Chronik: AKW Emsland (Lingen-II)

Kurzübersicht
Standort 49800 Lingen (Ems)
Betreiber Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH (KLE), Lingen
  (Gesellschafter: 87,5% RWE Power; 12,5 % E.ON Kernkraft)
Inbetriebnahme 19. April 1988
Reaktortyp Druckwasserreaktor (DWR) der 1300 MW-Konvoi-Baulinie Siemens (KWU)
AKW-Leistung 3850 MW therm / 1400 MW el brutto / 1329 MW el netto
Anzahl der Brennelemente im Reaktor 193
Brennelemente-Einsatz Uran-Brennelemente (BE) mit bis zu 4,4 Gew-% Uran-235Anreicherung.
Mischoxid-Brennelemente (MOX-BE) (reaktivitätsäquivalent zu 4 Gew-% angereichertem 
 Uran-BE)
Einsatzbereich Grundlastkraftwerk

 

Chronik: AKW Lingen

Kurzübersicht
Standort 49800 Lingen (Ems)
Betreiber Kernkraftwerke Lingen GmbH (Gesellschafter: 100% RWE Power)
Inbetriebnahme 31. Januar 1968
Reaktortyp Siedewasserreaktor (mit ölgefeuertem Überhitzer)
AKW-Leistung 520 MW therm / 252 MW el brutto / 240 MW el netto1)
Anzahl der Brennelemente im Reaktor ?1)
Brennelemente-Einsatz Uran-Brennelemente mit bis zu 2,34 % Anreicherung U-2351)
Einsatzbereich - am 05.01.1977 endgültig stillgelegt
- ab 22.03.1988 'Sicherer Einschluss'
- nach Genehmigungslage ab 2013 Beginn des vollständigen 'Rückbaus'

1) Betriebsdaten vor der Stillegung 

In Lingen ( Ems) befindet sich nicht nur das AKW Emsland (auch als AKW Lingen-II bezeichnet), sondern auch das 1977 stillgelegte AKW Lingen (AKW Lingen-I) der Kernkraftwerke Lingen GmbH. - Das AKW Lingen mit einem Siedewasserreaktor (und ölgefeuertem Überhitzer) mit 252 MW el brutto Leistung ging am 31.01.1968 in Betrieb und wurde am 05.01.1977 endgültig abgeschaltet. Ein unmittelbarer Abriss des AKW Lingen zur "grünen Wiese", wie dies derzeit z.B. bei den AKW Würgassen und Stade durchgeführt wird, erfolgte nicht. Stattdessen wurde der Atommeiler zunächst in einen sogenannten "Sicheren Einschluß" überführt, um später demontiert zu werden.
Mit dem Stillegungsverfahren war am 21.11.1985 begonnen worden, seit dem 30.03.1988 befindet sich das AKW Lingen im "Sicheren Einschluß". - Die Antragstellung zum 'Rückbau' des stillgelegten AKW Lingen erfolgte am 15.12.2008, mit dem Abriss soll voraussichtlich ab 2013 begonnen werden.

 

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(Letzte Aktualisierung: 10.01.2013)

 AKW Emsland / AKW Lingen 
10. Januar 2013
Unterlagen zum Abbruch des stillgelegten AKW Lingen öffentlich ausgelegt

Von der RWE Power AG wird am 10.01.13 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Unterlagen zum Abbau des Kernkraftwerks Lingen öffentlich ausgelegt" bekannt gegeben: "Das Kernkraftwerk Lingen (KWL) zählte zu den drei Demonstrationskraftwerken der frühen 60er Jahre. Es wurde bereits 1977 abgeschaltet und befindet sich seit 1985 in der Stilllegung (§7 Abs. 3 Atomgesetz). Ein Großteil der Gebäude wurde bereits zurückgebaut, so dass überwiegend nur noch der nukleare Teil der Anlage vorhanden ist. Diese Restanlage befindet sich seit 1988 im sogenannten Sicheren Einschluss."
Zu dem 'Sicheren Einschluss' eines Atommeilers wird von dem Atomenergie-Konzern erläutert: "Mit dem sicheren Einschluss einer kerntechnischen Anlage wird eine längere Phase dem Abbau vorgeschaltet, um das natürliche Abklingverhalten der Radioaktivität auszunutzen. Dafür wird die abgeschaltete Anlage nach dem Entfernen der Brennelemente durch bauliche und technische Maßnahmen in jeder Hinsicht so gesichert, dass Gefahren für die Umgebung ausgeschlossen sind."
"Planmäßig", so die RWE Power AG in der Mitteilung, "war die Beantragung zum Abbau der restlichen Anlage KWL für das Jahr 2010 vorgesehen. Inzwischen steht mit dem genehmigten Endlager Schacht KONRAD zukünftig ein Entsorgungspfad für die anfallenden Abfälle zur Verfügung, so dass der Antrag bereits im Dezember 2008 eingereicht wurde. Das Genehmigungsverfahren ist bereits weit fortgeschritten, alle notwendigen Unterlagen wurden erstellt und von der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde und deren hinzugezogenen Sachverständigen geprüft." Seitens der RWE Power AG wird weiter mitgeteilt: " Die wesentlichen Unterlagen, die das Vorhaben beschreiben, werden bis zum 12. Februar 2013 öffentlich in Hannover und Lingen ausgelegt. Nach anschließender Einbindung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit kann das niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz die Genehmigung zum Abbau der Anlage erteilen."

05. Dezember 2012
Niedersächsisches Umweltministerium leitet Öffentlichkeitsbeteiligung im atomrechtlichen Verfahren zum Abbruch des stillgelegten AKW Lingen ein

Seitens des Niedersächsischen Umweltministeriums wird am 05.12.12 in der Pressemitteilung Nr. 100/2012 mit dem Titel "Rückbau der Kernkraftwerks Lingen: Unterlagen können eingesehen werden" bekannt gegeben: "Im atomrechtlichen Genehmigungsverfahren zum Abbau des Kernkraftwerks Lingen, in dem auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird, leitet das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz nun die Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß den §§ 4 bis 7 der Atomrechtlichen Verfahrensverordnung (AtVfV) ein. Interessierte können den Antrag und die auszulegenden Unterlagen - Sicherheitsbericht, Umweltverträglichkeitsuntersuchung und Kurzbeschreibung - vom 13.12.2012 bis 12.02.2013 im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Archivstraße 2, 30169 Hannover, sowie im Dienstgebäude der Stadt Lingen, Bürgerbüro, Neue Straße 5, 49808 Lingen (Ems), einsehen."
"Einwendungen gegen den Antrag", so das Umweltministerium in Hannover weiter, "können während der Auslegungsfrist schriftlich oder zur Niederschrift bei der Genehmigungsbehörde oder bei der Stadt Lingen (Ems) vorgebracht und dann zu einem späteren Zeitpunkt mündlich erörtert werden. Die ausführliche Bekanntmachung ist am heutigen Mittwoch, 05. Dezember 2012, im Niedersächsischen Ministerialblatt und in den regionalen Tageszeitungen veröffentlicht."
"Das Kernkraftwerk Lingen war von 1968 bis 1977 in Betrieb. Nach der Stilllegung wurde es mit atomrechtlichem Genehmigungsbescheid vom November 1985 in den Sicheren Einschluss überführt; Nebengebäude (z. B. das Maschinenhaus) wurden bereits aus der atomrechtlichen Aufsicht entlassen und abgebaut bzw. werden anderweitig genutzt", wird vom Niedersächsischen Umweltministerium rückblickend mitgeteilt. "Der Betreiber RWE hat den Antrag für den Rückbau im Dezember 2008 gestellt. Der Abbau der verbliebenen Anlage soll in drei Teilprojekten - die ersten beiden auf Grundlage atomrechtlicher Genehmigungen - erfolgen; das dritte Teilprojekt beinhaltet den konventionellen Gebäudeabriss. Das Gesamtvorhaben ist in den ausliegenden Unterlagen beschrieben."

13. Juli 2012
AKW Emsland: Ölverlust am Ventilatorgetriebe eines Zellenkühlturms

Im AKW Emsland bei Lingen ist es erneut zu einem "Meldepflichtigen Ereignis" gekommenEin Ölverlust am Ventilatorgetriebe eines Zellenkühlturms wurde festgestellt.

Seitens der RWE Power AG wird darüber am 13.07.12 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Ölverlust am Ventilatorgetriebe eines Zellenkühlturms" berichtet: "An einem Ventilator eines Zellenkühlturms des Nebenkühlwassersystems zeigte sich eine Ölleckage. Grund war ein Riss in der Ölwanne des Getriebegehäuses. Das System wurde umgehend instandgesetzt und die Funktionsfähigkeit wieder hergestellt. Das Nebenkühlwassersystem ist vierfach vorhanden und dient der Wärmeabfuhr aus der Anlage im Normalbetrieb und bei Störungen. Die anderen drei Teilsysteme standen uneingeschränkt zur Verfügung womit die Sicherheit der Anlage jederzeit gewährleistet war", wird von der RWE Power AG in der Mitteilung versichert.
"Das Vorkommnis wurde", von der der RWE Power AG, "gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

03. Juli 2012
AKW Emsland: Magnetantriebe an Vorsteuerarmaturen im Frischdampfsystem defekt

Am 03.07.12 wird von der RWE Power AG in einer Mitteilung an die Presse mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Magnetantriebe ausgetauscht" ein weiterer 'Vorfall' im AKW Emsland gemeldet, demzufolge waren Magnetantriebe an Vorsteuerarmaturen im Frischdampfsystem defekt. - Über dieses "Meldepflichtige Ereignis" war vom Niedersächsischen Umweltministerium bereits zuvor am 02.07.12 in der Pressemitteilung Nr. 55/2012 kurz berichtet worden.
Von der RWE Power AG wird in deren Pressemitteilung am 03.07.12 ausgeführt: "An zwei von zwölf Magnetantrieben an Vorsteuerarmaturen im Frischdampfsystem kam es zu einer erhöhten Stromaufnahme. Vorsorglich wurden alle zwölf Magnetantriebe ausgetauscht. Die Ursache der Auffälligkeit wird ermittelt. Das Frischdampfsystem stellt die Verbindung zwischen Dampferzeugung und Turbine dar. Die Sicherheit der Anlage war nicht eingeschränkt", versichert die RWE Power AG in der Pressemitteilung.
"Das Vorkommnis wurde gemäß den deutschen Meldekriterien", von der RWE Power AG, "in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

29. Juni 2012
AKW Emsland: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

"Das Kernkraftwerk Emsland ist nach beendeter Revision wieder am Netz", berichtet die RWE Power AG am 29.06.12 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland produziert nach planmäßigem Revisionsende wieder Strom" und führt dazu weiter aus: "'Durch präzise Planung konnten wir das umfangreiche Revisionsprogramm termingerecht ausführen', freut sich Dr. Jürgen Haag, Leiter des Kernkraftwerks. Während der Revision sind auch 40 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns durch neue ersetzt worden. Das reicht, um für ein Jahr die Stromversorgung von 3,5 Millionen Haushalten zu sichern. Mehr als 7.500 Arbeitsvorhaben mussten bewältigt werden, dabei waren rund 1.700 Fachkräfte von Partnerfirmen unterstützend tätig, etwa 250 davon aus den umgebenden Landkreisen."
"Bestimmend für die Dauer der Revision", so die RWE Power AG in der Mitteilung, "waren in diesem Jahr die umfangreichen Arbeiten zum Austausch von Kühlwasserleitungen. Auch die weiteren Schwerpunkte wie der planmäßige Austausch von Transformatoren, die Wartung großer Motoren und die Wirbelstromprüfung der Rohre in zwei Dampferzeugern konnten wie vorgesehen durchgeführt werden. Für die Arbeiten sind mehr als 23 Millionen Euro aufgewendet worden."
Seitens der RWE Power AG wird in der Pressemitteilung eingeräumt: "Fünf meldepflichtige Ereignisse sind fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen der Aufsichtsbehörde in der Kategorie N (Normal) gemeldet worden. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) sind sie der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen. Einzelheiten hierzu sind bereits auf der Internetseite des Kraftwerks veröffentlicht worden. Die Revision konnte ohne gravierende Arbeitsunfälle beendet werden. Jürgen Haag: 'Das ist besonders wichtig. Arbeitssicherheit hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert.'"
"Im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums haben 50 unabhängige Sachverständige die Revisionstätigkeiten begutachtet. Nach erfolgreichem Abschluss aller Arbeiten und Prüfungen erteilte die Aufsichtsbehörde die Zustimmung zum Wiederanfahren des Kernkraftwerks Emsland. 'Mein Dank gilt allen Beteiligten, die dafür gesorgt haben, dass wir jetzt wieder sauber, zuverlässig und flexibel Strom erzeugen können', so Kraftwerksleiter Haag" in der Mitteilung an die Presse.
Abschließend wird darin mitgeteilt: "Die Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH ist die Betreibergesellschaft für das Kernkraftwerk Emsland und gehört zu 87,5 Prozent der RWE Power AG und zu 12,5 Prozent der E.ON AG."

Niedersächsisches Umweltministerium: "Kernkraftwerk Emsland nach Revision wieder am Netz"

Unter dem Titel "Kernkraftwerk Emsland nach Revision wieder am Netz" gibt das Niedersächsische Umweltministerium am 02.07.12 in der Pressemitteilung Nr. 55/2012 bekannt: "Nach dem jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Emsland seit Freitag, 29. Juni, wieder am Netz. Die Revision hatte am 9. Juni begonnen. Während des Stillstands sind 40 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern ausgetauscht worden. Außerdem wurden u.a. ca. 880 wiederkehrende Prüfungen durchgeführt, darunter Werkstoffprüfungen von Dampferzeugerheizrohren und die Inspektion des Abwasserabgabekanals."
"Im Rahmen der Revision sind dem Umweltministerium", laut dessen Pressemitteilung, "sieben Vorkommnisse nach der Meldekategorie N (Normal) gemeldet worden. Auf der siebenstufigen internationalen INES-Skala wurden sie in die Kategorie 0 eingeordnet." - Dazu führt das Umweltministerium in Hannover näher aus:
"- Aufgrund von Befunden in anderen deutschen Anlagen wurden Feinsicherungen auf elektronischen Baugruppen überprüft. Dabei sind vereinzelt nicht spezifikationsgerechte Sicherungen gefunden und ausgetauscht worden. Die Sicherungen sollen elektronische Bauteile schützen. Störungen sind im Anlagenbetrieb durch die nicht spezifikationsgerechten Sicherungen nicht aufgetreten.
- Bei einer Anlagenbegehung wurde in einer Kunststoffleitung des Anlagenentwässerungssystems im Reaktorgebäude eine Leckage detektiert. Das System dient der gezielten Sammlung von Abwässern und deren Zuführung in die Lagerung und Aufbereitung. Der betroffene Teil der Rohrleitung wurde ausgetauscht.
- Im Rahmen der Überprüfung von Kleinrohrleitungen zeigte sich ein Riss an einer Absaugeleitung am Gehäuse einer Hauptkühlmittelpumpe. In diesem System herrscht Unterdruck, so dass keine Leckage nach außen auftreten konnte. Das betroffene Leitungsstück wurde ausgetauscht
- Im Frischdampfsystem waren vereinzelt baugleiche elektrische Antriebe von Entwässerungsventilen an vertauschten Positionen eingebaut. Die betroffenen Antriebe wurden auf Ihre Sollpositionen umgesetzt. Weitere Bereiche wurden vorsorglich kontrolliert. Dies ergab keinen zusätzlichen Befund.  
- An der Brennelementlademaschine trat eine Störung in der Überwachung der Fahrgeschwindigkeit auf. Die Maschine wurde automatisch gestoppt. Nach erfolgter Reparatur stand die Brennelementlademaschine wieder uneingeschränkt zur Verfügung.
- An einer Entwässerungsleitung des vierfach vorhandenen gesicherten Nebenkühlwassersystems wurde eine Tropfleckage festgestellt. Wanddickenmessungen an der betroffenen Stelle zeigten, dass es sich um einen lokalen Fehler handelte, der die Integrität des Systems nicht beeinträchtigte. Im Zuge dieser und der kommenden Revisionen erfolgt der Austausch von vergleichbaren Rohrleitungsbereichen.
- Im Rahmen des planmäßigen Austausches von 26 Magnetantrieben einer Frischdampfarmaturenstation ist es zu Auffälligkeiten an 2 Magnetvorsteuerventilen gekommen. Aufgrund der in Reihe liegenden Vorsteuerventile hatte der Ausfall jeweils keine Auswirkungen auf die Gesamtanlage, da der Vorsteuerstrang abgesperrt blieb. Die beiden betroffenen Magnetantriebe wurden ausgetauscht."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten", so das Niedersächsische Umweltministerium in der Mitteilung, "wurden vom Niedersächsischen Umweltministerium und zugezogenen Sachverständigen der TÜV Nord EnSys, des Germanischen Lloyd sowie der Stangenberg und Partner Ingenieur GmbH kontrolliert und überprüft."

22. Juni 2012
AKW Emsland: Vertauschte Entwässerungsventilantriebe und Störung der Brennelementlademaschine

Die Pannenserie im AKW Emsland reißt nicht ab. Während der derzeitigen Jahresrevision in dem Atommeiler bei Lingen sind von der RWE Power AG am 22.06.12 gleich zwei weitere "Meldepflichtige Ereignisse" bekannt gegeben worden: Vertauschte Entwässerungsventilantriebe sowie eine Störung der Brennelementlademaschine.

Von der RWE Power AG wird darüber am 22.06.12 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Korrektur vertauschter Entwässerungsventilantriebe und Störung der Brennelementlademaschine" berichtet: "Während der laufenden Revision sind im Kernkraftwerk Emsland zwei meldepflichtige Ereignisse", die von dem Atomenergie-Konzern in die "Kategorie N (Normal)" eingestuft wurden, "fristgerecht der Aufsichtsbehörde innerhalb von fünf Werktagen gemeldet worden. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) sind sie der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."
"Bei einer Kontrolle wurde festgestellt, dass baugleiche elektrische Antriebe von Entwässerungsventilen im Frischdampfsystem an vertauschten Positionen eingebaut waren", wird von der RWE Power AG mitgeteilt. "Alle betroffenen Komponenten wurden auf ihre Sollpositionen umgesetzt und weitere Bereiche vorsorglich einer Kontrolle unterzogen."
Von der RWE Power AG wird in der Mitteilung an die Presse weiter ausgeführt: "Zudem trat an der Brennelementlademaschine eine Störung in der Überwachung der Fahrgeschwindigkeit auf. Die Maschine wurde gestoppt. Nach erfolgter Reparatur stand die Brennelementlademaschine wieder uneingeschränkt zur Verfügung."
"Die Sicherheit der Anlage war in beiden Fällen nicht eingeschränkt", wird von dem Atomenergie-Konzern RWE Power AG in der Pressemitteilung abschließend versichert.

20. Juni 2012
AKW Emsland: Riß an einer Absaugleitung am Gehäuse einer Hauptkühlmittelpumpe festgestellt

Ein neuer Defekt ist während der derzeitigen Revision im AKW Emsland festgestellt worden: Ein Riß an einer Absaugleitung am Gehäuse einer Hauptkühlmittelpumpe. - Bereits zuvor waren dort nicht spezifikationsgerechte Sicherungen und eine Leckage in einer Ableitung des Entwässerungssystem entdeckt worden.

Über das neue "Meldepflichtige Ereignis" im AKW Emsland bei Lingen wird von der RWE Power AG in einer Pressemitteilung am 20.06.12 mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Reparatur einer Absaugleitung im Anlagenentwässerungssystem" bekannt gegeben: "Während der laufenden Revisionsarbeiten zeigte sich ein Riss an einer Absaugleitung am Gehäuse einer Hauptkühlmittelpumpe. Hierdurch trat keine Leckage aus", wird von dem Atomenergie-Konzern in der Pressemitteilung hervorgehoben. "Das betroffene Leitungsstück wurde ausgetauscht und wird eingehend untersucht. Über das System werden gezielt Entleerungen und Ableitungen in Entwässerungsbehälter abgeführt."
"Das Vorkommnis wurde", von der RWE Power AG, "gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

15. Juni 2012
AKW Emsland: In dem Atommeiler wurden nicht spezifikationsgerechte Sicherungen und eine Leckage in einer Ableitung des Entwässerungssystem entdeckt

Während der derzeitigen Jahresrevision im AKW Emsland sind nicht spezifikationsgerechte Sicherungen und eine Leckage in einer Ableitung des Entwässerungssystem festgestellt worden.

Die RWE Power AG gibt am 15.06.12 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Austausch nicht spezifikationsgerechter Feinsicherungen und Reparatur einer Entwässerungsleitung" bekannt: "Im Rahmen von Überprüfungen während der laufenden Revision sind im Kernkraftwerk Emsland zwei meldepflichtige Vorkommnisse, die gemäß den deutschen Meldekriterien", von der RWE Power AG, "beide in die Kategorie N (Normal) eingestuft wurden, fristgerecht der Aufsichtsbehörde innerhalb von fünf Werktagen gemeldet worden. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) sind sie der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."
"Zum Einen wurden im Kernkraftwerk Emsland, aufgrund von Befunden in anderen deutschen Anlagen, Feinsicherungen auf elektronischen Baugruppen überprüft. Dabei sind vereinzelt nicht spezifikationsgerechte Feinsicherungen gefunden und im Zuge der Prüfung gegen spezifizierte Sicherungen ausgetauscht worden", räumt der Atomenergie-Konzern in der Mitteilung ein und erläutert dazu: "Die Sicherungen sollen elektronische Bauteile schützen."
"Des Weiteren wurde bei einer Kontrolle einer Kunststoffrohrleitung des Entwässerungssystem im Reaktorgebäude eine Leckage in einer Ableitung zu einem Gully detektiert", teilt die RWE Power AG weiter mit. "Das System dient der gezielten Sammlung von Abwässern und deren Zuführung in die Lagerung und Aufbereitung."
"In beiden Fällen war die Sicherheit der Anlage nicht eingeschränkt", wird in der RWE-Pressemitteilung abschließend versichert.

07. Juni 2012
AKW Emsland: Revision und Brennelementwechsel angekündigt

Das AKW Emsland bei Lingen wird am Sonnabend, dem 09.06.12, für die Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel abgeschaltet.

In der Pressemitteilung Nr. 48/2012 mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland geht für drei Wochen vom Netz" informiert das Niedersächsische Umweltministerium am 11.06.12: "Am morgigen Sonnabend, 9. Juni, wird das Kernkraftwerk Emsland (KKE) zur jährlichen Anlagenrevision mit Brennelementewechsel für etwa drei Wochen vom Netz genommen. Die Revision ist vorwiegend durch routinemäßige Instandhaltungsarbeiten und wiederkehrende Prüfungen gekennzeichnet. Geplant sind neben Arbeiten im konventionellen Bereich des Kraftwerks unter anderem Austauscharbeiten am nuklearen Nebenkühlwassersystem und Inspektionsarbeiten an Dampferzeugerheizrohren."
Vom Umweltministerium in Hannover wird dazu weiter ausgeführt: "Während des Stillstands werden 40 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue ausgetauscht und bereits eingesetzte Brennelemente inspiziert."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten", so das Niedersächsische Umweltministerium, "werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft." 

RWE Power AG: "Kernkraftwerk Emsland investiert 23 Millionen Euro in die kommende Revision"

"Das Kernkraftwerk Emsland (KKE) wird am Samstag, 9. Juni 2012, zur jährlichen 'Generalinspektion' mit Brennelementwechsel abgefahren", gibt die RWE Power AG in einer Pressemitteilung vom 07.06.12 mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland investiert 23 Millionen Euro in die kommende Revision" bekannt.
"Seit der vergangenen Revision hat das Kraftwerk bei einer hundertprozentigen Zeitverfügbarkeit rund 12,1 Milliarden Kilowattstunden erzeugt. Mit dieser CO2-frei erzeugten Strommenge können etwa 3,5 Millionen Haushalte rund um die Uhr versorgt werden", wird von dem Atomenergie-Konzern behauptet. "'Auch im Jahr 2011 war das KKE erneut unter den zehn besten Kernkraftwerken weltweit, sowohl bei der Leistung als auch bei der Verfügbarkeit. Dies ist ein Beleg für die hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit unserer Anlage', erläutert Kraftwerksleiter Dr. Jürgen Haag" in der RWE-Mitteilung. 'Die Belastung unserer Stromnetze durch stark schwankende Einspeisungen der regenerativen Energieträger nimmt immer mehr zu. Gerade flexibel einsetzbare und dabei zuverlässig laufende Anlagen wie unser Kernkraftwerk sind als Ausgleich besonders wichtig.'"
"Die im vergangenen Jahr begonnene Sanierung und der Austausch von Kühlwasserleitungen werden jetzt fortgeführt und zeitlich die diesjährige Revision bestimmen. Der Austausch von Transformatoren und die Wartung großer Motoren stellen weitere Schwerpunkte dar. In zwei von vier Dampferzeugern werden mehrere hundert Rohre einer Wirbelstromprüfung unterzogen. Zum Nachweis der einwandfreien Funktion aller Betriebssysteme stehen über 880 wiederkehrende Prüfungen auf dem Programm, bei denen beispielsweise die Funktionen von Ventilen und Schaltern kontrolliert werden." Von der RWE Power AG wird weiter mitgeteilt: "Der Brennstoff für den nächsten Betriebszyklus wird durch 40 neue Brennelemente in den Reaktorkern eingebracht."
"Mehr als 6.200 Arbeitsvorhaben müssen während der anstehenden Revision bewältigt werden. Um alle Arbeiten, Kontrollen, Prüfungen und Inspektionen im vorgesehenen Zeitrahmen abwickeln zu können, unterstützen 1.350 Fachleute von Partnerfirmen, von denen gut 250 aus der Region kommen, das Kraftwerkspersonal. Haag betont" laut der RWE-Pressemitteilung", dass für die Revisionsdurchführung zügiges, effektives und vor allem auch sicheres Arbeiten Voraussetzung ist: 'Wir legen besonderen Wert auf sicheres und unfallfreies Arbeiten. Deshalb werden alle unsere Mitarbeiter, auch die der Partnerfirmen, für die Einhaltung aller Arbeits- und Umweltschutzbestimmungen besonders geschult.' Im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums sind etwa 50 Sachverständige im Kraftwerk, die die sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten begutachten. Erst nach positiv bewertetem Abschluss dieser Arbeiten - voraussichtlich Ende Juni - wird das Kernkraftwerk Emsland mit der entsprechenden Genehmigung wieder angefahren."
Die Pressemitteilung der RWE Power AG endet mit der Aussage: "'Bei der Auftragsvergabe zur Revision werden Betriebe aus der Region bei gleichwertigen Angeboten bevorzugt berücksichtigt', betont Kraftwerksleiter Haag: 'Ein Investitionsvolumen von rund 23 Millionen Euro stellt dabei für die Region einen starken Wirtschaftsfaktor dar.'"

