AKW
Grohnde |
27.
März 2013
AKW Grohnde: Bei der diesjährigen Revision werden acht
MOX-Brennelemente eingesetzt
Das
Niedersächsische Umweltministerium gibt am 27.03.13 in der
Pressemitteilung Nr. 22/2013 mit dem Titel "Einsatz von
MOX-Brennelementen wird kritisch überprüft - Minister Wenzel: 'Sicherheit
hat höchste Priorität'" den Einsatz von acht
plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen während der Jahresrevision 2013 im
AKW Grohnde an der Weser bekannt:
"Im
Zuge der in der Woche nach Ostern anlaufenden Revision im Atomkraftwerk
Grohnde wird das Niedersächsische Umweltministerium eine kritische Überprüfung
des Einsatzes von MOX-Brennelementen vornehmen. 'Die Sicherheit hat
für die niedersächsische Atomaufsicht höchste Priorität', sagte Umweltminister
Stefan Wenzel" (Bündnis90/DIE GRÜNEN) "am Mittwoch
(heute) in Hannover" in der Pressemitteilung. 'Deshalb gehen wir
auch den Hinweisen von Bürgern und Bürgerinitiativen nach.' Die
jetzt veranlassten Prüfungen greifen die von der Bürgerinitiative 'Regionalkonferenz
Grohnde abschalten' und auch von Greenpeace vorgetragenen
kritischen Einwände auf."
"Der Einsatz der MOX-Brennelemente werde auf eventuell gravierende
Sicherheitsrisiken hin überprüft", versichert das
Umweltministerium in Hannover und teilt dazu weiter mit: "Dazu
wird die geplante Beschickung des Reaktorkerns mit MOX-Brennelementen mit
einem nur aus Uran-Brennelementen bestehenden Reaktorkern verglichen. Die
Überprüfung soll Auskunft darüber geben, ob durch die
Verringerung der Anzahl der MOX-Brennelemente bis zum Verzicht auf deren
Einsatz ein entscheidender Beitrag zur weiteren Vorsorge gegen Risiken für
die Allgemeinheit erreicht werden kann."
"Die jetzt anlaufenden Prüfungen sind nur der vorgezogene erste
Schritt einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung der Atomkraftwerke
Grohnde und Emsland nach dem Stand von Wissenschaft und Technik",
stellt das Niedersächsische Umweltministerium in der Mitteilung fest.
Vom Umweltministerium in Hannover wird mitgeteilt: "Im AKW Grohnde
sollen im Zuge der Revision acht MOX-Brennelemente eingesetzt werden, die
im vergangenen Jahr in das Kraftwerk transportiert worden sind. Die
Entscheidung über einen Einsatz der letzten acht, noch im
Kraftwerk lagernden MOX-Brennelemente bei der Revision im kommenden Jahr,
wird nicht nur von den Ergebnissen der aktuellen Überprüfung abhängen.
In einer zweiten Phase, die im Laufe dieses Jahres erfolgt, wird
eine intensivere Prüfung des MOX-Einsatzes durchgeführt, sagte
Minister Wenzel."
Nach den Angaben der E.ON
Energie AG mit Stand vom 29.03.13 soll die Jahresrevision
2013 im AKW Grohnde und der damit verbundene Brennelementwechsel
im Zeitraum vom 05.04.13 bis zum
05.05.13 erfolgen: "Liste
Ereignisse - Block Grohnde - Kernkraftwerk Grohnde GmbH -
Nettonennleistung: 1.360,00 MW - Leistungsminderung: 1.360,00 MW -
Ereignisbeginn: 05.04.2013 22:00 - Ereignisende: 09.05.2013 16:00 -
Ereignisgrund: Revision"
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14.
Februar 2013
Anlieferung
von zwei neuen Maschinentransformatoren für das AKW Grohnde
"Am
vergangenen Wochenende" [09./10.02.13] "wurden zwei neue
Maschinentransformatoren für das Kernkraftwerk Grohnde angeliefert",
berichtet E.ON Kernkraft am 14.02.13 in einer Pressemitteilung
unter der Überschrift "Anlieferung von zwei
Maschinentransformatoren für das Kernkraftwerk Grohnde". "Die
beiden jeweils rund 363 t schweren Aggregate wurden per Schiff über die
Weser angeliefert. Sie werden in der kommenden Revision, die
für April geplant ist, eingebaut."
"Der Tausch der beiden Transformatoren ist eine vorsorgliche
Instandhaltungsmaßnahme. Anzeichen, die einen Tausch
erfordert hätten, gab es", laut E.ON Kernkraft in der
Mitteilung, "nicht. 'Mit Blick auf das Alter der
Transformatoren von über 30 Jahren und der restlichen Laufzeit des
Kernkraftwerks erschien uns ein Austausch angemessen', so der
Kraftwerksleiter Walter Böwing."
Von E.ON Kernkraft wird dazu erläutert: "Die Transformatoren
wandeln die vom Generator im Kraftwerk erzeugte Spannung auf die für das
Hochspannungsnetz erforderliche Spannung von 400.000 Volt um.
Maschinentransformatoren gehören zum konventionellen Teil der Anlage und
befinden sich außerhalb des Maschinenhauses."
"Das Kernkraftwerk Grohnde hat eine elektrische Leistung von 1.430
MW brutto und beschäftigt rund 650 Mitarbeiter. Mit der 13.
Novelle des Atomgesetzes verliert das Kernkraftwerk Grohnde seine
Berechtigung zum Leistungsbetrieb spätestens zum 31. Dezember 2021",
wird von E.ON Kernkraft abschließend mitgeteilt.
Nach den Angaben der E.ON
Energie AG mit Stand vom 14.02.13 soll die Jahresrevision
2013 im AKW Grohnde und der damit verbundene Brennelementwechsel
im Zeitraum vom 06.04.13 bis zum
07.05.13 erfolgen: "Liste
Ereignisse - Block Grohnde, Kernkraftwerk Grohnde GmbH -
Nettonennleistung: 1.360,00 MW - Leistungsminderung: 1.360,00 MW -
Ereignisbeginn: 06.04.2013 00:00 - Ereignisende: 07.05.2013 00:00 -
Ereignisgrund: Revision"
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18.
November 2012
Zweiter
MOX-Transport aus Sellafield am AKW Grohnde eingetroffen
Gegen
Mitternacht am Sonntag, dem 18.11.12, sind die beiden Transportfahrzeuge
mit den acht
weiteren plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen am AKW Grohnde eingetroffen.
- Gegen den MOX-Transport hatte es sowohl in Nordenham, wie auch in der
Region um Grohnde, mehrere Proteste und Blockadeaktionen gegeben.
Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic
Osprey' war zuvor, beladen mit acht
MOX-Brennelementen für das AKW Grohnde, am 18.11.12 gegen 15:12 Uhr
(MEZ), am RoRo-Anleger in Nordenham an der Wesermündung bei Bremerhaven
eingetroffen.
Laut gewöhnlich
gut informierter Kreise aus Groß Britannien hatte das Transportschiff den
britischen Hafen Workington an der Irischen See davor am 13.11.12 gegen
Mitternacht verlassen. Das Automatische Identifikationssystem (AIS) des
Schiffes wurde auf dem Seeweg, entgegen maritimer Vorschriften, erneut
abgeschaltet.
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22.
April 2012
AKW Grohnde: Nach
Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz
In der Pressemitteilung
Nr. 33/2012 mit dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde nach Revision wieder am Netz" gibt am 23.04.12
das Niedersächsische
Umweltministerium das Wiederanfahren
des AKW Grohnde an der Weser nach Beendigung der Jahresrevision und dem
damit verbundenen Brennelementwechsel bekannt: "Nach
Abschluss der diesjährigen Anlagenrevision ist das Kernkraftwerk Grohnde
seit Sonntag [22.04.12] wieder am Netz. 48
der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern sind während der Revision,
die am 5. April 2012
begonnen hatte, gegen
neue ausgetauscht worden. Zudem fand eine Vielzahl von
routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen statt."
"In dieser Revision
wurden die Brennelemente umfangreich inspiziert. Dabei
wurden auch die Niederhaltefedern der Brennelemente bestimmter
Fertigungskampagnen überprüft, nachdem
im Kernkraftwerk Brokdorf vor Kurzem Defekte festgestellt worden waren."
Das Umweltministerium in Hannover teilt dazu mit: "In
Grohnde wurden keinerlei Auffälligkeiten festgestellt."
Das Niedersächsische Umweltministerium gibt in der
Pressemitteilung bekannt: "Im
Zusammenhang mit der Anlagenrevision wurden dem Umweltministerium zwei
Befunde als meldepflichtige Vorkommnisse der Kategorie N (normal)
angezeigt, die
unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala INES eingestuft sind
('Stufe 0'):
Im Rahmen einer
Inspektion wurde an einer Kleinleitung einer Hauptkühlmittelpumpe ein
Riss identifiziert. Die Leitung wurde getauscht; weiter
wurden die notwendigen Vorkehrungen gegen eine Wiederholung getroffen.
Wegen neuer Erkenntnisse
aus anderen Anlagen sind während der Revision Dübel eines speziellen Dübeltyps
nach neuen Kriterien überprüft worden. Dabei
wurden einige nicht spezifikationsgerecht gesetzte Dübel gefunden.
Die Sanierung wurde veranlasst und wird in Kürze abgeschlossen."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten
wurden vom Niedersächsischen Umweltministerium und zugezogenen Sachverständigen
des TÜV Nord EnSys Hannover sowie vom Germanischen Lloyd intensiv
kontrolliert und überprüft", wird vom Umweltministerium in Hannover
abschließend ausgesagt.
E.ON
Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz"
In einer Pressemitteilung
mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde wieder am Netz" bestätigt E.ON
Kernkraft am 23.04.12 das
Wiederanfahren des AKW Grohnde nach der Jahresrevision und dem
Brennelementwechsel: "Das
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit dem 22. April 2012,
14.28 Uhr,
wieder Strom ins Netz.
Die Anlage ging am 5.
April 2012 zum 28. Brennelementwechsel und der jährlichen Anlagenrevision
vom Netz. "
"Während der diesjährigen
planmäßigen Revision wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch
neue Uran-Brennelemente ersetzt", teilt der
Atomenergie-Konzern mit. "Das Revisionsprogramm umfasste circa
1.000 teilweise sehr umfangreiche Prüfungen und zahlreiche Inspektions-
und Instandhaltungsarbeiten."
"Im Revisionszeitraum kamen bis zu 1.600 externe Fachkräfte aus über
100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die
von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer
Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten."
Von E.ON Kernkraft wird versichert: "Die
Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte
den guten Zustand der Anlage."
"Das
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde investierte für die Revisionsarbeiten
insgesamt 32 Millionen Euro", betont E.ON Kernkraft
in der Mitteilung.
"Im Jahr 2011 war das Kernkraftwerk mit einer Zeitverfügbarkeit von
83,8 % Prozent am Netz und erzeugte in diesem Zeitraum etwa 10 Milliarden
Kilowattstunden Strom. Mit dieser Menge könnte die Stadt Hannover circa
vier Jahre lang mit Strom versorgt werden. Der Umwelt ersparte das
Kernkraftwerk Grohnde damit fast 10 Millionen Tonnen CO2", wird von
dem Atomenergie-Konzern in der Pressemitteilung behauptet.
Nach Angaben der E.ON
Energie AG am 23.04.12
um 11:26 Uhr betrug die Stromerzeugung
im AKW Grohnde am Sa.,
21.04.2012: 0 MWh/Tag und am So.,
22.04.2012: 6710 MWh/Tag (dies entspricht einer
durchschnittlichen Leistung von rund 280 MW). - In der Tabelle
"Erwartete verfügbare
Leistung Kalenderwoche 17 / 2012" gibt die E.ON
Ernergie AG für das AKW Grohnde
bekannt: Di., 24.04.2012:
1360 MW Leistung, Mi.,
25.04.2012: 1360 MW Leistung, Do.,
26.04.2012: 1360 MW Leistung, Fr.,
27.04.2012: 1360 MW Leistung, Sa.,
28.04.2012: 1360 MW Leistung und So.,
29.04.12: 1360 MW Leistung.
Nach Aussage der E.ON Energie
AG soll die Jahresrevision
2013 und der damit verbundene Brennelementwechsel
weiterhin im Zeitraum vom
06.04.2013 bis zum 17.04.2013 durchgeführt werden.
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17.
April 2012
Riß an einer
Leitung des Entwässerungssystems sowie fehlerhafte Dübelverbindungen im
AKW Grohnde festgestellt
Für
die Durchführung der Jahresrevision und dem damit verbundenen
Brennelementwechsel ist das AKW Grohnde an der Weser am 05.04.12 abgeschaltet
worden. - Bei
den Revisionsarbeiten in dem Atommeiler wurden bislang ein Riß an einer
Leitung des Entwässerungssystems sowie fehlerhafte Dübelverbindungen
festgestellt.
Über die beiden
'Meldepflichtigen Ereignisse' im AKW Grohnde wird von E.ON
Kernkraft am 17.04.12
in einer Pressemitteilung
unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde"
bekannt gemacht:
"Im Rahmen der
zurzeit stattfindenden Revision wurde bei einem planmäßigen
Inspektionsprogramm im derzeit abgeschalteten Kernkraftwerk Grohnde am 11.
April 2012 eine rissartige Anzeige an einer Kleinleitung eines Entwässerungssystems
festgestellt", teilt der Atomenergie-Konzern mit. "Die
Leitung befindet sich unter Unterdruck, so
dass anfallende Wässer nicht austreten können. Der
Rohrleitungsabschnitt wird ausgetauscht."
"Weiterhin",
so E.ON Kernkraft in der Mitteilung, "wurde
im Rahmen einer planmäßigen Inspektion an Dübelverbindungen
festgestellt, dass
deren Montage nicht mehr aktualisierten Prüfkriterien entsprach.
Die betroffenen Verbindungen werden saniert."
Natürlich wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung
versichert: "Beide
Vorkommnisse hatten keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Die Vorkommnisse
liegen", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0').
Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie
'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
"Hintergrund:
Die betroffenen
Rohrleitungsbereiche in den Leitungen befinden sich im Normalbetrieb auf
Unterdruck. Dadurch
war der Austritt möglicher anfallender Wässer ausgeschlossen.
Die kontinuierliche
Betriebsüberwachung im Leistungsbetrieb zeigt keine Hinweise auf Leckagen",
wird von dem Atomenergie-Konzern abschließend betont.
Die E.ON
Energie AG kündigt am 21.04.12
mit Stand um 07:35 Uhr
unter der Tabelle "Erwartete
Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 21.04.2012 - 21.04.2013"
für das AKW Grohnde
eine Nichtverfügbarkeit
(also keine Stromproduktion) bis zum 22.04.2012 an. Dann
könnte(!) der Atommeiler in Grohnde nach Beendigung der Revision wieder
ans Netz gehen.
Von der E.ON
Energie AG wird am 17.04.12
mit Stand um 12:35 Uhr
unter der Tabelle "Erwartete
Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 17.04.2012 - 17.04.2013"
für das AKW Grohnde
eine Nichtverfügbarkeit
(also keine Stromproduktion) bis zum 21.04.2012 angekündigt.
Nach den Angaben der E.ON
Energie AG soll die Jahresrevision
2013 und der damit verbundene Brennelementwechsel
im Zeitraum vom
06.04.2013 bis zum 17.04.2013 erfolgen.
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05.
April 2012
AKW Grohnde: Zur
Revision und dem Brennelementwechsel vom Netz
Das
AKW Grohnde an der Weser ist am 05.04.12 für die Durchführung der jährlichen
Revision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel für
voraussichtlich etwa zwei Wochen abgeschaltet worden. Während
der diesjährigen Revision sollen 48 abgebrannte Brennelemente
durch neue Uran-Brennelemente ersetzt werden.
"Am
heutigen Donnerstag, 5. April, wird das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) zur jährlichen
Anlagenrevision mit Brennelementewechsel für etwa zwei Wochen vom Netz
genommen", gibt das Niedersächsische
Umweltministerium in der "Pressemitteilung
30/2012" unter dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde geht für zwei Wochen vom Netz" am 05.04.12
bekannt.
"Die Revision", so das Umweltministerium in Hannover, "ist
vorwiegend durch routinemäßige Instandhaltungsarbeiten und
wiederkehrende Prüfungen sowie kleine Änderungen zur Optimierung der
Anlage und ihres Betriebs gekennzeichnet."
Das Niedersächsische Umweltministerium teilt dazu weiter mit: "Während
des Stillstands werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue
ausgetauscht und bereits eingesetzte Brennelemente inspiziert.
Außerdem werden
zahlreiche Prüfungen an sicherheitstechnisch wichtigen Rohrleitungen und
Komponenten durchgeführt."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten
werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und
Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover
sowie des Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft",
so der Wortlaut der Pressemitteilung des Niedersächsischen
Umweltministeriums abschließend.
E.ON
Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 28.
Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz"
Von E.ON
Kernkraft wird am 05.04.12
in einer Pressemitteilung
unter der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde zum 28. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz"
bekannt gegeben: "Am
Morgen des 5. April 2012 ging das Kernkraftwerk Grohnde planmäßig zum
28. Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
"Während der diesjährigen
planmäßigen Revision werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch
neue Brennelemente ersetzt", teilt der
Atomenergie-Konzern weiter mit. "Das
Revisionsprogramm umfasst über 1.000 z. T. sehr umfangreiche Prüfungen
und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten."
"Im
Revisionszeitraum kommen bis zu 1.600 externe Fachkräfte aus über 100
Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde
und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und
Germanischer Lloyd überwachen alle sicherheitstechnisch relevanten
Arbeiten." Von E.ON Kernkraft wird in der Mitteilung betont: "Insgesamt
investiert das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 32 Millionen Euro."
"Im Jahr 2011 war das Kernkraftwerk mit einer Zeitverfügbarkeit von
83,4 % am Netz und erzeugte in diesem Zeitraum etwa 10 Milliarden
Kilowattstunden Strom. Mit dieser Menge könnte die Stadt Hannover circa
vier Jahre lang mit Strom versorgt werden." Von dem
Atomenergie-Konzern wird in der Pressemitteilung behauptet: "Der
Umwelt ersparte das Kernkraftwerk Grohnde damit fast 10 Millionen Tonnen
CO2."
Von E.ON
Energie AG wird am 05.04.12
mit Stand um 07:35 Uhr unter
der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum:
05.04.2012 - 05.04.2013" für das AKW
Grohnde eine Nichtverfügbarkeit
(also keine Stromproduktion) für den Zeitraum
vom 06.04.2012 bis zum 21.04.2012 angekündigt.
Die letzte Jahresrevision
im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 02.05. bis zum 14.06.11, dabei
wurden lediglich 20 Brennelemente durch neue ersetzt. - Ein
weiterer Brennelementwechsel im AKW Grohnde wurde anschließend im
Zeitraum vom 19.11. bis zum 05.12.11 durchgeführt, wobei weitere 20
Brennelemente durch neue ersetzt wurden.
=> Damit
ist zur Zeit (05.04.12) in Norddeutschland nur noch das AKW Emsland bei
Lingen in Betrieb. - Das
AKW Brokdorf ist außer Betrieb, die
AKW Brunsbüttel, Krümmel und Unterweser (Esenshamm) dauerhaft
abgeschaltet und das AKW Stade stillgelegt und bereits zum Teil abgerissen.
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30.
März 2012
Transport
von MOX-Brennelementen
aus Sellafield ins AKW Grohnde vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
genehmigt
"Das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) hat den Transport der umstrittenen Mox-Brennelemente
von der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield nach Grohnde
genehmigt", wird am 30.03.12 auf dewezet.net unter
der Schlagzeile "Transport
von Mox-Brennelementen nach Grohnde genehmigt" gemeldet.
In dem Bericht wird dazu u.a. ausgeführt: "Allerdings: Der
Einsatz der Mox-Brennelemente sei in der bevorstehenden Revision am
Atomkraftwerk Grohnde nicht vorgesehen, meinte auf Nachfrage Dr. Petra
Uhlmann, Sprecherin von e.on Kernkraft.
Der
Reaktor solle am 5. April runtergefahren werden; während der Revision
erfolgt auch der Brennelementwechsel. 'Die Transportplanungen
werden gegenwärtig mit den beteiligten Sicherheitsbehörden abgestimmt',
teilte Uhlmann mit. Zu Terminen könnten keine Angaben gemacht werden.'" |
05.
Dezember 2011
AKW Grohnde: Nach
Brennelementwechsel wieder am Netz
Das
AKW Grohnde an der Weser ist nach zwei Anläufen erst seit dem 05.12.11
wieder am Netz. Beim
Wiederanfahren des Atommeilers nach dem Brennelementwechsel gab es eine
Betriebsstörung: Infolge
einer betrieblichen Abschaltung einer Kondensatpumpe im Sekundärkreislauf
kam es in dem Atomkraftwerk zu
einer Netztrennung und automatischen Schnellabschaltung. Erst
nach der Ursachenbehebung konnte das AKW Grohnde erneut mit dem Netz
synchronisiert werden.
Dazu wird vom Niedersächsischen
Umweltministerium am 05.12.11
in der Pressemitteilung
95/2011 mit dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde nach Kurzstillstand wieder am Netz" bekannt
gegeben: "Nach
Abschluss der vorsorglich durchgeführten Brennelementinspektion und des
damit verbundenen Kurzstillstandes ist das Kernkraftwerk Grohnde (KWG)
seit heute (Montag) wieder am Netz, informierte die
Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums. Im
Zuge des Stillstandes - der am 19. November begonnen hatte - wurden 20 der
insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht."
"Während des
Kurzstillstandes", so das Umweltministerium in
Hannover in der Mitteilung, "kam
es zu zwei meldepflichtigen Vorkommnissen, die
beide der Meldekategorie N (Normal) und der Stufe 0 unterhalb der
siebenstufigen internationalen INES-Skala zuzuordnen sind:
Beim Abfahren der Anlage
kam es zu einer kurzzeitigen Unterversorgung einer Stromschiene.
Der Anfahrvorgang wurde
wegen eines zu hohen sekundärseitigen Füllstands durch automatische
Schnellabschaltung unterbrochen."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Arbeiten wurden vom
Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und zugezogenen
Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des Germanischen
Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft", berichtet das
Niedersächsische Umweltministerium abschließend.
E.ON Kernkraft:
"Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist wieder Strom ins
Netz"
"Das
Kernkraftwerk Grohnde ist seit dem Morgen des 5. Dezember 2011 wieder mit
dem Stromnetz verbunden. Die
Anlage war am 19. November 2011 für die Inspektion und den Tausch von
Brennelementen planmäßig vom Netz getrennt worden",
gibt E.ON Kernkraft
am 05.12.11
in einer Pressemitteilung
mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde speist wieder Strom ins Netz" einleitend
bekannt.
"Während des
Stillstands wurden 20 Brennelemente durch neue ersetzt und die im Reaktor
verbleibenden Brennelemente einer Inspektion unterzogen."
E.ON Kernkraft zu dem Ergebnis der Inspektion: "Es
wurde kein Brennelement mit defekten Brennstäben festgestellt."
Zu der Panne beim
Wiederanfahren des Atommeilers in Grohnde teilt der Atomenergie-Konzern
mit: "Im
Verlauf des Anfahrens kam es bei geringer Leistung zu einer betrieblichen
Abschaltung einer Kondensatpumpe im Sekundärkreislauf. Die Anlage wurde
dadurch auslegungsgemäß vom Netz getrennt und abgeschaltet.
Nach erfolgter
Ursachenbehebung konnte die Anlage erneut mit dem Netz synchronisiert
werden."
"Das Vorkommnis
liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0').
Es wurde der Aufsichtsbehörde angezeigt. Die Einstufung erfolgt in die Meldekategorie
'N'.
"Für
die Revisionsarbeiten kamen zusätzlich ca. 500 externe Fachkräfte zum
Einsatz", so E.ON Kernkraft. "Die atomrechtliche
Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV
Nord und Germanischer Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch
relevanten Arbeiten." |
20.
November 2011
AKW Grohnde: Kurzzeitige Unterversorgung einer Stromschiene
E.ON
Kernkraft gibt erst am 25.11.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel
"Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Kurzzeitige Unterversorgung einer Stromschiene"
zu,
daß sich am 20.11.11 im derzeit für einen weiteren Brennelementwechsel
abgeschalteten AKW Grohnde an der Weser eine neue Panne ereignet hat:
"Das
Kernkraftwerk Grohnde ist seit 19. November 2011 für einen
Brennelementwechsel und -inspektion außer Betrieb",
teilt E.ON Kernkraft darin einleitend mit.
"Im Rahmen des
Abfahrens der Anlage kam es am 20. November zu einem Ansprechen der
Drehzahlüberwachung und dadurch zu einer Abschaltung von elektrischen
Umformern", wird von dem Atomenergie-Konzern in
der Pressemitteilung bekannt gegeben. "In
drei von vier Stromschienen erfolgte die automatische Umschaltung auf die
Reserve-Versorgung bestimmungsgemäß. An
einer von vier Stromschienen wurde die Reserve-Versorgung nach einer
kurzen Spannungslosigkeit von Hand zugeschaltet. Die Ursache
für die nicht erfolgte
automatische Umschaltung war ein fehlerhafter
Kontakt an einem Schalter." "Das
Vorkommnis hatte keine Auswirkung auf den Stillstandsbetrieb",
wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung versichert.
"Das Vorkommnis
liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0').
Es wurde der Aufsichtsbehörde nach der Meldekategorie
'N' fristgerecht angezeigt."
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18.
November 2011
AKW Grohnde: Abschaltung
des Atommeilers für einen weiteren Brennelementwechsel angekündigt
Das
AKW Grohnde an der Weser wird am 19.11.11 u.a. für einen weiteren
Brennelementwechsel "planmäßig" abgeschaltet. Dabei
sollen 20 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue getauscht werden.
Voraussichtlich ab dem
02.12.11 soll der Atommeiler in Grohnde wieder ans Netz gehen.
- Bei der diesjährigen
Jahresrevision im Zeitraum vom 02.05.11 bis zum 14.06.11 waren statt der
angekündigten 44 Brennelemente lediglich 20 gegen neue ausgewechselt
worden. - Bereits
am 14.06.11 war eine weitere Betriebsunterbrechung des AKW Grohnde zum
Jahresende 2011 angekündigt worden, bei
der weitere neue Brennelemente nachgeladen werden sollen.
Das Niedersächsische
Umweltministerium informiert am 18.11.11
in der Pressemitteilung
Nr. 88/2011 mit dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde geht für zwei Wochen vom Netz": "Am
(morgigen) Sonnabend [19.11.11] wird das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) für
etwa zwei Wochen vom Netz genommen. Im
Mittelpunkt des geplanten Kurzstillstands steht die Inspektion sämtlicher
Brennelemente, um
auf dieser Basis über ihren weiteren Einsatz im folgenden Zyklus zu
entscheiden."
"Hintergrund ist,
dass in der regulären
Anlagenrevision im Mai/Juni diesen Jahres an den Abstandhaltern der
Brennelemente Schäden festgestellt wurden, die
in zwei Fällen zur Schädigung jeweils eines Eckbrennstabes geführt
hatten", wird vom Umweltministerium in Hannover näher
ausgeführt. "Daher hatte die Betreiberin als Vorsorgemaßnahme
einen Kurzzyklus von sechs Monaten vorgesehen und dafür den Beladeplan
komplett geändert."
Seitens der Niedersächsischen Umweltministeriums wird weiter ausgesagt:
"Nach den Planungen
der Betreiberin [E.ON] werden 20 der insgesamt 193 Brennelemente gegen
frische getauscht. Auch wird der Kurzstillstand für
routinemäßige Instandhaltungsmaßnahmen an nuklearen und konventionellen
Anlagenteilen genutzt werden."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten
werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und
zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des
Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft",
teilt das Umweltweltministerium in Hannover abschließend mit.
E.ON
Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde für Brennelementwechsel vom
Netz"
"In
der Nacht von 18. auf den 19. November 2011 wird das Kernkraftwerk Grohnde
für die Inspektion und den Tausch von Brennelementen planmäßig vom Netz
getrennt", gibt E.ON
Kernkraft am 18.11.11
in einer Pressemitteilung
mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde für Brennelementwechsel vom Netz" bekannt.
"Während des
Stillstands", so E.ON Kernkraft in der
Mitteilung, "werden
20 Brennelemente durch neue ersetzt. Zusätzlich
dazu werden die im Reaktor verbleibenden Brennelemente vorsorglich einer
Inspektion unterzogen. Diese
Prüfung resultiert aus einem Befund aus dem zurückliegenden
Brennelementwechsel im Frühjahr, bei
dem an zwei von ca. 45.000 Brennstäben ein geringfügiger Hüllrohrschaden
festgestellt wurde. Für die vorsorgliche Inspektion der
Brennelemente hat sich die E.ON Kernkraft im Frühjahr entschlossen, die
Anlage mit einem verkürzten Zyklus bis Herbst dieses Jahres zu betreiben
und hatte dafür den Beladeplan des Reaktorkerns angepasst."
"Für die Arbeiten kommen zusätzlich ca. 500 externe Fachkräfte zum
Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten
Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachen alle
sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten."
Von der E.ON
Energie AG wird am 18.11.11
unter der Tabelle "Erwartete
Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 18.11.2011 - 18.11.2012"
für das AKW Grohnde
eine Nichtverfügbarkeit
(also keine Stromproduktion) für den Zeitraum
vom 19.11.2011 bis zum 02.12.2011 angekündigt.
Nach Angaben der E.ON Energie
AG am 21.11.11 betrug die Stromerzeugung
des AKW Grohnde am 17.11.11: 32156 MWh/Tag, 18.11.11:
31046 MWh/Tag, 19.11.11: 271 MWh/Tag und am 20.11.11:
0 MWh/Tag. Die erwartete verfügbare Leistung des AKW Grohnde
beträgt nach Angaben der E.ON Energie AG am 21.11.11 für
den Zeitraum vom 22.11. bis 27.11.11: 0 MW. Nach
Aussage der E.ON Energie AG vom 02.12.11 beträgt die erwartete verfügbare Leistung des AKW Grohnde
am 03.12.11: 1303 MW und am 04.12.11: 1360 MW. |
06.
August 2011
Nach dem geänderten Atomgesetz darf das AKW Grohnde
bis Ende 2021 am Netz bleiben
Der sogenannte 'beschleunigte
Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland' hat die letzte Hürde
genommen: Bundespräsident Christian Wulff (CDU) fertigte am 31.07.11
'nach sorgfältiger Prüfung' der Verfassungsmäßigkeit das 13. Gesetz
zur Änderung des Atomgesetzes aus, teilte das Bundespräsidialamt in
Berlin dazu mit. Auch die sechs Begleitgesetze für die 'Energiewende'
unterzeichnete Wulff.
Nach dem katastrophalen Reaktorunfall am 11.03.11 im japanischen
Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi (AKW Fukushima-1) hatte die deutsche
Bundsregierung beschlossen, schneller als geplant - nämlich bis 2022 -
aus der Atomenergie auszusteigen und die erst im vergangenen Herbst 2010
beschlossene Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke zurückgenommen.
Die entsprechenden Gesetzesentwürfe hatte der Deutsche Bundestag Ende
Juni und der Bundesrat Anfang Juli 2011 gebilligt. Nach deren Verkündung
im Bundesgesetzblatt sind die Gesetze in Kraft getreten.
=> Damit bleiben
die sechs Atomkraftwerke endgültig vom Netz, die bereits im Zuge
des Moratoriums abgeschaltet worden waren: AKW Biblis-A und
-B, AKW Isar-1, AKW Neckarwestheim-1, AKW
Philippsburg-1 und das AKW Unterweser. Hinzu kommen die
Atommeiler in Brunsbüttel und Krümmel, die zum Zeitpunkt des
Moratoriums bereits abgeschaltet waren.
Bis zum entsprechenden
Jahresende folgen Grafenrheinfeld (2015), Gundremmingen-B
(2017), Philippsburg-2 (2019), Grohnde,
Gundremmingen-C und Brokdorf (2021) sowie
schließlich Isar-2, Emsland und Neckarwestheim-2 (2022).
Das "Gesetz über
die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre
Gefahren" (Atomgesetz), AtG, in der Fassung vom
31.07.11 sagt dazu aus::
"§
7 Genehmigung von Anlagen
(1a) Die Berechtigung zum Leistungsbetrieb einer Anlage zur
Spaltung von Kernbrennstoffen zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität
erlischt, wenn die in
Anlage 3 Spalte 2 für die Anlage aufgeführte Elektrizitätsmenge oder
die sich auf
Grund von Übertragungen nach Absatz 1b ergebende Elektrizitätsmenge
erzeugt ist, jedoch spätestens
1. mit Ablauf des 6. August 2011 für die Kernkraftwerke Biblis A,
Neckarwestheim 1, Biblis B, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser, Philippsburg
1 und Krümmel,
2. mit Ablauf des 31. Dezember 2015 für das Kernkraftwerk
Grafenrheinfeld,
3. mit Ablauf des 31. Dezember 2017 für das Kernkraftwerk
Gundremmingen B,
4. mit Ablauf des 31. Dezember 2019 für das Kernkraftwerk Philippsburg
2,
5. mit Ablauf des 31. Dezember 2021 für die Kernkraftwerke Grohnde,
Gundremmingen C und Brokdorf,
6. mit Ablauf des 31. Dezember 2022 für die Kernkraftwerke Isar 2,
Emsland und Neckarwestheim 2." |
21.
Juli 2011
Leckage an einer
Schweißnaht im Abwasseraufbereitungssystem des AKW Grohnde
Im
AKW Grohnde an der Weser hat es ein neues meldepflichtiges 'Ereignis'
gegeben: Am
21.07.11 wurde dort eine Leckage an einer Schweißnaht im Abwassersystem
festgestellt.
E.ON
Kernkraft gibt darüber erst am 27.07.11
in einer Pressemitteilung mit
dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Geringfügige Undichtigkeit an einer Schweißnaht im
Abwassersystem" bekannt: "Im Rahmen einer
routinemäßigen Begehung wurde
am 21. Juli 2011 im Kernkraftwerk Grohnde eine geringfügige Tropfleckage
an einer Schweißnaht einer Armatur im Abwasseraufbereitungssystem
festgestellt. Die
Tropfleckage hatte", nach Aussage des
Atomenergie-Konzerns, "keinen
Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage. Die
betroffene Armatur wird saniert."
"Das Vorkommnis liegt",
nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Es wurde der Aufsichtsbehörde nach der Meldekategorie
'N' fristgerecht angezeigt."
