Chronik: AKW Grohnde

Kurzübersicht
Standort 31857 Emmerthal
Betreiber Gemeinschaftskraftwerk Grohnde GmbH
 (Gesellschafter: 83,3% E.ON Kernkraft , 16,7% Stadtwerke Bielefeld)
Inbetriebnahme 01. September 1984
Reaktortyp Druckwasserreaktor (DWR) der 1300 MW-Baulinie / Siemens (KWU)
AKW-Leistung 3900 MW therm / 1430 MW el brutto / 1360 MW el netto
Anzahl der Brennelemente im Reaktor 193
Brennelemente-Einsatz Uran-Brennelemente (BE) mit bis zu 4 Gew-% Uran-235 Anreicherung
Mischoxid-Brennelemente (MOX-BE) (reaktivitätsäqivalent zu 4 Gew-% angereichertem
  Uran-BE)
Einsatzbereich Grundlastkraftwerk

 

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(Letzte Aktualisierung: 29.03.2013

 AKW Grohnde 
27. März 2013
AKW Grohnde: Bei der diesjährigen Revision werden acht MOX-Brennelemente eingesetzt

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt am 27.03.13 in der Pressemitteilung Nr. 22/2013 mit dem Titel "Einsatz von MOX-Brennelementen wird kritisch überprüft - Minister Wenzel: 'Sicherheit hat höchste Priorität'" den Einsatz von acht plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen während der Jahresrevision 2013 im AKW Grohnde an der Weser bekannt:

"Im Zuge der in der Woche nach Ostern anlaufenden Revision im Atomkraftwerk Grohnde wird das Niedersächsische Umweltministerium eine kritische Überprüfung des Einsatzes von MOX-Brennelementen vornehmen. 'Die Sicherheit hat für die niedersächsische Atomaufsicht höchste Priorität', sagte Umweltminister Stefan Wenzel" (Bündnis90/DIE GRÜNEN) "am Mittwoch (heute) in Hannover" in der Pressemitteilung. 'Deshalb gehen wir auch den Hinweisen von Bürgern und Bürgerinitiativen nach.' Die jetzt veranlassten Prüfungen greifen die von der Bürgerinitiative 'Regionalkonferenz Grohnde abschalten' und auch von Greenpeace vorgetragenen kritischen Einwände auf."
"Der Einsatz der MOX-Brennelemente werde auf eventuell gravierende Sicherheitsrisiken hin überprüft", versichert das Umweltministerium in Hannover und teilt dazu weiter mit: "Dazu wird die geplante Beschickung des Reaktorkerns mit MOX-Brennelementen mit einem nur aus Uran-Brennelementen bestehenden Reaktorkern verglichen. Die Überprüfung soll Auskunft darüber geben, ob durch die Verringerung der Anzahl der MOX-Brennelemente bis zum Verzicht auf deren Einsatz ein entscheidender Beitrag zur weiteren Vorsorge gegen Risiken für die Allgemeinheit erreicht werden kann."
"Die jetzt anlaufenden Prüfungen sind nur der vorgezogene erste Schritt einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung der Atomkraftwerke Grohnde und Emsland nach dem Stand von Wissenschaft und Technik", stellt das Niedersächsische Umweltministerium in der Mitteilung fest.
Vom Umweltministerium in Hannover wird mitgeteilt: "Im AKW Grohnde sollen im Zuge der Revision acht MOX-Brennelemente eingesetzt werden, die im vergangenen Jahr in das Kraftwerk transportiert worden sind. Die Entscheidung über einen Einsatz der letzten acht, noch im Kraftwerk lagernden MOX-Brennelemente bei der Revision im kommenden Jahr, wird nicht nur von den Ergebnissen der aktuellen Überprüfung abhängen. In einer zweiten Phase, die im Laufe dieses Jahres erfolgt, wird eine intensivere Prüfung des MOX-Einsatzes durchgeführt, sagte Minister Wenzel."
  

Nach den Angaben der E.ON Energie AG mit Stand vom 29.03.13 soll die Jahresrevision 2013 im AKW Grohnde und der damit verbundene Brennelementwechsel im Zeitraum vom 05.04.13 bis zum 05.05.13 erfolgen: "Liste Ereignisse - Block Grohnde - Kernkraftwerk Grohnde GmbH - Nettonennleistung: 1.360,00 MW - Leistungsminderung: 1.360,00 MW - Ereignisbeginn: 05.04.2013 22:00 - Ereignisende: 09.05.2013 16:00 - Ereignisgrund: Revision"

14. Februar 2013
Anlieferung von zwei neuen Maschinentransformatoren für das AKW Grohnde

"Am vergangenen Wochenende" [09./10.02.13] "wurden zwei neue Maschinentransformatoren für das Kernkraftwerk Grohnde angeliefert", berichtet E.ON Kernkraft am 14.02.13 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Anlieferung von zwei Maschinentransformatoren für das Kernkraftwerk Grohnde". "Die beiden jeweils rund 363 t schweren Aggregate wurden per Schiff über die Weser angeliefert. Sie werden in der kommenden Revision, die für April geplant ist, eingebaut."
"Der Tausch der beiden Transformatoren ist eine vorsorgliche Instandhaltungsmaßnahme. Anzeichen, die einen Tausch erfordert hätten, gab es", laut E.ON Kernkraft in der Mitteilung, "nicht. 'Mit Blick auf das Alter der Transformatoren von über 30 Jahren und der restlichen Laufzeit des Kernkraftwerks erschien uns ein Austausch angemessen', so der Kraftwerksleiter Walter Böwing."
Von E.ON Kernkraft wird dazu erläutert: "Die Transformatoren wandeln die vom Generator im Kraftwerk erzeugte Spannung auf die für das Hochspannungsnetz erforderliche Spannung von 400.000 Volt um. Maschinentransformatoren gehören zum konventionellen Teil der Anlage und befinden sich außerhalb des Maschinenhauses."
"Das Kernkraftwerk Grohnde hat eine elektrische Leistung von 1.430 MW brutto und beschäftigt rund 650 Mitarbeiter. Mit der 13. Novelle des Atomgesetzes verliert das Kernkraftwerk Grohnde seine Berechtigung zum Leistungsbetrieb spätestens zum 31. Dezember 2021", wird von E.ON Kernkraft abschließend mitgeteilt.

Nach den Angaben der E.ON Energie AG mit Stand vom 14.02.13 soll die Jahresrevision 2013 im AKW Grohnde und der damit verbundene Brennelementwechsel im Zeitraum vom 06.04.13 bis zum 07.05.13 erfolgen: "Liste Ereignisse - Block Grohnde, Kernkraftwerk Grohnde GmbH - Nettonennleistung: 1.360,00 MW - Leistungsminderung: 1.360,00 MW - Ereignisbeginn: 06.04.2013 00:00 - Ereignisende: 07.05.2013 00:00 - Ereignisgrund: Revision"

18. November 2012
Zweiter MOX-Transport aus Sellafield am AKW Grohnde eingetroffen

Gegen Mitternacht am Sonntag, dem 18.11.12, sind die beiden Transportfahrzeuge mit den
acht weiteren plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen am AKW Grohnde eingetroffen. - Gegen den MOX-Transport hatte es sowohl in Nordenham, wie auch in der Region um Grohnde, mehrere Proteste und Blockadeaktionen gegeben.
Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' war zuvor, beladen mit acht MOX-Brennelementen für das AKW Grohnde, am 18.11.12 gegen 15:12 Uhr (MEZ), am RoRo-Anleger in Nordenham an der Wesermündung bei Bremerhaven eingetroffen.
Laut gewöhnlich gut informierter Kreise aus Groß Britannien hatte das Transportschiff den britischen Hafen Workington an der Irischen See davor am 13.11.12 gegen Mitternacht verlassen. Das Automatische Identifikationssystem (AIS) des Schiffes wurde auf dem Seeweg, entgegen maritimer Vorschriften, erneut abgeschaltet.
22. April 2012
AKW Grohnde: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

In der Pressemitteilung Nr. 33/2012 mit dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde nach Revision wieder am Netz" gibt am 23.04.12 das Niedersächsische Umweltministerium das Wiederanfahren des AKW Grohnde an der Weser nach Beendigung der Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel bekannt: "Nach Abschluss der diesjährigen Anlagenrevision ist das Kernkraftwerk Grohnde seit Sonntag [22.04.12] wieder am Netz. 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern sind während der Revision, die am 5. April 2012 begonnen hatte, gegen neue ausgetauscht worden. Zudem fand eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen statt."
"In dieser Revision wurden die Brennelemente umfangreich inspiziert. Dabei wurden auch die Niederhaltefedern der Brennelemente bestimmter Fertigungskampagnen überprüft, nachdem im Kernkraftwerk Brokdorf vor Kurzem Defekte festgestellt worden waren." Das Umweltministerium in Hannover teilt dazu mit: "In Grohnde wurden keinerlei Auffälligkeiten festgestellt."
Das Niedersächsische Umweltministerium gibt in der Pressemitteilung bekannt: "Im Zusammenhang mit der Anlagenrevision wurden dem Umweltministerium zwei Befunde als meldepflichtige Vorkommnisse der Kategorie N (normal) angezeigt, die unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala INES eingestuft sind ('Stufe 0'):
Im Rahmen einer Inspektion wurde an einer Kleinleitung einer Hauptkühlmittelpumpe ein Riss identifiziert. Die Leitung wurde getauscht; weiter wurden die notwendigen Vorkehrungen gegen eine Wiederholung getroffen.
Wegen neuer Erkenntnisse aus anderen Anlagen sind während der Revision Dübel eines speziellen Dübeltyps nach neuen Kriterien überprüft worden. Dabei wurden einige nicht spezifikationsgerecht gesetzte Dübel gefunden. Die Sanierung wurde veranlasst und wird in Kürze abgeschlossen."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten wurden vom Niedersächsischen Umweltministerium und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie vom Germanischen Lloyd intensiv kontrolliert und überprüft", wird vom Umweltministerium in Hannover abschließend ausgesagt.

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz"

In einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz" bestätigt E.ON Kernkraft am 23.04.12 das Wiederanfahren des AKW Grohnde nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel: "Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit dem 22. April 2012, 14.28 Uhr, wieder Strom ins Netz. Die Anlage ging am 5. April 2012 zum 28. Brennelementwechsel und der jährlichen Anlagenrevision vom Netz. "
"Während der diesjährigen planmäßigen Revision wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt", teilt der Atomenergie-Konzern mit. "Das Revisionsprogramm umfasste circa 1.000 teilweise sehr umfangreiche Prüfungen und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten."
"Im Revisionszeitraum kamen bis zu 1.600 externe Fachkräfte aus über 100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten." Von E.ON Kernkraft wird versichert: "Die Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte den guten Zustand der Anlage."
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde investierte für die Revisionsarbeiten insgesamt 32 Millionen Euro", betont E.ON Kernkraft in der Mitteilung.
"Im Jahr 2011 war das Kernkraftwerk mit einer Zeitverfügbarkeit von 83,8 % Prozent am Netz und erzeugte in diesem Zeitraum etwa 10 Milliarden Kilowattstunden Strom. Mit dieser Menge könnte die Stadt Hannover circa vier Jahre lang mit Strom versorgt werden. Der Umwelt ersparte das Kernkraftwerk Grohnde damit fast 10 Millionen Tonnen CO2", wird von dem Atomenergie-Konzern in der Pressemitteilung behauptet.

Nach Angaben der E.ON Energie AG am 23.04.12 um 11:26 Uhr betrug die Stromerzeugung im AKW Grohnde am Sa., 21.04.2012: 0 MWh/Tag und am So., 22.04.2012: 6710 MWh/Tag (dies entspricht einer durchschnittlichen Leistung von rund 280 MW). - In der Tabelle "Erwartete verfügbare Leistung Kalenderwoche 17 / 2012" gibt die E.ON Ernergie AG für das AKW Grohnde bekannt: Di., 24.04.2012: 1360 MW LeistungMi., 25.04.2012: 1360 MW Leistung, Do., 26.04.2012: 1360 MW Leistung, Fr., 27.04.2012: 1360 MW Leistung, Sa., 28.04.2012: 1360 MW Leistung und So., 29.04.12: 1360 MW Leistung.
Nach Aussage der E.ON Energie AG
soll die Jahresrevision 2013 und der damit verbundene Brennelementwechsel weiterhin im Zeitraum vom 06.04.2013 bis zum 17.04.2013 durchgeführt werden.

17. April 2012
Riß an einer Leitung des Entwässerungssystems sowie fehlerhafte Dübelverbindungen im AKW Grohnde festgestellt

Für die Durchführung der Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel ist das AKW Grohnde an der Weser am 05.04.12 abgeschaltet worden. - Bei den Revisionsarbeiten in dem Atommeiler wurden bislang ein Riß an einer Leitung des Entwässerungssystems sowie fehlerhafte Dübelverbindungen festgestellt.

Über die beiden 'Meldepflichtigen Ereignisse' im AKW Grohnde wird von E.ON Kernkraft am 17.04.12 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde" bekannt gemacht:
"Im Rahmen der zurzeit stattfindenden Revision wurde bei einem planmäßigen Inspektionsprogramm im derzeit abgeschalteten Kernkraftwerk Grohnde am 11. April 2012 eine rissartige Anzeige an einer Kleinleitung eines Entwässerungssystems festgestellt", teilt der Atomenergie-Konzern mit. "Die Leitung befindet sich unter Unterdruck, so dass anfallende Wässer nicht austreten können. Der Rohrleitungsabschnitt wird ausgetauscht."
"Weiterhin", so E.ON Kernkraft in der Mitteilung, "wurde im Rahmen einer planmäßigen Inspektion an Dübelverbindungen festgestellt, dass deren Montage nicht mehr aktualisierten Prüfkriterien entsprach. Die betroffenen Verbindungen werden saniert."
Natürlich wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung versichert: "Beide Vorkommnisse hatten keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Die Vorkommnisse liegen", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
"Hintergrund: Die betroffenen Rohrleitungsbereiche in den Leitungen befinden sich im Normalbetrieb auf Unterdruck. Dadurch war der Austritt möglicher anfallender Wässer ausgeschlossen. Die kontinuierliche Betriebsüberwachung im Leistungsbetrieb zeigt keine Hinweise auf Leckagen", wird von dem Atomenergie-Konzern abschließend betont.  

Die E.ON Energie AG kündigt am 21.04.12 mit Stand um 07:35 Uhr unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 21.04.2012 - 21.04.2013" für das AKW Grohnde eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) bis zum 22.04.2012 an. Dann könnte(!) der Atommeiler in Grohnde nach Beendigung der Revision wieder ans Netz gehen.
Von der E.ON Energie AG wird am 17.04.12 mit Stand um 12:35 Uhr unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 17.04.2012 - 17.04.2013" für das AKW Grohnde eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) bis zum 21.04.2012 angekündigt. 
Nach den Angaben der E.ON Energie AG soll die Jahresrevision 2013 und der damit verbundene Brennelementwechsel im Zeitraum vom 06.04.2013 bis zum 17.04.2013 erfolgen.

05. April 2012
AKW Grohnde: Zur Revision und dem Brennelementwechsel vom Netz

Das AKW Grohnde an der Weser ist am 05.04.12 für die Durchführung der jährlichen Revision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel für voraussichtlich etwa zwei Wochen abgeschaltet worden. Während der diesjährigen Revision sollen 48 abgebrannte Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt werden.

"Am heutigen Donnerstag, 5. April, wird das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) zur jährlichen Anlagenrevision mit Brennelementewechsel für etwa zwei Wochen vom Netz genommen", gibt das Niedersächsische Umweltministerium in der "Pressemitteilung 30/2012" unter dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde geht für zwei Wochen vom Netz" am 05.04.12 bekannt.
"Die Revision", so das Umweltministerium in Hannover, "ist vorwiegend durch routinemäßige Instandhaltungsarbeiten und wiederkehrende Prüfungen sowie kleine Änderungen zur Optimierung der Anlage und ihres Betriebs gekennzeichnet."
Das Niedersächsische Umweltministerium teilt dazu weiter mit: "Während des Stillstands werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue ausgetauscht und bereits eingesetzte Brennelemente inspiziert. Außerdem werden zahlreiche Prüfungen an sicherheitstechnisch wichtigen Rohrleitungen und Komponenten durchgeführt."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft", so der Wortlaut der Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums abschließend.

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 28. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz"

Von E.ON Kernkraft wird am 05.04.12 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 28. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz" bekannt gegeben: "Am Morgen des 5. April 2012 ging das Kernkraftwerk Grohnde planmäßig zum 28. Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
"Während der diesjährigen planmäßigen Revision werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Brennelemente ersetzt", teilt der Atomenergie-Konzern weiter mit. "Das Revisionsprogramm umfasst über 1.000 z. T. sehr umfangreiche Prüfungen und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten."
"Im Revisionszeitraum kommen bis zu 1.600 externe Fachkräfte aus über 100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachen alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten." Von E.ON Kernkraft wird in der Mitteilung betont: "Insgesamt investiert das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 32 Millionen Euro."
"Im Jahr 2011 war das Kernkraftwerk mit einer Zeitverfügbarkeit von 83,4 % am Netz und erzeugte in diesem Zeitraum etwa 10 Milliarden Kilowattstunden Strom. Mit dieser Menge könnte die Stadt Hannover circa vier Jahre lang mit Strom versorgt werden." Von dem Atomenergie-Konzern wird in der Pressemitteilung behauptet: "Der Umwelt ersparte das Kernkraftwerk Grohnde damit fast 10 Millionen Tonnen CO2."

Von E.ON Energie AG wird am 05.04.12 mit Stand um 07:35 Uhr unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 05.04.2012 - 05.04.2013" für das AKW Grohnde eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) für den Zeitraum vom 06.04.2012 bis zum 21.04.2012 angekündigt.

Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 02.05. bis zum 14.06.11, dabei wurden lediglich 20 Brennelemente durch neue ersetzt. - Ein weiterer Brennelementwechsel im AKW Grohnde wurde anschließend im Zeitraum vom 19.11. bis zum 05.12.11 durchgeführt, wobei weitere 20 Brennelemente durch neue ersetzt wurden.

=> Damit ist zur Zeit (05.04.12) in Norddeutschland nur noch das AKW Emsland bei Lingen in Betrieb. - Das AKW Brokdorf ist außer Betrieb, die AKW Brunsbüttel, Krümmel und Unterweser (Esenshamm) dauerhaft abgeschaltet und das AKW Stade stillgelegt und bereits zum Teil abgerissen.

30. März 2012
Transport von M
OX-Brennelementen aus Sellafield ins AKW Grohnde vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) genehmigt

"Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat den Transport der umstrittenen Mox-Brennelemente von der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield nach Grohnde genehmigt", wird am 30.03.12 auf dewezet.net unter der Schlagzeile "Transport von Mox-Brennelementen nach Grohnde genehmigt" gemeldet. In dem Bericht wird dazu u.a. ausgeführt: "Allerdings: Der Einsatz der Mox-Brennelemente sei in der bevorstehenden Revision am Atomkraftwerk Grohnde nicht vorgesehen, meinte auf Nachfrage Dr. Petra Uhlmann, Sprecherin von e.on Kernkraft. Der Reaktor solle am 5. April runtergefahren werden; während der Revision erfolgt auch der Brennelementwechsel. 'Die Transportplanungen werden gegenwärtig mit den beteiligten Sicherheitsbehörden abgestimmt', teilte Uhlmann mit. Zu Terminen könnten keine Angaben gemacht werden.'"

05. Dezember 2011
AKW Grohnde: Nach Brennelementwechsel wieder am Netz

Das AKW Grohnde an der Weser ist nach zwei Anläufen erst seit dem 05.12.11 wieder am Netz. Beim Wiederanfahren des Atommeilers nach dem Brennelementwechsel gab es eine Betriebsstörung: Infolge einer betrieblichen Abschaltung einer Kondensatpumpe im Sekundärkreislauf kam es in dem Atomkraftwerk zu einer Netztrennung und automatischen Schnellabschaltung. Erst nach der Ursachenbehebung konnte das AKW Grohnde erneut mit dem Netz synchronisiert werden.

Dazu wird vom Niedersächsischen Umweltministerium am 05.12.11 in der Pressemitteilung 95/2011 mit dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde nach Kurzstillstand wieder am Netz" bekannt gegeben: "Nach Abschluss der vorsorglich durchgeführten Brennelementinspektion und des damit verbundenen Kurzstillstandes ist das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) seit heute (Montag) wieder am Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums. Im Zuge des Stillstandes - der am 19. November begonnen hatte - wurden 20 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht."
"Während des Kurzstillstandes", so das Umweltministerium in Hannover in der Mitteilung, "kam es zu zwei meldepflichtigen Vorkommnissen, die beide der Meldekategorie N (Normal) und der Stufe 0 unterhalb der siebenstufigen internationalen INES-Skala zuzuordnen sind: Beim Abfahren der Anlage kam es zu einer kurzzeitigen Unterversorgung einer Stromschiene. Der Anfahrvorgang wurde wegen eines zu hohen sekundärseitigen Füllstands durch automatische Schnellabschaltung unterbrochen."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Arbeiten wurden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft", berichtet das Niedersächsische Umweltministerium abschließend.

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist wieder Strom ins Netz"

"Das Kernkraftwerk Grohnde ist seit dem Morgen des 5. Dezember 2011 wieder mit dem Stromnetz verbunden. Die Anlage war am 19. November 2011 für die Inspektion und den Tausch von Brennelementen planmäßig vom Netz getrennt worden", gibt E.ON Kernkraft am 05.12.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist wieder Strom ins Netz" einleitend bekannt.
"Während des Stillstands wurden 20 Brennelemente durch neue ersetzt und die im Reaktor verbleibenden Brennelemente einer Inspektion unterzogen." E.ON Kernkraft zu dem Ergebnis der Inspektion: "Es wurde kein Brennelement mit defekten Brennstäben festgestellt."
Zu der Panne beim Wiederanfahren des Atommeilers in Grohnde teilt der Atomenergie-Konzern mit: "Im Verlauf des Anfahrens kam es bei geringer Leistung zu einer betrieblichen Abschaltung einer Kondensatpumpe im Sekundärkreislauf. Die Anlage wurde dadurch auslegungsgemäß vom Netz getrennt und abgeschaltet. Nach erfolgter Ursachenbehebung konnte die Anlage erneut mit dem Netz synchronisiert werden."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Es wurde der Aufsichtsbehörde angezeigt. Die Einstufung erfolgt in die Meldekategorie 'N'.
"Für die Revisionsarbeiten kamen zusätzlich ca. 500 externe Fachkräfte zum Einsatz", so E.ON Kernkraft. "Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten."

20. November 2011
AKW Grohnde: Kurzzeitige Unterversorgung einer Stromschiene

E.ON Kernkraft gibt erst am 25.11.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Kurzzeitige Unterversorgung einer Stromschiene" zu, daß sich am 20.11.11 im derzeit für einen weiteren Brennelementwechsel abgeschalteten AKW Grohnde an der Weser eine neue Panne ereignet hat

"Das Kernkraftwerk Grohnde ist seit 19. November 2011 für einen Brennelementwechsel und -inspektion außer Betrieb", teilt E.ON Kernkraft darin einleitend mit.
"Im Rahmen des Abfahrens der Anlage kam es am 20. November zu einem Ansprechen der Drehzahlüberwachung und dadurch zu einer Abschaltung von elektrischen Umformern", wird von dem Atomenergie-Konzern in der Pressemitteilung bekannt gegeben. "In drei von vier Stromschienen erfolgte die automatische Umschaltung auf die Reserve-Versorgung bestimmungsgemäß. An einer von vier Stromschienen wurde die Reserve-Versorgung nach einer kurzen Spannungslosigkeit von Hand zugeschaltet. Die Ursache für die nicht erfolgte automatische Umschaltung war ein fehlerhafter Kontakt an einem Schalter." "Das Vorkommnis hatte keine Auswirkung auf den Stillstandsbetrieb", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung versichert.
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Es wurde der Aufsichtsbehörde nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

18. November 2011
AKW Grohnde: Abschaltung des Atommeilers für einen weiteren Brennelementwechsel angekündigt

Das AKW Grohnde an der Weser wird am 19.11.11 u.a. für einen weiteren Brennelementwechsel "planmäßig" abgeschaltet. Dabei sollen 20 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue getauscht werden. Voraussichtlich ab dem 02.12.11 soll der Atommeiler in Grohnde wieder ans Netz gehen. - Bei der diesjährigen Jahresrevision im Zeitraum vom 02.05.11 bis zum 14.06.11 waren statt der angekündigten 44 Brennelemente lediglich 20 gegen neue ausgewechselt worden. - Bereits am 14.06.11 war eine weitere Betriebsunterbrechung des AKW Grohnde zum Jahresende 2011 angekündigt worden, bei der weitere neue Brennelemente nachgeladen werden sollen.

