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Setzen
wir uns gemeinsam für das Leben von Sirwe Muhammedi ein
Von
der Frauen- und Menschenrechtlerin Sirwe (Xefur) Muhammedi
fehlt seit dem 14. August 2008, 06:10 Uhr Ortszeit, nach dem
Verlassen ihrer Wohnung jegliche Spur. Fünf Monate vor
ihrem Verschwinden hatten zwei iranische Sicherheitskräfte
Sirwe in ihrem Geschäft in Mahabad aufgesucht und bedroht.
Aufgefallen war sie durch ihre aktive kritische Haltung gegenüber
dem Regime bezüglich der Frauenrechtenssituation. Alle
Interventionen ihrer Familie bei den iranischen Institutionen
blieben bislang erfolglos. Der iranische Geheimdienst Itlaat
behauptet über den Verbleib von Muhammedi nichts zu wissen.(...)
weiter |
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Tausende
bei Frauenfestival in Gelsenkirchen
Tausende Frauen kamen am Samstag zum vierten Zilan-Frauenfestival
im Amphitheater in Gelsenkirchen zusammen. Das Festival wurde
organisiert von Ceni – Kurdisches Frauenbüro für Frieden und
stand unter dem Motto „Stoppt Frauenmorde – Keine Morde im Namen
der Ehre!“. Neben kulturellen und Redebeiträgen auf der Hauptbühne
gab es ein reichhaltiges Programm in Zelten und auf einer Nebenbühne
sowie zahlreiche Verkaufsstände.
Quelle: ÖP, 16.06.2008, ISKU |
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8.
März
Der
diesjährige internationale Frauentag 8. März in
Kurdistan und der Türkei richtete sich gegen Patriarchat,
Krieg und jede Form von Gewalt. Die Beteiligung an den Demonstrationen
und Kundgebungen war größer als in den vergangenen
Jahren. Die größte Aktion fand in Amed statt, wo
20.000 Frauen demonstrierten. In Sirnak und Mus kamen jeweils
10.000 Frauen zusammen. Weitere Massendemonstrationen fanden
in Mardin, Batman, Hakkari, Dersim, Agri, Siirt und Igdir
statt.
weiter
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"Frauen
in der kurdischen Guerilla - Motivation, Identität und Geschlechterkampf
in der Frauenarmee der PKK"
von Anja Flach
Europa
wird die PKK (ArbeiterInnenpartei Kurdistans) sehr kontrovers
diskutiert. Wenig Beachtung fand bisher die Frauenarmee, die
Mitte der 1990er Jahre gegründet wurde. Tausende Frauen schlossen
sich in Folge der Serhildan (Volksaufstände) den Guerillakräften
an.
Zunehmend setze sich die kurdische Bewegung mit der Geschlechterfrage
auseinander. Die Frauen gründeten eine eigene Armee und Partei.
Aus
der Sicht der feministischen Ethnologie untersucht Anja Flach
vor allem die Motivation und Identität der Kämpferinnen, sowie
die Geschlechterrollen und Gender-Beziehungen innerhalb der
kurdischen Guerilla.
Das Buch
ist bei Papyrossa in der Reihe Hochschulschriften erschienen
und ist im Buchhandel oder bei der
Informationsstelle Kurdistan für 16 EUR (zzgl 1,20 EUR Versandkosten)
unter folgender Adresse:
ISKU |
Informationsstelle Kurdistan e.V.
Büro für Internet- und Öffentlichkeitsarbeit
Schanzenstr. 117; 20357 Hamburg
E- mail: isku@nadir.org; Tel: 040/42102845
Bankverbindung: PB Köln, BLZ 370 100 50, Kto.Nr.: 3968-506
zu bestellen. |
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Ein neuer 8. März -
Frauenorganisierung gegen jede Art von Gewalt und
Massaker ist notwendiger denn je zuvor!
Zwischen
dem tragischen Tod von 129 streikenden Arbeiterinnen am 08.
März 1857 bei einem Brand in einer New Yorker Fabrik
und dem Leid von Frauen im Jahre 2007 gibt es viele Parallelen.