Das Herunterfahren des AKW Emsland für die Jahresrevision war von der RWE Power AG bereits am 01.06.12 in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. - 31. Mai 2012" angekündigt worden: "Die Anlage wird am 09.06.2012 planmäßig zur 24. Revision mit Brennelementwechsel abgefahren. In der Revision wird das KKE von rund 1350 Partnerfirmen-Mitarbeitern unterstützt. Die Arbeiten werden im Auftrag der Aufsichtsbehörde von etwa 50 Gutachtern begleitet. Im letzten Betriebszyklus lief das Kernkraftwerk mit 100 % Verfügbarkeit und wird bis zum Abfahren ca. 12,1 Milliarden kWh erzeugt haben."

Im vergangenen Jahr 2011 erfolgte die Jahresrevision im AKW Emsland vom 21.05.11 bis zum 08.06.11, während des Brennelementwechsels waren 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor ausgetauscht worden.

28. Mai 2012
Neuer Maschinentrafo am AKW Emsland eingetroffen

Am AKW Emsland bei Lingen ist ein neuer Maschinentrafo eingetroffen. Darüber berichtet die RWE Power AG am 28.05.12 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "417 Tonnen schwerer Trafo erreicht Kernkraftwerk Emsland": "Schwerstarbeit auch für die Bahn: Der Antransport eines neuen Maschinentrafos für das Kernkraftwerk Emsland erforderte eine ausgefeilte Logistik. Größe und Gewicht des Bauteils überschreiten übliche Transportmaße um ein Vielfaches. Bei einer Länge von fast 13 Metern, einer Breite von 3,8 Metern und einer Höhe von 4,7 Metern wiegt der neue Trafo etwa so viel wie 300 Fahrzeuge der Golf-Klasse."
"Bereits am 10. Mai 2012", so die RWE Power AG in der Mitteilung, "wurde der Transformator im Herstellerwerk Siemens in Nürnberg verladen und auf die große Fahrt ins Emsland geschickt. Ähnlich einem Schwertransport mit Überbreite auf der Straße musste auch der Schienenweg so geplant werden, dass der normale Bahnverkehr nicht beeinträchtigt wurde. Mit sehr geringer Geschwindigkeit näherte sich der Transport vorzugsweise nachts seinem Bestimmungsort, den er am Pfingstmontag erreichte."
"Der Projektverantwortliche für den Trafo im Kernkraftwerk Emsland, Ralf Stüwe, äußerte sich zufrieden mit dem Ablauf: 'Wir haben rund fünf Millionen Euro in das Projekt investiert und sind natürlich froh, dass der Trafo den Transport unbeschadet überstanden hat.' Die Arbeit für die Mitarbeiter des Kraftwerks beginnt jedoch erst. 'Im Laufe der nächsten Monate werden alle nötigen Hilfssysteme installiert und der Trafo auf seinen Einsatz vorbereitet', so Stüwe weiter. Der Austausch gegen das bisherige Aggregat wird", nach Aussage der RWE Power AG, "dann in der Kraftwerksrevision 2013 erfolgen."
"Dr. Jürgen Haag, Leiter des Kernkraftwerks, betont", in der RWE-Pressemitteilung, "die Wichtigkeit des neuen Maschinentrafos für den Einsatz des Kraftwerks: 'Um auch in den kommenden Jahren die Verfügbarkeit der Anlage auf dem bekannt hohen Niveau zu halten, müssen auch Anlagenteile ertüchtigt oder getauscht werden. Nur so kann das Kraftwerk auch künftig zuverlässig zur Versorgungssicherheit im Stromnetz beitragen.'"
In der Pressemitteilung wird von der RWE Power AG abschließend informiert: "Die Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH ist die Betreibergesellschaft für das Kernkraftwerk Emsland und gehört zu 87,5 Prozent der RWE Power AG und zu 12,5 Prozent der E.ON AG."

11. April 2012
AKW Emsland: Leckage an einer Rohrleitung des nuklearen Abwasseraufbereitungssystems

In einer kurzen Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Tropfleckage an einer Rohrleitung des nuklearen Abwasseraufbereitungssystems" wird von der RWE Power AG am 11.04.12 ein weiteres 'Ereignis' im AKW Emsland bei Lingen in Niedersachsen bekannt gemacht: "Bei einer Anlagenbegehung des nuklearen Abwasseraufbereitungssystems des Kernkraftwerks Emsland wurde an einer Schweißnaht eine Tropfleckage festgestellt. Die Leckage wurde umgehend beseitigt. Eine Kontrolle vergleichbarer Anlagenteile ergab keine weiteren Befunde."
"Das Vorkommnis wurde", Seitens der RWE Power AG, "gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

20. März 2012
Ventil im Feuerlöschsystem des AKW Emsland öffnete sich bei einer Überprüfung nicht

Die RWE Power AG gibt am 20.03.12 in einer kurzen Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Nichtöffnen eines Ventils im Feuerlöschsystem bei Prüfung" eine neue Panne in dem Atommeiler Emsland bei Lingen in Niedersachsen bekannt: "Bei einer Prüfung in einem Teilbereich des Feuerlöschsystems des Kernkraftwerks Emsland öffnete ein Löschwasserventil nicht. Ursache war eine abgesperrte Steuerleitung. Die Funktionsfähigkeit wurde umgehend wieder hergestellt und die Prüfung anschließend erfolgreich wiederholt."
"Das Vorkommnis wurde", Seitens der RWE Power AG, "gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

08. November 2011
AKW Emsland: Unplanmäßiger Start eines Notstromdiesels während einer Prüfung

Ein weiteres 'Vorkommnis' hat es im AKW Emsland der RWE Power AG gegeben: Bei einem Test startete ein Notstromdiesel außerplanmäßig. - Erst am 04.11.11 war von der RWE Power AG bekannt gegeben worden, daß eine Elektronikbaugruppe im Reaktorschutzsystem des Atommeilers defekt war.

Zu dem neuen 'Ereignis' im AKW Emsland wird am 08.11.11 von der RWE Power AG in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Fehlanregung eines Notspeisediesels bei einer wiederkehrenden Prüfung" ausgeführt: "Bei der Durchführung einer wiederkehrenden Prüfung wurde irrtümlich eine falsche Schaltung mit Prüfstrom beaufschlagt. Dies führte zum Spannungsabfall in einem von vier gleichwertigen Stromnetzen. Zur Wiederherstellung der Spannungsversorgung startete automatisch der zugeordnete Notspeisediesel. Die fehlerhafte Schaltung wurde umgehend rückgängig gemacht."
"Alle weiteren Notstromsysteme standen uneingeschränkt zur Verfügung", wird von dem Atomenergie-Konzern in der Mitteilung versichert.
"Das Vorkommnis wurde", von der RWE Power AG, "gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

04. November 2011
Defekte Elektronikbaugruppe im Reaktorschutzsystem des AKW Emsland festgestellt

Im AKW Emsland der RWE Power AG hat es einen neuen Zwischenfall gegeben: In dem Atommeiler wurde eine defekte Elektronikbaugruppe im Reaktorschutzsystem festgestellt. Im sogenannten 'Anforderungsfall' hätte dies zur Folge gehabt, daß eine langfristige Umschaltung auf den Nachkühlbetrieb in einem von vier Kühlsystemen nicht sofort möglich gewesen war.

Von der RWE Power AG wird am 04.11.11 zu dem neuen 'Ereignis' im AKW Emsland in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Defekte Baugruppe im Reaktorschutz bei einer wiederkehrenden Prüfung festgestellt" berichtet: "Bei der Durchführung einer wiederkehrenden Prüfung wurde eine defekte Elektronikbaugruppe im Reaktorschutzsystem entdeckt. Im Anforderungsfall wären die automatischen Reaktorschutzmaßnahmen umgehend erfolgt", behauptet die RWE Power AG in der Mitteilung, räumt aber ein: "Lediglich die langfristige Umschaltung auf den Nachkühlbetrieb wäre in einem von vier gleichwertigen Kühlsystemen nicht sofort möglich gewesen."
"Die Baugruppe wurde umgehend ausgetauscht. Alle weiteren Kühlsysteme standen uneingeschränkt zur Verfügung", wird von der RWE Power AG dazu weiter versichert.
"Das Vorkommnis wurde", von der RWE Power AG, "gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

06. August 2011
Nach dem geänderten Atomgesetz darf das AKW
Emsland bis Ende 2022 am Netz bleiben

Der sogenannte 'beschleunigte Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland' hat die letzte Hürde genommen: Bundespräsident Christian Wulff (CDU) fertigte am 31.07.11 'nach sorgfältiger Prüfung' der Verfassungsmäßigkeit das 13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes aus, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin dazu mit. Auch die sechs Begleitgesetze für die 'Energiewende' unterzeichnete Wulff.
Nach dem katastrophalen Reaktorunfall am 11.03.11 im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi (AKW Fukushima-1) hatte die deutsche Bundsregierung beschlossen, schneller als geplant - nämlich bis 2022 - aus der Atomenergie auszusteigen und die erst im vergangenen Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke zurückgenommen.
Die entsprechenden Gesetzesentwürfe hatte der Deutsche Bundestag Ende Juni und der Bundesrat Anfang Juli 2011 gebilligt. Nach deren Verkündung im Bundesgesetzblatt sind die Gesetze in Kraft getreten.

=> Damit bleiben die sechs Atomkraftwerke endgültig vom Netz, die bereits im Zuge des Moratoriums abgeschaltet worden waren: AKW Biblis-A und -B, AKW Isar-1, AKW Neckarwestheim-1, AKW Philippsburg-1 und das AKW Unterweser. Hinzu kommen die Atommeiler in Brunsbüttel und Krümmel, die zum Zeitpunkt des Moratoriums bereits abgeschaltet waren.

Bis zum entsprechenden Jahresende folgen Grafenrheinfeld (2015), Gundremmingen-B (2017), Philippsburg-2 (2019), Grohnde, Gundremmingen-C und Brokdorf (2021) sowie schließlich Isar-2, Emsland und Neckarwestheim-2 (2022).

Das "Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren" (Atomgesetz), AtG, in der Fassung vom 31.07.11 sagt dazu aus::

"§ 7 Genehmigung von Anlagen
(1a) Die Berechtigung zum Leistungsbetrieb einer Anlage zur Spaltung von Kernbrennstoffen zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität erlischt, wenn die in Anlage 3 Spalte 2 für die Anlage aufgeführte Elektrizitätsmenge oder die sich auf Grund von Übertragungen nach Absatz 1b ergebende Elektrizitätsmenge erzeugt ist, jedoch spätestens
1. mit Ablauf des 6. August 2011 für die Kernkraftwerke Biblis A, Neckarwestheim 1, Biblis B, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser, Philippsburg 1 und Krümmel,
2. mit Ablauf des 31. Dezember 2015 für das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld,
3. mit Ablauf des 31. Dezember 2017 für das Kernkraftwerk Gundremmingen B,
4. mit Ablauf des 31. Dezember 2019 für das Kernkraftwerk Philippsburg 2,
5. mit Ablauf des 31. Dezember 2021 für die Kernkraftwerke Grohnde, Gundremmingen C und Brokdorf,
6. mit Ablauf des 31. Dezember 2022 für die Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2."

08. Juni 2011
AKW Emsland: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Vom Niedersächsischen Umweltministerium wird in der Pressemitteilung Nr. 51/2011 mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland nach Revision wieder am Netz" am 08.06.11 bekannt gegeben: "Nach Abschluss des jährlich notwendigen Brennelementwechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Emsland seit heute (Mittwoch) [08.06.11] wieder am Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums. Während des Stillstands wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht."
Seitens des Niedersächsischen Umweltministerium wird weiter berichtet: "In der Revision, die am 21. Mai begonnen hatte, wurden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Im Vordergrund standen dabei unter anderem: 
- Inspektion von Brennelementen, Kern- und Reaktordruckbehälter-Einbauten sowie der Austausch von 41 Steuerelementen gegen neugefertigte Steuerelemente
- Ultraschall-Prüfung der Volumenausgleichsleitung aufgrund von Befunden in einer anderen Anlage
- Ultraschall-Prüfung von Schweißnähten im Nachkühlsystem
- Inspektion einer Hauptkühlmittelpumpe."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten wurden vom Niedersächsischen Umweltministerium und den zugezogenen Sachverständigen, der TÜV Nord EnSys sowie des Germanischer Lloyd, intensiv kontrolliert und überprüft", versichert das Umweltministerium in Hannover abschließend.

RWE Power AG: "Kernkraftwerk Emsland ist wieder am Netz"

In einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland ist wieder am Netz" vom 09.06.11 wird von der RWE Power AG das Wiederanfahren des AKW Emsland nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel bestätigt: "Die 23. Revision des Kernkraftwerks Emsland ist beendet: Das Kraftwerk steht dem Lastverteiler wieder mit voller Leistung zur Verfügung und kann nach den Erfordernissen des Strommarktes eingesetzt werden. Die Synchronisation mit dem deutschen Verbundnetz wurde gestern vorgenommen."
"Bei der Revision sind 44 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktors durch neue ersetzt worden; auch wurden 41 neue Steuerelemente eingebracht. Zur Instandhaltung und Erneuerung flossen", nach Aussage der RWE Power AG, "Investitionen von mehr als 25 Millionen Euro in die Anlage. Mehr als 6.800 Arbeitsvorhaben mussten bewältigt werden, dabei waren rund 1.550 Fachkräfte von Partnerfirmen unterstützend tätig, etwa 250 davon aus den umgebenden Landkreisen. 50 unabhängige Sachverständige haben im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums die Arbeiten begutachtet."
RWE Power gibt in der Pressemitteilung weiter bekannt: "Nach Beendigung aller Maßnahmen und Prüfungen hat die Aufsichtsbehörde die Zustimmung zum Wiederanfahren für das Kernkraftwerk Emsland erteilt, das somit für einen neuen einjährigen Betriebszyklus zur Verfügung steht."
"'Die hohe Qualität unserer Anlage hat sich bei den in der Revision durchgeführten Prüfungen erneut bestätigt.', erläutert Horst Kemmeter, Leiter des Kernkraftwerks", laut der RWE-Pressemitteilung. 'Für die geleistete Arbeit und das gezeigte Engagement danke ich allen Mitarbeitern. Durch ihre perfekte Zusammenarbeit konnten alle Arbeiten im geplanten Rahmen erledigt werden.'"

18. Mai 2011
Revision und Brennelementwechsel im AKW Emsland angekündigt

Zur Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel wird das AKW Emsland am Sonnabend, dem 21.05.11, abgeschaltet.

In der Pressemitteilung Nr. 47/2011 gibt das Niedersächsische Umweltministerium unter dem Titel "Kernkraftwerk Emsland geht für Revision vom Netz" am 18.05.11 bekannt: "Am (kommenden) Sonnabend [21.05.11] wird das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision für etwa drei Wochen vom Netz genommen, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums."
"Während des Stillstands", so das Niedersächsische Umweltministerium in der Pressemitteilung, "sollen 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden. In der diesjährigen Revision werden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt." Das Niedersächsische Umweltministerium führt dazu näher aus: "Im Vordergrund stehen dabei unter anderem: Inspektion von Brennelementen, Kern- und Reaktordruckbehälter-Einbauten sowie der Austausch von 41 Steuerelementen gegen neugefertigte Steuerelemente, Ultraschall-Prüfung der Volumenausgleichsleitung aufgrund von Befunden in einer anderen Anlage, Ultraschall-Prüfung von Schweißnähten im Nachkühlsystem, Inspektion einer Hauptkühlmittelpumpe."

RWE Power AG: "Kernkraftwerk Emsland geht planmäßig in die 23. Revision mit Brennelementwechsel"

"Das Kernkraftwerk Emsland wird am Samstag, 21. Mai 2011, zur jährlichen Revision mit Brennelementwechsel abgefahren", bestätigt der Betreiber RWE Power AG am 18.05.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland geht planmäßig in die 23. Revision mit Brennelementwechsel". 
"Im vergangenen Betriebsjahr hat das Kraftwerk bei einer Zeitverfügbarkeit von 99,9 Prozent rund 11 Milliarden Kilowattstunden erzeugt. Damit können rund 3,5 Millionen Haushalte rund um die Uhr mit CO2-frei erzeugtem Strom versorgt werden", wird von der RWE Power AG behauptet. "'Seit Inbetriebnahme betreiben wir das Kernkraftwerk Emsland mit einer Verfügbarkeit von über 94 Prozent. Dieser weltweite Spitzenwert ist ein Beleg für die hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit der Anlage', erläutert Kraftwerksleiter Horst Kemmeter. 'Die Belastung unserer Stromnetze durch stark schwankende Einspeisungen der regenerativen Energieträger nimmt immer mehr zu.'" Aufgrund dessen wird von dem AKW-Leiter in der RWE-Mitteilung an die Presse unterstrichen: "'Gerade flexibel einsetzbare und dabei zuverlässig laufende Anlagen wie unsere Kernkraftwerke sind als Ausgleich besonders wichtig'".
"Die diesjährige Revision wird zeitlich im Wesentlichen durch die Sanierung und den Austausch von Kühlwasserleitungen sowie Arbeiten an den Transformatoren bestimmt", teilt RWE Power weiter mit. "Um die einwandfreie Funktion aller Betriebssysteme zu gewährleisten, stehen über 820 wiederkehrende Prüfungen auf dem Programm, bei denen beispielsweise die Funktion von Ventilen und Schaltern kontrolliert wird. Auch der Druckhalter des Systems wird in diesem Jahr mithilfe eines ferngesteuerten U-Boots inspiziert. Für den nächsten Betriebszyklus werden 44 der insgesamt 193 Brennelemente gewechselt sowie 41 neue Steuerelemente eingebracht."
"Bei der Revision müssen mehr als 5.500 Arbeitsvorhaben bewältigt werden. Für die anstehenden Kontrollen, Prüfungen und Inspektionen unterstützen 1.350 Fachleute von Partnerfirmen, von denen gut 250 aus der Region kommen, das Kraftwerkspersonal. Kemmeter betont, dass für die Revisionsdurchführung zügiges, effektives und vor allem auch sicheres Arbeiten Voraussetzung ist: 'Sicheres, unfallfreies Arbeiten unter Einhaltung aller Arbeits- und Umweltschutzbestimmungen ist Vorgabe für die Durchführung aller Tätigkeiten. Deshalb werden alle unsere Mitarbeiter, auch die der Partnerfirmen, besonders geschult.' 50 Sachverständige, die im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums tätig sind, begutachten die auszuführenden Arbeiten. Erst nach positiv bewertetem Abschluss aller Arbeiten - voraussichtlich vor Pfingsten - kann das Kernkraftwerk Emsland mit der entsprechenden Genehmigung wieder angefahren werden", wird von RWE Power verkündet.
In der Pressemitteilung der RWE Power AG wird abschließend hervorgehoben: "'Bei der Auftragsvergabe zur Revision werden Betriebe aus der Region bei gleichwertigen Angeboten bevorzugt berücksichtigt', betont Kraftwerksleiter Kemmeter: 'Ein Investitionsvolumen von rund 25 Millionen Euro stellt für die Region somit einen starken Wirtschaftsfaktor dar.'"

Im vergangenen Jahr erfolgte die Jahresrevision im AKW Emsland vom 05.06.10 bis zum 25.06.10, während des Brennelementwechsels waren 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor ausgetauscht worden.

24. März 2011
AKW Lingen: Ungeplante automatische Abschaltung der Lüftungsanlage

"Im stillgelegten Kernkraftwerk Lingen kam es im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung ungeplant zu einer automatischen Abschaltung der Lüftungsanlage", gibt die RWE Power AG in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Lingen (KWL): Abschaltung der Lüftungsanlage" erst am 04.04.11 bekannt. "Ursache war eine Unterbrechung der Spannungsversorgung."
"Das Vorkommnis wurde", nach Aussage der RWE Power AG in der Mitteilung, "der Aufsichtsbehörde am 24.03.2011 als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft. Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang ist."

30. Juli 2010
AKW Emsland: Notspeisediesel während einer Prüfung abgeschaltet

Im AKW Emsland der RWE Power AG hat es erneut eine Panne gegeben: Bei einer Prüfung kam es zu einer Abschaltung eines der vier vorhandenen Notspeisediesel.

Über das neue 'Vorkommnis' im AKW Emsland berichtet die RWE Power AG am 30.07.10 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Notspeisediesel während einer wiederkehrenden Prüfung abgeschaltet": "Während einer wiederkehrenden Prüfung ist es zu einer Abschaltung eines der vier vorhandenen Notspeisediesel gekommen. Ursache hierfür war eine zuvor händisch nicht korrekt arretierte Ansaugklappe. Der Fehler wurde umgehend behoben. Die Klappen der anderen Dieselmotoren zeigten keine Fehlstellung."
"Das Vorkommnis wurde" von der RWE Power AG "gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

01. Juli 2010
AKW Emsland: Aus technischen Gründen kurzfristig vom Netz

"Das Kernkraftwerk Emsland wurde in der Zeit vom 01. bis 15.07.2010 überwiegend mit voller Leistung eingesetzt", teilt die RWE Power AG in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. - 15. Juli 2010" des AKW Emsland am 16.07.10 einleitend mit.
"Im Berichtszeitraum wurden 484 Millionen kWh produziert. Seit Jahresanfang sind damit 5,898 Milliarden kWh erzeugt worden. Am 08.07.2010 hat das Kraftwerk ein Jubiläum gefeiert: Die 250 milliardste Kilowattstunde Strom ist ins Verbundnetz eingespeist worden. Damit hat das Kernkraftwerk Emsland einen wichtigen Beitrag zur Versorgung des Landes geleistet und zudem der Atmosphäre über 200 Millionen Tonnen CO2 erspart", wird von dem Atomenergie-Konzern behauptet.
"Nach dem Wiederanfahren im Anschluss an die diesjährige Revision wurde festgestellt, dass die Dampfrate über die Druckhalter-Armaturenstation höher war als gewöhnlich", gibt die RWE Power AG in dem Betriebsbericht bekannt. "Um diese Rate auf den Normalwert zu reduzieren, wurde die Anlage am 01.07.2010 für etwa 3 Stunden vom Netz genommen. Der Vorgang hatte", nach Aussage der RWE Power AG, "keine sicherheitstechnische Bedeutung, die Aufsichtsbehörde war informiert."
"Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte", wird von der RWE Power AG versichert.

25. Juni 2010
AKW Emsland: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

In der Pressemitteilung Nr. 64/2010 mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland nach Revision wieder am Netz" wird vom Niedersächsischen Umweltministerium am 25.06.10 bekannt gegeben: "Nach dem jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Emsland seit heute (Freitag) [25.06.10] wieder am Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums. Während des Stillstands sind 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht worden."
Das Niedersächsische Umweltministerium teilt darin weiter mit: "In der Revision - die am 05. Juni begonnen hatte - wurden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt: unter anderem insgesamt ca. 720 Wiederkehrenden Prüfungen an Armaturen, Pumpen und Behältern sowie an elektrischen und leittechnischen Einrichtungen, die Ultraschallprüfung des Reaktordruckbehälters (Unterteil und Deckel) sowie die Prüfung von Dampferzeugerheizrohren in zwei Dampferzeugern."
"Im Rahmen der Revision sind dem Umweltministerium", laut dessen Pressemitteilung, "zwei Vorkommnisse nach der Meldekategorie N (Normal) gemeldet worden, sie wurden unterhalb der siebenstufigen internationalen INES-Skala in die Stufe 0 eingeordnet:
- Beim Abfahren der Anlage wurde eine Nachkühlpumpe durch das betriebliche Schutzsystem abgeschaltet. Die anderen drei Pumpen, des vierfach vorhandenen Nachkühlsystems standen uneingeschränkt zur Verfügung. Ursache war die Verschmutzung eines Feinfilters im Dichtungssystem der Pumpe.
- Bei den Überprüfungen an Rohrleitungshalterungen wurden einzelne Abweichungen festgestellt. Die Funktionsfähigkeit der Rohrleitungen war jedoch jederzeit gewährleistet. Da es sich um einen systematischen Fehler handelt, wurden die Abweichungen angezeigt."

