straßen rund um Geesthacht waren menschenleer. Der Transport
mit stark strahlendem Atommüll sollte das GKSS-Forschungszentrum offenbar
klammheimlich verlassen. Um 3.03 und 3.16 Uhr rollten Dienstagmorgen zwei
mit Containern beladene Sattelzüge vom Gelände an der Max-Planck-Straße.
Auffällig: Beide Fahrzeuge waren rundherum mit zahlreichen
Gefahrensymbolen deutlich als Atomtransport gekennzeichnet. Doch von
Polizei oder Begleitschutz keine Spur.
Die Geheimniskrämerei erwies sich schon kurz nach dem Start als
unzureichender Schutz: An der Max-Planck-Straße blockierten
Umweltaktivisten den strahlenden Transport. Während der erste Sattelzug
noch durchfuhr, wurde der zweite Atommüll-Transporter angehalten. Die
daraufhin alarmierte Polizei erschien zunächst mit einem einzelnen
Beamten aus Geesthacht, später folgten zwei Kollegen aus Lauenburg. Sie
sicherten die Umkehr des Lastwagens.
Vor vier Wochen hatte das Forschungszentrum schon einmal einen heimlichen
Atommüll-Transporter auf die Reise geschickt: Damals wurden 52 kleine
Brennstäbe des ehemaligen Atomfrachters 'Otto Hahn' abgefahren. Diesmal
war die Fracht noch brisanter: Die Container waren mit 45 kompletten
Brennelementen aus dem mittlerweile abgeschalteten Forschungsreaktor FRG-1
bestückt. Laut den Aufschriften enthielten sie unter anderem Uran und
Plutonium. Die radioaktive Aktivität war mit '1’620.00 Terabecquerel'
angegeben - der größten Maßeinheit für Strahlung, weil die enorme Stärke
des Kernbrennstoffes anders kaum darstellbar wäre.
Ziel der nächtlichen Atom-Tour war Bremerhaven. Dort wurden die
ausgemusterten Brennelemente auf das Spezialschiff 'Atlantic Osprey'
verladen, das bereits gegen 10 Uhr am Dienstag in Richtung Charleston an
der Ostküste des US-Bundesstaates South Carolina auslief. Mit an Bord des
Schiffes ist auch Atommüll aus der Schweiz.
Offenbar ist der Transport kein Einzelfall: Wie die Antwort auf eine
Senatsanfrage in der Hansestadt Bremen belegt, wurden vom GKSS
beispielsweise am 30. August 2008 insgesamt 20,7 Tonnen Atommüll über
Bremerhaven in die USA verschifft. Die Hafenstadt ist eine Atommüll-Drehscheibe:
Laut einem Senatsbericht aus 2009 werden jährlich zwischen 90 und 212
Transporte radioaktiven Materials abgewickelt.
Auch
für die Hansestadt Hamburg gibt es Zahlen. So ergab die Antwort auf eine
Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke, dass jährlich rund 130 Transporte
mit Atombrennstoffen Hamburg passieren, teilweise bis zu 30 Meter an Wohnhäusern
vorbei. Im März machte ein Transport von 15 Tonnen radioaktiven
Uranhexafluorids (wird zur Herstellung von Kernbrennstoff verwendet)
Schlagzeilen, nachdem der völlig marode Lastwagen auf der A 1 von der
Polizei gestoppt wurde."
Der
Weserkurier (weser-kurier.de) berichtete am 10.08.10 unter
der Überschrift "Atomtransporte durchs Land Bremen
- Atommüll
in Bremerhaven verladen": "Wie
kann das sein? Am Vormittag sind abgebrannte Brennelemente über
Bremerhaven umgeschlagen worden. Noch im vergangenen Herbst hatte Bürgermeister
Jens Böhrnsen (SPD) solche Transporte durchs Land Bremen allerdings
kategorisch abgelehnt.
Doch seit sechs Uhr sind in Bremerhaven abgebrannte Brennelemente auf ein
Schiff verladen worden. Dieses sollte gegen 10 Uhr auslaufen, erfuhr
WESER-KURIER online auf Nachfrage beim Hansestadt Bremischen Hafenamtes.
Die Regierungskoalition aus SPD und Grünen hatte im Februar dieses Jahres
beschlossen, dass Atomtransporte so weit wie möglich verhindert werden
sollten. Dennoch: Es geht im heutigen Fall um vier Container, deren
verstrahlter Inhalt unter anderem aus einem Forschungszentrum in
Geesthacht stammt. Das Gesamtgewicht inklusive der Container und Behälter
beträgt 30 Tonnen. Dem Vernehmen nach soll die Ladung auf einem Frachter
nach South Carolina in den Vereinigten Staaten gebracht werden.
Laut Andreas Mai, Leiter des Hansestadt Bremischen Hafenamtes, werden
Transport und Verladung 'hundertprozentig kontrolliert'. Das Amt kümmere
sich um eine professionelle und saubere Abwicklung. Das ist Alltagsgeschäft.
Ein Senatsbericht im vergangenen Jahr hatte die Zahlen dazu aufgelistet.
Zwischen 90 und 212 Transporte radioaktiven Materials gehen jährlich über
Bremerhaven. Eine Atommüll-Drehscheibe.
Dass der aktuelle Transport bevorsteht, ist den betroffenen Ländern von
den Bundesbehörden in einer sogenannten 48-Stunden-Meldung erst kurz
vorher mitgeteilt worden, sagt Holger Bruns, Sprecher der Wirtschaftsbehörde.
Der Transport sei vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt, Bremen habe
davon lediglich Kenntnis bekommen und könne keinen Einfluss nehmen.
Senatssprecher Hermann Kleen betont, dass Bürgermeister Böhrnsen bei
seiner grundsätzlich Haltung zum Atomausstieg und auch zu Atomtransporten
bleibe. Es wäre falsch, sagt er, den Atomausstieg jetzt wieder zurückzudrehen.
Allerdings erklärt Kleen auch, dass der heutige Transport aus Sicht das
Rathauses mit dem Fall vom vergangenen Herbst nicht vergleichbar sei.
Bremen sei für heute lediglich von den Bundesbehörden informiert worden.
Die Linken wollen die Regierung indes beim Wort nehmen. Der Bürgerschaftsabgeordnete
Klaus-Rainer Rupp fordert den Senat auf, den heutigen Transport zu
stoppen. 'Der Senat hat mehrfach bekräftigt, dass er Atomtransporte über
das Land ablehnt.' Die Gefahr sei zu groß, um sich beschwichtigen zu
lassen. Selbst die vermeintlich kleine Menge könne einen maximalen
Schaden anrichten. Linkspolitiker Rupp: 'Die Verschieberei von
radioaktivem Material über bremisches Gebiet muss jetzt und sofort aufhören.'
Der nächste Konflikt um Atomtransporte steht bereits nach dem
Jahreswechsel ins Haus. Der Energieerzeuger E.on hat für das erste
Quartal 2011 einen Transport plutoniumhaltiger Brennstäbe aus dem
britischen Sellafield zum Kernkraftwerk Grohnde in Niedersachsen angekündigt.
Die 16 Brennelemente, um die es dabei geht, könnten in Bremen,
Bremerhaven oder Cuxhaven angelandet und auf der Straße
weitertransportiert werden.
Es war genau diese Konstellation, die im September 2009 für den Streit
gesorgt hat, als der damalige Ministerpräsident Christian Wulff Cuxhaven
als Zielhafen ablehnte. Böhrnsen zog nach und lehnte den Transport für
Bremer Landesgebiet ab. Hermann Kleen bestätigt, dass es in dieser
Angelegenheit bei der 'klaren Haltung' des Bürgermeisters bleibe."
Von
Radio Bremen (radiobremen.de) wurde am 10.08.10 unter der
Schlagzeile "Senat weist Kritik zurück
- Atommüll
in Bremerhaven verschifft" gemeldet: "Am Dienstag
wurde in Bremerhaven Atommüll aus einem Forschungszentrum in Geesthacht
(Schleswig Holstein) und aus der Schweiz verladen. Der Bremer Senat hat
Vorwürfe in dieser Angelegenheit zurückgewiesen. Ein Sprecher des Häfenressorts
bekräftigte, Bremen habe den umstrittenen Transport nicht verbieten können.
Anders als bei Atommüll aus Kraftwerken würden die Bundesländer beim
Transport von Abfall aus Forschungsreaktoren nicht gefragt, so der
Sprecher. Der Senat habe erst 48 Stunden vorher erfahren, dass
radioaktiver Abfall über Bremerhaven verschifft werden sollte. Solche
Transporte gebe es häufig, so der Sprecher weiter.
Der Frachter 'Atlantic Osprey' hat Bremerhaven am Dienstagvormittag mit
rund 30 Tonnen verstrahlten Abfalls und dem Ziel South Carolina in den USA
verlassen. Zu Protesten kam es im Hafen nicht. Nach Angaben von
Atomkraft-Gegnern gab es keinen nennenswerten Polizeischutz. Im Herbst
vergangenen Jahres hatte Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) angekündigt,
es werde keine Atommüll-Transporte durch Bremen und Bremerhaven mehr
geben. Die Bremer Landesregierung hatte Anfang des Jahres beschlossen,
Transporte aus Atomkraftwerken nicht mehr über Bremen rollen zu lassen.
Das Land könne lediglich seine politische Haltung in die Diskussion
einbringen. Die Sicherheitsbehälter mit dem strahlenden Abfall waren den
Angaben zufolge in zwei Containern verpackt. Der Transport sei vom
Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt worden. Die Fraktion der Bremer
Linken und Umweltverbände haben den Transport scharf kritisiert. Sie
fordern einen Stopp der Atommüll-Transporte.
An der Containerkaje in Bremerhaven sind in den Morgenstunden 45 hoch
radioaktive Brennelemente verladen worden. Und die Politik kann trotz großer
Versprechen nichts dagegen machen."
Die
Nordsee Zeitung (nordsee-zeitung.de) informierte am 11.08.10
unter der Headline "Atommüll
rollt ohne Polizeischutz durch die Stadt":
"Der Senat hat den Atomtransport nicht gestoppt.
Gestern Früh wurden mehrere Kilogramm Kernbrennstoff über den Hafen
Richtung USA verschifft - zurück zum Hersteller. Mit der 'Atlantic Osprey'
ging es über den Ozean. Laut Hafenressort bestand keine Möglichkeit, den
Atomtransport zu unterbinden.