Auch wenn sich die Formen von Ausbeutung und Gewalt teilweise
verändert haben, so sind die Ursachen immer noch die
gleichen. Deshalb meinen wir, dass es auch im Jahr 2007 noch
genauso notwendig ist, für unsere Rechte zu kämpfen
und uns als Frauen zu organisieren. (...) weiter
Kurdisches
Frauenbüro für Frieden – Cenî
08.03.2007 |
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8.-März-Demonstrationen
in der Türkei
Aus
Anlass des Weltfrauentags am 8. März haben Tausende Frauen
in verschiedenen Städten der Türkei unter dem Motto
„Gegen Rassismus, Militarismus, Krieg und Frauenmorde“
demonstriert. Sie forderten u.a., dass das Staatsbudget nicht
für Waffen, sondern für soziale Dienstleistungen
ausgegeben wird, eine effektive Bekämpfung von Ehrenmorden
und eine demokratische Lösung der kurdischen Frage. Quelle:
ANF, 04.03.2007, ISKU
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Frauenappell
Lasst uns die Waffen für immer begraben
Die Hauptursache
für Kriege und Gewalt ist die Realität des patriarchalischen
Systems und seiner Interessen, denn das Patriarchat basiert auf
Krieg und Gewalt. Es scheut sich nicht, zur Durchsetzung seiner
Machtinteressen und bei der Stabilisierung seiner Herrschaft das
menschliche Leben und die Natur zu zerstören. (...) weiter |
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UTAMARA-Frauenzentrum
eröffnet
Die Internationale
Freie Frauenstiftung hat in Kasbach-Ohlenberg bei Bonn eine Frauenbegegnungs-
und –bildungsstätte eröffnet. Im Gedenken an Uta
Schneiderbanger und Ekin Ceren Dogruak (Amara), die am 31. Mai 2005
bei einem Verkehrsunfall in Südkurdistan ums Leben kamen, heißt
das neue Zentrum UTAMARA. An der Eröffnungsfeier nahmen auch
die Eltern von Uta und Amara teil.
In der Eröffnungsrede
erklärte Anna-Kristin Kowarsch: „Uta und Amara waren
zwei unserer internationalistischen Freundinnen. Mit ihrem Kampf,
ihrer Haltung und ihrer Liebe haben sie den Grundstein für
dieses Zentrum gelegt. Mit diesem Zentrum werden wir ihre Träume
und Wünsche verwirklichen.“ (...)
weiter |
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Keine
Veränderungen im Leben von Frauen
Wie
eine Studie des Frauenzentrums DIKASUM der Stadtverwaltung Diyarbakir
mit 472 verheirateten Frauen aus 97 Dörfern, die von der Stadt
Diyarbakir eingemeindet wurden, ergeben hat, sind 80% der Frauen
Analphabetinnen. 43% haben ihr erstes Kind im Alter zwischen 14
und 18 Jahren bekommen. 36,7% wurden für einen Brautpreis verheiratet.
In der Studie ging es um die Situation von Frauen innerhalb der
Gesellschaft und Familie.
Weiterhin ergab
sich aus den Befragungen, dass lediglich 15,8% die Grundschule besucht
haben und 0,4% die Mittelschule. 63% verfügen über keinerlei
soziale Absicherung. 17% wurden zur Schlichtung einer Fehde zwischen
den Familien verheiratet, 21% heirateten aus Liebe. 67% sind nicht
offiziell verheiratet. 45% der Frauen leben mit ihren Schwiegereltern
und weiteren Verwandten zusammen. (...) weiter
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Erklärung
zum 25. November – Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Lasst uns gemeinsam für eine gewaltfreie Welt streiten.
Genau
vor 46 Jahren wurden in der Dominikanischen Republik die Geschwister
Patria, Minerva und Maria Teresa von Soldaten des Diktators Trujillo
vergewaltigt und ermordet, nachdem sie aufgrund ihrer politische
Arbeit von Trujillo öffentlich zur Gefahr deklariert worden
waren. 1960 erklärten die Vereinten Nationen den 25. November
zum Internationalen Tag zur Beseitigung jeder Form von Gewalt gegen
Frauen. (...)
weiter
Kurdisches Frauenbüro für
Frieden – Cenî 23.11.2006 |
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Frauen
klären Männer über Gewalt auf
Im
Rahmen des internationalen Tages „Nein zu Gewalt gegen Frauen“
am 25. November hat die Frauenplattform Diyarbakir Kaffeehäuser
aufgesucht, um die anwesenden Männer über das Thema zu
informieren. In Begleitung des Distriktbürgermeisters von Sur,
Abdullah Demirbas, statteten sie mehreren ausschließlich von
Männern besuchten Kaffeehäusern einen Besuch ab, wo Mitglieder
der Frauenplattform erläuterten, über Gewalt an Frauen
sei bisher ausschließlich mit Frauen diskutiert wurden, obwohl
Männer die Hauptakteure in dieser Problematik seien. (...)
weiter ANF, 22.11.2006, ISKU |
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Fünf
Frauen in Van unter staatlichen Schutz gestellt
Nach
dem Mord an der 15-jährigen Naile Erdas in Van-Baskale durch
ihren Bruder aufgrund einer außerehelichen Schwangerschaft
sind innerhalb des letzten Monats in Van fünf Frauen unter
staatlichen Schutz gestellt worden, um sie vor Ehrenmorden zu retten.
