Bundesweiter Aktionstag gegen
NS-Kriegsverbrecher Gerhard Sommer

Am Samstag, den 1. Dezember 2007, in Hamburg-Volksdorf

Mehr als 60 Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen. Die meisten der von Wehrmachtssoldaten und SS-Angehörigen hunderttausendfach verübten Verbrechen wurden bis heute nicht gesühnt. Die Täter wurden in den seltensten Fällen öffentlich bekannt und haben in der Regel das Image des "netten Opas von nebenan". Grund genug, in den Wohnorten der Täter zu demonstrieren und deutlich zu machen, dass die Nazi-Mörder immer noch unter uns leben.
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Pressemitteilung vom 27. September 2007

Zum Urteil des EGMR vom 19. September 2007
Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte erkennt Ansprüche von NS-Opfern nicht an Ehemalige “Italienische Militärinternierte“ erhalten für geleistete Zwangsarbeit keine Entschädigung aus dem Fonds für ehemalige NS-Zwangsarbeiter

Am 19.9.07 erließ der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eine Entscheidung über die Ansprüche von 275 Klägern, die im Deutschen Reich in den Jahren 1943-1945 Zwangsarbeit leisten mussten. Der EGMR entschied, dass den Betroffenen kein Anspruch auf Entschädigung zustehe. Ihr Ausschluss von Leistungen der Stiftung “Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (Stiftung für ehemalige NS-Zwangsarbeiter) sei nicht menschenrechtswidrig. Die Bundesrepublik Deutschland habe einen weiten Spielraum, wem sie Entschädigungsleistungen zukommen lasse und wem nicht. Die Europäische Menschenrechtskonvention verpflichte die Bundesrepublik Deutschland nicht, alle Verfehlungen und Schäden, die das Deutsche Reich verursacht habe, zu kompensieren.
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SS-Massaker 1944
Späte Prozesswelle in Italien ohne Folgen in Deutschland?

Podiumsdiskussion am 18. Juni 2007

Totschlag oder Mord. Verjährt oder nicht, das ist die Kernfrage bei der Verfolgung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen, die erst nach mehr als 60 Jahren einsetzt. Wie grausam musste die massenhafte Tötung von Zivilpersonen sein, damit sie heute als - unverjährter - Mord qualifiziert wird?

Plakat Podiumsdiskussion (pdf)

Ankündigung Podiumsdiskussion.

Pressemitteilung vom 10. Juni 2007
Entschädigung für die Opfer des SS-Massakers in Distomo:
Deutsche Liegenschaften in Italien gepfändet

Am 10. Juni begehen die Einwohner von Distomo den 63. Jahrestag des Massakers, bei dem deutsche SS-Einheiten im Jahre 1944 218 Menschen ermordeten.

Das Massaker wurde bis zum heutigen Tag nicht gesühnt, Entschädigungen wurden nicht gezahlt, obwohl das Landgericht Livadia die Bundesrepublik Deutschland bereits im Jahre 1997 zu Entschädigungszahlungen von etwa 27 Millionen Euro rechtskräftig verurteilte. Die Vollstreckung in Griechenland scheiterte nach Intervention Deutschlands an der fehlenden Zustimmung der griechischen Regierung. Die Kläger betreiben darum die Vollstreckung in Italien.
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Pressemitteilung des AK Angreifbare Traditionspflege vom 27. Mai 2007

Pfingsttreffen des Kameradenkreises der Gebirgstruppe:
STAATSSEKRETÄR CHRISTAN SCHMIDT (CSU) FEIERT MIT VERURTEILTEM KRIEGSVERBRECHER
Proteste im fünften Jahr trotz Demonstrationsverbot am Hohen Brendten

Bei dem diesjährigen Treffen der Gebirgsjäger in Mittenwald hielt der parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt, Mitglied der CSU und des ”Kameradenkreises der Gebirgsjäger”, die zentrale Rede zum fünfzigsten Jubiläum des Kriegsdenkmal bei Mittenwald. Die Bundeswehr hatte das Kriegsverbrecher-Treffen mit der Abstellung von 71 Soldaten unterstützt. Unter den mindestens 1500 Feiernden waren zahlreiche nicht verurteilte Kriegsverbrecher aus der 1. Gebirgsdivision, die die Massaker u.a. in Komeno und Kephallonia zu verantworten haben.
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Pressemitteilung vom 26. Mai 2007
Bundesverfassungsgericht bestätigt Demonstrationsverbot am Hohen Brendten
Gebirgsjäger in Mittenwald werden unter Artenschutz gestellt