RWE Power AG: "Kernkraftwerk Emsland erzeugt wieder Strom"

Die RWE Power AG bestätigt am 25.06.10 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland erzeugt wieder Strom" das Wiederanfahren des AKW Emsland nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel:
"Nach Abschluss der jährlichen Revision wurde das Kernkraftwerk Emsland mit dem deutschen Verbundnetz synchronisiert und produziert seit dem 25.06.09 wieder mit voller Leistung Strom. Bei der Revision wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktors ausgetauscht. In die Anlage wurden zur Instandhaltung und Erneuerung mehr als 25 Millionen Euro investiert. Die Arbeiten wurden von mehr als 2000 Mitarbeitern durchgeführt. 'Das es dabei zu keinen Arbeitsunfällen kam, zeigt, dass Arbeitssicherheit bei uns höchste Priorität hat und von den Mitarbeitern auch gelebt wird', so Horst Kemmeter, Leiter des Kernkraftwerks", in der Mitteilung der RWE Power AG. "Die Ausführung der Arbeiten wurde von unabhängigen Gutachtern unterschiedlicher Sachverständigenorganisationen begleitet."
"Nach Beendigung aller Maßnahmen und Prüfungen hat die Aufsichtsbehörde die Zustimmung zum Wiederanfahren für das Kernkraftwerk Emsland erteilt, das somit für einen neuen einjährigen Betriebszyklus zur Verfügung steht", wird von der RWE Power AG weiter bekannt gegeben.
In der Pressemitteilung wird von der RWE Power AG abschließend informiert: "Die Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH ist die Betreibergesellschaft für das Kernkraftwerk Emsland und gehört zu 87,5 Prozent der RWE Power AG und zu 12,5 Prozent der E.ON AG."

RWE Power AG: "Kernkraftwerk Emsland: Abweichungen an Rohrleitungshalterungen"

Von der RWE Power AG wird am 25.06.10 in einer zweiten Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Abweichungen an Rohrleitungshalterungen" über ein weiteres 'Ereignis' im AKW Emsland berichtet: "Im Rahmen von Überprüfungen an Rohrleitungshalterungen wurden einzelne Abweichungen festgestellt. Die Funktionsfähigkeit der Rohrleitungen war jedoch jederzeit gewährleistet", wird von dem Atomenergie-Konzern versichert. "Alle Abweichungen wurden umgehend behoben."
"Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft." Von der RWE Power AG wird betont: "Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang ist."

05. Juni 2010
AKW Emsland: Abschaltung einer Nachkühlpumpe beim Abfahrvorgang zur Revision

Beim Herunterfahren des AKW Emsland zur Revision mit Brennelementwechsel am 05.06.10 hat es eine Panne gegeben: Eine von vier Nachkühlpumpen wurde durch den betrieblichen Aggregateschutz automatisch abgeschaltet. Die Ursache dafür ist bislang unbekannt.

Die RWE Power AG hat über das neue 'Ereignis' im AKW Emsland erst am 11.06.10 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Automatische Abschaltung einer Nachkühlpumpe" bekannt gegeben: "Im Rahmen des Abfahrvorgangs zur diesjährigen Revision wurde eine von vier Nachkühlpumpen durch den betrieblichen Aggregateschutz automatisch abgeschaltet. Die anderen drei Pumpen, des vierfach vorhandenen Nachkühlsystems standen uneingeschränkt zur Verfügung. Die Ursachenklärung wurde umgehend eingeleitet."
"Gemäß den deutschen Meldekriterien wurde das Vorkommnis in die Kategorie N (Normal) eingestuft und vorläufig der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet", wird in der Mitteilung von der RWE Power AG ausgesagt. "Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

04. Juni 2010
Revision und Brennelementwechsel im AKW Emsland angekündigt

Das AKW Emsland wird am Sonnabend, den 05.06.10, zur Revision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel abgeschaltet.

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt in der Pressemitteilung Nr. 53/2010 mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland geht für Revision vom Netz" am 04.06.10 dazu bekannt: "Morgen (Sonnabend) wird das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision vom Netz genommen, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums."
"Während des Stillstands sollen 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden", teilt das Niedersächsische Umweltministerium darin weiter mit. "In der diesjährigen Revision werden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei unter anderem die Durchführung von insgesamt ca. 720 Wiederkehrenden Prüfungen an Armaturen, Pumpen und Behältern sowie an elektrischen und leittechnischen Einrichtungen, die Ultraschallprüfung des Reaktordruckbehälters (Unterteil und Deckel) sowie die Prüfung von Dampferzeugerheizrohren in zwei Dampferzeugern."

RWE Power AG: "Kernkraftwerk Emsland investiert 23 Millionen Euro in die 22. Revision"

"Das Kernkraftwerk Emsland wird am morgigen Samstag (5. Juni 2010) zur jährlichen Revision mit Brennelementwechsel abgefahren", bestätigt die RWE Power AG am 04.06.10 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland investiert 23 Millionen Euro in die 22. Revision".
"Vorbereitend auf die Revision ist die Infrastruktur optimiert worden. Hierzu wurde das vorhandene Reststoffgebäude erweitert, um die ausgebauten Komponenten und Maschinenteile unter Einhaltung der neuesten Umweltschutzbestimmungen reinigen zu können", gibt die RWE Power AG bekannt. "Dieses Projekt hat ein Investitionsvolumen von 500.000 Euro, das an ortsansässige Firmen ging. Zur Erweiterung des Kontrollbereichszugangs hat das Kraftwerk weitere 300.000 Euro in die Hand genommen. Kemmeter [Kraftwerksleiter]: 'Optimale Arbeitsbedingungen sind die Voraussetzung für zügiges, effektives und vor allem auch sicheres Arbeiten.' Und weiter: 'Denn über allen Tätigkeiten und Maßnahmen steht die Devise: sicheres, unfallfreies Arbeiten unter Einhaltung der Umweltschutz- und Brandschutzbestimmungen sowie der behördlichen Auflagen.'"
Von der RWE Power AG wird weiter mitgeteilt: "Ein Höhepunkt der Revision ist die Inspektion der beiden Niederdruck-Turbinen. Nach einer Umrüstung im Jahr 2000 öffnen die Techniker dazu erstmals wieder die Turbine. Bestimmend für die Revisionsdauer sind zudem die Sanierung und der Austausch von Kühlwasserleitungen. Um die einwandfreie Funktion aller Betriebssysteme zu gewährleisten, stehen über 800 wiederkehrende Prüfungen auf dem Programm, bei denen beispielsweise die Funktion von Ventilen und Schaltern kontrolliert und der Reaktordruckbehälter per Ultraschall geprüft wird. Für den nächsten Betriebszyklus werden 44 der insgesamt 193 Brennelemente gewechselt."
"Bei der Revision müssen mehr als 5.200 Arbeitsvorhaben bewältigt werden. Für die anstehenden Kontrollen, Prüfungen und Inspektionen unterstützen 1.500 Fachleute von Fremdfirmen, von denen gut 250 aus der Region kommen, das Kraftwerkspersonal. Sachverständige, die im Auftrag des Niedersächsischen Umweltministeriums tätig sind, begutachten die auszuführenden Arbeiten. Erst nach positiv bewertetem Abschluss aller Arbeiten - voraussichtlich Ende Juni - kann das Kernkraftwerk Emsland mit der entsprechenden Genehmigung wieder angefahren werden", wird von der RWE Power AG ausgesagt.
Von der RWE Power AG wird in der Pressemitteilung hervorgehoben: "'In dieser Revision investieren wir rund 23 Millionen EuroBetriebe aus der Region werden bei gleichwertigen Angeboten bei der Auftragsvergabe bevorzugt berücksichtigt', betont der Kraftwerksleiter. Kemmeter: 'Das unterstreicht unsere Rolle als starker Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor in der Region.'"
"Die Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH ist die Betreibergesellschaft für das Kernkraftwerk Emsland und gehört zu 87,5 Prozent der RWE Power AG und zu 12,5 Prozent der E.ON AG", erklärt die RWE Power AG in der Mitteilung abschließend.

Im vergangenen Jahr erfolgte die Jahresrevision im AKW Emsland vom 13.06.09 bis zum 28.06.09, während des Brennelementwechsels waren 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor ausgetauscht worden.

11. Februar 2010
AKW Emsland: Minderung der Rohrwandstärken im nuklearen Abwassersammelsystem festgestellt

In einer Pressemitteilung vom 11.02.10 gibt der Atomenergie-Konzern RWE Power AG unter der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Schwächungen der Rohrwandstärken im Bereich von Schweißnähten im Abwassersammelsystem festgestellt" ein neues meldepflichtiges 'Ereignis' im AKW Emsland bekannt: "Bei der Überprüfung von Schweißnähten im Bereich des nuklearen Abwassersammelsystems im Kernkraftwerk Emsland sind an 3 Rohrstücken Schwächungen der Wandstärken festgestellt worden."
"Die Überprüfung ist aufgrund eines Ereignisses in einer anderen kerntechnischen Anlage vorgenommen worden", wird von der RWE Power AG in der Mitteilung ausgesagt. Von dem Atomenergie-Konzern wird versichert: "Es sind keine Leckagen aufgetreten. Die Rohrleitungsstücke werden ersetzt. Die Ursachenklärung läuft."
"Gemäß den deutschen Meldekriterien wurde das Vorkommnis" Seitens der RWE Power AG "in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

22. Januar 2010
Defekt am Kühlmitteleinspeisesystem im AKW Emsland

Der Atomenergie-Konzern RWE Power AG berichtet in einer Pressemitteilung am 22.01.10 unter der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Funktionsbeeinträchtigung an einem Überströmventil" über ein weiteres meldepflichtiges 'Ereignis' im AKW Emsland: "Im Rahmen einer regelmäßig wiederkehrenden Prüfung an einem vierfach vorhandenen Kühlmitteleinspeisesystem wurde der vorgesehene Druck in einem Strang geringfügig unterschritten. Ursache hierfür war die Schwergängigkeit eines Überströmventils."
"Das Ventil wurde", nach Aussage der RWE Power AG, "inspiziert und instandgesetzt. Die Überströmventile der anderen Teilsysteme zeigten keine Auffälligkeiten."
"Gemäß den deutschen Meldekriterien wurde das Vorkommnis" von der RWE Power AG "in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

03. August 2009
AKW Emsland ist wieder am Netz

"Zehn Tage nach der Schnellabschaltung wegen eines Störfalls ist das Atomkraftwerk Emsland in Lingen am Montag [03.08.09] wieder ans Netz gegangen", meldet am 03.08.09 um 17:27 Uhr die Nachrichtenagentur AP unter der Schlagzeile "AKW in Lingen wieder am Netz". "Das Kraftwerk habe alle Funktionsprüfungen erfolgreich absolviert und sei am Montagnachmittag nach und nach auf normale Leistung hochgefahren worden, sagte eine Sprecherin des Betreibers RWE. Die Funktionsprüfungen hätten auch eine deutliche Reduzierung der Kraftwerksleistung und eine kurzzeitige erneute Trennung des Reaktors vom Netz umfasst."
"Bei dem Störfall am 24. Juli war der Atomreaktor nach dem Versagen einer Überwachungseinrichtung an einem Schalter eines Trafos vom Netz getrennt worden. Aufgrund einer weiteren Störung an Füllstandanzeigern von Dampferzeugern war es danach zudem zu einer Schnellabschaltung des Reaktors gekommen", so die Nachrichtenagentur AP rückblickend. "Bei den Funktionsprüfungen sei der Reaktor nun kurz vom Netz getrennt worden, ohne dass wieder eine Schnellabschaltung ausgelöst worden sei, betonte die Unternehmenssprecherin."

Nachrichtenagentur ddp: "RWE führt Funktionstests im AKW Emsland durch"

Von der Nachrichtenagentur ddp wird am 03.08.09 um 14:52 Uhr berichtet: "Nach der Panne im niedersächsischen Kernkraftwerk Emsland bei Lingen überprüft der Betreiber RWE derzeit die Funktion des Reaktors. Eine Unternehmenssprecherin sagte am Montag [03.08.09] auf ddp-Anfrage, es liefen 'routinemäßige Funktionstests'. In diesem Zusammenhang sei es am Vormittag auch zu einer kurzfristigen 'Lastabsenkung auf Null' gekommen. Umweltschützer hatten zuvor gemeldet, das AKW sei am Montag erneut abgeschaltet worden."
"Am 24. Juli hatte eine Überwachungseinrichtung an einem Maschinentrafo eine Schnellabschaltung des Reaktors ausgelöst. Nach einem Streit zwischen Bundes- und Landesumweltministerium erhielt RWE am Wochenende von den Aufsichtsbehörden grünes Licht zum Wiederanfahren des Kraftwerks." Der ddp-Bericht endet mit der Aussage: "Der 1400-Megawatt-Reaktorblock war 1988 in Betrieb genommen worden und produziert nach Angaben von RWE elf Milliarden Kilowattstunden Strom jährlich."

RWE Power: "Seit 03. August 2009 wird die Anlage wieder im Grundlastbereich eingesetzt"

In dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. - 31. Juli 2009" des AKW Emsland wird der RWE Power AG am 03.08.09 u.a. bekannt gegeben: "Das Kernkraftwerk Emsland war in der Zeit vom 16. bis 24.07.2009 überwiegend mit voller Leistung am Netz. Im Berichtszeitraum wurden 270 Millionen kWh produziert. Seit Jahresanfang sind damit 6,368 Milliarden kWh erzeugt worden."
"Am 24.07.09 löste eine Überwachungseinrichtung für den Maschinentransformator fehlerhaft aus, infolgedessen kam es zu einer Reaktorschnellabschaltung", wird von der RWE Power AG in dem Betriebsbericht ausgesagt. "Grund hierfür war die Störung der automatischen Regelung der Wasserfüllstände von Dampferzeugern. Das Reaktorschutzsystem griff automatisch und schaltete den Reaktor ordnungsgemäß ab."
Die RWE Power AG berichtet weiter: "Im Anschluss ist die Überwachungseinrichtung gegen einen geänderten Typ getauscht und der Maschinentransformator ohne Befund überprüft worden. Die Regelsysteme für die Wasserfüllstände wurden optimiert."
"Im Rahmen des Wiederanfahrens ist ein umfangreiches Prüfprogramm zur Überprüfung der verbesserten Regelsysteme absolviert worden. Über die Störung sowie alle daraufhin vorgenommenen Arbeiten und Prüfungen wurde die Aufsichtsbehörde frühzeitig informiert." Von der RWE Power AG wird erklärt: "Seit 03. August 2009 wird die Anlage wieder im Grundlastbereich eingesetzt."
"Die Reaktorschnellabschaltung ist der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft worden." Die RWE Power AG behauptet: "Es war sicherheitstechnisch ohne Bedeutung."
"Die Radioaktivitätsableitungen lagen im Berichtszeitraum unterhalb der genehmigten Grenzwerte", versichert die RWE Power AG in dem Betriebsbericht.
Über dem Abbruch des Schornstein
s des stillgelegten AKW Lingen wird informiert: "Die Abbrucharbeiten am Schornstein des stillgelegten Kernkraftwerks Lingen (KWL) gehen planmäßig voran. Mittlerweile wurden etwa 55 Meter abgetragen." ...

01. August 2009
Atomkraftwerk Emsland darf wieder angefahren werden

Das Bundesumweltministerium (BMU) berichtet in der Pressemitteilung Nr. 254/09 am 01.08.09 unter der Überschrift "Gabriel: Vorbehalte gegen das Wiederanfahren des Atomkraftwerks Emsland sind ausgeräumt - 'Niedersachsen hat erfolgreich nachgebessert'": "Zum beabsichtigten Wiederanfahren des Atomkraftwerks Emsland nach der Reaktorschnellabschaltung vom 24. Juli 2009 erklärt ein Sprecher des Bundesumweltministeriums: Nachdem die niedersächsische Aufsichtsbehörde gegenüber dem Bundesumweltministerium dargelegt hat, dass die Anlage in einem nachvollziehbaren Verfahren von Sachverständigen und Beamten der Aufsichtsbehörde überprüft und die erforderlichen Konsequenzen nach den Vorgaben des neuesten kerntechnischen Regelwerkes gezogen wurden, sieht das Bundesumweltministerium keine Gefahr im atomrechtlichen Sinne. Der beabsichtigten Zustimmung des Wiederanfahrens durch die Landesbehörde hat das Bundesumweltministerium deshalb nicht widersprochen."
In der BMU-Pressemitteilung wird verkündet: "Bundesumweltminister Sigmar Gabriel begrüßt, dass Niedersachsen seiner Bitte gefolgt ist, die Umstände der Reaktorschnellabschaltung des Atomkraftwerks Emsland restlos aufzuklären, bevor der Reaktor wieder ans Netz geht, und nunmehr erfolgreich nachgebessert hat."
"Die Anlage wird voraussichtlich am Wochenende für durchzuführende Tests den Betrieb aufnehmen." Die Mitteilung endet mit der Aussage: "Unter der Bedingung, dass die Tests erfolgreich verlaufen, wird die Anlage wieder Strom ins Netz einspeisen."

NDR: "Kernkraftwerk in Lingen darf wieder anfahren"

Vom NDR (ndr.de) wird am 01.08.09 um 13:45 Uhr bekannt gegeben: "Der Bund und das Land Niedersachsen sind sich einig: Das Atomkraftwerk Emsland in Lingen kann wieder angefahren werden. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) teilte am Sonnabend [01.08.09] mit, dass es gegen ein Wiederanfahren des Meilers keine Vorbehalte mehr gebe. Niedersachsen habe erfolgreich nachgebessert. Das Bundesministerium hatte sich eine Zustimmung vorbehalten. Am Donnerstag [30.07.09] hieß es in Berlin noch, es gebe weiterhin offene Fragen."
"Das niedersächsische Umweltministerium hatte bereits am Freitag [31.07.09] mitgeteilt, dass es keinen Grund mehr gebe, eine Zustimmung zu verweigern", berichtet der NDR. "'Eine Verzögerung wäre rechtswidrig', sagte Staatssekretär Stefan Birkner (FDP) in Hannover."
"Nach Angaben des Landesumweltministeriums sind zunächst Funktionstests geplant", wird vom NDR angekündigt. "Mit ihnen soll geprüft werden, ob Verbesserungen nach der Schnellabschaltung greifen. Dazu wird die Anlage schrittweise hochgefahren. Die Tests seien Voraussetzung dafür, dass der Reaktor wieder ans Netz gehen kann. Voraussichtlich in einigen Tagen könnte es soweit sein."
"Ministerium: Keine Schwachstellen" - "Das Kraftwerk in Lingen war am 24. Juli 2009 vom Netz gegangen", so der NDR-Bericht rückblickend. "Betreiber RWE teilte mit, die Ursache für die Schnellabschaltung sei eine Fehlermeldung einer Überwachungseinheit an einem Maschinentrafo gewesen. 'Der Trafo selbst war nicht beschädigt.' Dies bestätigte das niedersächsische Umweltministerium. Neben der Klärung der Ursachen und den notwendigen Vorkehrungen zur Vermeidung eines weiteren Fehlers habe es auch weitergehende Überprüfungen gegeben. Dabei seien keine Schwachstellen gefunden worden, so das Ministerium."
"Bei der Abschaltung des Meilers handelte es sich laut Ministerium um einen Vorfall von geringer Bedeutung, der auf der untersten Meldekategorie und nicht als Störfall eingestuft wurde", wird in dem Artikel des NDR ausgesagt. "Der 1.400-Megawatt-Reaktorblock war 1988 in Betrieb genommen und produziert nach Angaben von RWE elf Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr."

ContrAtom: "Reaktor wird wieder angefahren"

ContrAtom ( http://www.contratom.de/ ) meldet am 01.08.09 unter der Schlagzeile "Aktuelle Statusmeldung für Atomkraftwerk Emsland (KKE)": "Statusänderung für Atomkraftwerk Emsland (KKE): aktueller Status = online (vorher: offline) 01.08. - Reaktor wird wieder angefahren. (08:00 Uhr 8 MW)".

31. Juli 2009
AKW Emsland: "Voraussetzungen zum Wiederanfahren zur Funktionsprüfung sind gegeben"

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt in der Pressemitteilung Nr. 63/2009 am 31.07.09 unter der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland - Voraussetzungen zum Wiederanfahren zu Funktionsprüfung sind gegeben" bekannt: "Nach umfangreichen Prüfungen hat die Niedersächsische Atomaufsicht festgestellt: Alle Ursachen, die am 24.07.2009 zur Schnellabschaltung des Kernkraftwerkes Emsland (KKE) geführt haben, sind geklärt und alle Maßnahmen zur Vermeidung von Wiederholungen wurden getroffen. Als nächster Schritt ist nun vorgesehen, die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen durch eine Funktionsprüfung zu bestätigen. Dafür ist es erforderlich, die Anlage schrittweise auf Leistung zu fahren."
"Auslöser für die Störung war ein fehlerhaftes Signal in einer Überwachungseinrichtung eines Lastumschalters", teilt das Umweltministerium in Hannover mit. "Darüber hinaus konnte der Füllstand in drei von vier Dampferzeugern wegen des Ansprechens von Temperaturschutzeinrichtungen an den Volllastregelventilen - die allerdings keine Sicherheitsaufgaben wahrnehmen - nicht ausgeregelt werden. Dies führte zu einer für diesen Fall planmäßigen Auslösung der Reaktorschnellabschaltung. Das Vorkommnis wurde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N (Normal), INES 0 eingestuft."
"Neben der Ursachen-Klärung und allen erforderlichen Maßnahmen zur Vermeidung von Wiederholungen wurden zudem vorsorglich sowohl der gesamte Bereich vergleichbarer Einrichtungen als auch die Maschinentransformatoren untersucht. Dabei wurden keine weiteren Schwachstellen gefunden", versichert das Niedersächsische Umweltministerium in der Mitteilung.

Nach Aussage des Niedersächsischen Umweltministerium in Hannover ist das AKW Emsland nun zur Durchführung von Funktionsprüfungen wiederanfahrbereit: "'Zeitnah und detailliert haben wir das Bundesumweltministerium über alle Prüfungen und Maßnahmen informiert, alle sicherheitstechnisch relevanten Fragen wurden beantwortet', erklärte Umweltstaatssekretär Stefan Birkner am (heutigen) Freitag in Hannover. 'Und heute habe ich nun der Bundesaufsicht mitgeteilt, dass nach der erforderlichen Funktionsprüfung das Kernkraftwerk Emsland wiederanfahrbereit ist. Es gibt keinen sachlichen Grund, der gegen eine Zustimmung spricht. Eine Verzögerung wäre rechtswidrig. Wir beabsichtigen daher, dem Betrieb zur Durchführung der Funktionsprüfungen zuzustimmen, wenn vom BMU nicht bis zum morgigen Nachmittag substantiierte Bedenken vorgetragen werden.'"

Das Niedersächsische Umweltministerium erklärt in der Pressemitteilung zum Störfall im AKW Emsland am 24.07.09: "Hintergrund: Auslöser für die Störung im Kernkraftwerk Emsland am 24. 07.2009 war ein fehlerhaftes Signal in einer Überwachungseinrichtung eines Lastumschalters. Das für einige Millisekunden in diesem Falle fehlerhaft anstehende Signal der Überwachungseinrichtung hatte dazu geführt, dass der Maschinentransformator abgeschaltet und von den übrigen elektrischen Einrichtungen des Kraftwerks isoliert wurde.
In der Folge konnte die über den von der Turbine angetriebenen Generator erzeugte Energie nicht mehr abgeführt werden, so dass weitere Überwachungseinrichtungen eine Turbinenschnellabschaltung auslösten.
Wie in solchen Fällen vorgesehen, wurde die Reaktorleistung durch Eingriffe der Reaktorleistungsbegrenzungen innerhalb weniger Sekunden auf ca. 25 % der Nennleistung abgesenkt. Diese Leistungsabsenkung erfolgte bestimmungsgemäß.
Der Füllstand in drei von vier Dampferzeugern konnte wegen des Ansprechens von Temperaturschutzeinrichtungen an den Volllastregelventilen, die allerdings keine Sicherheitsaufgaben wahrnehmen, nicht ausgeregelt werden. Dies führte zu einer für diesen Fall planmäßigen Auslösung der Reaktorschnellabschaltung.
Das Vorkommnis wurde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N (Normal), INES 0 eingestuft."

30. Juli 2009
Bundesumweltministerium sieht weiteren Aufklärungsbedarf zu der Reaktorschnellabschaltung im AKW Emsland

Rückblick: Das AKW Emsland in Lingen war am 24.07.09 nach einer Reaktorschnellabschaltung wegen einer "Störung im Transformatorenbereich" sowie durch "fehlerhafte Reaktionen" an drei von vier Füllstandsreglern an den Dampferzeugern abgeschaltet worden.

"Das Bundesumweltministerium sieht weiteren Aufklärungsbedarf beim Atomkraftwerk Emsland", wird vom Bundesumweltministerium (BMU) in der Pressemitteilung Nr. 250/09 am 30.07.09 unter dem Titel "Gabriel fordert von Niedersachsen klares Aufsichtsverfahren" bekannt gegeben. "Dabei geht es um die Umstände, die zu der Reaktorschnellabschaltung des Atomkraftwerkes am vergangenen Freitag [24.07.09] führten. Zudem stellt sich die Frage nach möglichen Konsequenzen aus dem Vorfall. Deshalb hat das Bundesumweltministerium die zuständige niedersächsische Atomaufsichtsbehörde aufgefordert, ein nachvollziehbares Aufsichtsverfahren durchzuführen. So sei es zwingend erforderlich, dass sich die vom Land beauftragten Sachverständigen über die Gegebenheiten vor Ort informieren. Außerdem müssen die Gutachter offenlegen, nach welchen Kriterien sie die untersuchten Sachverhalte beurteilen." - "Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: 'Niedersachsen und die Betreiber müssen endlich ihre Hausaufgaben machen'."
Von Seiten des Bundesumweltministeriums wird rückblickend mitgeteilt: "Die Bundesaufsicht hatte dem niedersächsischen Umweltministerium Fragen zu den Ursachen der Reaktorschnellabschaltung, zu Abhilfemaßnahmen bzw. Vorkehrungen gegen Wiederholungen sowie zur Überprüfung der Übertragbarkeit gestellt. In dem von der Landesaufsicht vorgelegten Bericht ergibt sich allerdings weiterer Klärungsbedarf. So ist aus dem Bericht zu entnehmen, dass über den bisher bekannten Ablauf des Ereignisses hinaus weitere Auffälligkeiten mit sicherheitstechnischer Bedeutung sichtbar geworden sind. Vor diesem Hintergrund müssen Änderungsmaßnahmen und umfangreiche Versuche an der Anlage, teilweise unter Volllast, durchgeführt werden. Diese müssen vor einem Wiederanfahren des Reaktors von den zuständigen Behörden bewertet werden."
"Zusätzlich muss aufgeklärt werden, wie Störungen in der Vergangenheit, die teilweise vergleichbar sind mit den jetzt aufgetretenen, vom Betreiber und der Atomaufsichtsbehörde in Niedersachsen behandelt wurden", fordert das Bundesumweltministerium in der Pressemitteilung. "Deshalb hat das Bundesumweltministerium im Rahmen seiner bundesaufsichtlichen Zuständigkeiten in einem Schreiben an die Landesaufsichtsbehörde das Verfahren präzisiert, das notwendig ist, um die offenen Punkte ausreichend zu klären."