Das Niedersächsische Umweltministerium informiert am 18.11.11 in der Pressemitteilung Nr. 88/2011 mit dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde geht für zwei Wochen vom Netz": "Am (morgigen) Sonnabend [19.11.11] wird das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) für etwa zwei Wochen vom Netz genommen. Im Mittelpunkt des geplanten Kurzstillstands steht die Inspektion sämtlicher Brennelemente, um auf dieser Basis über ihren weiteren Einsatz im folgenden Zyklus zu entscheiden."
"Hintergrund ist, dass in der regulären Anlagenrevision im Mai/Juni diesen Jahres an den Abstandhaltern der Brennelemente Schäden festgestellt wurden, die in zwei Fällen zur Schädigung jeweils eines Eckbrennstabes geführt hatten", wird vom Umweltministerium in Hannover näher ausgeführt. "Daher hatte die Betreiberin als Vorsorgemaßnahme einen Kurzzyklus von sechs Monaten vorgesehen und dafür den Beladeplan komplett geändert."
Seitens der Niedersächsischen Umweltministeriums wird weiter ausgesagt: "Nach den Planungen der Betreiberin [E.ON] werden 20 der insgesamt 193 Brennelemente gegen frische getauscht. Auch wird der Kurzstillstand für routinemäßige Instandhaltungsmaßnahmen an nuklearen und konventionellen Anlagenteilen genutzt werden."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft", teilt das Umweltweltministerium in Hannover abschließend mit.

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde für Brennelementwechsel vom Netz"

"In der Nacht von 18. auf den 19. November 2011 wird das Kernkraftwerk Grohnde für die Inspektion und den Tausch von Brennelementen planmäßig vom Netz getrennt", gibt E.ON Kernkraft am 18.11.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde für Brennelementwechsel vom Netz" bekannt.
"Während des Stillstands", so E.ON Kernkraft in der Mitteilung, "werden 20 Brennelemente durch neue ersetzt. Zusätzlich dazu werden die im Reaktor verbleibenden Brennelemente vorsorglich einer Inspektion unterzogen. Diese Prüfung resultiert aus einem Befund aus dem zurückliegenden Brennelementwechsel im Frühjahr, bei dem an zwei von ca. 45.000 Brennstäben ein geringfügiger Hüllrohrschaden festgestellt wurde. Für die vorsorgliche Inspektion der Brennelemente hat sich die E.ON Kernkraft im Frühjahr entschlossen, die Anlage mit einem verkürzten Zyklus bis Herbst dieses Jahres zu betreiben und hatte dafür den Beladeplan des Reaktorkerns angepasst."
"Für die Arbeiten kommen zusätzlich ca. 500 externe Fachkräfte zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachen alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten."

Von der E.ON Energie AG wird am 18.11.11 unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 18.11.2011 - 18.11.2012" für das AKW Grohnde eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) für den Zeitraum vom 19.11.2011 bis zum 02.12.2011 angekündigt.  

Nach Angaben der E.ON Energie AG am 21.11.11 betrug die Stromerzeugung des AKW Grohnde am 17.11.11: 32156 MWh/Tag, 18.11.11: 31046 MWh/Tag, 19.11.11: 271 MWh/Tag und am 20.11.11: 0 MWh/Tag. Die erwartete verfügbare Leistung des AKW Grohnde beträgt nach Angaben der E.ON Energie AG am 21.11.11 für den Zeitraum vom 22.11. bis 27.11.11: 0 MW.

Nach Aussage der E.ON Energie AG vom 02.12.11 beträgt die erwartete verfügbare Leistung des AKW Grohnde am 03.12.11: 1303 MW und am 04.12.11: 1360 MW.

06. August 2011
Nach dem geänderten Atomgesetz darf das AKW
Grohnde bis Ende 2021 am Netz bleiben

Der sogenannte 'beschleunigte Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland' hat die letzte Hürde genommen: Bundespräsident Christian Wulff (CDU) fertigte am 31.07.11 'nach sorgfältiger Prüfung' der Verfassungsmäßigkeit das 13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes aus, teilte das Bundespräsidialamt in Berlin dazu mit. Auch die sechs Begleitgesetze für die 'Energiewende' unterzeichnete Wulff.
Nach dem katastrophalen Reaktorunfall am 11.03.11 im japanischen Atomkraftwerk Fukushima-Daiichi (AKW Fukushima-1) hatte die deutsche Bundsregierung beschlossen, schneller als geplant - nämlich bis 2022 - aus der Atomenergie auszusteigen und die erst im vergangenen Herbst 2010 beschlossene Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke zurückgenommen.
Die entsprechenden Gesetzesentwürfe hatte der Deutsche Bundestag Ende Juni und der Bundesrat Anfang Juli 2011 gebilligt. Nach deren Verkündung im Bundesgesetzblatt sind die Gesetze in Kraft getreten.

=> Damit bleiben die sechs Atomkraftwerke endgültig vom Netz, die bereits im Zuge des Moratoriums abgeschaltet worden waren: AKW Biblis-A und -B, AKW Isar-1, AKW Neckarwestheim-1, AKW Philippsburg-1 und das AKW Unterweser. Hinzu kommen die Atommeiler in Brunsbüttel und Krümmel, die zum Zeitpunkt des Moratoriums bereits abgeschaltet waren.

Bis zum entsprechenden Jahresende folgen Grafenrheinfeld (2015), Gundremmingen-B (2017), Philippsburg-2 (2019), Grohnde, Gundremmingen-C und Brokdorf (2021) sowie schließlich Isar-2, Emsland und Neckarwestheim-2 (2022).

Das "Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren" (Atomgesetz), AtG, in der Fassung vom 31.07.11 sagt dazu aus::

"§ 7 Genehmigung von Anlagen
(1a) Die Berechtigung zum Leistungsbetrieb einer Anlage zur Spaltung von Kernbrennstoffen zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität erlischt, wenn die in Anlage 3 Spalte 2 für die Anlage aufgeführte Elektrizitätsmenge oder die sich auf Grund von Übertragungen nach Absatz 1b ergebende Elektrizitätsmenge erzeugt ist, jedoch spätestens
1. mit Ablauf des 6. August 2011 für die Kernkraftwerke Biblis A, Neckarwestheim 1, Biblis B, Brunsbüttel, Isar 1, Unterweser, Philippsburg 1 und Krümmel,
2. mit Ablauf des 31. Dezember 2015 für das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld,
3. mit Ablauf des 31. Dezember 2017 für das Kernkraftwerk Gundremmingen B,
4. mit Ablauf des 31. Dezember 2019 für das Kernkraftwerk Philippsburg 2,
5. mit Ablauf des 31. Dezember 2021 für die Kernkraftwerke Grohnde, Gundremmingen C und Brokdorf,
6. mit Ablauf des 31. Dezember 2022 für die Kernkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2."

21. Juli 2011
Leckage an einer Schweißnaht im Abwasseraufbereitungssystem des AKW Grohnde

Im AKW Grohnde an der Weser hat es ein neues meldepflichtiges 'Ereignis' gegebenAm 21.07.11 wurde dort eine Leckage an einer Schweißnaht im Abwassersystem festgestellt.

E.ON Kernkraft gibt darüber erst am 27.07.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Geringfügige Undichtigkeit an einer Schweißnaht im Abwassersystem" bekannt: "Im Rahmen einer routinemäßigen Begehung wurde am 21. Juli 2011 im Kernkraftwerk Grohnde eine geringfügige Tropfleckage an einer Schweißnaht einer Armatur im Abwasseraufbereitungssystem festgestellt. Die Tropfleckage hatte", nach Aussage des Atomenergie-Konzerns, "keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage. Die betroffene Armatur wird saniert."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Es wurde der Aufsichtsbehörde nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."
Als Hintergrundinfo zum Abwasseraufbereitungssystem des AKW Grohnde wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt: "Die während des Betriebs anfallenden Abwässer werden innerhalb des Kraftwerks gesammelt und gegebenenfalls einer Reinigung über eine Abwasserverdampfungsanlage zugeführt. Dabei wird das Wasser so aufbereitet, dass es danach an die Umwelt abgegeben werden kann."

18. Juli 2011
AKW Grohnde: Weiterer Brennelementwechsel ab Mitte November 2011

Am 14.06.11 ging das AKW Grohnde an der Weser nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel wieder ans Netz. - Bei dem Brennelementwechsel wurden 24 Brennelemente weniger ausgetauscht, als beim Beginn der Revision angekündigt. - Ab Mitte November 2011 sollen offensichtlich weitere Brennelemente nachgeladen werden.

Nach übereinstimmenden Angaben des Niedersächsische Umweltministerium (Pressemitteilung Nr. 53/2011 vom 14.06.11) und von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung am 14.06.11 wurden 20 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente im AKW Grohnde während der Revision ersetzt. - Beim Beginn der Revision im AKW Grohnde am 02.05.11 sollten nach Aussage des Niedersächsischen Umweltministerium (Pressemitteilung Nr. 44/2011 vom 02.05.11) und von E.ON Kernkraft dagegen 44 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt werden.
Laut der Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums am 14.06.11 ist zum Jahresende 2011 eine Betriebsunterbrechung im AKW Grohnde geplant, u.a. neue Brennelemente nachzuladen: "Die Inspektionen der Brennelemente (BE) haben Schäden an den Abstandshaltern der BE gezeigt, die in zwei Fällen zu einer Beschädigung je eines Brennstabes geführt haben. Der Wiedereinsatz der beschädigten Brennelemente wird erst nach deren Reparatur erlaubt. Zusätzlich wurde der Beladeplan für den kommenden Betriebszyklus geändert und eine Unterbrechung zum Jahresende 2011 geplant, um neue BE nachzuladen und die notwendigen Vorsorgemaßnahmen gegen Brennstabschäden als Folge der Abstandshalterschäden umzusetzen."

Von E.ON Energie wird am 18.07.11 unter der Tabelle "Erwartete Nichtverfügbarkeiten, Betrachtungszeitraum: 18.07.2011 - 18.07.2012" für das AKW Grohnde eine Nichtverfügbarkeit (also keine Stromproduktion) für den Zeitraum vom 19.11.2011 bis zum 02.12.2011 angekündigt.

=> Offensichtlich wird der Stillstand des AKW Grohnde in dieser Zeitspanne für das Nachladen neuer Brennelemente genutzt.
=> Bei der geplanten Betriebsunterbrechung des AKW Grohnde zwischen dem 19.11.11 und dem 02.12.11 könnten(!) auch die 16 plutonium-haltigen MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield in dem Atomreaktor von Grohnde eingesetzt werden. - Der Transport dieser MOX-Brennelemente aus Sellafield nach Grohnde könnte(!) folglich bereits ab Mitte Oktober dieses Jahres 2010 erfolgen.

Nach den Angaben von E.ON Energie ist die Jahresrevision 2012 mit Brennelementwechsel für den Zeitraum vom 21.04.2012 bis zum 05.05.2012 geplant.

14. Juni 2011
AKW Grohnde: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt am 14.06.11 in der Pressemitteilung Nr. 53/2011 mit dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde nach Revision wieder am Netz" das Wiederanfahren des AKW Grohnde an der Weser nach Beendigung der Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel bekannt: "Nach Abschluss des jährlich notwendigen Brennelementwechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) seit heute (Dienstag) [14.06.11] wieder am Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums. Während des Stillstandes wurden 20 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht."
"In der Revision, die am 2. Mai begonnen hatte, wurden neben routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen größere und zum Teil zeitaufwändige Instandhaltungsarbeiten an nuklearen und sicherheitstechnisch bedeutsamen Anlagenteilen durchgeführt", wird vom Niedersächsischen Umweltministerium weiter mitgeteilt.
Das Niedersächsische Umweltministerium stellt in der Pressemitteilung fest: "Im Rahmen der Revision sind dem Umweltministerium zwei Vorkommnisse nach der Meldekategorie N (Normal) gemeldet worden, sie wurden unterhalb der siebenstufigen internationalen INES-Skala in die Stufe 0 eingeordnet:
1. In anderen Anlagen entdeckte Anrisse an Dichtungsgehäusen der Hauptkühlmittelpumpen waren Anlass, in dieser Revision die baugleichen Dichtungsgehäuse zu inspizieren. Weil auch im KWG [Atomkraftwerk Grohnde] vergleichbare Anzeigen vorlagen, wurden die Dichtungsgehäuse vorsorglich getauscht.
2. Die Inspektionen der Brennelemente (BE) haben Schäden an den Abstandshaltern der BE gezeigt, die in zwei Fällen zu einer Beschädigung je eines Brennstabes geführt haben. Der Wiedereinsatz der beschädigten Brennelemente wird erst nach deren Reparatur erlaubt. Zusätzlich wurde der Beladeplan für den kommenden Betriebszyklus geändert und eine Unterbrechung zum Jahresende 2011 geplant, um neue BE nachzuladen und die notwendigen Vorsorgemaßnahmen gegen Brennstabschäden als Folge der Abstandshalterschäden umzusetzen."

=> Ob bei der geplanten Betriebsunterbrechung des AKW Grohnde zum Jahresende 2011, bei der neue Brennelemente nachgeladen werden sollen, auch plutonium-haltige MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zu Einsatz kommen sollen?Zu dieser Frage gibt das Niedersächsische Umweltministerium in seiner Pressemitteilung am 14.06.11 keine Stellungnahme ab.

E.ON Kernkraft bestätigt das Wiederanfahren des AKW Grohnde nach der Jahresrevision

Von E.ON Kernkraft wird am 14.06.11 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz" das Wiederanfahren des AKW Grohnde nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel bestätigt: "Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit dem 14. Juni 2011, 16:36 Uhr, wieder Strom ins Netz. Die Anlage ging am 2. Mai 2011 zum 26. Brennelementwechsel und der jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
"Während der diesjährigen planmäßigen Revision", so E.ON Kernkraft, "wurden 20 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt. Darunter sind auch die zwei Brennelemente, bei denen an je einem Brennstab ein geringfügiger Hüllrohrschaden festgestellt wurde. Das Revisionsprogramm umfasste circa 1.000 teilweise sehr umfangreiche Prüfungen und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten."
"Im Revisionszeitraum kamen bis zu 1.650 externe Fachkräfte aus über 100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten." Von E.ON Kernkraft wird in der Mitteilung gegenüber der Öffentlichkeit versichert: "Die Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte den guten Zustand der Anlage."
"Seit der letzten Revision im April 2010 war das Kernkraftwerk mit einer Zeitverfügbarkeit von 100 Prozent am Netz und erzeugte in diesem Zeitraum etwa 12,3 Milliarden Kilowattstunden Strom. Dies entspricht einem Jahresstromverbrauch von circa 3 Millionen deutschen Haushalten. Der Umwelt ersparte das Kernkraftwerk Grohnde damit fast 12 Millionen Tonnen CO2", wird von E.ON Kernkraft abschließend in der Pressemitteilung behauptet.

18. Mai 2011
Zwei defekte Brennelemente bei den Revisionsarbeiten im AKW Grohnde festgestellt

Von dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft werden zwei neue 'Ereignisse' in dem seit dem 02.05.11 zur Revision und dem Brennelementwechsel abgeschalteten AKW Grohnde bekannt gegeben: Zwei Brennelemente sind defekt und an zwei Hauptkühlmittelpumpen sind die Dichtungsgehäuse schadhaft.

"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde befindet sich derzeit in Revision", berichtet E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung am 18.05.11 mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde" einleitend.
"Im Rahmen von abschließenden Prüfungen an den Brennelementen wurden zwei leicht beschädigte Brennstäbe von insgesamt circa 45.000 Brennstäben ermittelt", wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Die entsprechenden Brennelemente, in denen sich jeweils einer der beschädigten Brennstäbe befindet, kommen im Rahmen dieses Brennelementwechsels nicht wieder zum Einsatz."
"Im Rahmen einer geplanten Inspektion", so E.ON Kernkraft weiter, "wurden außerdem im inneren Bereich der Dichtungsgehäuse an zwei Hauptkühlmittelpumpen geringfügige Anzeigen festgestellt. Vorsorglich werden die betroffenen Pumpenbauteile aller vier vergleichbaren Pumpen ausgetauscht."
"Die Vorkommnisse hatten keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von dem Atomenergie-Konzern behauptet. "Sie liegen", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

11. Mai 2011
AKW Grohnde: Funktionsstörungen an Meßsonden für die Füllstandsmessungen im Sekundärkreislauf

Im AKW Grohnde an der Weser, daß seit dem 02.05.11 zur Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel abgeschalteten ist, sind Funktionsstörungen an drei Meßsonden für die Füllstandsmessungen im Sekundärkreislauf festgestellt worden.

In einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Austausch einer defekten Messsonde" gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft am 11.05.11 zu dem meldepflichtigen 'Ereignis' in dem Atommeiler Grohnde bekannt: "Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde befindet sich seit dem 2. Mai 2011 in der jährlichen Revision. Im Rahmen von vorbeugenden Prüfungen an Füllstandsmessungen im Sekundärkreislauf wurden an drei Messsonden Funktionsstörungen detektiert."
"Die Messsonden haben", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "keine sicherheitstechnischen Aufgaben und waren uneingeschränkt verfügbar." - "Die betroffenen Messsonden wurden ausgetauscht. Vorsorglich werden baugleiche Messsonden überprüft."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

02. Mai 2011
AKW Grohnde: Zur Revision und dem Brennelementwechsel vom Netz

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt am 02.05.11 in einer Pressemitteilung (Nr. 44/2011) unter dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde geht für Revision vom Netz" bekannt: "Am (heutigen) Montag [02.05.11] geht das Kernkraftwerk Grohnde (KWG) zum jährlichen Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision für etwa vier Wochen vom Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz."
"Während des Stillstandes", so das Umweltministerium in Hannover weiter, "werden 44 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht. Neben einer Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen werden in diesem Jahr größere und zum Teil zeitaufwändige Instandhaltungsarbeiten an nuklearen und sicherheitstechnisch bedeutsamen Anlagenteilen durchgeführt." Das Niedersächsische Umweltministerium führt zu den geplanten Revisionsarbeiten in dem Atommeiler an der Weser näher aus: "Im Vordergrund stehen dabei:" 
- "Inspektion von Kernbauteilen, da die Aktivitätswerte des Kühlmittels einen Brennstabschaden in einem Brennelement anzeigen. Mit Hilfe einer speziellen Messeinrichtung wird dieses beim Entladen der Brennelemente identifiziert und ist vom Wiedereinsatz ausgeschlossen. Das vorgesehene Inspektionsprogramm der Kernbauteile wird entsprechend erweitert werden."
- "Inspektion von Dichtungsgehäusen der Hauptkühlmittelpumpen, da aufgrund eines bei einer Inspektion in einer ausländischen Anlage entdeckten Anrisses an einem Gewinde am Dichtungsgehäuse einer Hauptkühlmittelpumpe die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) die Empfehlung ausgesprochen hat, an baugleichen Pumpen in deutschen Anlagen entsprechende Prüfungen vorzunehmen. Im KWG werden in der diesjährigen Revision an zwei der vier Hauptkühlmittelpumpen die Dichtungsgehäuse gegen eine neuere Konstruktion ausgetauscht, um anschließend an den bisherigen Dichtungsgehäusen die materialtechnischen Untersuchungen durchzuführen."
- "Inspektion eines Thermoschutzrohres, da im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld bei der Revision 2010 ein Befund an einem Thermoschutzrohr eines Stutzens der Hauptkühlmittelleitung festgestellt wurde, der ein meldepflichtiges Ereignis darstellte. Im KWG wird daher in der diesjährigen Revision mit der gleichen Analysetechnik wie in Grafenrheinfeld eine Überprüfung dieser Stelle durchgeführt, um einerseits über vergleichbare Ergebnisse zu verfügen und andererseits mögliche Schäden sicher auszuschließen."
"Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten werden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys Hannover sowie des Germanischen Lloyd Hamburg intensiv kontrolliert und überprüft", teilt das Umweltministerium in Hannover abschließend mit.

E.ON Kernkraft bestätigt die Abschaltung des AKW Grohnde zur Jahresrevision

"Am Nachmittag des 2. Mai 2011 ging das Kernkraftwerk Grohnde zum 26. Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz", bestätigt E.ON Kernkraft am 02.05.11 in einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 26. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz".
"Während der diesjährigen planmäßigen Revision werden 44 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung verkündet. "Das Revisionsprogramm umfasst circa 1.000 z. T. sehr umfangreiche Prüfungen und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten. Im Revisionszeitraum kommen bis zu 1.650 externe Fachkräfte aus über 100 Fach­firmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachen alle si­cherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Insgesamt investiert das Kraft­werk für die Revisionsarbeiten rund 43 Millionen Euro."

Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 06.04. bis zum 26.04.10, dabei wurden 52 Brennelemente durch neue ersetzt.

24. Februar 2011
Falscher Meßumformer zur Füllstandsmessung eines Wasserbeckens im AKW Grohnde eingesetzt

Im AKW Grohnde hat es ein neues meldepflichtiges 'Ereignis' gegeben, darüber wird von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Messumformer ausgetauscht" am 24.02.11 berichtet: "Im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wurde bei Wartungsarbeiten festgestellt, dass zur Füllstandsmessung eines Wasserbeckens ein Messumformer eingesetzt war, der einen größeren Messbereich als erforderlich umfasste. Die Funktion der Füllstandsmessung war vollständig gegeben."
"Das Vorkommnis liegt", so E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

07. Februar 2011
AKW Grohnde: E.ON Kernkraft verschiebt Transporte von MOX-Brennelementen aus Sellafield

Die aus der britischen Plutonium-Fabrik in Sellafield für das erste Quartal 2011 geplanten Transporte von 16 plutonium-haltigen MOX-Brennelementen in das AKW Grohnde sind nach Aussage des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft verschoben worden.

E.ON Kernkraft gibt darüber am 07.02.11 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "E.ON Kernkraft verschiebt Transporte von Mischoxid-Brennelementen zum Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde" bekannt: "E.ON Kernkraft wird entgegen der ursprünglichen Planungen keine Mischoxid-Brennelemente (MOX-Brennelemente) aus Sellafield im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde im Rahmen der nächsten Revision einsetzen. Die durch das Transportunternehmen Nuclear Cargo + Services GmbH im Juli letzten Jahres beim Bundesamt für Strahlenschutz beantragten Transporte der 16 MOX-Brennelemente werden verschoben."
"Der vorläufige Beladeplan des komplett neuen Reaktorkerns für den Zyklus 2011/2012 muss mindestens drei Monate vor der Revision im Mai 2011 der Behörde vorliegen, um begutachtet und genehmigt werden zu können." Von E.ON Kernkraft wird ausgesagt: "Da bis zuletzt keine Transportgenehmigung vorlag, muss aufgrund der erforderlichen Vorlaufzeit der neue Reaktorkern ohne MOX-Brennelemente geplant und beantragt werden."
"Über den Einsatz der MOX-Brennelemente in der Revision 2012 wird EKK [E.ON Kernkraft GmbH] rechtzeitig entscheiden und dann die dafür notwendigen Transporte veranlassen", gibt E.ON Kernkraft in der Mitteilung abschließend bekannt.

Rückblick: In einer Pressemitteilung vom 12.07.10 mit dem Titel "Genehmigung für Transport von Mischoxid-Brennelementen zum Kernkraftwerk Grohnde beantragt" hatte E.ON Kernkraft u.a. bekannt gegeben: "E.ON Kernkraft erwartet für das erste Quartal 2011 16 Mischoxid-Brennelemente (MOX-Brennelemente) aus der englischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield für den Einsatz im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde. Das beauftragte Transportunternehmen Nuclear Cargo + Services GmbH hat beim dafür zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz die Genehmigung für diesen Transport beantragt. Die Brennelemente sollen mit einem besonderen, für derartige Transporte zugelassenen, Frachtschiff von England nach Deutschland gebracht werden. Als Zielhäfen kommen Bremerhaven, Bremen und Cuxhaven in Betracht. Von dort geht der Transport mit einem Spezialfahrzeug weiter nach Grohnde."  

taz: "Brennelemente bleiben in Sellafield"

Von der taz (taz.de) wird am 09.02.11 unter der Überschrift "Brennelemente bleiben in Sellafield" dazu einleitend zusammengefaßt:: "AKW Grohnde: Eon sagt Transport von plutoniumhaltigen Brennstäben ab, da eine Transportgenehmigung fehle. Atomkraftgegner glauben jedoch, ihr wachsender Widerstand sei der Grund für die Absage"
"Der Energiekonzern Eon hat den umstrittenen und für das erste Quartal dieses Jahres geplanten Transport von 16 plutoniumhaltigen Mox(Mischoxid)-Brennelementen von der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield zum Atomkraftkraftwerk Grohnde an der Weser abgesagt", wird von der taz weiter ausgeführt. "Entgegen der ursprünglichen Planung werde der Reaktorkern bei der fälligen Revision im Mai nicht mit den Mox-Brennstäben bestückt, bestätigte Eon am gestrigen Dienstag.
Eine Sprecherin begründete das mit der noch fehlenden Transportgenehmigung. Da diese bis zuletzt nicht vorgelegen habe, müsse aufgrund der erforderlichen Vorlaufzeit der neue Reaktorkern ohne Mox-Brennelemente geplant und beantragt werden. Ob die Mox-Elemente 2012 zum Einsatz kommen, ließ Eon offen.
Nach Ansicht von Atomkraftgegnern ist die Absage des Transportes vor allem dem wachsenden Widerstand in der Region geschuldet. Nach der Demonstration von rund 1.000 Menschen am 15. Januar befürchte Eon in der Region offenbar 'Zustände wie im Wendland', sagte eine Sprecherin des Anti-Atom-Plenums Weserbergland: 'Die Mox-Transporte könnten für Eon zu einem unkalkulierbaren politischen Fiasko geraten.'
Das Frachtunternehmen Nuclear Cargos + Services hatte geplant, die Fracht per Schiff an die deutsche Nordseeküste zu bringen und dann auf Lastwagen weiterzutransportieren. Mehrere Städte hatten sich gegen den Umschlag der Brennelemente über ihre Häfen gewehrt. Rechtliche Klarheit, inwieweit Kommunen oder Länder wie Hamburg und Bremen von einer Bundesbehörde genehmigte Atomtransporte verhindern können, gibt es jedoch noch nicht.
Für den weiteren Betrieb des AKW Grohnde ist der Einsatz der Mox-Brennelemente nicht notwendig. Das 1984 in Betrieb genommene Atomkraftwerk gehört zu 83,3 Prozent Eon und zählt mit einer Leistung von 1.360 Megawatt zu den größten deutschen Atomkraftwerken."