Zu den fünf Frauen gehört die Schwägerin von Naile
Erdas, deren Tod ebenfalls vom Familienrat beschlossen worden sein
soll, weil sie Erdas geholfen habe. (...)
weiter ANF, 22.11.2006, ISKU |
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Frauen
in Maxmur verbieten Polygamie
Auf
einer dreitägigen Frauenkonferenz im Flüchtlingslager
Maxmur in Südkurdistan ist beschlossen worden, Männer,
die mehr als eine Frau heiraten, des Lagers zu verweisen.(...)
weiter ANF, 06.11.2006, ISKU |
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Sexuelle
Folter in staatlichem Gewahrsam
Nach
einem Bericht des in Istanbul ansässigen rechtlichen Hilfeprojektes
gegen sexuelle Misshandlung und Vergewaltigung in staatlichem Gewahrsam
haben sich innerhalb der letzten zehn Monate 15 Frauen, die Opfer
sexueller Gewalt geworden sind, mit der Forderung nach juristischer
Unterstützung an das Projekt gewendet. Weiter wird in dem Bericht
festgehalten, dass zwei Frauen nach einer Vergewaltigung Selbstmord
begangen haben und eine Frau aufgrund langfristiger Folgen sexueller
Folter ihr Leben verloren hat. (...)
weiter DIHA, 30.10.2006, ISKU |
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Freie
Frauenbewegung unterstützt Waffenstillstand
Die
Demokratische Freie Frauenbewegung (DÖKH) hat eine Reihe von
Aktionen zur Unterstützung des von der PKK erklärten Waffenstillstandes
beschlossen. Weitere Aktivitäten werden zum Thema Gewalt gegen
Frauen stattfinden. Der DÖKH gehören eine Reihe von Frauenorganisationen
und –einrichtungen an, darunter der Frauenrat der DTP, die
Intitiative „Mütter für den Frieden“, das
Frauenzentrum SELIS sowie der Frauenverein Gökkusagi (Regenbogen).(...)
weiter DIHA, 26.10.2006, ISKU |
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Schule
für Alternativmedizin bei der Guerilla
In
den von der kurdischen Guerilla kontrollierten Gebieten wird an
der Eröffnung einer Schule für Alternativmedizin gearbeitet.
Die beiden Koordinatorinnen des Projekts, Cigdem Türk und Evin
Cudi, verstehen sich als Nachfolgerinnen von Uta Schneiderbanger,
die sich für eine solche Arbeit eingesetzt hatte und vergangenes
Jahr bei einem Autounfall in Südkurdistan ums Leben gekommen
war. Ziel des Projektes ist die Nutzung von Pflanzen und natürlichen
Methoden im Gesundheitsbereich. (...)
weiter
Quelle:
ANF, 21.08.2006, ISKU |
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Dritter
„Ehrenmord“ in vier Tagen
Innerhalb
von vier Tagen sind drei „Ehrenmorde“ in der Türkei
bekannt geworden. Nach Gülistan Gümüs in Diyarbakir
und Azize Tas in Urfa wurde heute Edibe Y. aus Diyarbakir in Istanbul
von ihrem Mann auf offener Straße erschossen.
In Urfa
protestierten Mitglieder des Frauensolidaritätsverein Yasamevi
gegen die Frauenmorde und forderten eine Änderung der Mentalität,
aus der diese Verbrechen hervorgingen.
Quelle:
ANF, 28.07.2006, ISKU |
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Der
Erfolg der Günyüzü-Frauen
Erstmalig
wollten Frauen bei Güldünyas Prozess als Nebenklägerinnen
auftreten. Güldünya wurde nicht ermordet, weil sie Güldünya
war, sagten sie, sondern weil sie eine Frau war. Deshalb klagen
wir Frauen auch diesen Mord mit an..(...)
weiter |
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Haftbefehle
wegen Ehrenmord
Gülistan
Gümüs hatte ihren Mann vor drei Monaten verlassen, dem
Dorf in Diyarbakir-Cinar den Rücken gekehrt und war nach Istanbul
gegangen, wo sie einen Monat lang arbeitete. Dann kehrte die 22-jährige
Mutter eines Kindes zurück ins Dorf und ging zu ihrem Exmann
– mit dem sie nur traditionell durch einen Imam getraut worden
war – und verlangte ihre zurück gebliebenen Sachen. Ihr
Mann zog eine Waffe und verletzte sie durch zwei Schüsse. Dennoch
gelang es der jungen Frau, sich bis zum Haus ihrer Familie zu schleppen,
die sie aus Angst vor dem Exmann in ihrer Aussteuertruhe versteckten.