"Die Anforderungen des Bundes würden geprüft, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums" in einem Bericht der Nordwest-Zeitung (nwzonline.de) am 30.07.09 dazu. "Eine weitere Stellungnahme gab sie am Donnerstag [30.07.09] nicht ab. Der Kraftwerksbetreiber RWE Power hatte zunächst damit gerechnet, dass der Reaktor noch in dieser Woche wieder angefahren werden kann."

Weder das von 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Niedersächsische Umweltministerium in Hannover noch der AKW-Betreiber RWE Power AG hat bislang (30.07.09) darüber eine offizielle Stellungnahme im Internet veröffentlicht...

29. Juli 2009
Nachrichtenagentur AP: Mehrere Ursachen für die
Reaktorschnellabschaltung im AKW Emsland

Von der Nachrichtenagentur AP wird am 29.07.09 um 17:57 Uhr gemeldet: "Bei der Schnellabschaltung des AKW Emslandes am vergangenem Freitag [24.07.09] haben mehrere Regeleinrichtungen des Meilers fehlerhaft reagiert. Ursache des Störfalls sei zunächst 'ein fehlerhaftes Ansprechen einer Schutzeinrichtung' gewesen, die den Ölfluss in einem Trafo des AKWs und einem dazugehörigen Schalter überwache, teilte das Umweltministerium am Mittwoch [29.07.09] in Hannover mit. Dann hätten aber auch drei von vier Füllstandsreglern an den Dampferzeugern des Kraftwerks fehlerhaft reagiert."
"Lediglich einer habe seine Aufgabe erfüllt, sagte der zuständige Referatsleiter des Ministeriums, Frank Egbert Rubbel" im Wortlaut der AP-Meldung. "Nur deswegen sei es nach dem ersten Fehler zu einer Schnellabschaltung gekommen. Normalerweise würde die Leistung des Kraftwerks nach einer Trennung vom Stromnetz nur auf 20 bis 25 Prozent heruntergefahren. Dann sei das Wiederanfahren des Kraftwerks einfacher als nach einer Schnellabschaltung. Das Kraftwerk war gegen 03.00 Uhr am Freitagmorgen [24.07.09] nach dem Ausfall des zunächst betroffenen Trafos vom Netz getrennt worden."
"Die fehlerhafte Reaktion der Füllstandsregler sei 'ein Vorgang, der über den normalen Betriebsfall hinausgeht, von der Sicherheit her aber kein wichtiger Punkt', sagte Rubbel" gegenüber der Nachrichtenagentur AP "weiter. Wann das Atomkraftwerk [Emsland] in Lingen wieder anfahren könne, stehe noch nicht fest."
"Nach Angaben des Bundesumweltministeriums kann der Reaktor erst nach Zustimmung aus Berlin wieder an Netz gehen. Nach dem selbstständigen Abschalten des Transformators habe die Anlage 'nicht wie im Sicherheitskonzept vorgesehen mit einer schrittweisen Reduzierung der Leistung' und einem schonenden Abfahren des nuklearen Teils reagiert, erklärte auch das Bundesumweltministerium. Reaktorschnellabschaltungen sollten möglichst vermieden werden. Die Ursache der Schnellabschaltung sei vor dem Wiederanfahren zu klären, betonte das Bundesumweltministerium" in der AP-Meldung.

28. Juli 2009
Bundesumweltministerium gegen ein rasches Wiederanfahren des AKW Emsland

Das Bundesumweltministerium gibt in der Pressemitteilung Nr. 246/09 am 28.07.09 unter der Überschrift "Gabriel begrüßt Kooperationsbereitschaft der niedersächsischen Atomaufsicht" bekannt: "Bundesumweltminister Gabriel begrüßt, dass Niedersachsen seiner Bitte gefolgt ist, die Umstände der Reaktorschnellabschaltung des Atomkraftwerkes Emsland vom vergangenen Freitag [24.07.09] restlos aufzuklären, bevor der Reaktor wieder ans Netz geht. Die niedersächsische Atomaufsicht hat zugesagt, vor einer Zustimmung zum Wiederanfahren des Reaktors die Fragen der Bundesaufsicht zu den Ursachen der Reaktorschnellabschaltung zu klären und entsprechende Unterlagen vorzulegen."
"Die Bundesaufsicht hat der niedersächsischen Aufsichtsbehörde Fragen zu den Ursachen der Reaktorschnellabschaltung, zu Abhilfemaßnahmen bzw. die Vorkehrungen gegen Wiederholungen sowie zur Überprüfung der Übertragbarkeit gestellt", teilt das Bundesumweltministerium mit. "Darauf soll der Bericht aus Hannover Antworten geben. Der Reaktor soll erst dann wieder ans Netz gehen, wenn sich das Bundesumweltministerium nach entsprechender Prüfung gegenüber der niedersächsischen Aufsichtsbehörde zustimmend geäußert hat."
In der Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums wird ausgesagt: "Gabriel: 'Ich kann Niedersachsen nur ermuntern, konsequent auf dem jetzt beschrittenen Pfad der Kooperation mit der Bundesaufsicht zu bleiben.'"

Über den Störfall im AKW Emsland am 24.07.09 berichtet das Bundesumweltministerium in einer Hintergrundinformation. - Zur Dokumentation ist diese daher unkommentiert und im vollständigen Wortlaut nachstehend aufgeführt.
"Hintergrund: Das Atomkraftwerk Emsland hat sich am vergangenen Freitag [24.07.09] aufgrund einer Störung im Transformatorenbereich durch eine Reaktorschnellabschaltung automatisch abgeschaltet. Das Bundesumweltministerium hat daraufhin mit der Aufsichtsbehörde in Niedersachsen Kontakt aufgenommen und um Berichterstattung gebeten. Nach dem selbsttätigen Abschalten des Transformators hat die Anlage nicht, wie im Sicherheitskonzept vorgesehen, mit einer schritt weisen Reduzierung der Leistung und einem damit verbundenen schonenden Abfahren des nuklearen Teils der Anlage reagiert. Aus bisher für das Bundesumweltministerium ungeklärten Gründen führten unterschiedliche Füllstände in den Dampferzeugern zur Auslösung von Reaktorschutzsignalen und damit zu einer Reaktorschnellabschaltung. Nach dem Sicherheitskonzept der Anlage sollte die Anforderung von Sicherheitssystemen wie z.B. die Reaktorschnellabschaltung möglichst vermieden werden, da eine Reaktorschnellabschaltung, wie die Erfahrung in verschieden Anlagen zeigte, oft mit weiteren Transienten verbunden ist, die ihrerseits neue Sicherheitsprobleme aufwerfen können. Vor dem Wiederanfahren ist es deshalb unbedingt erforderlich, dass die Ursachen der Reaktorschnellabschaltung geklärt und ggf. Maßnahmen gegen Wiederholung in gleichartigen Fällen getroffen sind.
Dies ist nach den beim Bundesumweltministerium vorliegenden Erkenntnissen über die Störung in der Regelung für die Füllstände in den Dampferzeugern während der Reaktorschnellabschaltung vom vergangenen Freitang nicht der Fall.
Das Bundesumweltministerium hält es deshalb für erforderlich, dass vor dem Wiederanfahren des Atomkraftwerkes Emsland die Ursache der Störungen bei der Füllstandsanzeige geklärt ist und Maßnahmen zur zukünftigen Vermeidung durch entsprechende sicherheitstechnische Analysen abgesichert sind."

Nachrichtenagentur ddp: "Bundesumweltministerium gegen rasches Wiederanfahren von AKW Emsland"

"Das Bundesumweltministerium ist gegen ein baldiges Wiederhochfahren des Atomkraftwerks Emsland in Lingen", wird am 28.07.09 um 18:39 Uhr von der Nachrichtenagentur ddp gemeldet. "Dies geht aus einem Schreiben des Ministeriums an das niedersächsische Landesumweltministerium in Hannover vom Montag hervor, das der Nachrichtenagentur ddp vorliegt."
"Darin bittet das Bundesministerium das Landesministerium, den Reaktor erst wieder anzufahren, wenn 'keine Bedenken gegen das Wiederanfahren mehr vorliegen'. Die Ursachen, die in der vergangenen Woche zu der Reaktorschnellabschaltung geführt hatten, müssten erst 'nachvollziehbar' geklärt werden."
Von der Nachrichtenagentur ddp wird betont: "Bei Nichtbeachtung behalte man sich eine bundesaufsichtliche Weisung vor, mahnt das Berliner Ministerium in dem Schreiben."
"Der Meiler in Lingen war am Freitag [24.07.09] wegen eines Trafoschadens vom Netz gegangen. Ursprünglich hatte der Betreiber RWE das Kraftwerk schon am Sonntag [26.07.09] wieder anfahren wollen. Dies wurde wegen weiterer technischer Prüfungen aber verschoben, das Wiederanfahren soll nun im Laufe dieser Woche erfolgen", teilt die Nachrichtenagentur ddp in der Meldung mit.
Die Nachrichtenagentur ddp weiter: "In dem Schreiben verlangt das Bundesumweltministerium 'Analysen' des Betreibers zu den Ursachen für den technischen Defekt. Ferner müsse sichergestellt sein, dass keine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst werde. Die Vorlagen des Betreibers müssten von Sachverständigen des Landesumweltministeriums geprüft werden."
"'Sollte der Betreiber vor dieser Klärung ein Wiederanfahren ankündigen oder vorbereiten, bitte ich das Kritischfahren des Reaktors durch eine sofort vollziehbare und ausreichend begründete aufsichtliche Anordnung zu untersagen', mahnte ein mit der Reaktorsicherheit betrauter Abteilungsleiter" laut der Nachrichtenagentur ddp "in dem Schreiben."
Von der Nachrichtenagentur ddp wird abschließend mitgeteilt: "Offenbar folgt das Landesministerium dieser Weisung. In einer Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums hieß es am Dienstag [28.07.09], die niedersächsische Atomaufsicht habe zugesagt, vor einer Zustimmung zum Wiederanfahren des Reaktors die Fragen der Bundesaufsicht zu den Ursachen der Reaktorschnellabschaltung zu klären und entsprechende Unterlagen vorzulegen. 'Ich kann Niedersachsen nur ermuntern, konsequent auf dem jetzt beschrittenen Pfad der Kooperation mit der Bundesaufsicht zu bleiben', sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD)."

Bislang (28.07.09) hat weder das von 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Niedersächsische Umweltministerium in Hannover noch der AKW-Betreiber RWE Power AG eine Stellungnahme im Web abgegeben.  

26. Juli 2009
AKW Emsland bleibt zunächst noch abgeschaltet

Rückblick: Das AKW Emsland in Lingen ist am 24.07.09 nach einer Reaktorschnellabschaltung wegen eines Trafoschadens abgeschaltet worden. - Die RWE Power AG kündigte noch am 24.07.09 an: Das AKW Emsland werde voraussichtlich in den nächsten zwei Tagen wieder ans Netz gehen...

"Das wegen eines Trafoschadens abgeschaltete Atomkraftwerk Emsland in Lingen bleibt zunächst vom Netz", meldet die Nachrichtenagentur AP am 26.07.09 um 13:27 Uhr unter der Schlagzeile "AKW Emsland zunächst noch abgeschaltet". "'Wir müssen erst umfangreiche Prüfungen durchführen, bevor wir das Kraftwerk wieder anfahren', sagte der Sprecher des Betreibers RWE Power, Manfred Lang, der Nachrichtenagentur AP am Sonntag [26.07.09]. Man müsse schauen, wann diese Arbeiten abgeschlossen werden könnten. Das Kraftwerk solle Anfang dieser Woche wieder in Betrieb gehen."
"Eine Überwachungseinrichtung am Schalter eines Maschinentrafos hatte das Kraftwerk nach Angaben von RWE Power in den frühen Morgenstunden des Freitags [24.07.09] vom Netz getrennt", so der Wortlaut in der AP-Meldung zu dem 'Ereignis' am 24.07.09 rückblickend. "Dadurch sei eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst worden. Für Analysen waren ursprünglich 'rund zwei Tage' angesetzt worden. Am Freitag [24.07.09] war auch das AKW Philippsburg vom Netz gegangen: Ursache hier war laut dem Betreiber eine mögliche Störung des Maschinentrafos."
Von der Nachrichtenagentur AP wird weiter berichtet: "Der Block B des Atomkraftwerks Gundremmingen bei Günzburg wurde am Sonntag [26.07.09] wieder hochgefahren. Nach einem erfolgreichen Ende des Brennelementwechsels sei die Anlage wieder am Netz und werde auf volle Leistung hochgefahren, teilte RWE mit." ...
"Das weiterhin abgeschaltete AKW Lingen [AKW Emsland] hat eine Leistung von 1.400 Megawatt. Es produziert seit 1988 Strom und gehört zu den drei jüngsten deutschen Atommeilern", wird von der Nachrichtenagentur AP mitgeteilt. "Ab Januar durfte das AKW bis zu seiner Abschaltung noch eine Restrommenge von 131.000 Gigawattstunden produzieren. Der Block II in Philippsburg war 1984 ans Netz gegangen und gilt somit als einer der moderneren Reaktoren in Deutschland. Nach dem Atomkonsens darf er noch bis etwa 2017 Strom produzieren.
Außer Betrieb sind derzeit auch die AKW in Krümmel (Schleswig-Holstein) und Biblis A und B in Hessen."

Von der Nachrichtenagentur ddp wird am 26.07.09 um 13:27 Uhr gemeldet: "Kernkraftwerk Emsland bleibt länger vom Netz" -  "Nach der Schnellabschaltung wegen eines Trafoschadens wird das Atomkraftwerk Emsland länger vom Netz bleiben als geplant. Ursprünglich hatte Betreiber RWE das Kraftwerk in Lingen schon am Sonntag [26.07.09] wieder anfahren wollen, nun werde der Atommeiler frühestens im Laufe der Woche wieder in Betrieb genommen, berichtet die 'Neue Osnabrücker Zeitung' (Montagausgabe). Grund seien weitere technische Prüfungen. RWE-Power-Sprecher Manfred Lang bestätigte dem Blatt entsprechende Informationen. 'Für uns hat die Sicherheit oberste Priorität. Deshalb stehen alle unsere Prüfungen in enger Absprache mit dem niedersächsischen Umweltministerium', sagte Lang."
Die Meldung der Nachrichtenagentur ddp endet mit der Aussage: "Der Meiler in Lingen war am Freitag [24.07.09] vom Netz gegangen. Die Abschaltung des AKW Emsland wurde nach Betreiberangaben durch die Überwachungseinrichtung an einem Maschinentrafo ausgelöst."

24. Juli 2009
AKW Emsland: Nach Reaktorschnellabschaltung vom Netz

Das AKW Emsland in Lingen ist am 24.07.09 gegen 03:00 Uhr nach einer Reaktorschnellabschaltung wegen eines Trafoschadens abgeschaltet worden. - Eine Überwachungseinrichtung am Schalter eines Maschinentrafos habe das Atomkraftwerk in den frühen Morgenstunden vom Netz getrennt, teilte die RWE Power AG am Freitag (24.07.09) in Lingen dazu mit.

Die Nachrichtenagentur AP meldet am 24.07.09 um 16:42 Uhr unter der Schlagzeile "Störfall im Atomkraftwerk Lingen": "Nach dem Pannenmeiler Krümmel ist auch das Atomkraftwerk Lingen im Emsland wegen eines Trafoschadens abgeschaltet worden. Eine Überwachungseinrichtung am Schalter eines Maschinentrafos habe das Kraftwerk in den frühen Morgenstunden vom Netz getrennt, teilte der Betreiber RWE Power am Freitag [24.07.09] in Lingen mit. Dadurch sei eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst worden. Man habe den Vorfall der Stufe 0 der internationalen Störfallskala INES zugeordnet."
"Nach Angaben eines Unternehmenssprechers blieb zunächst unklar, warum die Überwachungseinrichtung um Freitagmorgen gegen 03.00 Uhr Alarm gab", so der Wortlaut der AP-Meldung weiter. "Nach der genaueren Ursache der Schnellabschaltung werde noch gesucht. Die Analysen würden noch rund zwei Tage dauern, solange werde das Atomkraftwerk abgeschaltet bleiben."
"Eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums sagte, nach ersten Erkenntnissen habe ein Fehler in der Überwachungseinrichtung zu der Schnellabschaltung geführt. Beamte der niedersächsischen Atomaufsicht seien zusammen mit Experten des TÜV vor Ort, um das Ereignis zu untersuchen." Von der Nachrichtenagentur AP wird weiter ausgeführt: "Vorsorglich habe man auch den Hersteller des Maschinentrafos informiert. Dieser sei aber augenscheinlich nicht Ursache der Störung. Der Stufenschalter, dessen Überwachungseinrichtung die Schnellabschaltung auslöste, regelt den Strom, den die Turbine des Kraftwerks über den Trafo an das Netz abgibt."

"Das AKW Lingen hat eine Leistung von 1.400 Megawatt. Es produziert seit 1988 Strom und gehört damit zusammen mit den Reaktoren Isar 2 und Neckarwestheim 2 zu den drei jüngsten deutschen Atommeilern", wird von der Nachrichtenagentur AP zusammengefaßt. "Ab Januar durfte das AKW bis zu seiner Abschaltung noch eine Restrommenge von 131.000 Gigawattstunden produzieren. Eine höhere Strommenge stand nur noch dem Reaktor Neckarwestheim 2 zu."
"Der Atommeiler Krümmel wurde am 4. Juli nach einem Kurzschluss in einem Trafo ebenfalls abgeschaltet worden und steht seither still. Das AKW in Schleswig-Holstein war eine Woche vor dem Störfall nach zweijähriger Reparaturpause erstmals wieder ans Netz gegangen", so die AP-Meldung rückblickend.
"Angesichts der Pannenserie im Krümmel schwindet in der Bevölkerung die Unterstützung für die Atomkraft", wird von der Nachrichtenagentur AP festgestellt. "Nur noch 39 Prozent der Bundesbürger befürworten, dass der Atomausstieg in Deutschland später als im Jahr 2021 erfolgen soll, wie das ZDF-Politbarometer ergab. Eine klare Mehrheit von 55 Prozent unterstützt dagegen den gesetzlich vorgesehenen Ausstieg bis 2021. Vor einem Jahr sprachen sich noch 54 Prozent für einen späteren Atomausstieg aus. Damals war die Diskussion von hohen Energiepreisen geprägt. Die deutschen Atomkraftwerke halten der aktuellen Umfrage zufolge 61 Prozent aller Befragten für sehr sicher oder sicher und 35 Prozent für weniger sicher oder überhaupt nicht sicher."

Von der Nachrichtenagentur ddp wird am 24.07.09 um 13:38 Uhr unter dem Titel "Reaktorschnellabschaltung im AKW Emsland" berichtet: "Im Atomkraftwerk Emsland in Lingen ist es in der Nacht zum Freitag [24.07.09] zu einer Schnellabschaltung des Reaktors gekommen. Grund sei die nicht ordnungsgemäß funktionierende Überwachungseinrichtung eines Maschinentrafos gewesen, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums in Hannover. Das Ereignis sei 'nichts Dramatisches' gewesen. Es sei in der untersten Meldekategorie eingestuft worden. Beamte der Aufsichtsbehörde seien im Kraftwerk, um sich ein Bild zu machen, sagte die Sprecherin."
"Der Reaktor werde voraussichtlich in den nächsten zwei Tagen wieder ans Netz gehen, sagte ein Sprecher des Betreibers RWE Power in Essen", gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. "Der Maschinentrafo sei nach bisherigen Erkenntnissen nicht beschädigt worden. Von der Störung sei kein sicherheitsrelevantes Teil im Sinne des Atomrechts betroffen, sondern ein Bauteil, wie es in jedem konventionellen Kraftwerk auch vorkomme." ...

RWE Power AG: "Kernkraftwerk Emsland vom Netz"

"In den frühen Morgenstunden gegen 3 Uhr [24.07.09] wurde das Kernkraftwerk Emsland der RWE Power durch Auslösung einer Überwachungseinrichtung am Stufenschalter eines Maschinentrafos vom Netz getrennt", gibt die RWE Power AG zu dem Störfall im AKW Emsland unter der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland vom Netz" zu. "Diese Überwachungseinrichtung dient dazu, den Stufenschalter des Maschinentrafos vor Schäden zu schützen. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist der Maschinentrafo nicht beschädigt."
"Die Behörden wurden umgehend informiert", wird von der RWE Power AG erklärt. "Weitere Untersuchungen zur genauen Ursachenklärung wurden eingeleitet. Vor einer Inbetriebnahme der Anlage werden umfangreiche Prüfungen vorgenommen."
"Gemäß den deutschen Meldekriterien wurde das Vorkommnis", von der RWE Power AG, "vorläufig in die Kategorie N (Normal) eingestuft. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."
"Eine Gefährdung des Personals, der Umgebung oder der Anlage war damit nicht verbunden", wird in der Pressemitteilung der RWE Power AG gegenüber der Öffentlichkeit abschließend versichert.

Das von 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Niedersächsische Umweltministerium in Hannover hat zu dem Störfall im AKW Emsland am 24.07.09 bislang keine Stellungnahme im Internet abgegeben..

Ergänzung: Auch das AKW Philippsburg-II der EnBW wurde am 24.07.09 wegen einer möglichen Störung eines Maschinentransformators abgeschaltet

"Auch Philippsburg II abgeschaltet", gibt die Nachrichtenagentur AP am 24.07.09 um 19:06 Uhr bekannt. "Nach den Reaktoren Krümmel und Lingen ist am Freitag [24.07.09] auch das Atomkraftwerk Philippsburg II abgeschaltet worden. Hintergrund ist auch hier eine mögliche Störung eines Maschinentransformators, der nun überprüft werden soll, wie der Betreiber Energie Baden-Württemberg und das Landesumweltministerium mitteilten."
"Das Atomkraftwerk sei erst vor wenigen Tagen nach einer Revision wieder in Betrieb genommen worden, sagte Ministeriumssprecher Karl Franz der AP" in der Meldung am 24.07.09. "Vor dem Anfahren seien Proben des Öls genommen worden, mit dem der Transformator gekühlt wird. Dabei habe es Auffälligkeiten gegeben."
"EnBW selbst teilte", im Wortlaut der Nachrichtenagentur AP, "mit: 'Betriebliche Messungen hatten Hinweise darauf gegeben, dass die Isoliereigenschaft des Öls vermindert sein könnte.' Nun sollen Ölproben von den Isolierkerzen im Maschinentransformator genommen werden. Dies sei im Leistungsbetrieb nicht möglich."
Von der Nachrichtenagentur AP wird weiter berichtet: "Nach Darstellung des Konzerns [EnBW] besteht keine Meldepflicht über den Vorfall. Es handele sich um 'sicherheitsgerichtetes Verhalten'. Ministeriumssprecher Franz sagte, als Atomaufsicht habe man dem Betreiber geraten, die Abschaltung der Öffentlichkeit mitzuteilen."
Die AP-Meldung endet mit der Aussage: "Der Block II in Philippsburg war 1984 ans Netz gegangen und gilt somit als einer der moderneren Reaktoren in Deutschland. Nach dem Atomkonsens darf er noch bis etwa 2017 Strom produzieren."

EnBW: "KKP 2 wird zur Entnahme von Ölproben abgefahren"

"Der Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg (KKP 2) wird heute [24.07.09] vom Betreiber, der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK), abgefahren", teilt die EnBW der Presse am 24.07.09 mit. "Maßgeblich hierfür ist das sicherheitsgerichtete Verhalten der EnBW. Nach dem Abfahren der Anlage sollen Ölproben von Isolierkerzen im Bereich der Maschinentransformatoren genommen werden. Dies ist im Leistungsbetrieb nicht möglich. Betriebliche Messungen hatten zuvor Hinweise darauf gegeben, dass die Isolationseigenschaft des Öls vermindert sein könnte. Die Proben sollen hierüber Aufschluss geben."
"Eine Meldepflicht nach der Meldeordnung (AtSMV) besteht nach jetzigem Stand nicht", wird in der Pressemitteilung der EnBW betont. "Die Aufsichtsbehörde, das Umweltministerium Baden-Württemberg, ist über das Vorgehen informiert."
 

