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zeitung für autonome politik und kultur
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Barricada
FEBRUAR 2004


Alternative Kultur e.V. macht eine Aktionswoche:
Räume für eine ebensolche Kultur das (langfristige) ZIEL…


Nürnberg, mittlerweile schon ziemlich lange, eine Stadt ohne Autonomes Zentrum. Dass das auf Dauer kein Zustand ist, dachten sich einige Autonome und Menschen aus anderen linken Spektren und schlossen sich zu der „Initiative für ein selbstverwaltetes Jugend- und Kulturzentrum in Nürnberg“ zusammen. Jetzt sind sie ein Verein und planen eine Aktionswoche. Immer interessiert an lokalen, linken/ linksradikalen Projekten, haben wir mit ihnen ein Interview gemacht, um zu hören, was denn so geht … und nun lest selbst …


Alternative Kultur e.V., stellt euch doch einfach kurz mal vor, seit wann gibt es euch, wer macht bei euch alles mit, um was geht es euch?

Wir verstehen uns als ein offenes Bündnis, in dem sich Jugendliche, die an der Schaffung eines selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentrums interessiert sind beteiligen können. Als Verein bestehen wir seit Mai 2002, mit dem Thema befassen wir uns aber schon seit Ende 2001. Den Verein haben wir gegründet, um der Stadt als Verhandlungspartner gegenüber zu treten. Wir denken jedoch nicht, dass es alleine durch Verhandlungen möglich ist von der Stadt Räumlichkeiten zu erhalten. Wichtig ist es eine breite Öffentlichkeit zu mobilisieren.

Neben der Förderung alternativer Kultur beschäftigen wir uns mit Themen wie: Innenstadtvertreibung, Kürzungen bei alternativen Veranstaltungsorten und die totale Kommerzialisierung von Kulturangeboten.


Euer Ziel ist u.a. die Errichtung eines selbstverwalteten Jungend- und Kulturzentrums, welche Aktionen liefen denn bereits und wie kamen sie in der Öffentlichkeit an? Gibt’s denn eine Nachfrage und ein Interesse für ein Zentrum hier in Nürnberg?

Bisher veranstalteten wir drei gut besuchte Konzerte im Kunstverein mit lokalen Bands, der Großteil dieser Bands ist auch auf einer von uns veröffentlichten Soli-CD vertreten.

Des Weiteren haben wir mit mehreren Infoständen in der Innenstadt für unser Anliegen geworben, dabei sammelten wir bisher ca. 600 Unterschriften von Leuten, die sich für ein selbstverwaltetes Zentrum aussprechen. Diese Zahl ist angesichts des bisher noch geringen Bekanntheitskreises unserer Forderungen motivierend.

Im Kulturbereich gibt’s z.B. den KV im Z-Bau schon, wie sollte denn ein selbstverwaltetes Zentrum nach euren Vorstellungen aussehen?

Ein selbstverwaltetes Zentrum soll ein Ort sein, an dem jedeR sich aufhalten kann ohne auf Grund von Aussehen, Geschlecht, Sexualität oder sozialer Lage diskriminiert zu werden.

Uns ist es wichtig einen Ort zu erkämpfen an dem selbstverwaltetes und -bestimmtes Leben frei von kapitalistischem Konsumzwang und Hierarchien ermöglicht wird. Das AZ soll nicht nur Parties und Konzerten, sondern auch aktiver linker Politik Raum bieten. Daneben soll das AZ Platz bieten für Kneipenbetrieb zum Selbstkostenpreis, Bandproberäume, Kunst und Werkstätten.

Wie hat denn die Stadtverwaltung bisher auf eure Aktionen reagiert? Die SPD ist doch sicherlich nicht unglücklich, dass ihr die CSU in ihrer Amtsperiode die Schließung des KOMM´s abgenommen hat? Was erwartet ihr von der Stadt und OB Maly?

Infolge unserer Briefe an die Stadträte gab es bisher nur ein ergebnisloses Gespräch mit dem Jugendausschuss der SPD und sonst keine Reaktionen seitens der Stadt. Beim derzeitigen Kahlschlag bei sozialen und kulturellen Einrichtungen war dies jedoch auch nicht zu erwarten. Jetzt versuchen wir mit unserer Aktionswoche eine breite Öffentlichkeit zu gewinnen und so Druck auf die Stadt auszuüben.

Was ist Ende Februar, vom 23.2. - 28.2.04 unter dem Motto „Autonome Zentren schaffen“ in Nürnberg alles geplant?

In der Aktionswoche sind unter anderem Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu den Themen AZ und Hausbesetzungen mit bundesweiten ReferentInnen geplant. Des Weiteren wird es ein Hearing, eine Demo und kreative, dezentrale Aktionen geben, bei denen alle gefragt sind. Was genau läuft, findet ihr unter www.alternative-kultur.tk

Und auf Seite 8 der barricada. Zum Abschluss, wann gibt es denn endlich wieder ein autonomes Zentrum in Nürnberg, am besten sogar noch in Gostenhof?

Sicher sagen können wir es nicht, aber alle die sich dafür interessieren können bei uns vorbeischauen. Wir treffen uns jeden Donnerstag zwischen 18.00 und 19.30 Uhr in der Schwarzen Katze.

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