Aber auch das nützte ihr nichts. Ihr Exmann erschien mit weiteren
Familienangehörigen und fand das Versteck. Gülistan wurde
in der Truhe erschossen.(...)
weiter |
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Gefängnisstrafe
für Friedensmütter
24
Frauen der Initiative „Mütter für den Frieden“
sind in Diyarbakir wegen Werbens für die PKK zu jeweils einem
Jahr Haftstrafe verurteilt worden. Die Friedensmütter hatten
im Februar dieses Jahres gegen die Isolation Abdullah Öcalans
protestiert.
Wegen
„guter Führung“ während der Gerichtsverhandlung
wurde die einjährige Haftstrafe durch den Richter in zehn Monate
umgewandelt.
Quelle:
DIHA, 18.07.2006, ISKU |
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Studie
zu Ehrenmorden
Das
Zentrum für Frauenrechtsberatung der Anwaltskammer Diyarbakir
hat eine Studie zu Gerichtsurteilen in Ehrenmordprozessen in der
Zeit zwischen 1999 und 2005 am Schweren Strafgericht und dem Jugendgericht
in Diyarbakir veröffentlicht. Dabei wurden 59 Fälle untersucht,
von denen in 46 Prozessen mildernde Umstände geltend gemacht
wurden. (...)
weiter |
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Das
Geschlecht der Menschenrechte
„Schon
wieder eine Kolumne über Ehrenmorde?“ – Ich weiß
nicht, ob Sie so denken, aber ich kann das nicht. Denn weiter sterben
Frauen, werden Frauen ermordet. Letzte Woche wurde in Diyadin eine
Frauenleiche gefunden, die ermordet und dann verbrannt worden war.
Danach beging in Nusaybin eine siebenfache Mutter Selbstmord, indem
sie Reinigungsmittel trank. Der Bruder der 35-jährigen Frau
verdächtigt den Ehemann des Mordes an seiner Schwester Zerifa,
die ständig von ihm verprügelt worden sei, als wolle er
sie umbringen. (...)
weiter |
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Tunceli:
88 % der Frauen Gewaltopfer
Laut
einer Umfrage des Frauenvereins Ana Fatma (ANA-DER) mit 7000 Frauen
in Tunceli [Dersim] sind 88 % der Frauen Opfer von Gewalt. Die Umfrage
des Vereins wurde mit dem Ziel durchgeführt, Probleme und Forderungen
der Frauen in der Region festzustellen. (...)
weiter |
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Hexen,
Teufelinnen und zu verbrennende Frauen
Perihan
Magden. Eine Meisterautorin. Eine mutmaßliche „Gedanken-Straftäterin“.
Sie ist angeklagt, die Beziehung der Bevölkerung zum Militär
abgekühlt zu haben. ...
Pinar
Selek. Soziologin. Friedenskämpferin. Jahrelang wurde
sie für eine Explosion verantwortlich gemacht, von der Gutachter
sagen, dass sie durch austretendes Gas verursacht wurde....
Eren
Keskin. Eine unbeschreibliche Menschenrechtlerin. Zur Zeit
wird ihr wegen Beleidigung des Militärs der Prozess gemacht....
Elif
Safak. Die Autorin von „Med-Cezir“, „Bit
Palas“ und „Araf“.(...) Aufgrund
ihres letzten Buches wird sie der „Beleidigung des Türkentums“
bezichtigt. (...)
weiter |
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Drittes
Zilan-Frauenfestival in Gelsenkirchen
Am
24. Juni findet in Gelsenkirchen zum dritten Mal das vom Frauenbüro
für Frieden Ceni organisierte internationale Zilan-Frauenfestival
statt. Das diesjährige Motto lautet „Frauen-Friedens-Solidarität
gegen jede Art von Gewalt und Krieg“. Gegenüber Özgür
Politika erklärte eine Vertreterin von Ceni, Ziel des Festivals
sei es, Friedensbotschaften aus allen vier Teilen Kurdistans, aus
Europa und anderen Teilen der Welt zu vereinen. Jede Frau, Frauenorganisation
oder -einrichtung sei dazu aufgefordert, die eigenen Friedensforderungen
auf ein Stück Stoff zu schreiben und zum Festival mitzubringen.