Als Hintergrundinfo zum Abwasseraufbereitungssystem des AKW Grohnde wird
von E.ON Kernkraft mitgeteilt: "Die während des Betriebs anfallenden
Abwässer werden innerhalb des Kraftwerks gesammelt und gegebenenfalls
einer Reinigung über eine Abwasserverdampfungsanlage zugeführt. Dabei
wird das Wasser so aufbereitet, dass es danach an die Umwelt abgegeben
werden kann." |
18.
Juli 2011
AKW Grohnde: Weiterer Brennelementwechsel ab Mitte November 2011
Am 14.06.11 ging das AKW
Grohnde an der Weser nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel
wieder ans Netz. - Bei
dem Brennelementwechsel wurden 24 Brennelemente weniger ausgetauscht,
als beim Beginn der Revision angekündigt.
- Ab Mitte November 2011 sollen offensichtlich weitere
Brennelemente nachgeladen werden.
Nach
übereinstimmenden Angaben des Niedersächsische
Umweltministerium (Pressemitteilung
Nr. 53/2011 vom 14.06.11)
und von E.ON Kernkraft
in einer Pressemitteilung am 14.06.11
wurden 20 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue
Uran-Brennelemente im AKW Grohnde während der Revision ersetzt.
- Beim Beginn der Revision im AKW Grohnde
am 02.05.11
sollten nach Aussage des Niedersächsischen
Umweltministerium (Pressemitteilung
Nr. 44/2011 vom 02.05.11)
und von E.ON Kernkraft
dagegen 44 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue
Uran-Brennelemente ersetzt werden.
Laut der Pressemitteilung des Niedersächsischen
Umweltministeriums am 14.06.11 ist zum Jahresende 2011 eine
Betriebsunterbrechung im AKW Grohnde geplant,
u.a. neue Brennelemente nachzuladen:
"Die Inspektionen der Brennelemente (BE) haben Schäden an den
Abstandshaltern der BE gezeigt, die in zwei Fällen zu einer Beschädigung
je eines Brennstabes geführt haben. Der Wiedereinsatz der beschädigten
Brennelemente wird erst nach deren Reparatur erlaubt. Zusätzlich
wurde der Beladeplan für den kommenden Betriebszyklus geändert und eine
Unterbrechung zum Jahresende 2011 geplant,
um neue BE nachzuladen
und die notwendigen Vorsorgemaßnahmen gegen Brennstabschäden als Folge
der Abstandshalterschäden umzusetzen."
Von
E.ON Energie
wird am 18.07.11
unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten,
Betrachtungszeitraum: 18.07.2011 - 18.07.2012"
für das AKW Grohnde
eine Nichtverfügbarkeit
(also keine Stromproduktion) für den Zeitraum vom
19.11.2011 bis zum 02.12.2011
angekündigt.
=>
Offensichtlich wird der Stillstand des AKW Grohnde in
dieser Zeitspanne für das Nachladen neuer Brennelemente genutzt.
=> Bei
der geplanten Betriebsunterbrechung des AKW Grohnde zwischen dem 19.11.11
und dem 02.12.11 könnten(!) auch die 16
plutonium-haltigen MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik
Sellafield in dem Atomreaktor von Grohnde eingesetzt werden. - Der
Transport dieser MOX-Brennelemente aus Sellafield nach Grohnde könnte(!)
folglich bereits ab Mitte Oktober dieses Jahres 2010 erfolgen.
Nach
den Angaben von E.ON Energie ist die Jahresrevision 2012 mit
Brennelementwechsel für den Zeitraum vom 21.04.2012 bis zum
05.05.2012 geplant. |
14.
Juni 2011
AKW Grohnde: Nach
Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz
Das Niedersächsische
Umweltministerium gibt am 14.06.11
in der Pressemitteilung
Nr. 53/2011 mit dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde nach Revision wieder am Netz" das Wiederanfahren
des AKW Grohnde an der Weser nach Beendigung der Jahresrevision und
dem damit verbundenen Brennelementwechsel bekannt: "Nach
Abschluss des jährlich notwendigen Brennelementwechsels und der damit
verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) seit heute
(Dienstag) [14.06.11] wieder
am Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen
Umweltministeriums. Während
des Stillstandes wurden 20 der insgesamt 193 Brennelemente des
Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht."
"In der Revision, die am 2. Mai begonnen hatte, wurden neben routinemäßigen
Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen größere und zum Teil zeitaufwändige
Instandhaltungsarbeiten an nuklearen und sicherheitstechnisch bedeutsamen
Anlagenteilen durchgeführt", wird vom Niedersächsischen
Umweltministerium weiter mitgeteilt.
Das Niedersächsische Umweltministerium stellt in der
Pressemitteilung fest: "Im
Rahmen der Revision sind dem Umweltministerium zwei Vorkommnisse nach der
Meldekategorie N (Normal) gemeldet worden, sie
wurden unterhalb der siebenstufigen internationalen INES-Skala in die
Stufe 0 eingeordnet:
1. In anderen Anlagen
entdeckte Anrisse an Dichtungsgehäusen der Hauptkühlmittelpumpen waren
Anlass, in
dieser Revision die baugleichen Dichtungsgehäuse zu inspizieren.
Weil auch im KWG [Atomkraftwerk Grohnde] vergleichbare
Anzeigen vorlagen, wurden
die Dichtungsgehäuse vorsorglich getauscht.
2. Die
Inspektionen der Brennelemente (BE) haben Schäden an den Abstandshaltern
der BE gezeigt, die
in zwei Fällen zu einer Beschädigung je eines Brennstabes geführt haben.
Der Wiedereinsatz der
beschädigten Brennelemente wird erst nach deren Reparatur erlaubt.
Zusätzlich wurde der
Beladeplan für den kommenden Betriebszyklus geändert und eine
Unterbrechung zum Jahresende 2011 geplant, um
neue BE nachzuladen und
die notwendigen Vorsorgemaßnahmen gegen Brennstabschäden als Folge der
Abstandshalterschäden umzusetzen."
=> Ob
bei der geplanten Betriebsunterbrechung des AKW Grohnde zum Jahresende
2011, bei
der neue Brennelemente nachgeladen werden sollen,
auch plutonium-haltige MOX-Brennelemente aus der britischen
Plutonium-Fabrik Sellafield zu Einsatz kommen sollen? - Zu
dieser Frage gibt das Niedersächsische Umweltministerium in seiner
Pressemitteilung am 14.06.11 keine Stellungnahme ab.
E.ON
Kernkraft bestätigt das Wiederanfahren des AKW Grohnde nach der Jahresrevision
Von E.ON
Kernkraft wird am 14.06.11
in einer Pressemitteilung
mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde wieder am Netz" das Wiederanfahren
des AKW Grohnde nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel bestätigt:
"Das
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit dem 14. Juni 2011,
16:36 Uhr,
wieder Strom ins Netz.
Die Anlage ging am 2. Mai 2011 zum 26. Brennelementwechsel und der jährlichen
Anlagenrevision vom Netz."
"Während der diesjährigen
planmäßigen Revision", so E.ON Kernkraft, "wurden
20 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt.
Darunter sind auch die
zwei Brennelemente, bei
denen an je einem Brennstab ein geringfügiger Hüllrohrschaden
festgestellt wurde. Das Revisionsprogramm umfasste circa
1.000 teilweise sehr umfangreiche Prüfungen und zahlreiche Inspektions-
und Instandhaltungsarbeiten."
"Im Revisionszeitraum kamen bis zu 1.650 externe Fachkräfte aus über
100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die
von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer
Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten." Von
E.ON Kernkraft wird in der Mitteilung gegenüber der Öffentlichkeit
versichert: "Die
Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte
den guten Zustand der Anlage."
"Seit der letzten Revision im April 2010 war das Kernkraftwerk mit
einer Zeitverfügbarkeit von 100 Prozent am Netz und erzeugte in diesem
Zeitraum etwa 12,3 Milliarden Kilowattstunden Strom. Dies entspricht einem
Jahresstromverbrauch von circa 3 Millionen deutschen Haushalten. Der
Umwelt ersparte das Kernkraftwerk Grohnde damit fast 12 Millionen Tonnen
CO2", wird von E.ON Kernkraft abschließend in der Pressemitteilung
behauptet.
|
18.
Mai 2011
Zwei defekte
Brennelemente bei den Revisionsarbeiten im AKW Grohnde festgestellt
Von
dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft werden zwei neue 'Ereignisse'
in dem seit dem 02.05.11 zur Revision und dem Brennelementwechsel
abgeschalteten AKW Grohnde bekannt gegeben: Zwei
Brennelemente sind defekt und an zwei Hauptkühlmittelpumpen sind die
Dichtungsgehäuse schadhaft.
"Das
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde befindet sich derzeit in Revision",
berichtet E.ON Kernkraft
in einer Pressemitteilung
am 18.05.11
mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde"
einleitend.
"Im Rahmen von
abschließenden Prüfungen an den Brennelementen wurden zwei leicht beschädigte
Brennstäbe von insgesamt circa 45.000 Brennstäben ermittelt",
wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Die
entsprechenden Brennelemente, in
denen sich jeweils einer der beschädigten Brennstäbe befindet,
kommen im Rahmen dieses
Brennelementwechsels nicht wieder zum Einsatz."
"Im Rahmen einer geplanten
Inspektion",
so E.ON Kernkraft weiter, "wurden
außerdem im inneren Bereich der Dichtungsgehäuse an zwei Hauptkühlmittelpumpen
geringfügige Anzeigen festgestellt. Vorsorglich
werden die betroffenen Pumpenbauteile aller vier vergleichbaren Pumpen
ausgetauscht."
"Die Vorkommnisse
hatten keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage",
wird von dem Atomenergie-Konzern behauptet. "Sie
liegen", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie
'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt." |
11.
Mai 2011
AKW Grohnde: Funktionsstörungen an Meßsonden für die Füllstandsmessungen
im Sekundärkreislauf
Im
AKW Grohnde an der Weser, daß seit
dem 02.05.11 zur Jahresrevision und dem damit verbundenen
Brennelementwechsel abgeschalteten ist, sind
Funktionsstörungen an drei Meßsonden für die Füllstandsmessungen im
Sekundärkreislauf festgestellt worden.
In einer Pressemitteilung mit
dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Austausch einer defekten Messsonde" gibt der
Atomenergie-Konzern E.ON
Kernkraft am 11.05.11 zu
dem meldepflichtigen
'Ereignis' in dem Atommeiler
Grohnde bekannt: "Das
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde befindet sich seit dem 2. Mai 2011 in
der jährlichen Revision. Im
Rahmen von vorbeugenden Prüfungen an Füllstandsmessungen im Sekundärkreislauf
wurden an drei Messsonden Funktionsstörungen detektiert."
"Die Messsonden
haben", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "keine
sicherheitstechnischen Aufgaben und waren uneingeschränkt verfügbar."
- "Die betroffenen
Messsonden wurden ausgetauscht. Vorsorglich
werden baugleiche Messsonden überprüft."
"Das
Vorkommnis
liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken
('Stufe
0').
Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N'
('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt." |
02.
Mai 2011
AKW Grohnde: Zur
Revision und dem Brennelementwechsel vom Netz
Das Niedersächsische
Umweltministerium gibt am 02.05.11
in einer Pressemitteilung
(Nr. 44/2011)
unter dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde geht für Revision vom Netz" bekannt: "Am
(heutigen) Montag [02.05.11]
geht das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) zum jährlichen Brennelementewechsel
und der damit verbundenen Anlagenrevision für etwa vier Wochen vom Netz,
informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt
und Klimaschutz."
"Während des Stillstandes", so das Umweltministerium in
Hannover weiter, "werden 44
der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht.
Neben einer Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen
werden in
diesem Jahr größere und zum Teil zeitaufwändige Instandhaltungsarbeiten
an nuklearen und sicherheitstechnisch bedeutsamen Anlagenteilen durchgeführt."
Das Niedersächsische Umweltministerium führt zu den geplanten
Revisionsarbeiten in dem Atommeiler an der Weser näher aus:
"Im Vordergrund
stehen dabei:"
- "Inspektion von
Kernbauteilen, da
die Aktivitätswerte des Kühlmittels einen Brennstabschaden in einem
Brennelement anzeigen. Mit
Hilfe einer speziellen Messeinrichtung wird dieses beim Entladen der
Brennelemente identifiziert und ist vom Wiedereinsatz ausgeschlossen.
Das vorgesehene Inspektionsprogramm der Kernbauteile wird entsprechend
erweitert werden."
- "Inspektion von
Dichtungsgehäusen der Hauptkühlmittelpumpen, da
aufgrund eines bei einer Inspektion in einer ausländischen Anlage
entdeckten Anrisses an einem Gewinde am Dichtungsgehäuse einer Hauptkühlmittelpumpe
die Gesellschaft für
Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) die Empfehlung
ausgesprochen hat, an
baugleichen Pumpen in deutschen Anlagen entsprechende Prüfungen
vorzunehmen. Im
KWG werden in der diesjährigen Revision an zwei der vier Hauptkühlmittelpumpen
die Dichtungsgehäuse gegen eine neuere Konstruktion ausgetauscht,
um anschließend an den
bisherigen Dichtungsgehäusen die materialtechnischen
Untersuchungen durchzuführen."
- "Inspektion eines
Thermoschutzrohres, da
im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld bei der Revision 2010 ein Befund an einem
Thermoschutzrohr eines Stutzens der Hauptkühlmittelleitung festgestellt
wurde, der ein meldepflichtiges
Ereignis darstellte. Im
KWG wird daher in der diesjährigen Revision mit der gleichen
Analysetechnik wie in Grafenrheinfeld eine Überprüfung dieser Stelle
durchgeführt, um
einerseits über vergleichbare Ergebnisse zu verfügen und andererseits mögliche
Schäden sicher auszuschließen."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten
werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und
zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des
Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft",
teilt das Umweltministerium in Hannover abschließend mit.
E.ON
Kernkraft bestätigt die Abschaltung des AKW Grohnde zur Jahresrevision
"Am
Nachmittag des 2. Mai 2011 ging das Kernkraftwerk Grohnde zum 26.
Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz",
bestätigt E.ON
Kernkraft am 02.05.11
in einer Pressemitteilung
unter der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde zum 26. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz".
"Während der diesjährigen planmäßigen Revision werden 44
der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt",
wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung verkündet. "Das
Revisionsprogramm umfasst circa 1.000 z. T. sehr umfangreiche Prüfungen
und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten. Im
Revisionszeitraum kommen bis zu 1.650 externe Fachkräfte aus über 100
Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von
ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd
überwachen alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Insgesamt
investiert das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 43 Millionen
Euro."
Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde
erfolgte im Zeitraum vom 06.04. bis zum 26.04.10, dabei wurden 52
Brennelemente durch neue ersetzt.
|
24.
Februar 2011
Falscher Meßumformer zur
Füllstandsmessung eines Wasserbeckens im AKW Grohnde eingesetzt
Im AKW
Grohnde hat es ein neues meldepflichtiges
'Ereignis' gegeben, darüber wird von E.ON
Kernkraft in einer Pressemitteilung
mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Messumformer ausgetauscht" am 24.02.11
berichtet: "Im
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wurde bei Wartungsarbeiten festgestellt,
dass zur Füllstandsmessung
eines Wasserbeckens ein Messumformer eingesetzt war, der
einen größeren Messbereich als erforderlich umfasste.
Die Funktion der Füllstandsmessung war vollständig gegeben."
"Das
Vorkommnis
liegt", so E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken
('Stufe
0').
Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N'
('Normalmeldung')
fristgerecht angezeigt." |
07.
Februar 2011
AKW Grohnde: E.ON
Kernkraft verschiebt Transporte von MOX-Brennelementen aus Sellafield
Die
aus der britischen Plutonium-Fabrik in Sellafield für das erste Quartal
2011 geplanten Transporte von 16 plutonium-haltigen MOX-Brennelementen in
das AKW Grohnde sind nach Aussage des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft
verschoben worden.
E.ON
Kernkraft gibt darüber am 07.02.11
in einer Pressemitteilung
mit dem Titel "E.ON
Kernkraft verschiebt Transporte von Mischoxid-Brennelementen zum
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde" bekannt: "E.ON
Kernkraft wird entgegen der ursprünglichen Planungen keine
Mischoxid-Brennelemente (MOX-Brennelemente) aus Sellafield im
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde im Rahmen der nächsten Revision
einsetzen. Die
durch das Transportunternehmen Nuclear Cargo + Services GmbH im Juli
letzten Jahres beim Bundesamt für Strahlenschutz beantragten Transporte
der 16 MOX-Brennelemente werden verschoben."
"Der vorläufige
Beladeplan des komplett
neuen Reaktorkerns für
den Zyklus 2011/2012 muss mindestens drei Monate vor der Revision im Mai
2011 der
Behörde vorliegen, um begutachtet
und genehmigt
werden zu können." Von E.ON Kernkraft wird ausgesagt: "Da
bis zuletzt keine Transportgenehmigung vorlag, muss
aufgrund der erforderlichen Vorlaufzeit der neue Reaktorkern ohne
MOX-Brennelemente geplant und beantragt werden."
"Über den Einsatz
der MOX-Brennelemente in der Revision 2012 wird EKK [E.ON
Kernkraft GmbH] rechtzeitig
entscheiden und dann die dafür notwendigen Transporte veranlassen",
gibt E.ON Kernkraft in der Mitteilung abschließend bekannt.
Rückblick: In
einer Pressemitteilung
vom 12.07.10
mit dem Titel "Genehmigung
für Transport von Mischoxid-Brennelementen zum Kernkraftwerk Grohnde
beantragt" hatte E.ON
Kernkraft u.a. bekannt gegeben: "E.ON
Kernkraft erwartet für das erste Quartal 2011 16 Mischoxid-Brennelemente
(MOX-Brennelemente) aus der englischen Wiederaufbereitungsanlage
Sellafield für den Einsatz im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde.
Das beauftragte Transportunternehmen Nuclear Cargo + Services GmbH hat
beim dafür zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz die Genehmigung für
diesen Transport beantragt. Die
Brennelemente sollen mit
einem
besonderen, für derartige Transporte zugelassenen, Frachtschiff
von England nach Deutschland gebracht werden. Als Zielhäfen
kommen Bremerhaven,
Bremen
und Cuxhaven
in Betracht. Von dort
geht der Transport mit einem Spezialfahrzeug weiter nach Grohnde."
taz: "Brennelemente
bleiben in Sellafield" Von
der taz (taz.de) wird am 09.02.11 unter der Überschrift
"Brennelemente bleiben in Sellafield" dazu einleitend
zusammengefaßt:: "AKW Grohnde: Eon sagt
Transport von plutoniumhaltigen Brennstäben ab, da eine
Transportgenehmigung fehle. Atomkraftgegner glauben jedoch, ihr
wachsender Widerstand sei der Grund für die Absage"
"Der
Energiekonzern Eon hat den umstrittenen und für das erste Quartal dieses
Jahres geplanten Transport von 16 plutoniumhaltigen
Mox(Mischoxid)-Brennelementen von der britischen Wiederaufarbeitungsanlage
Sellafield zum Atomkraftkraftwerk Grohnde an der Weser abgesagt",
wird von der taz weiter ausgeführt. "Entgegen der ursprünglichen
Planung werde der Reaktorkern bei der fälligen Revision im Mai nicht mit
den Mox-Brennstäben bestückt, bestätigte Eon am gestrigen Dienstag.
Eine Sprecherin begründete das mit der noch fehlenden
Transportgenehmigung. Da diese bis zuletzt nicht vorgelegen habe,
müsse aufgrund der erforderlichen Vorlaufzeit der neue Reaktorkern
ohne Mox-Brennelemente geplant und beantragt werden. Ob die
Mox-Elemente 2012 zum Einsatz kommen, ließ Eon offen.
Nach Ansicht von Atomkraftgegnern ist die Absage des Transportes vor
allem dem wachsenden Widerstand in der Region geschuldet. Nach der
Demonstration von rund 1.000 Menschen am 15. Januar befürchte Eon in der
Region offenbar 'Zustände wie im Wendland', sagte eine Sprecherin
des Anti-Atom-Plenums Weserbergland: 'Die Mox-Transporte könnten für
Eon zu einem unkalkulierbaren politischen Fiasko geraten.'
Das Frachtunternehmen Nuclear Cargos + Services hatte geplant, die
Fracht per Schiff an die deutsche Nordseeküste zu bringen und dann auf
Lastwagen weiterzutransportieren. Mehrere Städte hatten sich gegen
den Umschlag der Brennelemente über ihre Häfen gewehrt. Rechtliche
Klarheit, inwieweit Kommunen oder Länder wie Hamburg und Bremen
von einer Bundesbehörde genehmigte Atomtransporte verhindern können,
gibt es jedoch noch nicht.
Für den weiteren Betrieb des AKW Grohnde ist der Einsatz der
Mox-Brennelemente nicht notwendig. Das 1984 in Betrieb genommene
Atomkraftwerk gehört zu 83,3 Prozent Eon und zählt mit einer Leistung
von 1.360 Megawatt zu den größten deutschen Atomkraftwerken." Neues
Deutschland: "Brennelementetransport abgesagt - Atomkraftgegner: »E.on
fürchtet in Grohnde Zustände wie im Wendland«" Auf
Neues Deutschland (neues-deutschland.de) wird unter der Headline
"Brennelementetransport abgesagt" am 09.02.11
informiert: "Der Energiekonzern E.on hat am Dienstag den für
das erste Quartal 2011 geplanten Transport plutoniumhaltiger
Mox(Mischoxid)-Brennelemente abgesagt. Bei der im Mai fälligen
Revision soll der Reaktor stattdessen mit herkömmlichen Brennstäben bestückt
werden.
Mit der noch fehlenden Transportgenehmigung begründet E.on die überraschende
Absage eines Brennelementetransports von der britischen
Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield zum AKW Grohnde in Niedersachsen.
Aufgrund der erforderlichen Vorlaufzeit von drei Monaten müsse der
neue Reaktorkern nun ohne Mox-Brennelemente geplant und beantragt werden,
erklärte eine Konzernsprecherin. Ob diese nun 2012 zum Einsatz kommen
sollen, ließ E.on offen.
Atomkraftgegner werten die Absage als Erfolg ihres Widerstandes.
Nach der Demonstration von rund 1000 Menschen am 15. Januar befürchte
E.on in Grohnde offenbar »Zustände wie im Wendland«, sagte
eine Sprecherin des Anti-Atom-Plenums Weserbergland: »Die
Mox-Transporte könnten für E.on zum politischen Fiasko geraten.«
Die 16 in Sellafield bereits gefertigten Brennelemente enthalten nach
Angaben der Atomkraftgegner insgesamt etwa 400 Kilogramm Plutonium.
Bei einem Unfall des Transports mit längerem Brand oder starkem
Aufprall könnten Plutonium-Partikel frei werden, warnen
Umweltschützer. Schon ein Millionstel Gramm der radioaktiven Substanz
könne eingeatmet Krebs erzeugen. Das Anti-Atom-Plenum erklärte,
die Plutoniummenge reiche aus, um daraus 40 bis 50 Atombomben zu
bauen.
Das beauftragte Frachtunternehmen Nuclear Cargos + Services hatte
geplant, die Fracht per Schiff an die deutsche Nordseeküste zu
bringen und dann auf Lastwagen weiterzutransportieren. Mehrere Städte
hatten gegen den Umschlag über ihre Häfen protestiert. Rechtliche
Klarheit, inwieweit Kommunen oder Länder wie Hamburg und Bremen
von einer Bundesbehörde genehmigte Atomtransporte verhindern können,
gibt es noch nicht.
Für den weiteren Betrieb des AKW Grohnde ist der Mox-Einsatz nicht
notwendig. Der 1984 in Betrieb genommene Meiler an der Weser gehört
zu 83,3 Prozent E.on und zu 16,7 Prozent den Stadtwerken Bielefeld. In der
Anlage arbeiten rund 350 Männer und Frauen. Mit einer Leistung von 1360
Megawatt zählt Grohnde zu den größten deutschen AKW.
Die Atomkraftgegner planen unterdessen weitere Protestaktionen in
Grohnde. Am Ostermontag, einen Tag vor dem 25. Jahrestag der
Katastrophe von Tschernobyl, wollen Initiativen aus Niedersachsen
und Nordrhein-Westfalen die Abschaltung des AKW fordern."
|
13.
Dezember 2010
Funktionsstörung eines Schalters an einer Zwischenkühlpumpe im AKW
Grohnde
Ein neues
'Vorkommnis' im AKW Grohnde an der Weser wird von E.ON Kernkraft am
16.12.10 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Funktionsstörung an einem Schalter"
bekannt gegeben: "Im
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wurde am 13. Dezember 2010 im Rahmen
einer Wiederkehrenden Prüfung eine Funktionsstörung an einem Schalter an
einer von vier vorhandenen Zwischenkühlpumpen festgestellt."
"Zur
Fehlerbehebung",
so E.ON Kernkraft weiter, "wurde
der betreffende Schalter
gegen einen baugleichen Reserveschalter getauscht. Die
anschließend durchgeführten Funktionsprüfungen verliefen einwandfrei. Auf
den sicheren Betrieb der Anlage hatte das Vorkommnis keine Auswirkungen."
"Das
Vorkommnis
liegt", nach der Aussage von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken
('Stufe
0').
Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N'
('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt." |
13.
August 2010
AKW Grohnde:
Leckagen bei der Abwasseraufbereitung und im Nebenkühlwassersystem
Der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft hat in einer Pressemitteilung am
13.08.10
mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde" zwei
neue meldepflichtige 'Ereignisse' im AKW Grohnde bekannt
gegeben.
"Im Rahmen einer
turnusmäßigen Kontrolle wurde an
einer Einrichtung zur Abwasser-Aufbereitung eine geringe Leckage
festgestellt", teilt E.ON Kernkraft mit. "Dadurch
kam es zu einer räumlich
begrenzten Kontamination innerhalb des Kontrollbereiches.
Mitarbeiter sind in diesem Bereich außer für Kontrollen nicht beschäftigt.
Die Leckage wurde
abgedichtet, die betroffene Stelle unverzüglich gereinigt
und die Kontamination damit beseitigt."
"Weiterhin wurde im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung eine
Leckage an einer mit Flusswasser gefüllten Messeinrichtung des Nebenkühlwassersystems
festgestellt", wird von E.ON Kernkraft berichtet. "Die
Leckagestelle wurde abgedichtet."
E.ON Kernkraft stellt in der Mitteilung fest: "Beide
Vorkommnisse haben keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Die Vorkommnisse
liegen", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0').
Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie
'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
Zum
"Hintergrund" wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung
erläutert:
"Als Kontamination bezeichnet man eine äußere Verschmutzung mit
radioaktiven Partikeln.
Es gehört zum sicherheitstechnischen Konzept in Kernkraftwerken, turnusmäßige -
so genannte Wiederkehrende - Prüfungen durchzuführen. Pro Jahr
werden im Schnitt 3.500 derartige Prüfungen in Kernkraftwerken durchgeführt
und so Systeme und Komponenten auf Herz und Nieren geprüft. Alle Prüfungen
und Verbesserungen unterliegen den hohen Anforderungen unseres Qualitätsmanagements
sowie strengsten gesetzlichen Bestimmungen und Kontrollen.
Die Einstufung der Ereignisse zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit
keiner sicherheitstechnischen Bedeutung handelt. Meldepflichtige
Ereignisse in kerntechnischen Anlagen werden weltweit nach einer
siebenstufigen Skala - der so genannten INES-Skala - gemeldet.
In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen darüber
hinaus Ereignisse auf einer Stufe '0' unterhalb der sieben Stufen -
Ereignisse also von sehr geringer oder ohne sicherheitstechnische
Bedeutung.
Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines
Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der
Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten
Sicherheitskultur in Deutschland."
|
30.
Juli 2010
AKW Grohnde: Ablagerungen
an einer Schweißnaht im Volumenregelsystem
Ein neues
meldepflichtiges 'Ereignis' im AKW Grohnde hat
E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung
vom 05.08.10
mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Minimaler Befund an Messleitung" bekannt
gegeben: "Im Rahmen einer routinemäßigen Begehung im Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde am 30. Juli 2010 wurden an einer Messleitung im Volumenregelsystem
minimale Ablagerungen an einer Schweißnaht festgestellt."
"Eine Undichtigkeit
der Leitung war nicht gegeben", wird von E.ON
Kernkraft betont. "Damit
hatte der Befund keine Auswirkung auf das System oder den Betrieb der
Anlage. Das Rohrleitungsstück
wurde vorsorglich
ummantelt."
"Das Vorkommnis
liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0').
Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' fristgerecht angezeigt."
Zum
"Hintergrund" wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung
ausgeführt: "Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um
ein Vorkommnis mit keiner sicherheitstechnischen Bedeutung handelt.
Meldepflichtige Ereignisse in kerntechnischen Anlagen werden weltweit nach
einer siebenstufigen Skala - der so genannten INES-Skala -
gemeldet. In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen darüber
hinaus Ereignisse auf einer Stufe '0' unterhalb der sieben Stufen -
Ereignisse also von sehr geringer oder ohne sicherheitstechnische
Bedeutung.
Dieses
Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs
transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist
damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland." |
12.
Juli 2010
Genehmigung für
Transport von MOX-Brennelementen aus Sellafield in das AKW Grohnde
beantragt
Der
Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft erwartet laut einer
Pressemitteilung vom 12.07.10 "für
das erste Quartal 2011 16 Mischoxid-Brennelemente (MOX-Brennelemente)"
aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield für den Einsatz im AKW
Grohnde an der Weser. -
Die MOX-Brennelemente sollen mit einem Frachtschiff von England auf dem
Seeweg nach Deutschland gebracht werden. Als "Zielhäfen"
kommen nach Aussage von E.ON Kernkraft "Bremerhaven,
Bremen und Cuxhaven in Betracht".
Von dort geht der Atom-Transport anschließend mit einem Spezialfahrzeug
weiter in das AKW Grohnde.
In einer Pressemitteilung
mit dem Titel "Genehmigung
für Transport von Mischoxid-Brennelementen zum Kernkraftwerk Grohnde
beantragt" wird von E.ON
Kernkraft am 12.07.10
angekündigt: "E.ON
Kernkraft erwartet für das erste Quartal 2011 16 Mischoxid-Brennelemente
(MOX-Brennelemente) aus der englischen Wiederaufbereitungsanlage
Sellafield für den Einsatz im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde.
Das beauftragte
Transportunternehmen Nuclear Cargo + Services GmbH hat
beim dafür zuständigen Bundesamt
für Strahlenschutz die Genehmigung für diesen Transport beantragt."
"Die Brennelemente
sollen mit einem besonderen, für derartige Transporte zugelassenen, Frachtschiff
von England nach Deutschland gebracht werden. Als
Zielhäfen kommen Bremerhaven, Bremen und Cuxhaven in Betracht",
wird E.ON Kernkraft ausgesagt. "Von
dort geht der Transport mit einem Spezialfahrzeug weiter nach Grohnde."
"Die zum Einsatz kommenden Transportbehälter erfüllen höchste
Sicherheitsstandards und sind extrem widerstandsfähig", behauptet
E.ON Kernkraft in der Mitteilung. "In
den vergangenen fünf Jahren wurden bereits 51 Transporte mit
MOX-Brennelementen zu Kraftwerken der E.ON Kernkraft sicher und zuverlässig
durchgeführt."
E.ON Kernkraft versucht den beabsichtigten MOX-Transport aus Sellafield
ins AKW Grohnde mit folgender Aussage zu rechtfertigen: "Derartige
Transporte sind erforderlich, weil
die Betreiber kerntechnischer Anlagen in Deutschland verpflichtet sind,
den bei der
Wiederaufarbeitung von ausgedienten Brennelementen in Großbritannien und
Frankreich gewonnenen Brennstoff zurückzunehmen. Dieser
Verpflichtung liegen völkerrechtliche Vereinbarungen zwischen
Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu Grunde."
"Die Wiederaufarbeitung
abgebrannter Brennelemente war nach dem Atomgesetz bis
zum Jahr 1994 der einzig zulässige Entsorgungsweg. Nach
der Novellierung des
Atomgesetzes im
Jahr 2000 wurden aufgrund vertraglicher Verpflichtungen noch
bis Mitte 2005 abgebrannte Brennelemente zu den Wiederaufarbeitungsanlagen
transportiert", so E.ON Kernkraft im Rückblick. "Seitdem
werden die Brennelemente
nach dem Einsatz im Kraftwerk in Zwischenlagern
an den Standorten sicher aufbewahrt."
Das Bundesamt
für Strahlenschutz (BfS) hat laut seiner Liste
der Transportgenehmigungen mit Stand
vom 01.07.10 noch
keinen MOX-Transport aus dem britischen Sellafield in das AKW Grohnde
genehmigt.
Das für diesen MOX-Transport vorgesehene Schiff, die 'Atlantic Osprey',
befindet sich weiterhin im britischen Hafen von Workington an der
Irischen See (Stand: 12.07.10, 16:55 Uhr BST).
|
31.
Mai 2010
AKW Grohnde: Undichtigkeit an einer Schweißnaht im
Abwasserverdampfungssystem festgestellt
Von
E.ON Kernkraft wird am 31.05.10 in einer Pressemitteilung mit dem
Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Geringfügige Undichtigkeit an einer Schweißnaht
im Abwassersystem" ein weiteres 'Vorkommnis'
im AKW Grohnde an der Weser gemeldet.
"Im
Rahmen einer Begehung", so E.ON Kernkraft in der Mitteilung
einleitend, "wurde im Kernkraftwerk Grohnde eine
Undichtigkeit an einer Schweißnaht im Abwasserverdampfungssystem
festgestellt. Die Kleinstleckage von circa fünf
Litern hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage.
Das betroffene Rohrleitungsstück wurde ausgetauscht. Das
Ergebnis der metallografischen Untersuchung lag dem Kernkraftwerk Grohnde
am 25. Mai 2010 vor."
"Das Vorkommnis
liegt", nach der Aussage von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0').
Es wurde der Aufsichtsbehörde nach der Meldekategorie 'N'
fristgerecht angezeigt."
"Zum Hintergrund", laut
E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung: "Die während des Betriebs
anfallenden Abwässer werden innerhalb des Kraftwerks gesammelt und
gegebenenfalls einer Reinigung über eine Abwasserverdampfungsanlage zugeführt.
Dabei wird das Wasser so aufbereitet, dass es danach an die Umwelt
abgegeben werden kann.
Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit
keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt. In
Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse
unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten
soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und
offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck
der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."
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13.
