aktualisiert 17-08-2004: [news] [dates]



Stellungnahme von mila26
veröffentlicht: 03/09/2004
An das Bündnis gegen den Naziaufmarsch am 04. September in Jena

Wir haben auf unserem Plenum die inhaltliche und praktische Ausrichtung der geplanten Antinazi-Demo am 04.09. diskutiert und möchten euch nun das Ergebnis mitteilen. Vorweg sei schonmal gesagt, dass die Diskussion kontrovers geführt wurde und wir es uns mit dieser Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Wir werden das Bündnis gegen den Naziaufmarsch verlassen. Nichtsdestotrotz mobilisieren wir weiterhin gegen den Aufmarsch der Nazis und unsere Zusagen bzgl. Transpa-malen bleiben bestehen. Des Weiteren würden wir uns freuen, wenn ihr uns weiterhin über Neuigkeiten informieren würdet. Ausschlaggebend für unser Ergebnis waren hauptsächlich die Diskussionen, Kritiken und Anregungen hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung der Demo und deren Begründungen sowie grundsätzliche inhaltliche Positionen einzelner Bündnisgruppen, welche unserem Gruppenselbstverständnis (kann bei bedarf rumgeschickt werden) z.T. unvereinbar gegenüberstehen. Hierzu aber später noch mehr. Die VertreterInnen der Gruppe mila26 haben auf dem Vorbereitungstreffen angeregt, dem Naziaufmarsch mittels einer antifaschistischen Gegendemo entgegenzutreten. Diese Gegendemo sollte nach unseren Vorstellungen durch eine inhaltliche Auseinandersetzung mit nationalsozialistischen Positionen auf der einen Seite, sowie die Anti-Hartz IV Positionen auf den sog. Montagsdemos auf der anderen Seite untermauert werden um inhaltliche Überschneidungen zu kritisieren und zu vermeiden. Wie sich aber auf den Treffen zeigte, waren sich fast alle Bündnispartner darüber einig, dass es einen solchen Zusammenhang dieser beiden Positionen nicht gäbe. Mehrheitlich wurde die Position vertreten, die Nazis hätten sich das Thema Hartz IV nur angeeignet um auf Stimmenfang zu gehen und seien daher keine wirklichen Hartz IV-Gegner. Daraus ergab sich u.a. der Anspruch die Nazis auf der Antifademo „zu entlarven” und individuell „ernst gemeinte” Hartz IV-Kritiken zu thematisieren. Selbst wenn wir einen gemeinsamen Aufruf entworfen hätten glauben wir, dass ein Teil des Bündnisses wesentliche Punkte anders beurteilen würde und die Zeit fehlt diese noch zu diskutieren.
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Redebeitrag zur Demo "Die neue Heimat Europa verraten"
veröffentlicht: 28/07/2004
gehalten am 24.7.2004 in Leipzig

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Feinde der Festung Europa!
Erst 4 Tage ist es her, dass die Bundeswehr in Berlin die Offiziere hochleben liess, welche am 20.Juli 1944 versuchten dem Leben Hitlers mit einem Klumpen Sprengstoff der Marke "Plastik W" ein Ende zu setzen. Wider der gängigen Auffassung handelte es sich bei diesen Verschwörern keineswegs um progressive Antifaschistinnen sondern - zumindestens in der Führung - ausschließlich um Reaktionäre, Faschisten und Nationalkonservative. Ihre Opposition gegen Hitler, selbst die überwiegend oberflächlicher Natur, wird heute jedoch zu einer grundsätzlichen, antifaschistischen Haltung uminterpretiert.
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Stellungnahme der Gruppe Mila26
veröffentlicht: 16/05/2004
Zu den Ereignissen auf der Antifa-Demonstration am 31.01.04 in Hamburg

Am 31. Januar demonstrierten Nazis aus dem gesamten Bundesgebiet in Hamburg gegen die Wehrmachtsausstellung. Ein breites Bündnis mobilisierte zwischen 3500 – 5000 Menschen zu einer Gegendemonstration und weiteren Aktionen. Zu Beginn der antifaschistischen Demonstration kam es aus der Demo heraus zu Übergriffen auf andere Demonstrationsteilnehmer. Dabei wurde versucht, Personen der Gruppe KP-Berlin ihr Transparent mit der Aufschrift „Deutschland denken heißt Auschwitz denken“ zu entwenden. Mit dem Auftauchen einiger Israel- und Union-Jack – Fahnen eskalierte die Situation völlig...
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Neue antifaschistische Organisierung in Erfurt
veröffentlicht: 16/05/2004
Selbstverständnis der Gruppe Mila26