Dort werden die Forderungen zusammen getragen und an internationale
Institutionen weiter geleitet. (...)
weiter |
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Zübeyde
Ersöz freigelassen
Die
kurdische Journalistin Zübeyde Ersöz, die im Februar in
Luxemburg nach der Antragstellung auf Asyl verhaftet worden war,
ist freigelassen worden. Im Rahmen einer gut besuchten Pressekonferenz
im Anschluss an die Haftentlassung im Hotel Café Francais
erklärte Ersöz, es falle ihr schwer, ihre Gefühle
am heutigen Tag auszudrücken. Jahrelang habe sie als Journalistin
gearbeitet und sei nun selbst zum Thema in den Medien geworden.
(...)
weiter |
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-
Freispruch für Pinar Selek -
Heute
fand vor dem 12. Schweren Strafgericht in Istanbul-Besiktas die
Urteilsverkündung im Prozess um die Explosion im Misir-Basar
im Jahr 1998 in Istanbul statt. Die Soziologin Pinar Selek wurde
freigesprochen. (...)
weiter |
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Kein
Urteil im Prozess gegen Pinar Selek
Heute fand vor dem 12. Schweren Strafgericht in Istanbul-Besiktas
eine weitere Hauptverhandlung gegen die Soziologin Pinar Selek und
weitere Angeklagte im Prozess um die Explosion im Misir-Basar im
Jahr 1998 in Istanbul statt. Pinar Selek legte dabei ihre persönliche
Verteidigung vor, deren deutsche Übersetzung im Anhang beigefügt
ist (...) weiter
Verteidigung
Pinar Seleks in der Verhandlung am 17. Mai 2006 |
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Gedenkveranstaltung
für Uta und Amara
In
Dortmund hat am Sonntag eine Gedenkveranstaltung für Ekin Ceren
Dogruak (Amara) und Uta Schneiderbanger stattgefunden, die am 31.
Mai 2005 bei einem Autounfall in Südkurdistan tödlich
verunglückt sind. An der Veranstaltung nahmen 500 Menschen
statt, darunter auch die Eltern von Uta Schneiderbanger.
(...)
weiter |
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SELIS-Vorsitzende
Özdemir freigelassen
Die
Vorsitzende des Frauenberatungszentrums SELIS in Diyarbakir, Hacire
Özdemir, ist am ersten Verhandlungstag aus der Haft entlassen
wurden. Özdemir war mit dem Vorwurf der Unterstützung
der PKK verhaftet worden, nachdem am 6. April diesen Jahres eine
Antiterroreinheit der Polizei ihr Geschäft durchsucht und dabei
Unterschriftenlisten der Kampagne „Abdullah Öcalan repräsentiert
meinen politischen Willen“ gefunden worden waren.
(...)
weiter |
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Demonstration
für Zübeyde Ersöz
In Luxemburg
hat eine Demonstration für die Journalistin Zübeyde Ersöz
stattgefunden. Ersöz wurde verhaftet, als sie in Luxemburg
einen Asylantrag stellte. Die ca. 400 Demonstranten forderten ihre
Freilassung und die Anerkennung ihres Asylantrages. Unterstützt
wurde die Demonstration von der Jugendorganisation der Grünen
und weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen. (...)
weiter |
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Frauen
unterstützen Eren Keskin
Frauen in Istanbul haben eine Kampagne unter dem Motto
„Solidarität mit Eren Keskin für Frauen- und Menschenrechte“
gestartet. Die Rechtsanwältin und Vorsitzende der Istanbuler
Zweigstelle des Menschenrechtsvereins IHD ist aufgrund eines Redebeitrags
zu staatlicher sexueller Gewalt auf einer Veranstaltung in Köln
von einer zehnmonatigen Haftstrafe bedroht. (...)
weiter |
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8.-März-Aktivitäten in der Türkei/Kurdistan
Bereits am vergangenen Wochenende haben sich türkeiweit
Tausende Frauen an Aktivitäten zum 8. März, dem internationalen
Frauentag, beteiligt. Neben Veranstaltungen, Feiern, Seminaren und
anderen öffentlichen Aktionen fanden mehrere Demonstrationen statt.
So protestierten in Istanbul-Kadiköy ungefähr 10.000 Frauen gegen
Gewalt gegen Frauen und für gleiche Rechte. Die Aktionen werden
noch die ganze Woche weiter gehen. (...)
weiter
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Frauendelegation
zum 8. März in Kurdistan
Seit
dem 4. März ist eine von Cenî - Kurdisches Frauenbüro für Frieden
organisierte Frauendelegation in der Türkei/Kurdistan, um die diesjährigen
Aktivitäten zum Internationalen Frauentag am 8. März zu beobachten.