Neues Deutschland: "Brennelementetransport abgesagt - Atomkraftgegner: »E.on fürchtet in Grohnde Zustände wie im Wendland«"

Auf Neues Deutschland (neues-deutschland.de) wird unter der Headline "Brennelementetransport abgesagt" am 09.02.11 informiert: "Der Energiekonzern E.on hat am Dienstag den für das erste Quartal 2011 geplanten Transport plutoniumhaltiger Mox(Mischoxid)-Brennelemente abgesagt. Bei der im Mai fälligen Revision soll der Reaktor stattdessen mit herkömmlichen Brennstäben bestückt werden.
Mit der noch fehlenden Transportgenehmigung begründet E.on die überraschende Absage eines Brennelementetransports von der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield zum AKW Grohnde in Niedersachsen. Aufgrund der erforderlichen Vorlaufzeit von drei Monaten müsse der neue Reaktorkern nun ohne Mox-Brennelemente geplant und beantragt werden, erklärte eine Konzernsprecherin. Ob diese nun 2012 zum Einsatz kommen sollen, ließ E.on offen.
Atomkraftgegner werten die Absage als Erfolg ihres Widerstandes. Nach der Demonstration von rund 1000 Menschen am 15. Januar befürchte E.on in Grohnde offenbar »Zustände wie im Wendland«, sagte eine Sprecherin des Anti-Atom-Plenums Weserbergland: »Die Mox-Transporte könnten für E.on zum politischen Fiasko geraten
Die 16 in Sellafield bereits gefertigten Brennelemente enthalten nach Angaben der Atomkraftgegner insgesamt etwa 400 Kilogramm Plutonium. Bei einem Unfall des Transports mit längerem Brand oder starkem Aufprall könnten Plutonium-Partikel frei werden, warnen Umweltschützer. Schon ein Millionstel Gramm der radioaktiven Substanz könne eingeatmet Krebs erzeugen. Das Anti-Atom-Plenum erklärte, die Plutoniummenge reiche aus, um daraus 40 bis 50 Atombomben zu bauen.
Das beauftragte Frachtunternehmen Nuclear Cargos + Services hatte geplant, die Fracht per Schiff an die deutsche Nordseeküste zu bringen und dann auf Lastwagen weiterzutransportieren. Mehrere Städte hatten gegen den Umschlag über ihre Häfen protestiert. Rechtliche Klarheit, inwieweit Kommunen oder Länder wie Hamburg und Bremen von einer Bundesbehörde genehmigte Atomtransporte verhindern können, gibt es noch nicht.
Für den weiteren Betrieb des AKW Grohnde ist der Mox-Einsatz nicht notwendig. Der 1984 in Betrieb genommene Meiler an der Weser gehört zu 83,3 Prozent E.on und zu 16,7 Prozent den Stadtwerken Bielefeld. In der Anlage arbeiten rund 350 Männer und Frauen. Mit einer Leistung von 1360 Megawatt zählt Grohnde zu den größten deutschen AKW.
Die Atomkraftgegner planen unterdessen weitere Protestaktionen in Grohnde. Am Ostermontag, einen Tag vor dem 25. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl, wollen Initiativen aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen die Abschaltung des AKW fordern."

13. Dezember 2010
Funktionsstörung eines Schalters an einer Zwischenkühlpumpe im AKW Grohnde

Ein neues 'Vorkommnis' im AKW Grohnde an der Weser wird von E.ON Kernkraft am 16.12.10 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Funktionsstörung an einem Schalter" bekannt gegeben: "Im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wurde am 13. Dezember 2010 im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung eine Funktionsstörung an einem Schalter an einer von vier vorhandenen Zwischenkühlpumpen festgestellt."
"Zur Fehlerbehebung", so E.ON Kernkraft weiter, "wurde der betreffende Schalter gegen einen baugleichen Reserveschalter getauscht. Die anschließend durchgeführten Funktionsprüfungen verliefen einwandfrei. Auf den sicheren Betrieb der Anlage hatte das Vorkommnis keine Auswirkungen."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Aussage von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

13. August 2010
AKW Grohnde: Leckagen bei der Abwasseraufbereitung und im Nebenkühlwassersystem

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft hat in einer Pressemitteilung am 13.08.10 mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehördezwei neue meldepflichtige 'Ereignisse' im AKW Grohnde bekannt gegeben.

"Im Rahmen einer turnusmäßigen Kontrolle wurde an einer Einrichtung zur Abwasser-Aufbereitung eine geringe Leckage festgestellt", teilt E.ON Kernkraft mit. "Dadurch kam es zu einer räumlich begrenzten Kontamination innerhalb des Kontrollbereiches. Mitarbeiter sind in diesem Bereich außer für Kontrollen nicht beschäftigt. Die Leckage wurde abgedichtet, die betroffene Stelle unverzüglich gereinigt und die Kontamination damit beseitigt."
"Weiterhin wurde im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung eine Leckage an einer mit Flusswasser gefüllten Messeinrichtung des Nebenkühlwassersystems festgestellt", wird von E.ON Kernkraft berichtet. "Die Leckagestelle wurde abgedichtet."
E.ON Kernkraft stellt in der Mitteilung fest: "Beide Vorkommnisse haben keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Die Vorkommnisse liegen", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

Zum "Hintergrund" wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung erläutert:
"Als Kontamination bezeichnet man eine äußere Verschmutzung mit radioaktiven Partikeln.
Es gehört zum sicherheitstechnischen Konzept in Kernkraftwerken, turnusmäßige - so genannte Wiederkehrende - Prüfungen durchzuführen. Pro Jahr werden im Schnitt 3.500 derartige Prüfungen in Kernkraftwerken durchgeführt und so Systeme und Komponenten auf Herz und Nieren geprüft. Alle Prüfungen und Verbesserungen unterliegen den hohen Anforderungen unseres Qualitätsmanagements sowie strengsten gesetzlichen Bestimmungen und Kontrollen.
Die Einstufung der Ereignisse zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit keiner sicherheitstechnischen Bedeutung handelt. Meldepflichtige Ereignisse in kerntechnischen Anlagen werden weltweit nach einer siebenstufigen Skala - der so genannten INES-Skala - gemeldet. In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen darüber hinaus Ereignisse auf einer Stufe '0' unterhalb der sieben Stufen - Ereignisse also von sehr geringer oder ohne sicherheitstechnische Bedeutung.
Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."

30. Juli 2010
AKW Grohnde: Ablagerungen an einer Schweißnaht im Volumenregelsystem

Ein neues meldepflichtiges 'Ereignis' im AKW Grohnde hat E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 05.08.10 mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Minimaler Befund an Messleitung" bekannt gegeben: "Im Rahmen einer routinemäßigen Begehung im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde am 30. Juli 2010 wurden an einer Messleitung im Volumenregelsystem minimale Ablagerungen an einer Schweißnaht festgestellt."
"Eine Undichtigkeit der Leitung war nicht gegeben", wird von E.ON Kernkraft betont. "Damit hatte der Befund keine Auswirkung auf das System oder den Betrieb der Anlage. Das Rohrleitungsstück wurde vorsorglich ummantelt."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

Zum "Hintergrund" wird von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung ausgeführt: "Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit keiner sicherheitstechnischen Bedeutung handelt. Meldepflichtige Ereignisse in kerntechnischen Anlagen werden weltweit nach einer siebenstufigen Skala - der so genannten INES-Skala - gemeldet. In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen darüber hinaus Ereignisse auf einer Stufe '0' unterhalb der sieben Stufen - Ereignisse also von sehr geringer oder ohne sicherheitstechnische Bedeutung.
Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."

12. Juli 2010
Genehmigung für Transport von MOX-Brennelementen aus Sellafield in das AKW Grohnde beantragt

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft erwartet laut einer Pressemitteilung vom 12.07.10 "für das erste Quartal 2011 16 Mischoxid-Brennelemente (MOX-Brennelemente)" aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield für den Einsatz im AKW Grohnde an der Weser. - Die MOX-Brennelemente sollen mit einem Frachtschiff von England auf dem Seeweg nach Deutschland gebracht werden. Als "Zielhäfen" kommen nach Aussage von E.ON Kernkraft "Bremerhaven, Bremen und Cuxhaven in Betracht". Von dort geht der Atom-Transport anschließend mit einem Spezialfahrzeug weiter in das AKW Grohnde.

In einer Pressemitteilung mit dem Titel "Genehmigung für Transport von Mischoxid-Brennelementen zum Kernkraftwerk Grohnde beantragt" wird von E.ON Kernkraft am 12.07.10 angekündigt: "E.ON Kernkraft erwartet für das erste Quartal 2011 16 Mischoxid-Brennelemente (MOX-Brennelemente) aus der englischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield für den Einsatz im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde. Das beauftragte Transportunternehmen Nuclear Cargo + Services GmbH hat beim dafür zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz die Genehmigung für diesen Transport beantragt."
"Die Brennelemente sollen mit einem besonderen, für derartige Transporte zugelassenen, Frachtschiff von England nach Deutschland gebracht werden. Als Zielhäfen kommen Bremerhaven, Bremen und Cuxhaven in Betracht", wird E.ON Kernkraft ausgesagt. "Von dort geht der Transport mit einem Spezialfahrzeug weiter nach Grohnde."
"Die zum Einsatz kommenden Transportbehälter erfüllen höchste Sicherheitsstandards und sind extrem widerstandsfähig", behauptet E.ON Kernkraft in der Mitteilung. "In den vergangenen fünf Jahren wurden bereits 51 Transporte mit MOX-Brennelementen zu Kraftwerken der E.ON Kernkraft sicher und zuverlässig durchgeführt."
E.ON Kernkraft versucht den beabsichtigten MOX-Transport aus Sellafield ins AKW Grohnde mit folgender Aussage zu rechtfertigen: "Derartige Transporte sind erforderlich, weil die Betreiber kerntechnischer Anlagen in Deutschland verpflichtet sind, den bei der Wiederaufarbeitung von ausgedienten Brennelementen in Großbritannien und Frankreich gewonnenen Brennstoff zurückzunehmen. Dieser Verpflichtung liegen völkerrechtliche Vereinbarungen zwischen Deutschland, Frankreich und Großbritannien zu Grunde."
"Die Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennelemente war nach dem Atomgesetz bis zum Jahr 1994 der einzig zulässige Entsorgungsweg. Nach der Novellierung des Atomgesetzes im Jahr 2000 wurden aufgrund vertraglicher Verpflichtungen noch bis Mitte 2005 abgebrannte Brennelemente zu den Wiederaufarbeitungsanlagen transportiert", so E.ON Kernkraft im Rückblick. "Seitdem werden die Brennelemente nach dem Einsatz im Kraftwerk in Zwischenlagern an den Standorten sicher aufbewahrt."

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat laut seiner Liste der Transportgenehmigungen mit Stand vom 01.07.10 noch keinen MOX-Transport aus dem britischen Sellafield in das AKW Grohnde genehmigt.
Das für diesen MOX-Transport vorgesehene Schiff, die 'Atlantic Osprey', befindet sich weiterhin im britischen Hafen von Workington an der Irischen See (Stand: 12.07.10, 16:55 Uhr BST).

31. Mai 2010
AKW Grohnde: Undichtigkeit an einer Schweißnaht im Abwasserverdampfungssystem festgestellt

Von E.ON Kernkraft wird am 31.05.10 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Geringfügige Undichtigkeit an einer Schweißnaht im Abwassersystem" ein weiteres 'Vorkommnis' im AKW Grohnde an der Weser gemeldet.

"Im Rahmen einer Begehung", so E.ON Kernkraft in der Mitteilung einleitend, "wurde im Kernkraftwerk Grohnde eine Undichtigkeit an einer Schweißnaht im Abwasserverdampfungssystem festgestellt. Die Kleinstleckage von circa fünf Litern hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage. Das betroffene Rohrleitungsstück wurde ausgetauscht. Das Ergebnis der metallografischen Untersuchung lag dem Kernkraftwerk Grohnde am 25. Mai 2010 vor."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Aussage von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Es wurde der Aufsichtsbehörde nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."
"Zum Hintergrund", laut E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung: "Die während des Betriebs anfallenden Abwässer werden innerhalb des Kraftwerks gesammelt und gegebenenfalls einer Reinigung über eine Abwasserverdampfungsanlage zugeführt. Dabei wird das Wasser so aufbereitet, dass es danach an die Umwelt abgegeben werden kann.
Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt. In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."

13. Mai 2010
Lieferung von 16 MOX-Brennelementen aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield für das AKW Grohnde geplant

Nach Mitteilung der britischen Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment) vom 13.05.10 wurden in der Sellafield MOX Plant (SMP) zwischen dem Frühjahr 2007 und dem August 2009 acht plutoniumhaltige MOX-Brennelemente für das AKW Grohnde des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft hergestellt. Von CORE wird darin aktuell bekannt gegeben: Eine zweite Charge von acht MOX-Brennelementen für das AKW Grohnde wird derzeit in der SMP produziert, die voraussichtlich bereits im Sommer dieses Jahres fertig gestellt wird.

Von CORE wird am 13.05.10 unter der Überschrift "NDA announce Japanese MOX fuel with the Sellafield MOX Plant (SMP)" u.a. berichtet:

Über ein Jahrzehnt nachdem die British Nuclear Fuels (BNFL) die britische Regierung überzeugt hatte, die Genehmigung für den Bau und Betrieb der Sellafield MOX Plant (SMP) zu erteilen, gibt es in Japan Nachfrage an Mischoxid (MOX)-Brennelementen. Die Nuclear Decommissioning Authority (NDA), die in 2005 den Besitz von Sellafield von der BNFL übernommen haben, hat angekündigt, daß jetzt Verträge mit 10 japanischen Energieversorgungsunternehmen und der SMP gesichert sind.

"Over a decade after British Nuclear Fuels plc (BNFL) had persuaded the UK Government that they should be allowed to build and operate SMP to satisfy the then currently perceived demand by Japan for Mixed Oxide (MOX) fuel, the Nuclear Decommissioning Authority (NDA who took ownership of Sellafield from BNFL in 2005) has announced that contracts with SMP from 10 Japanese power companies have now been secured."

Die Sellafield MOX Plant (SMP) wurde ursprünglich ausgelegt, um jährlich 120 Tonnen MOX-Brennstoff herzustellen. Tatsächlich wurden von der SMP in acht Jahren lediglich etwas mehr als 10 Tonnen produziert. - Die Erfüllung der Verträge mit den japanischen Energieversorgungsunternehmen ist laut CORE vollständig abhängig von der Installation neuer verfahrenstechnischer Einrichtungen in der SMP sowie umfangreichen Modifikationen an der Anlage, die gänzlich von den japanischen Unternehmen bezahlt werden.

"Whilst the news throws a lifeline to the struggling SMP - a plant originally designed to produce 120 tonnes of MOX fuel per year, but which has managed a total of little over 10 tonnes in 8 years of operation - the deal is far from being ‘done and dusted’ and will be entirely dependent on the installation of new equipment and extensive modifications to the plant, all of which will be paid for by the Japanese."

Zeitpläne für diese Arbeiten werden von der NDA nicht verbreitet. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß diese viele Monate in Anspruch nehmen werden und erst beginnen können, wenn der derzeitige Auftrag der SMP abgeschlossen worden ist. Dieser ist für einen deutschen Energieversorger (E.ON) und könnte erwartungsgemäß in diesem Sommer abgeschlossen werden, wird von CORE berichtet. Sobald der aktuelle Auftrag beendet ist, muß die SMP außer Betrieb genommen werden. Es folgen vollständige Säuberung der SMP und danach Modifikationen und Installation von neuen Apparaturen. Die Wiederinbetriebnahme erfordert die notwendigen Genehmigungen des Nuclear Installations Inspectorate (NII).

"Whilst the timescales for the work has not been divulged by the NDA, it is likely to extend over many, many months and can only begin once SMP’s current order has been completed. This is for a German utility and could be expected to be completed this summer. Once finished, SMP must be closed to undergo a full clean-out, followed by modification and installation of new equipment, and then be re-commissioned – a process that will require the necessary approvals of the Nuclear Installations Inspectorate (NII). Such approvals are likely to be required in separate stages as different parts of the plant are worked on."

Wenn die Sellafield MOX Plant (SMP) dann wieder in Betrieb geht, erfolgt zunächst eine Testproduktion von plutoniumhaltigem Brennstoff für das japanische Energieversorgungsunternehmen Chubu Electric. Dieses Unternehmen ist eines der japanischen Kunden, das vor dreißig Jahren Wiederaufarbeitungs-Verträge mit der britischen Thermal Oxide Reprocessing Plant (THORP) in Sellafield abgeschlossen hat. THORP hatte Aufträge aus Japan zur Wiederaufarbeitung von 2864 Tonnen abgebrannter Brennelemente (davon 162 Tonnen von der Chubu Electric) gesichert.
Durch die Wiederaufarbeitung der abgebrannten Brennelemente aus japanischen Atomkraftwerken wurden rund 12 Tonnen Plutonium zurückgewonnen. Diese werden derzeit in Sellafield gelagert. Die NDA bestätigte CORE heute, daß die japanischen Unternehmen die Absicht haben, die gesamten 12 Tonnen Plutonium in der SMP zu MOX-Brennelementen konvertieren zu lassen.

"Once SMP is re-commissioned and has secured consent from the Japanese companies that it is ‘fit for purpose’, a test run of plutonium fuel production will be carried out by SMP on behalf of Japan’s Chubu Electric – one of a number of Japanese customers who placed reprocessing business with Sellafield’s Thermal Oxide Reprocessing Plant (THORP) thirty years ago. THORP secured orders from Japan amounting to 2864 tonnes of spent fuel for reprocessing (including 162 tonnes from Chubu Electric). From the reprocessing of this fuel, some 12 tonnes of plutonium have been recovered and stockpiled at Sellafield.and the NDA confirmed to CORE today that it is the intention of the Japanese companies to convert all 12 tonnes of plutonium into MOX fuel at SMP."

Die Sellafield MOX Plant (SMP) ging im Jahr 2002 in Betrieb, dabei wurde erstmalig Plutonium in der Anlage verarbeitet. Ursprünglich wollte die BNFL bereits 1992 mit dem Bau der Anlage beginnen und 1996 nach der Zulassung den Betrieb aufnehmen. - Der Planungsprozess wurde jedoch u.a. durch Anfechtungsklagen um 5 Perioden verzögert. Die Zustimmung der britischen Regierung die SMP betreiben zu dürfen erfolgte im Jahr 2001.

"SMP began production in 2002 when the first plutonium was introduced into the plant. Though BNFL originally applied to build the plant in 1992, and sought approval to operate it in 1996, the planning process was delayed by 5 periods of public consultation and legal challenges. Government approval to operate SMP was finally secured in 2001, but only after any hopes of winning MOX orders from Japan had been scuppered when, in 1999, bored Sellafield workers admitted falsifying the quality assurance data for a small consignment of Japanese MOX fuel which had been produced in Sellafield’s MOX Demonstration Facility (MDF) - the forerunner to SMP."

Aufgrund der schlechten Produktionsleistung der SMP mußten eine Reihe von Aufträgen an konkurrierende Hersteller in Europa weitergegeben werden. Wegen Produktionsengpässen und keinen automatisierten Betrieb der SMP wurde die jährliche Produktionskapazität von 120 auf 40 Tonnen herabgestuft. Angesichts der jüngsten Betriebsergebnisse erscheint auch dieses Ziel unerreichbar. Im Frühjahr 2007 wurde zum Beispiel mit den Arbeiten zur Herstellung von acht MOX-Brennelementen (etwa 4 Tonnen) für einen deutschen Auftraggeber (E.ON) begonnen. Diese wurden erst über zwei Jahre später im August 2009 abgeschlossen. Von CORE wird informiert: Eine zweite Charge von acht MOX-Brennelementen, auch für das deutsche AKW Grohnde, wird derzeit in der SMP hergestellt. Dieses dürfte der letzte Auftrag sein, bevor die Anlage für die Modifikationen für das Japan-Geschäfts geschlossen wird.

"With a number of orders having to be sub-contracted to its rival fabricators in Europe because of its poor performance, SMP’s future has remained under constant review by the NDA and Government, with threat of closure if performance failed to improve and no new business was secured. In its current state, with production bottlenecks and little hope of working automatically, the plant’s annual production rate has been downgraded from 120 to 40 tonnes. Given recent operational evidence, even this target appears unachievable. In early 2007 for example, work was started on a German order for 8 MOX fuel assemblies (around 4 tonnes). These were finally completed over 2 years later in August 2009. A second batch of 8 assemblies, also for Germany’s Grohnde power station, is currently underway in SMP and is likely to be the last order before the plant is closed for modification in advance of the Japanese business." 

Nach der aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 17.05.10 ist bislang keine Transportgenehmigung für die MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield nach dem AKW Grohnde erteilt worden.
Laut Angaben im Netz vom 24.05.10 um 17:05 Uhr (BST) befand sich der für den MOX-Transport vorgesehene britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4) weiterhin festgemacht in der britischen Hafenstadt Workington an der Irischen See.

26. April 2010
AKW Grohnde: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt am 26.04.10 in der Pressemitteilung Nr. 34/2010 unter dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde nach Revision wieder am Netz" bekannt: "Seit heute (Montag) ist das Kernkraftwerk Grohnde wieder in Betrieb, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz. Die Anlage war am 06. April zum jährlichen Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision vom Netz gegangen."
"Während des Stillstandes wurden 52 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht", berichtet das Niedersächsische Umweltministerium weiter. "Eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen wurden durchgeführt: beispielsweise zerstörungsfreie Materialprüfungen von sicherheitstechnisch wichtigen Rohrleitungen und Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems. Die diesjährige Arbeit zur Instandhaltung an der Deckeldichtfläche am Reaktordruckbehälter erforderte besondere Maßnahmen des radiologischen Arbeitsschutzes."
Vom Niedersächsischen Umweltministerium wird bekannt gegeben: "Im Rahmen der Revision sind dem Umweltministerium drei Vorkommnisse nach der Meldekategorie N (Normal) gemeldet worden, sie wurden unterhalb der siebenstufigen internationalen INES-Skala in die Stufe 0 eingeordnet: Bei der Überprüfung von Kleinleitungen aufgrund von Erkenntnissen in anderen Anlagen wurden auch im Kernkraftwerk Grohnde Korrosionsschäden festgestellt. Im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung wurde ein defekter Schalter an einem der vier Notspeisenotstromdiesel festgestellt. Die Befunde führten unmittelbar zu Instandsetzungen oder zum Austausch der betroffenen Bauteile. Weiterhin wurde beim Entladen der Brennelemente und der anschließenden Inspektion bei drei Brennelementen jeweils ein defekter Brennstab erkannt. Die betroffenen Brennelemente werden im nächsten Betriebszyklus nicht wieder eingesetzt."

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz"

"Das Kernkraftwerk Grohnde speist seit dem 26. April 2010 wieder Strom ins Netz", wird von dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung am 26.04.10 bestätigt. "Die Anlage ging am 6. April 2010 zum 25. Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
E.ON Kernkraft teilt weiter mit: "Während der Revision wurden 52 Brennelemente durch neue Uranbrennelemente ersetzt. Im Revisionszeitraum wurden ungefähr 1.000 Prüfungen und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Die Mitarbeiter des Kernkraftwerks wurden dabei von bis zu 1.400 externen Fachkräften aus ca. 100 Fachfirmen unterstützt."
"Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachten alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Die Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte den guten technischen Zustand der Anlage", behauptet E.ON Kernkraft in der Mitteilung. "Insgesamt investierte das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen Euro."

21. April 2010
Schäden an drei Brennstäben im AKW Grohnde festgestellt

Seit dem 06.04.10 ist das AKW Grohnde an der Weser zur Revision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet. Bei der Überprüfung der Brennelemente wurden Schäden an drei Brennstäben festgestellt.