'Von Tonnen kann keine Rede sein', sagt Ressortsprecher Holger Bruns. Er
listet einzelne Posten auf. '240 Gramm, 195 Gramm, 6,3 Kilo, 41 Kilo.' Es
handelte sich um verschiedene Kernbrennstoffmassen aus Forschungsreaktoren
in Geesthacht und der Schweiz. Die Summe will Bruns nicht zusammenrechnen.
'Ich darf nicht ins Detail gehen', sagt er. Die Sicherheitsbehälter mit
dem strahlenden Abfall waren in zwei Containern verpackt.
Der von Umweltschützern kritisierte Transport war vom Bundesamt für
Strahlenschutz genehmigt worden. Atomtransporte sind in Bremerhaven an der
Tagesordnung. Allein im vergangenen Jahr waren es 90 Transporte mit zum
Teil hoch radioaktivem Material. Mehrere 100 Tonnen Kernbrennstoffe werden
pro Jahr verschifft. Die Zahlen nannte der Senat im Frühjahr, als über
den immer noch drohenden Transport von Kernbrennstäben aus dem englischen
Kraftwerk Sellafield nach Grohnde diskutiert wurde.
Den hatte der Senat untersagt. Wieso hat er das gestern nicht gemacht? Das
Land, so Bruns, habe nur dann einen Hebel in der Hand, wenn der
Atomtransport von der Polizei begleitet wird. Den Sellafield-Transport
habe man wegen polizeilicher Sicherheitsbedenken ablehnen können. Der
gestrige Transport erreichte den Hafen am frühen Morgen aber ohne
Polizeibegleitung. Die 'Atlantic Osprey' - ein umgebauter Autotransporter
- soll nur wenige Stunden an der Stromkaje gelegen und schon um 10 Uhr
Richtung USA ausgelaufen sein.
Der
Frachter hat das AIS (Automatic Identification System) an Bord schon auf
dem Weg nach Bremerhaven ausgeschaltet. Seit drei Tagen kann die Position
des Schiffes nicht mehr verfolgt werden."
Von
der taz (taz.de) wurde am 11.08.10 in einem Bericht mit dem
Titel "Zahnloser Atomtransporte-Beschluss" bekannt
gegeben: "30 Tonnen radioaktiver Müll wurden gestern via
Bremerhaven verschifft. Dabei wollte Rot-Grün das politisch verhindern.
Doch am Ende hat das Land wohl weniger Einfluss, als es selbst annimmt
Soll Bremen eine der wichtigsten Drehscheiben für Atommüll bleiben? Der
Streit um diese Fragen kochte am Dienstag wieder hoch. Auslöser war der
Transport von 30 Tonnen abgebrannter Brennelemente nach Bremerhaven. Die
Container aus der Schweiz und dem Forschungszentrum Geesthacht wurden dort
auf einen britischen Frachter mit dem Ziel USA verschifft.
Dass der Transport überhaupt stattfand, sorgte vielerorts für Unverständnis.
Denn im Grunde hatte sich Rot-Grün eindeutig positioniert: Im September
2009 hatte Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) einen geplanten Transport
von Plutonium-Brennelementen aus Sellafield zum AKW Grohnde 'aus
politischen und aus Sicherheitsgründen entschieden abgelehnt'.
Böhrnsen sagte damals, Bremen werde sich 'nicht zum Ausputzer der
Atomlobby' machen und jene unterstützen, 'die den Atomausstieg kippen
wollen'. Der Energiekonzern Eon verzichtete daraufhin mehr oder weniger
freiwillig auf den Transport 'um die Debatte zu beenden', wie es beim
Wirtschaftsressort hieß.
2009 ergab eine Anfrage der Linken, dass zwischen 2004 und 2008 insgesamt
2.700 Tonnen Atommüll bei insgesamt 309 Transporten durch Bremen geführt
wurden. SPD und Grüne nahmen dies zum Anlass, im Februar einen Beschluss
zu erwirken, der die Zahl der Atomtransporte im Lande stoppen sollt. Vor
allem, so sagte die energiepolitische Sprecherin der Grünen, Maike Schäfer,
solle 'der Transport von Brennelementen aus oder in Atomkraftwerke'
gestoppt werden. Denn bei diesen, davon gingen die Grünen und offenbar
auch die Senatskanzlei aus, habe das Land eine Art Vetorecht. Der Senat
solle 'alle Möglichkeiten ausschöpfen, um unnötige Atomtransporte durch
das Bremen zu verhindern.'
Doch diese Möglichkeiten sind sehr gering. 'Der aktuelle Transport stammt
aus einem Forschungsreaktor. Sowas wird vom Bundesamt für Strahlenschutz
allein genehmigt und Bremen nur kurz vorher zur Kenntnis gegeben', sagt
Schaefer. Auf solche Fälle beziehe sich der Bürgerschaftsbeschluss
nicht. Die Nagelprobe stehe Anfang 2011 an. Dann will Eon seinen damals
abgesagten Transport nachholen und die Mox-Brennstäbe aus Sellafield nach
Bremerhaven einschiffen. Der Bürgermeister bleibe bei seiner 'klaren
Haltung', sagte Böhrnsens Sprecher gestern. 'Das wollen wir politisch auf
keinen Fall', sagt auch die Grüne Schäfer. Das Wirtschaftsressort habe
ihr am Montag bestätigt, dass Bremen in dieser Frage Einflussmöglichkeiten
habe. 'Auf dieser Einschätzung fußt unser Bürgerschaftsbeschluss.'
Dies könnte sich als Illusion herausstellen. 'Es gibt keinen
Ermessensspielraum', heißt es beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in
Salzgitter. Wenn die atomrechtlichen Voraussetzungen erfüllt seien, müsse
das BfS Atomtransporte genehmigen. Betroffene Bundesländer würden zwar
beteiligt und könnten 'Bedenken anmelden' - beispielsweise was die Verfügbarkeit
von Polizeibeamten oder den Zustand der Transportstrecke angeht. Ein
Vetorecht aus rein politischen Gründen gebe es aber nicht.
Genauso
klingen jetzt auch die Stellungnahmen aus den Bremer Hafenressort. 'Bremen
hat wie alle Bundesländer keine eigenen gesetzlichen Möglichkeiten, um
Atomtransporte zu verhindern', sagt Sprecher Holger Bruns. Mit einer
Verhinderung von Atomtransporten habe der Beschluss vom Februar denn auch
'überhaupt nichts zu tun'. Diese Lesart dürfte politisch motiviert sein.
Denn gestern äußerte das Ressort die Befürchtung, die
Anti-Atomtransport-Politik könnte 'weitreichende Folgen für den
Hafenstandort' haben. Laut Bruns werde so 'ideologischen Debatten
jeglicher Art Tür und Tor geöffnet'. Bestimmte Handelsgüter wie 'Waffen
oder durch Kinderarbeit geschaffene Textilien' würden dann plötzlich
genauso auf dem Prüfstand stehen wie der Handel mit politisch
umstrittenen Ländern generell."
|
26.
Juli
2010
Neunter Atom-Transport von wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) aus
Sellafield nach Russland
Aus
der britischen Plutonium-Fabrik in Sellafield wurde im Juli 2010 der neunte
Atomtransport von wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) nach Russland durchgeführt,
berichtet die Sellafield Ltd am 26.07.10 in einer Mitteilung
unter dem Titel "Reprocessed
uranium is successfully shipped to Russia". Zuvor fanden WAU-Transporte aus Sellafield nach Russland im
Dezember 2009 (achter Transport)
und im Juli 2008 (siebter Transport) statt. Nach Angaben von
Sellafield Ltd, die u.a. die Atomanlagen in Sellafield
betreiben, wurden seit 2001 bis zum Juli 2010 über
1000 Tonnen wiederaufgearbeitetes Uran exportiert.
"In the last few
weeks Sellafield Ltd has exported a shipment of reprocessed uranium to
Russia for processing to allow its manufacture into new fuel. The
uranium is owned by a German reprocessing customer and this is the ninth
such shipment of material from Thorp. Steve
Cockayne, Head of Thorp said: 'This latest shipment means that over 1000te
of uranium has now been exported from Thorp since 2001 which is a
significant milestone and really does prove what a good plant Thorp is'."
Nach der
'Wiederaufarbeitung' der abgebrannten Brennelemente gehört,
nach Aussage von Sellafield Ltd, das abgetrennte Uran und
Plutonium den Kunden der Plutonium-Fabrik in Sellafield. Diese
sind Atomenergie-Konzerne in Deutschland und den Niederlanden.
Es sei deren Entscheidung, was mit dem abgetrennten Uran und Plutonium
nach dem Abtransport aus Sellafield geschieht. Von Sellafield Ltd wird
weiter bekannt gegeben: Viele Sellafield-Kunden lassen das
wiederaufgearbeitete Uran in Russland zu neuen nuklearen Brennstoffen
weiterverarbeiten, da es dafür in Groß Britannien keine
Anlage gibt.
"After
reprocessing, the separated uranium and plutonium belongs to customers and
it remains their decision how to deal with it following its removal from
Sellafield. Many customers choose to have the uranium processed in
Russia, as the UK does not have the facilities to allow its recycle into
new fuel."
Nach Mitteilungen
von Sellafield Ltd wird das wiederaufgearbeitete Uran (WAU) aus der
Plutonium-Fabrik in Sellafield auf der Schiene in den Hafen von Hull
(Kingston upon Hull) an der britischen Nordseeküste befördert.
Transporteur ist die britische Bahngesellschaft Direct Rail Services
(DRS), die 1995 von der British Nuclear Fuels (BNFL) zum Transport
radioaktiver Stoffe gegründet und am 01.04.05 von der Nuclear
Decommissioning Authority (NDA) übernommen wurde. Im britischen
Hafen von Hull wird das wiederaufgearbeitete Uran auf ein Schiff
umgeschlagen und auf dem Seeweg nach Russland transportiert. Das
wiederaufgearbeitete Uran wird als Urantrioxid (Uran(VI)-oxid, UO3) in zylinderförmigen
Stahlfässern, die in ISO-Frachtcontainer geladen werden, befördert.