Das Bundesverfassungsgericht hat heute einen Eilantrag zurückgewiesen, mit dem eine Kundgebung des Arbeitskreises Distomo aus Hamburg am morgigen Pfingstsonntag durchgesetzt werden sollte. Diese sollte sich gegen das militaristische Spektakel der sogenannten “Gedenkfeier“ des Kameradenkreis der Gebirgstruppe auf dem Hohen Brendten, einem Berg in der Nähe von Mittenwald in Bayern, richten. Dort befindet sich inmitten eines Truppenübungsplatzes der Bundeswehr das sogenannte Ehrenmal der Gebirgsjäger. Der Arbeitskreis Distomo wollte in räumlicher Nähe zu dieser Veranstaltung auf die zahlreichen Verbrechen der Gebirgstruppe während des 2. Weltkriegs, Massaker an der Zivilbevölkerung und ihre Beteiligung am Holocaust, hinweisen und den Opfern der Gebirgsjäger gedenken. Dazu wird es nicht mehr kommen. Demonstriert werden darf nur im ca. 5 km weit entfernten Mittenwald.
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"Ein Lied für Argyris"

Hamburg Premiere, 16. Mai 2007

"Ein Lied für Argyris" - Dokumentarfilm von Stefan Haupt, Schweiz 2006, 105 Minuten 35mm

"Ein Lied für Argyris" erzählt die Lebensgeschichte von Argyris Sfountouris, der in dem griechischen Bergdorf Distomo in der Nähe von Delphi geboren wurde. Das Leben war unbeschwert, bis deutsche SS-Truppen 1944 sein Dorf dem Erdboden gleich machten, 218 Menschen umbrachten - darunter waren fast alle Angehörigen seiner Familie. Lebensmittel und Ernten waren in Griechenland beschlagnahmt, Hunger und Elend gingen Hand in Hand. Waise, ausgehungert, allein zwischen tausenden anderer Kinder, machte Agyris Sfountouris in Athen auf sich aufmerksam und die Schweizer holten ihn in ein Pestalozzidorf nach Trogen. Eine Zukunft entsteht. Der Film erzählt von den schweren Verbrechen, der tiefen Tragödie und dem Leben als Menschen. Er begleitet Argyris Sfountouris durch Kindheit Schule (Abitur) Ausbildung (Studium Astro- und Atomphysik) Beruf (Physikleher Entwicklungshelfer) politischer Tätigkeit (Literat Aktivist Widerständler) und kommt immer wieder bei der Frage des Verbrechen und der Entschädigung an. Er ist ein sehr persönliches Portrait, eine Reflektion über den Umgang mit Trauer und Leid. Zugleich wird aber in dem gezeigten Kampf um die Entschädigung auch die politische Dimension deutlich, denn das heutige Deutschland verweigert den Opfern bis heute die Anerkennung und hat sich seiner NS-Vergangenheit nie gestellt. 105 Minuten sind zu kurz für diese Geschichte - trotzdem erzählt sie der Film.

Im Anschluss an den Film besteht Gelegenheit zu Nachfragen und Diskussion. Zum Abschluss des Abends wird es eine kleine Premierenfeier geben.

Veranstaltet wird der Premiere-Abend vom "Arbeitskreis Distomo" aus Hamburg, dem 3001-Kino und der Edition Salzgeber. AK-Distomo (Hamburg)

Zum Gespräch und zur Diskussion laden der AK-Distomo, Stefan Haupt (Regisseur) & Argyris Sfountouris
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Mehr zu dem Film (auf deutsch, englisch und griechisch) unter Fontana Film
sowie unter Kino Kultur - delicatessen

Ein Interview mit Argyris Sfountouris befindet sich hier ... Interview 18.5.2007