Mai 2010
Lieferung von 16 MOX-Brennelementen aus der britischen
Plutonium-Fabrik Sellafield für das AKW Grohnde geplant
Nach Mitteilung
der britischen Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians Opposed to a
Radioactive Environment) vom 13.05.10 wurden in der Sellafield
MOX Plant (SMP) zwischen dem Frühjahr 2007 und dem August 2009 acht
plutoniumhaltige MOX-Brennelemente für das AKW Grohnde des
Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft hergestellt. Von CORE wird darin
aktuell bekannt gegeben: Eine zweite Charge von acht MOX-Brennelementen für
das AKW Grohnde wird derzeit in der SMP produziert, die
voraussichtlich bereits im Sommer dieses Jahres fertig gestellt wird.
Von CORE
wird am 13.05.10
unter der Überschrift "NDA
announce Japanese MOX fuel with the Sellafield MOX Plant (SMP)"
u.a. berichtet:
Über ein Jahrzehnt
nachdem die British Nuclear Fuels (BNFL) die britische Regierung überzeugt
hatte, die Genehmigung für den Bau und Betrieb der Sellafield MOX
Plant (SMP) zu erteilen, gibt es in Japan Nachfrage an Mischoxid (MOX)-Brennelementen.
Die Nuclear Decommissioning Authority (NDA), die in 2005 den Besitz von
Sellafield von der BNFL übernommen haben, hat angekündigt, daß jetzt
Verträge mit 10 japanischen Energieversorgungsunternehmen und
der SMP gesichert sind.
"Over a decade
after British Nuclear Fuels plc (BNFL) had persuaded the UK Government
that they should be allowed to build and operate SMP to satisfy the then
currently perceived demand by Japan for Mixed Oxide (MOX) fuel, the
Nuclear Decommissioning Authority (NDA who took ownership of Sellafield
from BNFL in 2005) has announced that contracts with SMP from 10 Japanese
power companies have now been secured."
Die Sellafield MOX Plant
(SMP) wurde ursprünglich ausgelegt, um jährlich 120 Tonnen
MOX-Brennstoff herzustellen. Tatsächlich wurden von der SMP in acht
Jahren lediglich etwas mehr als 10 Tonnen produziert. - Die Erfüllung der
Verträge mit den japanischen Energieversorgungsunternehmen ist laut
CORE vollständig abhängig von der Installation neuer verfahrenstechnischer Einrichtungen
in der SMP sowie umfangreichen Modifikationen an der Anlage, die gänzlich
von den japanischen Unternehmen bezahlt werden.
"Whilst the news
throws a lifeline to the struggling SMP - a plant originally designed to
produce 120 tonnes of MOX fuel per year, but which has managed a total of
little over 10 tonnes in 8 years of operation - the deal is far from being
‘done and dusted’ and will be entirely dependent on the installation
of new equipment and extensive modifications to the plant, all of which
will be paid for by the Japanese."
Zeitpläne für diese
Arbeiten werden von der NDA nicht verbreitet. Es ist jedoch
wahrscheinlich, daß diese viele Monate in Anspruch nehmen werden und erst
beginnen können, wenn der
derzeitige Auftrag der SMP abgeschlossen worden ist. Dieser
ist für einen deutschen Energieversorger (E.ON) und könnte erwartungsgemäß
in diesem Sommer abgeschlossen werden, wird von CORE
berichtet. Sobald der aktuelle Auftrag beendet ist, muß die SMP außer
Betrieb genommen werden. Es folgen vollständige Säuberung der SMP
und danach Modifikationen und Installation von neuen Apparaturen. Die
Wiederinbetriebnahme erfordert die notwendigen Genehmigungen des Nuclear
Installations Inspectorate (NII).
"Whilst the
timescales for the work has not been divulged by the NDA, it is likely to
extend over many, many months and can only begin once SMP’s
current order has been completed. This is for a German utility and
could be expected to be completed this summer. Once finished, SMP must
be closed to undergo a full clean-out, followed by modification and
installation of new equipment, and then be re-commissioned – a process
that will require the necessary approvals of the Nuclear Installations
Inspectorate (NII). Such approvals are likely to be required in separate
stages as different parts of the plant are worked on."
Wenn die Sellafield
MOX Plant (SMP) dann wieder in Betrieb geht, erfolgt zunächst eine
Testproduktion von plutoniumhaltigem Brennstoff für das japanische
Energieversorgungsunternehmen Chubu Electric. Dieses Unternehmen ist eines
der japanischen Kunden, das vor dreißig Jahren Wiederaufarbeitungs-Verträge
mit der britischen Thermal Oxide Reprocessing Plant (THORP) in Sellafield
abgeschlossen hat. THORP hatte Aufträge aus Japan zur Wiederaufarbeitung
von 2864 Tonnen abgebrannter Brennelemente (davon 162 Tonnen von der Chubu
Electric) gesichert.
Durch die Wiederaufarbeitung der abgebrannten Brennelemente aus
japanischen Atomkraftwerken wurden rund 12 Tonnen Plutonium zurückgewonnen.
Diese werden derzeit in Sellafield gelagert. Die NDA bestätigte CORE
heute, daß die japanischen Unternehmen die Absicht haben, die gesamten 12
Tonnen Plutonium in der SMP zu MOX-Brennelementen konvertieren zu lassen.
"Once SMP is
re-commissioned and has secured consent from the Japanese companies that
it is ‘fit for purpose’, a test run of plutonium fuel production will
be carried out by SMP on behalf of Japan’s Chubu Electric – one of a
number of Japanese customers who placed reprocessing business with
Sellafield’s Thermal Oxide Reprocessing Plant (THORP) thirty years ago.
THORP secured orders from Japan amounting to 2864 tonnes of spent fuel for
reprocessing (including 162 tonnes from Chubu Electric). From the
reprocessing of this fuel, some 12 tonnes of plutonium have been recovered
and stockpiled at Sellafield.and the NDA confirmed to CORE today that it
is the intention of the Japanese companies to convert all 12 tonnes of
plutonium into MOX fuel at SMP."
Die Sellafield MOX Plant
(SMP) ging im Jahr 2002 in Betrieb, dabei wurde erstmalig Plutonium in der
Anlage verarbeitet. Ursprünglich wollte die BNFL bereits 1992 mit dem Bau
der Anlage beginnen und 1996 nach der Zulassung den Betrieb
aufnehmen. - Der Planungsprozess wurde jedoch u.a. durch Anfechtungsklagen
um 5 Perioden verzögert. Die Zustimmung der britischen Regierung die SMP
betreiben zu dürfen erfolgte im Jahr 2001.
"SMP began
production in 2002 when the first plutonium was introduced into the plant.
Though BNFL originally applied to build the plant in 1992, and sought
approval to operate it in 1996, the planning process was delayed by 5
periods of public consultation and legal challenges. Government approval
to operate SMP was finally secured in 2001, but only after any hopes of
winning MOX orders from Japan had been scuppered when, in 1999, bored
Sellafield workers admitted falsifying the quality assurance data for a
small consignment of Japanese MOX fuel which had been produced in
Sellafield’s MOX Demonstration Facility (MDF) - the forerunner to SMP."
Aufgrund der schlechten
Produktionsleistung der SMP mußten eine Reihe von Aufträgen an
konkurrierende Hersteller in Europa weitergegeben werden. Wegen
Produktionsengpässen und keinen automatisierten Betrieb der SMP
wurde die jährliche Produktionskapazität von 120 auf 40 Tonnen
herabgestuft. Angesichts der jüngsten Betriebsergebnisse erscheint auch
dieses Ziel unerreichbar. Im
Frühjahr 2007 wurde zum Beispiel mit den Arbeiten zur Herstellung von
acht MOX-Brennelementen (etwa 4 Tonnen) für einen deutschen Auftraggeber
(E.ON) begonnen.
Diese wurden erst über
zwei Jahre später im August 2009 abgeschlossen. Von CORE
wird informiert: Eine
zweite Charge von acht MOX-Brennelementen, auch für das deutsche AKW
Grohnde, wird derzeit in der SMP hergestellt. Dieses dürfte
der letzte Auftrag sein, bevor die Anlage für die Modifikationen für das
Japan-Geschäfts geschlossen wird.
"With a number of
orders having to be sub-contracted to its rival fabricators in Europe
because of its poor performance, SMP’s future has remained under
constant review by the NDA and Government, with threat of closure if
performance failed to improve and no new business was secured. In its
current state, with production bottlenecks and little hope of working
automatically, the plant’s annual production rate has been downgraded
from 120 to 40 tonnes. Given recent operational evidence, even this target
appears unachievable. In early 2007 for example, work was started on a
German order for 8 MOX fuel assemblies (around 4 tonnes). These
were finally completed over 2 years later in August 2009. A second
batch of 8 assemblies, also for Germany’s Grohnde power station,
is currently underway in SMP and is likely to be the last order
before the plant is closed for modification in advance of the Japanese
business."
Nach der aktuellen Liste
der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
mit Stand vom 17.05.10
ist bislang keine
Transportgenehmigung für die MOX-Brennelemente aus der britischen
Plutonium-Fabrik Sellafield nach dem AKW Grohnde erteilt worden.
Laut Angaben im Netz vom 24.05.10
um 17:05 Uhr (BST) befand sich der für den MOX-Transport
vorgesehene britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic
Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen
VSQQ4) weiterhin
festgemacht in der britischen Hafenstadt Workington an der Irischen See. |
26.
April 2010
AKW Grohnde: Nach
Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz
Das Niedersächsische
Umweltministerium gibt am 26.04.10
in der Pressemitteilung
Nr. 34/2010 unter dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde nach Revision wieder am Netz" bekannt: "Seit
heute (Montag) ist das Kernkraftwerk Grohnde wieder in Betrieb,
informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt
und Klimaschutz. Die Anlage war am 06. April zum jährlichen
Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision vom Netz
gegangen."
"Während des Stillstandes wurden 52
der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht",
berichtet das Niedersächsische Umweltministerium weiter. "Eine
Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen
wurden durchgeführt: beispielsweise zerstörungsfreie
Materialprüfungen von sicherheitstechnisch wichtigen Rohrleitungen
und Komponenten des
nuklearen Dampferzeugungssystems. Die diesjährige Arbeit
zur Instandhaltung an der
Deckeldichtfläche am Reaktordruckbehälter erforderte
besondere Maßnahmen des radiologischen Arbeitsschutzes."
Vom Niedersächsischen Umweltministerium wird bekannt gegeben: "Im Rahmen
der Revision sind dem Umweltministerium drei
Vorkommnisse nach der Meldekategorie N (Normal) gemeldet
worden, sie wurden unterhalb der siebenstufigen internationalen INES-Skala
in die Stufe 0 eingeordnet: Bei der Überprüfung
von Kleinleitungen aufgrund
von Erkenntnissen in anderen Anlagen wurden
auch im Kernkraftwerk Grohnde Korrosionsschäden festgestellt.
Im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung wurde ein
defekter Schalter an
einem der vier Notspeisenotstromdiesel festgestellt. Die
Befunde führten unmittelbar zu Instandsetzungen oder zum Austausch der
betroffenen Bauteile. Weiterhin wurde beim
Entladen der Brennelemente und der anschließenden Inspektion bei drei
Brennelementen jeweils ein defekter Brennstab erkannt. Die
betroffenen Brennelemente werden im nächsten Betriebszyklus nicht wieder
eingesetzt."
E.ON
Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz"
"Das
Kernkraftwerk Grohnde speist seit dem 26. April 2010 wieder Strom ins Netz",
wird von dem Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung
am 26.04.10
bestätigt. "Die Anlage ging am 6. April 2010 zum 25.
Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
E.ON Kernkraft teilt weiter mit: "Während der Revision wurden 52
Brennelemente durch neue Uranbrennelemente ersetzt. Im
Revisionszeitraum wurden ungefähr 1.000 Prüfungen und zahlreiche
Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Die Mitarbeiter
des Kernkraftwerks wurden dabei von bis zu 1.400 externen Fachkräften aus
ca. 100 Fachfirmen unterstützt."
"Die
atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten
Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachten alle
sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Die
Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte
den guten technischen Zustand der Anlage",
behauptet E.ON Kernkraft in der Mitteilung. "Insgesamt
investierte das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen
Euro." |
21.
April 2010
Schäden
an drei Brennstäben im AKW Grohnde festgestellt
Seit dem 06.04.10
ist das AKW Grohnde an der Weser zur Revision und dem Brennelementwechsel
abgeschaltet. Bei der Überprüfung der Brennelemente wurden Schäden
an drei Brennstäben festgestellt.
"Das
Kernkraftwerk Grohnde ist derzeit zum Brennelementwechsel und zur jährlichen
Anlagenrevision außer Betrieb", wird von E.ON
Kernkraft dazu am 21.04.10
unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde"
einleitend berichtet. "Im Rahmen von Wiederkehrenden Prüfungen während
der Anlagenrevision wurde ein
Defekt an einem Schlüsselschalter an einem von insgesamt vier vorhandenen
Notspeisenotstromdieseln festgestellt. Der
Schalter wurde ausgetauscht. Weiterhin wurden bei Prüfungen
von Brennelementen leichte Beschädigungen an drei von insgesamt circa
45.000 Brennstäben festgestellt. Die
betroffenen Brennelemente werden im nächsten Jahr[!] nicht wieder
eingesetzt."
Von E.ON Kernkraft wird in der Pressemitteilung behauptet: "Beide
Vorkommnisse hatten keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der
Anlage".
"Die
Vorkommnisse
liegen", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken
('Stufe
0').
Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie
'N'
(Normalmeldung) fristgerecht angezeigt." |
08.
April 2010
AKW Grohnde: Anrisse an Leitungen eines Entwässerungssystems
festgestellt
Das AKW Grohnde an der Weser ist
seit dem 06.04.10 zur Revision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet. -
Am 08.04.10 wurden bei den Revisionsarbeiten Anrisse an den Leitungen
eines Entwässerungssystems festgestellt.
In einer Pressemitteilung
unter der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Befunde an Kleinleitungen" gibt der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft erst am 13.04.10 bekannt:
"Im Rahmen der zurzeit stattfindenden Revision wurden bei einem planmäßigen
Inspektionsprogramm im derzeit
abgeschalteten Kernkraftwerk Grohnde am
8. April 2010 rissartige Befunde an Kleinleitungen eines Entwässerungssystems
festgestellt."
"Auf den sicheren
Betrieb der Anlage hatten die Befunde keine Auswirkungen",
wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung betont. "Die
Fehlerbehebung erfolgt durch Austausch der Bauteile."
"Das Vorkommnis
liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
"Zum Hintergrund", laut E.ON Kernkraft in der
Pressemitteilung: "Die betroffenen Rohrleitungsbereiche in den
Leitungen befinden sich im Normalbetrieb auf Unterdruck. Dadurch war der
Austritt möglicher anfallender Wässer ausgeschlossen. Die
kontinuierliche Betriebsüberwachung im Leistungsbetrieb zeigt keine
Hinweise auf Leckagen.
Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit
keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt. In
Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse
unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten
soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und
offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck
der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland." |
06.
April 2010
AKW Grohnde: Zur
Jahresrevision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet
"Am
(heutigen) Dienstag geht das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen
Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision für mehr
als zwei Wochen vom Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen
Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz" in der Pressemitteilung
Nr. 29/2010 vom 06.04.10
unter der Überschrift "Kernkraftwerk
Grohnde geht für Revision vom Netz" die Öffentlichkeit.
"Während des Stillstandes werden 52
der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht",
wird vom Niedersächsischen Umweltministerium mitgeteilt. "Eine
Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen
werden durchgeführt: beispielsweise zerstörungsfreie
Materialprüfungen von sicherheitstechnisch wichtigen Rohrleitungen und
Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems. Die
diesjährige Arbeit zur Instandhaltung
an der Deckeldichtfläche am Reaktordruckbehälter
erfordert besondere Maßnahmen
des radiologischen Arbeitsschutzes, die mit dem Niedersächsischen
Ministerium für Umwelt und Klimaschutz abgestimmt sind."
E.ON
Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 25.
Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz"
Von dem Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung
vom 06.04.10
die Revision im AKW
Grohnde bestätigt: "In
den frühen Morgenstunden des 6. April 2010 ging das Kernkraftwerk Grohnde
zum 25. Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
"Während der diesjährigen Revision werden 52
Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt. Das
Revisionsprogramm umfasst circa 1.000 Prüfungen und zahlreiche
Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten", wird von E.ON Kernkraft
berichtet.
"Im Revisionszeitraum kommen mehr als 1.400 externe Fachkräfte aus
circa 100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und
die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und
Germanischer Lloyd überwachen alle sicherheitstechnisch relevanten
Arbeiten. Insgesamt
investiert das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen Euro",
so E.ON Kernkraft.
Die letzte Jahresrevision
im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 09.05. bis zum 28.05.09, dabei
wurden 48 Brennelemente durch neue ersetzt.
|
03.
März 2010
Defekt an einem
Notspeise-Notstromdiesel im AKW Grohnde
Am
03.03.10 hat es im AKW Grohnde an der Weser eine weitere Panne gegeben:
Dabei schaltete sich ein sogenannter "Notspeise-Notstromdiesel"
gleich nach seinem Start wieder aus. - Bereits
am 01.03.10 kam es dort zu einem Zwischenfall: Offensichtlich durch ein
fehlerhaftes Ventil wurde für etwa eine Stunde Wasserdampf aus dem Sekundärkreislauf
über das Maschinenhausdach abgeblasen.
Der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft berichtet in einer Pressemitteilung
erst am 09.03.10
unter der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Ausfall eines Notspeise-Notstromdiesels während einer Prüfung"
über die neue Betriebsstörung
im AKW Grohde: "Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung
im
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde am 3. März 2010 schaltete sich ein
Notspeise-Notstromdiesel wenige Sekunden nach seinem Start wieder aus.
Als Ursache
wurde ein Fehler an einem
Endschalter festgestellt. Der
Fehler wurde behoben.
Anschließend wurde die Wiederkehrende Prüfung erfolgreich
wiederholt."
"Der Ausfall des
Diesels hat keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage",
wird in der Mitteilung von E.ON Kernkraft behauptet. Dazu wird weiter
ausgeführt: "Der
Notspeise-Notstromdiesel gewährleistet im Anforderungsfall eine
Bespeisung der Dampferzeuger mit Wasser und die dafür erforderliche
Stromversorgung. Für
die Dauer der Instandsetzung waren diese Funktionen über die drei
verbleibenden Notspeise-Notstromdiesel und zusätzlich vier weiteren
Notstromdiesel sichergestellt."
"Das Vorkommnis liegt",
nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt.
"Zum Hintergrund", laut Darstellung von E.ON Kernkraft in der
Pressemitteilung: "Es gehört zum sicherheitstechnischen Konzept in
Kernkraftwerken, turnusmäßige - so genannte Wiederkehrende -
Prüfungen durchzuführen. Pro Jahr werden im Schnitt 3.500 derartige Prüfungen
in Kernkraftwerken durchgeführt und so Systeme und Komponenten auf Herz
und Nieren geprüft. Alle Prüfungen und Verbesserungen unterliegen den
hohen Anforderungen unseres Qualitätsmanagements sowie strengsten
gesetzlichen Bestimmungen und Kontrollen.
Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit
keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt. In
Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse
unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten
soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und
offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck
der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."
|
01.
März 2010
AKW Grohnde: Fehlerhaftes
Ventil bläst Wasserdampf über das Maschinenhausdach ab
Im
AKW Grohnde ist es am 01.03.10 zu einem neuen Zwischenfall gekommen:
Offensichtlich durch ein
fehlerhaftes Ventil wurde für etwa eine Stunde Wasserdampf aus dem
Sekundärkreislauf über das Maschinenhausdach abgeblasen.
- Sofern die Dampferzeuger nicht undicht sind, ist der Dampf im Sekundärkreislauf
eines Druckwasserreaktors nicht radioaktiv.
In einer Pressemitteilung
unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Reduzierung der Anlagenleistung" gibt der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft am 01.03.10
dazu bekannt: "Heute
Morgen um 7.30 Uhr öffnete sich ein Ventil eines Vorwärmers im Sekundärkreislauf
selbstständig. Dadurch
wurde Wasserdampf über das Maschinenhausdach abgeblasen. Durch
Absenken der Anlagenleistung auf ca. 1.000 Megawatt und einem damit
verringerten Druck schloss sich das Ventil gegen 8.30 Uhr wieder."
Der Grund für die Panne ist E.ON Kernkraft bislang nicht bekannt: "Gegenwärtig
finden Untersuchungen zur Ursache für das Ansprechen des Ventils statt."
"Das Ereignis hat
keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage",
wird von E.ON Kernkraft versichert", und
ist nicht meldepflichtig. Die Aufsichtsbehörde wurde
zeitnah informiert."
Von
E.ON Kernkraft wird abschließend erläutert: "Hintergrund:
Der
Sekundärkreislauf eines Druckwasserreaktors ist durch die Dampferzeuger
vom Primärkreislauf getrennt und enthält kein aktives Medium." |
19.
Dezember 2009
Defekte
elektronische Baugruppe in der Spannungsversorgung einer Stromschiene im
AKW Grohnde festgestellt
Am
23.12.09 gibt der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung
mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Tausch einer elektronischen Baugruppe" eine
weitere Panne im AKW
Grohnde an der Weser bekannt: "Am
19. Dezember 2009 wurde im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde festgestellt,
dass eine Baugruppe in
der Spannungsversorgung einer Stromschiene fehlerhaft ist.
Es handelt sich um eine 380-Volt-Stromschiene, die vierfach redundant
vorhanden ist. Im Rahmen
der Fehlerbehebung wurde diese Stromschiene kurzzeitig spannungslos."
"Zur Fehlerbehebung
wurde die Baugruppe ausgetauscht und die Spannungsversorgung normalisiert."
Von E.ON Kernkraft wird versichert: "Der
kurzzeitige Ausfall der Spannungsversorgung hatte keinen Einfluss auf den
sicheren Betrieb der Anlage." "Das Vorkommnis
liegt" nach Einstufung von E.ON Kernkraft "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0').
Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' fristgerecht angezeigt."
"Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis
mit keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung
handelt", teilt E.ON Kernkraft weiter mit. "In Deutschland
melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse unterhalb der
siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten soll
insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über
die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten
Sicherheitskultur in Deutschland." |
01.
Dezember 2009
Nordenham ist
derzeit Favorit für den MOX-Transport aus Sellafield in das AKW Grohnde
"Der
Hafen der Umschlagsgesellschaft Rhenus-Midgard ist nach Recherchen des NDR
Favorit, den
Zuschlag für einen Atomtransport zu bekommen",
meldet am 01.12.09
Radio Bremen
(radiobremen.de). "Dabei
geht es um den Transport von Brennelementen aus der britischen
Wiederaufbereitungsanlage Sellafield ins Atomkraftwerk Grohnde."
"Politik und
Hafen-Wirtschaft in Nordenham sind die einzigen an der Küste,
die sich nicht gegen den
Atomtransport ausgesprochen haben", wird von Radio Bremen
aktuell informiert. "Die
in Frage kommenden Häfen in Cuxhaven, Stade,
Brake, Bremen,
Bremerhaven,
Wilhelmshaven
und Emden wollen den
Umschlag der hochgradig radioaktiven Brennelemente von Eon nicht übernehmen."
"Grüne
fordert Positionierung des Gemeinderats" - "'Es
läuft alles auf Nordenham hinaus.
Der
Rat soll sich mal klar positionieren',
sagt die Grüne Landtagsabgeordnete Ina Korter" in dem Bericht auf
Radio Bremen. "Die
Entscheidung für den Transport passe aber ins Bild.
Der
Rat habe sich vor der Bundestagswahl wegen des benachbarten Atomkraftwerks
Esenshamm für eine Laufzeitverlängerung der deutschen Atommeiler
ausgesprochen.
Der
Atomtransport könnte Anfang 2010 stattfinden." |
30.
November 2009
Emden: Breiter
Widerstand gegen einen Umschlag von MOX-Brennelementen aus Sellafield
ins AKW Grohnde
"Gegen
einen möglichen Umschlag sogenannter MOX-Brennelemente aus der britischen
Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über den Emder Hafen zeichnet sich
politischer Widerstand im Emder Rat ab", berichtet die Emder
Zeitung (emderzeitung.de) am 30.11.09 unter dem
Titel "Breiter Widerstand gegen Atom Hafen". "Eine
Mehrheit wird wohl einem geplanten Antrag der Emder Grünen folgen,
wonach Atomtransporte über den landeseigenen Hafen Emden abgelehnt werden.
Emden wäre nach Cuxhaven und Bremen/Bremerhaven ein weiterer
norddeutscher Hafen, der Atomtransporte ablehnt. Währenddessen
wollte sich Oberbürgermeister Alwin Brinkmann gestern nicht zu möglichen
Transporten äußern - zumindest nicht, bis konkrete Informationen
vorliegen, was derzeit nicht der Fall sei."
"Wie berichtet, hatten die Emder
Grünen am Wochenende an die anderen
Parteien im Rat appelliert, sich in einem gemeinsamen
Entschließungsantrag gegen Atomtransporte über Emden auszusprechen",
so die Emder Zeitung im Rückblick. "Nach dem Widerstand
in Cuxhaven und später auch im Land Bremen war zuletzt der Hafen von
Nordenham für den zwischenzeitlich schon einmal verschobenen Transport
ins Gespräch gebracht worden. Emden wurde dagegen öffentlich
noch nicht als möglicher Verladehafen genannt. Gleichwohl
hatte der neue niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und
Verkehr, Jörg Bode (FDP), in der
vergangenen Woche auf eine Anfrage der Linken im Landtag betont,
dass grundsätzlich jeder niedersächsische Hafen für einen
solchen Atomtransport in Frage käme."
"'Ich kann
mir durchaus vorstellen, dass wir eine solche Resolution
unterstützen', sagte gestern der Emder
SPD-Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Hans-Dieter Haase
auf Anfrage" der Emder Zeitung. "Auch
der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Emder FDP, Heino
Ammersken, geht davon aus, dass seine
Partei die Resolution der Grünen unterschreiben wird.
'Ich halte es für nicht richtig, wenn die
Atomtransporte über Emden gehen.' Dagegen will sich die
CDU mit dem Thema nicht beschäftigen, 'weil solcher
Transport gar nicht ansteht', so Fraktionschef Helmut
Bongartz."
"Haase hält es nach
derzeitigem Kenntnisstand ebenfalls für unwahrscheinlich, dass
eine Verladung radioaktiver Stoffe über Emden geplant ist",
wird von der Emder Zeitung ausgeführt. "'Ich denke,
Emden ist kein geeigneter Hafen dafür.' Im Übrigen lägen
ihm keine entsprechenden Informationen über derartige Verladepläne vor,
so der Landtagsabgeordnete. Haase geht dennoch davon aus, dass seine
Ratsfraktionen einen entsprechenden Antrag der Grünen unterstützen
würde, auch wenn dies nur symbolischen Wert haben könnte."
"Das Land
Niedersachsen hatte wiederholt betont, dass weder die
Hafenbehörden, noch die Kommunen einen solchen
Atomtransport verhindern könnten. Vielmehr sei das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) alleinige Genehmigungsbehörde."
In dem Artikel der Emder Zeitung wird dazu dagegen bekannt gegeben: "Dem
widersprach die Behörde inzwischen. Die Länder hätten
sehr wohl Einfluss darauf, was die Sicherheit und den
Schutz der Transporte betrifft. Soll heißen: das BfS ist
zwar für die Prüfung der Sicherheitsbestimmungen zuständig,
das bezieht sich aber vor allem auf die Transportbehälter und
deren Beförderung. Die Behörde hat aber keinen Einfluss,
wenn die Länder den Transport auf der Straße, der
Schiene oder im jeweiligen Hafen aus Sicherheitsgründen
oder aus polizeilicher Sicht für nicht vertretbar halten.
Fazit des BfS: 'Der Weg für Brennelemente von
Sellafield nach Grohnde liegt in der Hand der Energieversorger und des
niedersächsischem Innenministeriums.'"
"Dagegen vertritt
der Vorsitzende der Emder Hafenfördergesellschaft, Dr. Jürgen
Hinnendahl, die Auffassung, dass sich
der Emder Hafen einem Umschlag radioaktiver Materialien rechtlich nicht
verweigern kann", wird von der Emder Zeitung informiert. Der
Vorsitzende der Emder Hafenfördergesellschaft wird von
der Emder Zeitung mit den Worten zitiert: "Werden alle
Sicherheitsbestimmungen eingehalten, stehe einem
Transport sogenannter Mox-Brennelemente über den Emder Hafen nichts im
Wege. 'Ich werde auch den Teufel tun und sagen,
Emden kann den Umschlag nicht vornehmen', bekräftigte Hinnendahl."
"Hinnendahl,
der als Repräsentant der Emder Hafenfirmen
agiert, war schon einmal, Ende der 80er
Jahre, als Oberstadtdirektor der Stadt Emden mit
dem Thema Atomtransporte befasst. Damals hatten zahlreiche
Emder, darunter auch führende SPD-Vertreter und
Gewerkschaftler aus Emden sowie heimische und auswärtige
Umweltschützer gegen das Einlaufen des mit
Brennelementen beladenen [schwedischen] Frachters 'Sigyn' teils sehr
heftig protestiert", berichtet die Emder Zeitung abschließend.
Anmerkung:
Jürgen Hinnendahl war nach uns vorliegenden Informationen 1979 bis 1986
Stadtkämmerer der Stadt Stade, dort hatte er sich bereits für die
Atomenergie in Stade (AKW Stade) eingesetzt. - Von 1986 bis 1998 war er
Oberstadtdirektor der Stadt Emden und wechselte anschließend in den
Vorstand der Emder Hafenfördergesellschaft e.V... |
28.
November 2009
Antrag gegen
Atomtransporte über den Hafen von Emden im
Stadtrat vorgelegt
"Die
Grünen im ostfriesischen Emden wollen mögliche Atomtransporte über die
Seehafenstadt verhindern",
berichtet die Nordsee-Zeitung
(nordsee-zeitung.de) am 28.11.09. "Die
Ratsfraktion hat einen Antrag vorgelegt,
wonach
die Stadt Atomtransporte ablehnen und die Hafenfirmen keine atomaren
Brennelemente umschlagen sollen.
'Wir machen nicht mit, dass Emden den Ausputzer für den
gescheiterten Transport über Cuxhaven spielen soll', erklärte
Fraktionssprecher Bernd Renken am Samstag. Der Transport soll nach
Angaben des niedersächsischen Innenministeriums auf einem Spezialschiff
und mit Straßenfahrzeugen erfolgen." |
28.
November 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde gilt als Geheimsache
"Ob
der Nordenhamer Midgard-Hafen für die Anlandung plutoniumhaltiger
MOX-Brennelemente aus Sellafield in Betracht kommt, ist nach Angaben der
Landesregierung eine Geheimsache", wird am 28.11.09 von
der Nordwestzeitung (nwzonline.de) in einem Artikel unter dem Titel
"Atomtransport gilt als eine Geheimsache" einleitend
berichtet. "'Informationen über die Streckenführung einschließlich
des vorgesehenen Hafens unterliegen der Geheimhaltung', teilte Innenminister
Uwe Schünemann auf Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Ina
Korter mit."
"Der Minister bestätigte lediglich, dass ein Antrag auf einen
Transport der Brennelemente per Schiff und Lastwagen beim Bundesamt für
Strahlenschutz vorliege", so die Nordwestzeitung weiter.
"Der Transport mit dem Ziel Grohnde war ursprünglich für den Herbst
geplant gewesen, dann aber verschoben worden."
In dem Bericht der Nordwestzeitung wird mitgeteilt: "Auch eine
Information der Kommunen, über deren Gebiet der Atomtransport führen
soll, sei nicht vorgesehen, heißt es in der Antwort. Für Ina Korter
ist das 'ein nicht hinnehmbarer Vorgang'." "Sie fordert den Rat
der Stadt Nordenham auf, Position gegen die Abwicklung des Transports über
den Midgard-Hafen zu beziehen. Die Abgeordnete hat Bedenken bezüglich der
Sicherheit." |
26.
November 2009
AKW Grohnde: MOX-Transporte aus Sellafield unterliegen der
Geheimhaltung
In
der Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 26.11.09 wurde auf eine
Kleine Anfrage mit dem Titel "Atomtransporte in Niedersachsen"
vom niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann (CDU) zu den
beantragten Transporten von plutonium-haltigen MOX-Brennelementen in
das AKW Grohnde mündlich geantwortet.
Die Abgeordneten
im Niedersächsischen Landtag Ina
Korter und Elke Twesten (GRÜNE) hatten dazu gefragt: "Inzwischen
verdichten sich Hinweise, dass
der in Kürze anstehende Transport plutoniumhaltiger MOX-Brennelemente aus
der Wideraufbereitungsanlage Sellafield zum niedersächsischen
Atomkraftwerk Grohnde über den Hafen der Firma Rhenus Midgard in
Nordenham abgewickelt werden soll. Von
diesen Transporten gehen hohe Gefahren aus.
In der Beantwortung der
parlamentarischen Anfrage 'Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener
Hafen' des Abgeordneten Hans-Jürgen Klein am 28.
August 2009 hat Innenminister
Schünemann jegliche Zuständigkeit des Landes verneint. 'Das
heißt,
die Niedersächsische Landesregierung hat überhaupt keinen Einfluss auf
die Durchführung dieses Transports. Wir
werden als Innenbehörde lediglich in dem Sinne beteiligt,
dass abgefragt wird,
ob der Termin aus
Sicherheitsgründen in irgendeiner Weise problematisch ist.
Das ist unsere Beteiligung….',
so Innenminister Schünemann gemäß Plenarprotokoll (Seite 5 500).
Dieser Darstellung
widerspricht das vom Innenminister für zuständig erklärte Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS): Nach
einem Bericht des Weser-Kurier vom 8. September 2009 erklärt das BfS,
Route und Zeitpunkt des Transports würden zwischen dem vom
Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei
abgestimmt. Festlegungen
zur Transportabwicklung würden dem BfS von der Polizei vorgegeben.
Inzwischen
haben sowohl das Land Bremen als auch die private Cuxhavener
Hafengesellschaft Cuxport den Transport der MOX-Brennelemente über ihre Häfen
abgelehnt.
Auch dieses lässt Planungen des Transports über den Hafen in Nordenham
wahrscheinlicher erscheinen."
"Wir
fragen die Landesregierung:
1.
Welche Kenntnisse hat sie über einen Transport von MOX-Brennelementen aus
Sellafield über den Hafen in Nordenham, bzw. liegt für einen solchen
Transport bereits ein Antrag/eine Anfrage vor?
2.