"Das Kernkraftwerk Grohnde ist derzeit zum Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision außer Betrieb", wird von E.ON Kernkraft dazu am 21.04.10 unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Meldung von zwei Vorkommnissen an die Aufsichtsbehörde" einleitend berichtet. "Im Rahmen von Wiederkehrenden Prüfungen während der Anlagenrevision wurde ein Defekt an einem Schlüsselschalter an einem von insgesamt vier vorhandenen Notspeisenotstromdieseln festgestellt. Der Schalter wurde ausgetauscht. Weiterhin wurden bei Prüfungen von Brennelementen leichte Beschädigungen an drei von insgesamt circa 45.000 Brennstäben festgestellt. Die betroffenen Brennelemente werden im nächsten Jahr[!] nicht wieder eingesetzt."
Von E.ON Kernkraft wird in der Pressemitteilung behauptet: "Beide Vorkommnisse hatten keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".
"Die Vorkommnisse liegen", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurden sie nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

08. April 2010
AKW Grohnde: Anrisse an Leitungen eines Entwässerungssystems festgestellt

Das AKW Grohnde an der Weser ist seit dem 06.04.10 zur Revision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet. - Am 08.04.10 wurden bei den Revisionsarbeiten Anrisse an den Leitungen eines Entwässerungssystems festgestellt.

In einer Pressemitteilung unter der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Befunde an Kleinleitungen" gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft erst am 13.04.10 bekannt: "Im Rahmen der zurzeit stattfindenden Revision wurden bei einem planmäßigen Inspektionsprogramm im derzeit abgeschalteten Kernkraftwerk Grohnde am 8. April 2010 rissartige Befunde an Kleinleitungen eines Entwässerungssystems festgestellt."
"Auf den sicheren Betrieb der Anlage hatten die Befunde keine Auswirkungen", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung betont. "Die Fehlerbehebung erfolgt durch Austausch der Bauteile."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."
"Zum Hintergrund", laut E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung: "Die betroffenen Rohrleitungsbereiche in den Leitungen befinden sich im Normalbetrieb auf Unterdruck. Dadurch war der Austritt möglicher anfallender Wässer ausgeschlossen. Die kontinuierliche Betriebsüberwachung im Leistungsbetrieb zeigt keine Hinweise auf Leckagen.
Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt. In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."

06. April 2010
AKW Grohnde: Zur Jahresrevision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet

"Am (heutigen) Dienstag geht das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision für mehr als zwei Wochen vom Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz" in der Pressemitteilung Nr. 29/2010 vom 06.04.10 unter der Überschrift "Kernkraftwerk Grohnde geht für Revision vom Netz" die Öffentlichkeit.
"Während des Stillstandes werden 52 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht", wird vom Niedersächsischen Umweltministerium mitgeteilt. "Eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen werden durchgeführt: beispielsweise zerstörungsfreie Materialprüfungen von sicherheitstechnisch wichtigen Rohrleitungen und Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems. Die diesjährige Arbeit zur Instandhaltung an der Deckeldichtfläche am Reaktordruckbehälter erfordert besondere Maßnahmen des radiologischen Arbeitsschutzes, die mit dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz abgestimmt sind."

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 25. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz"

Von dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 06.04.10 die Revision im AKW Grohnde bestätigt: "In den frühen Morgenstunden des 6. April 2010 ging das Kernkraftwerk Grohnde zum 25. Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
"Während der diesjährigen Revision werden 52 Brennelemente durch neue Uran-Brennelemente ersetzt. Das Revisionsprogramm umfasst circa 1.000 Prüfungen und zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten", wird von E.ON Kernkraft berichtet.
"Im Revisionszeitraum kommen mehr als 1.400 externe Fachkräfte aus circa 100 Fachfirmen zum Einsatz. Die atomrechtliche Aufsichtsbehörde und die von ihr beauftragten Gutachterorganisationen TÜV Nord und Germanischer Lloyd überwachen alle sicherheitstechnisch relevanten Arbeiten. Insgesamt investiert das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen Euro", so E.ON Kernkraft.

Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 09.05. bis zum 28.05.09, dabei wurden 48 Brennelemente durch neue ersetzt.

03. März 2010
Defekt an einem Notspeise-Notstromdiesel im AKW Grohnde

Am 03.03.10 hat es im AKW Grohnde an der Weser eine weitere Panne gegeben: Dabei schaltete sich ein sogenannter "Notspeise-Notstromdiesel" gleich nach seinem Start wieder aus. - Bereits am 01.03.10 kam es dort zu einem Zwischenfall: Offensichtlich durch ein fehlerhaftes Ventil wurde für etwa eine Stunde Wasserdampf aus dem Sekundärkreislauf über das Maschinenhausdach abgeblasen.
Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft berichtet in einer Pressemitteilung erst am 09.03.10 unter der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Ausfall eines Notspeise-Notstromdiesels während einer Prüfung" über die neue Betriebsstörung im AKW Grohde: "Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde am 3. März 2010 schaltete sich ein Notspeise-Notstromdiesel wenige Sekunden nach seinem Start wieder aus. Als Ursache wurde ein Fehler an einem Endschalter festgestellt. Der Fehler wurde behoben. Anschließend wurde die Wiederkehrende Prüfung erfolgreich wiederholt."
"Der Ausfall des Diesels hat keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird in der Mitteilung von E.ON Kernkraft behauptet. Dazu wird weiter ausgeführt: "Der Notspeise-Notstromdiesel gewährleistet im Anforderungsfall eine Bespeisung der Dampferzeuger mit Wasser und die dafür erforderliche Stromversorgung. Für die Dauer der Instandsetzung waren diese Funktionen über die drei verbleibenden Notspeise-Notstromdiesel und zusätzlich vier weiteren Notstromdiesel sichergestellt."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt.
"Zum Hintergrund", laut Darstellung von E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung: "Es gehört zum sicherheitstechnischen Konzept in Kernkraftwerken, turnusmäßige - so genannte Wiederkehrende - Prüfungen durchzuführen. Pro Jahr werden im Schnitt 3.500 derartige Prüfungen in Kernkraftwerken durchgeführt und so Systeme und Komponenten auf Herz und Nieren geprüft. Alle Prüfungen und Verbesserungen unterliegen den hohen Anforderungen unseres Qualitätsmanagements sowie strengsten gesetzlichen Bestimmungen und Kontrollen.
Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt. In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."

01. März 2010
AKW Grohnde: Fehlerhaftes Ventil bläst Wasserdampf über das Maschinenhausdach ab

Im AKW Grohnde ist es am 01.03.10 zu einem neuen Zwischenfall gekommen: Offensichtlich durch ein fehlerhaftes Ventil wurde für etwa eine Stunde Wasserdampf aus dem Sekundärkreislauf über das Maschinenhausdach abgeblasen. - Sofern die Dampferzeuger nicht undicht sind, ist der Dampf im Sekundärkreislauf eines Druckwasserreaktors nicht radioaktiv.

In einer Pressemitteilung unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Reduzierung der Anlagenleistung" gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft am 01.03.10 dazu bekannt: "Heute Morgen um 7.30 Uhr öffnete sich ein Ventil eines Vorwärmers im Sekundärkreislauf selbstständig. Dadurch wurde Wasserdampf über das Maschinenhausdach abgeblasen. Durch Absenken der Anlagenleistung auf ca. 1.000 Megawatt und einem damit verringerten Druck schloss sich das Ventil gegen 8.30 Uhr wieder."
Der Grund für die Panne ist E.ON Kernkraft bislang nicht bekannt: "Gegenwärtig finden Untersuchungen zur Ursache für das Ansprechen des Ventils statt."
"Das Ereignis hat keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft versichert", und ist nicht meldepflichtig. Die Aufsichtsbehörde wurde zeitnah informiert."
Von E.ON Kernkraft wird abschließend erläutert: "Hintergrund: Der Sekundärkreislauf eines Druckwasserreaktors ist durch die Dampferzeuger vom Primärkreislauf getrennt und enthält kein aktives Medium."

19. Dezember 2009
Defekte elektronische Baugruppe in der Spannungsversorgung einer Stromschiene im AKW Grohnde festgestellt

Am 23.12.09 gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Tausch einer elektronischen Baugruppe" eine weitere Panne im AKW Grohnde an der Weser bekannt: "Am 19. Dezember 2009 wurde im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde festgestellt, dass eine Baugruppe in der Spannungsversorgung einer Stromschiene fehlerhaft ist. Es handelt sich um eine 380-Volt-Stromschiene, die vierfach redundant vorhanden ist. Im Rahmen der Fehlerbehebung wurde diese Stromschiene kurzzeitig spannungslos." "Zur Fehlerbehebung wurde die Baugruppe ausgetauscht und die Spannungsversorgung normalisiert."
Von E.ON Kernkraft wird versichert: "Der kurzzeitige Ausfall der Spannungsversorgung hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage." "Das Vorkommnis liegt" nach Einstufung von E.ON Kernkraft "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."
"Die Einstufung des Ereignisses zeigt, dass es sich um ein Vorkommnis mit keiner bzw. nur sehr geringer sicherheitstechnischer Bedeutung handelt", teilt E.ON Kernkraft weiter mit. "In Deutschland melden die Betreiber kerntechnischer Anlagen auch Ereignisse unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala. Dieses Meldeverhalten soll insbesondere im Sinne eines Erfahrungssaustauschs transparent und offen über die Sicherheit der Anlagen informieren und ist damit Ausdruck der ausgeprägten Sicherheitskultur in Deutschland."

01. Dezember 2009
Nordenham ist derzeit Favorit für den MOX-Transport aus Sellafield in das AKW Grohnde

"Der Hafen der Umschlagsgesellschaft Rhenus-Midgard ist nach Recherchen des NDR Favorit, den Zuschlag für einen Atomtransport zu bekommen", meldet am 01.12.09 Radio Bremen (radiobremen.de). "Dabei geht es um den Transport von Brennelementen aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield ins Atomkraftwerk Grohnde."
"Politik und Hafen-Wirtschaft in Nordenham sind die einzigen an der Küste, die sich nicht gegen den Atomtransport ausgesprochen haben", wird von Radio Bremen aktuell informiert. "Die in Frage kommenden Häfen in Cuxhaven, Stade, Brake, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven und Emden wollen den Umschlag der hochgradig radioaktiven Brennelemente von Eon nicht übernehmen."
"Grüne fordert Positionierung des Gemeinderats" - "'Es läuft alles auf Nordenham hinaus. Der Rat soll sich mal klar positionieren', sagt die Grüne Landtagsabgeordnete Ina Korter" in dem Bericht auf Radio Bremen. "Die Entscheidung für den Transport passe aber ins Bild. Der Rat habe sich vor der Bundestagswahl wegen des benachbarten Atomkraftwerks Esenshamm für eine Laufzeitverlängerung der deutschen Atommeiler ausgesprochen. Der Atomtransport könnte Anfang 2010 stattfinden."

30. November 2009
Emden: Breiter Widerstand gegen einen Umschlag von MOX-Brennelementen aus Sellafield ins AKW Grohnde 

"Gegen einen möglichen Umschlag sogenannter MOX-Brennelemente aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über den Emder Hafen zeichnet sich politischer Widerstand im Emder Rat ab", berichtet die Emder Zeitung (emderzeitung.de) am 30.11.09 unter dem Titel "Breiter Widerstand gegen Atom Hafen". "Eine Mehrheit wird wohl einem geplanten Antrag der Emder Grünen folgen, wonach Atomtransporte über den landeseigenen Hafen Emden abgelehnt werden. Emden wäre nach Cuxhaven und Bremen/Bremerhaven ein weiterer norddeutscher Hafen, der Atomtransporte ablehnt. Währenddessen wollte sich Oberbürgermeister Alwin Brinkmann gestern nicht zu möglichen Transporten äußern - zumindest nicht, bis konkrete Informationen vorliegen, was derzeit nicht der Fall sei."
"Wie berichtet, hatten die Emder Grünen am Wochenende an die anderen Parteien im Rat appelliert, sich in einem gemeinsamen Entschließungsantrag gegen Atomtransporte über Emden auszusprechen", so die Emder Zeitung im Rückblick. "Nach dem Widerstand in Cuxhaven und später auch im Land Bremen war zuletzt der Hafen von Nordenham für den zwischenzeitlich schon einmal verschobenen Transport ins Gespräch gebracht worden. Emden wurde dagegen öffentlich noch nicht als möglicher Verladehafen genannt. Gleichwohl hatte der neue niedersächsische Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Jörg Bode (FDP), in der vergangenen Woche auf eine Anfrage der Linken im Landtag betont, dass grundsätzlich jeder niedersächsische Hafen für einen solchen Atomtransport in Frage käme."
"'Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir eine solche Resolution unterstützen', sagte gestern der Emder SPD-Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Hans-Dieter Haase auf Anfrage" der Emder Zeitung. "Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Emder FDP, Heino Ammersken, geht davon aus, dass seine Partei die Resolution der Grünen unterschreiben wird. 'Ich halte es für nicht richtig, wenn die Atomtransporte über Emden gehen.' Dagegen will sich die CDU mit dem Thema nicht beschäftigen, 'weil solcher Transport gar nicht ansteht', so Fraktionschef Helmut Bongartz."
"Haase hält es nach derzeitigem Kenntnisstand ebenfalls für unwahrscheinlich, dass eine Verladung radioaktiver Stoffe über Emden geplant ist", wird von der Emder Zeitung ausgeführt. "'Ich denke, Emden ist kein geeigneter Hafen dafür.' Im Übrigen lägen ihm keine entsprechenden Informationen über derartige Verladepläne vor, so der Landtagsabgeordnete. Haase geht dennoch davon aus, dass seine Ratsfraktionen einen entsprechenden Antrag der Grünen unterstützen würde, auch wenn dies nur symbolischen Wert haben könnte."
"Das Land Niedersachsen hatte wiederholt betont, dass weder die Hafenbehörden, noch die Kommunen einen solchen Atomtransport verhindern könnten. Vielmehr sei das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) alleinige Genehmigungsbehörde." In dem Artikel der Emder Zeitung wird dazu dagegen bekannt gegeben: "Dem widersprach die Behörde inzwischen. Die Länder hätten sehr wohl Einfluss darauf, was die Sicherheit und den Schutz der Transporte betrifft. Soll heißen: das BfS ist zwar für die Prüfung der Sicherheitsbestimmungen zuständig, das bezieht sich aber vor allem auf die Transportbehälter und deren Beförderung. Die Behörde hat aber keinen Einfluss, wenn die Länder den Transport auf der Straße, der Schiene oder im jeweiligen Hafen aus Sicherheitsgründen oder aus polizeilicher Sicht für nicht vertretbar halten. Fazit des BfS: 'Der Weg für Brennelemente von Sellafield nach Grohnde liegt in der Hand der Energieversorger und des niedersächsischem Innenministeriums.'"
"Dagegen vertritt der Vorsitzende der Emder Hafenfördergesellschaft, Dr. Jürgen Hinnendahl, die Auffassung, dass sich der Emder Hafen einem Umschlag radioaktiver Materialien rechtlich nicht verweigern kann", wird von der Emder Zeitung informiert. Der Vorsitzende der Emder Hafenfördergesellschaft wird von der Emder Zeitung mit den Worten zitiert: "Werden alle Sicherheitsbestimmungen eingehalten, stehe einem Transport sogenannter Mox-Brennelemente über den Emder Hafen nichts im Wege. 'Ich werde auch den Teufel tun und sagen, Emden kann den Umschlag nicht vornehmen', bekräftigte Hinnendahl."
"Hinnendahl, der als Repräsentant der Emder Hafenfirmen agiert, war schon einmal, Ende der 80er Jahre, als Oberstadtdirektor der Stadt Emden mit dem Thema Atomtransporte befasst. Damals hatten zahlreiche Emder, darunter auch führende SPD-Vertreter und Gewerkschaftler aus Emden sowie heimische und auswärtige Umweltschützer gegen das Einlaufen des mit Brennelementen beladenen [schwedischen] Frachters 'Sigyn' teils sehr heftig protestiert", berichtet die Emder Zeitung abschließend.

Anmerkung: Jürgen Hinnendahl war nach uns vorliegenden Informationen 1979 bis 1986 Stadtkämmerer der Stadt Stade, dort hatte er sich bereits für die Atomenergie in Stade (AKW Stade) eingesetzt. - Von 1986 bis 1998 war er Oberstadtdirektor der Stadt Emden und wechselte anschließend in den Vorstand der Emder Hafenfördergesellschaft e.V...

28. November 2009
Antrag gegen Atomtransporte über den Hafen von Emden im Stadtrat vorgelegt

"Die Grünen im ostfriesischen Emden wollen mögliche Atomtransporte über die Seehafenstadt verhindern", berichtet die Nordsee-Zeitung (nordsee-zeitung.de) am 28.11.09. "Die Ratsfraktion hat einen Antrag vorgelegt, wonach die Stadt Atomtransporte ablehnen und die Hafenfirmen keine atomaren Brennelemente umschlagen sollen. 'Wir machen nicht mit, dass Emden den Ausputzer für den gescheiterten Transport über Cuxhaven spielen soll', erklärte Fraktionssprecher Bernd Renken am Samstag. Der Transport soll nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums auf einem Spezialschiff und mit Straßenfahrzeugen erfolgen."

28. November 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde gilt als Geheimsache

"Ob der Nordenhamer Midgard-Hafen für die Anlandung plutoniumhaltiger MOX-Brennelemente aus Sellafield in Betracht kommt, ist nach Angaben der Landesregierung eine Geheimsache", wird am 28.11.09 von der Nordwestzeitung (nwzonline.de) in einem Artikel unter dem Titel "Atomtransport gilt als eine Geheimsache" einleitend berichtet. "'Informationen über die Streckenführung einschließlich des vorgesehenen Hafens unterliegen der Geheimhaltung', teilte Innenminister Uwe Schünemann auf Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Ina Korter mit."
"Der Minister bestätigte lediglich, dass ein Antrag auf einen Transport der Brennelemente per Schiff und Lastwagen beim Bundesamt für Strahlenschutz vorliege", so die Nordwestzeitung weiter. "Der Transport mit dem Ziel Grohnde war ursprünglich für den Herbst geplant gewesen, dann aber verschoben worden."
In dem Bericht der Nordwestzeitung wird mitgeteilt: "Auch eine Information der Kommunen, über deren Gebiet der Atomtransport führen soll, sei nicht vorgesehen, heißt es in der Antwort. Für Ina Korter ist das 'ein nicht hinnehmbarer Vorgang'." "Sie fordert den Rat der Stadt Nordenham auf, Position gegen die Abwicklung des Transports über den Midgard-Hafen zu beziehen. Die Abgeordnete hat Bedenken bezüglich der Sicherheit."

26. November 2009
AKW Grohnde: MOX-Transporte aus Sellafield unterliegen der Geheimhaltung

In der Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 26.11.09 wurde auf eine Kleine Anfrage mit dem Titel "Atomtransporte in Niedersachsen" vom niedersächsischen Innenminister Uwe Schünemann (CDU) zu den beantragten Transporten von plutonium-haltigen MOX-Brennelementen in das AKW Grohnde mündlich geantwortet.

Die Abgeordneten im Niedersächsischen Landtag Ina Korter und Elke Twesten (GRÜNE) hatten dazu gefragt: "Inzwischen verdichten sich Hinweise, dass der in Kürze anstehende Transport plutoniumhaltiger MOX-Brennelemente aus der Wideraufbereitungsanlage Sellafield zum niedersächsischen Atomkraftwerk Grohnde über den Hafen der Firma Rhenus Midgard in Nordenham abgewickelt werden soll. Von diesen Transporten gehen hohe Gefahren aus.
In der Beantwortung der parlamentarischen Anfrage 'Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen' des Abgeordneten Hans-Jürgen Klein am 28. August 2009 hat Innenminister Schünemann jegliche Zuständigkeit des Landes verneint. 'Das heißt, die Niedersächsische Landesregierung hat überhaupt keinen Einfluss auf die Durchführung dieses Transports. Wir werden als Innenbehörde lediglich in dem Sinne beteiligt, dass abgefragt wird, ob der Termin aus Sicherheitsgründen in irgendeiner Weise problematisch ist. Das ist unsere Beteiligung….', so Innenminister Schünemann gemäß Plenarprotokoll (Seite 5 500).
Dieser Darstellung widerspricht das vom Innenminister für zuständig erklärte Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): Nach einem Bericht des Weser-Kurier vom 8. September 2009 erklärt das BfS, Route und Zeitpunkt des Transports würden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt. Festlegungen zur Transportabwicklung würden dem BfS von der Polizei vorgegeben.

Inzwischen haben sowohl das Land Bremen als auch die private Cuxhavener Hafengesellschaft Cuxport den Transport der MOX-Brennelemente über ihre Häfen abgelehnt. Auch dieses lässt Planungen des Transports über den Hafen in Nordenham wahrscheinlicher erscheinen."

"Wir fragen die Landesregierung:

1. Welche Kenntnisse hat sie über einen Transport von MOX-Brennelementen aus Sellafield über den Hafen in Nordenham, bzw. liegt für einen solchen Transport bereits ein Antrag/eine Anfrage vor?

2. Nach welchen Kriterien werden die Eignung bzw. Nichteignung eines Hafens für die Anlandung und anschließende Verladung von MOX-Brennelementen und die Eignung einer potenziellen Transportstrecke zwischen dem Anlandungshafen und dem Kernkraftwerk Grohnde festgestellt? 

3. Zu welchem Zeitpunkt (Zeitraum vor dem Transport) werden die Kommunen informiert, auf deren Gebiet die MOX-Brennelemente angelandet und über deren Gebiet sie zum Kernkraftwerk Grohnde transportiert werden?"

Polizeiminister Uwe Schünemann (CDU) antwortete namens der Landesregierung in Niedersachsen auf die Kleine Anfrage wie folgt:

"Deutschland hat sich verpflichtet, die bei der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich und dem Vereinigten Königreich anfallenden Abfälle und das Plutonium zurückzunehmen. Die deutschen Energieversorgungsunternehmen haben nach den Bestimmungen des Atomgesetzes den Wiedereinsatz des aus der Aufarbeitung gewonnenen Plutoniums in den Kernkraftwerken zu gewährleisten. Die Rücknahme des Plutoniums soll in Form von Mischoxid-Brennelementen erfolgen, die als Kernbrennstoff eine Mischung aus Uranoxid und Plutoniumoxid enthalten.
In diesem Zusammenhang liegt dem zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz derzeit gem. § 4 des Atomgesetzes (AtG) ein Antrag auf Genehmigung der Beförderung von Mischoxid-Brennelementen aus Großbritannien in ein niedersächsisches Kernkraftwerk vor. Der Transport soll auf einem Spezialschiff und mit Straßenfahrzeugen erfolgen. Der Antrag erstreckt sich auf höchstens zwei Seetransporte mit insgesamt vier Straßentransporten. Die Durchführung des Transportes war ursprünglich im Herbst dieses Jahres vorgesehen, ist dann aber auf einen der Landesregierung noch nicht bekannten Termin verschoben worden. Der gestellte Antrag auf Durchführung einer Beförderungsgenehmigung ist durch die Terminverschiebung nicht gegenstandslos geworden, sondern weiter anhängig und beim Bundesamt für Strahlenschutz in Bearbeitung.
Die Verantwortung für die Beförderung von Kernbrennstoffen liegt beim Bundesamt für Strahlenschutz als der für die Erteilung der Beförderungsgenehmigung gem. § 4 AtG zuständigen Behörde, und zwar auch, soweit es um Fragen der Streckenführung geht. Weder die Innenministerien der Länder noch die Polizeibehörden haben die Befugnis, dem Bundesamt für Strahlenschutz insoweit verbindliche Vorgaben zu machen oder direkt gegenüber dem Beförderer Anordnungen zu treffen. Eine Verpflichtung für das Bundesamt für Strahlenschutz, vor Erteilung der Genehmigung das Einvernehmen oder zumindest das Benehmen mit anderen Behörden herzustellen, besteht nach dem Atomgesetz nicht.
Zu den durch das Bundesamt für Strahlenschutz zu prüfenden und zu verantwortenden Voraussetzungen für die Genehmigungserteilung gehören u. a. auch der erforderliche Schutz gegen Störmaßnahmen oder sonstige Einwirkungen Dritter (§ 4 Abs. 2 Nr. 5 AtG) und die Vereinbarkeit von Art, Zeit und Weg des Transports mit öffentlichen Interessen (§ 4 Abs. 2 Nr. 6 AtG). Um das Vorliegen dieser Genehmigungsvoraussetzungen zu prüfen, beteiligt das Bundesamt für Strahlenschutz die Innenministerien der Länder, die aus polizeilicher Sicht zu Fragen der Sicherung der Transporte vor Sabotage, Angriffen oder sonstigen Störungen Stellung nehmen. Dabei spielen regelmäßig auch die Streckenführung und der vorgesehene Transporttermin eine Rolle. Die Transportrouten und –termine werden allerdings nicht von der Polizei ausgearbeitet, sondern vom Antragsteller bereits mit dem Antrag oder im Laufe des Verfahrens gegenüber dem Bundesamt für Strahlenschutz vorgeschlagen. Es ist letztlich Sache des Bundesamtes für Strahlenschutz zu entscheiden, ob und welche Auflagen zur Streckenführung und zur Terminierung in den Genehmigungsbescheid aufzunehmen sind und dabei neben den Bedürfnissen der Sicherung des Transports vor Störmaßnahmen und sonstigen Einwirkungen Dritter z.B. auch die Belange des Gefahrgutrechts (§ 4 Abs. 2 Nr. 3 AtG) zu berücksichtigen und kollidierende Interessen gegebenenfalls zum Ausgleich zu bringen."