Prägend dabei werden die Themen Gewalt gegen Frauen, die so genannten
„Ehrenmorde“ sowie die immer noch ungelöste kurdische Frage sein,
die die Türkei nicht zur Ruhe kommen lassen.
Als Kurdisches Frauenbüro für Frieden ist es unser Anliegen, für
Frauenrechte einzutreten und als Frauen den Frieden zu stabilisieren.
Unsere Delegation, die aus sieben Frauen verschiedener Berufsgruppen
aus Hamburg, Berlin und München besteht, möchte mit ihrer Reise
die Frauenbewegung in Kurdistan und der Türkei unterstützen, sich
vor Ort einen Eindruck von der Situation machen und mit Fraueneinrichtungen
in einen Austausch treten.
(...) weiter
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8.März-Veranstaltungen
mit oder ohne Männer?
Die
Vorbereitungen auf die Veranstaltungen um den Internationalen Frauentag
am 8. März in der Türkei sind angelaufen. Auch dieses Jahr sind
die Diskussionen um die geplanten Demonstrationen von der Frage
geprägt, ob diese mit oder ohne die Beteiligung von Männern stattfinden
sollen.
(...) weiter |
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Schulbesuch
der Töchter Bedingung im Tarifvertrag
Der
Stadtrat von Diyarbakir-Kayapinar hat im Tarifvertrag für seine
Angestellten eine Klausel festgelegt, dernach „Arbeiter, die
ihre Töchter nicht zur Schule schicken“ nicht von für
Bildung vorgesehenen Hilfsleistungen profitieren dürfen. Der
Tarifvertrag, der zwischen dem Stadtrat und der Gewerkschaft Genel-Is
abgeschlossen wurde, betrifft 98 ArbeiterInnen. Eine weitere Klausel
sieht vor, dass 50 Prozent des Gehalts von Arbeitern, die Gewalt
gegen ihre Frauen anwenden, direkt der Ehefrau übergeben wird.Quelle:
Milliyet, 01.02.2006, ISKU |
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Gegen
Krieg und Unterdrückung trommeln Frauen für den Frieden
Aufruf
zum 3. Internationalen ZILAN Frauenfestival
Gegen Krieg und jegliche Form von Unterdrückung mobilisieren
Frauen weltweit. Auch wir sind Frauen, die sich - wie die Friedensmütter,
die Angehörigen von Verschwundenen oder Frauen in Gewerkschaften
und Basisorganisationen – gegen den Krieg, neue Kriegsdrohungen
und
Frauenmorde stellen. Unsere Wirkungskraft wollen wir verstärken,
indem wir die internationale Solidarität und Frauenbündnisse
für Frieden weiter ausbauen. Cenî
– Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. |
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Aufruf
: Beteiligt
euch an einer Frauendelegation zum Internationalen Frauenkampftag
2006 in der Türkei und Kurdistan Im
letzten Jahr gingen die Bilder eines Angriffes auf eine Frauendemonstration
zum 8. März in Istanbul um die Welt. Neu war diese Form der
Repression nicht, aber diesmal schaute die internationale Presse
zu.
In der Türkei und in Kurdistan ist der Aufbau von Frauenstrukturen
im vollen Gange. Ständig gibt es Neugründungen von Beratungs-
und Veranstaltungszentren, Kooperativen und Kursen verschiedenen
Inhalts. Aufgrund der Dringlichkeit der Frauenfrage sind Frauen
als organisierte Gruppe die dynamischste politische Kraft. Cenî
– Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V. |
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Frauenzentrum
Kardelen feiert einjähriges Bestehen
Das vom Stadtrat
Baglar in Diyarbakir gegründete Frauenzentrum Kardelen hat
sein einjähriges Bestehen gefeiert. Aus diesem Anlass veröffentlichte
das Zentrum einen Tätigkeitsbericht über das Jahr 2005.
Quelle: DIHA, 13.12.2005, ISKU |
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Frauenkooperative
in Viransehir gegründet
In
der Kreisstadt Viransehir in Urfa ist auf Initiative der weiblichen
Mitglieder des Stadtrates eine Frauenkooperative eingerichtet worden.
Ziel der Kooperative ist es, Frauenarbeit sichtbar zu machen, Arbeitsplätze
für Frauen zu schaffen und somit Frauen zu ökonomischer
Unabhängigkeit zu verhelfen. Über ein Kursangebot in den
Bereichen Weben, Nähen, Sticken und Handarbeiten sollen Frauen
ihre Kenntnisse erweitern und ihre Werke ausstellen können.