Nach welchen Kriterien werden die Eignung bzw. Nichteignung eines Hafens für
die Anlandung und anschließende Verladung von MOX-Brennelementen und die
Eignung einer potenziellen Transportstrecke zwischen dem Anlandungshafen
und dem Kernkraftwerk Grohnde festgestellt?
3.
Zu welchem Zeitpunkt (Zeitraum vor dem Transport) werden die Kommunen
informiert, auf deren Gebiet die MOX-Brennelemente angelandet und über
deren Gebiet sie zum Kernkraftwerk Grohnde transportiert werden?"
Polizeiminister
Uwe Schünemann (CDU) antwortete namens der Landesregierung in
Niedersachsen auf die Kleine Anfrage wie folgt:
"Deutschland
hat sich verpflichtet,
die bei der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich und
dem Vereinigten Königreich anfallenden Abfälle und das Plutonium zurückzunehmen.
Die deutschen
Energieversorgungsunternehmen haben nach den Bestimmungen des Atomgesetzes
den Wiedereinsatz des aus der Aufarbeitung gewonnenen Plutoniums in den
Kernkraftwerken zu gewährleisten. Die
Rücknahme des Plutoniums soll in Form von Mischoxid-Brennelementen
erfolgen, die
als Kernbrennstoff eine Mischung aus Uranoxid und Plutoniumoxid enthalten.
In diesem Zusammenhang liegt dem zuständigen
Bundesamt für Strahlenschutz derzeit gem. § 4 des
Atomgesetzes (AtG) ein Antrag
auf Genehmigung der Beförderung von Mischoxid-Brennelementen aus Großbritannien
in ein niedersächsisches Kernkraftwerk vor. Der
Transport soll auf einem Spezialschiff und mit Straßenfahrzeugen erfolgen.
Der Antrag erstreckt sich
auf höchstens zwei Seetransporte mit insgesamt vier Straßentransporten.
Die Durchführung des
Transportes war ursprünglich im Herbst dieses Jahres vorgesehen,
ist dann aber auf einen
der Landesregierung noch nicht bekannten Termin verschoben worden.
Der gestellte Antrag auf
Durchführung einer Beförderungsgenehmigung ist durch die
Terminverschiebung nicht gegenstandslos geworden, sondern
weiter anhängig und beim Bundesamt für Strahlenschutz in Bearbeitung.
Die Verantwortung für
die Beförderung von Kernbrennstoffen liegt beim Bundesamt für
Strahlenschutz als der
für die Erteilung der
Beförderungsgenehmigung gem. § 4 AtG zuständigen
Behörde, und zwar auch, soweit es um Fragen
der Streckenführung geht. Weder
die Innenministerien der Länder noch die Polizeibehörden haben die
Befugnis, dem
Bundesamt für Strahlenschutz insoweit verbindliche Vorgaben zu machen
oder direkt gegenüber
dem Beförderer Anordnungen zu treffen. Eine Verpflichtung
für das Bundesamt für Strahlenschutz, vor
Erteilung der Genehmigung das Einvernehmen oder zumindest das Benehmen mit
anderen Behörden herzustellen, besteht
nach dem Atomgesetz nicht.
Zu den durch das Bundesamt
für Strahlenschutz zu prüfenden und zu verantwortenden
Voraussetzungen für die Genehmigungserteilung gehören u. a. auch der erforderliche
Schutz gegen Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter
(§ 4 Abs. 2 Nr. 5 AtG) und die Vereinbarkeit
von Art, Zeit
und Weg des Transports mit öffentlichen Interessen (§ 4
Abs. 2 Nr. 6 AtG). Um das Vorliegen
dieser Genehmigungsvoraussetzungen zu prüfen, beteiligt
das Bundesamt für
Strahlenschutz die Innenministerien
der Länder, die aus
polizeilicher Sicht zu Fragen der Sicherung der Transporte vor Sabotage,
Angriffen oder sonstigen
Störungen Stellung nehmen. Dabei spielen regelmäßig
auch die Streckenführung und der vorgesehene
Transporttermin eine Rolle. Die
Transportrouten und –termine werden allerdings nicht von der Polizei
ausgearbeitet, sondern
vom Antragsteller bereits mit dem Antrag oder im
Laufe des Verfahrens gegenüber dem Bundesamt für Strahlenschutz
vorgeschlagen. Es ist letztlich Sache
des Bundesamtes für Strahlenschutz zu entscheiden, ob und
welche Auflagen zur
Streckenführung und zur
Terminierung in den Genehmigungsbescheid aufzunehmen sind
und dabei neben den Bedürfnissen
der Sicherung des Transports vor Störmaßnahmen und sonstigen
Einwirkungen Dritter z.B. auch die Belange des
Gefahrgutrechts (§ 4 Abs. 2 Nr. 3 AtG) zu berücksichtigen und
kollidierende Interessen gegebenenfalls zum Ausgleich zu bringen."
"Zu
1.: Informationen
über die Streckenführung einschließlich des vorgesehenen Hafens
unterliegen der Geheimhaltung.
Zu
2.: Die Eignung einer Transportstrecke einschließlich eines Hafens hat
das Bundesamt für Strahlenschutz im Rahmen der Erteilung der Beförderungsgenehmigung
zu prüfen. Dabei muss insbesondere nach § 4 Abs. 2 Nr. 3
AtG gewährleistet sein, dass die
Kernbrennstoffe unter Beachtung der für den jeweiligen Verkehrsträger
geltenden Rechtsvorschriften über die Beförderung gefährlicher Güter
befördert werden.
Zu
3.: Eine allgemeine Information der von den Transporten berührten
Kommunen erfolgt aus Gründen des Geheimschutzes nicht. Die
vertrauliche Behandlung der Anmeldungen von sicherungsrelevanten
Transporten ist eine wesentliche Voraussetzung für die Gewährleistung
des erforderlichen Schutzes gegen Störmaßnahmen und sonstige
Einwirkungen Dritter. Das Bundesamt
für Strahlenschutz als die für die Erteilung
der Beförderungsgenehmigung zuständige Behörde nimmt eine
Beteiligung der betroffenen Kommunen nicht vor, da
eine solche gesetzlich nicht vorgesehen ist und vom
Bundesamt für Strahlenschutz nach eigener Aussage angesichts
der Vielzahl der tangierten Kommunen auch nicht für sachgerecht gehalten
wird."
|
05.
November 2009
Transport von MOX-Brennelementen aus dem britischen Sellafield zum AKW
Grohnde nicht mehr 2009
"Der geplante Transport plutoniumhaltiger Brennelemente aus der
britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield zum niedersächsischen
Atomkraftwerk Grohnde soll nicht mehr in diesem Jahr erfolgen",
meldete die Nachrichtenagentur dpa am 05.11.09 unter der
Schlagzeile "Atom-Transport zum AKW Grohnde nicht mehr 2009".
"Der eigentlich für Herbst angekündigte Transport sei auf
unbestimmte Zeit verschoben worden, sagte eine Sprecherin von Eon
Kernkraft am Donnerstag [05.11.09] in Hannover. 'Die Transportroute
ist noch nicht klar', ergänzte die Sprecherin. Zunächst war
Cuxhaven als mögliche Verladestation für die Brennelemente genannt
worden. Die Verschiffung der plutoniumhaltigen Fracht an einen
niedersächsischen oder Bremer Hafen hatte heftigen politischen Streit
ausgelöst."
Von Radio Bremen (radiobremen.de)
wurde am 05.11.09 unter dem Titel "Genehmigung nicht
vorhanden - Derzeit kein Atomtransport ins AKW Grohnde"
berichtet: "Der Betreiber des Atomkraftwerks im niedersächsischen
Grohnde, der Energiekonzern 'E.On', hat Berichte zurückgewiesen, nach
denen ein Atomtransport aus dem britischen Sellafield unterwegs sei. In
diesem Jahr würden definitiv keine Brennelemente mehr aus Großbritannien
nach Grohnde geliefert, sagte eine Sprecherin des Energiekonzerns
auf Nachfrage von Radio Bremen."
"Ursprünglich
sollte die plutoniumhaltige Fracht in Cuxhaven an Land gebracht und von
dort weiter nach Grohnde transportiert werden", so der Bericht
von Radio Bremen weiter. "Der Hafenbetreiber hatte dies abgelehnt.
Auch das Land Bremen will seine Häfen nicht für Atomtransporte zur
Verfügung stellen. Deshalb waren zuletzt Nordenham und Emden im
Gespräch. Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz
gibt es derzeit auch keine Genehmigung für einen solchen Transport.
Die Nachrichtenagentur ddp hatte berichtet, dass ein Frachter mit Brennstäben
seit Anfang dieser Woche möglicherweise Richtung Grohnde unterwegs sei." |
15.
Oktober 2009
Abweichung in einem
Versorgungssystem für Kaltwasser im AKW Grohnde festgestellt
"Am
15. Oktober 2009 wurden im Kernkraftwerk Grohnde Armaturen in den vier
vorhandenen Systemen zur Kaltwasserversorgung routinemäßig geprüft", teilt
der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft am 20.10.09 in
einer Pressemitteilung mit
dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Geringfügige Abweichung in einem Versorgungssystem für
Kaltwasser" mit. "Hierbei
wurde in einem der Versorgungssysteme
eine geringfügige Abweichung
festgestellt. "
"Die Versorgung des
betroffenen Systems mit Kaltwasser wurde umgeschaltet, so
dass das System
wieder vollständig zur Verfügung stand", wird von
E.ON Kernkraft dazu bekannt gegeben. "Die Prüfungen der drei
weiteren Kaltwassersysteme verliefen einwandfrei."
Von E.ON Kernkraft wird in der Pressemitteilung versichert: "Die
Abweichung hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage.
Eine detaillierte
Ursachenklärung wird zurzeit durchgeführt. Eine detaillierte
Ursachenklärung wird
zurzeit durchgeführt."
"Das Vorkommnis liegt",
nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0').
Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N'
(Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
|
09.
September 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Kein
Atomtransport in den nächsten zwei Monaten
Radio Bremen (radiobremen.de)
hatte am 09.09.09 unter der Schlagzeile "Pläne auf Eis -
Kein Atomtransport in den nächsten zwei Monaten
" bekannt gegeben: "Der Transport von Brennelementen aus
Sellafield zum Atomkraftwerk Grohnde findet vorerst nicht statt. Das
Hanauer Transportunternehmen Nuclear Cargo Service bestätigte Angaben,
wonach der Auftrag auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wurde. Per Email
hatte der Hersteller der Brennelemente in Sellafield dem Unternehmen
Nuclear Cargo Service mitgeteilt, dass der Transport zunächst auf Eis
gelegt wurde. Ein neuer Termin wurde nicht genannt."
"Nach Angaben von Kernkraftwerksbetreiber Eon wird der Atomtransport
in den nächsten zwei Monaten aber nicht stattfinden", wurde von
Radio Bremen mitgeteilt. "Das habe ausschließlich
organisatorische Gründe, sagte eine Unternehmensprecherin"
gegenüber "Radio Bremen. Der aktuelle Streit über die geplante
Route des Atomtransports spiele dabei keine Rolle. Umstritten ist,
über welchen Hafen die Brennelemente ins niedersächsische Grohnde
gebracht werden. Das Land Bremen lehnt den Transport ebenso ab wie die
Stadt Cuxhaven."
"Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hat
klargestellt, dass das Land Niedersachsen den Atomtransport über Cuxhaven
nicht abgelehnt hat", wird dieser von Radio Bremen zitiert.
"In einem Interview mit dem Nordwestradio sagte Schünemann
weiter, dass er auch nicht 1.100 Beamte für einen
Einsatz beim Transport über Bremen zugesagt habe. Diese
Meldungen seien frei erfunden - das habe er Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen
(SPD) auch persönlich mitgeteilt."
"Im Streit um den geplanten Atom-Transport aus dem
englischen Sellafield ins niedersächsische Grohnde hatte das Land Bremen
einen Transport über seine Häfen abgelehnt", so die
Ausführungen von Radio Bremen rückblickend. "Bremens
Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sagte Radio Bremen, dass er dafür
sorgen werde, dass diese Transporte weder in Bremerhaven noch in Bremen
stattfinden."
"Ursprünglich sollte der Transport über Cuxhaven laufen",
berichtete Radio Bremen im Rückblick. "Nach der Absage des
dortigen Hafenbetreibers 'Cuxport' sucht das zuständige
Transport-Unternehmen jetzt nach Alternativ-Routen. Offenbar hat es
dabei nicht nur Bremerhaven, sondern auch die stadtbremischen Häfen im
Visier. Dazu Mäurer: 'Es ist einfach unvorstellbar, dass wir das
hier in der Innenstadt organisieren. Deshalb werden wir den Anträgen
nicht zustimmen. Wenn man sich vorstellt, dass dieser Transport in
Bremerhaven beginnt, weseraufwärts, was da auf der Weser los sein wird,
diese Risiken halte ich für unvertretbar.' Auf die Frage, ob ein
Bundesland angewiesen werden könnte, diese Transporte zu übernehmen
sagte der Bremer Innensenator: 'Bislang ist es noch nie der Fall
gewesen, dass man angewiesen wurde, diese Transporte zu übernehmen.'"
"Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz muss die zuständige
Länderkommission im Genehmigungsverfahren eine Lösung finden. Den
Vorsitz hat Niedersachsen.", wird von Radio Bremen festgestellt.
"Diese Kommission sammelt und bewertet alle Aspekte eines
Atomtransports und gibt Empfehlungen für die Strecke ab, bisher wurden
die Vorschläge übernommen. Unklar ist, was passiert, wenn sich die Länder
in dieser Kommission nicht einigen. Das Bundesamt für Strahlenschutz
betonte, dass es kein Bundesland zwingen könne, Brennelemente zu
entladen. Es stellte aber auch klar, dass es völkerrechtliche Verträge
gibt, mit denen Deutschland sich verpflichtet hat, wieder aufgearbeitete
Brennelemente zurückzunehmen."
"Zuvor hatte das Land Niedersachsen Missfallen über die Aussagen
von Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) geäußert. Böhrnsen
hatte den Transport mit der Aussage abgelehnt, nicht Lückenbüßer für
Niedersachsens 'nein' sein zu wollen. Ein Sprecher der niedersächsischen
Landesregierung wies darauf hin, dass Niedersachsen zu keinen Zeitpunkt
Bedenken gegen ein Entladen der Brennelemente in Cuxhaven angemeldet habe".
Der Artikel von Radio Bremen endet mit der Aussage: "Unterdessen fürchten
Bündnis 90/Grüne in Emden, dass ihr Seehafen Umschlagsort
wird. Fraktionschef Bernd Renken wies auf schon abgewickelte Transporte
vor 20 Jahren hin und forderte die Umschlagsbetriebe auf, die
Transporte abzulehnen. Ein Sprecher der Hafengesellschaft nport
sagte, von Verhandlungen über einen Transport via Emden sei nichts
bekannt."
|
08.
September 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Bremen
lehnt Atomtransporte aus Sellafield ab
Der Weser Kurier (weser-kurier.de)
berichtete am 08.09.09 unter der Überschrift "Bremen lehnt
Atomtransporte aus Sellafield ab": "Das Land Bremen lehnt
Atomtransporte aus dem nordenglischen Sellafield über seine Häfen ab.
Solche Überlegungen seien aus Sicherheitsgründen und aus politischen
Gründen nicht verantwortbar, sagte Regierungschef Jens Böhrnsen
(SPD) am Dienstag in der Hansestadt.
"
"Ende August war bekannt geworden, dass Cuxhaven im Herbst von den
umstrittenen Transporten zum Atomkraftwerk Grohnde im Kreis Hameln-Pyrmont
verschont bleiben könnte", so der Artikel im Weser Kurier rückblickend.
"Ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in
Salzgitter hatte erklärt, inzwischen habe der Transporteur beim
Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven
beantragt", berichtet der Weser Kurier. "Der mögliche
Umschlag plutoniumhaltiger Brennelemente hatte nicht nur in der Stadt für
Proteste gesorgt. Bislang war der Hafen in Cuxhaven kein
Atom-Umschlagplatz. 1996 war Material aus Sellafield über Bremerhaven
transportiert worden."
"'Das Land Niedersachsen hat für seine Häfen - Cuxhaven und
Nordenham - erklärt, dass ein solcher Transport aus Sicherheitsgründen
nicht in Betracht komme', sagte Böhrnsen" gegenüber dem
Weserkurier. "'Bremen hält es nicht für akzeptabel, dass von uns
verlangt wird, dass wir gewissermaßen als Lückenbüßer eintreten.' Niedersachsen
habe sogar Polizeikräfte zur Unterstützung des Transportes angeboten.
'Ich gehe davon aus, dass es keine rechtlichen Möglichkeiten gibt,
Bremen zu einem solchen Transport zu zwingen.' Das Land unterstütze
nachdrücklich den Ausstieg aus der Atomenergie.“
"Das niedersächsische Innenministerium reagierte", nach
dem Artikel im Weser Kurier, "empört auf die Aussagen Böhrnsens.
Sicherlich werde es in Kürze Gespräche zwischen den beiden Bundesländern
geben, sagte Ministeriumssprecher Klaus Engemann. 'Das Land
Niedersachsen hat nichts abgelehnt, weil wir auch gar nicht verantwortlich
für die Transportrouten sind.' Das BfS in Salzgitter sei dafür
zuständig. Die Hafengesellschaft Cuxport habe den Umschlag von
Atommüll über den Hafen abgelehnt. 'Die niedersächsische Polizei
sagt nur ihre Meinung dazu, mehr nicht.' Der Bremer Senat kenne
offenbar die Abläufe nicht, sagte der Sprecher des Ministeriums.“"
In dem Bericht des Weser Kuriers wird dazu weiter ausgeführt: "Das
BfS wies unterdessen erneut die Aussage des Innenministeriums zurück, für
die Transportrouten sei das Bundesamt verantwortlich. Route und Zeitpunkt
würden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und
der Landespolizei abgestimmt, sagte der Sprecher. Das Bundesamt prüfe
lediglich, ob alle Genehmigungsvoraussetzungen vorliegen, um die
Sicherheit der Bevölkerung gegen radioaktive Strahlung zu gewährleisten.
Festlegungen zur Transportabwicklung, wie zum Beispiel die Route, würden
dem BfS von der Polizei vorgegeben. Dabei komme dem niedersächsischen
Innenministerium eine maßgebliche Rolle zu."
"Der
Cuxhavener Oberbürgermeister Arno Stabbert (CDU) sprach sich am
Dienstag gegen die Atomtransporte über den Hafen seiner Stadt aus.
'Ich halte die Transporte zwar für unbedenklich, aber durch die
unverantwortliche Diskussion darum droht Schaden für meine Stadt',
sagte er" im Weser Kurier. "Aus diesem Grund habe er die
private Hafenbetriebsgesellschaft CuxPort gebeten, den Umschlag von
Brennelementen aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield
abzulehnen. Angesichts der emotionalisierten Debatte könne ein
ungestörter Transport nicht mehr gewährleistet werden."
"Der Streit um
den geplanten Atomtransport entzweit inzwischen die Bundesländer Bremen
und Niedersachsen", informierte Radio Bremen (radiobremen.de)
am 08.09.09 in einem Bericht mit dem Titel "Keiner
will Atomtransporte - Bremen und Niedersachsen streiten über
Transportroute" einleitend. "Niedersachsen habe
den geplanten Transport von atomaren Brennelementen vom britischen
Sellafield ins niedersächsische Grohnde nicht abgelehnt, betonte
ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums gegenüber Radio
Bremen. Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) hatte zuvor erklärt, dass
Bremen nicht der Lückenbüßer für Niedersachsens 'Nein' zum
Atomtransport über seine Häfen sein will. Im niedersächsischen
Innenministerium ist man verärgert über die Aussagen von Böhrnsen. Niedersachsen
habe zu keinen Zeitpunkt Bedenken gegen ein Entladen der Brennelemente in
Cuxhaven angemeldet. Schließlich sei es das Bundesamt für
Strahlenschutz, das die Genehmigung für den Transport erteile. Das aber
prüft derzeit noch verschiedene Routen. Welche das sind, will man im
Bundesamt nicht sagen."
"Fest steht, dass das jeweils betroffene Bundesland im laufenden
Verfahren sein Einverständnis zum Atomtransport geben muss, wegen der
Sicherheitsanforderungen", wird von Radio Bremen mitgeteilt.
"Ansonsten kann eine Route nicht genehmigt werden. Böhrnsen
machte auch deutlich, dass es dabei eigentlich um eine politische
Entscheidung geht. Bremen unterstütze den Ausstieg aus der
Kernenergie. Das Land Niedersachsen, so stellte der Sprecher
des Innenministeriums klar, stelle nicht in Frage, dass wieder
aufgearbeitete Brennelemente auch wieder zurückgenommen werden müssen."
"Bremen lehnt Atomtransporte über die bremischen Häfen aus
Sicherheitsgründen ab. Neben den Sicherheitsbedenken bestehen während
des Transports erhebliche Beeinträchtigungen der regulären
Hafenwirtschaft. 64 wiederaufbereitete Brennstäbe sollen aus
Sellafield nach Grohnde gebracht werden", wird von Radio Bremen
abschließend bekannt gegeben.
|
02.
September 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Hafenbetreiber
Cuxport lehnt den Atomtransport ab
Der
Transport von plutonium-haltigen MOX-Brennelementen aus dem britischen
Sellafield über den Hafen von Cuxhaven in das AKW Grohnde an der Weser
steht offensichtlich vor dem Aus: Vor
kurzem hat der private Hafenbetreiber des Cuxport "die
Abwicklung der Atomtransporte über den Cuxhavener Hafen zu übernehmen"
gegenüber dem Kunden "abgelehnt",
berichtet am 02.09.09 die Zeitung Cuxhavener
Nachrichten (cn-online.de). - Die Proteste der Menschen
in Cuxhaven und Umgebung gegen Atomtransporte über Cuxhaven haben
bei der Cuxport GmbH offenbar nachhaltige Wirkung gezeigt.
Hintergrund:
Nach Darstellung des BfS werden für die MOX-Transporte hauptsächlich
Transportanträge von der NCS (Nuclear
Cargo + Service) gestellt. Die NCS
transportiert nach Recherchen im Netz zu Lande,
zu Wasser und auch in der Luft unbestrahlte
Kernbrennstoffe, Uran in allen Anreichungsgraden,
Plutonium in reiner und gemischter Form, bestrahlte
Brennelemente und radioaktive Abfälle.
Rückblick:
Am 16.07.09 erprobten in Cuxhaven Mitarbeiter von
Cuxport die Entladung ("Kalterprobung")
des britischen Frachters für Atomtransporte 'Atlantic
Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine
ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, am
Liegeplatz 1 des Europakais. Gleichzeitig übten im
Cuxhavener Hafen bis zu 200 Einsatzkräfte der Polizei den Schutz eines
Atomtransportes gegen "Störmaßnahmen".
=>
Nun wird auch deutlich, warum der
Transporteur kürzlich
zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung der MOX-Brennelemente in
Cuxhaven beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragt hat.
- Das BfS gab dazu am 30.08.09 bekannt: "Inzwischen
hat der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur
Anlandung in Cuxhaven beantragt."
=> Ein alternativer
Umschlaghafen für den Transport der MOX-Brennelemente aus
Sellafield in das AKW Grohnde könnte recht wahrscheinlich Bremerhaven
sein: Über Bremerhaven erfolgte im Oktober
1996 ein Transport von vier MOX-Brennelementen auf dem Seeweg aus
Sellafield zum AKW Unterweser. - Für den Seetransport
eingesetzt wurde seinerzeit das Frachtschiff 'Arneb',
welches 2002 in 'Atlantic Osprey' umbenannt
wurde.
"Mit
Applaus nahmen die Mitglieder der Bürgerinitiative die Nachricht auf,
dass der private Hafenbetreiber Cuxport es gegenüber dem Kunden abgelehnt
hat, die Abwicklung der Atomtransporte über den
Cuxhavener Hafen zu übernehmen", melden am 02.09.09
die Cuxhavener Nachrichten (cn-online.de)
unter der Schlagzeile "Cuxport: Keine Atomtransporte über
den Cuxhavener Hafen" einleitend.
In dem Bericht der Cuxhavener
Nachrichten wird weiter mitgeteilt: "Die Kopie eines
entsprechenden Schreibens habe er vom Cuxport-Geschäftsführer am Montag
erhalten, sagte Oberbürgermeister Arno Stabbert (CDU) während
einer Veranstaltung der Cuxhavener Bürgerinitiative gegen Atomtransporte
am Dienstagsabend [01.09.09] in der
Gnadenkirche in Süderwisch."
"Im Mittelpunkt des
Informationsabends stand ein Vortrag von Diplom-Physiker Wolfgang Neumann
zu Verfahren und Gefahren von Atomtransporten", so die
Cuxhavener Nachrichten. "Neumann erstellt für die intac GmbH in
Hannover Gutachten und Konzepte unter anderem zu Lagerung und Transport
radioaktiver Abfälle. Der Fachmann stellte in sehr sachlicher
Form die geplanten Transporte von Mischoxid-Brennelementen von der
britischen Aufarbeitungsanlage Sellafield ins deutsche Kernkraftwerk
Grohnde in einen Gesamtzusammenhang mit der kerntechnischen
Energiegewinnung und deren besonderen Sicherheitsaspekten."
"Dass sich Cuxport
dennoch gegen den Umschlag ausgesprochen habe, wertete
die Sprecherin Elke Roskosch-Buntemeyer von den Grünen als
Erfolg der sehr früh laut gewordenen Bürgerproteste in Cuxhaven", wird
von den Cuxhavener Nachrichten in dem Artikel betont. "Nach
Bekanntwerden der Planungen hatte die Initiative Informationen über die
Stadt und die politischen Vertreter im Landtag eingefordert und die
Informationspolitik scharf kritisiert."
"Stabbert betonte"
laut den Cuxhavener Nachrichten "ausdrücklich, dass
er vor einem entsprechenden Artikel in den Cuxhavener Nachrichten von dem
geplanten Transport über Cuxhaven nichts gewusst habe. Eine
Anfrage an das Bundesamt für Strahlenschutz sei vier Wochen lang
unbeantwortet geblieben, so Stabbert."
"Der Referent bestätigte,
dass Zeit und Ort vom Umschlag atomarer Güter aus Sicherungsgründen
nicht bekannt gegeben werden, auch nicht gegenüber
betroffenen Kommunen. Erst 48 Stunden vor dem Transport würde
eine Meldekette in Gang gesetzt, die die Lagezentren des
Innenministerien von Bund und Ländern sowie die Polizeidienststellen,
das Landesumweltministerium und die Gewerbeaufsichtsämter
informierten", berichten die Cuxhavener Nachrichten darüber
abschließend.
Der
Stand der Dinge:
Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic
Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine
ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach
den letzten Angaben im Web am 24.08.09 um 19:50 Uhr
(BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an
der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der
Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
mit Stand vom 01.09.09 besteht noch keine
Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger
MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW
Grohnde.
|
30.
August 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Alternativrouten
zur Anlandung beantragt
Der NDR
(ndr.de) berichtete am 30.08.09
unter dem Titel "Bleibt
Cuxhaven vom Atomtransport verschont?": "Möglicherweise
bleibt die Stadt Cuxhaven von den umstrittenen Atomtransporten aus England
im Herbst verschont: Der
Transporteur der Brennelemente hat zusätzliche Alternativrouten zur
Anlandung in Cuxhaven beantragt, wie ein
Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in
Salzgitter am Sonntag [30.08.09] bestätigte.
Einzelheiten nannte er
nicht."
"Die Brennelemente
mit hochgiftigem Plutonium - sogenannte
MOX-Brennelemente - sollten
im Herbst aus dem nordenglischen Sellafield mit dem Schiff nach Cuxhaven
kommen und
dort auf der Straße zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht
werden", so der NDR in dem Artikel weiter. "Bislang
war der Hafen in Cuxhaven kein Atom-Umschlagplatz."
"Der mögliche
Transport hatte nicht nur in der Stadt selbst für Proteste gesorgt."
Vom NDR wurde in dem Bericht weiter ausgesagt: "Innenminister
Uwe Schünemann (CDU) hatte gesagt, die
Landesregierung sei nicht zuständig, sondern
das Bundesamt für Strahlenschutz. Das
BfS wies dies zurück. Der Sprecher sagte: 'Route
und Zeitpunkt eines derartigen Transports werden zwischen dem vom
Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei
abgestimmt.'"
Radio Bremen (radiobremen.de)
informierte am 30.08.09 unter der Schlagzeile "Von
Sellafield nach Cuxhaven - Alternativ-Routen für Atomtransporte beantragt":
"Cuxhaven könnte im Herbst 2009 von umstrittenen
Atomtransporten aus dem nordenglischen Sellafield verschont bleiben.
Das bestätigte Werner Nording, Sprecher des Bundesamtres für
Strahlenschutz in Salzgitter am Sonntag. Inzwischen habe der
Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in
Cuxhaven beantragt. Somit könnten die Brennstäbe auch in anderen
niedersächsischen Häfen vom Schiff geladen und ins E.On-Kraftwerk nach
Grohnde transportiert werden. Um welche möglichen Alternativen es
sich handelt, wollte Nording nicht sagen. Auch über den
Zeitpunkt gib es keine Auskunft. Dem Vernehmen nach könnten die
Transporte aber noch im September 2009 rollen. Der mögliche
Umschlag plutoniumhaltiger Brennelemente aus einer Atomfabrik im
englischen Sellafield über Cuxhaven hatte nicht nur in der Stadt selbst für
Proteste gesorgt.
Die Brennelemente
mit hochgiftigem Plutonium - sogenannte Mischoxid (MOX)
Brennelemente - könnten im Herbst aus Nordengland mit dem Schiff
nach Cuxhaven kommen und dort auf der Straße zum Atomkraftwerk Grohnde
gebracht werden. Eine Sprecherin des Unternehmens 'E.On Kernkraft'
hatte vor Wochen bestätigt, dass der Transport für den Herbst
geplant sei. Bislang war der Hafen in Cuxhaven kein
Atom-Umschlagplatz, 1996 war Material aus Sellafield über
Bremerhaven transportiert worden. Die Grünen im Landtag hatten
kritisiert, Atomtransporte über Cuxhaven seien nicht vereinbar mit dem
Tourismus und dem Schutz des Wattenmeers als Unesco-Weltnaturerbe.
Niedersachsens
Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hatte zu Forderungen gesagt,
die Landesregierung solle Atomtransporte über Cuxhaven verhindern,
die Regierung sei nicht zuständig, sondern das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS). Zudem sei eine radioaktive Gefährdung
ausgeschlossen. Der CDU-Abgeordnete Hans-Christian Biallas aus
Cuxhaven hatte mangelnde Informationen des Bundesamtes für
Strahlenschutz für die Kommune beklagt. Das Bundesamt wies die
Vorwürfe zurück. Der Sprecher sagte: 'Route und Zeitpunkt eines
derartigen Transports werden zwischen dem vom Energieversorger
beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt.' Das Bundesamt
prüfe, ob alle Genehmigungsvoraussetzungen vorliegen, um
die Sicherheit der Bevölkerung gegen radioaktive Strahlung zu gewährleisten.
Festlegungen zur Transportabwicklung, wie zum Beispiel die Route,
würden dem BfS von der Polizei vorgegeben."
Niedersächsisches
Innenministerium: "Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener
Hafen"
In der
Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 28.08.09 antwortete
der niedersächsische
Polizeiminister Uwe Schünemann (CDU) namens der Landesregierung
Niedersachsens mündlich auf eine Kleine
Anfrage der GRÜNEN zu
dem beantragten "Umschlag
von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen". - Der
niedersächsische 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) gab demzufolge
dabei keine eigene Stellungnahme ab...
Das "Niedersächsische
Ministerium für Inneres,
Sport und Integration" hat über die Sitzung des
Niedersächsischen Landtages am 28.08.09 eine Presseinformation
mit der Überschrift "Umschlag
von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen" am 31.08.09
veröffentlicht, die zur Dokumentation nachstehend ungekürzt und
unkommentiert wiedergegeben wird:
"Die
Abgeordneten hatten gefragt: Durch Meldungen
in den Cuxhavener Nachrichten vom 17. und 18. Juli 2009
wurde eine Polizei- und
Feuerwehrübung im Cuxhavener Hafen bekannt, deren
Szenario mögliche Transporte radioaktiver Stoffe über die Cuxhavener
Umschlagsanlage zugrunde lagen. Die
Übung fand unter Beteiligung niedersächsischer Behörden statt.
Die Übung war nicht öffentlich
angekündigt, sondern
wurde zufällig bekannt. Auch
die Stadt Cuxhaven soll nicht informiert gewesen sein.
Als realer Hintergrund
der Übung verdichten sich Informationen
über zeitnah bevorstehende Transporte von plutoniumhaltigen
MOX-Brennelementen aus Sellafield für das Atomkraftwerk Grohnde.
Befürchtet wird außerdem,
dass zu einem späteren
Zeitpunkt auch für die Endlagerung in Deutschland vorgesehener Atommüll
aus der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über Cuxhaven umgeschlagen
werden könnte. In
beiden Fällen gehen von den Transporten erhebliche Gefahren aus,
sowohl durch radioaktive
Strahlung als auch durch die hohe Giftigkeit des Plutoniums.
Auch deshalb wird die
dauerhafte Nutzung von Atomenergie von der Mehrheit unserer Bürgerinnen
und Bürger abgelehnt.
Kritiker
sehen deshalb solche
Transporte als unvereinbar an mit den touristischen Interessen der Stadt
und des Landkreises Cuxhaven, die erst
kürzlich durch die Ausweisung des Wattenmeers als Weltnaturerbe gestärkt
wurden. Der Tourismus ist
der wichtigste Wirtschaftszweig der Region. Beklagt
werden vor Ort außerdem die
mangelnde Information und Transparenz im Zusammenhang mit der durchgeführten
Übung und den geplanten Atomtransporten."
Wir fragen die
Landesregierung:
1. Welche Kenntnisse hat
die Landesregierung über einen zukünftig vorgesehenen Umschlag von
radioaktiven Stoffen über den Cuxhavener Hafen bezüglich Anzahl,
Zeitpunkt, Start, Ziel, Streckenverlauf und Verkehrsmittel der Transporte
sowie Umfang und Art des Materials?
2. Wie und wann erfolgt
die Information der von den Transporten berührten Kommunen und der
jeweiligen Öffentlichkeit?
3. Welche niedersächsischen
Behörden und Stellen sind mit welchen Aufgaben im Zusammenhang mit der
Planung, Genehmigung und Durchführung des Transports von radioaktiven
Stoffen in und durch Niedersachsen beteiligt?"