Während des Aufstandes im Warschauer Ghetto April/Mai 1943 wurde in der Milastr. 18 der Widerstand gegen die Räumung organisiert. Die von der Deportation und der Vernichtung bedrohten Jüdinnen und Juden setzten sich gegen die einrückenden SS-Truppen zur Wehr. Selbst in dieser ausweglosen und verzweifelten Situation – unter fast vollständiger Kontrolle und Überwachung – war es möglich, den Widerstand zu organisieren womit auch das Klischee vom „wehrlosen Juden“ widerlegt wurde. Die Möglichkeit und die Notwendigkeit, Widerstand zu leisten ist auch heute von wesentlicher Bedeutung. Ohne die historische Situation auf die heutige zu übertragen ist für uns als Gruppe der Bezug auf den Widerstand gegen den Nationalsozialismus besonders wichtig. Es wird aus unserem Selbstverständnis ersichtlich, dass für uns der Kampf gegen Antisemitismus und deutsch-europäische Großmachtspolitik im Vordergrund steht...
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Stoppt den Naziterror – schlagt zurück!
veröffentlicht: 16/05/2004
Ein Jahr nach dem Nazimord in der Triftstrasse

Am 27. Januar 2004 ist es ein Jahr her, dass der 48-jährige Hartmut B. aus Forst in der Erfurter Triftstrasse bei einer Auseinandersetzung mit Faschisten ums Leben kam. Auch wenn bis heute der genaue Tathergang nicht vollständig bekannt ist und staatliche Institutionen den Übergriff als Kneipenschlägerei bagatellisierten, steht fest, dass hinter der Auseinandersetzung ein faschistischer Hintergrund auszumachen ist. Dabei ist es heute völlig egal, wer damals die Auseinandersetzung begann. Auch wenn die Gruppe Punks in der Triftstrasse zuerst den Streit mit den anwesenden Nazis gesucht hätte – würden wir uns hinter sie stellen. Denn es ist und bleibt natürlich richtig, Faschisten den öffentlichen Raum streitig zu machen und gegen sie vorzugehen...
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[Presserklärung zur Kundgebung am 27.Januar 2004]
Von Glotz zu Friedrich.
veröffentlicht: 16/05/2004
Kritik an der Wahrnehmung der Deutschen als Opfer

Deutsche Täter seien in der Tat keine Opfer, erklärte Peter Glotz zu Beginn seiner Lesung des Buches „Die Vertreibung“am 12. 11.03 in der Erfurter Universität. Bezug nahm er damit auf die Proteste vor dem Hörsaal zu dem die neugegründete Erfurter Antifagruppe „Mila26“ aufgerufen hatte. Kritisiert wurde die zunehmende gesellschaftliche Umdefinierung der Rolle der deutschen Bevölkerung während des Nationalsozialismus. Ob bewusst oder unbewusst, auch der Schriftsteller und Kommunikationswissenschaftler Peter Glotz trägt mit seinem Buch zur Bildung eines deutschen Opfermythos bei. Ein halbes Jahrhundert lang gaben die Deutschen sich betroffen und zerknirscht und sahen sich vor der Weltöffentlichkeit als Kriegstreiber und – verbrecher zweier Weltkriege gebrandmarkt...
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Redebeitrag gegen Peter Glotz´ Lesung aus "Die Vertreibung"
veröffentlicht: 16/05/2004
Ein Redebeitrag der nicht gehalten werden konnte. Anlass war der Protest gegen eine Veranstaltung mit Peter Glotz, der sein Buch „Die Vertreibung“ im Rahmen der “Erfurter Herbstlese” vorstellte.

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

wir alle sind heute abend hier, weil Peter Glotz aus seinem neu erschienenen Buch „Die Vertreibung“ lesen will. Das ist aber auch schon alles an Gemeinsamkeiten. Während der überwiegende Teil der heute hier Anwesenden hören will, was alle schon längst über die Vertreibung wissen, sind wir hier, weil wir uns nicht einreihen wollen in die Schar derjenigen, welche die Geschichte verdrehen und verbiegen wollen. Aus Tätern werden Opfer, aus Kriegsverbrechen wird Normalität und der Vernichtungsfeldzug der deutschen Wehrmacht wird zum „Blumeneinmarsch der deutschen Armee“ in die Tschechoslowakische Republik wie es das Bundesvorstandsmitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft Horst Rudolf Übelacker bezeichnete. Nicht erst die begeisterte Werbung des Erfurter BdV-Büros für die heutige Veranstaltung machte uns auf die Lesung aufmerksam. Denn gerade bei den Machenschaften des Thüringer Landesverbandes des BdV ist Wachsamkeit absolut vonnöten. Noch im vergangenen Jahr wurden die auschwitzrelativierenden Aussagen des ehemaligen Vorsitzenden Paul Lattussek selbst dem Thüringer Landtag zu viel, so das vorübergehend die Fördergelder für den BdV eingefroren wurden...
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[mila26] ANTIFA ERFURT /// mila26.antifanews.de /// erfurt.antifanews.de /// mila26[at]lag-antifa.de