"Zu 1.: Informationen über die Streckenführung einschließlich des vorgesehenen Hafens unterliegen der Geheimhaltung.

Zu 2.: Die Eignung einer Transportstrecke einschließlich eines Hafens hat das Bundesamt für Strahlenschutz im Rahmen der Erteilung der Beförderungsgenehmigung zu prüfen. Dabei muss insbesondere nach § 4 Abs. 2 Nr. 3 AtG gewährleistet sein, dass die Kernbrennstoffe unter Beachtung der für den jeweiligen Verkehrsträger geltenden Rechtsvorschriften über die Beförderung gefährlicher Güter befördert werden.

Zu 3.: Eine allgemeine Information der von den Transporten berührten Kommunen erfolgt aus Gründen des Geheimschutzes nicht. Die vertrauliche Behandlung der Anmeldungen von sicherungsrelevanten Transporten ist eine wesentliche Voraussetzung für die Gewährleistung des erforderlichen Schutzes gegen Störmaßnahmen und sonstige Einwirkungen Dritter. Das Bundesamt für Strahlenschutz als die für die Erteilung der Beförderungsgenehmigung zuständige Behörde nimmt eine Beteiligung der betroffenen Kommunen nicht vor, da eine solche gesetzlich nicht vorgesehen ist und vom Bundesamt für Strahlenschutz nach eigener Aussage angesichts der Vielzahl der tangierten Kommunen auch nicht für sachgerecht gehalten wird."

05. November 2009
Transport von MOX-Brennelementen aus dem britischen Sellafield zum AKW Grohnde nicht mehr 2009

"Der geplante Transport plutoniumhaltiger Brennelemente aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield zum niedersächsischen Atomkraftwerk Grohnde soll nicht mehr in diesem Jahr erfolgen", meldete die Nachrichtenagentur dpa am 05.11.09 unter der Schlagzeile "Atom-Transport zum AKW Grohnde nicht mehr 2009". "Der eigentlich für Herbst angekündigte Transport sei auf unbestimmte Zeit verschoben worden, sagte eine Sprecherin von Eon Kernkraft am Donnerstag [05.11.09] in Hannover. 'Die Transportroute ist noch nicht klar', ergänzte die Sprecherin. Zunächst war Cuxhaven als mögliche Verladestation für die Brennelemente genannt worden. Die Verschiffung der plutoniumhaltigen Fracht an einen niedersächsischen oder Bremer Hafen hatte heftigen politischen Streit ausgelöst."

Von Radio Bremen (radiobremen.de) wurde am 05.11.09 unter dem Titel "Genehmigung nicht vorhanden - Derzeit kein Atomtransport ins AKW Grohnde" berichtet: "Der Betreiber des Atomkraftwerks im niedersächsischen Grohnde, der Energiekonzern 'E.On', hat Berichte zurückgewiesen, nach denen ein Atomtransport aus dem britischen Sellafield unterwegs sei. In diesem Jahr würden definitiv keine Brennelemente mehr aus Großbritannien nach Grohnde geliefert, sagte eine Sprecherin des Energiekonzerns auf Nachfrage von Radio Bremen."
"Ursprünglich sollte die plutoniumhaltige Fracht in Cuxhaven an Land gebracht und von dort weiter nach Grohnde transportiert werden", so der Bericht von Radio Bremen weiter. "Der Hafenbetreiber hatte dies abgelehnt. Auch das Land Bremen will seine Häfen nicht für Atomtransporte zur Verfügung stellen. Deshalb waren zuletzt Nordenham und Emden im Gespräch. Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz gibt es derzeit auch keine Genehmigung für einen solchen Transport. Die Nachrichtenagentur ddp hatte berichtet, dass ein Frachter mit Brennstäben seit Anfang dieser Woche möglicherweise Richtung Grohnde unterwegs sei."

15. Oktober 2009
Abweichung in einem Versorgungssystem für Kaltwasser im AKW Grohnde festgestellt

"Am 15. Oktober 2009 wurden im Kernkraftwerk Grohnde Armaturen in den vier vorhandenen Systemen zur Kaltwasserversorgung routinemäßig geprüft", teilt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft am 20.10.09 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Geringfügige Abweichung in einem Versorgungssystem für Kaltwasser" mit. "Hierbei wurde in einem der Versorgungssysteme eine geringfügige Abweichung festgestellt. "
"Die Versorgung des betroffenen Systems mit Kaltwasser wurde umgeschaltet, so dass das System wieder vollständig zur Verfügung stand", wird von E.ON Kernkraft dazu bekannt gegeben. "Die Prüfungen der drei weiteren Kaltwassersysteme verliefen einwandfrei."
Von E.ON Kernkraft wird in der Pressemitteilung versichert: "Die Abweichung hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage. Eine detaillierte Ursachenklärung wird zurzeit durchgeführt. Eine detaillierte Ursachenklärung wird zurzeit durchgeführt."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

09. September 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Kein Atomtransport in den nächsten zwei Monaten

Radio Bremen (radiobremen.de) hatte am 09.09.09 unter der Schlagzeile "Pläne auf Eis - Kein Atomtransport in den nächsten zwei Monaten " bekannt gegeben: "Der Transport von Brennelementen aus Sellafield zum Atomkraftwerk Grohnde findet vorerst nicht statt. Das Hanauer Transportunternehmen Nuclear Cargo Service bestätigte Angaben, wonach der Auftrag auf unbestimmte Zeit ausgesetzt wurde. Per Email hatte der Hersteller der Brennelemente in Sellafield dem Unternehmen Nuclear Cargo Service mitgeteilt, dass der Transport zunächst auf Eis gelegt wurde. Ein neuer Termin wurde nicht genannt." "Nach Angaben von Kernkraftwerksbetreiber Eon wird der Atomtransport in den nächsten zwei Monaten aber nicht stattfinden", wurde von Radio Bremen mitgeteilt. "Das habe ausschließlich organisatorische Gründe, sagte eine Unternehmensprecherin" gegenüber "Radio Bremen. Der aktuelle Streit über die geplante Route des Atomtransports spiele dabei keine Rolle. Umstritten ist, über welchen Hafen die Brennelemente ins niedersächsische Grohnde gebracht werden. Das Land Bremen lehnt den Transport ebenso ab wie die Stadt Cuxhaven."
"Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hat klargestellt, dass das Land Niedersachsen den Atomtransport über Cuxhaven nicht abgelehnt hat", wird dieser von Radio Bremen zitiert. "In einem Interview mit dem Nordwestradio sagte Schünemann weiter, dass er auch nicht 1.100 Beamte für einen Einsatz beim Transport über Bremen zugesagt habe. Diese Meldungen seien frei erfunden - das habe er Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) auch persönlich mitgeteilt."
"Im Streit um den geplanten Atom-Transport aus dem englischen Sellafield ins niedersächsische Grohnde hatte das Land Bremen einen Transport über seine Häfen abgelehnt", so die Ausführungen von Radio Bremen rückblickend. "Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sagte Radio Bremen, dass er dafür sorgen werde, dass diese Transporte weder in Bremerhaven noch in Bremen stattfinden."
"Ursprünglich sollte der Transport über Cuxhaven laufen", berichtete Radio Bremen im Rückblick. "Nach der Absage des dortigen Hafenbetreibers 'Cuxport' sucht das zuständige Transport-Unternehmen jetzt nach Alternativ-Routen. Offenbar hat es dabei nicht nur Bremerhaven, sondern auch die stadtbremischen Häfen im Visier. Dazu Mäurer: 'Es ist einfach unvorstellbar, dass wir das hier in der Innenstadt organisieren. Deshalb werden wir den Anträgen nicht zustimmen. Wenn man sich vorstellt, dass dieser Transport in Bremerhaven beginnt, weseraufwärts, was da auf der Weser los sein wird, diese Risiken halte ich für unvertretbar.' Auf die Frage, ob ein Bundesland angewiesen werden könnte, diese Transporte zu übernehmen sagte der Bremer Innensenator: 'Bislang ist es noch nie der Fall gewesen, dass man angewiesen wurde, diese Transporte zu übernehmen.'"
"Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz muss die zuständige Länderkommission im Genehmigungsverfahren eine Lösung finden. Den Vorsitz hat Niedersachsen.", wird von Radio Bremen festgestellt. "Diese Kommission sammelt und bewertet alle Aspekte eines Atomtransports und gibt Empfehlungen für die Strecke ab, bisher wurden die Vorschläge übernommen. Unklar ist, was passiert, wenn sich die Länder in dieser Kommission nicht einigen. Das Bundesamt für Strahlenschutz betonte, dass es kein Bundesland zwingen könne, Brennelemente zu entladen. Es stellte aber auch klar, dass es völkerrechtliche Verträge gibt, mit denen Deutschland sich verpflichtet hat, wieder aufgearbeitete Brennelemente zurückzunehmen."
"Zuvor hatte das Land Niedersachsen Missfallen über die Aussagen von Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) geäußert. Böhrnsen hatte den Transport mit der Aussage abgelehnt, nicht Lückenbüßer für Niedersachsens 'nein' sein zu wollen. Ein Sprecher der niedersächsischen Landesregierung wies darauf hin, dass Niedersachsen zu keinen Zeitpunkt Bedenken gegen ein Entladen der Brennelemente in Cuxhaven angemeldet habe". 
Der Artikel von Radio Bremen endet mit der Aussage: "Unterdessen fürchten Bündnis 90/Grüne in Emden, dass ihr Seehafen Umschlagsort wird. Fraktionschef Bernd Renken wies auf schon abgewickelte Transporte vor 20 Jahren hin und forderte die Umschlagsbetriebe auf, die Transporte abzulehnen. Ein Sprecher der Hafengesellschaft nport sagte, von Verhandlungen über einen Transport via Emden sei nichts bekannt."

08. September 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Bremen lehnt Atomtransporte aus Sellafield ab

Der Weser Kurier (weser-kurier.de) berichtete am 08.09.09 unter der Überschrift "Bremen lehnt Atomtransporte aus Sellafield ab": "Das Land Bremen lehnt Atomtransporte aus dem nordenglischen Sellafield über seine Häfen ab. Solche Überlegungen seien aus Sicherheitsgründen und aus politischen Gründen nicht verantwortbar, sagte Regierungschef Jens Böhrnsen (SPD) am Dienstag in der Hansestadt. "
"Ende August war bekannt geworden, dass Cuxhaven im Herbst von den umstrittenen Transporten zum Atomkraftwerk Grohnde im Kreis Hameln-Pyrmont verschont bleiben könnte", so der Artikel im Weser Kurier rückblickend.
"Ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter hatte erklärt, inzwischen habe der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt", berichtet der Weser Kurier. "Der mögliche Umschlag plutoniumhaltiger Brennelemente hatte nicht nur in der Stadt für Proteste gesorgt. Bislang war der Hafen in Cuxhaven kein Atom-Umschlagplatz. 1996 war Material aus Sellafield über Bremerhaven transportiert worden."
"'Das Land Niedersachsen hat für seine Häfen - Cuxhaven und Nordenham - erklärt, dass ein solcher Transport aus Sicherheitsgründen nicht in Betracht komme', sagte Böhrnsen" gegenüber dem Weserkurier. "'Bremen hält es nicht für akzeptabel, dass von uns verlangt wird, dass wir gewissermaßen als Lückenbüßer eintreten.' Niedersachsen habe sogar Polizeikräfte zur Unterstützung des Transportes angeboten. 'Ich gehe davon aus, dass es keine rechtlichen Möglichkeiten gibt, Bremen zu einem solchen Transport zu zwingen.' Das Land unterstütze nachdrücklich den Ausstieg aus der Atomenergie.“
"Das niedersächsische Innenministerium reagierte", nach dem Artikel im Weser Kurier, "empört auf die Aussagen Böhrnsens. Sicherlich werde es in Kürze Gespräche zwischen den beiden Bundesländern geben, sagte Ministeriumssprecher Klaus Engemann. 'Das Land Niedersachsen hat nichts abgelehnt, weil wir auch gar nicht verantwortlich für die Transportrouten sind.' Das BfS in Salzgitter sei dafür zuständig. Die Hafengesellschaft Cuxport habe den Umschlag von Atommüll über den Hafen abgelehnt. 'Die niedersächsische Polizei sagt nur ihre Meinung dazu, mehr nicht.' Der Bremer Senat kenne offenbar die Abläufe nicht, sagte der Sprecher des Ministeriums.“"
In dem Bericht des Weser Kuriers wird dazu weiter ausgeführt: "Das BfS wies unterdessen erneut die Aussage des Innenministeriums zurück, für die Transportrouten sei das Bundesamt verantwortlich. Route und Zeitpunkt würden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt, sagte der Sprecher. Das Bundesamt prüfe lediglich, ob alle Genehmigungsvoraussetzungen vorliegen, um die Sicherheit der Bevölkerung gegen radioaktive Strahlung zu gewährleisten. Festlegungen zur Transportabwicklung, wie zum Beispiel die Route, würden dem BfS von der Polizei vorgegeben. Dabei komme dem niedersächsischen Innenministerium eine maßgebliche Rolle zu."
"Der Cuxhavener Oberbürgermeister Arno Stabbert (CDU) sprach sich am Dienstag gegen die Atomtransporte über den Hafen seiner Stadt aus. 'Ich halte die Transporte zwar für unbedenklich, aber durch die unverantwortliche Diskussion darum droht Schaden für meine Stadt', sagte er" im Weser Kurier. "Aus diesem Grund habe er die private Hafenbetriebsgesellschaft CuxPort gebeten, den Umschlag von Brennelementen aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield abzulehnen. Angesichts der emotionalisierten Debatte könne ein ungestörter Transport nicht mehr gewährleistet werden."

"Der Streit um den geplanten Atomtransport entzweit inzwischen die Bundesländer Bremen und Niedersachsen", informierte Radio Bremen (radiobremen.de) am 08.09.09 in einem Bericht mit dem Titel "Keiner will Atomtransporte - Bremen und Niedersachsen streiten über Transportroute" einleitend. "Niedersachsen habe den geplanten Transport von atomaren Brennelementen vom britischen Sellafield ins niedersächsische Grohnde nicht abgelehnt, betonte ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums gegenüber Radio Bremen. Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) hatte zuvor erklärt, dass Bremen nicht der Lückenbüßer für Niedersachsens 'Nein' zum Atomtransport über seine Häfen sein will. Im niedersächsischen Innenministerium ist man verärgert über die Aussagen von Böhrnsen. Niedersachsen habe zu keinen Zeitpunkt Bedenken gegen ein Entladen der Brennelemente in Cuxhaven angemeldet. Schließlich sei es das Bundesamt für Strahlenschutz, das die Genehmigung für den Transport erteile. Das aber prüft derzeit noch verschiedene Routen. Welche das sind, will man im Bundesamt nicht sagen."
"Fest steht, dass das jeweils betroffene Bundesland im laufenden Verfahren sein Einverständnis zum Atomtransport geben muss, wegen der Sicherheitsanforderungen", wird von Radio Bremen mitgeteilt. "Ansonsten kann eine Route nicht genehmigt werden. Böhrnsen machte auch deutlich, dass es dabei eigentlich um eine politische Entscheidung geht. Bremen unterstütze den Ausstieg aus der Kernenergie. Das Land Niedersachsen, so stellte der Sprecher des Innenministeriums klar, stelle nicht in Frage, dass wieder aufgearbeitete Brennelemente auch wieder zurückgenommen werden müssen."
"Bremen lehnt Atomtransporte über die bremischen Häfen aus Sicherheitsgründen ab. Neben den Sicherheitsbedenken bestehen während des Transports erhebliche Beeinträchtigungen der regulären Hafenwirtschaft. 64 wiederaufbereitete Brennstäbe sollen aus Sellafield nach Grohnde gebracht werden", wird von Radio Bremen abschließend bekannt gegeben.

02. September 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Hafenbetreiber Cuxport lehnt den Atomtransport ab

Der Transport von plutonium-haltigen MOX-Brennelementen aus dem britischen Sellafield über den Hafen von Cuxhaven in das AKW Grohnde an der Weser steht offensichtlich vor dem AusVor kurzem hat der private Hafenbetreiber des Cuxport "die Abwicklung der Atomtransporte über den Cuxhavener Hafen zu übernehmen" gegenüber dem Kunden "abgelehnt", berichtet am 02.09.09 die Zeitung Cuxhavener Nachrichten (cn-online.de). - Die Proteste der Menschen in Cuxhaven und Umgebung gegen Atomtransporte über Cuxhaven haben bei der Cuxport GmbH offenbar nachhaltige Wirkung gezeigt.

Hintergrund: Nach Darstellung des BfS werden für die MOX-Transporte hauptsächlich Transportanträge von der NCS (Nuclear Cargo + Service) gestellt. Die NCS transportiert nach Recherchen im Netz zu Lande, zu Wasser und auch in der Luft unbestrahlte Kernbrennstoffe, Uran in allen Anreichungsgraden, Plutonium in reiner und gemischter Form, bestrahlte Brennelemente und radioaktive Abfälle.

Rückblick: Am 16.07.09 erprobten in Cuxhaven Mitarbeiter von Cuxport die Entladung ("Kalterprobung") des britischen Frachters für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, am Liegeplatz 1 des Europakais. Gleichzeitig übten im Cuxhavener Hafen bis zu 200 Einsatzkräfte der Polizei den Schutz eines Atomtransportes gegen "Störmaßnahmen".

=> Nun wird auch deutlich, warum der Transporteur kürzlich zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung der MOX-Brennelemente in Cuxhaven beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragt hat. - Das BfS gab dazu am 30.08.09 bekannt: "Inzwischen hat der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt."
=> Ein alternativer Umschlaghafen für den Transport der MOX-Brennelemente aus Sellafield in das AKW Grohnde könnte recht wahrscheinlich Bremerhaven seinÜber Bremerhaven erfolgte im Oktober 1996 ein Transport von vier MOX-Brennelementen auf dem Seeweg aus Sellafield zum AKW Unterweser. - Für den Seetransport eingesetzt wurde seinerzeit das Frachtschiff 'Arneb', welches 2002 in 'Atlantic Osprey' umbenannt wurde.

"Mit Applaus nahmen die Mitglieder der Bürgerinitiative die Nachricht auf, dass der private Hafenbetreiber Cuxport es gegenüber dem Kunden abgelehnt hat, die Abwicklung der Atomtransporte über den Cuxhavener Hafen zu übernehmen", melden am 02.09.09 die Cuxhavener Nachrichten (cn-online.de) unter der Schlagzeile "Cuxport: Keine Atomtransporte über den Cuxhavener Hafen" einleitend.
In dem Bericht der Cuxhavener Nachrichten wird weiter mitgeteilt: "Die Kopie eines entsprechenden Schreibens habe er vom Cuxport-Geschäftsführer am Montag erhalten, sagte Oberbürgermeister Arno Stabbert (CDU) während einer Veranstaltung der Cuxhavener Bürgerinitiative gegen Atomtransporte am Dienstagsabend [01.09.09] in der Gnadenkirche in Süderwisch."
"Im Mittelpunkt des Informationsabends stand ein Vortrag von Diplom-Physiker Wolfgang Neumann zu Verfahren und Gefahren von Atomtransporten", so die Cuxhavener Nachrichten. "Neumann erstellt für die intac GmbH in Hannover Gutachten und Konzepte unter anderem zu Lagerung und Transport radioaktiver Abfälle. Der Fachmann stellte in sehr sachlicher Form die geplanten Transporte von Mischoxid-Brennelementen von der britischen Aufarbeitungsanlage Sellafield ins deutsche Kernkraftwerk Grohnde in einen Gesamtzusammenhang mit der kerntechnischen Energiegewinnung und deren besonderen Sicherheitsaspekten."
"Dass sich Cuxport dennoch gegen den Umschlag ausgesprochen habe, wertete die Sprecherin Elke Roskosch-Buntemeyer von den Grünen als Erfolg der sehr früh laut gewordenen Bürgerproteste in Cuxhaven", wird von den Cuxhavener Nachrichten in dem Artikel betont. "Nach Bekanntwerden der Planungen hatte die Initiative Informationen über die Stadt und die politischen Vertreter im Landtag eingefordert und die Informationspolitik scharf kritisiert."
"Stabbert betonte" laut den Cuxhavener Nachrichten "ausdrücklich, dass er vor einem entsprechenden Artikel in den Cuxhavener Nachrichten von dem geplanten Transport über Cuxhaven nichts gewusst habe. Eine Anfrage an das Bundesamt für Strahlenschutz sei vier Wochen lang unbeantwortet geblieben, so Stabbert."
"Der Referent bestätigte, dass Zeit und Ort vom Umschlag atomarer Güter aus Sicherungsgründen nicht bekannt gegeben werden, auch nicht gegenüber betroffenen Kommunen. Erst 48 Stunden vor dem Transport würde eine Meldekette in Gang gesetzt, die die Lagezentren des Innenministerien von Bund und Ländern sowie die Polizeidienststellen, das Landesumweltministerium und die Gewerbeaufsichtsämter informierten", berichten die Cuxhavener Nachrichten darüber abschließend. 

Der Stand der Dinge: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach den letzten Angaben im Web am 24.08.09 um 19:50 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 01.09.09 besteht noch keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.

30. August 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Alternativrouten zur Anlandung beantragt

Der NDR (ndr.de) berichtete am 30.08.09 unter dem Titel "Bleibt Cuxhaven vom Atomtransport verschont?": "Möglicherweise bleibt die Stadt Cuxhaven von den umstrittenen Atomtransporten aus England im Herbst verschont: Der Transporteur der Brennelemente hat zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt, wie ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter am Sonntag [30.08.09] bestätigte. Einzelheiten nannte er nicht."
"Die Brennelemente mit hochgiftigem Plutonium - sogenannte MOX-Brennelemente - sollten im Herbst aus dem nordenglischen Sellafield mit dem Schiff nach Cuxhaven kommen und dort auf der Straße zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden", so der NDR in dem Artikel weiter. "Bislang war der Hafen in Cuxhaven kein Atom-Umschlagplatz."
"Der mögliche Transport hatte nicht nur in der Stadt selbst für Proteste gesorgt." Vom NDR wurde in dem Bericht weiter ausgesagt: "Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hatte gesagt, die Landesregierung sei nicht zuständig, sondern das Bundesamt für Strahlenschutz. Das BfS wies dies zurück. Der Sprecher sagte: 'Route und Zeitpunkt eines derartigen Transports werden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt.'"  

Radio Bremen (radiobremen.de) informierte am 30.08.09 unter der Schlagzeile "Von Sellafield nach Cuxhaven - Alternativ-Routen für Atomtransporte beantragt": "Cuxhaven könnte im Herbst 2009 von umstrittenen Atomtransporten aus dem nordenglischen Sellafield verschont bleiben. Das bestätigte Werner Nording, Sprecher des Bundesamtres für Strahlenschutz in Salzgitter am Sonntag. Inzwischen habe der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt. Somit könnten die Brennstäbe auch in anderen niedersächsischen Häfen vom Schiff geladen und ins E.On-Kraftwerk nach Grohnde transportiert werden. Um welche möglichen Alternativen es sich handelt, wollte Nording nicht sagen. Auch über den Zeitpunkt gib es keine Auskunft. Dem Vernehmen nach könnten die Transporte aber noch im September 2009 rollen. Der mögliche Umschlag plutoniumhaltiger Brennelemente aus einer Atomfabrik im englischen Sellafield über Cuxhaven hatte nicht nur in der Stadt selbst für Proteste gesorgt.
Die Brennelemente mit hochgiftigem Plutonium - sogenannte Mischoxid (MOX) Brennelemente - könnten im Herbst aus Nordengland mit dem Schiff nach Cuxhaven kommen und dort auf der Straße zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden. Eine Sprecherin des Unternehmens 'E.On Kernkraft' hatte vor Wochen bestätigt, dass der Transport für den Herbst geplant sei. Bislang war der Hafen in Cuxhaven kein Atom-Umschlagplatz, 1996 war Material aus Sellafield über Bremerhaven transportiert worden. Die Grünen im Landtag hatten kritisiert, Atomtransporte über Cuxhaven seien nicht vereinbar mit dem Tourismus und dem Schutz des Wattenmeers als Unesco-Weltnaturerbe.
Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hatte zu Forderungen gesagt, die Landesregierung solle Atomtransporte über Cuxhaven verhindern, die Regierung sei nicht zuständig, sondern das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)Zudem sei eine radioaktive Gefährdung ausgeschlossen. Der CDU-Abgeordnete Hans-Christian Biallas aus Cuxhaven hatte mangelnde Informationen des Bundesamtes für Strahlenschutz für die Kommune beklagt. Das Bundesamt wies die Vorwürfe zurück. Der Sprecher sagte: 'Route und Zeitpunkt eines derartigen Transports werden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt.' Das Bundesamt prüfe, ob alle Genehmigungsvoraussetzungen vorliegen, um die Sicherheit der Bevölkerung gegen radioaktive Strahlung zu gewährleisten. Festlegungen zur Transportabwicklung, wie zum Beispiel die Route, würden dem BfS von der Polizei vorgegeben."

