Aufruf:
Nehmen
Sie an Delegationen zu Newroz (21.3.2004) und zu den Kommunalwahlen
(28.3.2004) in der Türkei/Kurdistan teil !
Düsseldorf, 19.12.2003
Sehr
geehrte Damen und Herren,
wie
auch Ihnen bekannt ist, feiern die Völker des Mittleren Ostens
am 21. März das Newroz- Fest. Für das kurdische Volk, eines
der ältesten Völker dieser Region, hat Newroz jedoch eine
besonders tief greifende Bedeutung. Es geht zurück auf die Legende,
nach der der kurdische Schmied Kawa den Tyrannen Dehak besiegte und
dem kurdischen Volk die lang ersehnte Freiheit brachte.
In der jüngsten Geschichte des kurdischen Volkes spielt dieser
Tag eine sehr große Rolle im Bestreben um eine friedliche, politisch-
demokratische Lösung der kurdischen Frage. Denn Newroz bedeutet
„Neuer Tag” und ist der Beginn des neuen Jahres und des
Frühlings. Für die Kurden ist dieser Tag verbunden mit der
Hoffnung auf Frieden und Anerkennung der kurdischen Identität,
Kultur und Sprache.
Jedoch wurden die Newrozfeierlichkeiten in der Türkei in der Vergangenheit
regelmäßig durch polizeiliche und militärische Angriffe
überschattet, bei denen zahlreiche Menschen getötet und verletzt
wurden. Auch wenn sich die Lage mit der Einleitung der Friedensphase
durch die kurdische Seite in den vergangenen vier Jahren etwas beruhigt
hat, kommt es immer noch zu Verboten von Newroz- Veranstaltungen und
zu polizeilichen Übergriffen. So werden z.B. Feierlichkeiten untersagt,
mit der banalen Begründung, dass im Wort „Newroz“ der
Buchstabe „W“ vorkomme, der im türkischen Alphabet
nicht existiere. Schon Anfang der 90er Jahre hat sich gezeigt, dass
die Anwesenheit von Delegationen Repressionen vermindern konnte.
Im kommenden Jahr finden eine Woche nach dem Newrozfest Kommunalwahlen
in der Türkei statt. Da die türkische Regierung nach dem Verbot
der prokurdischen Partei HADEP jetzt auch nach Möglichkeiten einer
Schließung ihrer Nachfolgepartei DEHAP sucht, ist eine Wahlbeobachtung,
besonders in den kurdischen Provinzen von großer Wichtigkeit.
Gerade in einer Zeit, in der die Türkei mehr denn je auf eine Zusage
für die EU-Beitrittsverhandlungen drängt, sollten Politiker
und Politikerinnen, sich vor Ort über die aktuelle Situation in
der Türkei informieren. Auf Grund der bei den früheren Wahlen
immer wieder aufgetretenen Unregelmäßigkeiten wie verschwundene
Stimmzettel, Repressalien gegen Kandidaten und Wähler, sollte das
Augenmerk am 28. März 2004 besonders auf diese Region gerichtet
werden.
Dem Aufruf der DEHAP (Demokratischen Volkspartei) und des Menschenrechtsvereins,
IHD, folgend, bitten wir Sie um Ihre Teilnahme an einer Delegation zur
Wahlbeobachtung und/oder zu Newroz. Neben dem Besuch historischer Stätten
gibt es die Möglichkeit, sich im Gespräch mit Vertretern der
dortigen Menschenrechtsvereine, Parteien und Organisationen vor Ort
ein Bild über die Situation in der Türkei/Kurdistan und den
dortigen Demokratisierungsprozess zu verschaffen.
Wir
möchten Sie dazu aufrufen, einen Beitrag zur Demokratisierung in
der Türkei und in Kurdistan zu leisten und an einer Delegation
teilzunehmen. Wir senden Ihnen gerne weitere Informationen über
Termine, Städte und Gesprächsmöglichkeiten vor Ort zu.
Telefonisch sind wir täglich unter der Rufnummer 0211 1711543 zu
erreichen.
Mit
freundlichen Grüßen
YEK-KOM
Föderation der Kurdischen Vereine in Deutschland e.V.
Graf-
Adolf- Str. 70 a
40210 Düsseldorf
Tel: 0211/ 17 11 451
Fax: 0211 / 17 11 453
E-mail: newroz2004@hotmail.com