Polizeiminister Uwe Schünemann antwortete
im Namen der Landesregierung Niedersachsen auf die Kleine Anfrage:
"Innenminister
Uwe Schünemann beantwortete namens der Landesregierung die Kleine Anfrage
wie folgt: Deutschland
hat sich verpflichtet, die
bei der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich und Großbritannien
anfallenden Abfälle und das Plutonium zurückzunehmen. Die
deutschen Energieversorgungsunternehmen haben nach den Bestimmungen des
Atomgesetzes den Wiedereinsatz des aus der Aufarbeitung gewonnenen
Plutoniums in den Kernkraftwerken zu gewährleisten. Die
Rücknahme des Plutoniums soll in Form von Mischoxid-Brennelementen
erfolgen, die
als Kernbrennstoff eine Mischung aus Uranoxid und Plutoniumoxid enthalten.
In diesem Zusammenhang
liegt dem zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz derzeit
gem. § 4 des Atomgesetzes ein
Antrag auf Genehmigung der Beförderung von Mischoxid-Brennelementen aus
Großbritannien in ein niedersächsisches Kernkraftwerk vor.
Der Transport soll auf
einem Spezialschiff und mit Straßenfahrzeugen erfolgen.
Um die technische Eignung
der Hafeneinrichtung des Hafens von Cuxhaven und des für den Transport
vorgesehenen Schiffes (z.B. Rampen) zweifelsfrei
zu ermitteln, haben
die englischen und deutschen Beförderer am 16. Juli eine sogenannte 'Kalterprobung'
durchgeführt.
Weder die Polizei noch
die Feuerwehr waren in die Übung eingebunden.
Da Erkenntnisse
vorlagen, dass
es bei
dieser 'Kalterprobung'
zu Störmaßnahmen von Atomkraftgegnern kommen könnte, waren
zum Schutz der Übung Polizeikräfte eingesetzt.
Die Feuerwehr war nach
Auskunft der Stadt Cuxhaven nicht vor Ort.
Dass die Beförderer den Transport mit einer 'Kalterprobung' vorbereitet
haben, illustriert den hohen Sicherheitsstandard, der für solche
Transporte gilt. Der Transport
der Mischoxid-Brennelemente erfolgt nach den Vorschriften
des Atom- und Gefahrgutbeförderungsrechts, die ihrerseits
Empfehlungen der Internationalen Atomenergie-Organisation umsetzen.
Die Sicherheit des
Transports von radioaktiven Stoffen wird insbesondere durch das Konzept
eines 'sicheren
Versandstücks'
gewährleistet.
Der jetzt dem Bundesamt für
Strahlenschutz zur Genehmigung vorliegende Transport soll mit Transportbehältern
erfolgen, die
so ausgelegt sind, dass
auch nach schweren Transportunfällen nicht mit einer Freisetzung von
radioaktiven Stoffen und damit einer Verunreinigung des
Wattenmeers gerechnet
werden muss. Die Behälter
verfügen über eine britische Zulassung mit
deutscher Anerkennung. Bei
dem Seeschiff handelt es sich um ein Doppelhüllenschiff mit
einem Zertifikat der
International Maritime Organisation.
Damit sind auch die Anforderungen erfüllt, die sich aus dem Status des
Wattenmeers als UNESCO-Weltnaturerbe ergeben. Gefahrguttransporte
durch das Welterbegebiet [Wattenmeer] sind
zulässig, wenn
dem Welterbegebiet bei Unfällen kein irreparabler Schaden zugefügt wird.
Dies vorausgeschickt,
beantworte ich die Anfrage im Namen der Landesregierung wie folgt:
Zu 1.: Die Landesregierung
erlangt Erkenntnisse
über bevorstehende Transporte von radioaktivem Material, soweit
dies für
die atomrechtlichen Aufsichts- und Genehmigungsverfahren in Bezug auf
niedersächsische Anlagen oder für
die polizeiliche Sicherung bevorstehender Transporte erforderlich ist.
Informationen über die
Streckenführung unterliegen dabei der Geheimhaltung.
Zu 2.: Die vertrauliche
Behandlung der Anmeldungen von sicherungsrelevanten Transporten
ist eine wesentliche
Voraussetzung für die Gewährleistung des erforderlichen Schutzes gegen
Störmaßnahmen und sonstige Einwirkungen Dritter. Das Bundesamt
für Strahlenschutz als die für
die Erteilung der Beförderungsgenehmigung zuständige Behörde
nimmt eine
Beteiligung der betroffenen Kommunen nicht vor, da
eine solche gesetzlich nicht vorgesehen ist und vom Bundesamt für
Strahlenschutz nach eigener Aussage angesichts der Vielzahl der tangierten
Kommunen auch nicht für sachgerecht gehalten wird.
Zu 3.: Für
die Aufsicht nach dem
Atomgesetz über die Beförderung von Kernbrennstoffen sind
in Niedersachsen die im
Ressortbereich des Umweltministeriums angesiedelten Gewerbeaufsichtsämter
zuständig. Für die
Überwachung der Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße
nach dem Gefahrgutbeförderungsgesetz
die Landkreise
und die kreisfreien Städte
und bei Seehäfen
für die Überwachung der
Einhaltung der Vorschriften des Gefahrgutbeförderungsrechts das Niedersächsische
Ministerium für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr.
Für die Sicherung der
Transporte zum Schutz vor Störmaßnahmen und sonstigen
Einwirkungen Dritter sind
vorrangig die Beförderer zuständig; gegebenenfalls
zusätzlich zu den Eigensicherungsmaßnahmen der Beförderer notwendige
Sicherungsmaßnahmen werden durch die Polizei durchgeführt."
BfS:
"Kein Einfluss auf Transportstrecke - Transporteur beantragt
Alternativrouten"
Das
für die Genehmigung von Atomtransporten zuständige Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) hat bezüglich
der Aussagen des niedersächsischen Polizeiministers Uwe Schünemann (CDU) während
der Sitzung des Niedersächsischen
Landtages am 28.08.09 folgende Stellungnahme
unter der Zwischenüberschrift "Weg
für Brennelemente von Sellafield nach Grohnde liegt in der Hand von
Energieversorger und niedersächsischem Innenministerium"
auf seiner Website am 30.08.09
veröffentlicht:
"Das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) weist Vorwürfe von Politikern des Landes
Niedersachsen hinsichtlich des umstrittenen Transports von Brennelementen
aus der britischen Atomanlage Sellafield zum Kernkraftwerk Grohnde zurück",
teilt das BfS am 30.08.09
mit. "In den
vergangenen Tagen hatte der mögliche Weg der Kernbrennstoffe über
Cuxhaven Diskussionen auch im Landtag ausgelöst. In
diesem Zusammenhang wurde auch der Vorwurf unzureichender Information
hinsichtlich der Transportstrecke erhoben."
Das BfS stellt klar: "'Route
und Zeitpunkt eines derartigen Transports werden zwischen dem vom
Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei
abgestimmt.' erklärte ein Sprecher des BfS am Sonntag
[30.08.09]. Während die
Polizei die Sicherung des Transports zu gewährleisten habe,
prüft das Bundesamt,
ob alle
Genehmigungsvoraussetzungen zur Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung
gegen radioaktive Strahlung vorlägen. Festlegungen
zur Transportabwicklung, wie
z.B. die Route, würden
dem BfS von der Polizei vorgegeben. 'Dabei
kommt dem Innenministerium des Landes Niedersachsen eine maßgebliche
Rolle zu. Es
koordiniert leitend für alle Bundesländer die Festlegung von Auflagen für
die Transportgenehmigung etwa im Hinblick auf spezielle
Sicherungsanforderungen,' erläuterte der BfS-Sprecher. Sofern
alle Genehmigungsvoraussetzungen nach dem Atomgesetz vorliegen,
habe des BfS keinen
eigenen Bewertungsspielraum, sondern
die Verpflichtung, den
Antrag zu genehmigen."
Das BfS gibt in der Stellungsnahme vom 30.08.09 abschließend
bekannt: "Inzwischen
hat der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur
Anlandung in Cuxhaven beantragt."
Der
Stand der Dinge: Der britische
Frachter für Atomtransporte 'Atlantic
Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen
VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre
für Fahrzeugtransporte, befand sich nach den letzten
Angaben im Web am 24.08.09
um 19:50 Uhr (BST) weiterhin noch im
britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen
See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste
der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
mit Stand vom 01.09.09
besteht noch keine
Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger
MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW
Grohnde. |
24.
August 2009
Schalterdefekt an
einer Zwischenkühlpumpe im AKW Grohnde
Im
AKW Grohnde ist es am 24.08.09 durch einen Schalterdefekt an einer
Zwischenkühlpumpe zu einer weiteren Panne in dem Atommeiler an
der Weser gekommen. Der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft gibt am 27.08.09
in einer Pressemitteilung
mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Funktionsstörung an einem Schalter" über
das neue 'Ereignis' bekannt: "Am
24.08.2009 wurde im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde bei
einer Wiederkehrenden Prüfung eine
Funktionsstörung an einem Schalter an einer von vier vorhandenen
Zwischenkühlpumpen festgestellt."
Von E.ON Kernkraft wird dazu weiter berichtet: "Als Ursache
wurde ein mechanischer
Defekt an dem Leistungsschalter der betroffenen Zwischenkühlpumpe
ermittelt." "Zur Fehlerbehebung wurde der betroffene Schalter
ausgetauscht."
"Die Funktionsstörung
hatte keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird
von E.ON Kernkraft betont. "Das Vorkommnis
liegt", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' fristgerecht angezeigt."
|
13.
August 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Cuxhaven soll
Umschlagplatz für Atomfracht werden
"Es
waren die heftigsten Auseinandersetzungen im Widerstand gegen Atomanlagen.
Am 19. März 1977 berannten mehr als 20 000 Demonstranten den
Bauplatz des AKW Grohnde an der Weser, Reiterstaffeln der
Polizei trieben die Protestierenden nach stundenlangen Kämpfen zurück.
Hunderte Verletzte und Verhaftete waren die Bilanz dieses Tages",
wird am 13.08.09 auf neues-deutschland.de
unter dem Titel "Plutonium-Transporte zum AKW Grohnde -
Cuxhaven soll Umschlagplatz für Atomfracht werden"
einleitend berichtet. "Seither ist es um das Atomkraftwerk an
der Weser, das seit 1984 Strom liefert, ruhiger geworden.
Gestern feierte der Betreiber e.on Kernkraft im Beisein
von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) 25 Jahre
sicheren und umweltfreundlichen Betrieb des Reaktors."
"Umweltschützer
sprechen von einem zweifelhaften Jubiläum", so der Report
auf neues-deutschland.de weiter. "In dem Kraftwerk
hätten sich seit der Inbetriebnahme insgesamt 210 Pannen ereignet,
erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) -
darunter Leckagen im Kühlsystem, der Ausfall von
Pumpen, Fehler im Notstromaggregat sowie Risse
an Brennelementen. Dem Umweltministerium in Hannover zufolge
waren die Zwischenfälle bis auf eine Ausnahme aber nicht
sicherheitsrelevant."
"Mit der Ruhe rund
um Grohnde könnte es indes bald vorbei sein. Voraussichtlich
noch im Herbst sollen plutoniumhaltige MOX (Mischoxid)-Brennelemente in
das AKW transportiert werden", wird in dem Artikel auf
neues-deutschland.de angekündigt. "Umschlagplatz für
die gefährliche Fracht wird Cuxhaven. Dort haben
Mitarbeiter des Hafenbetreibers Cuxport sowie Polizei und Feuerwehr
bereits eine Großübung veranstaltet. Ganz konkret trainierten
sie am 16. Juli am Cuxhavener Europakai das Be- und Entladen des
britischen Frachters Atlantic Osprey. Das Schiff wurde schon öfter
für Atomtransporte eingesetzt. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juli
hatte es nach Greenpeace-Recherchen den britischen Hafen Workington nahe
der Wiederaufarbeitungsfabrik Sellafield verlassen und Kurs auf Cuxhaven
genommen."
"Greenpeace
und die niedersächsischen Grünen verfügen", laut den Ausführungen
auf neues-deutschland.de, "über Informationen, dass
acht MOX-Brennelemente aus Sellafield schon im September via Cuxhaven nach
Grohnde transportiert werden sollen. Eine Sprecherin von
e.on Kernkraft bestätigte, der Transport sei für Herbst
geplant, aber noch nicht genau terminiert."
Auf neues-deutschland.de wird
bekannt gegeben: "Das Cuxport in Cuxhaven scheint aus Sicht
der Atomspediteure gut als Umschlagplatz geeignet. Mit seinen bis
zu 16 Metern tiefen und tideunabhängigen Liegeplätzen ohne Schleusung
bietet das Tiefwasser-Terminal gute Voraussetzungen für eine zügige
Entladung. Zudem ist die Kaianlage direkt an das
Schienennetz angeschlossen, es gibt eine direkte
Schienenverbindung zu einem der größten europäischen Rangierbahnhöfe
in Maschen südlich von Hamburg."
"Nach Angaben der
britischen Anti-Atom-Organisation CORE regelt der so genannte Grohnde-Vertrag
die Herstellung von insgesamt 64 MOX-Brennelementen und deren
Lieferung an das niedersächsische AKW", wird in dem Bericht
auf neues-deutschland.de der Öffentlichkeit gekannt gemacht. "Weitere
44 MOX-Elemente seien in Sellafield für das AKW Brokdorf an der Unterelbe
bestellt worden. Die Grünen im niedersächsischen Landtag befürchten,
dass später auch für die Endlagerung in Deutschland vorgesehener
Atommüll aus Sellafield in Cuxhaven angelandet werden könnte.
In einer Anfrage an die Landesregierung in Hannover verlangen die Grünen
nun Aufklärung über den Transport."
"Anders als herkömmliche
AKW-Brennelemente, die ausschließlich aus Uranoxid
bestehen, ist den MOX-Elementen ein weiteres Oxid
beigemengt, in der Regel Plutonium, das
in Wiederaufarbeitungsfabriken anfällt", wird auf
neues-deutschland.de mitgeteilt. "Das Göttinger
Anti-Atom-Plenum warnt, die Mischoxid-Brennelemente seien
deshalb besonders brisant. Aus dem hohen Plutonium-Anteil von bis
zu fünf Prozent könne mit relativ wenig Aufwand atomwaffenfähiges
Material gewonnen werden. Sollte nur einer der Brennstäbe in falsche Hände
geraten und labortechnisch aufbereitet werden, stünde Plutonium für
mehrere Atombomben zur Verfügung, so Greenpeace."
nordsee-zeitung.de:
"Noch ist Transport weit weg"
"Erfreut
sind sie nicht gerade ob des geplanten Atomtransports durchs Cuxland.
Doch die Offiziellen in den Rathäusern der Städte und Gemeinden
des Cuxlandes nehmen's betont gelassen. Auch deshalb, weil noch
offen ist, wann und über welche Route die Brennelemente
aus Sellafield von Cuxhaven nach Grohnde gelangen sollen",
wird in einer Reportage in der Nordsee-Zeitung (nordsee-zeitung.de)
mit der Schlagzeile "Noch ist Transport weit weg"
am 13.08.09 festgestellt.
"Ob der Transport über
Bremerhaven führen wird, vermag Umweltdezernent Volker
Holm noch nicht abzuschätzen: 'Mir sind
keine Streckeninformationen bekannt geworden.' Ebenso
wenig, ob Bahn, Lkw oder Binnenschiff
benutzt werden sollen." Die Nordsee-Zeitung dazu
weiter: "Schulterzucken auch bei Landrat Kai-Uwe
Bielefeld: 'Ich werde die Angelegenheit weiter mit
Interesse verfolgen.' Mit dem Kreis habe noch niemand
Kontakt aufgenommen. Aus dem Rathaus der Stadt Cuxhaven war
lediglich zu erfahren, dass man in der Kreisstadt darauf setze, 'dass bei
einem solchen Vorhaben alle Sicherheitsbestimmungen genau beachtet
werden'."
"'Eine touristische
Werbung wäre der Transport von Brennelementen durchs Cuxland sicher nicht',
sagt Wolfgang Neumann, Bürgermeister der
Samtgemeinde Land Wursten", gegenüber der Nordsee-Zeitung. "'Doch
wir leben mit Atomkraft, also müssen wir auch mit ihren
Folgen leben.' Die radioaktive Fracht eventuell über die
Schiene zu transportieren, hält Neumann angesichts der
Enge und der knappen Zeitfenster für 'absolut
katastrophal'. Auch der Gedanke an mögliche
Demonstrationen wie bei Castor-Transporten erfüllt den Bürgermeister mit
Unbehagen."
"Thorsten Krüger,
Amtskollege der Stadt Langen, zeigt sich 'sehr
unglücklich' darüber, aus der NORDSEE-ZEITUNG von einem
solchen Transport erfahren zu müssen. 'Ich hätte
erwartet, dass die Behörden sich mit den betroffenen Städten
und Gemeinden in Verbindung setzen', erklärt dieser in dem Artikel
der Nordsee-Zeitung. "Krüger: 'Leider müssen wir die
Folgen von Atomenergie hinnehmen. Doch ich bin gegen
einen Transport durch Langen.'"
Die Nordsee-Zeitung berichtet
weiter: "Bei Detlef Wellbrock, Bürgermeister
der Gemeinde Loxstedt, kommen angesichts der mobilen Atombehälter
'beunruhigende Gefühle' auf. Und die Frage, ob das denn
wirklich sein müsse. 'Noch haben wir nicht genügend
Informationen', betont Wilhelm Flaswinkel, Erster
Allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Bernhard Jährling in Nordholz.
'Atomtransporte sind immer eine öffentliche
Angelegenheit und ziehen stets viele Sicherheitsfragen nach sich.'"
"Gerhard Tienken,
Bürgermeister von Stubben: 'Unabhängig von der Meinung,
die man zu Atomkraft haben kann, befremdet es mich,
dass ein solcher Transport durch Stubben gehen kann.' Von 'beunruhigenden
Gefühlen' spricht auch Ulf Voigts, Bürgermeister
der Samtgemeinde Beverstedt", laut dem Artikel der
Nordsee-Zeitung: "'Ich erwarte von den Behörden jetzt eine
offensive Informationspolitik.'"
"Fragen rund um den
Transport von Brennelementen zur Versorgung des Kernkraftwerkes in Grohnde
will auch die SPD im Niedersächsischen Landtag beantwortet wissen. Sie
hat eine Kleine Anfrage gestellt, die unter anderem klären soll, wie die
Sicherheit eines Atomtransports gewährleistet wird", wird von der
Nordsee-Zeitung abschließend berichtet.
Stand
der Dinge: Der britische
Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey'
(IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine
ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach
Angaben im Web am 15.08.09 um 19:15 Uhr (BST)
weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste
der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der
Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
mit Stand vom 29.07.09 besteht noch keine
Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger
MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW
Grohnde. |
12.
August 2009
Hinweise für einen
MOX-Transport aus Sellafield über Cuxhaven zum AKW Grohnde verdichten
sich
"In
den kommenden Wochen wird Cuxhaven Landepunkt für den ersten
Atomtransport seit zehn Jahren aus der umstrittenen Atomfabrik im
nordenglischen Sellafield nach Deutschland. Die
Brennelemente sollen per Schiff nach Cuxhaven und von dort zum
Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden", dies
berichtet die Nordsee-Zeitung
(nordsee-zeitung.de) am 12.08.09
um 08:00 Uhr in einem Artikel mit der Schlagzeile "Cuxhaven
wird Landepunkt für Atomtransport".
"Die Nachfrage des Grünen- Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Klein
aus Steinau an die Landesregierung in Hannover brachte die offenbar in
aller Stille laufenden Vorbereitungen ans Tageslicht. Erste
Hinweise auf einen erstmaligen Atomtransport via Cuxhaven hatte es bei
einer Übung der Polizei Mitte Juli gegeben", wird in
dem Bericht der Nordsee-Zeitung festgestellt. "Damals
wurde schon darauf hingewiesen, dass
Cuxhaven möglicher Umschlaghafen für Transporte plutoniumhaltiger
Brennelemente aus Sellafield werden könnte. Nun
ist klar, dass
noch im Herbst der erste Transport sogenannter MOX-Brennelemente in der
Elbmündung anlanden wird. Eine Sprecherin
von Eon Kraftwerk, die das AKW Grohnde bei Hameln
betreibt, wollte keinen
genauen Termin nennen." Von der Nordsee-Zeitung wird dazu näher
ausgeführt: "Recherchen
unserer Zeitung ergaben, dass
der Transport vor dem 11. Oktober und wohl erst nach der Bundestagswahl über
die Bühne gehen wird, um
nicht in den Wahlkampf zu geraten. Bislang hatte es
lediglich 1996 einen Transport von MOX-Brennelementen aus Sellafield
gegeben."
Rückblick: Im
Oktober 1996 wurde ein Transport von vier MOX-Brennelementen aus dem
britischen Sellafield mit dem britischen Frachter für Atomtransporte 'Arneb'
(die ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte wurde später in
'Atlantic Osprey' umbenannt) über Bremerhaven zum AKW Unterweser durchgeführt.
- Im Jahr 2000 wurde bekannt, daß die Sicherheitsgutachten
zu diesen MOX-Brennelementen von Mitarbeitern der britischen
Plutonium-Fabrik Sellafield gefälscht worden waren...
Die Nordsee-Zeitung abschließend: "Das Bundesamt
für Strahlenschutz in Salzgitter bestätigte
gestern auf Anfrage, dass
ein Transport nach Grohnde, das heute 25 Jahre alt wird, beantragt
sei. Aufgrund fehlender
Unterlagen könne derzeit
nicht abschließend geprüft werden, ob
dieser Transport tatsächlich stattfinden könne."
"Erfreut sind sie
nicht gerade ob des geplanten Atomtransports durchs Cuxland",
so der einleitende Wortlaut eines nachfolgenden Artikels der Nordsee-Zeitung
am 12.08.09
um 17:53 Uhr unter dem Titel "Weg
des Atomtransportes noch offen". "Die
Offiziellen in den Rathäusern der Städte und Gemeinden im Cuxland
nehmen‘s erst einmal gelassen. Auch
deshalb, weil noch offen ist, wann und vor allem über welchen Weg die
Brennelemente aus Sellafield über Cuxhaven letztlich nach Grohnde
gelangen sollen."
In dem Bericht der Nordsee-Zeitung werden die zuständigen Behörden
in Cuxhaven dazu mit den Worten zitiert: "Ob
der Transport über Bremerhaven führen wird, vermag Umweltdezernent
Voker Holm derzeit
noch nicht abzuschätzen: 'Mir
sind noch keine Wegstreckeninformationen bekannt geworden.'
Eben so wenig,
ob der Transport per
Bahn, Lkw oder Binnenschiff erfolgen soll. Schulterzucken
auch bei Landrat Kai-Uwe Bielefeld: 'Ich
werde die ganze Angelegenheit weiter mit Interesse verfolgen.'
Mit dem Kreis habe noch niemand Kontakt aufgenommen."
NDR:
"Plutonium am Pier: Atom-Transport über Cuxhaven"
Vom NDR
(ndr.de) ist am 11.08.09
darüber berichtet worden: "Cuxhaven
wird zum ersten Mal Umschlagplatz für radioaktives Material.
Über die niedersächsische
Hafenstadt sollen plutoniumhaltige Brennelemente aus der umstrittenen
nordenglischen Atomfabrik Sellafield nach Deutschland transportiert werden.
Es ist der erste
derartige Transport seit mehr als zehn Jahren. Die
Brennelement sollen per Schiff nach Cuxhaven und von dort zum
Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden. Der Transport
sei für den Herbst geplant, bestätigte eine Sprecherin
von E.ON Kernkraft am Dienstag. Einen
genauen Termin gebe es noch nicht."
"Das Bundesamt für
Strahlenschutz bestätigte, dass
ein Antrag für eine Transportgenehmigung vorliegt. Eine Genehmigung
sei jedoch noch nicht erteilt worden. Nach Angaben
der E.ON-Sprecherin ist der
Transport von plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelementen (MOX) ein 'normaler
Vorgang'." Gegenüber dem NDR wird von E.ON
zugegeben: "In
den vergangenen fünf Jahren habe es 39 Transporte aus einer belgischen
MOX-Fertigungsanlage nach Deutschland gegeben. MOX-Brennelemente,
die hoch gefährliches
Plutonium aus der Wiederaufbereitung enthalten, kommen
in Atomkraftwerken erneut zum Einsatz."
"Atomkraftgegner befürchten unterdessen negative Auswirkungen auf
das Image der Tourismusregion Cuxhaven", ist in dem Bericht des NDR
ausgesagt worden. "Nach der Umweltschutzorganisation
Greenpeace hatte auch die Landtagsfraktion der Grünen am
Montag in Hannover auf die geplante
Überführung aufmerksam gemacht. Sie forderten
von der Landesregierung Aufklärung. Nach Angaben des Grünen-Abgeordneten
Hans-Jürgen Klein hatten
Feuerwehr und Polizei in Cuxhaven bereits im Juli 2009 den Umgang mit
Atomtransporten geübt. Das Göttinger
Anti-Atom-Plenum warnte, die Mischoxid-Brennelemente
seien 'besonders
brisant',
weil sie einen hohen Plutonium-Anteil enthielten."
"Das AKW Grohnde ist seit 25 Jahren in Betrieb. Zum Jubiläum am
Mittwoch wird auch Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU)
erwartet. Atomkraftgegner kritisierten den Festakt. Die Polizei im Kreis
Hameln-Pyrmont hat sich auf Protestaktionen eingestellt", so der
NDR-Bericht endend.
Stand
der Dinge: Der britische
Frachter für Atomtransporte 'Atlantic
Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen
VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre
für Fahrzeugtransporte, befand sich nach Angaben im Netz
am 11.08.09
um 20:18 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen
Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste
der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS)
mit Stand vom 29.07.09
besteht noch keine
Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger
MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW
Grohnde. |
16.
Juli 2009
Wird Cuxhaven zukünftig
Umschlaghafen für plutonium-haltige MOX-Brennelemente?
Cuxhaven
könnte künftig zum Umschlaghafen für plutonium-haltige MOX-Brennelemente für
Atomkraftwerke werden: Am
Donnerstag, den 16.07.09,
erprobten in Cuxhaven
Mitarbeiter von Cuxport die Be- und Entladung des britischen Frachters für
Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI:
235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für
Fahrzeugtransporte, am
Liegeplatz 1 des Europakais.
Gleichzeit übten im
Cuxhavener Hafen Polizei und Feuerwehr das Umgehen mit Atomtransporten,
bis zu 200 Einsatzkräfte
waren daran beteiligt.
Die 'Atlantic Osprey' war am 16.07.09
kurz nach 05:00 Uhr
morgens im Cuxport von
Cuxhaven unbeladen
eingelaufen, nach Abschluß der Übungen verließ
das Schiff ohne
nukleare Ladung an
Bord genommen zu haben kurz vor 15:00
Uhr Cuxhaven
wieder. Ein
Atomtransport wurde dabei (noch) nicht durchgeführt.
Dafür spricht auch: Nach
der Liste der
Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz
(BfS) mit Stand vom 15.07.09
besteht keine
Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger
MOX-Brennelemente aus
der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.
Auch sind keine anderen
MOX-Transporte auf dem Seeweg genehmigt. Ferner besteht keine
Genehmigung für den Transport von abgebrannten Brennelementen aus
Forschungsreaktoren nach dem US Department of Energy (US-DOE)
bei Aiken in die USA )
Möglicherweise
noch in diesem Jahr könnte über Cuxhaven ein Atomtransport stattfinden:
Nach Informationen von
Greenpeace gibt
es Hinweise, daß
im September 2009 acht
MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum
niedersächsischen AKW Grohnde transportiert werden. Ein
genaues Datum sei aber noch nicht abzusehen, sagte ein
Sprecher von Greenpeace. Der Transport steht aber schon seit langem an.
Ein Sprecher des
Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) , das solche
Atomtransporte genehmigen muß, bestätigte
inzwischen,
daß ein entsprechender Antrag vorliegt. "Uns
liegt ein Antrag vor."
|
|
Das
britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen
VSQQ4) für Atomtransporte
im Hafen von Cuxhaven (16.07.09) |
Das
britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen
VSQQ4) für Atomtransporte
beim Auslaufen aus Cuxhaven (16.07.09) |
"Im
Cuxhavener Hafen haben Polizei und Feuerwehr das Umgehen mit
Atomtransporten geprobt", berichtet Radio
Bremen (radiobremen.de) am 16.07.09
unter dem Titel "Atomtransport
über Cuxhaven? - Polizei übt in Cuxhaven den Ernstfall". "Szenario
der Übung war
nach Angaben des niedersächsischen
Umweltministeriums das Verschiffen
von Brennelementen aus Großbritannien nach Deutschland und der
Weitertransport zu einem Kernkraftwerk. Nach Informationen
von Radio Bremen waren bis
zu 200 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt."
"Die Polizei
wollte die Zahl nicht bestätigen. Sie machte
auch keine
weiteren Angaben zum Zweck oder Verlauf der Übung", wird in
dem Bericht von Radio Bremen bekannt gegeben. "Nach Informationen
von Greenpeace gibt es Hinweise, dass im
September 2009 acht Brennelemente aus dem britischen Sellafield zum
niedersächsischen Kernkraftwerk Grohnde transportiert
werden. 'Ein
Umschlag der brisanten
Fracht über Cuxhaven ist durchaus möglich', sagte ein
Sprecher der Umweltschutzorganisation. Brisant
sei die Ladung, weil unbestrahlte
Brennelemente einen hohen Plutonium-Anteil besitzen.
Sollte nur einer dieser Brennstäbe in die falschen Hände geraten und
labortechnisch aufbereitet werden, steht nach Greenpeace-Angaben genug
Plutonium für mehrere Atombomben zur Verfügung.
Atomtransporte muss das Bundesamt für Strahlenschutz genehmigen."
Von der Niederelbe-Zeitung
(nez.de) wird am 17.07.09
unter der Überschrift "Polizei
trainiert für Nukleartransporte" informiert: "Cuxhaven
könnte künftig zum Umschlaghafen für wiederaufbereitete Brennstäbe aus
Atomkraftwerken werden. Am
Donnerstag, 16.
Juli, erprobten
Mitarbeiter von Cuxport die Be- und Entladung am Liegeplatz 1 des
Europakais mit dem Spezialschiff 'Atlantic Osprey'."
"Mit Erfolg,
wie es von der
Pressestelle der Polizeidirektion Oldenburg hieß."
Die Niederelbe-Zeitung in dem Artikel weiter: "Da
die Absicherung solcher Nuklear-Transporte auch gegen mögliche
terroristische Anschläge einen wesentlichen Aspekt ausmacht,
wimmelte es am Morgen nur
so von Polizei, sowohl
auf dem Wasser, als
auch entlang der Hafenkais."
"Die genaue Anzahl der eingesetzten Kräfte wollte die
Pressesprecherin Monika Kleuker nicht preisgeben." Von der
Niederelbe-Zeitung wird mitgeteilt: "Grundlage
für die angepeilten Transporte ist nach Angaben der Polizeipressestelle
ein Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland von 2002 über die
Aufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken in
einer britischen Aufbereitungsanlage."
"Diese Aufarbeitung
soll inzwischen möglich sein, weshalb
sich die Bundesrepublik nun auf die Rückführung der Nuklearfracht nach
Deutschland vorbereitet." In dem Bericht der
Niederelbe-Zeitung wird festgestellt: "Cuxhaven
soll dabei möglicherweise eine Schlüsselrolle übernehmen.
Denn der abgeriegelte
Terminalbereich von Cuxport und die relativ kurze Revierfahrt auf der Elbe
stellen die Sicherheitskräfte vor lösbare Aufgaben."
Die Niederelbe-Zeitung abschließend: "Kurz
nach 5 Uhr morgens machte das unspektakuläre, 88 Meter
lange RoRo-Schiff
'Atlantic Osprey' (3793 GRT) an
der ersten Rampe von Cuxport fest. Zu
diesem Zeitpunkt hatte die Wasserschutzpolizei das Hafengebiet
wasserseitig bereits weiträumig abgeriegelt, bzw. abgesichert.
Kurz vor 15 Uhr verließ
das Schiff Cuxhaven wieder." - Einen fast gleich
lautenden Bericht gibt es von den Cuxhavener Nachrichten (cn-online.de am
16.07.09.
"Über
Cuxhaven könnte möglicherweise noch in diesem Jahr ein Atomtransport
stattfinden", meldet die Nachrichtenagentur
ddp am 17.07.09
unter der Schlagzeile "Antrag
- Möglicherweise bald Atomtransport über Cuxhaven". "Nach
Informationen der Umweltschutzorganisation Greenpeace gibt es Hinweise,
dass im September 2009
acht Brennelemente aus dem britischen Sellafield zum niedersächsischen
Kernkraftwerk Grohnde transportiert werden. Ein
genaues Datum sei aber noch nicht abzusehen, sagte ein
Sprecher der Organisation am Freitag auf ddp-Anfrage. 'Der
Transport steht aber schon seit langem an.'"
"Ein Sprecher des
Bundesamtes für Strahlenschutz, das solche Atomtransporte
genehmigen muss, bestätigte
am Freitag, dass
ein entsprechender Antrag vorliegt", so die
Nachrichtenagentur ddp weiter. "'Uns liegt
ein Antrag vor. Die notwendigen Antragsunterlagen wurden
vom Antragssteller jedoch nicht vollständig eingereicht', sagte er."
"Laut Greenpeace ist
die Ladung deshalb brisant, weil
unbestrahlte Brennelemente mit einem hohen Plutonium-Anteil transportiert
würden. Sollten diese in falsche Hände gelangen, seien
sie besonders gefährlich. Am
Donnerstag hatten im Cuxhavener Hafen Polizei und Feuerwehr bereits das
Umgehen mit Atomtransporten geübt", berichtet die
Nachtenagentur ddp rückblickend.
Rückblick: Der britische
Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' war in der
Nacht vom 10.07. auf den 11.07.09 aus dem britischen
Hafen Workington in der Nähe der Plutonium-Fabrik
Sellafield ausgelaufen.
Die 'Atlantic Osprey'
fuhr anschließend durch die nördliche
Irische See, Umrundung
der Nordspitze von Schottland, um über
die Nordsee Cuxhaven zu erreichen. Dort sollte das
Schiff nach Internetangaben am 16.07.09
gegen 01:00 Uhr
eintreffen.
Ergänzung: Nach Angaben im Web befand sich die 'Atlantic
Osprey' am 19.07.09,
09:00 Uhr
(BST), in der Meerenge
The Minch zwischen
Schottland und den Hebriden. Ziel
war demnach der britische Hafen von Barrow, dort
wurde sie demnach am 21.07.09 gegen 11:30 Uhr erwartet. Dabei
fuhr sie auf der gleichen Fahrtroute, wie auf dem Hinweg nach Cuxhaven. -
Die 'Atlantic Osprey' hatte dann in der Nacht vom 20.07. auf den 21.07.09
in dem britischen Hafen von
Barrow an der Küste der Irischen See festgemacht.