Niedersächsisches Innenministerium: "Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen"

In der Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 28.08.09 antwortete der niedersächsische Polizeiminister Uwe Schünemann (CDU) namens der Landesregierung Niedersachsens mündlich auf eine Kleine Anfrage der GRÜNEN zu dem beantragten "Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen". - Der niedersächsische 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) gab demzufolge dabei keine eigene Stellungnahme ab...
Das "Niedersächsische Ministerium für Inneres, Sport und Integration" hat über die Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 28.08.09 eine Presseinformation mit der Überschrift "Umschlag von radioaktiven Stoffen im Cuxhavener Hafen" am 31.08.09 veröffentlicht, die zur Dokumentation nachstehend ungekürzt und unkommentiert wiedergegeben wird:

"Die Abgeordneten hatten gefragt: Durch Meldungen in den Cuxhavener Nachrichten vom 17. und 18. Juli 2009 wurde eine Polizei- und Feuerwehrübung im Cuxhavener Hafen bekannt, deren Szenario mögliche Transporte radioaktiver Stoffe über die Cuxhavener Umschlagsanlage zugrunde lagen. Die Übung fand unter Beteiligung niedersächsischer Behörden statt. Die Übung war nicht öffentlich angekündigt, sondern wurde zufällig bekannt. Auch die Stadt Cuxhaven soll nicht informiert gewesen sein.
Als realer Hintergrund der Übung verdichten sich Informationen über zeitnah bevorstehende Transporte von plutoniumhaltigen MOX-Brennelementen aus Sellafield für das Atomkraftwerk Grohnde. Befürchtet wird außerdem, dass zu einem späteren Zeitpunkt auch für die Endlagerung in Deutschland vorgesehener Atommüll aus der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield über Cuxhaven umgeschlagen werden könnte. In beiden Fällen gehen von den Transporten erhebliche Gefahren aus, sowohl durch radioaktive Strahlung als auch durch die hohe Giftigkeit des Plutoniums. Auch deshalb wird die dauerhafte Nutzung von Atomenergie von der Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger abgelehnt.
Kritiker sehen deshalb solche Transporte als unvereinbar an mit den touristischen Interessen der Stadt und des Landkreises Cuxhaven, die erst kürzlich durch die Ausweisung des Wattenmeers als Weltnaturerbe gestärkt wurden. Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig der Region. Beklagt werden vor Ort außerdem die mangelnde Information und Transparenz im Zusammenhang mit der durchgeführten Übung und den geplanten Atomtransporten."
Wir fragen die Landesregierung:
1. Welche Kenntnisse hat die Landesregierung über einen zukünftig vorgesehenen Umschlag von radioaktiven Stoffen über den Cuxhavener Hafen bezüglich Anzahl, Zeitpunkt, Start, Ziel, Streckenverlauf und Verkehrsmittel der Transporte sowie Umfang und Art des Materials?
2. Wie und wann erfolgt die Information der von den Transporten berührten Kommunen und der jeweiligen Öffentlichkeit?
3. Welche niedersächsischen Behörden und Stellen sind mit welchen Aufgaben im Zusammenhang mit der Planung, Genehmigung und Durchführung des Transports von radioaktiven Stoffen in und durch Niedersachsen beteiligt?"

Polizeiminister Uwe Schünemann antwortete im Namen der Landesregierung Niedersachsen auf die Kleine Anfrage:

"Innenminister Uwe Schünemann beantwortete namens der Landesregierung die Kleine Anfrage wie folgt: Deutschland hat sich verpflichtet, die bei der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich und Großbritannien anfallenden Abfälle und das Plutonium zurückzunehmen. Die deutschen Energieversorgungsunternehmen haben nach den Bestimmungen des Atomgesetzes den Wiedereinsatz des aus der Aufarbeitung gewonnenen Plutoniums in den Kernkraftwerken zu gewährleisten. Die Rücknahme des Plutoniums soll in Form von Mischoxid-Brennelementen erfolgen, die als Kernbrennstoff eine Mischung aus Uranoxid und Plutoniumoxid enthalten.
In diesem Zusammenhang liegt dem zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz derzeit gem. § 4 des Atomgesetzes ein Antrag auf Genehmigung der Beförderung von Mischoxid-Brennelementen aus Großbritannien in ein niedersächsisches Kernkraftwerk vor. Der Transport soll auf einem Spezialschiff und mit Straßenfahrzeugen erfolgen.
Um die technische Eignung der Hafeneinrichtung des Hafens von Cuxhaven und des für den Transport vorgesehenen Schiffes (z.B. Rampen) zweifelsfrei zu ermitteln, haben die englischen und deutschen Beförderer am 16. Juli eine sogenannte 'Kalterprobung' durchgeführt.
Weder die Polizei noch die Feuerwehr waren in die Übung eingebunden.
Da Erkenntnisse vorlagen, dass es bei dieser 'Kalterprobung' zu Störmaßnahmen von Atomkraftgegnern kommen könnte, waren zum Schutz der Übung Polizeikräfte eingesetzt.
Die Feuerwehr war nach Auskunft der Stadt Cuxhaven nicht vor Ort.
Dass die Beförderer den Transport mit einer 'Kalterprobung' vorbereitet haben, illustriert den hohen Sicherheitsstandard, der für solche Transporte gilt. Der Transport der Mischoxid-Brennelemente erfolgt nach den Vorschriften des Atom- und Gefahrgutbeförderungsrechts, die ihrerseits Empfehlungen der Internationalen Atomenergie-Organisation umsetzen.
Die Sicherheit des Transports von radioaktiven Stoffen wird insbesondere durch das Konzept eines 'sicheren Versandstücks' gewährleistet.
Der jetzt dem Bundesamt für Strahlenschutz zur Genehmigung vorliegende Transport soll mit Transportbehältern erfolgen, die so ausgelegt sind, dass auch nach schweren Transportunfällen nicht mit einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen und damit einer Verunreinigung des Wattenmeers gerechnet werden muss. Die Behälter verfügen über eine britische Zulassung mit deutscher Anerkennung. Bei dem Seeschiff handelt es sich um ein Doppelhüllenschiff mit einem Zertifikat der International Maritime Organisation.
Damit sind auch die Anforderungen erfüllt, die sich aus dem Status des Wattenmeers als UNESCO-Weltnaturerbe ergeben. Gefahrguttransporte durch das Welterbegebiet [Wattenmeer] sind zulässig, wenn dem Welterbegebiet bei Unfällen kein irreparabler Schaden zugefügt wird.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Anfrage im Namen der Landesregierung wie folgt:

Zu 1.: Die Landesregierung erlangt Erkenntnisse über bevorstehende Transporte von radioaktivem Material, soweit dies für die atomrechtlichen Aufsichts- und Genehmigungsverfahren in Bezug auf niedersächsische Anlagen oder für die polizeiliche Sicherung bevorstehender Transporte erforderlich ist. Informationen über die Streckenführung unterliegen dabei der Geheimhaltung.
Zu 2.: Die vertrauliche Behandlung der Anmeldungen von sicherungsrelevanten Transporten ist eine wesentliche Voraussetzung für die Gewährleistung des erforderlichen Schutzes gegen Störmaßnahmen und sonstige Einwirkungen Dritter. Das Bundesamt für Strahlenschutz als die für die Erteilung der Beförderungsgenehmigung zuständige Behörde nimmt eine Beteiligung der betroffenen Kommunen nicht vor, da eine solche gesetzlich nicht vorgesehen ist und vom Bundesamt für Strahlenschutz nach eigener Aussage angesichts der Vielzahl der tangierten Kommunen auch nicht für sachgerecht gehalten wird.
Zu 3.: Für die Aufsicht nach dem Atomgesetz über die Beförderung von Kernbrennstoffen sind in Niedersachsen die im Ressortbereich des Umweltministeriums angesiedelten Gewerbeaufsichtsämter zuständig. Für die Überwachung der Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße nach dem Gefahrgutbeförderungsgesetz die Landkreise und die kreisfreien Städte und bei Seehäfen für die Überwachung der Einhaltung der Vorschriften des Gefahrgutbeförderungsrechts das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.
Für die Sicherung der Transporte zum Schutz vor Störmaßnahmen und sonstigen Einwirkungen Dritter sind vorrangig die Beförderer zuständig; gegebenenfalls zusätzlich zu den Eigensicherungsmaßnahmen der Beförderer notwendige Sicherungsmaßnahmen werden durch die Polizei durchgeführt."

BfS: "Kein Einfluss auf Transportstrecke - Transporteur beantragt Alternativrouten"

Das für die Genehmigung von Atomtransporten zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat bezüglich der Aussagen des niedersächsischen Polizeiministers Uwe Schünemann (CDU) während der Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 28.08.09 folgende Stellungnahme unter der Zwischenüberschrift "Weg für Brennelemente von Sellafield nach Grohnde liegt in der Hand von Energieversorger und niedersächsischem Innenministerium" auf seiner Website am 30.08.09 veröffentlicht:
"Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist Vorwürfe von Politikern des Landes Niedersachsen hinsichtlich des umstrittenen Transports von Brennelementen aus der britischen Atomanlage Sellafield zum Kernkraftwerk Grohnde zurück", teilt das BfS am 30.08.09 mit. "In den vergangenen Tagen hatte der mögliche Weg der Kernbrennstoffe über Cuxhaven Diskussionen auch im Landtag ausgelöst. In diesem Zusammenhang wurde auch der Vorwurf unzureichender Information hinsichtlich der Transportstrecke erhoben."
Das BfS stellt klar: "'Route und Zeitpunkt eines derartigen Transports werden zwischen dem vom Energieversorger beauftragten Transporteur und der Landespolizei abgestimmt.' erklärte ein Sprecher des BfS am Sonntag [30.08.09]. Während die Polizei die Sicherung des Transports zu gewährleisten habe, prüft das Bundesamt, ob alle Genehmigungsvoraussetzungen zur Gewährleistung der Sicherheit der Bevölkerung gegen radioaktive Strahlung vorlägen. Festlegungen zur Transportabwicklung, wie z.B. die Route, würden dem BfS von der Polizei vorgegeben. 'Dabei kommt dem Innenministerium des Landes Niedersachsen eine maßgebliche Rolle zu. Es koordiniert leitend für alle Bundesländer die Festlegung von Auflagen für die Transportgenehmigung etwa im Hinblick auf spezielle Sicherungsanforderungen,' erläuterte der BfS-Sprecher. Sofern alle Genehmigungsvoraussetzungen nach dem Atomgesetz vorliegen, habe des BfS keinen eigenen Bewertungsspielraum, sondern die Verpflichtung, den Antrag zu genehmigen."
Das BfS gibt in der Stellungsnahme vom 30.08.09 abschließend bekannt: "Inzwischen hat der Transporteur beim Bundesamt zusätzliche Alternativrouten zur Anlandung in Cuxhaven beantragt."

Der Stand der Dinge: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach den letzten Angaben im Web am 24.08.09 um 19:50 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 01.09.09 besteht noch keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.

24. August 2009
Schalterdefekt an einer Zwischenkühlpumpe im AKW Grohnde

Im AKW Grohnde ist es am 24.08.09 durch einen Schalterdefekt an einer Zwischenkühlpumpe zu einer weiteren Panne in dem Atommeiler an der Weser gekommen. Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft gibt am 27.08.09 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Funktionsstörung an einem Schalter" über das neue 'Ereignis' bekannt: "Am 24.08.2009 wurde im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde bei einer Wiederkehrenden Prüfung eine Funktionsstörung an einem Schalter an einer von vier vorhandenen Zwischenkühlpumpen festgestellt."
Von E.ON Kernkraft wird dazu weiter berichtet: "Als Ursache wurde ein mechanischer Defekt an dem Leistungsschalter der betroffenen Zwischenkühlpumpe ermittelt." "Zur Fehlerbehebung wurde der betroffene Schalter ausgetauscht."
"Die Funktionsstörung hatte keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft betont. "Das Vorkommnis liegt", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

13. August 2009
MOX-Transport aus Sellafield zum AKW Grohnde - Cuxhaven soll Umschlagplatz für Atomfracht werden

"Es waren die heftigsten Auseinandersetzungen im Widerstand gegen Atomanlagen. Am 19. März 1977 berannten mehr als 20 000 Demonstranten den Bauplatz des AKW Grohnde an der Weser, Reiterstaffeln der Polizei trieben die Protestierenden nach stundenlangen Kämpfen zurück. Hunderte Verletzte und Verhaftete waren die Bilanz dieses Tages", wird am 13.08.09 auf neues-deutschland.de unter dem Titel "Plutonium-Transporte zum AKW Grohnde - Cuxhaven soll Umschlagplatz für Atomfracht werden" einleitend berichtet. "Seither ist es um das Atomkraftwerk an der Weser, das seit 1984 Strom liefert, ruhiger geworden. Gestern feierte der Betreiber e.on Kernkraft im Beisein von Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) 25 Jahre sicheren und umweltfreundlichen Betrieb des Reaktors."
"Umweltschützer sprechen von einem zweifelhaften Jubiläum", so der Report auf neues-deutschland.de weiter. "In dem Kraftwerk hätten sich seit der Inbetriebnahme insgesamt 210 Pannen ereignet, erklärte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) - darunter Leckagen im Kühlsystem, der Ausfall von Pumpen, Fehler im Notstromaggregat sowie Risse an Brennelementen. Dem Umweltministerium in Hannover zufolge waren die Zwischenfälle bis auf eine Ausnahme aber nicht sicherheitsrelevant."
"Mit der Ruhe rund um Grohnde könnte es indes bald vorbei sein. Voraussichtlich noch im Herbst sollen plutoniumhaltige MOX (Mischoxid)-Brennelemente in das AKW transportiert werden", wird in dem Artikel auf neues-deutschland.de angekündigt. "Umschlagplatz für die gefährliche Fracht wird Cuxhaven. Dort haben Mitarbeiter des Hafenbetreibers Cuxport sowie Polizei und Feuerwehr bereits eine Großübung veranstaltet. Ganz konkret trainierten sie am 16. Juli am Cuxhavener Europakai das Be- und Entladen des britischen Frachters Atlantic Osprey. Das Schiff wurde schon öfter für Atomtransporte eingesetzt. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juli hatte es nach Greenpeace-Recherchen den britischen Hafen Workington nahe der Wiederaufarbeitungsfabrik Sellafield verlassen und Kurs auf Cuxhaven genommen."
"Greenpeace und die niedersächsischen Grünen verfügen", laut den Ausführungen auf neues-deutschland.de, "über Informationen, dass acht MOX-Brennelemente aus Sellafield schon im September via Cuxhaven nach Grohnde transportiert werden sollen. Eine Sprecherin von e.on Kernkraft bestätigte, der Transport sei für Herbst geplant, aber noch nicht genau terminiert."
Auf neues-deutschland.de wird bekannt gegeben: "Das Cuxport in Cuxhaven scheint aus Sicht der Atomspediteure gut als Umschlagplatz geeignet. Mit seinen bis zu 16 Metern tiefen und tideunabhängigen Liegeplätzen ohne Schleusung bietet das Tiefwasser-Terminal gute Voraussetzungen für eine zügige Entladung. Zudem ist die Kaianlage direkt an das Schienennetz angeschlossen, es gibt eine direkte Schienenverbindung zu einem der größten europäischen Rangierbahnhöfe in Maschen südlich von Hamburg."
"Nach Angaben der britischen Anti-Atom-Organisation CORE regelt der so genannte Grohnde-Vertrag die Herstellung von insgesamt 64 MOX-Brennelementen und deren Lieferung an das niedersächsische AKW", wird in dem Bericht auf neues-deutschland.de der Öffentlichkeit gekannt gemacht. "Weitere 44 MOX-Elemente seien in Sellafield für das AKW Brokdorf an der Unterelbe bestellt worden. Die Grünen im niedersächsischen Landtag befürchten, dass später auch für die Endlagerung in Deutschland vorgesehener Atommüll aus Sellafield in Cuxhaven angelandet werden könnte. In einer Anfrage an die Landesregierung in Hannover verlangen die Grünen nun Aufklärung über den Transport."
"Anders als herkömmliche AKW-Brennelemente, die ausschließlich aus Uranoxid bestehen, ist den MOX-Elementen ein weiteres Oxid beigemengt, in der Regel Plutonium, das in Wiederaufarbeitungsfabriken anfällt", wird auf neues-deutschland.de mitgeteilt. "Das Göttinger Anti-Atom-Plenum warnt, die Mischoxid-Brennelemente seien deshalb besonders brisant. Aus dem hohen Plutonium-Anteil von bis zu fünf Prozent könne mit relativ wenig Aufwand atomwaffenfähiges Material gewonnen werden. Sollte nur einer der Brennstäbe in falsche Hände geraten und labortechnisch aufbereitet werden, stünde Plutonium für mehrere Atombomben zur Verfügung, so Greenpeace."

nordsee-zeitung.de: "Noch ist Transport weit weg"

"Erfreut sind sie nicht gerade ob des geplanten Atomtransports durchs Cuxland. Doch die Offiziellen in den Rathäusern der Städte und Gemeinden des Cuxlandes nehmen's betont gelassen. Auch deshalb, weil noch offen ist, wann und über welche Route die Brennelemente aus Sellafield von Cuxhaven nach Grohnde gelangen sollen", wird in einer Reportage in der Nordsee-Zeitung (nordsee-zeitung.de) mit der Schlagzeile "Noch ist Transport weit weg" am 13.08.09 festgestellt.
"Ob der Transport über Bremerhaven führen wird, vermag Umweltdezernent Volker Holm noch nicht abzuschätzen: 'Mir sind keine Streckeninformationen bekannt geworden.' Ebenso wenig, ob Bahn, Lkw oder Binnenschiff benutzt werden sollen." Die Nordsee-Zeitung dazu weiter: "Schulterzucken auch bei Landrat Kai-Uwe Bielefeld: 'Ich werde die Angelegenheit weiter mit Interesse verfolgen.' Mit dem Kreis habe noch niemand Kontakt aufgenommen. Aus dem Rathaus der Stadt Cuxhaven war lediglich zu erfahren, dass man in der Kreisstadt darauf setze, 'dass bei einem solchen Vorhaben alle Sicherheitsbestimmungen genau beachtet werden'."
"'Eine touristische Werbung wäre der Transport von Brennelementen durchs Cuxland sicher nicht', sagt Wolfgang Neumann, Bürgermeister der Samtgemeinde Land Wursten", gegenüber der Nordsee-Zeitung. "'Doch wir leben mit Atomkraft, also müssen wir auch mit ihren Folgen leben.' Die radioaktive Fracht eventuell über die Schiene zu transportieren, hält Neumann angesichts der Enge und der knappen Zeitfenster für 'absolut katastrophal'. Auch der Gedanke an mögliche Demonstrationen wie bei Castor-Transporten erfüllt den Bürgermeister mit Unbehagen."
"Thorsten Krüger, Amtskollege der Stadt Langen, zeigt sich 'sehr unglücklich' darüber, aus der NORDSEE-ZEITUNG von einem solchen Transport erfahren zu müssen. 'Ich hätte erwartet, dass die Behörden sich mit den betroffenen Städten und Gemeinden in Verbindung setzen', erklärt dieser in dem Artikel der Nordsee-Zeitung. "Krüger: 'Leider müssen wir die Folgen von Atomenergie hinnehmen. Doch ich bin gegen einen Transport durch Langen.'"
Die Nordsee-Zeitung berichtet weiter: "Bei Detlef Wellbrock, Bürgermeister der Gemeinde Loxstedt, kommen angesichts der mobilen Atombehälter 'beunruhigende Gefühle' auf. Und die Frage, ob das denn wirklich sein müsse. 'Noch haben wir nicht genügend Informationen', betont Wilhelm Flaswinkel, Erster Allgemeiner Vertreter von Bürgermeister Bernhard Jährling in Nordholz. 'Atomtransporte sind immer eine öffentliche Angelegenheit und ziehen stets viele Sicherheitsfragen nach sich.'"
"Gerhard Tienken, Bürgermeister von Stubben: 'Unabhängig von der Meinung, die man zu Atomkraft haben kann, befremdet es mich, dass ein solcher Transport durch Stubben gehen kann.' Von 'beunruhigenden Gefühlen' spricht auch Ulf Voigts, Bürgermeister der Samtgemeinde Beverstedt", laut dem Artikel der Nordsee-Zeitung: "'Ich erwarte von den Behörden jetzt eine offensive Informationspolitik.'"
"Fragen rund um den Transport von Brennelementen zur Versorgung des Kernkraftwerkes in Grohnde will auch die SPD im Niedersächsischen Landtag beantwortet wissen. Sie hat eine Kleine Anfrage gestellt, die unter anderem klären soll, wie die Sicherheit eines Atomtransports gewährleistet wird", wird von der Nordsee-Zeitung abschließend berichtet.

Stand der Dinge: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach Angaben im Web am 15.08.09 um 19:15 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 29.07.09 besteht noch keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.

12. August 2009
Hinweise für einen MOX-Transport aus Sellafield über Cuxhaven zum AKW Grohnde verdichten sich

"In den kommenden Wochen wird Cuxhaven Landepunkt für den ersten Atomtransport seit zehn Jahren aus der umstrittenen Atomfabrik im nordenglischen Sellafield nach Deutschland. Die Brennelemente sollen per Schiff nach Cuxhaven und von dort zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden", dies berichtet die Nordsee-Zeitung (nordsee-zeitung.de) am 12.08.09 um 08:00 Uhr in einem Artikel mit der Schlagzeile "Cuxhaven wird Landepunkt für Atomtransport".
"Die Nachfrage des Grünen- Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Klein aus Steinau an die Landesregierung in Hannover brachte die offenbar in aller Stille laufenden Vorbereitungen ans Tageslicht. Erste Hinweise auf einen erstmaligen Atomtransport via Cuxhaven hatte es bei einer Übung der Polizei Mitte Juli gegeben", wird in dem Bericht der Nordsee-Zeitung festgestellt. "Damals wurde schon darauf hingewiesen, dass Cuxhaven möglicher Umschlaghafen für Transporte plutoniumhaltiger Brennelemente aus Sellafield werden könnte. Nun ist klar, dass noch im Herbst der erste Transport sogenannter MOX-Brennelemente in der Elbmündung anlanden wird. Eine Sprecherin von Eon Kraftwerk, die das AKW Grohnde bei Hameln betreibt, wollte keinen genauen Termin nennen." Von der Nordsee-Zeitung wird dazu näher ausgeführt: "Recherchen unserer Zeitung ergaben, dass der Transport vor dem 11. Oktober und wohl erst nach der Bundestagswahl über die Bühne gehen wird, um nicht in den Wahlkampf zu geraten. Bislang hatte es lediglich 1996 einen Transport von MOX-Brennelementen aus Sellafield gegeben."
Rückblick: Im Oktober 1996 wurde ein Transport von vier MOX-Brennelementen aus dem britischen Sellafield mit dem britischen Frachter für Atomtransporte 'Arneb' (die ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte wurde später in 'Atlantic Osprey' umbenannt) über Bremerhaven zum AKW Unterweser durchgeführt. - Im Jahr 2000 wurde bekannt, daß die Sicherheitsgutachten zu diesen MOX-Brennelementen von Mitarbeitern der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield gefälscht worden waren...
Die Nordsee-Zeitung abschließend: "Das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter bestätigte gestern auf Anfrage, dass ein Transport nach Grohnde, das heute 25 Jahre alt wird, beantragt sei. Aufgrund fehlender Unterlagen könne derzeit nicht abschließend geprüft werden, ob dieser Transport tatsächlich stattfinden könne."
"Erfreut sind sie nicht gerade ob des geplanten Atomtransports durchs Cuxland", so der einleitende Wortlaut eines nachfolgenden Artikels der Nordsee-Zeitung am 12.08.09 um 17:53 Uhr unter dem Titel "Weg des Atomtransportes noch offen". "Die Offiziellen in den Rathäusern der Städte und Gemeinden im Cuxland nehmen‘s erst einmal gelassen. Auch deshalb, weil noch offen ist, wann und vor allem über welchen Weg die Brennelemente aus Sellafield über Cuxhaven letztlich nach Grohnde gelangen sollen."
In dem Bericht der Nordsee-Zeitung werden die zuständigen Behörden in Cuxhaven dazu mit den Worten zitiert: "Ob der Transport über Bremerhaven führen wird, vermag Umweltdezernent Voker Holm derzeit noch nicht abzuschätzen: 'Mir sind noch keine Wegstreckeninformationen bekannt geworden.' Eben so wenig, ob der Transport per Bahn, Lkw oder Binnenschiff erfolgen soll. Schulterzucken auch bei Landrat Kai-Uwe Bielefeld: 'Ich werde die ganze Angelegenheit weiter mit Interesse verfolgen.' Mit dem Kreis habe noch niemand Kontakt aufgenommen."