07. Juli 2009
AKW Emsland: Nach Turbinenschnellabschaltung kurzfristig vom Netz getrennt

Am 07.07.09 ereignete sich im AKW Emsland nach einem Kurzschluß in den stromabführenden Leitungen eine Trennung vom Netz und eine daraufhin folgende Turbinenschnellabschaltung. Nach Angaben der RWE Power AG war die Ursache für diese Betriebsstörung Transportarbeiten mit einem Hubgerät auf der Kraftwerksbaustelle für ein neues Gaskraftwerk der RWE in Lingen, bei denen es zu einem kurzfristigen Lichtbogen zwischen einem Hochspannungsseil und dem Fahrzeug gekommen war.

Die RWE Power AG berichtet am 07.07.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "RWE Standort Lingen: Hubgerät löst Störung im 380-kV-Übertragungsnetz aus" über das neue 'Ereignis' im AKW Emsland: "Am Dienstag, 7. Juli, ist es auf der Kraftwerksbaustelle von RWE Power bei Transportarbeiten mit einem Hubgerät aus bisher ungeklärter Ursache zu einem Funkenüberschlag zwischen einem Hochspannungsseil und dem Fahrzeug gekommen. Derzeit errichtet die Firma Alstom schlüsselfertig ein neues Gaskraftwerk der RWE in Lingen."
"Durch diese Störung wurde eine Schutzeinrichtung des etwa zwei Kilometer entfernten Kernkraftwerks Emsland aktiviert", wird von der RWE Power AG mitgeteilt. "In der Folge wurde das KKE vom 380-kV-Übertragungsnetz getrennt und damit kam es zu einer kurzzeitigen Unterbrechung der Stromproduktion. Infolge des Öffnens des Generatorschalters erfolgte eine automatische Turbinenschnellabschaltung und die Umschaltung der Stromversorgung des Kraftwerks zur Eigenbedarfssicherung auf das 110-kV-Reservenetz. Die Reaktorleistung stellte sich auf etwa 20 Prozent ein."
"Bereits gegen 17:30 Uhr, nach der netzseitigen Überprüfung durch RWE Transportnetz Strom, ist das Kraftwerk wieder mit dem Netz synchronisiert worden", gibt die RWE Power AG bekannt. "Der Netzbetreiber konnte Beeinträchtigungen bei der Stromversorgung vermeiden."
"Alle automatischen Sicherheitseinrichtungen haben auslegungsgemäß funktioniert", versichert die RWE Power AG in der Mitteilung. "Die Aufsichtsbehörde wurde über den Vorgang, der nicht unter die Meldepflicht fällt, informiert."
Die RWE Power AG in der Pressemitteilung abschließend: "Ein vorsorglich ins Krankenhaus verbrachter Mitarbeiter einer Fremdfirma, der auf der Baustelle tätig war, konnte inzwischen wieder entlassen werden."

03. Juli 2009
AKW Emsland: Leckage an einem Druckmeßgerät des kühlmittelführenden Volumenregelsystems

Im AKW Emsland ist es zu einem neuen meldepflichtigen 'Ereignis' gekommen, ein Leck war an einem Druckmeßgerät des "kühlmittelführenden Volumenregelsystems" aufgetreten. Der Atomenergie-Konzern RWE Power AG berichtet darüber in einer Pressemitteilung am 03.07.09 unter der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Riss in der Rohrfeder eines Druckmessgerätes": "Im Zuge des Wiederanfahrens nach der Revision wurde im Kernkraftwerk Emsland an einem Druckmessgerät des kühlmittelführenden Volumenregelsystems eine Leckage festgestellt. Die Geräteabsperrarmatur wurde geschlossen und das defekte Manometer wird ausgetauscht. Vergleichbare Manometer wurden vorsorglich ohne weiteren Befund überprüft, der betroffene Raumbereich gereinigt."
"Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf die Beschäftigten, die Umgebung sowie den Betrieb der Anlage", wird von der RWE Power AG ausgesagt.
"Gemäß den deutschen Meldekriterien wurde das Vorkommnis" von der RWE Power AG "in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

28. Juni 2009
AKW Emsland: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt in der Pressemitteilung Nr. 59/2009 mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland nach Revision wieder am Netz" am 29.06.09 bekannt: "Nach Abschluss des diesjährigen Brennelementewechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Emsland seit gestern (Sonntag) [28.06.09] wieder am Netz, berichtete die Sprecherin des Umweltministeriums."
"Während des Stillstands - der am 13. Juni begonnen hatte - wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht", teilt das Umweltministerium in Hannover mit. "Darüber hinaus sind eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden. Im Vordergrund standen dabei zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen an Dampferzeugern und Rohrleitungen, der Abschluss der Kühlturmsanierung und der Einbau von neuen Gleichrichtern."
"Während der Revision sind dem Umweltministerium", laut der Pressemitteilung, "drei Vorkommnisse der Meldekategorie N (Normal) fristgerecht angezeigt worden:
Bei der Inspektion eines bisher nicht eingesetzten Steuerelementes wurden geringfügige Korrosionsspuren festgestellt.
An zwei Kleinleitungen des Leckageabsaugsystems wurden im Anlagenstillstand Undichtigkeiten festgestellt.
Beim Ausschalten einer Nachkühlpumpe trat an einem Schalter ein mechanischer Defekt auf."
"Alle Ereignisse sind sicherheitstechnisch von untergeordneter Bedeutung", wird vom Niedersächsischen Umweltministerium ausgesagt, "und nach der internationalen INES-Skala der Stufe 0 zuzuordnen, vergleichbare Komponenten wurden überprüft oder vorsorglich ausgetauscht."

RWE Power AG: "Kernkraftwerk Emsland erzeugt wieder Strom"

"Nach Abschluss der 14-tägigen Revision wurde das Kernkraftwerk Emsland mit dem deutschen Verbundnetz synchronisiert und produziert seit dem 29.06.09 wieder mit voller Leistung Strom", bestätigt die RWE Power AG in einer Pressemitteilung am 29.06.09 das Wiederanfahren des AKW Emsland nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel.
"Bei der Revision wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktors ausgetauscht", wird von der RWE Power AG mitgeteilt. "Die Ausführung der Arbeiten wurde von unabhängigen Gutachtern unterschiedlicher Sachverständigenorganisationen begleitet."
Von der RWE Power AG wird weiter bekannt gemacht: "Nach Beendigung aller Maßnahmen und Prüfungen hat die Aufsichtsbehörde die Zustimmung zum Wiederanfahren für das Kernkraftwerk Emsland erteilt, das somit für einen neuen einjährigen Betriebszyklus zur Verfügung steht."
"Die Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH ist die Betreibergesellschaft für das Kernkraftwerk Emsland und gehört zu 87,5 Prozent der RWE Power AG und zu 12,5 Prozent der E.ON AG", wird in der Pressemitteilung abschließend informiert.

22. Juni 2009
AKW Emsland: Rost an einem noch nicht eingesetzten Steuerelement festgestellt

Von der RWE Power AG wird in einer Pressemitteilung am 22.06.09 mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Korrosionsbefund an einem nicht eingesetzten Steuerelement" über ein neues 'Ereignis' im zur Zeit zur Revision und dem Brennelementwechsel abgeschalteten AKW Emsland berichtet: "Ein Steuerelement, das für einen Einsatz im Kernkraftwerk Emsland vorgesehen war, ist beim Hersteller untersucht worden. Grund war eine Information über mögliche Abweichungen bei der Fertigung. Bei der Untersuchung ist oberhalb des Gewindebereichs, das heißt im nichttragenden Bereich, eine geringfügige Oberflächenkorrosion festgestellt worden. Das Steuerelement wurde für den Betrieb gesperrt. Im Rahmen der zurzeit laufenden turnusmäßigen Revision im Kernkraftwerk Emsland werden vorsorglich die Steuerelemente aus der gleichen Fertigungscharge ausgewechselt."
"Das Vorkommnis hatte", so wird von der RWE Power AG in der Mitteilung gegenüber der Öffentlichkeit versichert, "keine Auswirkungen auf die Beschäftigten, die Umgebung sowie den Betrieb der Anlage." "Gemäß den deutschen Meldekriterien wurde das Vorkommnis" von der RWE Power AG "in die Kategorie N (Normal) eingestuft und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."

Hintergrund: Die Steuerelemente bestehen aus Steuerstäben ( oft auch als Regelstäbe bezeichnet), die in die Brennelemente des Reaktorkerns hineingeschoben bzw. aus ihnen herausgezogen werden und auf diese Weise zur Leistungsregelung und zur Abschaltung des Atomreaktors verwendet werden.
=> Bereits am 15.04.09 wurden laut einer Pressemitteilung von E.ON Kernkraft im AKW Brokdorf an zwei nicht im Reaktor eingesetzten Steuerelementen Korrosionsbefunde festgestellt.
=>
Am 16.06.09 wurde nach Angaben der EnBW Kernkraft GmbH an einem Steuerelement, das für den Einsatz in Block II des AKW Neckarwestheim (GKN II) vorgesehen war, eine "geringfügige Korrosion" festgestellt. "Das Steuerelement wurde in Neckarwestheim bislang nicht im Reaktor eingesetzt, sondern befand sich als Ersatzteil im Lager." "Die festgestellte Korrosion hätte", nach Aussage der EnBW, "keine Auswirkungen auf die sicherheitstechnische Funktion des Steuerelementes gehabt. Trotzdem wird das Element rein vorsorglich nicht zum Einsatz kommen. Die Ursache der Korrosion wird derzeit untersucht. Die Überprüfung der Steuerelemente wird fortgesetzt."

22. Juni 2009
AKW Lingen: Schornstein des stillgelegten Atommeilers wird abgebrochen

"Nach dem Abschluss aller vorbereitenden Maßnahmen und der Freigabe durch die atomrechtliche Aufsichtsbehörde kann jetzt mit dem Abbruch des ca. 150 Meter hohen Schornsteins des Kernkraftwerks Lingen (KWL) begonnen werden", gibt die RWE Power AG am 22.06.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Schornstein des stillgelegten Kernkraftwerks Lingen wird abgebrochen" bekannt. "Die Arbeiten werden mehrere Wochen in Anspruch nehmen und haben ein Auftragsvolumen von rund einer Million Euro. Der Auftrag wurde komplett an ein Unternehmen aus dem Emsland vergeben."
"Bereits im August 2007 hatte die KWL GmbH den Antrag auf Ersatz des Fortluftkamins und Abbruch des Schornsteins beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz gestellt", teilt die RWE Power AG rückblickend mit. "Da über den Schornstein seit der Stilllegung des KWL keine Rauchgase aus der ölbefeuerten Zwischenüberhitzung mehr abgeführt werden, sondern nur noch die Abluft aus dem Reaktorgebäude abgeleitet wird, ist er in der bisherigen Größe nicht mehr erforderlich. Vom Ministerium wurde der Antrag am 29.09.2008 genehmigt und mit der Umsetzung umgehend begonnen. Bereits im Dezember 2008 konnte ein neuer, erheblich kleinerer Kamin errichtet und an die Lüftungsanlage des Reaktorgebäudes angebunden werden. Seit dem 22.12.2008 ist die neue Luftführung in Betrieb."
Von der RWE Power AG wird weiter berichtet: "Anfang 2009 erfolgten Reinigungsarbeiten im Bereich der ehemaligen Abluftführung und das Ausräumen der inneren Einbauten des Schornsteins. Im April wurde eine Öffnung in den unteren Teil des Schornsteins geschnitten um den Bauschutt aus dem Schornsteinstuhl zu entfernen. Durch diese Öffnung wurde jetzt auch das Abbruchgerät, ein kleiner Bagger, in die Röhre des Schornsteins eingebracht. Das Gerät wird in der Röhre nach oben gezogen und anschließend auf den Schornstein aufgesetzt. Von oben wird das Schornsteinmaterial abgetragen und der Schutt nach innen abgeworfen."
Die Mitteilung von der RWE Power AG abschließend: "Das Kernkraftwerk Lingen war von 1968 bis 1977 als eines der drei ersten kommerziellen Kernkraftwerke in Deutschland in Betrieb. Seit 1988 befindet es sich im Sicheren Einschluss, das Genehmigungsverfahren zum endgültigen Abbau der Anlage verläuft planmäßig."

12. Juni 2009
AKW Emsland: Revision und Brennelementwechsel angekündigt

In der Pressemitteilung Nr. 54/2009 mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland geht für Revision vom Netz" vom 12.06.09 hat das Niedersächsische Umweltministerium angekündigt, daß das AKW Emsland am 13.06.09 für die Revision und den Brennelementwechsel abgeschaltet wird: "Morgen (Sonnabend) wird das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision vom Netz genommen, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums."
"Während des Stillstands sollen 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden", teilt das Umweltministerium in Hannover mit. "In der diesjährigen Revision werden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen an Dampferzeugern und Rohrleitungen, der Abschluss der Kühlturmsanierung und der Einbau von neuen Gleichrichtern."

Im vergangenen Jahr erfolgte die Jahresrevision im AKW Emsland vom 31.05.08 bis zum 24.06.08, während des Brennelementwechsels waren 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor ausgetauscht worden.  

neue-oz.de: "Revision beim KKE kostet 16 Millionen"  

Unter der Überschrift "Revision beim KKE kostet 16 Millionen" wird am 12.06.09 von der Osnabrücker Zeitung (neue-oz.de) über die anstehende Revision und dem Brennelementwechsel im AKW Emsland berichtet. Wir veröffentlichen zur Information untenstehend den Artikel von der Osnabrücker Zeitung vollständig und unkommentiert:

"'Am Samstag fahren wir ab. 'Das betonte jetzt Horst Kemmeter, Leiter des Kernkraftwerk Emsland (KKE), in einem Gespräch mit unser Zeitung. Gemeint ist die jährliche Revision mit Brennelementwechsel, die in diesem Jahr vom 13. bis zum 28. Juni ansteht. Kosten wird diese 21. Revision rund 16 Millionen Euro.
'Diese Zahlen verdeutlichen, dass das KKE einer der großen Arbeitgeber und ein erheblicher Wirtschaftsfaktor in der Region ist', betonte der Anlagenleiter. Kemmeters Angaben zufolge leistete des KKE im abgelaufenen Betriebszyklus bei einer Zeitverfügbarkeit von 99,92 Prozent mehr als 11,8 Milliarden Kilowattstunden. 'Damit könnte man Berlin ein Jahr lang mit Strom versorgen', verdeutlichte Kemmeter und ergänzte: 'Die CO2-freie Stromerzeugung aus Kernenergie erspart dem Klima rund elf Millionen Tonnen des klimaschädlichen Gases.'
Um das KKE für die nächsten zwölf Monate zu rüsten, müssten 44 der insgesamt 193 Brennelemente gewechselt werden. Außerdem stünden rund 720 wiederkehrende Prüfungen auf dem Programm, um die einwandfreie Funktion aller Betriebssysteme zu gewährleisten.
Kemmeter: 'Beispielsweise werden Armaturen und Pumpen auf ihre Funktion überprüft sowie Rohrleitungen durch zerstörungsfreie Messungen untersucht.' Bei einer der vier Hauptkühlmittelpumpen werde turnusgemäß der Antriebsmotor gegen einen überholten Reservemotor ausgetauscht. 'Abschließen können wir endlich auch den Austausch der Kühlturmeinheiten. Lediglich zehn Prozent sind hier noch zu wechseln', erläuterte der KKE-Chef.
Für die anstehenden Kontrollen, Prüfungen und Inspektionen werde das vorhandene Kraftwerkspersonal durch 1300 Fachleute von Fremdfirmen unterstützt, von denen rund 250 aus der Region kämen. Kontrolliert würden die ausgeführten Arbeiten von rund 50 Behördengutachtern.
Weiteren Angaben zufolge profitierten von den 16 Millionen Euro Revisionsvolumen mit etwa zwei Millionen Euro auch Unternehmen aus der Region. Noch nicht mit eingerechnet seien dabei die etwa zu erwartenden 10000 Übernachtungen der Fremdarbeiter in hiesigen Hotels oder Privatunterkünften.
Abschließend erläuterte Kemmeter, dass diese 16 Millionen bei Weitem nicht die einzigen Euro seien, die jährlich ins das KKE fließen würden. 'RWE investiert jährlich rund 80 Millionen Euro in das emsländische Kraftwerk, um es immer auf dem neuesten Stand der Technik fahren zu können.'"

10. März 2009
AKW Emsland: Offensichtlich fehlerhafte Steuerelemente im Einsatz

An die Atomkraftwerke des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft in Brokdorf, Unterweser, Grohnde und Grafenrheinfeld sowie an das AKW Philippsburg-2 des Atomenergie-Konzerns EnBW sind fehlerhafte Steuerelemente geliefert worden. Diese sind bisher nicht zum Einsatz gekommen. - Dagegen werden offensichtlich im AKW Emsland des Atomenergie-Konzerns RWE Power AG, im AKW Isar-2 von E.ON Kernkraft und im AKW Neckarwestheim-2 der EnBW die fehlerhaften Steuerelemente bereits verwendet. Nach Aussage der EnBW vom 12.03.09 wurden "insgesamt 41 Steuerelemente aus der betroffenen Charge an das Kernkraftwerk Neckarwestheim-2 geliefert. Davon befinden sich 23 im Reaktor von Block II im Einsatz."
Die fehlerhaften Steuerelemente sind (bislang) nur bei Atomkraftwerken mit Druckwasserreaktoren festgestellt worden. Diese 'Vorkommnisse' in den bisher bekannten acht Atomkraftwerken werden als "meldepflichtiges Ereignis" eingestuft.

Hintergrund: Die Steuerelemente bestehen aus Steuerstäben ( oft auch als Regelstäbe bezeichnet), die in die Brennelemente des Reaktorkerns hineingeschoben bzw. aus ihnen herausgezogen werden und auf diese Weise zur Leistungsregelung und zur Abschaltung des Atomreaktors verwendet werden.  

Die RWE Power AG verkündete bereits am 10.03.09 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Abweichungen von spezifizierten Maßen an Steuerelementen": "Der Hersteller von Steuerelementen, die auch im Kernkraftwerk Emsland im Einsatz sind, informierte darüber, dass es bei der Fertigung zu geringfügigen Abweichungen von spezifizierten Maßen gekommen sei. Die Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."
"Die Bewertung ergab, dass die zuverlässige Funktion der Steuerelemente, die der Regulierung der Reaktorleistung dienen, in vollem Umfang erfüllt ist", wird von der RWE Power AG versichert.
"Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft. Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang ist", wird von RWE Power AG abschließend mitgeteilt.

Von dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft wird am 12.03.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Abweichungen von spezifizierten Maßen an angelieferten Steuerelementen" dazu bekannt gegeben: "Der Hersteller von Steuerelementen hat die E.ON Kernkraft über Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung von Steuerelementen informiert. Potentiell betroffene Steuerelemente waren zwar an den Kernkraftwerkstandorten Brokdorf, Grafenrheinfeld, Grohnde und Unterweser angeliefert worden, sind aber bisher nicht zum Einsatz gekommen."
"Das Vorkommnis liegt", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

Das für die Reaktorsicherheit im Bundesland Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium in Kiel teilt der Öffentlichkeit am 12.03.09 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" mit: "Die Betreiberin des Kernkraftwerks Brokdorf ist vom Hersteller von Steuerelementen über eine Abweichung von spezifizierten Fertigungsmaßen informiert worden. Acht dieser Ersatzsteuerelemente waren nach Brokdorf geliefert worden, befanden sich jedoch nicht im Einsatz, sondern wurden als Reserveteile vorgehalten. Die betroffenen Steuerelemente sind inzwischen an den Hersteller zur Überprüfung zurückgegangen. Steuerelemente dienen zur Regelung und Abschaltung des Reaktors. Auf den Betrieb der Anlage hatten die festgestellten Abweichungen keine Auswirkungen."
"Der Mangel liegt nach gegenwärtiger Einschätzung", so das Kieler Sozialministerium, "in einer unzureichenden Qualitätssicherung durch den Hersteller der Steuerelemente. Der Fehler ist wegen der festgestellten Systematik meldepflichtig und betrifft mehrere Kernkraftwerke in Deutschland. Die Atomaufsichtsbehörde wurde hierüber heute (12. März) fristgerecht mit einer so genannten 'Normalmeldung' der Kategorie 'N' informiert. Von der Atomaufsicht hinzugezogene Sachverständige werden die Ursachenklärung begleiten."

E.ON Kernkraft gibt am 12.03.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Isar Block 2: Abweichungen von spezifizierten Maßen an Steuerelementen" folgende Erklärung ab: "Durch den Hersteller von Steuerelementen - die auch im Kernkraftwerk Isar Block 2 im Einsatz sind - wurde über Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung informiert. Diese Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."
Von E.ON Kernkraft wird ausgesagt: "Die Bewertung ergab, dass die zuverlässige Funktion der Steuerelemente, die der Regulierung der Reaktorleistung dienen, in vollem Umfang erfüllt ist."
"Das Vorkommnis liegt", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt.

Das von Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Umweltministerium in Hannover hat bislang noch keine Stellungnahme zu den fehlerhaften Steuerelementen in den niedersächsischen Atomkraftwerken Unterweser, Grohnde und Emsland im Netz veröffentlicht...

22. Februar 2009
AKW Emsland: Treibstoffmangel bei einem Notstromdiesel

Von der RWE Power AG wird am 27.02.09 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Information über ein Besonderes Ereignis" über einen Treibstoffmangel bei einem Notstromdiesel im AKW Emsland berichtet. Das "meldepflichtige Ereignis" wurde bereits am 22.02.09 festgestellt.
"Am 22.02.09 wurde der Mindestfüllstand im Kraftstoffbehälter von einem der vier Notspeisenotstromdiesel erreicht", wird von RWE Power AG dazu mitgeteilt. "Dieses wurde umgehend signalisiert. Real waren ausreichend Dieselvorräte vorhanden. Im Anforderungsfall hätten alle vier Notspeisenotstromdiesel zur Verfügung gestanden."
"Das Vorkommnis wurde" von der RWE Power AG "der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft. Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang war."

15. Dezember 2008
AKW Lingen: Abriss des stillgelegten Atommeilers beantragt

Von der KWL GmbH, einer Tochter der RWE Power, ist am 15.12.08 beim Niedersächsischen Umweltministerium der Abriss des bereits am 05.01.1977 stillgelegten und derzeit im "Sicheren Einschluß" befindlichen AKW Lingen beantragt worden. Vorbehaltlich aller Prüfungen und der abschließenden Genehmigung des Antrags durch die Behörden könnte, laut RWE Power, ab 2013 mit der Demontage begonnen werden, die voraussichtlich etwa weitere acht Jahre in Anspruch nehmen wird.
Die beim Abriss des AKW Lingen anfallenden rund 1600 Tonnen schwach- und mittelradioaktive Abfälle sollen in speziellen Transportbehältern direkt nach Schacht Konrad transportiert und dort anschließend endgelagert werden, da in Lingen kein Lager für den radioaktiven Abrissmüll aus dem stillgelegten Atommeiler vorgesehen ist.

"Das seit 1977 stillgelegte Kernkraftwerk Lingen soll abgebaut werden", informiert das Niedersächsische Umweltministerium in der Pressemitteilung Nr. 89/2008 vom 15.12.08 mit dem Titel "Stillgelegtes Kernkraftwerk Lingen - Rückbau der Anlage beantragt". "Einen entsprechenden Antrag hat die KWL GmbH, eine Tochter der RWE Power, am (heutigen) Montag beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz eingereicht. 'Wir begrüßen, dass die stillgelegte Anlage abgebaut werden soll. Nach Prüfung und Genehmigung durch die Atomaufsicht könnte damit 2013 begonnen werden', informierte die Ministeriumssprecherin."
"1977 wurde das Kernkraftwerk Lingen nach rund zehnjähriger Betriebsdauer abgeschaltet und ist seit 1988 im 'sicheren Einschluss'", so das Umweltministerium in Hannover rückblickend. "In der Anlage befinden sich keine Kernbrennstoffe mehr. Wenn das Endlager Konrad zur Verfügung steht, ist geplant, die beim Rückbau anfallenden schwach- und mittelradioaktiven Stoffe - nach Angaben der Betreiber ca. 1600 Tonnen - in speziellen Behältern direkt dorthin zu transportieren. Am Standort Lingen ist kein Lager für diese Abfälle vorgesehen."

RWE Power: "Rückbau des 1977 stillgelegten Kernkraftwerks Lingen beantragt - Gerichtliche Entscheidung zu Schacht Konrad schafft Voraussetzung"

Von der RWE Power AG wird am 15.12.08 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Rückbau des 1977 stillgelegten Kernkraftwerks Lingen beantragt - Gerichtliche Entscheidung zu Schacht Konrad schafft Voraussetzung" bekannt gegeben: "Das Bundesverwaltungsgericht hat 2007 letztinstanzlich entschieden, weitere Klagen gegen die 2002 durch das Land Niedersachsen erteilte Genehmigung, Schacht Konrad als Endlager für schwach- und mittelaktive Reststoffe zu errichten, nicht zuzulassen. Damit ist eine wichtige Voraussetzung zur effizienten und wirtschaftlichen Umsetzung von Rückbaukonzepten stillgelegter Anlagen gegeben", wird von der RWE Power AG betont. "Vor diesem Hintergrund hat die Kernkraftwerke Lingen GmbH, KWL GmbH, ein Tochterunternehmen der RWE Power, heute beim zuständigen niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz einen Antrag auf Abbau des abgeschalteten Kernkraftwerks Lingen gestellt. Vorbehaltlich aller Prüfungen und der abschließenden Genehmigung des Antrags durch die Behörden könnte ab 2013 mit dem Rückbau begonnen werden."
"Das Kernkraftwerk mit einer elektrischen Leistung von 240 Megawatt wurde von 1964 bis 1967 errichtet. Aufgrund der geringen Stromproduktion und des im Verhältnis hohen technischen Aufwands wurde die Anlage nach rund zehnjähriger Betriebsdauer 1977 abgeschaltet", teilt RWE Power weiter mit. "Nach den notwendigen Konservierungsmaßnahmen befindet sich die Anlage seit 1988 im 'sicheren Einschluss'. Der sich nun anschließende Rückbau wird etwa weitere acht Jahre in Anspruch nehmen." Von der RWE Power AG wird deutlich gemacht: "Die Gesamtdauer der Maßnahme ist wesentlich von der Fertigstellung und damit von der Annahmebereitschaft des Endlagers Schacht Konrad abhängig. Am Standort in Lingen ist kein Lager für radioaktive Reststoffe aus dem stillgelegten Kernkraftwerk vorgesehen. Beim Rückbau anfallende schwach- und mittelradioaktive Abfälle in einer Größenordnung von rund 1.600 Tonnen sollen in speziellen Transportbehältern direkt nach Konrad transportiert werden. Dort werden sie anschließend endgelagert. In der stillgelegten Anlage befinden sich keine hochaktiven Reststoffe mehr. Die Detailplanung aller einzelnen Schritte des Rückbaukonzepts erfolgt in den kommenden Jahren."