"The
material was loaded onto a Direct Rail Services (DRS) train at the
Sellafield site before being transferred to Hull for onward shipping to
Russia. The uranium is contained in cylindrical steel drums (each about
the size of a small beer keg) securely loaded into ISO freight containers
that comply with international transport requirements."
|
Verladung der
Container mit dem wiederaufgearbeiteten
Uran (WAU) im britischen Sellafield für den Transport nach Russland |
Atomtransporte von wiederaufgearbeitetem
Uran (WAU) aus Frankreich über den Hamburger Hafen nach Russland
Zwei
Atomtransporte von wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) wurden aus Pierrelatte
in Frankreich auf dem Schienenweg durch Deutschland am 27.01.10 und
14.04.10 in einen Seehafen an der Küste befördert,
dort umgeschlagen und weiter auf dem Seeweg nach Russland transportiert.
Dies geht aus den Angaben
des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in der Liste der
Transportgenehmigungen vom 29.04.10 eindeutig hervor. Offenbar
stammt dieses wiederaufgearbeitete Uran (WAU) ursprünglich aus der französischen
Plutonium-Fabrik in La Hague.
Recht wahrscheinlich wurden beide Atomtransporte im Hafen von Hamburg
umgeschlagen.
BfS: Am 27.01.10 und am 14.04.10
erfolgten Transporte von "max.
496000 kg unbestrahlten Uran aus der Wiederaufarbeitung (max. 1%
Anreicherung)" von der AREVA
NC in Pierrelatte/Frankreich
zu der OJSC
(OJSC Mashinostroitelny
Zavod) in Elektrostal/Russland
und zur Techsnabexport in
Moskau/Russland.
– Das BfS hatte dafür Schienentransport,
Umschlag
und Beförderung auf dem
Seeweg genehmigt.
Die Transportgenehmigung (laufende Nummer 7012) für
"max. zwei Transporte" war bis zum 25.06.10 befristet.
Hamburger Senat: Im Zeitraum vom
27.01.10 bis zum 30.01.10 wurde kein Atomtransport aus
Pierrelatte/Frankreich nach Russland verzeichnet. (Drucksache 19/5356
vom 19.02.10)
Aufgelistet werden darin lediglich nur Schiffs- und Lkw-Transporte, die
Bahntransporte fehlen in dieser Aufstellung gänzlich. - Womöglich
ist dieser Atomtransport deshalb in der Antwort des Hamburger Senats nicht
aufgeführt worden. Daher ist derzeit von dem Umschlag des
wiederaufgearbeiteten Urans aus Pierrelatte/Frankreich im Hamburger Hafen um
den 28.01.10 für den Seetransport nach Russland auszugehen, wie der
Atomtransport danach am 15.04.10 (s.u.).
Bremer Senat: Im Zeitraum vom 27.01.10 bis zum 30.01.10 wurde
kein Atomtransport aus Pierrelatte/Frankreich über Bremen/Bremerhaven
nach Russland erfaßt. (Drucksache 17/1486 vom 19.10.10)
Hamburger
Senat: 15.04.10,
Abfahrt eines Seetransportes von 136629 kg U3O8 (UN
3321). Absender: AREVA NC in Pierrelatte/Frankreich,
Empfänger:
Techsnabexport in Moskau/Russland.
Die radioaktive Fracht wurde in den Hamburger Hafen auf dem Schienenweg
angeliefert und auf dem HHLA Containerterminal
Burchardkai für den Seetransport umgeschlagen. (Drucksache 19/6176
vom 18.05.10)
Atomtransporte
von wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) aus Frankreich nach Russland
Ein
recht ausführlicher Report über die Atomtransporte u.a. von
wiederaufgearbeitetem Uran (WAU) aus Frankreich nach Russland wurde
auf fissilematerials.org am 29.05.10 unter dem Titel
"End of reprocessed
uranium exports to Russia?"
im Internet veröffentlicht.
Demzufolge wurden in den
Jahren 2006 bis 2009 insgesamt 32200 Tonnen Uran (aller Sorten) aus
Frankreich nach Russland befördert. (2006: 8700 Tonnen,
2007: 8300 Tonnen, 2008: 8400 Tonnen und 2009: 6800 Tonnen)
Dagegen wurden in den
Jahren 2006 bis 2009 lediglich 3080 Tonnen Uran (aller Sorten) aus
Russland nach Frankreich zurück transportiert. (2006: 780
Tonnen, 2007: 700 Tonnen, 2008: 850 Tonnen und 2009: 750 Tonnen)
Daraus wird im dem Artikel auf fissilematerials.org gefolgert: Weniger
als 10% des aus Frankreich nach Russland verschifften Urans (aller Sorten)
kam in den Jahren 2006 bis 2009 zurück nach Frankreich. -
Folglich verblieben über
90% des Urans (aller Sorten) in Russland. ("Less than
10% of the uranium mass shipped from France to Russia over the past four
years 'came back'.")
In dem Report werden die
Uran-Transporte aus Frankreich nach Russland in den Jahren 2006 bis 2009
nach der chemischen Form detailliert aufgeschlüsselt:
("The following tables
show the details by chemical form of the uranium.")
- Abgereichertes Uran
(englisch: Depleted Uranium, DU) insgesamt 23540 Tonnen.
(2006: 6500 Tonnen, 2007: 6280 Tonnen, 2008: 6100 Tonnen und 2009: 4660
Tonnen)
- Natur-Uran insgesamt
6770 Tonnen. (2006: 1840 Tonnen, 2007: 1600 Tonnen, 2008:
1630 Tonnen und 2009: 1700 Tonnen)
- Uran mit einem
Anreicherungsgrad unter 1% insgesamt 1890 Tonnen. (2006:
360 Tonnen, 2007: 420 Tonnen, 2008: 670 Tonnen und 2009: 440 Tonnen)
- Uran mit einem
Anreicherungsgrad über 1% insgesamt 1 Tonne. (2006: 0,5
Tonnen, 2007: keins, 2008: 0,5 Tonnen und 2009: keins)
Zu der Auflistung wird darauf hingewiesen, daß es sich bei der Kategorie
'Uran mit einem Anreicherungsgrad unter 1%' um wiederaufgearbeitetes Uran
(englisch: Reprocessed Uranium, RepU) aus der französischen
Plutonium-Fabrik La Hague handelt. ("It
is clear that the category uranium with less than 1% enrichment level is
reprocessed uranium from the La Hague facility.")
In einem vorherigem Artikel auf fissilematerials.org
am 22.02.10 mit dem Titel "A
French documentary on nuclear waste" wird darauf
hingewiesen: Das wiederaufgearbeitete Uran
aus der französischen
Plutonium-Fabrik La Hague wurde zwischen den Jahren 2000 und ca. 2005 in
die Urananreicherungs-Anlage der URENCO in Almelo/Niederlande zur
Wiederanreicherung befördert. Diese kann, im Gegensatz zu den
Urananreicherungs-Anlagen der URENCO in Capenhurst/Groß Britannien und
Gronau/Deutschland, wiederaufgearbeitetes Uran verarbeiten. ("Between
2000 and approximately 2005 (the EDF representative was not certain)
reprocessed uranium was sent to URENCO's Dutch plant that can re-enrich
reprocessed uranium (contrary to URENCO's UK and German plants).")
Nach dem Bericht vom 29.05.10 wurden
in den Jahren 2006 bis 2009 aus Russland nach Frankreich zur EURODIF
Pierrelatte insgesamt 2400 Tonnen Uran (2006: 620 Tonnen,
2007: 530 Tonnen, 2008: 640 Tonnen und 2009: 600 Tonnen), zur
AREVA NC Pierrelatte 380 Tonnen Uran (2006: 120 Tonnen,
2007: 60 Tonnen, 2008: 110 Tonnen und 2009: 90 Tonnen) sowie
zur FBFC Romans 310 Tonnen Uran (2006: 40 Tonnen, 2007:
110 Tonnen, 2008: 100 Tonnen und 2009: 60 Tonnen) zurückgeschickt. In dem
Report konnten Qualität und chemische Form des aus Russland nach
Frankreich importierten Urans nicht näher spezifiert werden. ("The
quality and chemical form of the material that was imported from Russia is
not specified.")
In dem Report wird davon ausgegangen: Aus
Russland wurde Natur-Uran nach Frankreich zur Anreicherung in die
Anlage der EURODIF Pierrelatte importiert. Das
ursprünglich aus der Wiederaufarbeitung kommende und in Russland
neuangereicherte Uran wurde zur FBFC (Franco Belge de
Fabrication de Combustible, einer Tochtergesellschaft der AREVA NP) in
Romans-sur-Isère befördert, wo
sich eine Anlage befindet, die
auch Brennelemente aus wiederaufgearbeitetem Uran herstellt.
("From the locations it
is likely that natural uranium went to EURODIF for enrichment and
re-enriched reprocessed uranium to the FBFC facility in Romans-sur-Isère
which fabricates fuel also on the basis of reprocessed uranium.")
Bislang unbekannt
ist, welche
Art von Uran aus Russland zu der Anlage der AREVA NC in Tricastin bei
Pierrelatte, wo
deren Tochtergesellschaft Comurhex eine Anlage zur Uran-Konversion
betreibt, befördert
wurde. Bei
Pierrelatte wurden demzufolge nach dem Stand von 2008 von der AREVA über
25000 Tonnen wiederaufgearbeitetes Uran gelagert. ("It
is unclear what quality of uranium went to AREVA's Pierrelatte site where
its subsidiary Comhurex carries out uranium conversion, just adjacent to
the facility where AREVA stores over 25,000 tons of reprocessed uranium (as
of end of 2008). ")
|
|
Greenpeace-Aktion
gegen einen Uran-Transport aus Frankreich nach Russland mit dem
russischen Frachter 'Kapitan Kuroptev' (IMO: 9077599, MMSI:
248168000, Rufzeichen: 9HSO5, Flagge: Malta) am 07.04.10 im
französischen Hafen von Le Havre |
Greenpeace-Aktion
gegen einen Uran-Transport aus Frankreich nach Russland mit dem
russischen Frachter 'Kapitan Kuroptev' (IMO: 9077599, MMSI:
248168000, Rufzeichen: 9HSO5, Flagge: Malta) am 08.04.10 auf der
Nordsee in Höhe der belgischen Küste |
|
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Greenpeace-Aktion
gegen einen Uran-Transport aus Frankreich nach Russland mit dem
russischen Frachter 'Kapitan Kuroptev' (IMO: 9077599, MMSI:
248168000, Rufzeichen: 9HSO5, Flagge: Malta) am 08.04.10 auf der
Nordsee in Höhe der belgischen Küste |
Greenpeace-Aktion
gegen einen Uran-Transport aus Frankreich nach Russland mit dem
russischen Frachter 'Kapitan Kuroptev' (IMO: 9077599, MMSI:
248168000, Rufzeichen: 9HSO5, Flagge: Malta) am 13.04.10 im
russischen Hafen von St.Petersburg |
In
Russland wird das wiederaufgearbeitete Uran aus der französischen Plutonium-Fabrik La
Hague und aus der britischen
Plutonium-Fabrik Sellafield offensichtlich erneut angereichert.