Hintergrund: Das
Cuxport in Cuxhaven
Das Cuxport
wird von der Cuxport GmbH,
Neufelder Schanze 4, 27472 Cuxhaven betrieben. Im Internet wird auf cuxport.de
dargestellt: "Das Cuxport
Tiefwasser-Terminal bietet mit seinen vier
bis zu 15,8 m tiefen, tideunabhängigen Liegeplätzen ohne Schleusung
optimale Bedingungen für den Umschlag und die Abfertigung von RoRo- oder
kombinierten Verkehren, Automobilen, Containern sowie Schwergut
und Projektladungen. Das Cuxport-Terminal
ist ein hochmodernes
Umschlags- und Logistikzentrum mit zwei
vollautomatischen RoRo-Heckrampen und einer
Quarter-Rampe am Europakai und einer
RoRo-Rampe am Terminal Steubenhöft. Cuxport
kann Schiffe mit einer Länge
von bis zu 285 Metern abfertigen.
Durch seine ideale geographische Lage direkt an wichtigen Schiffswegen und
gegenüber dem Nord-Ostsee-Kanal verfügt Cuxport über die nötigen
strategischen Vorteile, um den internationalen Verkehr mit der europäischen
Handelszone zu verbinden. Cuxport
ist direkt an das deutsche Schienenetz angebunden und
bietet umfassende Bahndienstleistungen an." "Die
bestehende direkte Bahnanbindung führt zum größten europäischen
Rangierbahnhof Maschen." "Cuxport
hat leichten Zugang zu den europäischen Binnenwasserstraßen,
aber auch zum Straßennetz
und Flughäfen." ...
"Liegeplätze:
Cuxport Terminal 1:
Europakai
2 Multipurpose-Liegeplätze: 13,50 m Wassertiefe mit 2 automatischen
RoRo-Rampen (jeweils mit 250t belastbar) und 1 Piereinschnitt für
Quarter-Rampe
1 Multipurpose-Liegeplatz mit 15,80 m Wassertiefe
1 Liegeplatz für Binnenschiffe und Küstenmotorschiffe mit 6,50 m
Wassertiefe
Cuxport Terminal 2:
Steubenhöft
1 Multipurpose-Liegeplatz: 14,50 m Wassertiefe mit automatischer
RoRo-Rampe
1 Liegeplatz mit 8 m Wassertiefe." ...
"Gleisanlagen:
Cuxport Terminal 1:
Europakai - Gesamtlänge: 3.100 m, 2 Gleise à 400 m
für Automobilumschlag, 1 Doppelkopframpe: 80 t, 1 mobile Rampe: 25 t
Cuxport Terminal 2:
Steubenhöft - 1 Gleis à 400 m" ...
Mögliche
Atomtransporte über Cuxhaven
Atomtransporte
auf der Schiene: Der Gleisanschluß vom Cuxport führt
direkt zu der Bahnstrecke Cuxhaven - Hamburg-Harburg. (Ein Regionalexpress
benötigt für die Fahrt zwischen Cuxhaven und Hamburg-Harburg etwa 1,5
Stunden.) Von Hamburg-Harburg aus führt der Schienenweg zum
Rangierbahnhof Maschen, wo der Zug z.B. in Richtung Bremen, oder in
Richtung Lüneburg weiterfahren kann.
Mit etwas Rangieraufwand in Cuxhaven ist auch ein Befahren der Bahnstrecke
Cuxhaven - Bremerhaven - Bremen möglich.
Atomtransporte auf der
Straße: Von Cuxhaven aus z.B. über die Autobahn A27
möglich. - Die A27 verläuft von Cuxhaven aus an Bremerhaven vorbei nach
Bremen, dort kreuzt sie die A1 (Vom Bremer Kreuz aus führt die
A1 in der einen Richtung nach Hamburg und in der anderen ins
Ruhrgebiet). Der weitere Verlauf der A27 führt zum Autobahndreieck
Walsrode, wo sie in die A7 Hamburg - Hannover einmündet.
MOX-Brennelemente
für Atomkraftwerke
Von der britischen
Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians Opposed to a
Radioactive Environment) wurde am 18.02.09
mitgeteilt, daß der sogenannte "Grohnde-Vertrag"
die Herstellung von 64
MOX-Brennelementen in der britischen Sellafield MOX Plant (SMP) und deren
Lieferung an das AKW Grohnde umfaßt. Ferner sind 44
MOX-Brennelemente für das AKW Brokdorf (Betreiber E.ON
Kernkraft) bestellt
worden, die
von der Sellafield MOX Plant (SMP) angefertigt werden sollen.
- Eine weitere Bestellung
für 88 MOX-Brennelemente liegt der SMP von dem schwedischen
AKW Oskarshamn (Betreiber ist u.a. E.ON Sverige) vor.
Atommüll-Transporte
aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield über Cuxhaven nach
Gorleben?
Transporte
von hochradioaktiven Glaskokillen in Castor-Behältern aus der britischen
Plutonium-Fabrik Sellafield nach Gorleben: In einem
Artikel in der Elbe-Jeetzel-Zeitung
(EJZ) vom 11.11.06
wurde bekannt gegeben, daß Atommüll-Transporte
(24 Castor-Behälter) aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield nach
Gorleben erwartet werden: "Zudem werden weitere 24
Castor-Behälter aus der britischen Wiederaufarbeitung in Sellafield in
Gorleben erwartet. Dafür
sind vier Sechser-Transporte vorgesehen. Sie
sollen frühestens ab 2012 geliefert werden".
=> Nun ist nicht mehr
auszuschließen: Diese Atommüll-Transporte
aus Sellafield könnten(!) auf
dem Seeweg nach Cuxhaven erfolgen, von dort aus auf
der Schiene über Hamburg-Harburg, Maschen,
Lüneburg
nach Dannenberg
und anschließend als Straßentransport
weiter nach Gorleben... |
28.
Mai 2009
AKW Grohnde: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder in Betrieb
Das AKW
Grohnde an der Weser ist nach
Beendigung der Revision und dem Brennelementwechsel am 28.05.09
wieder ans Netz gegangen,
dies berichtet das Niedersächsische
Umweltministerium in der Pressemitteilung
Nr. 51/2009 vom 29.05.09 mit
dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde nach Revision wieder in Betrieb". "Nach
Abschluss des diesjährigen Brennelementewechsels und der damit verbundenen
Revision ist das Kernkraftwerk Grohnde gestern (Donnerstag) wieder ans Netz
gegangen, berichtete die Sprecherin des Umweltministeriums."
"Während der Revision - die am 09. Mai begonnen hatte - wurden 48
der insgesamt 193 Brennelemente im
Reaktorkern gegen neue ausgetauscht", wird vom Niedersächsische
Umweltministerium mitgeteilt. "Zur Verbesserung
des Leistungsvermögens der Dampfturbine wurde deren
Hochdruckteil umgebaut. Eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen
und Instandhaltungsmaßnahmen wurden durchgeführt: beispielsweise Röntgen-
und Ultraschallprüfungen an Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems,
Behälterprüfungen
und Armaturenrevisionen
in einer Reihe von Systemen sowie Prüfungen und Optimierungen an
elektrotechnischen und leittechnischen Einrichtungen."
Das Niedersächsische Umweltministerium gibt bekannt: "Während
der Revision sind dem Umweltministerium zwei
Vorkommnisse fristgerecht angezeigt worden: Aufgrund eines Funktionsausfalls
in einer elektronischen Baugruppe wurden Signale
des Reaktorschutzsystems in sicherheitsgerichteter Weise fehlangeregt,
was zur automatischen Betätigung
einiger Pumpen und Armaturen führte. Außerdem kam es durch
einen Bauteildefekt in einem
Messumformer zum Ausfall
einer Frischdampfdruckmessung im Reaktorschutzsystem. Beide
Ereignisse sind sicherheitstechnisch von untergeordneter Bedeutung und nach der
internationalen INES-Skala der
Stufe 0 zuzuordnen."
E.ON
Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz"
"Das Kernkraftwerk
Grohnde speist seit
dem 28. Mai abends wieder Strom ins Netz", wird von E.ON
Kernkraft am 29.05.09
in einer Pressemitteilung mit
der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde wieder am Netz" informiert. "Die Anlage
ging am 9. Mai 2009 zum 24. Brennelementwechsel und zur jährlichen
Anlagenrevision vom Netz."
"Während der Revision", so E.ON Kernkraft, "wurden 48
Brennelemente durch neue ersetzt. Bis zu 1.500 externe Fachkräfte
aus ca. 100 Fachfirmen unterstützten die Stammmannschaft des Kraftwerks bei
der Bewältigung des umfangreichen Inspektions- und
Instandhaltungsprogramms." "Insgesamt investierte
das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten
rund 30 Millionen Euro." "Seit der letzten
Revision im Mai 2008 war das Kernkraftwerk
mit einer Zeitverfügbarkeit von 100 Prozent am Netz".
"Die
Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte
den sicheren Zustand der Anlage",
wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung behauptet. - Nach Darstellung des Bundesamtes
für Strahlenschutz (BfS)
hat es im AKW
Grohnde
205
meldepflichtige 'Ereignisse'
seit der
Inbetriebnahme am 01.09.1984 bis zum 30.09.2008 gegeben.
|
25. Mai
2009
AKW Grohnde: Ausfall
eines Meßumformers im Frischdampfsystem
Am
25.05.09 hat es im AKW Grohnde eine neue Panne gegeben, dabei
kam es durch einen Bauteildefekt in einem Meßumformer zum Ausfall einer
Frischdampfdruckmessung im Reaktorschutzsystem. Von E.ON
Kernkraft ist am 28.05.09
in einer Pressemitteilung
mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Messumformer getauscht" der Zwischenfall zugegeben
worden: "Das Kernkraftwerk
Grohnde ist derzeit
zum Brennelementwechsel und zur
jährlichen Anlagenrevision außer Betrieb. Am
25. Mai 2009 wurde der Ausfall
eines von insgesamt drei redundant vorhandenen Messumformern im
Frischdampfsystem festgestellt."
"Als Ursache wurde ein
defektes Bauteil ermittelt", wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Zur
Fehlerbehebung
wurde der Messumformer
ausgetauscht. Die anschließend durchgeführte Funktionsprüfung
verlief erfolgreich."
"Der Ausfall hatte keinen
Einfluss auf den sicheren Stillstandsbetrieb der Anlage",
wird von E.ON Kernkraft gegenüber der Öffentlichkeit versichert.
"Das Vorkommnis
liegt", nach Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
|
10. Mai
2009
AKW Grohnde: Erneut defekte
Baugruppe im Reaktorschutzsystem festgestellt
Der Atomenergie-Konzern
E.ON gibt in einer Pressemitteilung am
14.05.09 unter
dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Fehlerhafte Baugruppe getauscht" ein 'meldepflichtiges
Ereignis' beim
Herunterfahren des AKW Grohnde am 10.05.09 zur Revision und
Brennelementwechsel bekannt:
"Das Kernkraftwerk Grohnde
ist derzeit zum
Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision außer Betrieb.
Im Rahmen des Abfahrbetriebs
kam es am 10. Mai 2009 zu einem fehlerhaften Anregen von Signalen im
Reaktorschutzsystem", wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Hierdurch
wurden sicherheitsgerichtet mehrere Armaturen und Pumpen betätigt."
"Die Fehlanregung hatte
keinen Einfluss auf den sicheren Stillstandsbetrieb der Anlage",
wird von E.ON Kernkraft gegenüber der Öffentlichkeit beteuert. "Als Ursache
wurde eine defekte Baugruppe
ermittelt. Zur Fehlerbehebung
wurde die Baugruppe
ausgetauscht."
=> Pannen
durch defekte elektronische Baugruppen im Reaktorschutzsystem des AKW Grohnde
treten häufig auf:
Seit Anfang 2008 sind dort mindestens vier Defekte mit elektronischen
Baugruppen im Reaktorschutzsystem bekannt geworden:
- Am 16.03.09
kam es im Leistungsbetrieb des AKW
Grohnde zu einem fehlerhaften Anregen eines Signals im Reaktorschutz.
Als dessen Ursache wurde eine defekte
elektronische Baugruppe ermittelt.
- Am 20.08.08
kam es im AKW Grohnde zum
Ausfall einer elektronischen
Baugruppe innerhalb des Reaktorschutzsystems.
- Am 15.05.08
wurde während Revisionsarbeiten im
AKW Grohnde eine fehlerhafte
elektronische Baugruppe im Reaktorschutzsystem entdeckt.
- Am 14.01.08
kam es im Leistungsbetrieb des AKW
Grohnde zu einem fehlerhaften
Anregen von Signalen im Reaktorschutz. Als Ursache wurde eine defekte
elektronische Baugruppe ermittelt.
"Das Vorkommnis
liegt unterhalb der
siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0')", so die Einstufung Seitens E.ON Kernkraft. "Der
Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
|
08.
Mai 2009
Revision und
Brennelementwechsel im AKW Grohnde angekündigt
In der Pressemitteilung
(Nr. 43/2009) wird vom Niedersächsischen
Umweltministerium am 08.05.09
unter dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde geht für Revision vom Netz" bekannt gegeben, daß
das AKW Grohnde
an der Weser am 09.05.09
zur Revision und
Brennelementwechsel für mehr
als zwei Wochen abgeschaltet wird: "Am (morgigen) Sonnabend
geht das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen Brennelementewechsel und der
damit verbundenen Anlagenrevision für mehr als zwei Wochen vom Netz,
informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und
Klimaschutz."
Das Umweltministerium in Hannover teilt dazu weiter mit: "Während des
Stillstandes werden 48 der
insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht.
Zur Verbesserung des
Leistungsvermögens der Dampfturbine wird deren Hochdruckteil umgebaut.
Eine Vielzahl von routinemäßige Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen
werden durchgeführt: beispielsweise Röntgen-
und Ultraschallprüfungen an Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems,
Behälterprüfungen
und Armaturenrevisionen
in einer Reihe von Systemen sowie Prüfungen
und Optimierungen an elektrotechnischen und leittechnischen Einrichtungen."
E.ON
Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 24. Brennelementwechsel
und zur jährlichen Revision vom Netz"
Von E.ON
Kernkraft wird in einer Pressemitteilung
vom 08.05.09
die anstehende Revision im AKW
Grohnde bestätigt: "Am Samstag, den 9.
Mai 2009 geht das Kernkraftwerk
Grohnde zum 24.
Brennelementwechsel und zur jährlichen
Anlagenrevision vom Netz."
"Während der diesjährigen Revision werden 44
Brennelemente durch neue ersetzt", wird von E.ON Kernkraft
u.a. mitgeteilt. "Das Revisionsprogramm umfasst zahlreiche
Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten. Außerdem
wird eine Teilturbine des Turbosatzes durch eine neue und leistungsfähigere
ersetzt."
Die letzte Jahresrevision im
AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 10.05.08 bis zum 09.06.08, dabei wurden
u.a. 48 der der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue
ersetzt.
|
10.
April 2009
Termin für den MOX-Transport aus Sellafield ins AKW Grohnde derzeit
nicht absehbar
Rückblick: Nach einer Meldung von
Greenpeace International vom Februar 2009 wurde für Anfang 2009 aus
der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield ein Atomtransport mit bis zu acht
MOX-Brennelementen per Lkw und Schiff zu dem AKW Grohnde an der Weser erwartet.
Das für die Beförderung der MOX-Brennelemente verwendete Schiff sollte
nach den Angaben von Greenpeace International der britische Frachter für
Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen
VSQQ4) sein.
Ein
Termin für den Transport der insgesamt acht plutonium-haltigen
MOX-Brennelementen ist derzeit nicht absehbar: Aufgrund von technischen
Problemen in der britischen Sellafield MOX Plant (SMP) sind bislang nur zwei
MOX-Brennelemente hergestellt worden.
Nach einer Mitteilung der
britischen Anti-Atom-Organisation CORE
(Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment) vom
03.04.09 wurden in
den Jahren 2004 bis 2007 von der Sellafield
MOX Plant (SMP) 12
MOX-Brennelemente für das Schweizer
AKW Beznau (Betreiber Nordostschweizerische Kraftwerke AG)
gefertigt, diese wurden in drei
Transporten in den Jahren 2005/06/07 zu dem AKW Beznau befördert.
Mit der Herstellung der acht
MOX-Brennelemente für das AKW Grohnde wurde in der SMP
bereits 2007 begonnen.
Bis zum Sommer 2008
erfolgte die Fertigung von
lediglich zwei MOX-Brennelementen. - Rund neun Monate später,
im April 2009,
sind demnach keine weiteren
MOX-Brennelemente für das AKW Grohnde hergestellt worden.
Zur Erfüllung des Auftrages
von dem Betreiber des AKW
Grohnde (E.ON Kernkraft) für die Fertigstellung
und den Transport von
acht MOX-Brennelementen bis zum September dieses Jahres 2009
wird die Sellafield MOX
Plant (SMP), nach Einschätzung von CORE, recht
wahrscheinlich nicht in der
Lage sein...
"...
SMP's sales to date consist of just 12 MOX fuel assemblies, produced between
2004 and 2007, for Switzerland's Beznau power station. These were delivered to
the customer in three shipments (2005/06/07). In 2007 work started on an order
for Germany's Grohnde power station, and two MOX fuel assemblies were completed
in summer 2008. Today, some nine months later, no further assemblies have been
completed. The target of completing and delivering the German order (8 MOX fuel
assemblies) in September this year is likely to be beyond SMP's capability.
..." (CORE, 03.04.09)
Von der britischen
Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians
Opposed to a Radioactive Environment) wurde bereits am 18.02.09
mitgeteilt, daß der "Grohnde-Vertrag"
die Herstellung von 64
MOX-Brennelementen in der britischen Sellafield MOX Plant (SMP) und deren Lieferung
an das AKW Grohnde umfaßt.
In einem, laut CORE, äußerst optimistischen 'Life-Cycle-Base-Line (LCBL)'
Report der britischen NDA (Nuclear Decommissioning Authority) in 2005/06 für
die SMP wurde darin eine erste
Lieferung von 16 MOX-Brennelementen an das AKW Grohnde für das Jahr 2008 angekündigt.
(In 2008 wurden in der SMP jedoch nur 2 MOX-Brennelemente
fertiggestellt.) Weitere
Lieferungen von 16 MOX-Brennelementen sollten
nach dem 'Life-Cycle-Base-Line (LCBL)' Report in
den Jahren 2009, 2010 bzw. 2012 erfolgen.
Von CORE wurde weiter informiert: Nach dem 'Life-Cycle-Base-Line (LCBL)'
Report der britischen NDA sind 44
MOX-Brennelemente für das AKW Brokdorf (Betreiber E.ON
Kernkraft) bestellt worden,
die von der Sellafield MOX
Plant (SMP) angefertigt werden sollen. Die ersten
12 MOX-Brennelemente sollten nach dem LCBL-Report 2005/06 bereits
2007 geliefert werden. - Eine weitere
Bestellung für 88
MOX-Brennelemente liegt der SMP
von dem schwedischen AKW
Oskarshamn (Betreiber ist u.a. E.ON Sverige) vor.
"...
A further measure can be seen in the NDA's highly optimistic 2005/06 Life Cycle
Base Line (LCBL) report on SMP which projected, for example, a total Grohnde
contract of 64 MOX fuel assemblies, with the first 16 assemblies being delivered
in 2008 (just 2 had actually been produced in SMP by 2008) and further shipments
of 16 assemblies each being made in 2009, 2010 and 2012 respectively. Similarly,
the LCBL projected orders of 44 assemblies for the German Brokdorf power station,
the first 12 to be delivered in 2007, and an order of 88 assemblies for Sweden's
Oskarshamn BWR power station, the first 24 also to be delivered in 2007. Clearly
these orders must now be seen as lost causes and a large proportion are likely
to have been similarly sub-contracted since 2005. ..."
(CORE, 18.02.09)
Nach der Liste
der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit
Stand vom 08.04.09
ist bislang keine
Transportgenehmigung für MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik
Sellafield nach dem AKW Grohnde erteilt worden.
Am
10.04.09
um 08:49 Uhr (BST) befand sich der britische
Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey'
nach Angaben auf shipais.com
und aisliverpool.co.uk weiterhin
festgemacht
in den Birkenhead Docks
in der Nähe des britischen Liverpool. - Wann die Werftliegezeit der 'Atlantic
Osprey' beendet sein wird, ist hier nicht bekannt.
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16. März
2009
AKW Grohnde: Defekte Baugruppe
im Reaktorschutzsystem festgestellt
In
einer Pressemitteilung des Atomenergie-Konzerns E.ON am 19.03.09 mit dem Titel
"Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Fehlerhafte Baugruppe in einem Prüfsystem"
wird über ein neues 'meldepflichtiges Ereignis' im AKW Grohnde
berichtet.
"Am 16.
März 2009 kam es im
Leistungsbetrieb des Gemeinschaftskernkraftwerks Grohnde durch
ein Prüfsystem zu einem fehlerhaften
Anregen eines Signals im Reaktorschutz", wird von E.ON
Kernkraft mitgeteilt. "Die
daraufhin vom Reaktorschutz ausgelösten Maßnahmen verliefen ordnungsgemäß
und sicherheitsgerichtet."
Von E.ON Kernkraft wird in der Mitteilung gegenüber der Öffentlichkeit natürlich
versichert: "Die
Fehlanregung hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Als Ursache",
so E.ON Kernkraft, "wurde eine
defekte Baugruppe ermittelt. Zur Fehlerbehebung
wurde die Baugruppe
ausgetauscht."
=> Diese Panne
im AKW Grohnde des Atomenergie-Konzerns E.ON ist kein Einzelfall: Dort
wurden im vergangenen Jahr 2008 mindestens drei Defekte mit elektronischen
Baugruppen im Reaktorschutzsystem bekannt:
- Am 20.08.08
kam es im AKW Grohnde zum
Ausfall einer elektronischen
Baugruppe innerhalb des Reaktorschutzsystems.
- Am 15.05.08
wurde während Revisionsarbeiten im
AKW Grohnde eine fehlerhafte
elektronische Baugruppe im Reaktorschutzsystem entdeckt.
- Am 14.01.08
kam es im Leistungsbetrieb des AKW
Grohnde zu einem fehlerhaften
Anregen von Signalen durch eine defekte
Baugruppe im
Reaktorschutzsystem.
"Das Vorkommnis
liegt", nach der Beurteilung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
|
12. März
2009
AKW Grohnde: Fehlerhafte Steuerelemente angeliefert
An die Atomkraftwerke
des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft in Brokdorf, Unterweser, Grohnde und
Grafenrheinfeld sowie an das AKW Philippsburg-2
des Atomenergie-Konzerns EnBW sind fehlerhafte Steuerelemente geliefert worden. Diese sind
bisher nicht zum Einsatz gekommen. - Dagegen werden offensichtlich im AKW
Emsland des Atomenergie-Konzerns RWE Power AG, im AKW Isar-2 von E.ON
Kernkraft und im AKW Neckarwestheim-2 der EnBW die fehlerhaften Steuerelemente bereits verwendet.
Nach Aussage der EnBW vom 12.03.09 wurden "insgesamt 41
Steuerelemente aus der betroffenen Charge an das Kernkraftwerk Neckarwestheim-2
geliefert. Davon befinden sich 23 im Reaktor von Block II im Einsatz."
Die fehlerhaften Steuerelemente sind
(bislang) nur bei Atomkraftwerken mit Druckwasserreaktoren festgestellt worden.
Diese 'Vorkommnisse' in den bisher bekannten acht Atomkraftwerken werden
als "meldepflichtiges Ereignis" eingestuft.
Hintergrund: Die Steuerelemente bestehen aus Steuerstäben
(oft auch als
Regelstäbe bezeichnet), die in die Brennelemente des Reaktorkerns
hineingeschoben bzw. aus ihnen herausgezogen werden und auf diese Weise zur Leistungsregelung und zur
Abschaltung des Atomreaktors verwendet werden.
Von dem Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft wird am 12.03.09
in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Abweichungen
von spezifizierten Maßen an angelieferten Steuerelementen"
dazu bekannt gegeben: "Der Hersteller
von Steuerelementen hat die E.ON Kernkraft über Unterschreitungen
von spezifizierten Maßen bei der Fertigung von Steuerelementen
informiert. Potentiell betroffene
Steuerelemente waren zwar an den Kernkraftwerkstandorten Brokdorf,
Grafenrheinfeld, Grohnde
und Unterweser angeliefert
worden, sind aber bisher nicht
zum Einsatz gekommen."
"Das Vorkommnis
liegt", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."
Das für die Reaktorsicherheit
im Bundesland Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium in Kiel teilt
der Öffentlichkeit am 12.03.09
in einer Pressemitteilung
mit der Überschrift "Meldepflichtiges
Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" mit: "Die Betreiberin
des Kernkraftwerks Brokdorf ist vom
Hersteller von Steuerelementen über eine Abweichung von spezifizierten
Fertigungsmaßen informiert worden. Acht
dieser Ersatzsteuerelemente waren nach Brokdorf geliefert worden,
befanden sich jedoch nicht im
Einsatz, sondern wurden
als Reserveteile vorgehalten. Die
betroffenen Steuerelemente sind inzwischen an den Hersteller zur Überprüfung
zurückgegangen. Steuerelemente
dienen zur Regelung und
Abschaltung des Reaktors. Auf
den Betrieb der Anlage hatten die festgestellten Abweichungen keine Auswirkungen."
"Der Mangel liegt
nach gegenwärtiger Einschätzung", so das Kieler Sozialministerium, "in
einer unzureichenden Qualitätssicherung durch den Hersteller der Steuerelemente.
Der Fehler ist wegen der
festgestellten Systematik meldepflichtig und betrifft mehrere Kernkraftwerke in
Deutschland. Die Atomaufsichtsbehörde wurde hierüber heute
(12. März) fristgerecht mit einer so genannten 'Normalmeldung'
der Kategorie
'N' informiert. Von der Atomaufsicht hinzugezogene Sachverständige
werden die Ursachenklärung begleiten."
E.ON
Kernkraft gibt am 12.03.09
in einer Pressemitteilung
unter dem Titel "Kernkraftwerk
Isar Block 2: Abweichungen von spezifizierten Maßen an Steuerelementen"
folgende Erklärung ab: "Durch den Hersteller
von Steuerelementen - die
auch im Kernkraftwerk Isar Block 2 im Einsatz sind - wurde über
Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung
informiert. Diese Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer
sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."
Von E.ON Kernkraft wird ausgesagt: "Die
Bewertung ergab, dass
die zuverlässige Funktion der
Steuerelemente, die
der Regulierung der Reaktorleistung dienen, in
vollem Umfang erfüllt ist."
"Das Vorkommnis
liegt", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt.
Die RWE
Power AG verkündete bereits am 10.03.09
in einer Pressemitteilung
mit der Überschrift "Kernkraftwerk
Emsland: Abweichungen von spezifizierten Maßen an Steuerelementen":
"Der Hersteller von
Steuerelementen, die
auch im Kernkraftwerk Emsland im Einsatz sind, informierte darüber,
dass es bei der Fertigung zu
geringfügigen Abweichungen von spezifizierten Maßen gekommen
sei. Die Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen
Bedeutung bewertet."
"Die Bewertung ergab,
dass die
zuverlässige Funktion der Steuerelemente, die
der Regulierung der Reaktorleistung dienen, in vollem Umfang erfüllt ist",
wird von der RWE Power AG versichert.
"Das Vorkommnis wurde
der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges
Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen
internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft. Das heißt,
dass es sicherheitstechnisch
ohne Belang ist", wird von RWE Power AG abschließend
mitgeteilt.
Das von Hans-Heinrich Sander
(FDP) geführte zuständige Umweltministerium in Hannover hat bislang noch keine
Stellungnahme zu den fehlerhaften Steuerelementen in den niedersächsischen
Atomkraftwerken Unterweser, Grohnde und Emsland im Netz veröffentlicht...
|
27.
Februar 2009
MOX-Transport aus Sellafield
ins AKW Grohnde angekündigt
Nach
einer Meldung von Greenpeace International vom Februar 2009 wird Anfang 2009 aus
der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield ein Atomtransport mit bis zu acht
plutonium-haltigen MOX-Brennelementen für das AKW Grohnde an der Weser
erwartet.
Greenpeace
International dazu weiter: Abgebrannte
Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken wurden nach Groß
Britannien in die Plutonium-Fabrik
Sellafield transportiert, wo das darin enthaltene Plutonium
abgetrennt wurde. Das
Plutonium wurde dann mit
Uran vermischt und in der nur wenig funktionierenden Sellafield
Mox Plant (SMP) zu MOX-Brennelementen
verarbeitet. (Nach einem neuen Dokument hat die UK Nuclear
Decommissioning Authority (NDA) vorgeschlagen, SMP vorzeitig zu schließen.)
Bis zu acht MOX-Brennelemente
sollen nun laut Greenpeace International per Lkw und Schiff aus Groß Britannien
nach dem AKW Grohnde transportiert werden. Das für die Beförderung
der MOX-Brennelemente verwendete Schiff wird nach den Angaben
von Greenpeace International der britische
Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414,
MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4) sein. Die 'Atlantic Osprey' ist demzufolge
ein Schiff mit nur geringen Sicherheitsvorkehrungen: Es verfügt nur über eine
Hülle und hat nur einer Antriebsmaschine.
Der Transport der MOX-Brennelemente
aus Sellafield mit der 'Atlantic Osprey' soll nach den Angaben
von Greenpeace International entweder
im französischen Hafen von Cherbourg für einen weiteren Straßentransport
in das etwa 1000 Kilometer entfernte Grohnde umgeschlagen
werden, oder die 'Atlantic
Osprey' läuft den Hafen von Bremerhaven an, gefolgt
von einem ca. 250 Kilometer Straßentransport zu seinem abschließenden
Bestimmungsort dem AKW Grohnde.
"Up to eight MOX fuel
elements will be transported from Sellafield, UK via France to Grohnde nuclear
power plant in Germany." ... " Spent fuel from German nuclear power
plants was sent to the UK and transported to the Sellafield reprocessing plant
in Cumbria, where the plutonium was separated out. This plutonium was
subsequently mixed with uranium in the Sellafield Mox Plant (SMP), the
long-troubled MOX production plant (a recent document of the UK Nuclear
Decommissioning Authority (NDA) proposed to close down SMP prematurely). Up to
eight MOX fuel elements will be transported by truck and ship from Sellafield in
the UK to Grohnde in Germany. The ship used for this transport is the Atlantic
Osprey, a normal single-hull, single-engine ship with low security measures. The
MOX fuel will either travel to Cherbourg in France to go a further 1,000 km
overland to Grohnde, or the ship will go all the way to Bremerhaven, followed by
250 km overland through Germany to its final destination."
Nach der Liste
der Transportgenehmigungen des Bundesamtes
für Strahlenschutz (BfS) mit Stand
vom 25.02.09 ist bislang
keine Transportgenehmigung für die MOX-Brennelemente
aus der britischen
Plutonium-Fabrik Sellafield nach dem AKW
Grohnde erteilt worden.
Nach den letzten aktuellen Angaben auf shipais.com
und aisliverpool.co.uk
am 01.03.09 um
05:36 Uhr (GMT) befand sich der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic
Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4)
festgemacht in den Birkenhead
Docks in der Nähe des britischen Liverpool.
|
31.
Oktober 2008
Abschaltung von Aggregaten zur
Kaltwasserversorgung im AKW Grohnde
Von dem
Atomenergie-Konzern E.ON wird am 31.10.08 in einer Pressemitteilung mit dem
Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Abschaltung von Aggregaten zur
Kaltwasserversorgung durch Schutzeinrichtungen" eine neue Panne im AKW
Grohnde an der Weser zugegeben.
"Am
letzten Wochenende schalteten
sich während des Betriebs im
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde Aggregate zur Versorgung mit Kaltwasser über
die vorhandenen Schutzeinrichtungen ab", wird von E.ON
Kernkraft dazu bekannt gegeben. "Anschließend
wurden die betroffenen
Aggregate manuell wieder in Betrieb genommen."
"Die kurzzeitige
Abschaltung hatte", aus
der Sicht von E.ON Kernkraft, "keinerlei
Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Das Vorkommnis
liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."
Kommentar: Auch zu diesem
"meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde hat das von
'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Niedersächsische
Umweltministerium in Hannover bislang keine Stellungnahme im Internet veröffentlicht.
|
28. Juli
2008
Anzahl meldepflichtiger Ereignisse in den Atomkraftwerken seit der
Inbetriebnahme
Vom Bundesamt
für Strahlenschutz (BfS) wurde mit Stand vom 28.07.08
auf dessen Website eine Zusammenstellung der Anzahl meldepflichtiger
Ereignisse in den Atomkraftwerken im Zeitraum von der Inbetriebnahme bis zum
30.06.08 veröffentlicht. Daraus geht hervor:
- Spitzenreiter bei der
Gesamtanzahl meldepflichtiger Ereignisse seit der Inbetriebnahme ist das AKW
Brunsbüttel des Vattenfall-Konzerns mit 453 meldepflichtigen Ereignissen.
Den zweiten Platz hat das AKW Neckarwestheim-1 der EnBW mit 417 meldepflichtigen
Ereignissen, auf Platz drei folgt das AKW Biblis-A der RWE mit 407
meldepflichtigen Ereignissen. - Das Vattenfall-AKW Krümmel
belegt demnach den siebten Platz mit 311 meldepflichtigen Ereignissen seit
Inbetriebnahme.
- Aus der Auflistung des BfS
ergibt eine rechnerisch ermittelte durchschnittliche Anzahl der
meldepflichtigen Ereignisse pro Betriebsjahr: Den ersten Platz
belegt das AKW Brunsbüttel mit durchschnittlich 14,2 meldepflichtigen
Ereignissen pro Betriebsjahr. Auf dem zweiten Platz folgt das
AKW Neckarwestheim-1 mit durchschnittlich 13,0 meldepflichtigen
Ereignissen pro Betriebsjahr, den dritten Platz hat das AKW Krümmel
mit durchschnittlich 12,4 meldepflichtigen Ereignissen pro
Betriebsjahr.
Kernkraftwerke
(in Betrieb)
|
Typ
|
Elektr.
