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Sun Jun 10 18:46:32 2001
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Der Titel meiner Veranstaltung suggeriert, daß ich zu denen gehöre, die auf den Zusammenbruch des derzeitigen Systems warten, damit sich dann aus dem Chaos etwas Neues entwickeln kann. Angesichts der Opfer, die diese Krise bereits gefordert hat, wäre eine solche Haltung jedoch zynisch. Andererseits können wir aber auch jetzt schon feststellen, daß das Umdenken gerade denen am schwersten fällt, die sich noch relativ gesichert wähnen in den Zentren der kapitalistischen Industriegesellschaft, und daß kreatives, neues Denken bei manchen von der Krise am stärksten Betroffenen zu finden ist. Diese sind nach meiner Beobachtung vor allem die Armen aus der »Dritten Welt«, vor allem die armen Frauen. Meine Formulierung, daß die Krise eine Chance sein kann, aus der Kapitallogik auszusteigen, macht sich an den Erfahrungen der Überlebenskämpfe solcher Gruppen fest. Da die Krise eine globale ist, finden solche Überlebenskämpfe inzwischen aber auch schon in den Zentren des reichen Nordens statt. Ich denke, daß es höchste Zeit ist, hier von den Beispielen aus den sogenannten Drittweltländern zu lernen.
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