Als angereichertes Urandioxid (WAU) wird es dann von der OJSC
Mashinostroitelny Zavod in Elektrostal/Russland über den Hafen von
St.Petersburg/Russland auf dem Seeweg mit Frachtschiffen der
Reedereien Northern Shipping Company (NSC) und ASPOL Baltic Corporation derzeit
hauptsächlich in den Hafen von Hamburg befördert, dort
auf Lkw umgeschlagen und zur Brennelementfabrik der ANF in Lingen
transportiert.
In Russland werden von der OJSC Mashinostroitelny Zavod in Elektrostal/Russland
des weiteren neue Brennelemente aus wiederaufgearbeitetem Uran (WAU)
hergestellt. Diese werden aus Russland über den Hafen von
St.Petersburg auf dem Seeweg mit
Frachtschiffen der Reedereien Northern Shipping Company (NSC) und ASPOL
Baltic Corporation derzeit überwiegend
in den Hafen von Hamburg befördert, dort auf Lkw
umgeschlagen und zu den Atomkraftwerken transportiert. Nach Angaben
des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) werden die sogenannten 'WAU-Brennelemente'
aus Russland in den AKW Brokdorf, Neckarwestheim,
Gundremmingen und Unterweser, sowie in den Schweizer AKW
Beznau und Gösgen und im niederländischen AKW
Borssele eingesetzt.
Ausführliches über die Atomtransporte durch
Hamburg gibt es auf unserer SAND-Rubrik Atomtransporte
durch Hamburg
|
22.
Juni 2010
AREVA NC:
Castor aus Italien ist im französischen Valognes eingetroffen
Der
aus Italien kommende Atommüll-Transport ist am 22.06.10 an seinem
Bestimmungsort in Frankreich eingetroffen: Laut einer Pressemitteilung
der AREVA NC
vom 22.06.10 mit der
Überschrift "Arrival
of used nuclear fuel from Italy at the TN International railway terminal
of Valognes (France)" ist
der Castor-Transport aus
Italien am 22.06.10
um 11:50 Uhr
auf dem 'TN International
railway terminal' in Valognes in Frankreich eingetroffen.
Angeliefert wurden demzufolge abgebrannte
Brennelemente in
vier Atommüll-Behältern aus dem norditalienischen AKW Caorso.
Die abgebrannten
Brennelemente sollen nach Aussage der AREVA NC
in der Plutonium-Fabrik
La Hague 'wiederaufgearbeitet'
werden, um 'verwertbares'
Material 'zurückzugewinnen'.
Der 'zurückbleibende'
hochradioaktive Atommüll
soll dann nach Italien zur 'Endlagerung'
zurücktransportiert werden.
"Four casks of
used fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the
Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on June 22,
2010 at 11:50 am.
The
fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and
condition the final waste for return to Italy for disposal."
|
21.
Juni 2010
AREVA NC: Neuer Atommüll-Transport
aus Italien ist auf dem Weg nach Frankreich In einer Pressemitteilung
mit dem Titel "Used nuclear fuel coming from Italy to France
" wird von der AREVA NC am
21.06.10 bekannt gegeben, daß aus
dem norditalienischen AKW Caorso am 20.06.10 ein Atommüll-Transport mit
abgebrannten Brennelementen in vier Behältern gerollt
ist. Die Ankunft dieses
Castor-Transportes auf dem 'TN International railway terminal' im französischen
Valognes wird, nach der Aussage der AREVA NC, am
22.06.10 erwartet.
Nach Aussage der AREVA NC in dem
Communiqué werden
bei diesem Atommüll-Transport zum letzten Mal abgebrannte Brennelemente aus
dem norditalienischen AKW Caorso zur 'Wiederaufarbeitung' in die
französische Plutonium-Fabrik
La Hague verschickt. - Laut der AREVA NC wurden von dort
mit 16 Castor-Transporten insgesamt 61 Atommüll-Behälter (insgesamt 190
Tonnen abgebrannter Brennelemente) zur 'Wiederaufarbeitung' in La Hague
befördert. - Der nächste Castor-Transport aus Italien in die Plutonium-Fabrik
La Hague soll demzufolge aus dem Zwischenlager Avogadro
durchgeführt werden.
Die AREVA NC gibt weiter bekannt: Entsprechend eines Vertrages, der
zwischen der SOGIN (Societa Gestione Impianti Nucleari) und der AREVA
geschlossen wurde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen
zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten
Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur
'Wiederaufbereitung' geschickt.
"According
to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the
Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following
intergovernmental agreements between France and Italy, part of the used
fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing.
In accordance with these commitments, a shipment of four casks containing
used fuel has left the Italian nuclear power plant (NPP) of Caorso on June
20, 2010. It could reach the TN International railway terminal located in
Valognes from June 22, 2010.
This shipment will be the last one for Caorso NPP used fuel elements.
Sixteen shipments corresponding to 61 casks will have been realised to
evacuate the 190 tons of Caorso NPP used fuel.
Next shipments will leave from the Avogadro storage site located in
Piemont."
|
16.
Juni 2010
AREVA NC: Erster
Transport von komprimiertem Atommüll nach Belgien
angekündigt
In einem Communiqué
der AREVA NC vom
16.06.10
mit der Überschrift "First
transport of metallic compacted waste from France to Belgium" ist
der erste Transport von
komprimiertem metallhaltigem Atommüll aus der französischen
Plutonium-Fabrik La Hague nach Belgien angekündigt worden:
Am 16.06.10 soll
demnach ein Transport von zwei Castor-Behältern,
die verdichteten
metallhaltigen Atommüll ("compacted metallic waste")
aus der 'Wiederaufarbeitung'
enthalten, von dem französischen
'TN
International railway terminal'
in Valognes in das 'Zwischenlager'
der SYNATOM
in Dessel/Belgien
erfolgen.
In Übereinstimmung mit den zwischen der SYNATOM (Société Belge des
Combustibles Nucléaires)
und der AREVA abgeschlossenen
Verträgen, war ein Teil
der abgebrannten Brennelemente aus den belgischen Atomkraftwerken zur
'Wiederaufarbeitung'
nach Frankreich geschickt worden, erklärt die AREVA NC dazu rückblickend.
Von der AREVA NC wird in dem Communiqué weiter ausgesagt: Komprimierter
metallhaltiger Atommüll fällt
bei der 'Wiederaufarbeitung'
an. Der 'Rücktransport'
dieses Atommülls erfolgt nach dem französischen Gesetz.
"Two casks
containing compacted metallic waste will be shipped today from the TN
International’s railway terminal in Valognes (France) to the storage
facility in Dessel (Belgium).
In accordance with commercial contracts signed between SYNATOM (company in
charge of the management of the Belgian nuclear fuel) and AREVA, part of
Belgian nuclear used fuel has been sent to France for recycling. Metallic
compacted waste is the result of the nuclear reprocessing process. Its
return shipment to Belgium is dictated by the French law.
The transport cask used to transport the metallic compacted waste fully
complies with the very strict regulatory criteria defined by the
International Atomic Energy Agency (IAEA). Nuclear material transportation
is also regulated and overseen by national and international authority
agencies in order to guarantee a high level of safety and security.
"
|
11.
Mai 2010
AREVA NC:
Atommüll-Transport aus Italien ist im französischen Valognes eingetroffenDer
aus Italien kommende Atommüll-Transport ist am 11.05.10 an seinem
Bestimmungsort in Frankreich eingetroffen: Nach einem Communiqué
der AREVA NC
vom 11.05.10
mit dem Titel "Arrival
of used nuclear fuel from Italy at the TN International railway terminal
of Valognes (France)" ist
der Castor-Transport aus
Italien am 11.05.10
um 11:50 Uhr
auf dem 'TN International
railway terminal' in Valognes in Frankreich eingetroffen.
Angeliefert wurden demzufolge abgebrannte
Brennelemente in
fünf Atommüll-Behältern aus dem norditalienischen AKW Caorso.
Die abgebrannten
Brennelemente sollen nach Aussage der AREVA NC
in der Plutonium-Fabrik
La Hague 'wiederaufgearbeitet'
werden, um 'verwertbares'
Material 'zurückzugewinnen'.
Der 'zurückbleibende'
hochradioaktive Atommüll
soll dann nach Italien zur 'Endlagerung'
zurücktransportiert werden.
"Five casks of
used fuel from the Italian nuclear power plant of Caorso arrived at the
Valognes railway terminal serving the AREVA La Hague plant on May, 11,
2010 at 11:50 am.
The
fuel elements will be reprocessed to recover valuable materials and
condition the final waste for return to Italy for disposal."
|
10.
Mai 2010
AREVA NC: Atommüll-Transport
aus Italien ist auf dem Weg nach Frankreich In einer Pressemitteilung
mit der Überschrift "Nuclear fuel coming from Italy to France
"
wird von der AREVA NC am
10.05.10
bekannt gegeben: Aus
dem norditalienischen AKW Caorso ist am 09.05.10 ein Atommüll-Transport mit
abgebrannten Brennelementen in fünf Behältern
gestartet. Die Ankunft dieses
Castor-Transportes auf dem 'TN International railway terminal' im französischen
Valognes wird, nach der Aussage der AREVA NC, am
11.05.10 erwartet.
Die AREVA NC gibt darin weiter bekannt: Entsprechend eines Vertrages, der
zwischen der SOGIN (Societa Gestione Impianti Nucleari) und der AREVA
geschlossen wurde, sowie aufgrund zwischenstaatlicher Vereinbarungen
zwischen Frankreich und Italien, wird ein Teil der abgebrannten
Brennelemente aus den italienischen Atomkraftwerken nach Frankreich zur
'Wiederaufbereitung' geschickt.
"According
to the contract signed between SOGIN (Italian acronym for Company for the
Management of Nuclear Facilities in Italy) and AREVA, and following
intergovernmental agreements between France and Italy, part of the used
fuel from Italian nuclear power plants is sent to France for reprocessing.
In accordance with these commitments, a shipment of five casks containing
used fuel has left the Italian nuclear power plant of Caorso on May, 9,
2010. It could reach the TN International railway terminal located in
Valognes from May, 11, 2010."
|
30.