26. September 2008
Genehmigung zum
"Ersatz des Fortluftkamins" für das stillgelegte AKW Lingen

"Am 26. September 2008 wurde der Bescheid 1/2008 für das stillgelegte Kernkraftwerk Lingen zum Ersatz des Fortluftkamins erteilt", teilte das zuständige Niedersächsische Umweltministerium auf deren Website mit Stand vom 08.10.08 mit. 

19. August 2008
Turbinenschnellabschaltung im AKW Emsland nach Kurzschluß

Im AKW Emsland ist es am 19.08.08 nach einem Kurzschluß in den stromabführenden Leitungen zu einer Trennung vom Netz und einer daraufhin folgenden Turbinenschnellabschaltung gekommen. - Auslöser für dieses 'Ereignis' war ein kurzfristiger Lichtbogen zwischen einem Hochspannungsseil und einem mobilen Kranausleger.

Die RWE Power AG berichtet am 20.08.08 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "RWE Standort Lingen: Störung im Hochspannungsnetz" über die Betriebsstörung im AKW Emsland: "Am Dienstag, 19. August, hat es auf der GuD-Baustelle in Lingen gegen 15:50 Uhr beim Umsetzen eines mobilen Krans im Bereich von Hochspannungsfreileitungen einen Funkenüberschlag zwischen einem Hochspannungsseil und dem Kranausleger gegeben. Diese Störung im 380 kV-Hochspannungsnetz verursachte das Ansprechen einer Schutzeinrichtung am Maschinentrafo des Kernkraftwerks Emsland und damit die Trennung vom Netz durch das Öffnen des Netzschalters. Anschließend öffnete auch der Generatorschalter und es erfolgte eine automatische Turbinenschnellabschaltung und die Umschaltung der Stromversorgung des Kraftwerks zur Eigenbedarfssicherung auf das Reservenetz. Die Reaktorleistung stellte sich auf circa 20 Prozent ein."
"Alle automatischen Maßnahmen liefen auslegungsgemäß ab", wird von der RWE Power AG beteuert. "Die Aufsichtsbehörde wurde über den Vorgang informiert. Nach erfolgreicher Prüfung im Netz und im Kraftwerk konnte die Anlage gegen 23 Uhr wieder in Betrieb genommen werden."
"Die notwendigen Reparaturmaßnahmen am beeinflussten Leitungsteil hat der Netzbetreiber TSO vorgenommen. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Auch gab es keine Versorgungsausfälle", so der Wortlaut in der RWE-Pressemitteilung abschließend.

28. Juli 2008
Anzahl meldepflichtiger Ereignisse in den Atomkraftwerken seit der Inbetriebnahme

Vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wurde mit Stand vom 28.07.08 auf dessen Website eine Zusammenstellung der Anzahl meldepflichtiger Ereignisse in den Atomkraftwerken im Zeitraum von der Inbe­triebnahme bis zum 30.06.08 veröffentlicht. Daraus geht hervor:
- Spitzenreiter bei der Gesamtanzahl meldepflichtiger Ereignisse seit der Inbetriebnahme ist das AKW Brunsbüttel des Vattenfall-Konzerns mit 453 meldepflichtigen Ereignissen. Den zweiten Platz hat das AKW Neckarwestheim-1 der EnBW mit 417 meldepflichtigen Ereignissen, auf Platz drei folgt das AKW Biblis-A der RWE mit 407 meldepflichtigen Ereignissen. - Das Vattenfall-AKW Krümmel belegt demnach den siebten Platz mit 311 meldepflichtigen Ereignissen seit Inbetriebnahme.
- Aus der Auflistung des BfS ergibt eine rechnerisch ermittelte durchschnittliche Anzahl der meldepflichtigen Ereignisse pro Betriebsjahr: Den ersten Platz belegt das AKW Brunsbüttel mit durchschnittlich 14,2 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr. Auf dem zweiten Platz folgt das AKW  Neckarwestheim-1 mit durchschnittlich 13,0 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr, den dritten Platz hat das AKW Krümmel mit durchschnittlich 12,4 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr.

Kernkraftwerke
(in Betrieb)

Typ

Elektr. Leistung
(brutto) MW

Jahr der Inbetriebnahme (Erstkritikalität)

Anzahl Ereignisse seit der Inbetriebnahme1)

Durchschnittliche
Anzahl der Ereignisse pro Betriebsjahr
1)

KKB

Kernkraftwerk Brunsbüttel

SWR

806

1976

453

14,2

GKN-1

Kernkraftwerk Neckarwestheim 1

DWR

840

1976

417

13,0

KWB-A

Kernkraftwerk Biblis A

DWR

1225

1974

403 + 42)

12,0

KWB-B

Kernkraftwerk Biblis B

DWR

1300

1976

395

 12,3

KKP-1

Kernkraftwerk Philippsburg 1

SWR

926

1979

325

 11,2

KKU

Kernkraftwerk Unterweser, Esenshamm

DWR

1410

1978

316

 10,5

KKK

Kernkraftwerk Krümmel

SWR

1402

1983

311

 12,4

KKI-1

Kernkraftwerk Isar 1, Essenbach

SWR

912

1977

270

 8,7

KKG

Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

DWR

1345

1981

210

 7,8

KWG

Kernkraftwerk Grohnde

DWR

1430

1984

203

 8,5

KBR

Kernkraftwerk Brokdorf

DWR

1480

1986

198

 9,0

KKP-2

Kernkraftwerk Philippsburg 2

DWR

1458

1984

171

 7,1

KKE

Kernkraftwerk Emsland, Lingen

DWR

1400

1988

107

 5,4

KRB-II-B

Kernkraftwerk Gundremmingen B

SWR

1344

1984

100 + 72)

4,5

KRB-II-C

Kernkraftwerk Gundremmingen C

SWR

1344

1984

92

 3,8

GKN-2

Kernkraftwerk Neckarwestheim 2

DWR

1400

1988

69

 3,5

KKI-2

Kernkraftwerk Isar 2, Essenbach

DWR

1475

1988

65

 3,3

 

Kernkraftwerke
(außer Betrieb)

Typ

Elektr. Leistung
(brutto) MW

Jahr der Inbetrieb-nahme
(Erstkri-
tikalität)

Jahr der endgültigen Abschaltung

Anzahl Ereignisse seit der Inbetriebnahme1)

KKS

Kernkraftwerk Stade

DWR

672

1972

2003

316

KWW

Kernkraftwerk Würgassen

SWR

670

1971

1994

278

KWO

Kernkraftwerk Obrigheim

DWR

357

1968

2005

267

KMK

Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich

DWR

1302

1986

20014)

179

KNK-II

Kompakte natriumgekühlte Kernanlage, Eggenstein-Leopoldhafen

SNR

21

1977

1991

128

THTR-300

ThoriumHochtemperatur-
reaktor, Hamm-Uentrop

HTR

308

1983

1988

125

KGR-1-5

Kernkraftwerk Greifswald

DWR

je 440

1973 bis 1989

1990

863)

AVR

Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor Jülich

HTR

15

1966

1988

76

MZFR

Mehrzweck-
forschungreaktor, Eggenstein-Leopoldshafen

DWR

57

1965

1984

46

KKR

Kernkraftwerk Rheinsberg

DWR

70

1966

1990

363)

VAK

Versuchsatomkraftwerk Kahl

SWR

16

1960

1985

34

KWL

Kernkraftwerk Lingen

SWR

268

1968

1977

30

KRB-A

Kernkraftwerk Gundremmingen A

SWR

250

1966

1977

26

1) Stand: 30.06.2008
2) Ereignisse in gemeinsamen Einrichtungen der Doppelblockanlage
3) Ereignisse ab dem 03.10.1990
4) Stillstand bereits seit 1988 infolge Gerichtsbeschluss

Abkürzung der Reaktortypen:
DWR              Druckwasserreaktor
HTR                Hochtemperaturreaktor
SNR               Schneller Brutreaktor
SWR              Siedewasserreaktor
( http://www.bfs.de/de/kerntechnik/ereignisse/standorte/karte_kw.html )

23. Juli 2008
Leckage an einer Entleerungsleitung des Nebenkühlwassersystems im AKW Emsland

In einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Befund an einer Entleerungsleitung" ist von der RWE Power AG am 30.07.08 über ein meldepflichtiges 'Ereignis' im AKW Emsland berichtet worden: Demnach wurde bereits am 23.07.08 im AKW Emsland eine Leckage an einer Entleerungsleitung des Nebenkühlwassersystems festgestellt.
"Im Rahmen einer Anlagenbegehung wurde am 23. Juli 2008 an einer Entleerungsleitung des Nebenkühlwassersystems eine geringfügige Tropfleckage festgestellt", wird in der RWE-Pressemitteilung ausgesagt. "Das Nebenkühlwassersystem ist vierfach voneinander unabhängig aufgebaut und dient der Wärmeabfuhr des Zwischenkühlkreislaufs. Die anderen drei Stränge standen uneingeschränkt zur Verfügung. Die Leckage wurde umgehend beseitigt."
"Das Vorkommnis wurde gemäß den deutschen Meldekriterien in die Kategorie N (Normal) eingestuft", so der Wortlaut der RWE-Pressemitteilung, "und der Behörde fristgerecht innerhalb von fünf Werktagen gemeldet. Nach der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen (INES) ist es der Stufe 0 (unterhalb der Skala = keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutung) zuzuordnen."
"Eine Gefährdung des Personals, der Umgebung oder der Anlage war damit nicht verbunden", wird von RWE Power AG versichert.

01. Juli 2008
AKW Emsland: RWE Power AG bestätigt Wiederanfahren des Atommeilers nach der Jahresrevision

Von der RWE Power AG wird am 01.07.08 in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 30. Juni 2008" über den "erfolgreichen" Abschluß der Revisionsarbeiten und zu dem Wiederanfahren des AKW Emsland berichtet: "Nach erfolgreichem Abschluss der Revisionsarbeiten und nach Zustimmung durch die Aufsichtsbehörde wurde das Kernkraftwerk Emsland am 24.06.2008 wieder an das Netz geschaltet und wird seitdem ohne Betriebsunterbrechungen mit Volllast betrieben."
Laut dem Betriebsbericht der RWE Power AG waren "besondere Vorkommnisse oder meldepflichtige Ereignisse nicht zu verzeichnen. Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte."

24. Juni 2008
AKW Emsland: Atommeiler geht nach Beendigung der Revision wieder ans Netz

Unter dem Titel "Kernkraftwerk Emsland nach Revision wieder am Netz" gibt das Niedersächsische Umweltministerium in Hannover in der Pressemitteilung 45/2008 am 24.06.08 bekannt: "Das Kernkraftwerk Emsland ist wieder in Betrieb: Nach dem jährlichen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision hat das Ministerium für Umwelt und Klimaschutz heute (Dienstag) die Zustimmung zum Wiederanfahren gegeben, informierte die Sprecherin des Ministeriums."
Das zuständige Umweltministerium in Hannover teilt darin weiter mit: "Während des Stillstands wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht. In der diesjährigen Revision - die am 31. Mai begonnen hatte - wurden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Im Vordergrund standen dabei Wartungs- und Inspektionsarbeiten am Generator sowie Prüfungen am Reaktorsicherheitsbehälter."

Von der Betreibergesellschaft des AKW Emsland, der RWE Power AG, liegt bislang (24.06.08) noch keine Pressemitteilung zum Wiederanfahren des AKW Emsland nach Abschluß der Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel vor.

16. Juni 2008
RWE Power AG: "Die Revisionsarbeiten werden wie geplant fortgesetzt."

Die RWE Power AG teilt am 16.06.08 in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. Juni 2008" des AKW Emsland mit: "Das Kernkraftwerk Emsland war in der Zeit vom 01. bis 15.06.2008 planmäßig für die 20. Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet. In dieser Zeit wurden u. a. technische Änderungen und Modernisierungen vorgenommen, 48 neue Brennelemente eingebracht sowie etwa 800 Wiederkehrende Prüfungen erfolgreich durchgeführt. Bei der Abarbeitung der umfangreichen Tätigkeiten wurde das Kraftwerkspersonal von zusätzlich 1400 Fremdfirmenmitarbeitern unterstützt. Die Revisionsarbeiten werden wie geplant fortgesetzt."
"Besondere Vorkommnisse oder meldepflichtige Ereignisse waren nicht zu verzeichnen", wird von der RWE Power AG berichtet. "Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte."

31. Mai 2008
RWE Power AG bestätigt Abschaltung des AKW Emsland für Revision und Brennelementwechsel

Das AKW Emsland wurde planmäßig am 31.05.08 zur 20. Revision mit Brennelementwechsel heruntergefahren. RWE Power AG teilt am 02.06.08 in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 31. Mai 2008" des AKW Emsland darüber mit: "Das Kernkraftwerk Emsland war in der Zeit vom 16. bis 31.05.2008 überwiegend mit voller Leistung am Netz.. ... Besondere Vorkommnisse oder meldepflichtige Ereignisse waren nicht zu verzeichnen. Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte", wird RWE Power AG berichtet.
Am Samstag, den 31.05.2008 wurde die Anlage planmäßig zur 20. Revision mit Brennelementwechsel abgefahren, bestätigt die RWE Power AG in dem Betriebsbericht. "Während der Revision wird das Kraftwerkspersonal von ca. 1.400 Fremdfirmenmitarbeitern unterstützt. Seit der letztjährigen Revision arbeitete das Kernkraftwerk mit einer außerordentlich hohen Verfügbarkeit und hat in dieser Zeit ca. 11,370 Milliarden kWh Strom erzeugt."

Im vergangenen Jahr erfolgte die Jahresrevision im AKW Emsland vom 09.06.07 bis zum 28.06.07, während des Brennelementwechsels im letzten Jahr waren 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor ausgetauscht worden.  

30. Mai 2008
Revision und Brennelementwechsel im AKW Emsland

Das Niedersächsische Umweltministerium hat in der Pressemitteilung (Nr. 33/2008) am 30.05.08 bekannt gegeben, daß das AKW Emsland am 31.05.08 für die Revision und den Brennelementwechsel abgeschaltet wird: "Morgen (Sonnabend) wird das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision vom Netz genommen, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums."
"Während des Stillstands sollen 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden", teilt das Umweltministerium in Hannover weiter mit. "In der diesjährigen Revision werden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen  durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei Wartungs- und Inspektionsarbeiten am Generator sowie Prüfungen am Reaktorsicherheitsbehälter."

neue-oz.de: Kernkraftwerk wird am Samstag 'abgefahren'

"Auf Hochtouren", so ein Artikel auf neue-oz.de am 30.05.08, "laufen in diesen Tagen im Kernkraftwerk Emsland (KKE) in Lingen die Vorbereitungen zur 19. Revision mit Brennelementewechsel. Am kommenden Samstag (31. Mai) wird die Anlage zu dem Zweck abgefahren. Während der gesamten Revisionsdauer müssen mehr als 5000 Arbeiten bewältigt werden, beschreibt Diplomingenieur Horst Kemmeter, Leiter des KKE, den enormen Arbeitsaufwand."
Auf neue-oz.de wird berichtet: "Für die anstehenden Kontrollen, Prüfungen und Inspektionen wird das Kraftwerkspersonal durch mehr als 1400 Fachleute von Fremdfirmen unterstützt, in erster Linie Mitarbeiter der Hersteller und Lieferanten. 'Der Zeitplan sieht vor, dass das KKE Ende Juni 2008 wieder angefahren wird', betont Kemmeter in einem Gespräch mit unserer Zeitung."
"Für alle anstehenden Arbeiten wurde ein detaillierter und minutiös ausgearbeiteter Revisionsplan erstellt, den es möglichst einzuhalten gilt. Jeder Tag mehr kostet rund eine Million Euro, so der KKE-Chef, der die Gesamtaufwendungen für den Brennelementewechsel und für die Revisionsarbeiten mit insgesamt rund 24 Millionen Euro beziffert", wird auf neue-oz.de mitgeteilt. "Zahlreiche regionale Unternehmen sind ebenfalls im Einsatz."
"Zeitbestimmend für die diesjährige Revision ist die große Generator-Inspektion, an der alleine mehr als 70 Spezialisten beteiligt sind. Diese Inspektion ist alle sieben Jahre erforderlich", wird im dem Bericht auf neue-oz.de dargestellt.
Auf neue-oz.de wird informiert: "Vorgesehen ist der Einsatz von 48 neuen Brennelementen (von insgesamt 193), um den Kraftwerksblock für den nächsten Betriebszyklus zu rüsten. Weiterhin müssen rund 850 wiederkehrende Prüfungen durchgeführt werden, um die einwandfreie Funktion aller Betriebssysteme zu gewährleisten, erläuterte Horst Kemmeter. Begleitet werden die Arbeiten durch Gutachter von verschiedenen Sachverständigenorganisationen, beispielsweise dem TÜV-Nord. "
"'Erst nach positivem Abschluss aller Arbeiten und der Zustimmung durch die Aufsichtsbehörde erhält das Kernkraftwerk Emsland die Anfahrgenehmigung, um wieder umweltfreundlichen Strom für den Grundlastbereich zu produzieren', so Kemmeter", Leiter des AKW Emsland, in dem Artikel auf neue-oz.de, "abschließend."

28. Mai 2008
REW Power kündigt die Abschaltung des AKW Emsland zur Revision
an

Das Atomkraftwerk Emsland wird am kommenden Wochenende (01.06.08) für die jährliche Revision und Brennelementwechsel vom Netz gehen. Das teilt der Betreiber RWE Power mit. Demnach sei die planmäßige Abschaltung am 01. Juni vorgesehen, der Reaktor soll voraussichtlich am 26.06. wieder verfügbar sein.
Momentan befindet sich das Atomkraftwerk bei Lingen an der Ems im sogenannten 'strech-out-Betrieb', was bedeutet, daß langsam die Leistung gedrosselt wird, bis es zur Abschaltung kommt. (Info-Quelle: ContrAtom/powernews.org)

21. April 2008
Antragstellung zum 'Rückbau' des stillgelegten AKW Lingen soll voraussichtlich Ende 2008, spätestens 2009, erfolgen

"Der Abbruch des alten Kernkraftwerkes in Lingen wird teurer als seine Errichtung in den 60er Jahren", wird von neue-oz.de am 21.04.08 unter dem Titel "Neuer Kamin für altes Kernkraftwerk" Lingen berichtet. "Darauf hat der Leiter der RWE-Kraftwerke am Standort Lingen, Dr. Hubertus Flügge, in der letzten Sitzung des Umweltausschusses hingewiesen. Er gehe von einem dreistelligen Millionenbetrag aus, sagte Flügge. Der Energieversorger habe durch entsprechende Rückstellungen Vorsorge getroffen."
In dem Artikel wird von neue-oz.de ausgesagt: "Deutlich billiger werde für die RWE der geplante Abbau des 150 Meter hohen Schornsteins kommen, der durch einen neuen, 60 Meter hohen Kamin ersetzt werden soll. Einzelheiten zu dieser Maßnahme teilten Flügge und sein Kollege, Dr. Ulrich Priesmeyer, im Fachausschuss mit. Priesmeyer wird auch den Abriss des 1968 ans Netz gegangenen und 1977 abgeschalteten Siedewasserreaktors [im AKW Lingen] mit einer Leistung von 250 MW organisieren."
Von neue-oz.de wird mitgeteilt, daß der radioaktive Abrißmüll aus dem stillgelegten AKW Lingen im Schacht Konrad eingelagert werden soll: "'Damit [mit dem Abriß] können wir hoffentlich 2013 beginnen, wenn der Schacht Konrad zur Verfügung steht', sagte Flügge. Das stillgelegte Eisenerz-Bergwerk in Salzgitter ist als Endlager für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung (Abfälle aus dem Betrieb und der Stilllegung beziehungsweise dem Abbau kerntechnischer Einrichtungen sowie Abfälle aus der Anwendung von Radioisotopen in Forschung, Gewerbe, Industrie und Medizin) vorgesehen.
Auf neue-oz.de wird weiter ausgeführt: "Den Antrag zum Rückbau des Lingener Reaktors wolle man Ende 2008, spätestens 2009 stellen, berichtete Flügge. Mit der Verlagerung der in der Anlage befindlichen Betriebsabfälle in den Schacht Konrad könne der Abbau des alten Lingener Kraftwerks beginnen."
"Erfahrungen mit solchen Aufgaben hat Dr. Priesmeyer", laut neue-oz.de, "in Gundremmingen gesammelt, wo ein RWE-Kraftwerk in den letzten Jahren abgebaut worden ist."
"Derzeit befindet sich der Siedewasserreaktor [des AKW Lingen] an der Schüttorfer Straße im sogenannten 'Sicheren Einschluss', der bis März 2013 befristet ist", berichtet neue-oz.de. "Der Schornsteinstuhl und der Schornstein gehören nicht zum Sicheren Einschluss. Wie Priesmeyer und Flügge erläuterten, ist der Schornstein in seiner jetzigen Dimensionierung nicht mehr erforderlich."
"Beim Betrieb der Anlage seien damals fossile Rauchgase abgeleitet und dafür der 150 Meter hohe Schornstein errichtet worden", so die neue-oz.de rückblickend. "Für die Abluft aus dem Gebäude reiche ein kleinerer Kamin aus, der neben dem Reaktorgebäude errichtet werden solle. Entsprechende Anträge seien gestellt. "
Von neue-oz.de wird die Baumaßnahme mit den Worten begründet: "Handlungsbedarf bestehe auch deswegen, weil am bisherigen Schornstein aufgrund des Alterungsprozesses erhebliche Sanierungsarbeiten fällig würden, erklärten die beiden Fachleute. 'Die Abgaswerte bleiben im Übrigen unverändert', unterstrich Priesmeyer."
Der Artikel von neue-oz.de endet mit der Ankündigung: "Die RWE-Vertreter luden die Vertreter des Umweltausschusses ein, sich die geplante Maßnahme vor Ort anzuschauen."

17. Dezember 2007
AKW Emsland: Nicht bestimmungsgemäße Dübelverbindungen gefunden

Auch im AKW Emsland wurden jetzt nicht bestimmungsgemäße Dübelverbindungen gefunden. Von der RWE Power AG wird am 17.12.07 in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. Dezember 2007" des AKW Emsland darüber mitgeteilt:
"Das Kernkraftwerk Emsland war in der Zeit vom 01. bis 15.12.2007 überwiegend mit voller Leistung am Netz. ... Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte", so die RWE Power AG in dem Betriebsbericht einleitend.
"Im Rahmen von geplanten Wartungsarbeiten wurden Lüftungsklappen des Notspeisegebäudes inspiziert. Hierbei zeigte sich an einer Klappe eine Schwergängigkeit", wird von der RWE Power AG ausgesagt. "Die Lüftungsklappe wurde gereinigt und anschließend befundfrei geprüft. Die Inspektionsintervalle dieser Klappen werden verkürzt."
Von der RWE Power AG wird weiter berichtet: "Aufgrund von Befunden an Dübelverbindungen in anderen kerntechnischen Anlagen" (wie in den AKW Biblis, Krümmel oder Brunsbüttel) "wurden Übertragbarkeitsprüfungen vorgenommen. Hierbei zeigten sich vereinzelt geringe Montageabweichungen vom Sollzustand an Halterungen, die jedoch keinen Einfluss auf die Tragfunktion der jeweiligen Verbindung haben. Betroffen sind Halterungen von Batteriekabeln und Lampen, die während der Errichtungsphase des Kernkraftwerks montiert wurden."
"Beide Vorkommnisse wurden der Aufsichtsbehörde als meldepflichtige Ereignisse der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft." Die RWE Power AG versichert: "Das heißt, dass sie sicherheitstechnisch ohne Bedeutung waren."

04. Dezember 2007
Defekt in der Lüftungsanlage vom Notspeisegebäude des AKW Emsland

Von der RWE Power AG ist am 04.12.07 in einer Pressemitteilung ein "besonderes Ereignis" aus dem AKW Emsland gemeldet worden. Demnach gab es eine Panne in der Lüftungsanlage vom Notspeisegebäude:
"Im Rahmen von geplanten Wartungsarbeiten wurden Lüftungsklappen des Notspeisegebäudes inspiziert", ist darin von RWE Power mitgeteilt worden. "Hierbei zeigte sich an einer Klappe eine Schwergängigkeit. Die Lüftungsklappe wurde gereinigt und anschließend befundfrei geprüft. Die Inspektionsintervalle dieser Klappen werden verkürzt."
"Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft", so die Ausführung von der RWE Power AG. "Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang war."
Das zuständige Umweltministerium in Hannover (Niedersachsen) hat zu dem "besonderen Ereignis" im AKW Emsland keine Stellungnahme abgegeben.

