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FEBRUAR 2004


Argentinien - Piqueter@s: Erwerbslose organisieren sich!


Veranstaltung mit Susy Paz und Roberto Martino, AktivistInnen des Movimiento Teresa Rodriguez (MTR)

Sa., 14. Februar, 19.30 Uhr, Metroproletan

Veranst.: organisierte autonomie in Kooperation mit dem Metroproletan, Archiv & Bibliothek

Über zwei Jahre ist es her, dass es in Argentinien zu einem Aufstand kam. „Que se vayan todos“ - „Alle sollen abhauen“ war die Forderung. Neben offensiven politischen Aktionen wie Demonstrationen, Straßenblockaden, Fabrikbesetzungen formierte sich eine soziale Gegenstruktur. ProtagonistInnen dieser Bewegung waren u.a. die Piqueter@s (Erwerbslosenbewegungen). Durchaus heterogene Basisorganisationen, die neben zahlreichen anderen politischen Forderungen u.a. für die nach einer Arbeitslosenunterstützung eintreten.

Das MTR gründete sich 1996 in der Provinz Buenos Aires, nach Teresa Rodriguez, die bei den ersten Piqueter@protesten auf dem Weg zur Arbeit durch Polizeischüsse im Cutral-Cu ermordet wurde. Das MTR setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der soziale Gleichheit und Solidarität die Beziehungen unter den Menschen bestimmen. Das MTR ist eine autonome Organisation, die sich basisdemokratisch organisiert und an keinerlei Partei anknüpft. Zur Zeit sind ca. 3000 Familien im MTR organisiert, die sich in den jeweiligen Stadtteilen in der Provinz Buenos Aires und der Stadt Buenos Aires sowie im Chaco organisieren und auf wöchentlich stattfindenden Versammlungen ihre Entscheidungen treffen. Die Bereiche, in denen das MTR aktiv ist, sind Bildung, Gesundheit, produktive Bereiche und Organisationsstruktur.

Suzy Paz und Roberto Martino sind langjährige Mitglieder des MTR, sie berichten über Organisation der Piqueter@s am Beispiel des MTR, geben einen Einblick in die gelebte „Gegenstruktur“ und Widerstandsformen, sagen was über die Motive der Erwerbslosenbewegung und die aktuelle Situation in Argentinien. Ziel ist, Bezüge zur heutigen Situation in Europa herzustellen und eine internationale Zusammenarbeit zwischen den Bewegungen aufzubauen. Denn auch hier treibt das neoliberale Wirtschaften den Abbau des Sozialstaates immer weiter voran. Die soziale Absicherung wird auf ein Existenzminimum und auf eine Versorgung der Grundbedürfnisse herabgeschraubt. Die argentinische Situation zeigt in brutalster Weise wohin dies führen kann, bietet aber gleichzeitig auch einen Hoffnungsschimmer in Hinsicht auf die Kraft der Selbstorganisation der Betroffenen.

Welche/wer mehr vom MTR mitbekommen will, sollte zur Veranstaltung am 14.02. ins Metroproletan kommen. Welche/wer das MTR hautnah erfahren will, sollte auch zur Veranstaltung kommen und da mehr über eine (Arbeits-)Brigade zum MTR nach Argentinien erfahren. Die „mujeres sin fronteras“ aus Hamburg planen eine solche in diesem Frühjahr und werden über den Stand der Dinge berichten.

(Red.: Zur Veranstaltung kamen 72 Besucher. Deshalb eine Bitte an die Veranstalter: In Zukunft Stühle statt Polstersessel; es war einfach zu eng!)




Veranstaltungshinweis:

„Terror von Rechts - Die Gruppe um Martin Wiese, ihre Verbindungen nach Nürnberg und ihre Hintergründe“

Dienstag, 02.03.2004, 20:00 Uhr, Archiv Metroproletan, Eberhardshofstr. 11, Nbg.-Gostenhof

In Bayern, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wurden Mitglieder einer rechtsterroristischen Gruppierung festgenommen, welche u.a. plante, bei der Grundsteinlegung für das neue Jüdische Gemeindezentrum am Jakobsplatz in München am 09. November 2003 eine Bombe zu legen. In den durchsuchten Räumen wurden TNT, anderer Sprengstoff, Handgranaten, Zünder und Handfeuerwaffen gefunden.

Bei der Veranstaltung wird über Struktur und Umfeld der rechtsterroristischen Gruppe, ihre Mitglieder und deren Verbindungen zu anderen neofaschistischen Organisationen (auch in den Raum Nürnberg und zur FAF) gesprochen werden, sowie eine Einschätzung der Geschehnisse versucht werden. Dies wird im Kontext rechtsterroristischer Aktivitäten in Vergangenheit und Gegenwart und der aktuellen Reaktionen in neofaschistischen Kreisen geschehen. Das regelmäßige Neuentdecken und schnelle Wiedervergessen der neofaschistischen Gefahr durch Medien und Behörden wird ebenso kritisch beleuchtet, wie das Gerede von einer „Braunen Armee Fraktion“ seitens der Politik. Danach wollen wir gemeinsam über Einschätzung und antifaschistische Gegenaktivitäten diskutieren.

Mailto: metroproletan-archiv@web.de



aus dem Briefkasten:

„Matthias Fischer Nazischwein Wir kriegen dich! Deine Antifa“ haben wir zwischen Fürth und Fürth Stadeln gesprüht. Wir reagieren damit von antifaschistischer Seite auf das staatliche Verbot der Fränkischen Aktions Front, bei der M. Fischer führendes Mitglied ist. Fischer wohnt mit Freundin, Kind und Auto (weiß FÜ-CH-882) in der Steinachstr. 2 in Fürth Stadeln.

Vertrauen in den Staat haben wir nicht! Das Graffiti wurde binnen 24 Stunden entfernt! Aktiv gegen Neonazis werden und die eigenen Strukturen schützen!

Autonome Stadler Dorfjugend

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