April 2010
Schweiz: Transport von
mittelaktivem Atommüll aus La Hague im Zwischenlager Würenlingen
eingetroffen
Im
Schweizer Atommüll-Zwischenlager in Würenlingen ist Mitte April 2010 ein
weiterer Transport von mittelaktivem Atommüll aus der französischen
Plutonium-Fabrik La Hague eingetroffen. - Im Oktober 2009 wurde erstmals
mittelaktiver Atommüll aus La Hague nach Würenlingen transportiert.
"Mitte
April 2010 ist ein Transport mit mittelaktiven Abfällen aus der
Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Frankreich im Zentralen
Zwischenlager Würenlingen (Zwilag) eingetroffen",
berichtete die ZWILAG
Zwischenlager Würenlingen AG in der Schweiz
am 30.04.10
in einer Pressemitteilung mit
dem Titel "Transport
mit mittelaktiven Abfällen aus französischer Wiederaufarbeitungsanlage
eingetroffen". "In den drei
jeweils rund 115 Tonnen schweren Transport- und Lagerbehältern
befanden sich je 20 rund
700 kg schwere Edelstahlbehälter mit Hülsen und Endstücken von
ausgedienten Brennelementen aus den Kernkraftwerken Beznau
und Mühleberg. Erstmals
wurden gleichzeitig drei Behälter in einem Transport in die Schweiz befördert."
"Die
Wiederaufarbeitung von ausgedienten Brennelementen ist ein geeignetes
Verfahren, um
alle nicht mehr verwendbaren Stoffe von den Wertstoffen zu trennen und für
die geologische Tiefenlagerung zu konditionieren",
wird von der ZWILAG Zwischenlager Würenlingen AG in der Mitteilung
behauptet. "Die
Abfälle werden in eine langfristig stabile Form gebracht und in geeignete
Lagerbehälter (z.B. Sicherheitsbehälter aus Stahl) verpackt.
Damit ist für die
Schweiz die Entsorgungskette bis zur Zwischenlagerung geschlossen.
Im Zwilag können alle
Arten radioaktiver Abfälle sicher gelagert werden
bis ein geologisches Tiefenlager den Betrieb aufnimmt."
Die ZWILAG Zwischenlager Würenlingen AG teilt weiter mit: "Seit
Anfang 1970 werden ausgediente Brennelemente aufgearbeitet,
damit das noch in den
Brennelementen enthaltene Uran und Plutonium wieder für die
Stromerzeugung verwendet werden kann. In der Schweiz
besteht jedoch seit Juli
2006 ein zehnjähriges Moratorium, d.h. bis
2016 dürfen keine ausgedienten Brennelemente zur Wiederaufarbeitung ins
Ausland transportiert werden. Bei den jetzt
angelieferten mittelaktiven Abfällen handelt es sich um
die Hülsen und Endstücke
von Brennelementen, die
bereits vor 2006 in die französische Wiederaufarbeitungsanlage
transportiert wurden."
"Strahlenschutzfachleute kontrollierten die Behälter während des
Transports auf der Schiene und der Strasse mehrfach. Die
Edelstahlbehälter wurden im Zwilag eingelagert und bleiben in den nächsten
30 bis 40 Jahren unter ständiger Kontrolle. Der Transport
und die Einlagerungsarbeiten,
die unter der Aufsicht des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats
ENSI standen, verliefen
planmässig und ohne Zwischenfälle. Der Transport erfüllte
sämtliche nationalen und internationalen Vorschriften sowie Auflagen für
Transporte und Zwischenlagerung." Von der ZWILAG Zwischenlager Würenlingen
AG wird angekündigt: "Bis
2015 werden noch zwei Transporte pro Jahr von La Hague ins Zwischenlager Würenlingen
stattfinden."
Die ZWILAG
Zwischenlager Würenlingen AG ist nach eigener Darstellung
im Web "eine Aktiengesellschaft
der Schweizer Kernkraftwerk-Betreibergesellschaften. Das
Aktienkapital ist proportional zur thermischen Leistung der Kernkraftwerke
wie folgt aufgeteilt: BKW FMB Beteiligungen AG, Bern 10,7%, Kernkraftwerk
Gösgen-Däniken AG, Däniken 31,2%, Kernkraftwerk Leibstadt AG,
Leibstadt 33,8% und Axpo AG, Baden 24,3%." "Zweck
der Gesellschaft ist der Bau
und Betrieb von Zwischenlagern für alle Kategorien radioaktiver Abfälle
und für abgebrannte Brennelemente sowie von Abfallbehandlungsanlagen
für schwach- und mittelaktive Abfälle in Würenlingen."
|
14.
April 2010
AREVA NC: Zweiter
Transport von komprimiertem Atommüll in die Schweiz angekündigt
In einer Pressemitteilung
der AREVA NC vom
14.04.10
mit dem Titel ""Second
transport of metallic compacted waste from France to Switzerland"
ist der zweite
Transport von komprimiertem metallhaltigem Atommüll aus
der französischen
Plutonium-Fabrik La Hague in die Schweiz angekündigt
worden. Noch am 14.04.10
soll demzufolge ein Transport von drei Castor-Behältern,
die verdichteten
metallhaltigen Atommüll ("compacted metallic waste")
aus der 'Wiederaufarbeitung'
enthalten, von dem französischen
'TN
International railway terminal'
in Valognes nach dem 'Zwischenlager'
der
ZWILAG in Würenlingen in der Schweiz starten.
In Übereinstimmung mit den zwischen der Schweizer KKG
(Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG) und der AREVA
abgeschlossenen Verträgen,
war ein Teil der
abgebrannten Brennelemente aus dem Schweizer AKW Gösgen zur 'Wiederaufarbeitung'
nach Frankreich geschickt worden, erklärt die AREVA
NC dazu rückblickend. Von der AREVA NC wird in dem Communiqué
weiter ausgesagt: Komprimierter
metallhaltiger Atommüll fällt
bei der 'Wiederaufarbeitung'
an. Der 'Rücktransport'
dieses Atommülls erfolgt nach dem französischen Gesetz.
"Three casks
containing compacted metallic waste will be shipped today from the TN
International’s railway terminal in Valognes (France) to the ZWILAG
storage facility near Wuerenlingen (Switzerland).
In accordance with commercial contracts signed between KKG and AREVA, part
of Goesgen‘s nuclear used fuel has been sent to France for recycling.
Metallic compacted waste is the result of the nuclear reprocessing process.
Its return shipment to Switzerland is dictated by the French law.
The transport cask used to transport the metallic compacted waste fully
complies with the very strict regulatory criteria defined by the
International Atomic Energy Agency (IAEA). Nuclear material transportation
is also regulated and overseen by national and international authority
agencies in order to guarantee a high level of safety and security.
"
|
20.
März 2010
Schweiz:
Castor-Transport aus dem AKW Leibstadt ins Zwischenlager Würenlingen
In einer Pressemitteilung
am 25.03.10
gibt die ZWILAG AG
(Zwischenlager Würenlingen
AG) unter dem Überschrift "Brennelement-Transport
aus Leibstadt planmässig abgeschlossen" bekannt:
"In der Nacht auf
Samstag,
20. März 2010,
ist ein Transport- und Lagerbehälter mit 69 abgebrannten Brennelementen
aus dem Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) ins Zwischenlager Würenlingen (Zwilag)
überführt worden. Der Transport stand unter der Aufsicht
des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI). Er
verlief planmässig und ohne Zwischenfälle."
"Die Überführung
der 69 abgebrannten Brennelemente ins
Zentrale Zwischenlager Würenlingen erfolgte in einem rund
135 Tonnen schweren und
5,20 Meter hohen Stahlbehälter
(Durchmesser 2,60 Meter)", wird von der ZWILAG AG dazu
mitgeteilt.
"Im Zwilag werden
die abgebrannten Brennelemente in ihren massiv gebauten Behältern in
einigen Jahrzehnten einen wesentlichen Teil ihrer Restwärme abgeben.
Die Brennelemente können
später der Wiederaufarbeitung oder der geologischen Tiefenlagerung zugeführt
werden", so die ZWILAG AG in der Mitteilung weiter. "Die
Entscheidung darüber wird zu einem späteren Zeitpunkt getroffen,
da gemäss
Kernenergiegesetz abgebrannte Brennelemente seit Mitte 2006 während einer
Zeit von zehn Jahren nicht zur Wiederaufarbeitung ausgeführt werden dürfen."
"In der Behälterlagerhalle
des Zwilag befinden sich", nach Aussage der ZWILAG
AG, "damit insgesamt
26 Lagerbehälter mit abgebrannten Brennelementen sowie acht Behälter mit
verglasten, hoch radioaktiven Abfällen."
Zuletzt wurde aus dem Schweizer AKW
Leibstadt in der Nacht auf den 28.03.09 ein Transport- und Lagerbehälter
mit 69 abgebrannten Brennelementen in das Zentrale Zwischenlager Würenlingen der
ZWILAG AG (Schweiz) befördert.
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11.
März 2010
Erster Glaskokillen-Transport aus Sellafield in die Niederlande
Am 11.03.10 gegen Mittag wurde ein Atommüll-Behälter
mit 28 hochradioaktiven Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik im
britischen Sellafield unter starkem Polizeigeleitschutz auf der Schiene in
den Hafen von Barrow in Groß Britannien befördert.
Dort wurde der Castor-Behälter mit Hilfe eines
Schwerlastkrans an Bord des britischen Frachters für Atomtransporte
'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen
VSQQ4), ein ehemaliges Ro/Ro-Frachtschiff für Fahrzeugtransporte, für
den Seetransport in die Niederlande geladen.
Die 'Atlantic Osprey' lief am 12.03.10 gegen 20:55
Uhr (UTC) aus dem britischen Hafen von Barrow an der Irischen See in
Richtung der Niederlande aus. - Im niederländischen Hafen von
Vlissingen (Van Cittershaven) traf der Frachter am 16.03.10
gegen 21:21 Uhr (UTC) ein. Dort wurde der Atommüll-Behälter
mit den hochradioaktiven Glaskokillen am 17.03.10 mittels eines
mobilen Schwerlastkrans der Firma Mammoet auf einen Tieflader
umgeschlagen und auf der Straße mit einer Zugmaschine
der Firma Mammoet in das in der Nähe von Vlissingen
befindliche Atommüll-Zwischenlager der COVRA (Centrale Organisatie
Voor Radioactief Afval) in Borssele
transportiert. (Dorthin erfolgten auf dem Schienenweg
bereits mehrere Castor-Transporte mit hochradioaktiven Glaskokillen aus
der französischen Plutonium-Fabrik in La Hague.)