30. September 2007
Defekt einer Nebenkühlwasserpumpe im AKW Emsland

In einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Emsland: Information über ein Besonderes Ereignis" gibt die RWE Power AG am 05.10.07 den Defekt einer Nebenkühlwasserpumpe im AKW Emsland am 30.09.07 bekannt:
"Beim betrieblichen Zuschalten ließ sich am 30.09.2007 eine von vier Nebenkühlwasserpumpen nicht ordnungsgemäß starten. Grund hierfür war", nach Darstellung der RWE Power AG, "ein defekter Ein-/Aus-Schalter. Der Schalter wurde ausgetauscht und wird zwecks Ursachenklärung untersucht."
"Ein anschließend durchgeführter Probelauf konnte erfolgreich abgeschlossen werden", teilt die RWE Power AG weiter mit. "Der Nebenkühlwasserkreislauf ist vierfach vorhanden, so dass im Bedarfsfall drei baugleiche Pumpen uneingeschränkt zur Verfügung gestanden hätten."
"Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft." Zur Bewertung des 'Ereignisses' stellt die RWE Power AG aus ihrer Sicht fest: "Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang war."

17. September 2007
AKW Emsland: Handhabungsfehler an Kühlwassersystem

In dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. September 2007" der RWE Power AG vom 17.09.07 wird ein neues 'Vorkommnis' im AKW Emsland mitgeteilt:
"Nach dem Abschluss von planmäßigen Wartungsarbeiten an einer Kältemaschine kam es bei der Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft durch einen Handhabungsfehler zu einem kurzfristigen Füllstandsabfall im zugehörigen Kühlwassersystem. Die Unterschreitung des Sollfüllstandes wurde umgehend erkannt und innerhalb von 15 Minuten behoben."
"Da dieses Kühlwassersystem u. a. zur Kühlung eines Dieselmotors genutzt wird, hätte es, wenn der Diesel in diesem Zeitraum betrieben worden wäre, zu einer Abschaltung des Diesels kommen können", wird von
der RWE Power AG eingeräumt.
"Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft." Die RWE Power AG erklärt dazu: "Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang war."
Weiter berichtet RWE Power, das AKW Emsland sei in der Zeit vom 01. bis 15.09.2007 ohne Betriebsunterbrechungen und überwiegend mit voller Leistung am Netz gewesen. Im Berichtszeitraum wurden 499 Millionen kWh produziert. Seit Jahresanfang sind damit 7,980 Milliarden kWh erzeugt worden. Die Radioaktivitätsableitungen hätten unterhalb der genehmigten Grenzwerte gelegen. Der Betrieb des AKW Emsland würde im Grundlastbereich fortgesetzt."

02. Juli 2007
Drei 'Vorkommnisse' während der Jahresrevision 2007 im AKW Emsland festgestellt

Am 02.07.07 werden von der RWE Power AG in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum 16. bis 30 Juni 2007" 'Auffälligkeiten' im AKW Emsland bekannt gegeben: 
"Nach erfolgreichem Abschluss der Revisionsarbeiten und nach Zustimmung durch die Aufsichtsbehörde wurde das Kernkraftwerk Emsland am 28.06.2007 wieder an das Netz geschaltet und wird seitdem ohne Betriebsunterbrechungen mit Volllast betrieben. Die nächste Revision soll in etwa einem Jahr stattfinden."
"Im Rahmen von wiederkehrenden Prüfungen während der diesjährigen Revision wurden im Reaktordruckbehälter 2 Muttern (M6) aus einem Brennelementfuß gefunden und geborgen. Jedes Brennelement ist im Fußbereich mit 24 derartigen Muttern versehen, die jedoch im Betrieb keine sicherheitstechnisch bedeutsame Funktion haben. Bei der Prüfung weiterer Brennelemente wurden keine zusätzlichen Auffälligkeiten festgestellt. Optimierungsmöglichkeiten zur Sicherung der entsprechenden Muttern werden geprüft."
"Aufgrund von Luftleckagen in Hilfssystemen der Anlage wurden Komponenten und Rohrleitungen überprüft. Dabei wurden Risse in einer Kleinrohrleitung erkannt. Die betroffene Leitung wurde ausgetauscht."
"Beim Wiederanfahren wurde ein undichtes Überströmventil im Bereich von zwei Druckspeichern festgestellt. Ursächlich hierfür war ein auf dem Ventilsitz haftender Fremdkörper. Das Ventil wurde ersetzt."
"Die drei beschriebenen Vorkommnisse wurden der Aufsichtsbehörde als meldepflichtige Ereignisse der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft. Das heißt, dass sie sicherheitstechnisch ohne Belang waren. Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte."

28. Juni 2007
AKW Emsland: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

"Das Kernkraftwerk Emsland ist wieder in Betrieb", wird in der Pressemitteilung Nr. 79/2007 vom 28.06.07 des Niedersächsischen Umweltministeriums ausgerichtet. "Nach dem jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision hat das Niedersächsische Umweltministerium am 27. Juni die Zustimmung zum Wiederanfahren gegeben."
Vom Umweltministerium in Hannover wird dazu weiter mitgeteilt: "Während der Revision - die am 9. Juni begonnen hatte - wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht. Wie im Vorjahr wurden eine Vielzahl von routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt. Im Vordergrund standen dabei Prüfungen an Dampferzeugern, am Druckhalter und am Speisewasserbehälter."
09. Juni 2007
AKW Emsland: Zur Revision und dem Brennelementwechsel vom Netz

Das AKW Emsland der RWE Power AG ist am 09.06.07 zur Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel vom Netz genommen worden.
Dazu wird vom Niedersächsischen Umweltministerium am 11.06.07 in der Pressemitteilung Nr. 71/2007 bekannt gegeben: "Vorgestern (Sonnabend) [09.06.07] wurde das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision vom Netz genommen, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums."
"Während des Stillstands sollen 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden", wird vom Umweltministerium in Hannover mitgeteilt. "In der diesjährigen Revision werden eine Vielzahl von routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei Prüfungen an Dampferzeugern, am Druckhalter und am Speisewasserbehälter."

Die RWE Power AG hatte die Jahresrevision am 04.06.07 in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 31. Mai 2007" des AKW Emsland angekündigt: "Am kommenden Wochenende wird das Kernkraftwerk Emsland planmäßig zur jährlichen Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet. Bis dahin wird der Betrieb im Grundlastbereich fortgesetzt."

Im vergangenen Jahr erfolgte die Jahresrevision im AKW Emsland vom 18.06.06 bis zum 30.06.06, während des Brennelementwechsels im letzten Jahr waren 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor ausgetauscht worden.

18. Januar 2007
Reaktorschnellabschaltung im AKW Emsland nach Kurzschluß

In dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 31. Januar 2007" des AKW Emsland ist von RWE Power am 01.02.07 über eine Reaktorschnellabschaltung in dem Atommeilers am 18.01.07 berichtet worden.
Infolge des Orkans 'Kyrill' am 18.01.07 kam es demnach zu einem "Erdschluss im 380-kV-Ableitungsbereich" des AKW Emsland, wodurch "wie für einen derartigen Fall vorgesehen" eine "Trennung vom 380-kV-Netz mit einer nachfolgenden Umschaltung der Eigenbedarfsversorgung des Kraftwerkes auf das 110-kV-Reservenetz" erfolgte. Laut RWE Power in dem Betriebsbericht wurden durch "diese Umschaltung 2 der 4 Hauptkühlmittelpumpen abgeschaltet und in der Folge auslegungsgemäß eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst". - "Nach Überprüfung auf mögliche Schäden", so RWE Power, "konnte die Anlage wieder angefahren werden". Aus der Sicht von RWE Power was dieses 'Vorkommnis' "sicherheitstechnisch ohne Belang".
"Im Zuge des Unwetterorkans 'Kyrill' am 18.01.2007 kam es zu einem Erdschluss im 380-kV-Ableitungsbereich des Kraftwerkes. Wie für einen derartigen Fall vorgesehen, erfolgte eine Trennung vom 380-kV-Netz mit einer nachfolgenden Umschaltung der Eigenbedarfsversorgung des Kraftwerkes auf das 110-kV-Reservenetz. Durch diese Umschaltung wurden 2 der 4 Hauptkühlmittelpumpen abgeschaltet und in der Folge auslegungsgemäß eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst. Nach Überprüfung auf mögliche Schäden konnte die Anlage wieder angefahren werden." "Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft. Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang war." "Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte."

=> Dieser Störfall im AKW Emsland am 18.01.07 hatte die gleiche Ursache, wie der im schwedischen AKW Forsmark-1 am 25.07.06: Ein Kurzschluß im ableitenden Stromnetz außerhalb des Atommeilers.
Im AKW Forsmark-1 fiel dadurch anschließend infolge einer ganzen Kette von Pannen die Eigenstromversorgung zum größten Teil aus, der Atomreaktor war ca. 23 Minuten außer Kontrolle und stand kurz vor der Kernschmelze. - Die Schweden hatten dies 'Ereignis' als den "schlimmsten Kernkraft-Störfall in der Geschichte des Landes" eingestuft.
Auch hier haben wir noch mal Glück gehabt: Im AKW Emsland verlief laut RWE Power alles "auslegungsgemäß"...

21. November 2006
Vorfall an einem Notstromdieselmotor im AKW Emsland

Von Seiten des Niedersächsischen Umweltministeriums in Hannover wird in der Pressemitteilung Nr. 113/2006 vom 22.11.06 eine "kurzzeitige Unverfügbarkeit von zwei Sicherheitsteileinrichtungen" im AKW Emsland bekannt gegeben.
Nach Aussage des Niedersächsischen Umweltministeriums kam es im AKW Emsland am 21.11.06 "durch Schweißarbeiten am Feuerlöschsystem zu einer ungewollten Beeinflussung von Messeinrichtungen an einem der vier Notstromdieselmotoren". "Durch die Fehlanregung einer Füllstandsmessung wäre ein automatischer Start des Dieselmotors im Anforderungsfall nicht erfolgt", teilte das Umweltministerium in Hannover weiter mit. "Die Fehlanregung wurde auf der Warte vom Bedienungspersonal sofort erkannt und umgehend behoben. Der Notstromdiesel stand nach ca. neun Minuten wieder zur Verfügung."
Bei einem zweiten 'Vorfall' im AKW Emsland am gleichen Tag war eine "Sicherheitseinspeisepumpe, die Teil des nuklearen Not- und Nachkühlsystems ist", nicht betriebsfähig gewesen. Das Niedersächsische Umweltministerium erklärte dazu in der Pressemitteilung: "Unabhängig davon wurde eine geplante Reparatur an einem Schauglas einer Sicherheitseinspeisepumpe, die Teil des nuklearen Not- und Nachkühlsystems ist, in einem anderen Raumbereich des Kernkraftwerks durchgeführt. Die Sicherheitseinspeisepumpe war hierfür elektrisch außer Betrieb.
Das zuständige Umweltministerium in Hannover stellte abschließend fest: "Somit waren für diesen Zeitraum von neun Minuten zwei der insgesamt vier Sicherheitsteilsysteme nur eingeschränkt verfügbar." - "Das Ereignis wurde der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde fristgerecht nach der hierfür vorgesehenen Meldekategorie E, INES 0 gemeldet."

Auf neue-oz.de vom 23.11.06 wird unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa über die 'Ereignisse' im AKW Emsland berichtet: "Im Atomkraftwerk Lingen [AKW Emsland] ist es am Dienstag [21.11.06] zu einem Vorfall mit einem Notstromdieselmotor gekommen. Nach Angaben der Betreiberfirma RWE Power gab es aber zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wurden zeitgleich zu einer geplanten Reparatur an einem Ölschauglas einer Sicherheitseinspeisepumpe in einem anderen Bereich des Kraftwerks Schweißarbeiten durchgeführt. Dadurch sei es zu einer Beeinflussung der dort vorhandenen Messeinrichtungen an einem der vier Notstromdieselmotoren gekommen."

Der Leiter des AKW Emsland: "So etwas darf nicht passieren"

Ausführlicher wird auf neue-oz.de am 24.11.06 auf die 'Vorfälle' im AKW Emsland am 21.11.06 eingegangen: "Nach der internationalen Bewertungsskala 'sicherheitstechnisch unbedeutend', aber meldepflichtig war ein Vorfall, der sich am Dienstag um 10.39 Uhr im Kernkraftwerk Emsland (KKE) in Lingen ereignet hat. 'Zeitgleich zu einer vorsorglich geplanten Reparatur an einem Ölschauglas einer Sicherheitseinspeisepumpe wurden unabhängig davon in einem anderen Bereich des KKE Schweißarbeiten durchgeführt', hieß es dazu in einer Erklärung von RWE Power." 
"Dadurch sei es am Dienstag zu einer Beeinflussung der dort vorhandenen Messeinrichtungen an einem der vier Notstromdieselmotoren gekommen. Der automatische Start dieses Motors wäre dadurch in einem Anforderungsfall nicht erfolgt", so der Bericht auf neue-oz.de weiter. "Die anderen drei Dieselmotoren hätten uneingeschränkt zur Verfügung gestanden, hieß es weiter. Die Schweißarbeiten wurden unterbrochen, und der betroffene Notstromdiesel stand nach neun Minuten auch für einen automatischen Start wieder zur Verfügung."
"Auf Anfrage unserer Zeitung sagte gestern Dr. Hubertus Flügge, Leiter der RWE-Kraftwerke am Standort Lingen, dass der Vorfall zwar sicherheitstechnisch unbedeutend gewesen sei. 'Dennoch hätte er nicht passieren dürfen.'" Laut neue-oz.de "sei das Ereignis der atomrechtlichen Behörde fristgerecht nach der dafür vorgesehenen Meldekategorie E gemeldet worden. Der Kraftwerkschef: 'So etwas muss in Zukunft auf jeden Fall vermieden werden.'"

30. Juni 2006
AKW Emsland ist nach der Revision und dem Brennelementwechsel wieder am Netz

In der Pressemitteilung Nr. 72/2006 wird vom Niedersächsischen Umweltministerium am 30.06.06 bekannt gegeben: Das AKW Emsland (Lingen) ist nach Beendigung der Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel am 30.06.06 wieder an Netz gegangen.
"Nach Abschluss des diesjährigen Brennelementwechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Emsland seit heute (Freitag) wieder am Netz, informierte der Sprecher des Niedersächsischen Umweltministeriums."
Während der Revision, die am 18.06.06 begonnen hatte, wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor gegen neue ausgetauscht. Bei den Revisionsarbeiten sind demnach "eine Vielzahl von routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt worden". Dabei wurden in "drei Fällen Befunde" festgestellt, die nach "Meldekategorie N (Normal)" fristgerecht angezeigt worden seinen: "Bei einer elektronischen Baugruppe eines Absperrventils im Nachkühlsystem ist ein Defekt aufgetreten." " Bei der Routineinspektion einer Entwässerungsarmatur im Frischdampfsystem fehlte eine von zwei Passfedern zur Betätigung der Armaturen. Sicherheitstechnisch hat dieses keine Bedeutung." "Steuerelemente wurden nach Befunden an 17 Elementen gegen neu gefertigte Komponenten ausgetauscht. Derartige Befunde sind in Zukunft nicht mehr zu erwarten." Die Ursachen dieser "Befunde und Ereignisse" wurden durch "Austausch bzw. Reparatur behoben", so das Umweltministerium in Hannover.
"Während der Revision - die am 18. Juni dieses Jahres begonnen hatte - wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht. In der Revision sind eine Vielzahl von routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt worden. Hierbei wurden in drei Fällen Befunde festgestellt, die dem Umweltministerium nach der Meldekategorie N (Normal) fristgerecht angezeigt wurden:
o Bei einer elektronischen Baugruppe eines Absperrventils im Nachkühlsystem ist ein Defekt aufgetreten.
o Bei der Routineinspektion einer Entwässerungsarmatur im Frischdampfsystem fehlte eine von zwei Passfedern zur Betätigung der Armaturen. Sicherheitstechnisch hat dieses keine Bedeutung.
o Steuerelemente wurden nach Befunden an 17 Elementen gegen neu gefertigte Komponenten ausgetauscht. Derartige Befunde sind in Zukunft nicht mehr zu erwarten.
Die Ursachen dieser Befunde und Ereignisse wurden durch Austausch bzw. Reparatur behoben."

Im letzten Jahr erfolgte die Jahresrevision im AKW Emsland (Lingen) im Zeitraum vom 29.05.05 bis zum 19.06.05, während des Brennelementwechsels im letzten Jahr waren 52 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor ausgetauscht worden.

18. Juni 2006
AKW Emsland für Revision und Brennelementwechsel abgeschaltet

Vom Niedersächsischen Umweltministerium in Hannover in der Pressemitteilung Nr. 67/2006 vom 19.06.06 wird die Abschaltung des AKW Emsland (Lingen) am 18.06.06 für die Jahresrevision bekannt gegeben. 
Während des Brennelementwechsels sollen 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor gegen neue ausgetauscht werden. Schwerpunkte bei der Jahresrevision sind demnach die "Teilsanierung der bisher noch asbesthaltigen Kühlturmeinbauten sowie die Erweiterung und Optimierung der Brandmeldeanlage".
"Gestern (Sonntag) [18.06.06] wurde das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision vom Netz genommen.
Während des Stillstands sollen 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden. In der diesjährigen Revision werden eine Vielzahl von routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei die Teilsanierung der bisher noch asbesthaltigen Kühlturmeinbauten sowie die Erweiterung und Optimierung der Brandmeldeanlage."

Oktober 2005
Der 21. Atommüll-Behälter wurde im Standort-Zwischenlager Lingen eingelagert

Nach Darstellung des Niedersächsischen Umweltministeriums auf dessen Website ist im Oktober 2005 der 21.(!) Castor-Behälter in dem Standort-Zwischenlager Lingen abgestellt worden.
"Das dezentrale Zwischenlager in Lingen wird wie das Kernkraftwerk Emsland von der Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH (KLE) betrieben, die zur RWE Power AG gehören. Die Aufbewahrung der Kernbrennstoffe darf laut Genehmigung vom 6. November 2002 auf maximal 130 Stellplätzen erfolgen, davon sind die vorderen fünf Stellplätze im Zwischenlager nur für Leerbehälter vorgesehen." ...
Die Inbetriebnahme des Zwischenlagers erfolgte mit Einlagerung des ersten Behälter im Dezember 2002. Seitdem sind 20 weitere Behälter im Kernkraftwerk beladen und bis Oktober 2005 eingelagert worden. Derzeit befinden sich somit 21 eingelagerte CASTOR® V/19-Behälter im Zwischenlager Lingen."

19. Juni 2005
AKW Emsland ist nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Vom Niedersächsischen Umweltministerium wird in einer Pressemitteilung (Nr. 57/2005) vom 20.06.05 bekannt gegeben, daß das AKW Emsland bei Lingen nach dem Beenden der Revision und dem Brennelementwechsel am 19.06.05 wieder ans Netz gegangen ist. - Während des Anlagenstillstands wurden 52 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor gegen neue ausgetauscht. Bei der Revision wurden zwei "Befunde" festgestellt: "Kurzzeitige Unverfügbarkeit einer Redundanz im Nebenkühlwassersystem" und "Befunde an einzelnen Stäben von Streuerelementen". Die Ursachen sollen der Austausch bzw. Reparatur behoben worden sein.
"Nach Abschluss des diesjährigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Emsland seit gestern (Sonntag) wieder am Netz, informierte die Sprecherin des Umweltministeriums.
Während der Revision - die am 29.Mai begonnen hatte - wurden 52 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht. In der Revision sind eine Vielzahl von routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt worden. Hierbei wurden in zwei Fällen Befunde festgestellt, die dem Umweltministerium nach der Meldekategorie N (Normal) fristgerecht angezeigt wurden:
- Kurzzeitige Unverfügbarkeit einer Redundanz im Nebenkühlwassersystem,
- Befunde an einzelnen Stäben von Streuerelementen.
Die Ursachen dieser Befunde und Ereignisse wurden durch Austausch bzw. Reparatur behoben."
Von RWE Power wird erst am 01.07.05 über ein 'Ereignis' während der Revision im AKW Emsland berichtet, durch das kurzfristig eine Kühlwasserpumpe nicht betriebsbereit war:
"Während der Revision wurde im Zuge von Wartungsarbeiten an einem mit Emswasser beaufschlagten Kühler versehentlich ein Handloch geöffnet. Das dadurch austretende Wasser wurde in dem Raumbereich des Kühlers aufgefangen. Für die Entleerung dieser Kammer musste die zugehörige Kühlwasserpumpe stromlos geschaltet werden. Das System stand somit für eine kurze Zeit nicht zur Verfügung."

16. Juni 2005
RWE Power kündigt das Wiederanfahren des AKW Emsland an

RWE Power kündigt in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. Juni 2005" vom 16.06.05 die Wiederinbetriebnahme des AKW Emsland "voraussichtlich  Ende der Woche" (18./19.06.05) an.
"Das Kernkraftwerk Emsland war in der Zeit vom 01.06. bis 15.06.2005 planmäßig für die 17. Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet. In dieser Zeit wurden u. a. die Druckprüfung des Primärkreises sowie ca. 800 Wiederkehrende Prüfungen erfolgreich durchgeführt. Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte.
Nach Abschluss der Revisionsarbeiten wird die Anlage voraussichtlich Ende der Woche wieder an das Netz geschaltet und im Grundlastbereich weiterbetrieben."

28. Mai 2005
AKW Emsland für Revision und Brennelementwechsel vom Netz genommen

In einer Pressemitteilung (Nr. 49/2005) vom 30.05.05 wird vom Niedersächsischen Umweltministerium darüber informiert, daß das AKW Emsland am 29.05.05 zur jährlichen Revision und damit verbundenen Brennelementwechsel vom Netz genommen worden ist. - Während der Revision sollen 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor gegen neue ausgewechselt werden. Schwerpunkte bei der diesjährigen Revision sind "größere wiederkehrende Prüfungen am Reaktordruckbehälter und Reaktorsicherheitsbehälter sowie an zwei der vier Dampferzeuger" und "umfangreiche Sanierungsarbeiten im konventionellen Teil des Kernkraftwerks, insbesondere im Kühlturm und in Kühlwasserleitungen".
"Gestern (Sonntag) wurde das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision vom Netz genommen, informierte die Sprecherin des Umweltministeriums.
Während des Stillstands sollen 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden. In der diesjährigen Revision werden eine Vielzahl von routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei größere wiederkehrende Prüfungen am Reaktordruckbehälter und Reaktorsicherheitsbehälter sowie an zwei der vier Dampferzeuger. Auch sollen umfangreiche Sanierungsarbeiten im konventionellen Teil des Kernkraftwerks – insbesondere im Kühlturm und in Kühlwasserleitungen – durchgeführt werden."
Nach einer Pressemitteilung der RWE Power vom 01.06.05 ist das AKW Emsland ist am 28.05.05 zur Revision und zum 17. Brennelementwechsel vom Netz genommen worden. "Am 28.05.05 wurde die Anlage planmäßig zur 17. Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet." 
Von RWE Power wird in deren Pressemitteilung vom 01.06.05 über eine fehlerhafte Einstellung der Überlastschutzeinrichtung für bestimmte Elektromotoren berichtet:
"Im Rahmen der Überarbeitung einer Prüfvorschrift wurde festgestellt, dass Überlastschutzeinrichtungen für bestimmte Elektromotoren nicht richtig eingestellt waren. Diese Fehleinstellung hätte bei einem starken Spannungsabfall im Normalnetz zu einer frühzeitigen Schutzabschaltung der betroffenen Motoren führen können. Die Prüfvorschrift wird präzisiert und die Einstellungen werden korrigiert."

16. März 2005
AKW Emsland: Ventil am Primärkreislauf ließ sich nicht wieder schließen

Nach Darstellung von RWE Power in dessen "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. März 2005" vom 16.03.05 konnte bei einer Überprüfung im AKW Emsland eine "Armatur für Probeentnahmen aus dem Primärkreis" nicht wieder geschlossen werden. Als Ursache für dieses "Vorkommnis" sind "Schalterprobleme" festgestellt worden, die durch "Austausch eines Schaltanlageneinschubes" behoben wurden. 
"Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung konnte eine Armatur für Probeentnahmen aus dem Primärkreis nicht geschlossen werden. Ursache waren Schalterprobleme, die durch Austausch eines Schaltanlageneinschubes behoben wurden. Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den Anlagen- betrieb. Es wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet." ... "Die Radioaktivitätsableitungen lagen unterhalb der genehmigten Grenzwerte."

01. Dezember 2004
Fehlerhaft eingestelltes Sicherheitsventil öffnete sich im AKW Emsland nicht vorschriftsmäßig

In dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 30. November 2004" wird von RWE Power am 01.12.04 über ein falsch eingestelltes Sicherheitsventil im AKW Emsland informiert. Demnach öffnete sich ein Sicherheitsventil bei einer Überprüfung nicht bei dem vorgesehenen Ansprechdruck. Als Ursache ist eine "fehlerhafte Einstellung bei der vorhergehenden Montage" festgestellt worden.
"Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung von Sicherheitsventilen öffnete ein Ventil nicht bei dem vorgesehenen Ansprechdruck. Ursächlich war eine fehlerhafte Einstellung bei der vorhergehenden Montage. Die Prüfanweisung wurde ergänzt und das Ventil neu eingestellt. Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

01. November 2004
Lüftungsklappen vom Standort-Zwischenlager Lingen defekt

RWE Power gibt in seinem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 31. Oktober 2004" am 01.09.04 bekannt, daß bei Funktionsprüfungen im Standort-Zwischenlager Lingen die Lüftungsklappen nicht ordnungsgemäß funktionierten. Die Ansteuerung der Lüftungsklappen soll optimiert werden.
"
Im Standort-Zwischenlager-Lingen wurde im Rahmen von Funktionsprüfungen festgestellt, dass Lüftungsklappen nicht ordnungsgemäß funktionierten. Die Ansteuerung der Lüftungsklappen wird optimiert. Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

Oktober 2004
Der 15. Atommüll-Behälter wurde im Standort-Zwischenlager Lingen eingelagert

Nach Darstellung des Niedersächsischen Umweltministeriums auf dessen Website ist im Oktober 2004 der 15.(!) Castor-Behälter in dem Standort-Zwischenlager Lingen abgestellt worden.
"Das dezentrale Zwischenlager in Lingen wird wie das Kernkraftwerk Emsland von der Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH (KLE) betrieben, die zur RWE Power AG gehören. Die Aufbewahrung der Kernbrennstoffe darf laut Genehmigung vom 6. November 2002 auf maximal 130 Stellplätzen erfolgen, davon sind die vorderen fünf Stellplätze im Zwischenlager nur für Leerbehälter vorgesehen." ... "Der Inbetriebnahme des Zwischenlagers erfolgte mit Einlagerung des ersten Behälter im Dezember 2002. Seit dem sind 14 weitere Behälter im Kernkraftwerk beladen und bis Oktober 2004 eingelagert worden."