Mit Seminaren zu Themen wie Ehrenmord und Zwangsverheiratungen soll
Frauen die Möglichkeiten gegeben werden, ihr Bewusstsein zu
erweitern und sich zu organisieren. Quelle: DIHA, 12.12.2006, ISKU |
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Stimmen
kurdischer Frauen - Eine Fotoausstellung
Realitäten und Wünsche kurdischer Frauen in Portraits
Fotos von Annett Bender
Vom 06.01.2006 bis 18.02.2006 in der Bücherhalle Winterhude
Die Ausstellung
ist das Ergebnis der Arbeit einer Frauendelegation
aus Hamburg und Bremen in die kurdischen Gebiete der Türkei im August
2005.
Die Bilder zeigen Portraits von Frauen. In kurzen Begleittexten
beschreiben
die Frauen ihre Lebensrealität und erzählen ihre Wünsche.
Es werden verschiedene Frauenprojekte in der Region vorgestellt.
Begleitveranstaltung
Frauen organisieren sich - Projekte in Nordkurdistan
Eine Veranstaltung zur Situation kurdischer Frauen in Diyarbakir,
Van und Hakkari. Eine Frauendelegation berichtet über Konzepte der
Organisierung, verschiedene Bildungs- und Beratungsprojekte, sowie
über die Auswirkungen von Flucht auf das Leben von Frauen. Am 13.
Februar 17.00 Uhr in der Bücherhalle Winterhude
Ort: Bücherhalle
Winterhude-Eppendorf
Wintehuder Marktplatz 6, EKZ, 22299 Hamburg
Tel. 279 26 25, Fax 278 01 10, winterhude@buecherhallen.de
Öffnungszeiten: Mo + Do 11 - 19, Di + Fr 11 - 17,
Sa 10 - 14 Uhr, Mi geschlossen |
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Frauenprofil
in der Türkei
Diese Woche möchte ich die Ergebnisse einer Untersuchung,
die von Efes Pilsen über Frauen in der Türkei gemacht
wurde, mit den LeserInnen teilen. Die Untersuchung ist als Buch
im Mai 2005 erschienen. Grundlage ist eine Befragung von 1598 Frauen
in 18 Provinzen der Türkei im Jahr 2002 über ihre persönlichen
und physischen Besonderheiten, ihr Konsumverhalten, ihre Werte,
ihr soziales und Arbeitsleben. Außerdem wird ein Vergleich
zu einer ersten Untersuchung aus dem Jahr 2000 gezogen.
Özgür Gündem,
23.10.2005, ISKU |
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“Sie
haben alle die gleiche Geschichte…”
Immer wieder wird beschrieben, welch ein Paradies die Türkei
ist – einer der besten Plätze der Erde, um dort zu leben.
Und die Beschreibungen der Schönheit Istanbuls sind endlos.
Unbedingt müsse man dort hinfahren und die Stadt sehen, heißt
es. Jeder möchte dieses schöne Land bereisen. Die Medien
tragen ihriges dazu bei, wenn sie Bilder verziert mit schönen
Worten verbreiten. Aber auch “das andere Istanbul” darf
nicht vergessen werden. Und diejenigen, die nicht freiwillig nach
Istanbul gekommen sind, sollten gefragt werden, wie viel sie von
der Schönheit dieser Stadt gesehen haben. Insbesondere, wenn
es Frauen sind. Und wenn sie kein türkisch können.
Özgür Politika, 11.08.2005,
ISKU |
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Ehre
gleich Frau
Eine
Meinungsumfrage im Rahmen eines Projektes zur Verhinderung von sogenannten
“Ehrenmorden” des Frauenzentrums KAMER in Diyarbakir
hat zu interessanten Ergebnissen geführt. Wie die AI-Pressesprecherin
Özlem Dalkiran erklärte, die gleichzeitig KAMER-Mitarbeiterin
ist, wurden für die Umfrage die Provinzen Amed, Batman und
Mardin ausgewählt, weil hier “Morde im Namen der Ehre”
besonders häufig auftreten. Es seien 423 Personen aus allen
Altersgruppen, Bildungsniveaus, verschiedenen Geschlechts, verschiedener
Religions- und ethnischen Zugehörigkeit in Städten und
Dörfern befragt worden. Özgür
Politika, 13.07.2005 |
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Bürgermeisterin
und Mutter von zehn Kindern
Zeyniye
Öner ist Bürgermeisterin der Ortschaft Sürgücü
im Kreis Derik bei Mardin. Sie stammt aus Kiziltepe, ist 47 Jahre
alt und hat die Grundschule besucht. Im Alter von 17 Jahren heiratete
sie und zog zu ihrem Mann nach Sürgücü. Inzwischen
hat sie zehn Kinder. Özgür
Politika, 22.06.2005 |
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„Männer,
wusstet Ihr schon…?“
Die
Anwaltskammer Diyarbakir hat 5000 Karten drucken lassen, um das
Bewusstsein von Männern zum Thema Frauenrechte zu stärken.