Die 'Atlantic Osprey' verließ den niederländischen Hafen von Vlissingen
wieder am 17.03.10 um 13:12 Uhr (UTC) für den Rückweg in den britischen
Hafen von Workington an der Irischen See, dabei wurde am 18.03.10 ein
kurzer Zwischenstop in der französischen Hafenstadt Dunkerque gemacht. Das ehemalige
Ro/Ro-Frachtschiff ist am 21.03.10
gegen 15:00 Uhr (UTC) wieder in Workington eingelaufen.
Von CORE (Cumbrians
Opposed to a Radioactive Environment) ist darüber am 11.03.10
unter dem Titel "Dangerously
radioactive waste shipped from Barrow to Holland" u.a.
mitgeteilt worden: Heute Mittag (11. März 2010) wurde unter
starken Polizeischutz ein Transportbehälter für hochaktiven Atommüll
aus Sellafield auf der Schiene zu dem Hafen von Barrow befördert und dort
auf das Schiff Atlantic Osprey für den Transport nach Holland geladen.
Das Ablegen aus Barrow wird bei dem Hochwasser heute Abend erwartet.
(Ergänzung: Die 'Atlantic Osprey' ist am 12.03.10 gegen 20:55 Uhr UTC aus dem Hafen
von Barrow ausgelaufen.)
"At
midday today (11th March 2010), under close police security, one transport
flask of High Level Waste (HLW) was delivered by rail from Sellafield to
Barrow docks where it was loaded onto the ship Atlantic Osprey for
transport to Holland. Departure from Barrow is expected on this
evening’s high tide." Der
hochaktive Atommüll, der sich in 28 Kokillen innerhalb des Transportbehälters
befindet, wird nach den Bestimmungen eines vor etwa 30 Jahren abgeschlossenen Wiederaufarbeitungsvertrages zwischen der Dutch Dodewaard
nuclear power station und der Sellafield’s THORP plant nach Holland
verschifft. Der zurückgesendete verglaste hochaktive Atommüll ist ein
Abfallgemisch, das bei der Wiederaufarbeitung abgebrannter
Brennelemente,
nicht nur aus Holland, sondern von allen ausländischen Kunden von THORP
angefallen ist. Dieser Atommüll wird zudem auch Abfälle aus der älteren
Magnox-Wiederaufarbeitungs-Anlage in Sellafield enthalten, mit der Holland
keine Verträge abgeschlossen hat. "The
HLW, contained in 28 cannisters within the transport flask, is being
shipped to Holland under the terms of the reprocessing contract signed by
the Dutch Dodewaard nuclear power station with Sellafield’s THORP plant
some thirty years ago. The vitrified (glassified) HLW being returned
consists of a cocktail of ‘blended’ wastes from the reprocessed fuel
from all THORP’s foreign customers – not just the Dutch - and will
also contain wastes from Sellafield’s older Magnox reprocessing plant
with whom Holland has no contracts."
Die Atlantic Osprey ist im Besitz
der Nuclear Decommissioning Authority (NDA). Normalerweise werden mit dem
Schiff Transporte aus dem Hafen von Workington durchgeführt. Dieser hat
jedoch, im Gegensatz zu Barrow, keine geeigneten
Kraneinrichtungen, um den
100 Tonnen schweren Transportbehälter an Bord zu heben. Der im Jahre 1986
in Deutschland gebauten und von der British Nuclear Fuels (BNFL) in 2001
gebraucht gekauften Atlantic Osprey fehlen die grundlegenden
Sicherheitselemente, die bei anderen Schiffen für Atomtransporte als
notwendig erachtet werden: Es hat nur eine Antriebsmaschine und ist ein
Einhüllen-Schiff. Seit 2001 haben sich auf dem Schiff eine Reihe von
Zwischenfällen ereignet. Dazu gehören ein Brand im Maschinenraum im
Manchester Ship Canal und ein längerer Ausfall der Antriebsmaschine, als
es sich mitten in den irischen Fährverbindungen befand. "The
Atlantic Osprey is owned by the Nuclear Decommissioning Authority (NDA)
and normally operates from the Port of Workington which, unlike Barrow,
does not have suitable crane facilities to lift the 100 tonne HLW
transport flask on to the ship. Built in 1986 in Germany and bought
second-hand by British Nuclear Fuels (BNFL) in 2001, the Atlantic Osprey
lacks the basic safety elements that are deemed necessary for Barrow’s
other nuclear ships – it has only one engine and is single-hulled. The
ship has been involved in a number of incidents since 2001. These include
an engine room fire in the Manchester Ship Canal, and a prolonged loss of
engine power whilst amid the Irish ferry routes." Der
CORE-Sprecher Martin Forwood sagte heute: "Das Transportieren von
diesen hoch radioaktiven Stoffen in einem gebrauchten Schiff mit
zweitklassiger Sicherheit ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit, es
bestehen nicht hinnehmbare Risiken für die Meeresumwelt und Anlieger
entlang der vielbefahrenen Irischen See und auf den Schiffsrouten im Ärmelkanal
(English Channel)." "CORE’s
Martin Forwood said today: “Shipping these highly radioactive nuclear
materials in a second-hand ship with second rate safety is the height of
irresponsibility and poses unacceptable risks to the marine environment
and communities along the busy Irish Sea and English Channel shipping
route.“
Wie allen anderen Ländern mit
Atomenergie hat auch Holland kein Endlager für den hochaktiven Atommüll.
Der heutige Transport geht in ein Lager bei Vlissingen (im Südwesten von
Holland), das von der COVRA (Centrale Organisatie Voor Radioactief Afval)
betrieben wird.
"As with all other nuclear
countries, Holland has no permanent disposal site for the HLW. Today’s
shipment will be placed in a storage facility at Vlissingen (south west
Holland) operated by COVRA (Centrale Organisatie Voor Radioactief Afval)." Diese
Zurücksendung nach Holland ist erst der zweite Transport von hochaktivem
Abfall aus Sellafield an seine Kunden im Ausland. Der erste
erfolgte, 15
Jahre später als ursprünglich geplant, am 21. Januar dieses Jahres mit
der Pacific Sandpiper nach Japan. Das Schiff traf am 9. März 2010 in
Aomori im Norden Japans ein. "The
shipment to Holland is only the second HLW shipment to be made from
Sellafield to its overseas customers. The first, some 15 years later than
originally projected, was to Japan on 21st January this year onboard the
Pacific Sandpiper, the ship arriving at Aomori in northern Japan on 9th
March 2010."
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11.03.10:
Verladung des Castor-Behälters in Barrow auf die 'Atlantic Osprey'
für den Seetransport in die Niederlande |
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17.03.10:
Der Castor-Behälter wird in Vlissingen von Bord der 'Atlantic
Osprey' geladen |
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17.03.10:
Der Castor-Behälter wird in Vlissingen von Bord der 'Atlantic
Osprey' geladen |
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17.03.10:
Der Straßentransport mit dem Castor-Behälter trifft im Atommüll-Zwischenlager
der COVRA
in der Nähe von Vlissingen ein |
Rückblick
(aus rekonstruierten Daten im Netz)
09.03.10 gegen
17:47 Uhr (UTC): Die 'Atlantic Osprey' läuft aus dem britischen
Hafen von Workington mit dem Ziel Barrow aus
10.03.10 gegen 05:30 Uhr (UTC): Der Frachter wird im britischen Hafen
von Barrow erwartet
11.03.10: Im britischen Hafen von Barrow wird der Castor-Behälter
mit den hochradioaktiven Glaskokillen aus der Plutonium-Fabrik Sellafield
für den Seetransport in die Niederlande auf das ehemalige Ro/Ro-Frachtschiff
geladen
12.03.10, gegen
20:55 Uhr (UTC): Die 'Atlantic Osprey' läuft aus dem Hafen von
Barrow in Groß Britannien aus (5,7 Knoten Fahrt, Kurs 149 Grad)
12.03.10, gegen 23:46 Uhr (UTC): In der Irischen See, nordwestlich
von Liverpool (12,4 Knoten Fahrt, Kurs 249 Grad)
13.03.10, gegen 03:05 Uhr (UTC): In der Irischen See in Höhe von
Dublin in Irland (12,9 Knoten Fahrt, Kurs 216 Grad)
13.03.10, gegen 10:00 Uhr (UTC): Im St George's Channel (im Süden
der Irische See) zwischen Irland und Wales, fährt auf den Ärmelkanal
(English Channel) zu (12,2 Knoten Fahrt, Kurs 201 Grad)
13.03.10, gegen 13:44 Uhr (UTC): Am Ausgang des St George's Channel
westlich der britischen Hafenstadt Bristol (12,5 Knoten Fahrt, Kurs
181 Grad)
13.03.10, gegen 21:40 Uhr (UTC): An der Südwestspitze von Cornwall
in Groß Britannien, fährt auf den Ärmelkanal zu (8,6 Knoten
Fahrt, Kurs 112 Grad)
14.03.10, gegen 06:11 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal, kreuzt die Fährverbindung
zwischen Plymouth (Groß Britannien) und Roscoff bei Saint-Pol-de-Léon
(Frankreich) (9,7 Knoten Fahrt, Kurs 70 Grad) - das Schiff soll nach
Angaben im Web das Reiseziel am 18.03.10 gegen 00:00 Uhr (UTC)
erreichen
14.03.10, gegen 17:04 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal südlich der
britischen Hafenstadt Bournemouth (südwestlich von Southampten) mit
östlichem Kurs (9,1 Knoten Fahrt, Kurs 88 Grad)
14.03.10, gegen 22:44 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal nordwestlich der
französische Stadt Le Havre (7,4 Knoten Fahrt, Kurs 79 Grad)
15.03.10, gegen 06:08 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal südlich der
britischen Stadt Eastbourne (5,4 Knoten Fahrt, Kurs 76 Grad)
15.03.10, gegen 14:22 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal (Straße von Dover),
kreuzt die Fährverbindung zwischen dem britischen Dover und dem
französischen Calais (11,3 Knoten Fahrt, Kurs 44 Grad)
15.03.10, gegen 16:10 Uhr (UTC): Am Ausgang des Ärmelkanals
nordwestlich der französischen Stadt Dunkerque (5,8 Knoten Fahrt,
Kurs 40 Grad)
15.03.10, gegen 20:21 Uhr (UTC): Am Eingang zur Nordsee, nördlich
der französischen Hafenstadt Dunkerque (9,1 Knoten Fahrt, Kurs 31
Grad)
15.03.10, gegen 23:41 Uhr (UTC): In der Nordsee, nördlich der französischen
Hafenstadt Dunkerque (2,5 Knoten Fahrt, Kurs 37 Grad) - Behält der
Frachter Kurs und Geschwindigkeit bei, so könnte das Schiff bereits
am frühen Morgen des 16.03.10 in Vlissingen eintreffen.