16. September 2004
AKW Emsland: Fehlbedienung startet versehentlich einen Notstromdiesel

RWE Power berichtet am 26.09.04 in seinen "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15.September 2004" über eine Fehlbedienung im AKW Emsland, die zu einem unbeabsichtigten Start eines Notstromdiesels geführt hat. - Hoffentlich wird bei einem Störfall nicht ein Notstromdiesel aufgrund einer "Fehlbedienung" versehentlich abgeschaltet...
"Beim Abrufen von Informationen aus dem Rechnersystem kam es durch eine Fehlbedienung zum unbeabsichtigten Start eines Notstromdiesels. Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den Anlagenbetrieb."

01. September 2004
Befestigungsschrauben am Speisewasser-Rohrleitungssystem im AKW Emsland abgebrochen

In dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 31. August 2004" wird von RWE Power am 01.09.04 über abgebrochene Schrauben zur Befestigung von Führungsblechen der Gleitlager im AKW Emsland berichtet.
"Bei der Überprüfung von Halterungen des Speisewasser-Rohrleitungssystems wurde festgestellt, dass Schrauben zur Befestigung von Führungsblechen der Gleitlager abgebrochen waren. Auswirkungen auf die Rohrleitung wurden nicht festgestellt. Die Konstruktion der Halterungen wird optimiert."

16. August 2004
Steuerelement für die Reaktorregelung im AKW Emsland entspricht nicht den Vorschriften

RWE Power gibt in seinem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. August 2004" am 16.08.04 bekannt, daß während der Revision im AKW Emsland aufgrund einer "fehlerhaften Messeinrichtung" ein "Steuerelement für die Reaktorregelung eingesetzt" wurde, das "nicht dem Sollzustand" entspricht. Die Funktion dieses Steuerelementes soll - natürlich - nicht beeinträchtigt sein.
"
Aufgrund einer fehlerhaften Messeinrichtung wurde während der Anlagenrevision 2004 ein Steuerelement für die Reaktorregelung eingesetzt, das nicht dem Sollzustand entspricht. Die Funktion des Steuerelementes ist jedoch nicht beeinträchtigt. Das Vorkommnis hat keine Auswirkung auf den Anlagenbetrieb."

19. Juni 2004
AKW Emsland ist nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Von RWE Power wird am 01.07.04 die Beendigung der Revisionsarbeiten und das Wiederanfahren des AKW Emsland am 19.06.04 berichtet. Während der Revision ist es demnach zu mehreren 'Vorkommnissen' gekommen: So wurden "Luftleckagen in Hilfssystemen der Anlage" und "Risse in einer Kleinrohrleitung" festgestellt. Ferner kam es "zum Ausfall eines Messumformers für die Frequenzüberwachung".  
"Nach erfolgreichem Abschluss der Revisionsarbeiten und nach Zustimmung durch die Aufsichtsbehörde wurde das Kernkraftwerk Emsland am 19.06.2004 wieder an das Netz geschaltet und wird seitdem ohne Betriebsunterbrechung überwiegend mit voller Leistung betrieben. Die nächste Revision ist für Mai/Juni 2005 geplant. 
Aufgrund von Luftleckagen in Hilfssystemen der Anlage wurden Komponenten und Rohrleitungen überprüft. Dabei wurden Risse in einer Kleinrohrleitung festgestellt. Die betroffene Rohrleitung wurde ausgetauscht.
Während der Revision kam es in einer Redundanz des Notstromnetzes 1 zum Ausfall eines Messumformers für die Frequenzüberwachung. Der Messumformer wurde ausgetauscht."
Vom Niedersächsischen Umweltministerium wird die Wiederinbetriebnahme vom AKW Emsland nach der Jahresrevision in einer Pressemitteilung (Nr. 67/2004) am 21.06.04 bekannt gegeben. Bei dem Brennelementwechsel wurden demnach 48 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue ausgewechselt.
"Das Kernkraftwerk Emsland ist wieder in Betrieb: Nach dem jährlichen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision hat das Umweltministerium am Wochenende die Zustimmung zum Wiederanfahren gegeben, teilte eine Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums mit. Während der Revision - die am 06. Juni begonnen hatte – sind 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern turnusgemäß gegen neue ausgetauscht worden. Wie im Vorjahr wurden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungsarbeiten durchgeführt."

16. Juni 2004
AKW Emsland: Defekte an den Steuerelementen zur Regelung der Reaktorleistung festgestellt

Von RWE Power werden am 16.06.04 zwei neue "Vorkommnisse" im AKW Emsland gemeldet: So wurden vor der Revision "diverse Motoren und Generatoren bezüglich der Standfestigkeit" bei einem Erdbeben überprüft. Eine "ausreichende Befestigung" soll dabei nachgewiesen worden sein, in den "Montagevorschriften und der Dokumentation wurden jedoch Unzulänglichkeiten" festgestellt, die noch korrigiert werden müssen. - Bei einer Inspektion von "Steuerelementen zur Regelung der Reaktorleistung" wurden an "4 von 1.464 Steuerstabfingern Rissanzeigen bzw. eine Wanddickenschwächung" festgestellt.
"Am 06.06.04 wurde die Anlage zur 16. Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet. Vor der Revision wurden diverse Motoren und Generatoren bezüglich der Standfestigkeit in einem zu unterstellenden Erdbebenfall überprüft. Die ausreichende Befestigung wurde nachgewiesen; in den Montagevorschriften und der Dokumentation wurden jedoch Unzulänglichkeiten festgestellt. Diese werden korrigiert.
Im Rahmen der Inspektion von Steuerelementen zur Regelung der Reaktorleistung wurden an 4 von 1.464 Steuerstabfingern Rissanzeigen bzw. eine Wanddickenschwächung festgestellt. Eine Funktionsbeeinträchtigung war damit nicht verbunden. Die betroffenen Bauteile wurden ausgetauscht.
Beide Vorkommnisse wurden der Aufsichtsbehörde als meldepflichtige Ereignisse der Kategorie N gemeldet."

06. Juni 2004
AKW Emsland für Revision und Brennelementwechsel vom Netz genommen

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt in einer Pressemitteilung (Nr. 63/2004) vom 04.06.04 bekannt, daß das AKW Emsland am 06.06.04 zur Revision und Brennelementwechsel vom Netz genommen werden soll. Während der Atommeiler in Lingen abgeschaltet ist, sollen 48 der 193 Brennelemente ersetzt werden. 
"Übermorgen (Sonntag) wird das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision vom Netz genommen. Während des Stillstands sollen 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden. Wie im Vorjahr werden in der Revision eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungsarbeiten durchgeführt."
Das AKW Emsland soll am 06.06.04 zur Revision und Brennelementwechsel abgeschaltet werden, bis dahin wird der Betrieb der Atomanlage im Grundlastbereich fortgesetzt. Dies meldet RWE Power am 01.06.04.
"Am Sonntag, den 06. Juni wird das Kernkraftwerk Emsland zur jährlichen Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet. Bis dahin wird der Betrieb im Grundlastbereich fortgesetzt."

16. März 2004
Elektronik-Defekt startet einen Notstromdiesel im AKW Emsland versehentlich

Von RWE Power wird am 16.03.04 in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. März 2004" über einen versehentlichen Start eines Notstromdiesels im AKW Emsland informiert. Das "Vorkommnis" wurde demnach durch ein defektes Elektronikbauteil vom Reaktorschutzsystem ausgelöst.
"Aufgrund eines defekten Elektronikbauteils kam es in einer der 4 Redundanzen des Reaktorschutzsystems zum Start eines Notstromdiesels. Es gab keine Auswirkungen auf den Leistungsbetrieb. Das Bauteil wurde ausgetauscht. Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

01. Januar 2004
AKW Emsland: Defekte Schalldämpfer leiteten Verbrennungsabgase in das AKW-Gebäude

In dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 31. Dezember 2003" wird von RWE Power am 01.01.04 wird über einen Riß an den Schalldämpfern der Abgasleitung der Notstromdiesel im AKW Emsland informiert. Dadurch waren bei Betrieb der Diesel während der Überprüfungen des Notstromnetzes Verbrennungsabgase in das Gebäude gelangt. Die Risse wurden laut RWE Power dichtgeschweißt. - Wenn das der TÜV sieht ...
"Im Rahmen von Wiederkehrenden Prüfungen des Notstromnetzes 2 wurden beim Betrieb der Diesel innerhalb des Gebäudes Verbrennungsabgase wahrgenommen, die von einem Riss an den Schalldämpfern der Abgasleitung herrührten. Die Risse wurden dichtgeschweißt. Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

16. Dezember 2003
Behälterdichtigkeitsüberwachung im Standort-Zwischenlager Lingen kurzfristig ausgefallen

RWE Power berichtet am 16.12.03 in seinen "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. Dezember 2003" über einen Ausfall der elektronischen Behälterdichtigkeits-Überwachung im Standort-Zwischenlager Lingen. Das "Vorkommnis" soll zu einer Unterbrechung der Dichtigkeitsüberwachung für etwa fünf Minuten geführt haben.
"Im Standort-Zwischenlager Lingen (SZL) kam es im Rahmen von Wiederkehrenden Prüfungen für ca. 5 Minuten zu einer Unterbrechung der elektronischen Behälterdichtheitsüberwachung. Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

16. November 2003
Sicherheitsventil beim Zwischenkühlwassersystem im AKW Emsland defekt

In dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. November 2003" wird von RWE Power am 16.11.03 wird über ein weiteres "Ereignis" im AKW Emsland berichtet. Demzufolge öffnete sich bei einer Überprüfung ein Sicherheitsventil beim Zwischenkühlwassersystem nicht bei dem vorgesehenen Ansprechdruck. Der defekte Ventilkegel wurde ersetzt und das Sicherheitsventil neu justiert.
"Im Rahmen von Wiederkehrenden Prüfungen eines Zwischenkühlwassersystems wurde festgestellt, dass auf dem Armaturenprüfstand ein Sicherheitsventil nicht bei dem vorgesehenen Ansprechdruck öffnete. Der Ventilkegel wurde ausgetauscht und das Ventil neu eingestellt. Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

16. Juli 2003
Reaktorgebäude-Abschlußarmaturen im AKW Emsland bei Wartungsarbeiten blockiert 

RWE Power informierte in seinem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. Juli 2003" am 16.07.03 über den Ausfall der automatischen beiden Reaktorgebäude-Abschlussarmaturen im AKW Emsland bei deren Überprüfung. Als Ursache wurden Fehler bei den Wartungsarbeiten festgestellt, wodurch das automatische Dichtschließen blockiert worden war. "Im Störfall hätte der Gebäudeabschluß durch eine weitere Armatur sichergestellt werden können", so RWE Power.
"Bei einer wiederkehrenden Prüfung konnten die beiden Reaktorgebäude-Abschlussarmaturen des betrieblichen Druckluftsystems nicht automatisch vollständig dicht geschlossen werden. Ursächlich dafür war die handbetätigte Wiederinbetriebnahme nach Wartungsarbeiten, wodurch die automatische Ansteuerung bezüglich des Dichtschließens blockiert worden war. Eine Wiederholung wird durch administrative Regelungen ausgeschlossen. Im Störfall hätte der Gebäudeabschluss durch eine weitere Armatur sichergestellt werden können. Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

01. Juni 2003
AKW Emsland nach Revision und Brennelementwechsel
wieder am Netz

Nach einem Bericht von RWE Power vom 16.06.03 ist das AKW Emsland am 01.06.03 nach Beendigung der Revisionsarbeiten wieder ans Netz gegangen. "Besondere Vorkommnisse" oder "meldepflichtige Ereignisse" hat es in dem Revisionszeitraum laut RWE Power nicht gegeben. 
"Nach erfolgreichem Abschluss der Revisionsarbeiten und nach Zustimmung durch die Aufsichtsbehörde wurde die Anlage am 1. Juni wieder an das Netz geschaltet. Besondere Vorkommnisse oder meldepflichtige Ereignisse waren nicht zu verzeichnen."
Vom Niedersächsischen Umweltministerium wird in einer Pressemitteilung (PI 39/2003) am 02.06.03 das Wiederanfahren vom AKW Emsland bekannt gegeben. Demnach hatte das zuständige Umweltministerium am 01.06.03 die "Zustimmung zum Wiederanfahren" gegeben. Während der Revision waren 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktor gegen neue ausgetauscht worden.
"Das Kernkraftwerk Emsland ist wieder in Betrieb: Nach dem jährlichen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision hat das Umweltministerium gestern (Sonntag) die Zustimmung zum Wiederanfahren gegeben, teilte eine Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums mit. Während der Revision - die am 18. Mai begonnen hatte - sind 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern turnusgemäß gegen neue ausgetauscht worden. Wie im Vorjahr wurden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungsarbeiten durchgeführt."

18. Mai 2003
Revision und Brennelementwechsel im AKW
Emsland

Nach einer Pressemitteilung (PI 35/2003) des Niedersächsischen Umweltministeriums vom 16.05.03 wird das AKW Emsland am 18.05.03 zur jährlichen Revision und damit verbundenen Brennelementwechsel vom Netz genommen. Während der Atommeiler abgeschaltet ist, sollen 48 der 193 Brennelemente gegen neue ausgetauscht werden.
"Übermorgen (Sonntag) wird das Kernkraftwerk Emsland zum jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision vom Netz genommen. Der Stillstand der Anlage wird nach Planungen der Kraftwerksbetreiber voraussichtlich etwa zweieinhalb Wochen dauern. Während des Stillstands sollen 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht werden. Wie im Vorjahr werden in der Revision eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungsarbeiten durchgeführt."
Von RWE Power wird am 16.05.03 die Abschaltung des AKW Emsland am 18.05.03 für die Jahresrevision mit  Brennelementwechsel bekannt gegeben.
"Am Sonntag, den 18. Mai wird das Kernkraftwerk Emsland zur jährlichen Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet. Bis dahin wird der Betrieb im Grundlastbereich fortgesetzt."
In dem Betriebsbericht vom 01. bis 15.05.03 wird von RWE Power über eine 'Unregelmäßigkeit' im AKW Emsland berichtet: "Bei einer betrieblichen Umschaltung schloss eine Lüftungsklappe im Bereich der Außenluftzuführung zum Kontrollbereich nicht vollständig. Ursache war eine Schwergängigkeit aufgrund von Verschmutzung. Die Klappe wurde gereinigt und auf ordnungsgemäße Funktion geprüft."

01.01.2003
RWE Power beantragt Erhöhung der Reaktorleistung des AKW Emsland

Nach Darstellung von RWE Power in dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 31. Dezember 2002" vom 01.01.03 wurde beim Niedersächsischen Umweltministerium ein "Antrag auf Erhöhung der thermischen Reaktorleistung" gestellt. Dadurch soll die "Effizienz" der Atomanlage gesteigert werden.
"Zur Nutzung vorhandener Leistungsreserven wurde beim Niedersächsischen Umweltministerium ein Antrag auf Erhöhung der thermischen Reaktorleistung gestellt. Damit soll - wie zuvor in den baugleichen Konvoi-Kernkraftwerken - die Effizienz des Kraftwerksbetriebes gesteigert werden."
Hinweis: Nach der "Sachstandsinformation Kernkraftwerk Emsland (KKE)" des Niedersächsischen Umweltministerium vom

10. Dezember 2002
Erster Atommüll-Behälter im Standort-Zwischenlager Lingen eingelagert

Nach einem Bericht von RWE Power am 16.12.02 ist am 10.12.02 der erste Atommüllbehälter mit abgebrannten Brennelementen aus dem AKW Emsland in dem Standort-Zwischenlager Lingen abgestellt worden.
"Am 10.12.02 wurde der erste Transport- und Lagerbehälter mit abgebrannten Brennelementen im Standort-Zwischenlager Lingen eingelagert."
Von der Nachrichtenagentur Reuters ist am 10.12.02 dazu berichtet worden: 
...
"Das vor einem Monat genehmigte erste dezentrale Atommüll-Zwischenlager am Kernkraftwerk Lingen [AKW Emsland] in Niedersachsen ist am Dienstag [10.12.02] offiziell in Betrieb gegangen. Nach mehreren Dichtheits-Prüfungen und Strahlenschutzmessungen wurde nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums der erste Castor-Behälter mit abgebrannten Brennstäben aus dem benachbarten Reaktor in das Zwischenlager gebracht. Damit würden von Lingen aus künftig keine Transporte mehr zur Wiederaufarbeitung ins Ausland oder in die zentralen Zwischenlager in Gorleben und Ahaus stattfinden, teilte das Ministerium mit. Pro Jahr sollen zwei bis drei Castor-Behälter eingelagert werden." ...
Die Nachrichtenagentur AP am 10.12.02 dazu ergänzend:
... "Wie das Umweltministerium in Hannover mitteilte, wurde der Behälter mit 19 abgebrannten Brennelementen nach umfangreichen Dichtigkeitsprüfungen und Strahlenschutzmessungen aus dem AKW in die 2.000 Quadratmeter große Halle gebracht. Insgesamt dürfen dort 125 Castor-Behälter bis zu 40 Jahre lang aufbewahrt werden." ... "In das Lingener Standort-Zwischenlager sollen künftig pro Jahr zwei bis drei Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen aus dem nahen Kraftwerk [AKW Emsland] eingelagert werden." ...

16. November 2002
AKW Emsland: Nicht spezifikationsgerechte Schrauben beim nuklearen Hilfssystem entdeckt

RWE Power gibt in seinem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 01. bis 15. November 2002" am 16.11.02 bekannt, daß bei der "Überprüfung von Flanschverbindungen in nuklearen Hilfssystemen" des AKW Emsland an einem "Motorluftkühler" "nicht spezifikationsgerechte Schrauben" entdeckt wurden. Die falschen Schrauben wurden ausgewechselt.
"Bei der Überprüfung von Flanschverbindungen in nuklearen Hilfssystemen wurden an einem Motorluftkühler nicht spezifikationsgerechte Schrauben festgestellt. Die Schrauben werden austauscht. Auswirkungen auf den Betrieb sind dadurch nicht zu verzeichnen. Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

07. November 2002
BfS genehmigt das erste Standort-Zwischenlager in Lingen

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 07.11.02 in der Pressemitteilung Nr.42 die "Genehmigung für den Betrieb eines Zwischenlagers" am AKW Emsland in Lingen bekannt gegeben. Damit ist das erste Standort-Zwischenlager an einem deutschen Atomkraftwerk genehmigt worden.
In der Lagerhalle für hochradioaktiven Atommüll dürfen maximal 125 Transport- und Lagerbehälter der Bauart CASTOR V/19
mit bis zu 1250 Tonnen Atommüll aus dem AKW Emsland für zunächst 40 Jahre abgestellt werden.
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Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat heute der Betreiberin des 'Kernkraftwerks Emsland' in Lingen die Genehmigung für den Betrieb eines Zwischenlagers erteilt. Es ist die erste Genehmigung für ein dezentrales Zwischenlager an einem laufenden Kernkraftwerk. Diese Zwischenlager vor Ort dienen der Vermeidung von Transporten abgebrannter Brennelemente in die zentralen Zwischenlager Gorleben und Ahaus." ...
"Die Genehmigung gestattet der 'Kernkraftwerke Lippe-Ems GmbH', auf dem Kraftwerksgelände abgebrannte Brennelemente in einem 110 m langen, 27 m breiten und 21 m hohen Lagergebäude aus 1,2 bis 1,3 Meter dickem Stahlbeton aufzubewahren. Dafür sind maximal 125 Transport- und Lagerbehälter der Bauart CASTOR V/19 (mit insgesamt bis zu 1250 Tonnen Schwermetall, 6,9 x 1019 Bq Aktivität und 4,7 MW Wärmefreisetzung) aus dem Atomkraftwerk Lingen (Ems) vorgesehen." ...
"
Die baurechtliche Genehmigung für das Gebäude hatte die Stadt Lingen am 27.9.2000 ausgesprochen. Das für die atomrechtliche Genehmigung zuständige BfS hat bei der Antragstellerin darauf hingewirkt, den Zwischenlagerbetrieb und die Aufbewahrung der radioaktiven Inventare in den Behältern auf maximal 40 Jahre ab dem Zeitpunkt der Einlagerung des ersten Behälters zu befristen. Ursprünglich war der Betrieb unbefristet beantragt worden. Die maximal zulässige Menge an einzulagerndem radioaktivem Material wurde - wie auch von den Einwendern im Verlauf des Genehmigungsverfahrens gefordert - von den zunächst beantragten 1500 t auf 1250 t reduziert. Auch die zulässige Aktivitätsmenge und die Wärmeleistung verringerten sich." ...
"Im Genehmigungsverfahren hat das BfS als Konsequenz der Ereignisse des 11. September 2001 Angriffe mit großen Zivilflugzeugen untersucht. Die vom BfS beauftragten Gutachter haben bestätigt, dass auch von diesem extremen Szenario keine unzulässigen radiologischen Folgen zu befürchten sind." ...
Gegen das Standort-Zwischenlager Lingen hatten etwa 3500 Menschen Einwendungen erhoben.

08. Oktober 2002
AKW Emsland kurzfristig vom Netz

Wegen einer "vorsorglichen Überprüfung von elektrischen Armaturenantrieben" wird das AKW Emsland am 08.10.02 "für einige Stunden" abgeschaltet, dies wird von RWE Power Anfang Oktober 02 gemeldet. 
"Zur vorsorglichen Überprüfung von elektrischen Armaturenantrieben wird das KKW-Emsland am 08. Oktober 2002 für einige Stunden abgeschaltet.
Im KKE werden zurzeit Überprüfungen an elektrischen Armaturenantrieben durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass an einigen Antrieben die Be- und Entlüftungsschrauben der Getriebe nicht ordnungsgemäß angebracht waren; dies wurde korrigiert.
Auf die ordnungsgemäße Funktion im laufenden Betrieb hat dies keine Auswirkung. Da es sich aber um eine Abweichung vom spezifizierten Zustand handelt, wird das Ergebnis der Überprüfung der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Vorkommnis mitgeteilt.
Einige Armaturen befinden sich in Räumen, die während des Leistungsbetriebes aus Strahlenschutzgründen nicht betreten werden dürfen. Um auch hier eine Kontrolle vornehmen zu können, wird die Anlage für einige Stunden abgeschaltet."
Am 16.10.02 wird von RWE Power zu dem Ergebnis der Überprüfungen am 08.10.02 mitgeteilt: "Bei der Überprüfung von elektrischen Armaturenantrieben wurde festgestellt, dass an einigen Antrieben die Be- und Entlüftungsschrauben der Getriebe nicht ordnungsgemäß angebracht waren; dies wurde korrigiert. Um die Kontrollen auch in Bereichen, die während des Betriebes nicht zugänglich sind, durchführen zu können, wurde die Anlage am 08.10.2002 für einige Stunden abgeschaltet."

16. Mai 2002
AKW Emsland nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Nach einem Bericht von RWE Power vom 16.05.02 ist das AKW Emsland nach Beendigung der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel am 16.05.02 wieder ans Netz gegangen.
"Die Revisionsarbeiten wurden am 15.05.02 abgeschlossen. Das KKE ist am 16.05.02 wieder an das Netz geschaltet worden und wird im Grundlastbereich weiterbetrieben."
Während der Revision wurde laut RWE Power eine "defekte elektronische Baugruppe zur Ermittlung eines Rechenwertes der Reaktorleistung" festgestellt.
"Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung während der Anlagenrevision wurde eine defekte elektronische Baugruppe zur Ermittlung eines Rechenwertes der Reaktorleistung festgestellt."

05. Mai 2002
AKW Emsland zur Revision und zum Brennelementwechsel abgeschaltet

Nach einem Bericht von RWE Power vom 16.05.02 ist das AKW Emsland am 05.05.02 zur jährlichen Revision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet worden. 
"Am 05.05.02 wurde die Anlage zur 14. Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet."

01. Mai 2002
Armatur innerhalb eines Sicherheitskühlsystems des AKW Emsland blockiert

In dem "Betriebsbericht über den Zeitraum vom 16. bis 30. April 2002" wird von RWE Power am 01.05.02 wird über ein "Vorkommnis" im AKW Emsland berichtet. Demnach blockierte beim Betätigen eine "Armatur", die Teil eines der vier Sicherheitskühlsysteme ist. Als Ursache wurde eine "Störung im Hydraulikantrieb" festgestellt.
"Beim Betätigen einer Armatur blockierte diese in teilgeöffneter Stellung. Ursache war eine Störung im Hydraulikantrieb. Da die Armatur Teil eines der vier Sicherheitskühlsysteme ist, wurde das Vorkommnis der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet."

 


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