Leistung
(brutto) MW
|
Jahr
der Inbetriebnahme (Erstkritikalität)
|
Anzahl
Ereignisse seit der Inbetriebnahme1)
|
Durchschnittliche
Anzahl der Ereignisse pro Betriebsjahr1)
|
KKB
|
Kernkraftwerk
Brunsbüttel
|
SWR
|
806
|
1976
|
453
|
14,2
|
GKN-1
|
Kernkraftwerk
Neckarwestheim 1
|
DWR
|
840
|
1976
|
417
|
13,0
|
KWB-A
|
Kernkraftwerk
Biblis A
|
DWR
|
1225
|
1974
|
403
+ 42)
|
12,0
|
KWB-B
|
Kernkraftwerk
Biblis B
|
DWR
|
1300
|
1976
|
395
|
12,3
|
KKP-1
|
Kernkraftwerk
Philippsburg 1
|
SWR
|
926
|
1979
|
325
|
11,2
|
KKU
|
Kernkraftwerk
Unterweser, Esenshamm
|
DWR
|
1410
|
1978
|
316
|
10,5
|
KKK
|
Kernkraftwerk
Krümmel
|
SWR
|
1402
|
1983
|
311
|
12,4
|
KKI-1
|
Kernkraftwerk
Isar 1, Essenbach
|
SWR
|
912
|
1977
|
270
|
8,7
|
KKG
|
Kernkraftwerk
Grafenrheinfeld
|
DWR
|
1345
|
1981
|
210
|
7,8
|
KWG
|
Kernkraftwerk
Grohnde
|
DWR
|
1430
|
1984
|
203
|
8,5
|
KBR
|
Kernkraftwerk
Brokdorf
|
DWR
|
1480
|
1986
|
198
|
9,0
|
KKP-2
|
Kernkraftwerk
Philippsburg 2
|
DWR
|
1458
|
1984
|
171
|
7,1
|
KKE
|
Kernkraftwerk
Emsland, Lingen
|
DWR
|
1400
|
1988
|
107
|
5,4
|
KRB-II-B
|
Kernkraftwerk
Gundremmingen B
|
SWR
|
1344
|
1984
|
100
+ 72)
|
4,5
|
KRB-II-C
|
Kernkraftwerk
Gundremmingen C
|
SWR
|
1344
|
1984
|
92
|
3,8
|
GKN-2
|
Kernkraftwerk
Neckarwestheim 2
|
DWR
|
1400
|
1988
|
69
|
3,5
|
KKI-2
|
Kernkraftwerk
Isar 2, Essenbach
|
DWR
|
1475
|
1988
|
65
|
3,3
|
1)
Stand: 30.06.2008
2)
Ereignisse in gemeinsamen Einrichtungen der Doppelblockanlage
3)
Ereignisse ab dem 03.10.1990
4)
Stillstand bereits seit 1988 infolge Gerichtsbeschluss
Abkürzung
der Reaktortypen:
DWR
Druckwasserreaktor
HTR
Hochtemperaturreaktor
SNR
Schneller
Brutreaktor
SWR
Siedewasserreaktor
( http://www.bfs.de/de/kerntechnik/ereignisse/standorte/karte_kw.html )
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20. Juli
2008
AKW Grohnde: Ausfall einer elektronischen Baugruppe innerhalb des
Reaktorschutzsystems
Im AKW
Grohnde an der Weser hat es eine weitere
Panne gegeben: Bereits am 20.08.08
kam es dort zum Ausfall
einer elektronischen Baugruppe innerhalb des Reaktorschutzsystems.
- Zuvor war am 01.07.08 ein Defekt an einer Nachkühlpumpe im AKW
Grohnde an der Weser festgestellt worden: Bei einem Test startete die Nachkühlpumpe
nicht.
Der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft gibt zu dem neuen
'Vorkommnis' im AKW Grohnde in einer Pressemitteilung am
26.08.08 unter
dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Austausch einer
defekten Baugruppe" bekannt: "Am 20.08.2008
kam es im Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde zum Ausfall
einer elektronischen Baugruppe innerhalb des mehrsträngig
aufgebauten Teils des Reaktorschutzsystems."
"Das betroffene Bauteil
ist durch eine geprüfte
Baugruppe ersetzt worden", wird von E.ON Kernkraft zur
Fehlerbehebung ausgesagt. "Dadurch wurde die Funktion wieder
uneingeschränkt hergestellt."
"Das meldepflichtige
Ereignis liegt unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0')", behauptet E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung. "Der
Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' ("Normalmeldung") fristgerecht angezeigt."
Lohnt sich noch diese
Feststellung? - Zu dem "meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde
am 20.08.08 schweigt das von 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP)
geführte zuständige Niedersächsische Umweltministerium in Hannover. - Wie in
mehreren Fällen zu "meldepflichtigen Ereignissen" in niedersächsischen
Atomkraftwerken zuvor...
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01.
Juli 2008
Defekt an einer Nachkühlpumpe
im AKW Grohnde
Am
01.07.08 wurde ein Defekt an einer Nachkühlpumpe im AKW Grohnde an der Weser festgestellt:
Bei einem Test startete die Nachkühlpumpe nicht.
Zu dem meldepflichtigen
'Ereignis' gibt der Atomenergie-Konzern
E.ON Kernkraft am 04.07.08
in einer Pressemitteilung
mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde: Nichtstarten einer Nachkühlpumpe" bekannt:
"Im Kernkraftwerk Grohnde
ist am 01.07.2008
im Rahmen einer routinemäßigen
Prüfung eine von vier vorhandenen Nachkühlpumpen nicht ordnungsgemäß
gestartet."
Von E.ON Kernkraft wird zu der Fehlerursache bekannt gegeben: "Ursache
war ein Fehler an einem elektrischen Schalter. Dieser wurde getauscht.
Die anschließend durchgeführte Funktionsprüfung verlief einwandfrei."
Von E.ON Kernkraft wird in der Pressemitteilung versichert: "Das
Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage."
- "Das Vorkommnis liegt unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."
Das zuständige Niedersächsische
Umweltministerium in Hannover hat keine Stellungnahme zu dem
"meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde am 01.07.08 abgegeben.
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09.
Juni 2008
AKW
Grohnde: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz
In der Pressemitteilung
39/2008 unter der Überschrift "Kernkraftwerk
Grohnde nach Revision wieder in Betrieb" gibt das Niedersächsische
Umweltministerium in Hannover am 09.06.08 bekannt:
"Nach Abschluss des diesjährigen
Brennelementewechsels und der damit
verbundenen Revision geht
das Kernkraftwerk
Grohnde heute [09.06.08] (Montag) wieder
ans Netz, berichtete eine Sprecherin des
Umweltministeriums."
"Während
der Revision
- die am
10. Mai begonnen
hatte - wurden
48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht."
Vom Umweltministerium in Hannover wird über die beendete Jahresrevision im AKW
Grohnde weiter mitgeteilt: "Eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen
und Instandhaltungsmaßnahmen sind durchgeführt worden: beispielsweise Röntgen-
und Ultraschallprüfungen
sowie Druck-
und Funktionsprüfungen an Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems,
Behälterprüfungen
und Armaturenrevisionen
in einer Vielzahl von Systemen sowie Prüfungen
und Optimierungen
an elektrotechnischen
und leittechnischen Einrichtungen.
Darüber hinaus haben in diesem Jahr größere
Instandhaltungsarbeiten an zwei Niederdruckteilen der Dampfturbine
sowie eine umfangreiche
Revision des Generators
stattgefunden."
Von E.ON
Kernkraft wird in einer Pressemitteilung
vom 10.06.08
unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde wieder am Netz" die Wiederinbetriebnahme
des AKW Grohnde nach der Jahresrevision
und dem Brennelementwechsel
bestätigt:
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde speist seit dem Abend des 9. Juni 2008 wieder Strom ins Netz.
Die Anlage wurde am 10. Mai 2008 zum 23. Brennelementwechsel und der jährlichen
Revision vom elektrischen Versorgungsnetz getrennt."
"Während des Stillstandes wurden 48
der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ausgetauscht. Weitere
Schwerpunkte der Arbeiten
waren", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "die Überprüfung
von Ventilen des nicht-nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufes, Prüfungen
am Reaktordruckbehälter und den Dampferzeugern
sowie Druckprüfungen des Primär-
und Sekundärkreislaufes. Ferner wurde eine große
Inspektion von zwei Niederdruckturbinen und dem Generator durchgeführt."
E.ON
Kernkraft
bewertet das Ergebnis der diesjährigen Revision im AKW Grohnde mit der Aussage:
"Die
Überprüfung der technischen Systeme auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit
hat den sehr guten Zustand der Anlage bestätigt."
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06.
Juni 2008
AKW Grohnde: Ab Sonntag, dem 08.06., wieder am Netz
Das Atomkraftwerk Grohnde
soll ab Sonntag wieder verfügbar sein.
Das teilte der Betreiber E.ON Kernkraft mit. Demnach soll der
Reaktor am Sonntag, 08.06., wieder angefahren werden.
Das Kraftwerk war seit dem 10.05. für die jährliche Revision mit
Brennelementwechsel abgeschaltet. Ursprünglich war für die Rückkehr
ans Netz der 06.06. angegeben worden. (Info-Quelle:
ContrAtom)
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21.
Mai 2008
AKW Grohnde: Ausfall
einer elektronischen Baugruppe im Reaktorschutzsystem
Das
AKW Grohnde an der Weser ist seit dem 10.05.08 zur Revision und dem
Brennelementwechsel abgeschaltet. Bereits am 15.05.08
wurde während der Revisionsarbeiten eine
neue Panne im AKW Grohnde festgestellt: Eine
fehlerhafte elektronische Baugruppe im Reaktorschutzsystem.
Von E.ON Kernkraft
wird am 21.05.08
in einer Pressemitteilung
zu dem 'Vorkommnis' im AKW Grohnde bekannt gemacht: "Am 15.
Mai 2008 wurde in
der Revision des Kernkraftwerks Grohnde während der
wiederkehrenden Prüfungen im
Reaktorschutzsystem eine fehlerhafte elektronische Baugruppe ermittelt."
Von E.ON Kernkraft wird versichert: "Die
Überwachungsfunktion durch das Schutzsystem war stets gewährleistet.
Somit hatte der Ausfall der
Baugruppe keinen Einfluss auf die Sicherheit der Anlage."
"Zur Fehlerbehebung
wurde die Baugruppe durch ein
Reserveteil ausgetauscht und die wiederkehrende Prüfung
anschließend fehlerfrei
wiederholt", teilt E.ON Kernkraft weiter mit.
"Das Vorkommnis
liegt", nach Ansicht von E.ON Kernkraft, "unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' ('Normalmeldung’) fristgerecht angezeigt."
Das
von Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Niedersächsischen
Umweltministerium in Hannover hat zu dem "meldepflichtigen Ereignis"
im AKW Grohnde am 15.05.08 keine Stellungnahme abgegeben.
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08. Mai
2008
Revision und
Brennelementwechsel im AKW Grohnde angekündigt
Vom Niedersächsischen
Umweltministerium wird in der Pressemitteilung (PI
23/2008) am 08.05.08 darüber
informiert, daß das AKW
Grohnde an der Weser am
10.05.08 zur Revision
und Brennelementwechsel für mehrere Wochen abgeschaltet
wird: "Am (kommenden) Sonnabend geht das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen
Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision für mehrere
Wochen vom Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums
für Umwelt und Klimaschutz."
"Während des Stillstandes", so das Umweltministerium in Hannover, "werden
48 der insgesamt 193
Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht, eine
Vielzahl von routinemäßige Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen werden
durchgeführt: beispielsweise Röntgen-
und Ultraschallprüfungen sowie Druck-
und Funktionsprüfungen an Komponenten
des nuklearen
Dampferzeugungssystems, Behälterprüfungen
und Armaturenrevisionen
in einer Vielzahl von Systemen; außerdem Prüfungen und Optimierungen an elektrotechnischen
und leittechnischen Einrichtungen. Darüber hinaus finden
in diesem Jahr größere
Instandhaltungsarbeiten an zwei Niederdruckteilen der Dampfturbine sowie eine
umfangreiche Revision des Generators statt."
E.ON
Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 23. Brennelementwechsel
vom Netz"
In einer Pressemitteilung
vom 08.05.08
von E.ON Kernkraft
wird die anstehende Revision im
AKW Grohnde bestätigt:
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde wird am Samstag,
den 10. Mai 2008, zum 23.
Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom elektrischen
Versorgungsnetz getrennt."
Von E.ON Kernkraft wird dazu u.a. weiter mitgeteilt: "Während der diesjährigen
Revision werden 48 der
insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche
Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet in diesem Jahr auch wieder
die Überprüfung von Ventilen
des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs. Hierbei kommt
es im Verlauf der
Leistungsreduzierung der Anlage zum Austritt von Wasserdampf."
Die
letzte Jahresrevision
im AKW
Grohnde
erfolgte im Zeitraum vom 08.05.07 bis zum 28.05.07, dabei wurden u.a. 52
der der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue ersetzt. - Von E.ON
Kernkraft
wurde am 10.05.07 in einer Pressemitteilung eingestanden: Bei
dem Herunterfahren des Atomreaktors
im AKW
Grohnde
zur
Revision
kam es am
08.05.07
"nach
bereits durchgeführter Netztrennung zu einer automatischen Abschaltung des
Reaktors bei sehr geringer Reaktorleistung".
E.ON
Kernkraft
bewertete dieses 'Vorkommnis' seinerzeit mit den Worten: "Die
Abschaltung hatte keine Auswirkungen auf den Beginn der geplanten
Revisionsarbeiten."
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09. April
2008
AKW Grohnde: Defekter Spannungsregler an einem Notstromdiesel
Im AKW
Grohnde wurde bereits am 09.04.08 ein defekter
Spannungsregler an einem Notstromdiesel festgestellt. Zu diesem meldepflichtigen
'Ereignis' gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft
am 14.04.08 in einer Pressemitteilung mit dem
Titel "Kernkraftwerk Grohnde: Anforderung eines Notstromdiesels"
bekannt: "Im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung wurde am
09.04.2008 im Kernkraftwerk Grohnde an einem
der acht Notstromdiesel ein nicht ordnungsgemäß funktionierender
Spannungsregler festgestellt."
E.ON Kernkraft teilt weiter mit:
"Zur Fehlerbehebung musste der Notstromdiesel außer
Betrieb genommen werden. Hierdurch wurde erwartungsgemäß
durch das Schutzsystem ein weiterer Notstromdiesel angefordert. Der Start
des Diesels verlief einwandfrei."
"Der defekte
Spannungsregler des Notstromdiesels wurde instand gesetzt. Die anschließende
Prüfung verlief", laut E.ON Kernkraft, "fehlerfrei."
Von E.ON Kernkraft wird gegenüber der
Öffentlichkeit versichert: "Das Vorkommnis hatten keine
Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage." - "Das
Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala
zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N'
(Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
Bislang
liegt keine Stellungnahme vom zuständigen Niedersächsischen Umweltministerium
in Hannover zu dem "meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde am
09.04.08 vor.
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14.
Januar 2008
Fehlerhafte Baugruppe im
Reaktorschutzsystem des AKW Grohnde
In einer Pressemitteilung
vom 17.01.08
mit dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde: Fehlerhafte Baugruppe im Reaktorschutzsystem" hat E.ON
Kernkraft ein meldepflichtiges
'Ereignis' im AKW Grohnde veröffentlicht:
"Am 14. Januar 2008
kam es im Leistungsbetrieb des
Kernkraftwerks Grohnde zu einem fehlerhaften
Anregen von Signalen im Reaktorschutz. Hierdurch wurden ordnungsgemäß
mehrere Armaturen durch das Reaktorschutzsystem verfahren", so
der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft.
"Als Ursache
wurde", laut E.ON Kernkraft, "eine defekte
Baugruppe ermittelt. Zur Fehlerbehebung
wurde die Baugruppe
ausgetauscht."
"Die
Fehlanregung hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage",
wird von E.ON Kernkraft beteuert. "Das Vorkommnis liegt unterhalb
der siebenstufigen internationalen Skala zur
sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe
0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
Das zuständige niedersächsische
Umweltministerium in Hannover hat bislang keine Stellungnahme zu dem
"meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde am 14.01.08 abgegeben.
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18.
Dezember 2007
AKW Grohnde: Regelventil eines Notspeisestranges defekt
E.ON
Kernkraft hat in einer Pressemitteilung
vom 20.12.07
mit dem Titel "Kernkraftwerk
Grohnde: Funktionsstörung eines Regelventils" ein meldepflichtiges
'Ereignis' im AKW Grohnde bekannt gegeben:
"Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung am 18.12.2007
wurde festgestellt, dass sich das
Regelventil eines von vier vorhandenen Notspeisesträngen nicht ansteuern
ließ", teilte der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft mit. "Ursache
hierfür war ein defektes
elektrisches Bauteil. Nach Austausch
des Bauteils stand das Regelventil
wieder zur Verfügung."
"Das Vorkommnis hatte",
aus der Sicht von E.ON Kernkraft, "keine
Auswirkung auf den sicheren Betrieb der Anlage." "Das
Vorkommnis liegt unterhalb der
siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken („Stufe
0“)", so der Wortlaut der E.ON-Pressemitteilung. "Der
Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie
„N“ („Normalmeldung“) fristgerecht angezeigt."
Vom zuständigen niedersächsischen Umweltministerium
in Hannover liegt bislang keine Stellungnahme zu der Panne im AKW Grohnde am
18.12.07 vor.
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11.
September 2007
Störung in einer Begrenzungseinrichtung im AKW Grohnde
"Im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde
kam es", laut einer Pressemitteilung des Betreibers E.ON Kernkraft
vom 17.09.07, "am 11. September 2007 zu einer Störung in
einer Begrenzungseinrichtung. Das Vorkommnis hatte", so E.ON
Kernkraft, "keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Als Ursache für die Störung wurde eine defekte elektronische
Baugruppe ermittelt", wird von E.ON Kernkraft weiter mitgeteilt. "Zur
Fehlerbehebung ist die betroffene Baugruppe ausgetauscht worden."
E.ON Kernkraft bewertet das 'Ereignis' wie folgt: "Das Vorkommnis liegt
unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen
Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde
wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."
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03.
August 2007
Vernebelungsanlage
am AKW Grohnde gegen Terrorangriffe soll demnächst in Betrieb gehen
"Die erste
Vernebelungsanlage zum Schutz eines Atommeilers vor Terrorangriffen soll
demnächst am AKW Grohnde in Betrieb gehen", wird von der Nachrichtenagentur
AP gemeldet (03.08.07, 16:16 Uhr). Die Nachrichtenagentur AP darüber
weiter: "«Wir habe die technischen Voraussetzungen für die Anlage
geschaffen», bestätigte E.ON-Sprecherin Petra Uhlmann am Freitag in
Hannover einen Bericht der «Frankfurter Rundschau». Vor der Inbetriebnahme müsse
die Anlage noch von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit begutachtet werden. Unterdessen
kritisierte Greenpeace die Anlage als «nutzlosen Placebo für die Bevölkerung».
Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums, das die Pilotanlage
am Atomkraftwerk Grohnde genehmigt hatte, müssen einer Inbetriebnahme noch
das Bundesverkehrs- und Bundesverteidigungsministerium zustimmen.
Voraussichtlich werde die Anlage «noch im Laufe des Sommers» angeschaltet,
sagte Ministeriumssprecherin Jutta Kremer-Heye. Für die beiden anderen niedersächsischen
AKW Emsland und Unterweser sei der Bau von Vernebelungsanlagen bereits
beantragt.
Der Stromkonzern hat nach Angaben Uhlmanns mittlerweile für alle seine fünf
deutschen AKW Anträge auf den Bau von Vernebelungsanlagen eingereicht.
Schutzeinrichtungen nach dem Vorbild der Pilotanlage in Grohnde sollten an allen
deutschen Kernkraftwerken entstehen, sagte die E.ON-Sprecherin.
Die
Umweltschutzorganisation Greenpeace hat eine eigene Studie zum Nutzen
von Nebelwerfern erstellt. Sie kritisierte die Anlagen als «Versuch,
eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung
erhöhen soll». Die Anlagen erhöhten aber keineswegs die Sicherheit der
Atommeiler vor Terrorangriffen. Terroristen könnten die Vernebelungsanlagen
sogar bewusst auslösen und anschließend die unübersichtliche Situation für
einen gezielten Angriff am Boden nutzen, erklärte Greenpeace."
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14. Juli
2007
AKW Grohnde: Ausfall einer Kältemaschine
In einer
Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 18.07.07
wird unter dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde: Unverfügbarkeit einer
Kältemaschine" über ein 'Ereignis' im AKW Grohnde
berichtet: "Im Kernkraftwerk Grohnde wurde am 14. Juli 2007
eine von vier Kältemaschinen automatisch abgeschaltet."
Aus der Sicht des Atomenergie-Konzerns
E.ON Kernkraft "hatte das Vorkommnis keine
Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".
"Als Ursache
wurde der Ausfall eines Messfühlers ermittelt", wird von
E.ON Kernkraft dazu weiter mitgeteilt. "Zur Fehlerbehebung
wurde der betroffene Messfühler ausgetauscht."
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28. Mai
2007
AKW Grohnde: Nach Jahresrevision und Brennelementwechsel wieder in
Betrieb
Das Niedersächsische
Umweltministerium in Hannover hat in der Pressemitteilung
62/2007 vom 29.05.07 bekannt gegeben, daß das AKW
Grohnde nach Beendigung des Brennelementwechsels und
der damit verbundenen Revision seit dem 28.05.07 wieder
am Netz ist.
"Nach Abschluss des diesjährigen
Brennelementewechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk
Grohnde seit gestern (Montag) wieder am Netz, berichtete die Sprecherin des
Umweltministeriums."
Laut
dem Umweltministerium in Hannover wurde mit der Revision
am 08.05.07 begonnen, dabei wurden 52 der insgesamt
193 Brennelemente im Atomreaktor gegen neue ausgetauscht.
Ferner wurden eine "Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und
Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen" durchgeführt.
In zwei Fällen wurden im Rahmen
der Revision "Vorkommnisse" dem Umweltministerium
"fristgerecht angezeigt".
"Während der Revision - die
am 08. Mai begonnen hatte - sind 52 der insgesamt 193 Brennelemente des
Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht worden. Eine Vielzahl von routinemäßige
Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen wurden durchgeführt. Im Rahmen der
Revision sind dem Umweltministerium zwei Vorkommnisse nach der Meldekategorie N
(Normal) fristgerecht angezeigt worden:"
Während
der Revisions im AKW Grohnde wurden zwei 'Vorkommnisse' festgestellt
In
der Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums
werden diese zwei "Vorkommnisse" konkretisiert:
1.
"automatische Auslösung der Reaktorschnellabschaltung während des
Abfahrens der Anlage",
2. "gebrochener
Schraubenbolzen an einer Kühlmittelpumpe des Reaktorkühlsystems".
Von
Seiten des Niedersächsischen Umweltministeriums wird dazu abschließend erklärt: "Die
erforderlichen technischen Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen dieser
Funktionsfehler und Schäden sind vorgenommen worden."
E.ON
Kernkraft: Bei den Revisionsarbeiten wurde ein Defekt an einer Hauptkühlmittelpumpe festgestellt
Das
Wiederanfahren des AKW Grohnde am 28.05.07 ist
von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung
vom 29.05.07 bestätigt worden. Nach Angaben von E.ON Kernkraft
war der Atommeiler an der Weser am 08.05.07 "planmäßig" zum 22.
Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom
Netz genommen worden.
Laut der Pressemitteilung von E.ON
Kernkraft sind "umfangreiche Inspektions- und
Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden, wie beispielsweise Überprüfungen
von Ventilen des nicht nuklearen Wasser- und Dampfkreislaufs,
Kapazitätsprüfungen an Batterien, Funktionsprüfungen
an elektrischen Komponenten sowie Prüfungen an einer Vielzahl von Armaturen und
Behältern".
"Am 20. Mai 2007",
so der Wortlaut der E.ON-Pressemitteilung, "wurden bei
Arbeiten zur Inbetriebnahme der Anlage Laufgeräusche an einer der vier Hauptkühlmittelpumpen
festgestellt. Daraufhin wurde die betroffene Pumpe inspiziert.
Als Ursache für die Laufgeräusche wurde eine gebrochene
Schraube ermittelt. Vorsorglich wurden die übrigen
elf baugleichen Schrauben ebenfalls durch neue ersetzt."
|
08. Mai
2007
Automatische Abschaltung des Atomreaktors im AKW Grohnde beim Abfahren
zur Revision
Am 08.05.07 wurde das AKW
Grohnde an der Weser zur Durchführung der Jahresrevision und
dem Brennelementwechsel abgeschaltet. - Erst am 10.05.07
wurde von E.ON Kernkraft bekannt gegeben, daß der Atomreaktor
im AKW Grohnde mittels einer "automatischen
Abschaltung bei sehr geringer Reaktorleistung" abgestellt
wurde:
Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung
vom 10.05.07 zu dem 'Ereignis' erklärt: "Am 8.
Mai 2007 kam es beim Abfahren zur Revision und zum 22.
Brennelementwechsel des Kernkraftwerks nach bereits durchgeführter
Netztrennung zu einer automatischen Abschaltung des Reaktors
bei sehr geringer Reaktorleistung." - E.ON
Kernkraft bewertet dieses 'Vorkommnis' mit den Worten: "Die
Abschaltung hatte keine Auswirkungen auf den Beginn der geplanten
Revisionsarbeiten."
In der Pressemitteilung vom 10.05.07 wird von E.ON
Kernkraft ein weiteres 'Ereignis' im AKW Grohnde
zugegeben: "Im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wurde am 7. Mai
2007 festgestellt, dass sich eine Gebäudeabschluss-Armatur
im Dekontaminationssystem erst nach mehrmaliger Betätigung
schließen ließ. Das Vorkommnis hatte keine
Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage.
Die betroffene Armatur wurde untersucht und wird in den ordnungsgemäßen
Zustand versetzt."
Von Seite des Niedersächsischen Umweltministeriums in Hannover
liegt keine Stellungnahme zu den neuen Vorfällen im AKW
Grohnde vor...
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08.
Mai 2007
Revision
und Brennelementwechsel im AKW Grohnde
Das AKW
Grohnde ist laut einer Pressemitteilung des Niedersächsischen
Umweltministeriums vom 08.05.07
(Pressemitteilung Nr.55/2007)
am 08.05.07 zur
Jahresrevision
und dem damit verbundenen Brennelementwechsel
vom Netz genommen worden. "Heute (Dienstag) wurde das
Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen Brennelementewechsel und der damit
verbundenen Anlagenrevision vom Netz genommen, teilte die Sprecherin des Niedersächsischen
Umweltministeriums mit."
"Während des Stillstandes", so das Umweltministerium in Hannover,
"sollen 52
der insgesamt
193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen
neue ausgetauscht werden. In der diesjährigen Revision
werden eine Vielzahl von routinemäßige Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen
durchgeführt: beispielsweise die Inspektion
von Steuerelementen des Reaktorkerns, der Austausch
von 26 Steuerelementen gegen neue sowie der Austausch
des Motors einer Hauptkühlmittelpumpe".
E.ON
Kernkraft bestätigt die Abschaltung des AKW Grohnde zur Jahresrevision
Von E.ON
Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 08.05.07
die Revision im AKW Grohnde
bestätigt. Demnach ist der Atommeiler
an der Weser in den "frühen
Morgenstunden" vom 08.05.07
zum "22.
Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision" abgeschaltet
worden.
"Während der diesjährigen Revision", so der Wortlaut der
Pressemitteilung von E.ON Kernkraft, "werden 52
der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das
umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet in diesem Jahr
auch die Überprüfung von
Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs. Im
Rahmen dieser Prüfung kommt es beim Abfahren
der Anlage zum Austritt von reinem Wasserdampf über die Sicherheitsventile."
"Seit dem letzten Revisionsstillstand im Mai 2006 hat die Anlage über 11
Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Diese hohe
Erzeugungsmenge ist Indiz
für eine sicherheitsbewusste und qualifizierte Betriebsmannschaft,
aber auch für den Einsatz
einer hochwertigen Technik", behauptet E.ON Kernkraft in
der Pressemitteilung.
Die letzte
Jahresrevision im AKW
Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 13.05.06 bis zum 01.06.06,
dabei wurden u.a. 44 der der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch
neue ersetzt.
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24.
April 2007
AKW Grohnde: Austausch
von Schrauben am Reaktorgebäudekran
Von
E.ON Kernkraft wurde in einer Pressemitteilung vom 24.04.07
bekannt gegeben, daß "Befunde an der Führung des Reaktorgebäudekrans
festgestellt" wurden. Ursache war laut E.ON Kernkraft "eine
Ermüdung von Verbindungsschrauben der Führungseinrichtung. Die Schrauben
werden ausgetauscht".
E.ON Kernkraft erklärte dazu abschließend: "Das Vorkommnis hatte keine
Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".
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27. Juni
2006
Fehlansteuerung
eines Absperrschiebers im AKW Grohnde
Nach
einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 03.07.06 kam es im AKW
Grohnde am
27.06.06 "im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung zu einer Fehlfunktion
eines Absperrschiebers in einem der vier vorhandenen Notspeisewasserstränge".
Zu der ermittelten Ursache wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt: "Auslöser
war eine defekte elektronische Baugruppe. Zur Fehlerbehebung wurde diese
betroffene Baugruppe ausgetauscht. Eine im Anschluss durchgeführte Wiederholung
der Prüfung verlief ohne Befund." - Laut E.ON Kernkraft hatte "das
Vorkommnis keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".
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01. Juni
2006
AKW Grohnde: Nach Jahresrevision und
Brennelementwechsel wieder in Betrieb
Vom Niedersächsischen
Umweltministerium ist in der Pressemitteilung Nr. 62/2006
vom 01.06.06 bekannt gegeben worden, daß das AKW Grohnde nach Beendigung
des Brennelementwechsels und der damit verbundenen Revision
seit dem 01.06.06 wieder am Netz ist.
"Nach Abschluss des diesjährigen
Brennelementewechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk
Grohnde seit heute (Donnerstag) wieder am Netz, berichtete die Sprecherin des
Umweltministeriums."
Laut dem Umweltministerium in Hannover wurde
mit der Revision am 13.05.06 begonnen, dabei wurden 44 der
insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor gegen neue ausgetauscht. Ferner
wurden eine "Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen
sowie kleinere Änderungen" durchgeführt.
In drei Fällen wurden bei den Revisionsarbeiten "Befunde
festgestellt", die dem Umweltministerium "fristgerecht
angezeigt" wurden.
"Während der Revision - die am 13.
Mai begonnen hatte - wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente im
Reaktorkern gegen neue ausgetauscht. Es wurden eine Vielzahl von routinemäßigen
Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt.
Hierbei wurden in drei Fällen Befunde festgestellt, die dem Umweltministerium
nach der Meldekategorie N (Normal) fristgerecht angezeigt wurden."
Während der
Revisionsarbeiten wurden drei 'Ereignisse' festgestellt
In der Pressemitteilung Nr.
62/2006 des Niedersächsischen Umweltministeriums werden diese drei
"Befunde" konkretisiert:
1. Störung in der
Eigenbedarfsumschaltung, die zum Start eines Notstromdiesels führte,
2. Verklemmen einer Steuerstabantriebsstange beim Ziehen des
Reaktordruckbehälterdeckels,
3. Befund an einer Schweißnaht des Speisewassersystems."
Die Ursachen dieser "Funktionsfehler und Schäden"
wurden demnach beseitigt.
E.ON Kernkraft: Schweißnaht einer
Speisewasserleitung war aufgrund eines Herstellungsfehler defekt
Das Wiederanfahren des AKW
Grohnde am 01.06.06 ist von E.ON Kernkraft in einer
Pressemitteilung vom 01.06.06 bestätigt worden. Nach Angaben von E.ON Kernkraft
war der Atommeiler an der Weser am 15.05.06 "planmäßig" zum 21.
Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz genommen worden.
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk
Grohnde speist seit heute Morgen wieder Strom ins Netz, nachdem die zuständige
atomrechtliche Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat.
Die Anlage war am 15.05.2006 planmäßig
zum 21. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz
gegangen."
Im Verlauf der Revisionsarbeiten, so E.ON Kernkraft, wurde bei "wiederkehrenden
Prüfungen im Speisewassersystem" ein "Befund an
einer Schweißnaht einer Speisewasserleitung festgestellt". Zur
"Fehlerbehebung" ist der betreffende Rohrabschnitt
herausgetrennt worden und durch ein neues Rohrstück
ersetzt worden. - Als Ursache der defekten Schweißnaht
wird von E.ON Kernkraft ein "Herstellungsfehler"
genannt.
"Im Verlauf dieser Tätigkeiten
wurde im Rahmen von wiederkehrenden Prüfungen im Speisewassersystem ein Befund
an einer Schweißnaht einer Speisewasserleitung festgestellt.
Zur Fehlerbehebung wurde der betroffene Rohrleitungsabschnitt
herausgetrennt und durch ein neues Passstück ersetzt. Als Ursache wurde ein
Herstellungsfehler ermittelt."
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19. Mai 2006
AKW Grohnde: Bereits zwei 'meldepflichtige Ereignisse' während der Revision
Das AKW Grohnde ist seit dem 13.05.06 zum
21. Brennelementwechsel und zur Jahresrevision abgeschaltet. Während der
Revisionsarbeiten hat es bereits zwei meldepflichtige 'Ereignisse'
gegeben, über die in einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom
19.05.06 berichtet wird:
Am 13.05.06 erfolgte bei "wiederkehrenden
Prüfungen der Eigenbedarfsumschaltung" dort "störungsbedingt
der automatische Start von einem der vierfach vorhandenen Notstromdiesel".
"Der Dieselstart und das Wiederzuschalten der Verbraucher erfolgten",
nach Darstellung von E.ON Kernkraft, "auslegungsgemäß".
E.ON Kernkraft beurteilt diese Störung mit den Worten: "Das Vorkommnis
hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Zustand der Anlage". Zur
Zeit wird die Ursachenanalyse und Fehlerbeseitigung durchgeführt.
"Im Rahmen von wiederkehrenden Prüfungen der Eigenbedarfsumschaltung am
13. Mai 2006 erfolgte störungsbedingt der automatische Start von einem der
vierfach vorhandenen Notstromdiesel. Der Dieselstart und das Wiederzuschalten
der Verbraucher erfolgten auslegungsgemäß. Das Vorkommnis hatte keine
Auswirkungen auf den sicheren Zustand der Anlage. Derzeit läuft die
Ursachenanalyse und Fehlerbeseitigung."