16.03.10, gegen 19:21 Uhr (UTC): Vor der niederländischen Küste,
nordwestlich von Vlissingen (9,4 Knoten Fahrt, Kurs 141 Grad)
16.03.10, gegen 20:00 Uhr (UTC): Vor dem niederländischen Hafen von
Vlissingen (9,1 Knoten Fahrt, Kurs 113 Grad)
16.03.10, gegen 20:28 Uhr (UTC): Fährt auf die Einfahrt des Hafens
von Vlissingen in den Niederlanden zu (10,7 Knoten Fahrt, Kurs 71
Grad)
16.03.10, gegen 20:38 Uhr (UTC): Läuft im niederländischen Hafen
von Vlissingen ein (9,2 Knoten Fahrt, Kurs 24 Grad)
16.03.10, gegen 21:11 Uhr (UTC): Legt im niederländischen Hafen von
Vlissingen (Van Cittershaven) an (0,4 Knoten Fahrt, Kurs 183 Grad)
16.03.10, gegen 21:21 Uhr (UTC): Angelegt im niederländischen Hafen
von Vlissingen (Van Cittershaven) (0,0 Knoten Fahrt, Kurs 183 Grad)
- Im Web veröffentlichtes offizielles Ankunftsdatum: 16.03.10 gegen
21:36 Uhr (MEZ) -
Dort wurde der Atommüll-Behälter
mit den hochradioaktiven Glaskokillen am 17.03.10 auf einen Tieflader
umgeschlagen und auf der Straße in das in der Nähe von Vlissingen
befindliche Atommüll-Zwischenlager der COVRA (Centrale Organisatie
Voor Radioactief Afval) in Borssele
transportiert.
17.03.10, gegen 13:12 Uhr (UTC): Die 'Atlantic Osprey' legt vom
niederländischen Hafen in Vlissingen (Van Cittershaven) ab (0,4
Knoten Fahrt, Kurs 317 Grad)
17.03.10, gegen 13:39 Uhr (UTC): Läuft wieder aus dem niederländischen
Hafen von Vlissingen aus (8,5 Knoten Fahrt, Kurs 247 Grad)
17.03.10 gegen 14:40 Uhr (MEZ): Die 'Atlantic Osprey' verlässt nach
im Netz veröffentlichten offiziellen Angaben den niederländischen
Hafen von Vlissingen mit dem Ziel Dunkerque in Frankreich. Dort wird
der Frachter demzufolge am 18.03.10 gegen 06:00 Uhr (UTC) erwartet
|
17.03.10, gegen 15:35 Uhr (UTC): Nördlich von Zeebrugge in Belgien,
kreuzt die Fährlinie zwischen dem belgischen Zeebrugge und dem
britischen Hull (10,4 Knoten Fahrt, Kurs 263 Grad)
17.03.10, gegen 16:29 Uhr (UTC): Nördlich von Oostende in Belgien
(11,0 Knoten Fahrt, Kurs 266 Grad)
17.03.10, gegen 17:54 Uhr (UTC): In der Nordsee, nordöstlich der
französischen Hafenstadt Dunkerque, fährt auf den Hafen von
Dunkerque zu (11,0 Knoten Fahrt, Kurs 219 Grad)
17.03.10, gegen 19:03 Uhr (UTC): In der Nordsee, nördlich der französischen
Hafenstadt Dunkerque, ändert den Kurs auf den Ärmelkanal (English
Channel) (12,9 Knoten Fahrt, Kurs 230 Grad)
17.03.10, gegen 20:16 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal (in der Straße von
Dover) mit westlicher Fahrtrichtung nahe der Fährverbindung
zwischen dem britischen Dover und dem französischen Calais (13,3
Knoten Fahrt, Kurs 248 Grad)
17.03.10, gegen 20:34 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal (in der Straße von
Dover) ändert den Kurs auf Nordost (6,7 Knoten Fahrt, Kurs 45 Grad)
17.03.10, gegen 21:01 Uhr (UTC): In der Straße von Dover nördlich
von Calais vor Anker gegangen (0,6 Knoten Fahrt, Kurs 163 Grad)
18.03.10, gegen 07:39 Uhr (UTC): In der Straße von Dover
nordwestlich der französischen Hafenstadt Dunkerque (3,4 Knoten
Fahrt, Kurs 194 Grad)
18.03.10, gegen 09:41 Uhr (UTC): Kurz vor dem französischen Hafen
von Dunkerque (10,7 Knoten Fahrt, Kurs 83 Grad)
18.03.10, gegen 13:49 Uhr (UTC): Im Hafen von Dunkerque eingetroffen
(0,1 Knoten Fahrt, Kurs 178 Grad)
18.03.10, gegen 15:05 Uhr (UTC): Im Hafen von Dunkerque wieder
abgelegt (0,7 Knoten Fahrt, Kurs 178 Grad)
18.03.10, gegen 16:48 Uhr (UTC): Kurz hinter dem französischen
Hafen von Dunkerque (11,5 Knoten Fahrt, Kurs 265 Grad) - Die
'Atlantic Osprey' verlässt nach im Web veröffentlichten Angaben
den französischen Hafen von Dunkerque mit dem Ziel Workington in
Groß Britannien. Dort wird der Frachter demzufolge am 21.03.10
gegen 15:00 Uhr (UTC) erwartet
18.03.10, gegen 18:17 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal (in der Straße von
Dover) nördlich der französischen Stadt Calais (11,8 Knoten Fahrt,
Kurs 287 Grad)
18.03.10, gegen 19:35 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal (Straße von Dover),
kreuzt die Fährverbindung zwischen dem britischen Dover und dem
französischen Calais (13,0 Knoten Fahrt, Kurs 241 Grad)
19.03.10, gegen 01:56 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal nördlich der französischen
Stadt Le Havre (10,6 Knoten Fahrt, Kurs 259 Grad)
19.03.10, gegen 05:36 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal südlich der
britischen Hafenstadt Portsmouth mit westlichem Kurs (12,3 Knoten
Fahrt, Kurs 260 Grad)
19.03.10, gegen 08:36 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal südlich der
britischen Hafenstadt Bournemouth (südwestlich von Southampten) mit
westlichem Kurs (7,2 Knoten Fahrt, Kurs 259 Grad)
19.03.10, gegen 11:37 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal nahe der Fährverbindung
zwischen dem britischen Weymouth und dem französischen St.Malo (8,1
Knoten Fahrt, Kurs 259 Grad)
19.03.10, gegen 18:18 Uhr (UTC): Im Ärmelkanal, kreuzt die Fährverbindung
zwischen Plymouth (Groß Britannien) und Roscoff bei Saint-Pol-de-Léon
(Frankreich) (7,4 Knoten Fahrt, Kurs 253 Grad) - das Schiff soll
nach Angaben im Netz in Workington (Groß Britannien) am 21.03.10
jetzt gegen 14:00 Uhr (UTC) einlaufen
20.03.10, gegen 03:10 Uhr (UTC): An der Südwestspitze von Cornwall
in Groß Britannien, fährt auf den St George's Channel und die
Irische See zu (11,7 Knoten Fahrt, Kurs 0 Grad)
21.03.10, gegen 00:37 Uhr (UTC): In der Irischen See in Höhe
von Dublin in Irland (12,1 Knoten Fahrt, Kurs 35 Grad)
21.03.10, gegen 01:35 Uhr (UTC): In der Irischen See, in Höhe von
Liverpool (11,1 Knoten Fahrt, Kurs 77 Grad)
21.03.10, gegen 08:21 Uhr (UTC): In der Irischen See, zwischen
der Isle of Man und Barrow-in-Furness (6,2 Knoten Fahrt, Kurs
28 Grad)
21.03.10, gegen 11:08 Uhr (UTC): In der Irischen See, westlich
von Whitehaven (6,2 Knoten Fahrt, Kurs 1 Grad)
21.03.10, gegen 14:40 Uhr (UTC):
in der Irischen See, kurz vor dem britischen Hafen von Workington
(1,4 Knoten Fahrt, Kurs 313 Grad)
21.03.10,
gegen 15:38 Uhr (UTC): liegt bereits festgemacht im britischen Hafen
von Workington (0,0 Knoten Fahrt, Kurs 99 Grad
UTC = Universal
Time Coordinated |
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23.
Februar 2010
AREVA NC: Dritter
Transport von komprimiertem Atommüll in die Niederlande angekündigt
Von der AREVA
NC ist in einer Pressemitteilung mit
dem Titel "Third
transport of metallic compacted waste from France to the Netherlands"
am 23.02.10 der dritte
Transport von komprimiertem metallhaltigem Atommüll aus
der Plutonium-Fabrik La Hague in
die Niederlande angekündigt worden. Demnach sollen noch am
23.02.10
von dem französischen 'TN
International railway terminal'
in Valognes zwei
Castor-Behälter, die verdichteten metallhaltigen
Atommüll ("compacted used fuel metallic structures")
aus der 'Wiederaufarbeitung'
enthalten, nach dem Zwischenlager
der COVRA bei Borssele in den Niederlanden rollen.
"Two
casks containing compacted metallic waste [The used fuel metallic
structures received at AREVA La Hague plant are cut and compacted to
reduce their volume by 5. These compacted wastes are then placed into
steel containers.] will be shipped today from the TN International’s
railway terminal in Valognes (France) to the COVRA storage facility near
Borssele (Netherlands)."
In Übereinstimmung
mit den zwischen der niederländischen EPZ (Elektriciteits-Produktiemaatschappij
Zuid-Nederland) und der AREVA abgeschlossenen Verträgen und mit
Zustimmung der Regierungen von Frankreich und den Niederlanden, war
ein Teil der abgebrannten Brennelemente aus dem niederländischen AKW
Borssele zur 'Wiederaufarbeitung'
nach Frankreich geschickt worden, so die AREVA NC rückblickend.
