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Alternative
Kultur e.V. macht eine Aktionswoche:
Räume für eine
ebensolche Kultur das (langfristige) ZIEL
Nürnberg,
mittlerweile schon ziemlich lange, eine Stadt ohne Autonomes Zentrum.
Dass das auf Dauer kein Zustand ist, dachten sich einige Autonome und
Menschen aus anderen linken Spektren und schlossen sich zu der
Initiative für ein selbstverwaltetes Jugend- und
Kulturzentrum in Nürnberg zusammen. Jetzt sind sie ein
Verein und planen eine Aktionswoche. Immer interessiert an lokalen,
linken/ linksradikalen Projekten, haben wir mit ihnen ein Interview
gemacht, um zu hören, was denn so geht
und nun lest
selbst
Alternative
Kultur e.V., stellt euch doch einfach kurz mal vor, seit wann gibt es
euch, wer macht bei euch alles mit, um was geht es euch?
Wir
verstehen uns als ein offenes Bündnis, in dem sich Jugendliche,
die an der Schaffung eines selbstverwalteten Jugend- und
Kulturzentrums interessiert sind beteiligen können. Als Verein
bestehen wir seit Mai 2002, mit dem Thema befassen wir uns aber schon
seit Ende 2001. Den Verein haben wir gegründet, um der Stadt als
Verhandlungspartner gegenüber zu treten. Wir denken jedoch
nicht, dass es alleine durch Verhandlungen möglich ist von der
Stadt Räumlichkeiten zu erhalten. Wichtig ist es eine breite
Öffentlichkeit zu mobilisieren.
Neben
der Förderung alternativer Kultur beschäftigen wir uns mit
Themen wie: Innenstadtvertreibung, Kürzungen bei alternativen
Veranstaltungsorten und die totale Kommerzialisierung von
Kulturangeboten.
Euer
Ziel ist u.a. die Errichtung eines selbstverwalteten Jungend- und
Kulturzentrums, welche Aktionen liefen denn bereits und wie kamen sie
in der Öffentlichkeit an? Gibts denn eine Nachfrage und
ein Interesse für ein Zentrum hier in Nürnberg?
Bisher
veranstalteten wir drei gut besuchte Konzerte im Kunstverein mit
lokalen Bands, der Großteil dieser Bands ist auch auf einer von
uns veröffentlichten Soli-CD vertreten.
Des
Weiteren haben wir mit mehreren Infoständen in der Innenstadt
für unser Anliegen geworben, dabei sammelten wir bisher ca. 600
Unterschriften von Leuten, die sich für ein selbstverwaltetes
Zentrum aussprechen. Diese Zahl ist angesichts des bisher noch
geringen Bekanntheitskreises unserer Forderungen motivierend.
Im
Kulturbereich gibts z.B. den KV im Z-Bau schon, wie sollte denn
ein selbstverwaltetes Zentrum nach euren Vorstellungen aussehen?
Ein
selbstverwaltetes Zentrum soll ein Ort sein, an dem jedeR sich
aufhalten kann ohne auf Grund von Aussehen, Geschlecht, Sexualität
oder sozialer Lage diskriminiert zu werden.
Uns
ist es wichtig einen Ort zu erkämpfen an dem selbstverwaltetes
und -bestimmtes Leben frei von kapitalistischem Konsumzwang und
Hierarchien ermöglicht wird. Das AZ soll nicht nur Parties und
Konzerten, sondern auch aktiver linker Politik Raum bieten. Daneben
soll das AZ Platz bieten für Kneipenbetrieb zum
Selbstkostenpreis, Bandproberäume, Kunst und Werkstätten.
Wie
hat denn die Stadtverwaltung bisher auf eure Aktionen reagiert? Die
SPD ist doch sicherlich nicht unglücklich, dass ihr die CSU in
ihrer Amtsperiode die Schließung des KOMM´s abgenommen
hat? Was erwartet ihr von der Stadt und OB Maly?
Infolge
unserer Briefe an die Stadträte gab es bisher nur ein
ergebnisloses Gespräch mit dem Jugendausschuss der SPD und sonst
keine Reaktionen seitens der Stadt. Beim derzeitigen Kahlschlag bei
sozialen und kulturellen Einrichtungen war dies jedoch auch nicht zu
erwarten. Jetzt versuchen wir mit unserer Aktionswoche eine breite
Öffentlichkeit zu gewinnen und so Druck auf die Stadt auszuüben.
Was
ist Ende Februar, vom 23.2. - 28.2.04 unter dem Motto Autonome
Zentren schaffen in Nürnberg alles geplant?
In
der Aktionswoche sind unter anderem Informations- und
Diskussionsveranstaltungen zu den Themen AZ und Hausbesetzungen mit
bundesweiten ReferentInnen geplant. Des Weiteren wird es ein Hearing,
eine Demo und kreative, dezentrale Aktionen geben, bei denen alle
gefragt sind. Was genau läuft, findet ihr unter
www.alternative-kultur.tk
Und
auf Seite 8 der barricada. Zum Abschluss, wann gibt es denn endlich
wieder ein autonomes Zentrum in Nürnberg, am besten sogar noch
in Gostenhof?
Sicher
sagen können wir es nicht, aber alle die sich dafür
interessieren können bei uns vorbeischauen. Wir treffen uns
jeden Donnerstag zwischen 18.00 und 19.30 Uhr in der Schwarzen Katze.
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