Am 15.05.06 löste sich bei Arbeiten am
Reaktordruckbehälter "eines von 61 vorhandenen Steuerelementen
nicht von seinem Antrieb". Dadurch wurde das klemmende
Steuerelement "beim Anheben des Reaktordruckbehälterdeckels mit
hochgezogen". Daraufhin wurde der "Anhebevorgang zunächst
abgebrochen". Nach erfolgter Ursachenklärung wurde das betroffene
Steuerelement gelöst und abgesetzt.
Laut E.ON Kernkraft hat "das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den
sicheren Zustand der Anlage".
"Im Rahmen von Arbeiten am Reaktordruckbehälter am Montag, den
15.05.2006, löste sich eines von 61 vorhandenen Steuerelementen nicht von
seinem Antrieb und wurde beim Anheben des Reaktordruckbehälterdeckels mit
hochgezogen. Der Anhebevorgang wurde daraufhin zunächst abgebrochen. Das
Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Zustand der Anlage. Nach
erfolgter Ursachenklärung wurde das betroffene Steuerelement gelöst und
abgesetzt."
Hintergrund: Steuerstäbe oder auch
Regelstäbe werden in einem Atomreaktor eingesetzt, um die atomare
Kettenreaktion zu kontrollieren und dessen Leistung zu regeln. Der
Regelstab eines Druckwasserreaktors besteht normalerweise aus einem stählernen
Hüllrohr, das neutronenabsorbierendem Material (meist Cadmium-, Gadolinium-,
oder Bor-Verbindungen) enthält. Je tiefer die Steuerstäbe in den Reaktorkern
eingefahren werden, desto mehr Neutronen werden absorbiert und die Leistung des
Reaktors sinkt. Durch das vollständige Einfahren der Steuerstäbe kann die
Kettenreaktion völlig unterbunden und der Atomreaktor abgeschaltet werden. (So
die Theorie.) In jedes Brennelement können mehrere Steuerstäbe über die
Steuerstabführungsrohre eingefahren werden. Die Steuerstäbe eines
Brennelementes werden einzeln baulich zu einem Steuerelement zusammengefaßt.
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13.
Mai 2006
AKW Grohnde für Revision und Brennelementwechsel abgeschaltet
Laut der Pressemitteilung
Nr. 49/2006 des Niedersächsischen Umweltministeriums in
Hannover vom 15.05.06 ist das AKW Grohnde am Sonnabend, dem 13.05.06,
für die Jahresrevision und dem Brennelementwechsel vom Netz genommen
worden.
"Am (vergangenen) Sonnabend wurde das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen
Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision vom Netz
genommen."
Bei dem Brennelementwechsel sollen 44 der insgesamt 193 Brennelemente
in dem Atomreaktor durch neue ausgetauscht werden. Schwerpunkte bei der
diesjährigen Revision sind laut dem Niedersächsischen Umweltministerium
"Inspektionen an zwei Dampferzeugern und deren Heizrohren (Wirbelstromprüfungen)",
"Austausch der Welle einer Hauptkühlmittelpumpe sowie Inspektionen
(Wirbelstromprüfungen) an den vier Hauptkühlmittelpumpenwellen" sowie
"Inspektionen an Erstabsperr-Armaturen des nuklearen Nachkühlsystems".
"Während des Stillstandes sollen 44 der insgesamt 193 Brennelemente des
Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht werden. Wie im vergangenem Jahr werden während
der Revision eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen
sowie kleinere Änderungen durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei:
Inspektionen an zwei Dampferzeugern und deren Heizrohren (Wirbelstromprüfungen),
Austausch der Welle einer Hauptkühlmittelpumpe sowie Inspektionen
(Wirbelstromprüfungen) an den vier Hauptkühlmittelpumpenwellen, Inspektionen
an Erstabsperr-Armaturen des nuklearen Nachkühlsystems."
Von E.ON Kernkraft wird
in einer Pressemitteilung vom 15.05.06 die Revision im AKW
Grohnde bestätigt. Demnach ist der Atommeiler an der Weser in den frühen
Morgenstunden vom 13.05.06 zum 21. Brennelementwechsel und zur jährlichen
Revision abgeschaltet worden.
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde ist am Samstag, den 13. Mai
2006, in den frühen Morgenstunden, zum 21. Brennelementwechsel und zur jährlichen
Revision vom Netz gegangen."
Bei der diesjährigen Revision werden 44 der der insgesamt 193 Brennelemente
durch neue ersetzt. - Schwerpunkte bei der Jahresrevision im AKW
Grohnde sind nach E.ON-Angaben "eine Turbinenrevision, Wirbelstromprüfungen
an Brennelementen und Steuerelementen sowie Wartungsarbeiten an den Hauptkühlmittelpumpen".
"Während der diesjährigen Revision werden 44 der insgesamt 193
Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und
Instandhaltungsprogramm beinhaltet in diesem Jahr eine Turbinenrevision,
Wirbelstromprüfungen an Brennelementen und Steuerelementen sowie
Wartungsarbeiten an den Hauptkühlmittelpumpen."
E.ON Kernkraft erklärt in ihrer Pressemitteilung, daß die
hohe Stromerzeugungsmenge des AKW Grohnde ein "Indiz für
eine sicherheitsbewusste, qualifizierte und hoch motivierte Betriebsmannschaft
als auch für den Einsatz einer hochwertigen Technik" ist.
"Seit dem letzten Revisionsstillstand im Mai 2005 hat die Anlage eine
Strommenge von rund 11 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Die hohe
Erzeugungsmenge der Anlage ist Indiz für eine sicherheitsbewusste,
qualifizierte und hoch motivierte Betriebsmannschaft als auch für den Einsatz
einer hochwertigen Technik."
Der Öffentlichkeit wird von E.ON Kernkraft natürlich verschwiegen,
daß es nach den vier Quartalsberichten 2005 zu den "Meldepflichtigen
Ereignissen in Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen in der Bundesrepublik
Deutschland" vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Jahr
2005 im AKW Grohnde 12 "meldepflichtige Ereignisse" gegeben
hat, darunter "Schwergängigkeit einer Notzwischenkühlpumpe"
(15.03.05), "Einschaltversagen bei manueller Anforderung einer Nachkühlpumpe
während des Flutens der Reaktorgrube" (16.05.05),
"Reaktorschnellabschaltung nach Störung an einer betrieblichen
0,4-kV-Blockschiene" (11.07.05), "Reaktorschnellabschaltung nach Störung
in der Turbinenregelung" (24.07.05), "Einschaltversagen einer
Zwischenkühlpumpe bei Wiederkehrender Prüfung" (17.10.05), ...
Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 14.05.05 bis
zum 29.05.05, dabei wurden u.a. 48 der der insgesamt 193 Brennelemente im
Atomreaktor durch neue ersetzt.
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27.
April 2006
Erster Castor im Standort-Zwischenlager am AKW Grohnde eingelagert
Das
Niedersächsische Umweltministerium gibt in seiner Pressemitteilung
Nr. 42/2006 vom 27.04.06 bekannt: Am Standort des AKW Grohnde ist
heute (27.04.06) das zweite niedersächsische
Standort-Zwischenlager nach 28 Monaten Bauzeit mit der Einlagerung eines
Castors vom Typ V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen in Betrieb
genommen worden. Zuvor waren an dem Atommüll-Behälter "alle
vorgeschriebenen Messungen in Bezug auf Dichtheit, Kontaminationsfreiheit und
Strahlungsüberwachung vorgenommen" worden.
Im September dieses Jahres ist laut dem Umweltministerium in
Hannover eine "weitere Beladekampagne für das Zwischenlager
geplant".
"Nach einer Errichtungszeit von gut 28 Monaten wurde heute
(Donnerstag) am Standort des Kernkraftwerkes Grohnde das zweite niedersächsische
Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente in Betrieb genommen. Der erste Behälter
des Typs CASTOR®V/19 wurde eingelagert, nachdem alle vorgeschriebenen Messungen
in Bezug auf Dichtheit, Kontaminationsfreiheit und Strahlungsüberwachung
vorgenommen worden sind. Die gesamte Beladung wurde von unabhängigen Gutachtern
sowie in Teilen auch vom Niedersächsischen Umweltministerium begleitet. Im
September ist eine weitere Beladekampagne für das Zwischenlager geplant."
"Das Zwischenlager am Standort des Kernkraftwerks Grohnde wurde am
20.12.2002 vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt und ist für maximal 100
Behälterstellplätze ausgelegt. Die Genehmigung wurde auf 40 Jahre, beginnend
mit der ersten Einlagerung, befristet."
In einer Pressemitteilung vom
27.04.06 wird von E.ON Kernkraft die Inbetriebnahme des
Standort-Zwischenlagers Grohnde am 27.04.06 mit der Einlagerung
des ersten Castors vom Typ V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen bestätigt.
Demnach wurde der Behälter "in der letzten Woche unter Aufsicht
verschiedener Gutachter und der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde
beladen".
Noch in diesem Jahr sollen laut E.ON Kernkraft weitere Atommüll-Behälter
im Standort-Zwischenlager Grohnde abgestellt werden.
"Am
Standort des Gemeinschaftskernkraftwerks Grohnde ist heute das Zwischenlager mit
der Einstellung des ersten Castor V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen in
Betrieb genommen worden. Der Behälter wurde in der letzten Woche unter Aufsicht
verschiedener Gutachter und der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde
beladen. Weitere Behälter sollen in diesem Jahr folgen."
In dieser Pressemitteilung wird von E.ON Kernkraft ein Rückblick auf
die 'Entstehungsgeschichte' dieses Zwischenlagers gegeben: Im Dezember 2002
wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz die atomrechtliche Genehmigung
erteilt, maximal 100 Atommüll-Behälter für "höchstens 40 Jahre"
einzulagern. Im Oktober 2003 folgte demnach die baurechtliche
Genehmigung, mit den Bauarbeiten für die Atommüll-Lagerhalle wurde
"umgehend begonnen". Die sogenannte "Kalterprobung",
also die Einlagerung eines Leerbehälters "mit allen notwendigen
Schritten" erfolgte im März 2006.
Gegenüber
der Öffentlichkeit erklärt E.ON Kernkraft, daß das "Einlagern
von Brennelementbehältern in Lagergebäuden keine Premiere in Deutschland ist".
- Denn: Im "zentralen Zwischenlager in Gorleben" werden
"abgebrannte Brennelemente seit 1995 verwahrt", am AKW
Lingen ist das Zwischenlager seit 2002 in Betrieb - dort stehen
nach Angabe von E.ON Kernkraft "inzwischen 21 Behälter". Das Zwischenlager
in Brunsbüttel wurde am ersten Februarwochenende 2006
in Betrieb genommen und Ende Februar dieses Jahres wurde im Zwischenlager
Grafenrheinfeld ebenfalls erstmals ein Atommüll-Behälter eingelagert.
Nach
der vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 20.12.02
ausgesprochenen atomrechtlichen Genehmigung 'Aufbewahrung abgebrannter
Brennelemente in Zwischenlagern' dürfen in der Atommüll-Lagerhalle auf
dem AKW-Gelände von Grohnde bis zu 100 CASTOR V/19-Behälter mit
je 19 abgebrannten Brennelementen abgestellt werden. Insgesamt dürfen
dort bis zu 1000 Tonnen Atommüll für (erstmal?) maximal 40
Jahre lagern. - Ursprünglich hatte der Betreiber E.ON Kernkraft die
Einlagerung von 1200 Tonnen Atommüll beantragt.
Gegen das Zwischenlager Grohnde wurden über 9000 Einwendungen
erhoben.
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07.
November 2005
Ausfall
einer Pumpe zur Kühlung des Abklingbeckens im AKW Grohnde
E.ON Kernkraft
gibt in einer Pressemitteilung vom 11.11.05 bekannt: Am 07.11.05
kam es im AKW Grohnde zum "Ausfall" einer "Beckenkühlpumpe".
Die Ursache für die Panne ist laut E.ON Kernkraft ein "Lagerschaden"
an der Kühlpumpe gewesen. Zur Fehlerbehebung sei das defekte Lager "unverzüglich"
ausgetauscht worden.
Die "Beckenkühlpumpe"
ist Bestandteil eines sogenannten Beckenkühlstranges, mit dem das Wasser im
Abklingbecken gekühlt wird. Im Abklingbecken werden bekanntlich die hochradioaktiven,
abgebrannten Brennelemente gelagert, die Wärme abgeben. Ein
Abklingbecken verfügt aus Sicherheitsgründen über mehrere (häufig drei)
Beckenkühlstränge.
Das Abklingbecken im AKW
Grohnde wurde damnach während der Reparatur der defekten Kühlpumpe "durch
einen anderen Strang des Beckenkühlsystems" gekühlt. Das
"Vorkommnis" im AKW Grohnde hatte laut E.ON Kernkraft "keine
Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".
"Im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde kam es am 07. November 2005 zum
Ausfall einer Beckenkühlpumpe.
Das
Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage. Als
Ursache wurde ein Lagerschaden festgestellt. Zur Fehlerbehebung wurde das
defekte Lager unverzüglich ausgetauscht. Während der Reparatur erfolgte die Kühlung
des Brennelementlagerbeckens durch einen anderen Strang des Beckenkühlsystems."
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21.
Oktober 2005
Störung an einer Pumpe im Zwischenkühlsystem
des AKW Grohnde
Nach einer Pressemitteilung von E.ON Kernkraft am
21.10.05 ist es in dem AKW Grohnde zu einer "Störung" an
einer "Pumpe in einem Zwischenkühlsystem" des Atommeilers
gekommen:
"Störung an einer Pumpe in einem Zwischenkühlsystem. -
Die Störung wurde vom Fachpersonal des Kraftwerks unverzüglich behoben.
Die im Anschluss durchgeführte Überprüfung bestätigte die einwandfreie
Funktion der Pumpe.
"
Über die Ursache von dieser "Störung" wird von E.ON keine
Aussage gemacht.
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24. Juli 2005
AKW Grohnde nach Reaktorschnellabschaltung wieder kurzfristig vom Netz
Zum zweiten Mal innerhalb
von 14 Tagen ist das AKW Grohnde an der Weser durch eine "Störung"
und anschließender Reaktorschnellabschaltung kurzzeitig abgeschaltet worden!
Die neue "Störung" im AKW Grohnde war am 25.07.05 von E.ON
Kernkraft in einer Pressemitteilung bekannt gegeben worden. Demnach war
am 24.07.05 eine "Störung in der Turbinenregelung"
aufgetreten, wodurch die Sicherheitssysteme im folgenden "auslegungsgemäß"
eine "Reaktorschnellabschaltung" ausgelöst haben.
Allerdings war die Atomanlage auch diesmal nur kurzfristig außer Betrieb:
"Nach erfolgter Ursachenklärung" und "anschließender
Fehlerbehebung" ist das AKW Grohnde "seit Mitternacht" vom
25.07.05 wieder am Netz. - Über die genauen Ursachen, die zu diesem neuen
'Vorkommnis' geführt haben, wird von E.ON erneut keine Aussage
gemacht...
"Am 24.07.2005 kam es
im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zu einer Störung in der Turbinenregelung.
Im weiteren Verlauf wurde durch die Sicherheitssysteme eine
Reaktorschnellabschaltung ausgelöst. Die Anlage reagierte auslegungsgemäß.
Nach erfolgter Ursachenklärung und anschließender Fehlerbehebung befindet sich
das Gemeinschaftswerk Grohnde seit Mitternacht wieder am Netz."
(Bereits am 11.07.05 war
es im AKW Grohnde zu einer "störungsbedingten Reduzierung der
Speisewassermenge zu den Dampferzeugern" gekommen, wodurch die
Atomanlage "auslegungsgemäß" mit einer
"Reaktorschnellabschaltung" heruntergefahren worden war.)
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11. Juli 2005
AKW Grohnde nach Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz
Von E.ON Kernkraft wird am
12.07.05 in einer Pressemitteilung ein neues 'Vorkommnis' im AKW
Grohnde bekannt gegeben: Demnach war das AKW Grohnde gestern Vormittag, am
11.07.05, nach einer Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz. Laut E.ON
Kernkraft kam es dort zu einer "störungsbedingten Reduzierung der
Speisewassermenge zu den Dampferzeugern". Dadurch sei die Atomanlage
"auslegungsgemäß" mit einer "Reaktorschnellabschaltung"
heruntergefahren worden. Allerdings nur kurzfristig: "Nach erfolgter
Ursachenklärung" ist das AKW Grohnde am 12.07.05 morgens "kurz nach
Mitternacht" wieder ans Netz gegangen. - Über die genauen Gründe, die zu
diesem 'Vorkommnis' führten, schweigt E.ON sich aus...
"Am Vormittag des 11.
Juli 2005 kam es im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde durch eine störungsbedingte
Reduzierung der Speisewassermenge zu den Dampferzeugern zu einer
Reaktorschnellabschaltung. Die Anlage reagierte auslegungsgemäß. Das
Kernkraftwerk befindet sich nach erfolgter Ursachenklärung seit kurz nach
Mitternacht wieder am Netz."
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29. Mai
2005
AKW Grohnde nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz
Das AKW Grohnde ist nach einer
Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 30.05.05 seit Beendigung der
Jahresrevision und dem Brennelementwechsel am dem 29.05.05 wieder am Netz.
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit gestern (Sonntag,
den 29.05.2005) wieder Strom in das Netz, nachdem die zuständige Aufsichtsbehörde
dem Wiederanfahren zugestimmt hat."
Das AKW Grohnde war am 14.05.05 zur Revision und dem 20.
Brennelementwechsel "planmäßig" abgeschaltet worden, dabei
wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. - Nach
Aussage von E.ON beinhaltete das "umfangreiche Inspektions- und
Instandhaltungsprogramm" u.a. die "Überprüfung von Ventilen des
nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs" während der Revision.
"Die Anlage war am 14. Mai 2005 planmäßig zum 20. Brennelementwechsel
und zur jährlichen Revision abgeschaltet worden. Während der Revision wurden
48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche
Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltete auch wieder die Überprüfung
von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs."
Während der Revision im AKW Grohnde wurden laut E.ON mehrere "Befunde"
festgestellt, darunter eine defekte Nachkühlpumpe und "geringfügige
Befunde" an zwei Steuerstäben. (Vom Niedersächsischen
Umweltministerium hingegen werden diese "geringfügigen
Befunde" konkret als "Haarrisse" bezeichnet. Dazu
unten mehr.)
- "Im Rahmen vorbereitender Arbeiten für den Brennelementwechsel wurde
festgestellt, dass sich eine von vier redundanten Nachkühlpumpen nicht
wieder einschalten ließ. Als Ursache wurde ein defekter Leistungsschalter
ermittelt. Zur Fehlerbehebung ist der betroffene Leistungsschalter gegen einen
Reserveleistungsschalter ausgetauscht worden. Die Nachkühlpumpe stand somit
wieder zur Verfügung."
- "Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung im Reaktorschutzsystem wurde
eine defekte elektronische Baugruppe festgestellt. Die betroffene Baugruppe
wurde durch ein Reservebauteil ersetzt."
- "Bei einer Wirbelstromprüfung an 59 Steuerstäben wurden an
zwei Steuerstäben geringfügige Befunde festgestellt. Die Funktion der
Steuerstäbe war nicht beeinträchtigt. Die defekten Stäbe wurden
ausgetauscht."
Vom Niedersächsischen Umweltministerium
wird in der Presseinformation Nr. 50/2005 vom 30.05.05 das Ende der Revision im
AKW Grohnde bestätigt. Laut dem Ministerium wurden während der Revision in
Grohnde in "drei Fällen Befunde" festgestellt:
1. "Einschaltversagen beim Start einer Nachkühlpumpe"
2. "Haarrisse an zwei Steuerelement-Stäben"
3. "Funktionsstörung einer Baugruppe im Reaktorschutzsystem"
Die Ursachen dieser "Funktionsfehler und Schäden" sind nach Aussage
des Ministeriums beseitigt worden.
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14. Mai
2005
AKW Grohnde zur Revision und Brennelementwechsel vom Netz
Nach
einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft GmbH vom 17.05.05 ist
das AKW Grohnde vergangenen Sonnabend, dem 14.05.05,
in den frühen Morgenstunden zur Revision und Brennelementwechsel
vom Netz genommen worden. - Während des Stillstands soll der 20.
Brennelementwechsel durchgeführt werden, dabei werden 48 der insgesamt
193 Brennelemente durch neue ersetzt. Während der Revision werden
routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, laut
E.ON werden in diesem Jahr die Überprüfung von Ventilen des nicht
nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs erfolgen.
"Das
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde ist am Samstag, den 14. Mai 2005 in den frühen
Morgenstunden zum 20. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom
elektrischen Versorgungsnetz getrennt worden."
"Während der diesjährigen Revision werden 48 der insgesamt 193
Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und
Instandhaltungsprogramm beinhaltet in diesem Jahr auch wieder die Überprüfung
von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs. Hierbei kam es
beim Abfahren der Anlage zum Austritt von Wasserdampf über die
Sicherheitsventile der Anlage."
In
einer Pressemitteilung (Nr. 44/2005)
vom
Niedersächsischen Umweltministerium ist am 17.05.05 die
Abschaltung vom AKW Grohnde zur Revision und Brennelementwechsel bestätigt
worden. Zu den anstehenden Revisionsarbeiten in dem Atommeiler schreibt das
Umweltministerium in Niedersachsen: "Vordergrund
steht dabei die turnusmäßig fällige Leckratenprüfung am
Reaktorsicherheitsbehälter. Diese Prüfung wird alle vier Jahre vorgenommen und
dient dem Nachweis der Dichtheit der Sicherheitshülle im unterstellten Kühlmittelverluststörfall."
Wie
lange das Atomkraftwerk an der Weser abgeschaltet bleibt, wird von keiner Seite
mitgeteilt.
Seit dem 15.03.05
hat es im AKW Grohnde zwei 'Vorkommnisse' gegeben, die E.ON in
Pressemitteilungen bekannt gegeben hat:
18.
April 2005: "Im Kernkraftwerk Grohnde wurde am 18.04.2005 ein
Defekt eines Regelventils in einem Hilfssystem für den Reaktorkühlkreislauf
festgestellt. Daraufhin wurde manuell auf das in Reserve stehende Ventil
umgeschaltet."
22. März 2005: "Im Kernkraftwerk Grohnde wurde
am 22. März 2005 im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung im Notspeisesystem
festgestellt, dass beim Start eines Notstromdiesels die für die Systemkühlung
erforderliche Umwälzpumpe nicht ordnungsgemäß startete. Als Ursache wurde
eine defekte elektronische Baugruppe ermittelt. Die betroffene Baugruppe wurde
ausgetauscht."
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15. März
2005
Technische Probleme mit einer Zwischenkühlwasserpumpe
Von E.ON Kernkraft wird in einer
Pressemitteilung vom 17.03.05 bekannt gegeben, daß am 15.03.05 im AKW Grohnde
eine "Schwergängigkeit
einer Zwischenkühlwasserpumpe" festgestellt worden war. Die
fehlerhafte Pumpe wurde daraufhin überprüft und wieder instandgesetzt.
"Am 15.03.2005 wurde nach einem Probelauf im Anschluss an
Wartungsarbeiten an einem von vier Notstromdieseln eine Schwergängigkeit einer
Zwischenkühlwasserpumpe festgestellt. Die Pumpe wurde einer Inspektion
unterzogen und die auslegungsgemäßen Laufeigenschaften wieder hergestellt. Das
Vorkommnis hatte keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der
Anlage."
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09. März
2005
Notstromdiesel startete bei Überprüfung nicht rechtzeitig
Nach
einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 09.03.05 ist im AKW
Grohnde einer von vier Notstromdieseln bei einem Funktionsprobelauf nicht
rechtzeitig angesprungen: "Nach vorbeugenden Instandhaltungsarbeiten
wurde ein Funktionsprobelauf an einem von vier Notstromdieseln durchgeführt.
Der Start dieses Notstromdiesels erfolgte aufgrund einer Öffnungsverzögerung
des Hauptanlassventils nicht in der vorgesehenen Zeit. Zwischenzeitlich wurde
das Hauptanlassventil ausgetauscht. Die Ursache für die verzögerte Öffnungsfunktion
des Hauptanlassventils wird derzeit ermittelt. Das Vorkommnis hatte keinerlei
Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage."
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22. Juli
2004
AKW Grohnde durch Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz
Am Donnerstag, den 22.07.04, ist das AKW
Grohnde durch eine Turbinen- und Reaktorschnellabschaltung
kurzfristig vom Netz gegangen.
In einer Pressemitteilung informierte E.ON Kernkraft jedoch erst am
28.07.04 die Öffentlichkeit über dieses 'Vorkommnis'.
Demnach ist eine der beiden in Betrieb befindlichen Hauptspeisewasserpumpen
durch den Aggregateschutz automatisch abgeschaltet worden. Nicht
funktioniert hat jedoch eine automatisches Umschaltung auf eine Reservepumpe,
um den Ausfall einer der beiden Hauptspeisewasserpumpen zu kompensieren.
(Eigentlich hätte dieses Umschalten auch manuell möglich gewesen
sein müssen. Scheint in Grohnde aber nicht erfolgt zu haben: Denn von E.ON
Kernkraft wird darüber nichts mitgeteilt...)
Der Atomreaktor in Grohnde ist daraufhin erst einmal auf halbe Leistung
heruntergefahren worden, um weiter am Netz bleiben zu können. - Was
aber nicht ausgereicht hat: Durch den Ausfall von einer der beiden
Hauptspeisewasserpumpen bedingt muß die Atomanlage einen kritischen
Betriebszustand erreicht haben, bei dem sowohl die Turbinen- als auch die
Reaktorschnellabschaltung ausgelöst worden sind. Dadurch ging das AKW Grohnde
dann vom Netz...
"Am Nachmittag des
22.07.2004 wurde eine der beiden in Betrieb befindlichen Hauptspeisewasserpumpen
über den Aggregateschutz automatisch abgeschaltet. Dabei wurde nicht
automatisch auf die Reservepumpe umgeschaltet. Im weiteren Verlauf erfolgte zunächst
eine Reduzierung der Reaktorleistung auf ca. 50 Prozent und anschließend wurden
Reaktor- und Turbinenschnellabschaltung ausgelöst."
Nach
"erfolgter" Ursachenklärung" ist der Atommeiler in Grohnde dann
wieder angefahren worden und am 23.07.04 in den frühen Morgenstunden wieder
ans Netz gelassen worden.
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19.
Juli 2004
AKW Grohnde nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz
Das AKW Grohnde ist am Montag,
den 19.07.04, nach der Revision und dem damit verbundenen
Brennelementwechsel wieder ans Netz gegangen. Dies wird von E.ON
Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 19.07.04 bekannt gegeben. Während
des Brennelementwechsels sind "48 der insgesamt 193 Brennelemente"
im Atomreaktor ausgetauscht worden. - Bei der Jahresrevision wurden u.a. "detaillierte
Wartungsarbeiten am Generator, Ultraschallprüfungen am Reaktordruckbehälter
und Wirbelstromprüfungen an Dampferzeugern durchgeführt". - Nach der
Mitteilung von E.ON Kernkraft befindet sich die Atomanlage im "guten
Zustand"... Hat mensch anderes erwartet?!
In der Presseinformation Nr. 81/2004 vom 19.07.04 wird vom Niedersächsischen
Umweltministerium in Hannover wird das Wiederanfahren vom AKW Grohnde bestätigt.
- In Grohnde sind
demzufolge bei der Revision "in drei Fällen Befunde
festgestellt" worden, "die dem Umweltministerium nach der
Meldekategorie N (Normal) fristgerecht angezeigt wurden": "Das
Nichtschließen einer Absperrklappe im nuklearen Zwischenkühlsystem, das
Nichtschließen eines Volllastspeisewasserschiebers und ein Federbruch an einem
Sicherheitsventil. Die Ursachen dieser Funktionsfehler und Schäden wurden
beseitigt."
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28. Juni 2004
AKW Grohnde zur Revision und Brennelementwechsel vom Netz
Das
AKW Grohnde ist am Montag, den 28.06.04, nach einer Pressemitteilung
von E.ON Kernkraft am 28.06.04 zur Jahresrevision und zum 19.
Brennelementwechsel vom Netz genommen worden. - Während des
Brennelementwechsels sollen 48 der 193 Brennelemente ausgetauscht werden.
Bei der Revision, die zuletzt im Juni 2003 erfolgt ist, sollen u.a. detaillierte
Wartungsarbeiten am Generator, Ultraschallprüfungen am Reaktorsdruckbehälter und
Wirbelstromprüfungen an Dampferzeugern durchgeführt werden.
"Das
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde ist heute zum 19. Brennelementwechsel und zur
planmäßigen Jahresinspektion vom Netz gegangen." ... "Während der
diesjährigen Revision werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue
ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm ...
beinhaltet in diesem Jahr unter anderem detaillierte Wartungsarbeiten am
Generator, Ultraschallprüfungen am Reaktorsdruckbehälter und Wirbelstromprüfungen
an Dampferzeugern."
Nach
der Pressemitteilung Nr. 71/2004
vom
Niedersächsischen Umweltministerium vom 28.06.04 ist das AKW Grohnde
allerdings schon am Sonntag, den 27.06.04, vom Netz genommen worden.
Wie lange der Atommeiler in Grohnde abgeschaltet bleibt, wird nicht mitgeteilt.
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14. Juni 2003
AKW Grohnde nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz
Nach einer Pressemitteilung der
E.ON Kernkraft vom 16.06.04 ist im AKW Grohnde die Revision und der
Brennelementwechsel beendet worden. Die Atomanlage ist demnach wieder am Netz.
"Das
Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit Samstag (14.06.2003) wieder Strom
ins Netz, nachdem die Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat.
Die Anlage war am 28. Mai 2003 planmäßig zum 18. Brennelementwechsel und zur
Durchführung von Inspektionen abgeschaltet worden. Während des Stillstands
wurden 56 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns durch neue
ersetzt. Die Überprüfung der technischen Systeme auf Sicherheit und
Funktionstüchtigkeit bestätigte den sehr guten Zustand der Anlage."
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28. Mai 2003
AKW Grohnde zur Revision und Brennelementwechsel vom Netz
Von E.ON Kernkraft wird
in einer Pressemitteilung vom 28.05.04 gemeldet, daß das AKW Grohnde "heute
[28.05.04] zum 18. Brennelementwechsel und zur planmäßigen
Jahresinspektion außer Betrieb genommen" worden ist. - "Während
der Stillstandszeit in der planmäßig 56 der insgesamt 193 Brennelemente des
Reaktorkerns ersetzt werden, wird ein umfangreiches Inspektions- und
Instandhaltungsprogramm durchgeführt. Dabei werden unter Aufsicht des TÜV und
der Genehmigungsbehörde die technischen Systeme insbesondere auf Sicherheit und
Funktionstüchtigkeit untersucht. ... Zu den Inspektionsmaßnahmen gehören
Ultraschallprüfungen an unterschiedlichen Komponenten sowie
Instandhaltungsarbeiten an verschiedenen Pumpen. Außerdem erfolgt die Überprüfung
von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs an den vier
Dampferzeugern. Hierbei kommt es, zum Beispiel beim Abfahren des Kernkraftwerks
zum Austritt von Wasserdampf über die Sicherheitsventile der Anlage."
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Anfang
März 2003
Vorfall beim
Umsetzten von unbestrahlten Brennelementen
Im AKW Grohnde
hat es Anfang März 2003 beim Umsetzen von unbestrahlten Brennelementen einen
'Vorfall' gegeben. Die E.ON Kernkraft hatte zu diesem 'Ereignis’ am 05.03.03
ein Pressemitteilung herausgegeben.
Klemmer in der Lademaschine
Nach den Darstellungen von E.ON
wurde "während des Umsetzens von unbestrahlten
Brennelementen mit der Lademaschine im Brennelementlagerbecken ein Brennelement
nicht in die vorgesehene Position abgesetzt, sondern wieder in die Lademaschine
eingezogen."
Damit nahm das 'Ereignis' von dem Klemmer seinen weiteren
Verlauf: "Während des Vorgangs, das nächste Brennelement aufzunehmen, ist
das noch in der Lademaschine befindliche Brennelement irrtümlich auf dieses
Brennelement aufgesetzt worden." - Wo schon ein Brennelement in der
Lademaschine drin ist, passt kein zweites mehr rein! Aber in Grohnde haben
die mal wieder Schwein gehabt:
"Die Lademaschine wurde daraufhin über eine
Schutzeinrichtung funktionsgerecht abgeschaltet und verriegelt", so E.ON
weiter. - Sonst wären wohl beide unbestrahlten Brennelemente tüchtig
zusammengestaucht worden...
Vorläufiges(?) Ende der Panne: "Im weiteren Verlauf
wurde das Brennelement ordnungsgemäß in die vorgesehene Position gebracht.
Vorsorglich wird eine umfassende Inspektion der beiden betroffenen unbestrahlten
Brennelemente durchgeführt." - Ob die beiden unbestrahlten Brennelemente
bei der Kollision in der Lademaschine unbeschädigt geblieben sind? – Darüber
hüllte sich die E.ON in Schweigen...
Versagt der Abschaltmechanismus der Lademaschine bei einem
'Ereignis' dieser Art bei bestrahlten (also abgebrannten) Brennelementen, so ist
ein Leckschlagen der Hülle um die Brennstäbe darin recht wahrscheinlich.
Damit erfolgt ein Austritt von radioaktiven Stoffen (vor allem sind da die bei
der Kernspaltung entstehenden radioaktiven Isotope der Edelgase Argon, Xenon und
Krypton zu nennen) in der Halle vom Brennelement-Lagerbecken innerhalb des
AKWs...
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20.
Dezember 2002
Standort-Zwischenlager am AKW Grohnde genehmigt
Das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) hat am 20.12.2002 am AKW Grohnde ein
Standort-Zwischenlager genehmigt.
Gemäß der erteilten Genehmigung dürfen
in der Lagerhalle auf dem AKW-Gelände bis zu 100 Castor-Behälter
mit zusammen maximal 1.000 Tonnen Atommüll ('Schwermetall’)
lagern.
Die erteilte Genehmigung
gestattet nach BfS-Angaben auch Reparaturarbeiten im
Kraftwerksgebäude von Grohnde. Dort können bei den verschlossenen Behältern
Dichtungen ausgetauscht werden. Zudem darf beim Versagen einer
Dichtung auch ein weiterer zusätzlicher Deckel aufgeschweißt werden.
Das
Standort-Zwischenlager in Grohnde soll nach seiner Fertigstellung
"Transporte aus dem AKW Grohnde in die Wiederaufarbeitung überflüssig"
machen. - Bereits am 17.11.2002 Jahres hatte das BfS am AKW Lingen (Emsland) ein
erstes Standort-Zwischenlager genehmigt. Der erste Castor vom Typ CASTOR V/19 wurde schon
am 10.12.2002 dort "zwischengelagert".
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