Von der AREVA NC wird weiter ausgesagt: Komprimierter
metallhaltiger Atommüll fällt bei der 'Wiederaufarbeitung'
an. Der 'Rücktransport'
dieses Atommülls erfolgt aufgrund der zwischenstaatlichen Abkommen und
dem französischen Gesetz.
"In accordance
with commercial contracts signed between EPZ and AREVA and to the
intergovernmental agreements between France and the Netherlands, part of
Borssele‘s nuclear used fuel has been sent to France for recycling.
Metallic compacted waste is the result of the nuclear reprocessing process.
Its return shipment to the Netherlands is dictated by these
intergovernmental agreements and French law. " |
21.
Januar 2010
Erster Glaskokillen-Transport aus Sellafield nach Japan gestartet
Nach
britischen Medienberichten erfolgte am 21.01.10 der
erste Glaskokillen-Transport aus der britischen Plutonium-Fabrik in
Sellafield nach Japan.
Nach Aussage von CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive
Environment) am 20.01.10 wurden dabei 14 Tonnen
verglaster hochradioaktiver Atommüll (ein Castor-Behälter,
Typ: TN 28 VT, mit 28 Glaskokillen) aus Sellafield auf
der Schiene in den britischen Hafen von Barrow an der Irischen See befördert
und dort an Bord des britischen Frachtschiffs für Atomtransporte
'Pacific Sandpiper' geladen. - Das Schiff legte am
21.01.10 aus Barrow in Richtung Japan ab.
Der nächste Transport
von Glaskokillen aus Sellafield wird demnach in naher Zukunft in die
Niederlande gehen,
möglicherweise in das Zwischenlager
der COVRA ("COVRA interim storage facility") in Vlissingen.
Es wird erwartet, daß für den Seetransport
nicht die 'Pacific Sandpiper', sondern die
'Atlantic Osprey' eingesetzt wird.
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20.01.2010: Der
britische Bahntransportwaggon mit dem Castor-Behälter, in dem sich
die hochradioaktiven Glaskokillen aus der
britischen Plutonium-Fabrik Sellafield befinden, im Hafen
von Barrow |
20.01.2010: Der
britische Bahntransportwaggon mit dem Castor-Behälter wird im Hafen
von Barrow zum britischen Frachtschiff für Atomtransporte
'Pacific Sandpiper' für den Transport nach Japan
gefahren |
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20.01.10: Verladung
des Castor-Behälters mit den hochradioaktiven Glaskokillen aus der
britischen Plutonium-Fabrik Sellafield auf die 'Pacific Sandpiper' im
Hafen von Barrow für den Transport nach Japan |
20.01.10: Verladung
des Castor-Behälters mit den hochradioaktiven Glaskokillen aus der
britischen Plutonium-Fabrik Sellafield auf die 'Pacific Sandpiper' im
Hafen von Barrow für den Transport nach Japan |
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20.01.10: Verladung
des Castor-Behälters mit den hochradioaktiven Glaskokillen aus der
britischen Plutonium-Fabrik Sellafield auf die 'Pacific Sandpiper' im
Hafen von Barrow für den Transport nach Japan |
21.01.10:
Das
britische Frachtschiff für Atomtransporte 'Pacific Sandpiper' (IMO-Nummer:
8310695, Rufzeichen GDRJ) läuft mit dem hochradioaktiven Atommüll
aus dem britischen Hafen von Barrow in Richtung Japan aus |
Von CORE ist am 20.01.10
unter dem Titel "Security
shrouds Sellafield's first ever High Level Waste shipment" u.a.
berichtet worden: Am 20.01.10 wurden unter Einsatz von starken
Sicherungskräften 14 Tonnen verglaster hochradioaktiver Atommüll aus
Sellafield auf der Schiene zu dem Ramsden Dock im britischen Hafen von
Barrow befördert und auf das britische Frachtschiff für
Atomtransporte 'Pacific Sandpiper' geladen.
Das Transportschiff sollte mit dem Hochwasser am kommenden
Morgen (21.01.10) auslaufen. [Ergänzung: Nach Angaben auf sellafieldsites.com
vom 22.01.10 verließ die mit den hochradioaktiven Glaskokillen beladene
'Pacific Sandpiper' am 21.01.10 den Hafen von Barrow in Richtung Japan.]
"Under
a cloak of heavy security, 14 tonnes of vitrified highly radioactive waste
was delivered to Barrow's Ramsden Dock today by rail from Sellafield and
loaded onto the nuclear cargo ship Pacific Sandpiper. The shipment is due
to leave Barrow on the high tide early tomorrow morning, Thursday 21st
January."
Der verglaste hochradioaktive Atommüll
('High Level Waste, HLW')
in 28 Kokillen in einem Castor-Behälter hat auf der sechswöchigen
Seereise das Ziel Japan. Die Transportroute wurde bislang nicht
bekannt gegeben. [Ergänzung: Nach Aussage auf sellafieldsites.com vom
22.01.10 wird der Atommüll-Transport über den Panama-Kanal
durchgeführt. Die Ankunft in Japan wird in der ersten Hälfte des Monats
März erwartet.] Aufgrund von vor
über 30 Jahren abgeschlossenen Verträgen zur Wiederaufarbeitung von
abgebrannten Brennelementen aus Atomkraftwerken von japanischen und europäischen
Kunden ist dieser hochradioaktive Atommüll (HLW) in
Sellafield produziert worden. Obwohl dieser hochradioaktive Atommüll
dort über Jahrzehnte anfiel, ist dieser Seetransport der erste aus
Sellafield nach Übersee und damit 15 Jahre später als ursprünglich
geplant.
"The
glassified High Level Waste (HLW), held within 28 canisters inside one
transport flask is destined for Japan - a 6 week voyage whose route has
not yet been confirmed. Under contracts signed over 30 years ago, the HLW
has been produced by the reprocessing of spent reactor fuel from Japanese
and European customers. Despite producing such waste for decades, this
shipment is the first ever to be returned by Sellafield to overseas
customers and is some 15 years later than originally projected."
Nach den ab 1976 abgeschlossenen Verträgen
muß aller bei der Wiederaufarbeitung in Sellafield anfallende Atommüll
von den Kunden zurückgenommen werden. Um
die logistischen Probleme und daraus resultieren Kosten zu
minimieren, die bei einer Zurücknahme aller Atomabfälle entstehen,
wurden diese Vertragsanforderungen durch die Atomindustrie, mit
Zustimmung der britischen Regierung, durch sogenannte 'Substititutions-Verträge'
erfolgreich verwässert. Die ausländischen Kunden erhalten im
Austausch (‘waste substitution’) mehr hochradioaktiven
Atommüll, der nach dem Radioaktivitäts-Äquivalent (‘radiological
equivalence’) berechnet wird, dafür bleiben größere
Mengen an mittel- und schwachradioaktiven Atommüll für immer in Groß
Britannien.
"Contracts
signed after 1976 required reprocessing wastes of all levels to be
returned to customers. In a bid to remove the logistical nightmare and
costs posed by having to return all wastes, that contract requirement was
successfully watered down by the industry, with Government approval, to
returning only the smaller volume of HLW – with the significantly larger
volumes of foreign Intermediate and Low Level Wastes (ILW & LLW) being
dumped permanently in the UK. Under this policy of ‘waste substitution’,
customers will receive an extra amount of HLW calculated to be of
‘radiological equivalence’ to the ILW and LLW they have abandoned in
the UK."
CORE-Sprecher Martin Forwood sagte während
der Beobachtung bei der Verladung an den Docks in Barrow: 'Die starken
Sicherungskräfte weisen deutlich auf die Gefahren des Transportes von
hoch radioaktiven Material und auf den umweltschädlichen globalen Handel,
in den die Atomindustrie verwickelt ist, hin. Die Betreiber von
Sellafield müssen endlich aufwachen und die harte Realität erkennen, daß
die heutige Welt und seine Ozeane ein gefährlicherer Platz sind, als vor
dreißig Jahren, als diese Verträge unterzeichnet wurden.'
"Observing
at the docks today, CORE’s spokesman Martin Forwood said: 'The high
security surrounding today’s shipment is testament to the dangers posed
by this highly radioactive material and the unwholesome global trade in
which the nuclear industry is immersed. Sellafield needs to wake up to the
harsh reality that today’s world and its oceans are a significantly more
dangerous place than they were 30 years ago when the contracts were signed.'"
Die heutige 'Rücklieferung' von
hochradioaktiven Glaskokillen aus Sellafield, so CORE weiter, ist
die erste von vielen weiteren, die in den nächsten zehn Jahre nach
Übersee geplant sind. - Über den britischen Hafen von Barrow
sollen allein nach Japan bis zu insgesamt 1000 Glaskokillen ('HLW
canisters') zurückgesendet werden, pro Jahr ungefähr
ein Seetransport mit vier Castoren. Wie alle Staaten, die
Atomkraftwerke betreiben, hat auch Japan kein Endlager für diesen
hochradioaktiven Atommüll. Er muß deshalb dort in Rokkasho
zwischengelagert werden.
"Today’s
return shipment is the first of many such transports scheduled for
returning overseas HLW over the next 10 years - with Japan expected to
receive a total of up to 1000 HLW canisters at the rate of around one
shipment (4 transport flasks) from Barrow docks each year. Like all
nuclear states, Japan has no final disposal site for the HLW and must
store it instead at its Rokkasho reprocessing facility."
Von CORE wird weiter berichtet: Zukünftige
Seetransporte werden nicht mehr mit der 'Pacific
Sandpiper' durchgeführt, da dies das mit 25 Jahren älteste
Schiff (Baujahr 1985) der Pacific Nuclear Transport (PNTL) Flotte
ist und vor der Außerdienststellung steht. Der nächste 'Rücktransport'
von verglastem hochradioaktiven Atommüll aus Sellafield erfolgt in naher
Zukunft in die Niederlande. Es wird erwartet, daß dieser
mit dem britischen Frachter 'Atlantic Osprey' der Nuclear Decommissioning
Authority (NDA) durchgeführt wird.
"Future
shipments will be not be made on the Pacific Sandpiper which, as the
oldest ship (launched 1985) of the Pacific Nuclear Transport (PNTL) fleet
and already at its 25 year sell-by date, is due for retirement. The next
HLW return is destined for Holland and is expected to be made on the
Nuclear Decommissioning Authority’s (NDA) ship Atlantic Osprey based at
Workington docks in the near future."
Das britische Frachtschiff 'Atlantic
Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen
VSQQ4) für Atomtransporte im
britischen Hafen von Workington (Dezember 2009)
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