Unter der Überschrift „Männer, wusstet Ihr schon…?“
heißt es u.a.: „Wenn Sie Ihrer Frau oder einem anderen
Familienmitglied gegenüber Gewalt anwenden, müssen sie
die gemeinsame Wohnung verlassen, werden zu Unterhaltszahlung und
Haftstrafe verurteilt. Ihre Waffe wird beschlagnahmt, sofern Sie
eine besitzen“. Özgür
Politika, 17.06.2005 |
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„Geschieht
ihr recht“
Zwei Richter am Kassationsgerichtshof haben einem Journalisten,
der die Istanbuler Vorsitzende des Menschenrechtsvereins IHD Eren
Keskin schwer beleidigt hat, weil sie sich auf einer Veranstaltung
in Deutschland zu sexuellen Übergriffen türkischer Soldaten
gegen Frauen geäußert hatte, Unterstützung zugesprochen.
Allerdings bestätigte der Gerichtshof das Urteil gegen den
Journalisten Altayli, das zuvor von einem Amtsgericht ausgesprochen
worden war. In der Begründung zweier der Richter gegen den
Urteilsspruch heißt es in bezug auf Keskin: „Auch wenn
die Kritik hart ist, muss sie diese ertragen, denn ihr eigener schwerer
Fehler hat dazu geführt.“
Quelle: Özgür Politika, 13.06.2005 |
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Zilan-Frauenfestival,
am 18.06.05
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Interview
mit
Uta Schneiderbanger
Im
folgenden veröffentlichen wir ein Interview, das Uta Schneiderbanger
vor ihrem Unfalltod am 31. Mai 2005 in Südkurdistan der Nachrichtenagentur
MHA gegeben hat. |
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Uta
Schneiderbanger und Ekin Doguak verloren bei einem Autounfall in
Südkurdistan ihr Leben
Bei einem
Verkehrsunfall in dem Dorf Kusîn in Südkurdistan (Irak)
in der Nähe der Ortschaft Keladize kamen am 31. Mai Ekin
Ceren Dogruak und Uta Schneiderbanger, Mitglieder der Frauenbefreiungspartei
Kurdistans (PAJK) ums Leben.
Das PAJK-Mitglied Reyhan Mardin wurde schwer verletzt. Weiterhin
wurden die PAJK- und Kongra Gel Mitglieder Derya, Evindar, Raperin,
Hamza und Adnan (Nachnamen unbekannt) verletzt. Die Verletzten wurden
in Krankenhäuser in Sulemaniya und Kirkuk eingeliefert.
Das Auto war von der Straße abgekommen und hatte sich überschlagen,
die InsassInnen kamen vom 3. Kongress des Kongra-Gel.
Uta
Schneiderbanger mit kurdischem Namen Nudem (Neue Zeit) wurde am
20.7.1961 in Mühlheim an der Ruhr geboren. Seit ihrer Jugend
war sie in linken Bewegungen, vor allem in der Frauenbewegung, aktiv.
Seit vielen Jahren stand sie in Kontakt mit der kurdischen Bewegung.
Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte war die rechtliche und die soziale
Situation von Frauen. In der Türkei beobachtete sie Frauenprozesse,
und nahm an Newrozdelegationen teil. In den letzten Jahren war sie
als Mitglied der PAJK und des Kongra-Gel Leitungsrates wiederum
überwiegend in der Frauenarbeit tätig.
Ekin Ceren Dogruak,
Codename Amara, geboren 1981 in Ankara, hatte an
der Universität Ankara Soziologie studiert, bevor sie die Universität
im letzten Semester verließ. An der Universität lernte
sie auch die kurdische Befreiungsbewegung kennen und beteiligte
sich an der Studierenden- und der Frauenbewegung. 2001 war sie für
zwei Monate in Ulucanlar inhaftiert und ging 2002 nach Europa. Der
Prozess gegen sie in der Türkei ist noch nicht abgeschlossen.
In Europa beteiligte sie sich aktiv an der Arbeit in der Frauenbefreiungsbewegung.
(MHA, 1.6., ISKU)
- Erklärung von
Cenî
- Kurdisches Frauenbüro für Frieden e.V.
- Koordination
der PAJK, Frauenbefreiungspartei Kurdistans
- Beileidserklärung von Murat Karayilan
-
Autonome Antifa Lüdenscheid [AAL]
- Interview mit Uta
Schneiderbanger, mai
2005 |
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