NDR: "Plutonium am Pier: Atom-Transport über Cuxhaven"

Vom NDR (ndr.de) ist am 11.08.09 darüber berichtet worden: "Cuxhaven wird zum ersten Mal Umschlagplatz für radioaktives Material. Über die niedersächsische Hafenstadt sollen plutoniumhaltige Brennelemente aus der umstrittenen nordenglischen Atomfabrik Sellafield nach Deutschland transportiert werden. Es ist der erste derartige Transport seit mehr als zehn Jahren. Die Brennelement sollen per Schiff nach Cuxhaven und von dort zum Atomkraftwerk Grohnde gebracht werden. Der Transport sei für den Herbst geplant, bestätigte eine Sprecherin von E.ON Kernkraft am Dienstag. Einen genauen Termin gebe es noch nicht."
"Das Bundesamt für Strahlenschutz bestätigte, dass ein Antrag für eine Transportgenehmigung vorliegt. Eine Genehmigung sei jedoch noch nicht erteilt worden. Nach Angaben der E.ON-Sprecherin ist der Transport von plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelementen (MOX) ein 'normaler Vorgang'." Gegenüber dem NDR wird von E.ON zugegeben: "In den vergangenen fünf Jahren habe es 39 Transporte aus einer belgischen MOX-Fertigungsanlage nach Deutschland gegeben. MOX-Brennelemente, die hoch gefährliches Plutonium aus der Wiederaufbereitung enthalten, kommen in Atomkraftwerken erneut zum Einsatz."
"Atomkraftgegner befürchten unterdessen negative Auswirkungen auf das Image der Tourismusregion Cuxhaven", ist in dem Bericht des NDR ausgesagt worden. "Nach der Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte auch die Landtagsfraktion der Grünen am Montag in Hannover auf die geplante Überführung aufmerksam gemacht. Sie forderten von der Landesregierung Aufklärung. Nach Angaben des Grünen-Abgeordneten Hans-Jürgen Klein hatten Feuerwehr und Polizei in Cuxhaven bereits im Juli 2009 den Umgang mit Atomtransporten geübt. Das Göttinger Anti-Atom-Plenum warnte, die Mischoxid-Brennelemente seien 'besonders brisant', weil sie einen hohen Plutonium-Anteil enthielten."
"Das AKW Grohnde ist seit 25 Jahren in Betrieb. Zum Jubiläum am Mittwoch wird auch Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) erwartet. Atomkraftgegner kritisierten den Festakt. Die Polizei im Kreis Hameln-Pyrmont hat sich auf Protestaktionen eingestellt", so der NDR-Bericht endend.

Stand der Dinge: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, befand sich nach Angaben im Netz am 11.08.09 um 20:18 Uhr (BST) weiterhin noch im britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See.
Nach der zur Zeit aktuellen Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 29.07.09 besteht noch keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde.

16. Juli 2009
Wird Cuxhaven zukünftig Umschlaghafen für plutonium-haltige MOX-Brennelemente?

Cuxhaven könnte künftig zum Umschlaghafen für plutonium-haltige MOX-Brennelemente für Atomkraftwerke werden: Am Donnerstag, den 16.07.09, erprobten in Cuxhaven Mitarbeiter von Cuxport die Be- und Entladung des britischen Frachters für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4), eine ehemalige Ro/Ro-Fähre für Fahrzeugtransporte, am Liegeplatz 1 des Europakais.
Gleichzeit übten im Cuxhavener Hafen Polizei und Feuerwehr das Umgehen mit Atomtransporten, bis zu 200 Einsatzkräfte waren daran beteiligt.
Die 'Atlantic Osprey' war am 16.07.09 kurz nach 05:00 Uhr morgens im Cuxport von Cuxhaven unbeladen eingelaufen, nach Abschluß der Übungen verließ das Schiff ohne nukleare Ladung an Bord genommen zu haben kurz vor 15:00 Uhr Cuxhaven wieder. Ein Atomtransport wurde dabei (noch) nicht durchgeführt.

Dafür spricht auch: Nach der Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 15.07.09 besteht keine Transportgenehmigung für die Beförderung plutonium-haltiger MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum AKW Grohnde. Auch sind keine anderen MOX-Transporte auf dem Seeweg genehmigt. Ferner besteht keine Genehmigung für den Transport von abgebrannten Brennelementen aus Forschungsreaktoren nach dem US Department of Energy (US-DOE) bei Aiken in die USA )

Möglicherweise noch in diesem Jahr könnte über Cuxhaven ein Atomtransport stattfinden: Nach Informationen von Greenpeace gibt es Hinweisedaß im September 2009 acht MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield zum niedersächsischen AKW Grohnde transportiert werden. Ein genaues Datum sei aber noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher von Greenpeace. Der Transport steht aber schon seit langem an. Ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) , das solche Atomtransporte genehmigen muß, bestätigte inzwischen, daß ein entsprechender Antrag vorliegt. "Uns liegt ein Antrag vor."  

Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte im Hafen von Cuxhaven (16.07.09) Das britische Frachtschiff 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, Rufzeichen VSQQ4) für Atomtransporte beim Auslaufen aus Cuxhaven (16.07.09)

"Im Cuxhavener Hafen haben Polizei und Feuerwehr das Umgehen mit Atomtransporten geprobt", berichtet Radio Bremen (radiobremen.de) am 16.07.09 unter dem Titel "Atomtransport über Cuxhaven? - Polizei übt in Cuxhaven den Ernstfall". "Szenario der Übung war nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums das Verschiffen von Brennelementen aus Großbritannien nach Deutschland und der Weitertransport zu einem Kernkraftwerk. Nach Informationen von Radio Bremen waren bis zu 200 Einsatzkräfte an der Übung beteiligt."
"Die Polizei wollte die Zahl nicht bestätigen. Sie machte auch keine weiteren Angaben zum Zweck oder Verlauf der Übung", wird in dem Bericht von Radio Bremen bekannt gegeben. "Nach Informationen von Greenpeace gibt es Hinweise, dass im September 2009 acht Brennelemente aus dem britischen Sellafield zum niedersächsischen Kernkraftwerk Grohnde transportiert werden. 'Ein Umschlag der brisanten Fracht über Cuxhaven ist durchaus möglich', sagte ein Sprecher der Umweltschutzorganisation. Brisant sei die Ladung, weil unbestrahlte Brennelemente einen hohen Plutonium-Anteil besitzen. Sollte nur einer dieser Brennstäbe in die falschen Hände geraten und labortechnisch aufbereitet werden, steht nach Greenpeace-Angaben genug Plutonium für mehrere Atombomben zur Verfügung. Atomtransporte muss das Bundesamt für Strahlenschutz genehmigen."

Von der Niederelbe-Zeitung (nez.de) wird am 17.07.09 unter der Überschrift "Polizei trainiert für Nukleartransporte" informiert: "Cuxhaven könnte künftig zum Umschlaghafen für wiederaufbereitete Brennstäbe aus Atomkraftwerken werden. Am Donnerstag, 16. Juli, erprobten Mitarbeiter von Cuxport die Be- und Entladung am Liegeplatz 1 des Europakais mit dem Spezialschiff 'Atlantic Osprey'."
"Mit Erfolg, wie es von der Pressestelle der Polizeidirektion Oldenburg hieß." Die Niederelbe-Zeitung in dem Artikel weiter: "Da die Absicherung solcher Nuklear-Transporte auch gegen mögliche terroristische Anschläge einen wesentlichen Aspekt ausmacht, wimmelte es am Morgen nur so von Polizei, sowohl auf dem Wasser, als auch entlang der Hafenkais."
"Die genaue Anzahl der eingesetzten Kräfte wollte die Pressesprecherin Monika Kleuker nicht preisgeben." Von der Niederelbe-Zeitung wird mitgeteilt: "Grundlage für die angepeilten Transporte ist nach Angaben der Polizeipressestelle ein Vertrag zwischen Großbritannien und Deutschland von 2002 über die Aufarbeitung abgebrannter Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken in einer britischen Aufbereitungsanlage."
"Diese Aufarbeitung soll inzwischen möglich sein, weshalb sich die Bundesrepublik nun auf die Rückführung der Nuklearfracht nach Deutschland vorbereitet." In dem Bericht der Niederelbe-Zeitung wird festgestellt: "Cuxhaven soll dabei möglicherweise eine Schlüsselrolle übernehmen. Denn der abgeriegelte Terminalbereich von Cuxport und die relativ kurze Revierfahrt auf der Elbe stellen die Sicherheitskräfte vor lösbare Aufgaben."
Die Niederelbe-Zeitung abschließend: "Kurz nach 5 Uhr morgens machte das unspektakuläre, 88 Meter lange RoRo-Schiff 'Atlantic Osprey' (3793 GRT) an der ersten Rampe von Cuxport fest. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Wasserschutzpolizei das Hafengebiet wasserseitig bereits weiträumig abgeriegelt, bzw. abgesichert. Kurz vor 15 Uhr verließ das Schiff Cuxhaven wieder." - Einen fast gleich lautenden Bericht gibt es von den Cuxhavener Nachrichten (cn-online.de am 16.07.09.

"Über Cuxhaven könnte möglicherweise noch in diesem Jahr ein Atomtransport stattfinden", meldet die Nachrichtenagentur ddp am 17.07.09 unter der Schlagzeile "Antrag - Möglicherweise bald Atomtransport über Cuxhaven". "Nach Informationen der Umweltschutzorganisation Greenpeace gibt es Hinweise, dass im September 2009 acht Brennelemente aus dem britischen Sellafield zum niedersächsischen Kernkraftwerk Grohnde transportiert werden. Ein genaues Datum sei aber noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher der Organisation am Freitag auf ddp-Anfrage. 'Der Transport steht aber schon seit langem an.'"
"Ein Sprecher des Bundesamtes für Strahlenschutz, das solche Atomtransporte genehmigen muss, bestätigte am Freitag, dass ein entsprechender Antrag vorliegt", so die Nachrichtenagentur ddp weiter. "'Uns liegt ein Antrag vor. Die notwendigen Antragsunterlagen wurden vom Antragssteller jedoch nicht vollständig eingereicht', sagte er."
"Laut Greenpeace ist die Ladung deshalb brisant, weil unbestrahlte Brennelemente mit einem hohen Plutonium-Anteil transportiert würden. Sollten diese in falsche Hände gelangen, seien sie besonders gefährlich. Am Donnerstag hatten im Cuxhavener Hafen Polizei und Feuerwehr bereits das Umgehen mit Atomtransporten geübt", berichtet die Nachtenagentur ddp rückblickend.

Rückblick: Der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' war in der Nacht vom 10.07. auf den 11.07.09 aus dem britischen Hafen Workington in der Nähe der Plutonium-Fabrik Sellafield ausgelaufen. Die 'Atlantic Osprey' fuhr anschließend durch die nördliche Irische See, Umrundung der Nordspitze von Schottland, um über die Nordsee Cuxhaven zu erreichen. Dort sollte das Schiff nach Internetangaben am 16.07.09 gegen 01:00 Uhr eintreffen.
Ergänzung: Nach Angaben im Web befand sich die 'Atlantic Osprey' am 19.07.09, 09:00 Uhr (BST), in der Meerenge The Minch zwischen Schottland und den HebridenZiel war demnach der britische Hafen von Barrowdort wurde sie demnach am 21.07.09 gegen 11:30 Uhr erwartet. Dabei fuhr sie auf der gleichen Fahrtroute, wie auf dem Hinweg nach Cuxhaven. - Die 'Atlantic Osprey' hatte dann in der Nacht vom 20.07. auf den 21.07.09 in dem britischen Hafen von Barrow an der Küste der Irischen See festgemacht.

Hintergrund: Das Cuxport in Cuxhaven

Das Cuxport wird von der Cuxport GmbH, Neufelder Schanze 4, 27472 Cuxhaven betrieben. Im Internet wird auf cuxport.de dargestellt: "Das Cuxport Tiefwasser-Terminal bietet mit seinen vier bis zu 15,8 m tiefen, tideunabhängigen Liegeplätzen ohne Schleusung optimale Bedingungen für den Umschlag und die Abfertigung von RoRo- oder kombinierten Verkehren, Automobilen, Containern sowie Schwergut und Projektladungen. Das Cuxport-Terminal ist ein hochmodernes Umschlags- und Logistikzentrum mit zwei vollautomatischen RoRo-Heckrampen und einer Quarter-Rampe am Europakai und einer RoRo-Rampe am Terminal Steubenhöft. Cuxport kann Schiffe mit einer Länge von bis zu 285 Metern abfertigen.
Durch seine ideale geographische Lage direkt an wichtigen Schiffswegen und gegenüber dem Nord-Ostsee-Kanal verfügt Cuxport über die nötigen strategischen Vorteile, um den internationalen Verkehr mit der europäischen Handelszone zu verbinden. Cuxport ist direkt an das deutsche Schienenetz angebunden und bietet umfassende Bahndienstleistungen an." "Die bestehende direkte Bahnanbindung führt zum größten europäischen Rangierbahnhof Maschen." "Cuxport hat leichten Zugang zu den europäischen Binnenwasserstraßen, aber auch zum Straßennetz und Flughäfen." ...

"Liegeplätze:
Cuxport Terminal 1: Europakai
2 Multipurpose-Liegeplätze: 13,50 m Wassertiefe mit 2 automatischen RoRo-Rampen (jeweils mit 250t belastbar) und 1 Piereinschnitt für Quarter-Rampe
1 Multipurpose-Liegeplatz mit 15,80 m Wassertiefe
1 Liegeplatz für Binnenschiffe und Küstenmotorschiffe mit 6,50 m Wassertiefe
Cuxport Terminal 2: Steubenhöft
1 Multipurpose-Liegeplatz: 14,50 m Wassertiefe mit automatischer RoRo-Rampe
1 Liegeplatz mit 8 m Wassertiefe." ...
"Gleisanlagen:
Cuxport Terminal 1: Europakai - Gesamtlänge: 3.100 m, 2 Gleise à 400 m für Automobilumschlag, 1 Doppelkopframpe: 80 t, 1 mobile Rampe: 25 t
Cuxport Terminal 2: Steubenhöft - 1 Gleis à 400 m" ...

Mögliche Atomtransporte über Cuxhaven

Atomtransporte auf der Schiene: Der Gleisanschluß vom Cuxport führt direkt zu der Bahnstrecke Cuxhaven - Hamburg-Harburg. (Ein Regionalexpress benötigt für die Fahrt zwischen Cuxhaven und Hamburg-Harburg etwa 1,5 Stunden.) Von Hamburg-Harburg aus führt der Schienenweg zum Rangierbahnhof Maschen, wo der Zug z.B. in Richtung Bremen, oder in Richtung Lüneburg weiterfahren kann. Mit etwas Rangieraufwand in Cuxhaven ist auch ein Befahren der Bahnstrecke Cuxhaven - Bremerhaven - Bremen möglich.
Atomtransporte auf der Straße: Von Cuxhaven aus z.B. über die Autobahn A27 möglich. - Die A27 verläuft von Cuxhaven aus an Bremerhaven vorbei nach Bremen, dort kreuzt sie die A1 (Vom Bremer Kreuz aus führt die A1 in der einen Richtung nach Hamburg und in der anderen ins Ruhrgebiet). Der weitere Verlauf der A27 führt zum Autobahndreieck Walsrode, wo sie in die A7 Hamburg - Hannover einmündet.

MOX-Brennelemente für Atomkraftwerke

Von der britischen Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment) wurde am 18.02.09 mitgeteilt, daß der sogenannte "Grohnde-Vertrag" die Herstellung von 64 MOX-Brennelementen in der britischen Sellafield MOX Plant (SMP) und deren Lieferung an das AKW Grohnde umfaßt. Ferner sind 44 MOX-Brennelemente für das AKW Brokdorf (Betreiber E.ON Kernkraft) bestellt worden, die von der Sellafield MOX Plant (SMP) angefertigt werden sollen. - Eine weitere Bestellung für 88 MOX-Brennelemente liegt der SMP von dem schwedischen AKW Oskarshamn (Betreiber ist u.a. E.ON Sverige) vor.

Atommüll-Transporte aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield über Cuxhaven nach Gorleben?

Transporte von hochradioaktiven Glaskokillen in Castor-Behältern aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield nach Gorleben: In einem Artikel in der Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ) vom 11.11.06 wurde bekannt gegeben, daß Atommüll-Transporte (24 Castor-Behälter) aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield nach Gorleben erwartet werden: "Zudem werden weitere 24 Castor-Behälter aus der britischen Wiederaufarbeitung in Sellafield in Gorleben erwartet. Dafür sind vier Sechser-Transporte vorgesehen. Sie sollen frühestens ab 2012 geliefert werden".
=> Nun ist nicht mehr auszuschließen: Diese Atommüll-Transporte aus Sellafield könnten(!) auf dem Seeweg nach Cuxhaven erfolgen, von dort aus auf der Schiene über Hamburg-Harburg, Maschen, Lüneburg nach Dannenberg und anschließend als Straßentransport weiter nach Gorleben...

28. Mai 2009
AKW Grohnde: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder in Betrieb

Das AKW Grohnde an der Weser ist nach Beendigung der Revision und dem Brennelementwechsel am 28.05.09 wieder ans Netz gegangen, dies berichtet das Niedersächsische Umweltministerium in der Pressemitteilung Nr. 51/2009 vom 29.05.09 mit dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde nach Revision wieder in Betrieb". "Nach Abschluss des diesjährigen Brennelementewechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Grohnde gestern (Donnerstag) wieder ans Netz gegangen, berichtete die Sprecherin des Umweltministeriums."
"Während der Revision - die am 09. Mai begonnen hatte -  wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht", wird vom Niedersächsische Umweltministerium mitgeteilt. "Zur Verbesserung des Leistungsvermögens der Dampfturbine wurde deren Hochdruckteil umgebaut. Eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen wurden durchgeführt: beispielsweise Röntgen- und Ultraschallprüfungen an Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems, Behälterprüfungen und Armaturenrevisionen in einer Reihe von Systemen sowie Prüfungen und Optimierungen an elektrotechnischen und leittechnischen Einrichtungen."
Das Niedersächsische Umweltministerium gibt bekannt: "Während der Revision sind dem Umweltministerium zwei Vorkommnisse fristgerecht angezeigt worden: Aufgrund eines Funktionsausfalls in einer elektronischen Baugruppe wurden Signale des Reaktorschutzsystems in sicherheitsgerichteter Weise fehlangeregt, was zur automatischen Betätigung einiger Pumpen und Armaturen führte. Außerdem kam es durch einen Bauteildefekt in einem Messumformer zum Ausfall einer Frischdampfdruckmessung im Reaktorschutzsystem. Beide Ereignisse sind sicherheitstechnisch von untergeordneter Bedeutung und nach der internationalen INES-Skala der Stufe 0 zuzuordnen."

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz"

"Das Kernkraftwerk Grohnde speist seit dem 28. Mai abends wieder Strom ins Netz", wird von E.ON Kernkraft am 29.05.09 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz" informiert. "Die Anlage ging am 9. Mai 2009 zum 24. Brennelement­wechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
"Während der Revision", so E.ON Kernkraft, "wurden 48 Brennelemente durch neue ersetzt. Bis zu 1.500 ex­terne Fachkräfte aus ca. 100 Fachfir­men unterstützten die Stammmannschaft des Kraftwerks bei der Bewältigung des umfangreichen Inspektions- und Instandhaltungsprogramms." "Insgesamt investierte das Kraftwerk für die Revisionsarbeiten rund 30 Millionen Euro." "Seit der letzten Revision im Mai 2008 war das Kernkraftwerk mit einer Zeitverfügbar­keit von 100 Prozent am Netz".
"Die Überprüfung der technischen Systeme auf ihre Funktionstüchtigkeit bestätigte den sicheren Zustand der Anlage", wird von E.ON Kernkraft in der Mitteilung behauptet. - Nach Darstellung des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hat es im AKW Grohnde 205 meldepflichtige 'Ereignisse' seit der Inbe­triebnahme am 01.09.1984 bis zum 30.09.2008 gegeben.

25. Mai 2009
AKW Grohnde: Ausfall eines Meßumformers im Frischdampfsystem

Am 25.05.09 hat es im AKW Grohnde eine neue Panne gegeben, dabei kam es durch einen Bauteildefekt in einem Meßumformer zum Ausfall einer Frischdampfdruckmessung im Reaktorschutzsystem. Von E.ON Kernkraft ist am 28.05.09 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Messumformer getauscht" der Zwischenfall zugegeben worden: "Das Kernkraftwerk Grohnde ist derzeit zum Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision außer Betrieb. Am 25. Mai 2009 wurde der Ausfall eines von insgesamt drei redundant vorhandenen Messumformern im Frischdampfsystem festgestellt."
"Als Ursache wurde ein defektes Bauteil ermittelt", wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Zur Fehlerbehebung wurde der Messumformer ausgetauscht. Die anschließend durchgeführte Funktionsprüfung verlief erfolgreich."
"Der Ausfall hatte keinen Einfluss auf den sicheren Stillstandsbetrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft gegenüber der Öffentlichkeit versichert.  
"Das Vorkommnis liegt", nach Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechni­schen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

10. Mai 2009
AKW Grohnde: Erneut defekte Baugruppe im Reaktorschutzsystem festgestellt

Der Atomenergie-Konzern E.ON gibt in einer Pressemitteilung am 14.05.09 unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Fehlerhafte Baugruppe getauscht" ein 'meldepflichtiges Ereignisbeim Herunterfahren des AKW Grohnde am 10.05.09 zur Revision und Brennelementwechsel bekannt:
"Das Kernkraftwerk Grohnde ist derzeit zum Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision außer Betrieb. Im Rahmen des Abfahrbetriebs kam es am 10. Mai 2009 zu einem fehlerhaften Anregen von Signalen im Reaktorschutzsystem", wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Hierdurch wurden sicherheitsgerichtet mehrere Armaturen und Pumpen betätigt."
"Die Fehlanregung hatte keinen Einfluss auf den sicheren Stillstandsbetrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft gegenüber der Öffentlichkeit beteuert. "Als Ursache wurde eine defekte Baugruppe ermittelt. Zur Fehlerbehebung wurde die Baugruppe ausgetauscht."

=> Pannen durch defekte elektronische Baugruppen im Reaktorschutzsystem des AKW Grohnde treten häufig auf: Seit Anfang 2008 sind dort mindestens vier Defekte mit elektronischen Baugruppen im Reaktorschutzsystem bekannt geworden:
- Am 16.03.09 kam es im Leistungsbetrieb des AKW Grohnde zu einem fehlerhaften Anregen eines Signals im Reaktorschutz. Als dessen Ursache wurde eine defekte elektronische Baugruppe ermittelt.
- Am 20.08.08 kam es im AKW Grohnde zum Ausfall einer elektronischen Baugruppe innerhalb des Reaktorschutzsystems.
- Am 15.05.08 wurde während Revisionsarbeiten im AKW Grohnde eine fehlerhafte elektronische Baugruppe im Reaktorschutzsystem entdeckt.
- Am 14.01.08 kam es im Leistungsbetrieb des AKW Grohnde zu einem fehlerhaften Anregen von Signalen im Reaktorschutz. Als Ursache wurde eine defekte elektronische Baugruppe ermittelt.

"Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0')", so die Einstufung Seitens E.ON Kernkraft. "Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

08. Mai 2009
Revision und Brennelementwechsel im AKW Grohnde angekündigt

In der Pressemitteilung (Nr. 43/2009) wird vom Niedersächsischen Umweltministerium am 08.05.09 unter dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde geht für Revision vom Netz" bekannt gegeben, daß das AKW Grohnde an der Weser am 09.05.09 zur Revision und Brennelementwechsel für mehr als zwei Wochen abgeschaltet wird: "Am (morgigen) Sonnabend geht das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision für mehr als zwei Wochen vom Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz."
Das Umweltministerium in Hannover teilt dazu weiter mit: "Während des Stillstandes werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht. Zur Verbesserung des Leistungsvermögens der Dampfturbine wird deren Hochdruckteil umgebaut. Eine Vielzahl von routinemäßige Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen werden durchgeführt: beispielsweise Röntgen- und Ultraschallprüfungen an Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems, Behälterprüfungen und Armaturenrevisionen in einer Reihe von Systemen sowie Prüfungen und Optimierungen an elektrotechnischen und leittechnischen Einrichtungen."

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 24. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz"

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 08.05.09 die anstehende Revision im AKW Grohnde bestätigt: "Am Samstag, den 9. Mai 2009 geht das Kernkraftwerk Grohnde zum 24. Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz."
"Während der diesjährigen Revision werden 44 Brennelemente durch neue ersetzt", wird von E.ON Kernkraft u.a. mitgeteilt. "Das Revisionsprogramm umfasst zahlreiche Inspektions- und Instandhaltungsarbeiten. Außerdem wird eine Teilturbine des Turbosatzes durch eine neue und leistungsfähigere ersetzt."

Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 10.05.08 bis zum 09.06.08, dabei wurden u.a. 48 der der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue ersetzt.

10. April 2009
Termin für den MOX-Transport aus Sellafield ins AKW Grohnde derzeit nicht absehbar

Rückblick: Nach einer Meldung von Greenpeace International vom Februar 2009 wurde für Anfang 2009 aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield ein Atomtransport mit bis zu acht MOX-Brennelementen per Lkw und Schiff zu dem AKW Grohnde an der Weser erwartet. Das für die Beförderung der MOX-Brennelemente verwendete Schiff sollte nach den Angaben von Greenpeace International der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4) sein. 

Ein Termin für den Transport der insgesamt acht plutonium-haltigen MOX-Brennelementen ist derzeit nicht absehbar: Aufgrund von technischen Problemen in der britischen Sellafield MOX Plant (SMP) sind bislang nur zwei MOX-Brennelemente hergestellt worden.

Nach einer Mitteilung der britischen Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment) vom 03.04.09 wurden in den Jahren 2004 bis 2007 von der Sellafield MOX Plant (SMP) 12 MOX-Brennelemente für das Schweizer AKW Beznau (Betreiber Nordostschweizerische Kraftwerke AG) gefertigt, diese wurden in drei Transporten in den Jahren 2005/06/07 zu dem AKW Beznau befördert. 
Mit der Herstellung der acht MOX-Brennelemente für das AKW Grohnde wurde in der SMP bereits 2007 begonnen. Bis zum Sommer 2008 erfolgte die Fertigung von lediglich zwei MOX-Brennelementen. - Rund neun Monate später, im April 2009, sind demnach keine weiteren MOX-Brennelemente für das AKW Grohnde hergestellt worden.
Zur Erfüllung des Auftrages von dem Betreiber des AKW Grohnde (E.ON Kernkraft) für die Fertigstellung und den Transport von acht MOX-Brennelementen bis zum September dieses Jahres 2009 wird die Sellafield MOX Plant (SMP), nach Einschätzung von CORE, recht wahrscheinlich nicht in der Lage sein...

"... SMP's sales to date consist of just 12 MOX fuel assemblies, produced between 2004 and 2007, for Switzerland's Beznau power station. These were delivered to the customer in three shipments (2005/06/07). In 2007 work started on an order for Germany's Grohnde power station, and two MOX fuel assemblies were completed in summer 2008. Today, some nine months later, no further assemblies have been completed. The target of completing and delivering the German order (8 MOX fuel assemblies) in September this year is likely to be beyond SMP's capability. ..." (CORE, 03.04.09)

Von der britischen Anti-Atom-Organisation CORE (Cumbrians Opposed to a Radioactive Environment) wurde bereits am 18.02.09 mitgeteilt, daß der "Grohnde-Vertrag" die Herstellung von 64 MOX-Brennelementen in der britischen Sellafield MOX Plant (SMP) und deren Lieferung an das AKW Grohnde umfaßt.
In einem, laut CORE, äußerst optimistischen 'Life-Cycle-Base-Line (LCBL)' Report der britischen NDA (Nuclear Decommissioning Authority) in 2005/06 für die SMP wurde darin eine erste Lieferung von 16 MOX-Brennelementen an das AKW Grohnde für das Jahr 2008 angekündigt. (In 2008 wurden in der SMP jedoch nur 2 MOX-Brennelemente fertiggestellt.) Weitere Lieferungen von 16 MOX-Brennelementen sollten nach dem 'Life-Cycle-Base-Line (LCBL)' Report in den Jahren 2009, 2010 bzw. 2012 erfolgen.
Von CORE wurde weiter informiert: Nach dem 'Life-Cycle-Base-Line (LCBL)' Report der britischen NDA sind 44 MOX-Brennelemente für das AKW Brokdorf (Betreiber E.ON Kernkraft) bestellt worden, die von der Sellafield MOX Plant (SMP) angefertigt werden sollen. Die ersten 12 MOX-Brennelemente sollten nach dem LCBL-Report 2005/06 bereits 2007 geliefert werden. - Eine weitere Bestellung für 88 MOX-Brennelemente liegt der SMP von dem schwedischen AKW Oskarshamn (Betreiber ist u.a. E.ON Sverige) vor.

"... A further measure can be seen in the NDA's highly optimistic 2005/06 Life Cycle Base Line (LCBL) report on SMP which projected, for example, a total Grohnde contract of 64 MOX fuel assemblies, with the first 16 assemblies being delivered in 2008 (just 2 had actually been produced in SMP by 2008) and further shipments of 16 assemblies each being made in 2009, 2010 and 2012 respectively. Similarly, the LCBL projected orders of 44 assemblies for the German Brokdorf power station, the first 12 to be delivered in 2007, and an order of 88 assemblies for Sweden's Oskarshamn BWR power station, the first 24 also to be delivered in 2007. Clearly these orders must now be seen as lost causes and a large proportion are likely to have been similarly sub-contracted since 2005. ..." (CORE, 18.02.09)

Nach der Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 08.04.09 ist bislang keine Transportgenehmigung für MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield nach dem AKW Grohnde erteilt worden.
Am 10.04.09 um 08:49 Uhr (BST) befand sich der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' nach Angaben auf shipais.com und aisliverpool.co.uk weiterhin festgemacht in den Birkenhead Docks in der Nähe des britischen Liverpool. - Wann die Werftliegezeit der 'Atlantic Osprey' beendet sein wird, ist hier nicht bekannt.

16. März 2009
AKW Grohnde: Defekte Baugruppe im Reaktorschutzsystem festgestellt

In einer Pressemitteilung des Atomenergie-Konzerns E.ON am 19.03.09 mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Fehlerhafte Baugruppe in einem Prüfsystem" wird über ein neues 'meldepflichtiges Ereignis' im AKW Grohnde berichtet.

"Am 16. März 2009 kam es im Leistungsbetrieb des Gemeinschaftskernkraftwerks Grohnde durch ein Prüfsystem zu einem fehlerhaften Anregen eines Signals im Reaktorschutz", wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt. "Die daraufhin vom Reaktorschutz ausgelösten Maßnahmen verliefen ordnungsgemäß und sicherheitsgerichtet."
Von E.ON Kernkraft wird in der Mitteilung gegenüber der Öffentlichkeit natürlich versichert: "Die Fehlanregung hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Als Ursache", so E.ON Kernkraft, "wurde eine defekte Baugruppe ermittelt. Zur Fehlerbehebung wurde die Baugruppe ausgetauscht."

=> Diese Panne im AKW Grohnde des Atomenergie-Konzerns E.ON ist kein Einzelfall: Dort wurden im vergangenen Jahr 2008 mindestens drei Defekte mit elektronischen Baugruppen im Reaktorschutzsystem bekannt:
- Am 20.08.08 kam es im AKW Grohnde zum Ausfall einer elektronischen Baugruppe innerhalb des Reaktorschutzsystems.
- Am 15.05.08 wurde während Revisionsarbeiten im AKW Grohnde eine fehlerhafte elektronische Baugruppe im Reaktorschutzsystem entdeckt.
- Am 14.01.08 kam es im Leistungsbetrieb des AKW Grohnde zu einem fehlerhaften Anregen von Signalen durch eine defekte Baugruppe im Reaktorschutzsystem.

"Das Vorkommnis liegt", nach der Beurteilung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

12. März 2009
AKW Grohnde: Fehlerhafte Steuerelemente angeliefert

An die Atomkraftwerke des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft in Brokdorf, Unterweser, Grohnde und Grafenrheinfeld sowie an das AKW Philippsburg-2 des Atomenergie-Konzerns EnBW sind fehlerhafte Steuerelemente geliefert worden. Diese sind bisher nicht zum Einsatz gekommen. - Dagegen werden offensichtlich im AKW Emsland des Atomenergie-Konzerns RWE Power AG, im AKW Isar-2 von E.ON Kernkraft und im AKW Neckarwestheim-2 der EnBW die fehlerhaften Steuerelemente bereits verwendet. Nach Aussage der EnBW vom 12.03.09 wurden "insgesamt 41 Steuerelemente aus der betroffenen Charge an das Kernkraftwerk Neckarwestheim-2 geliefert. Davon befinden sich 23 im Reaktor von Block II im Einsatz."
Die fehlerhaften Steuerelemente sind (bislang) nur bei Atomkraftwerken mit Druckwasserreaktoren festgestellt worden. Diese 'Vorkommnisse' in den bisher bekannten acht Atomkraftwerken werden als "meldepflichtiges Ereignis" eingestuft.

Hintergrund: Die Steuerelemente bestehen aus Steuerstäben (oft auch als Regelstäbe bezeichnet), die in die Brennelemente des Reaktorkerns hineingeschoben bzw. aus ihnen herausgezogen werden und auf diese Weise zur Leistungsregelung und zur Abschaltung des Atomreaktors verwendet werden.

Von dem Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft wird am 12.03.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Abweichungen von spezifizierten Maßen an angelieferten Steuerelementen" dazu bekannt gegeben: "Der Hersteller von Steuerelementen hat die E.ON Kernkraft über Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung von Steuerelementen informiert. Potentiell betroffene Steuerelemente waren zwar an den Kernkraftwerkstandorten Brokdorf, Grafenrheinfeld, Grohnde und Unterweser angeliefert worden, sind aber bisher nicht zum Einsatz gekommen."
"Das Vorkommnis liegt", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

Das für die Reaktorsicherheit im Bundesland Schleswig-Holstein zuständige Sozialministerium in Kiel teilt der Öffentlichkeit am 12.03.09 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Brokdorf" mit: "Die Betreiberin des Kernkraftwerks Brokdorf ist vom Hersteller von Steuerelementen über eine Abweichung von spezifizierten Fertigungsmaßen informiert worden. Acht dieser Ersatzsteuerelemente waren nach Brokdorf geliefert worden, befanden sich jedoch nicht im Einsatz, sondern wurden als Reserveteile vorgehalten. Die betroffenen Steuerelemente sind inzwischen an den Hersteller zur Überprüfung zurückgegangen. Steuerelemente dienen zur Regelung und Abschaltung des Reaktors. Auf den Betrieb der Anlage hatten die festgestellten Abweichungen keine Auswirkungen."
"Der Mangel liegt nach gegenwärtiger Einschätzung", so das Kieler Sozialministerium, "in einer unzureichenden Qualitätssicherung durch den Hersteller der Steuerelemente. Der Fehler ist wegen der festgestellten Systematik meldepflichtig und betrifft mehrere Kernkraftwerke in Deutschland. Die Atomaufsichtsbehörde wurde hierüber heute (12. März) fristgerecht mit einer so genannten 'Normalmeldung' der Kategorie 'N' informiert. Von der Atomaufsicht hinzugezogene Sachverständige werden die Ursachenklärung begleiten."

E.ON Kernkraft gibt am 12.03.09 in einer Pressemitteilung unter dem Titel "Kernkraftwerk Isar Block 2: Abweichungen von spezifizierten Maßen an Steuerelementen" folgende Erklärung ab: "Durch den Hersteller von Steuerelementen - die auch im Kernkraftwerk Isar Block 2 im Einsatz sind - wurde über Unterschreitungen von spezifizierten Maßen bei der Fertigung informiert. Diese Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."
Von E.ON Kernkraft wird ausgesagt: "Die Bewertung ergab, dass die zuverlässige Funktion der Steuerelemente, die der Regulierung der Reaktorleistung dienen, in vollem Umfang erfüllt ist."
"Das Vorkommnis liegt", laut E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt.

Die RWE Power AG verkündete bereits am 10.03.09 in einer Pressemitteilung mit der Überschrift "Kernkraftwerk Emsland: Abweichungen von spezifizierten Maßen an Steuerelementen": "Der Hersteller von Steuerelementen, die auch im Kernkraftwerk Emsland im Einsatz sind, informierte darüber, dass es bei der Fertigung zu geringfügigen Abweichungen von spezifizierten Maßen gekommen sei. Die Abweichungen wurden umgehend bezüglich ihrer sicherheitstechnischen Bedeutung bewertet."
"Die Bewertung ergab, dass die zuverlässige Funktion der Steuerelemente, die der Regulierung der Reaktorleistung dienen, in vollem Umfang erfüllt ist", wird von der RWE Power AG versichert.
"Das Vorkommnis wurde der Aufsichtsbehörde als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N gemeldet und nach der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala INES in Null eingestuft. Das heißt, dass es sicherheitstechnisch ohne Belang ist", wird von RWE Power AG abschließend mitgeteilt.

Das von Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Umweltministerium in Hannover hat bislang noch keine Stellungnahme zu den fehlerhaften Steuerelementen in den niedersächsischen Atomkraftwerken Unterweser, Grohnde und Emsland im Netz veröffentlicht...

27. Februar 2009
MOX-Transport aus Sellafield ins AKW Grohnde angekündigt

Nach einer Meldung von Greenpeace International vom Februar 2009 wird Anfang 2009 aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield ein Atomtransport mit bis zu acht plutonium-haltigen MOX-Brennelementen für das AKW Grohnde an der Weser erwartet.

Greenpeace International dazu weiter: Abgebrannte Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken wurden nach Groß Britannien in die Plutonium-Fabrik Sellafield transportiert, wo das darin enthaltene Plutonium abgetrennt wurde. Das Plutonium wurde dann mit Uran vermischt und in der nur wenig funktionierenden Sellafield Mox Plant (SMP) zu MOX-Brennelementen verarbeitet. (Nach einem neuen Dokument hat die UK Nuclear Decommissioning Authority (NDA) vorgeschlagen, SMP vorzeitig zu schließen.) 
Bis zu acht MOX-Brennelemente sollen nun laut Greenpeace International per Lkw und Schiff aus Groß Britannien nach dem AKW Grohnde transportiert werden. Das für die Beförderung der MOX-Brennelemente verwendete Schiff wird nach den Angaben von Greenpeace International der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4) sein. Die 'Atlantic Osprey' ist demzufolge ein Schiff mit nur geringen Sicherheitsvorkehrungen: Es verfügt nur über eine Hülle und hat nur einer Antriebsmaschine.
Der Transport der MOX-Brennelemente aus Sellafield mit der 'Atlantic Osprey' soll nach den Angaben von Greenpeace International entweder im französischen Hafen von Cherbourg für einen weiteren Straßentransport in das etwa 1000 Kilometer entfernte Grohnde umgeschlagen werden, oder die 'Atlantic Osprey' läuft den Hafen von Bremerhaven an, gefolgt von einem ca. 250 Kilometer Straßentransport zu seinem abschließenden Bestimmungsort dem AKW Grohnde.

"Up to eight MOX fuel elements will be transported from Sellafield, UK via France to Grohnde nuclear power plant in Germany." ... " Spent fuel from German nuclear power plants was sent to the UK and transported to the Sellafield reprocessing plant in Cumbria, where the plutonium was separated out. This plutonium was subsequently mixed with uranium in the Sellafield Mox Plant (SMP), the long-troubled MOX production plant (a recent document of the UK Nuclear Decommissioning Authority (NDA) proposed to close down SMP prematurely). Up to eight MOX fuel elements will be transported by truck and ship from Sellafield in the UK to Grohnde in Germany. The ship used for this transport is the Atlantic Osprey, a normal single-hull, single-engine ship with low security measures. The MOX fuel will either travel to Cherbourg in France to go a further 1,000 km overland to Grohnde, or the ship will go all the way to Bremerhaven, followed by 250 km overland through Germany to its final destination."

Nach der Liste der Transportgenehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) mit Stand vom 25.02.09 ist bislang keine Transportgenehmigung für die MOX-Brennelemente aus der britischen Plutonium-Fabrik Sellafield nach dem AKW Grohnde erteilt worden.
Nach den letzten aktuellen Angaben auf shipais.com und aisliverpool.co.uk am 01.03.09 um 05:36 Uhr (GMT) befand sich der britische Frachter für Atomtransporte 'Atlantic Osprey' (IMO-Nr. 8602414, MMSI: 235415000, Rufzeichen VSQQ4) festgemacht in den Birkenhead Docks in der Nähe des britischen Liverpool.

31. Oktober 2008
Abschaltung von Aggregaten zur Kaltwasserversorgung im AKW Grohnde

Von dem Atomenergie-Konzern E.ON wird am 31.10.08 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Abschaltung von Aggregaten zur Kaltwasserversorgung durch Schutzeinrichtungen" eine neue Panne im AKW Grohnde an der Weser zugegeben.
"Am letzten Wochenende schalteten sich während des Betriebs im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde Aggregate zur Versorgung mit Kaltwasser über die vorhandenen Schutzeinrichtungen ab", wird von E.ON Kernkraft dazu bekannt gegeben. "Anschließend wurden die betroffenen Aggregate manuell wieder in Betrieb genommen."
"Die kurzzeitige Abschaltung hatte", aus der Sicht von E.ON Kernkraft, "keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Das Vorkommnis liegt", nach der Einstufung von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

Kommentar: Auch zu diesem "meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde hat das von 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Niedersächsische Umweltministerium in Hannover bislang keine Stellungnahme im Internet veröffentlicht.

28. Juli 2008
Anzahl meldepflichtiger Ereignisse in den Atomkraftwerken seit der Inbetriebnahme

Vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wurde mit Stand vom 28.07.08 auf dessen Website eine Zusammenstellung der Anzahl meldepflichtiger Ereignisse in den Atomkraftwerken im Zeitraum von der Inbetriebnahme bis zum 30.06.08 veröffentlicht. Daraus geht hervor:
- Spitzenreiter bei der Gesamtanzahl meldepflichtiger Ereignisse seit der Inbetriebnahme ist das AKW Brunsbüttel des Vattenfall-Konzerns mit 453 meldepflichtigen Ereignissen. Den zweiten Platz hat das AKW Neckarwestheim-1 der EnBW mit 417 meldepflichtigen Ereignissen, auf Platz drei folgt das AKW Biblis-A der RWE mit 407 meldepflichtigen Ereignissen. - Das Vattenfall-AKW Krümmel belegt demnach den siebten Platz mit 311 meldepflichtigen Ereignissen seit Inbetriebnahme.
- Aus der Auflistung des BfS ergibt eine rechnerisch ermittelte durchschnittliche Anzahl der meldepflichtigen Ereignisse pro Betriebsjahr: Den ersten Platz belegt das AKW Brunsbüttel mit durchschnittlich 14,2 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr. Auf dem zweiten Platz folgt das AKW  Neckarwestheim-1 mit durchschnittlich 13,0 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr, den dritten Platz hat das AKW Krümmel mit durchschnittlich 12,4 meldepflichtigen Ereignissen pro Betriebsjahr.

Kernkraftwerke
(in Betrieb)

Typ

Elektr. Leistung
(brutto) MW

Jahr der Inbetriebnahme (Erstkritikalität)

Anzahl Ereignisse seit der Inbetriebnahme1)

Durchschnittliche
Anzahl der Ereignisse pro Betriebsjahr
1)

KKB

Kernkraftwerk Brunsbüttel

SWR

806

1976

453

14,2

GKN-1

Kernkraftwerk Neckarwestheim 1

DWR

840

1976

417

13,0

KWB-A

Kernkraftwerk Biblis A

DWR

1225

1974

403 + 42)

12,0

KWB-B

Kernkraftwerk Biblis B

DWR

1300

1976

395

 12,3

KKP-1

Kernkraftwerk Philippsburg 1

SWR

926

1979

325

 11,2

KKU

Kernkraftwerk Unterweser, Esenshamm

DWR

1410

1978

316

 10,5

KKK

Kernkraftwerk Krümmel

SWR

1402

1983

311

 12,4

KKI-1

Kernkraftwerk Isar 1, Essenbach

SWR

912

1977

270

 8,7

KKG

Kernkraftwerk Grafenrheinfeld

DWR

1345

1981

210

 7,8

KWG

Kernkraftwerk Grohnde

DWR

1430

1984

203

 8,5

KBR

Kernkraftwerk Brokdorf

DWR

1480

1986

198

 9,0

KKP-2

Kernkraftwerk Philippsburg 2

DWR

1458

1984

171

 7,1

KKE

Kernkraftwerk Emsland, Lingen

DWR

1400

1988

107

 5,4

KRB-II-B

Kernkraftwerk Gundremmingen B

SWR

1344

1984

100 + 72)

4,5

KRB-II-C

Kernkraftwerk Gundremmingen C

SWR

1344

1984

92

 3,8

GKN-2

Kernkraftwerk Neckarwestheim 2

DWR

1400

1988

69

 3,5

KKI-2

Kernkraftwerk Isar 2, Essenbach

DWR

1475

1988

65

 3,3

1) Stand: 30.06.2008
2) Ereignisse in gemeinsamen Einrichtungen der Doppelblockanlage
3) Ereignisse ab dem 03.10.1990
4) Stillstand bereits seit 1988 infolge Gerichtsbeschluss

Abkürzung der Reaktortypen:
DWR              Druckwasserreaktor
HTR                Hochtemperaturreaktor
SNR               Schneller Brutreaktor
SWR              Siedewasserreaktor
( http://www.bfs.de/de/kerntechnik/ereignisse/standorte/karte_kw.html )

20. Juli 2008
AKW Grohnde: Ausfall einer elektronischen Baugruppe innerhalb des Reaktorschutzsystems

Im AKW Grohnde an der Weser hat es eine weitere Panne gegeben: Bereits am 20.08.08 kam es dort zum Ausfall einer elektronischen Baugruppe innerhalb des Reaktorschutzsystems. - Zuvor war am 01.07.08 ein Defekt an einer Nachkühlpumpe im AKW Grohnde an der Weser festgestellt worden: Bei einem Test startete die Nachkühlpumpe nicht.

Der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft gibt zu dem neuen 'Vorkommnis' im AKW Grohnde in einer Pressemitteilung am 26.08.08 unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Austausch einer defekten Baugruppe" bekannt: "Am 20.08.2008 kam es im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum Ausfall einer elektronischen Baugruppe innerhalb des mehrsträngig aufgebauten Teils des Reaktorschutzsystems."
"Das betroffene Bauteil ist durch eine geprüfte Baugruppe ersetzt worden", wird von E.ON Kernkraft zur Fehlerbehebung ausgesagt. "Dadurch wurde die Funktion wieder uneingeschränkt hergestellt."
"Das meldepflichtige Ereignis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0')", behauptet E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung. "Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ("Normalmeldung") fristgerecht angezeigt."

Lohnt sich noch diese Feststellung? - Zu dem "meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde am 20.08.08 schweigt das von 'Umweltminister' Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Niedersächsische Umweltministerium in Hannover. - Wie in mehreren Fällen zu "meldepflichtigen Ereignissen" in niedersächsischen Atomkraftwerken zuvor...

01. Juli 2008
Defekt an einer Nachkühlpumpe im AKW Grohnde

Am 01.07.08 wurde ein Defekt an einer Nachkühlpumpe im AKW Grohnde an der Weser festgestellt: Bei einem Test startete die Nachkühlpumpe nicht.
Zu dem meldepflichtigen 'Ereignis' gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft am 04.07.08 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde: Nichtstarten einer Nachkühlpumpe" bekannt: "Im Kernkraftwerk Grohnde ist am 01.07.2008 im Rahmen einer routinemäßigen Prüfung eine von vier vorhandenen Nachkühlpumpen nicht ordnungsgemäß gestartet."
Von E.ON Kernkraft wird zu der Fehlerursache bekannt gegeben: "Ursache war ein Fehler an einem elektrischen Schalter. Dieser wurde getauscht. Die anschließend durchgeführte Funktionsprüfung verlief einwandfrei."
Von E.ON Kernkraft wird in der Pressemitteilung versichert: "Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage." - "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung') fristgerecht angezeigt."

Das zuständige Niedersächsische Umweltministerium in Hannover hat keine Stellungnahme zu dem "meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde am 01.07.08 abgegeben.

09. Juni 2008
AKW Grohnde: Nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

In der Pressemitteilung 39/2008 unter der Überschrift "Kernkraftwerk Grohnde nach Revision wieder in Betrieb" gibt das Niedersächsische Umweltministerium in Hannover am 09.06.08 bekannt: "Nach Abschluss des diesjährigen Brennelementewechsels und der damit verbundenen Revision geht das Kernkraftwerk Grohnde heute [09.06.08] (Montag) wieder ans Netz, berichtete eine Sprecherin des Umweltministeriums."
"Während der Revision - die am 10. Mai begonnen hatte -  wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht." Vom Umweltministerium in Hannover wird über die beendete Jahresrevision im AKW Grohnde weiter mitgeteilt: "Eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sind durchgeführt worden: beispielsweise Röntgen- und Ultraschallprüfungen sowie Druck- und Funktionsprüfungen an Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems, Behälterprüfungen und Armaturenrevisionen in einer Vielzahl von Systemen sowie Prüfungen und Optimierungen an elektrotechnischen und leittechnischen Einrichtungen. Darüber hinaus haben in diesem Jahr größere Instandhaltungsarbeiten an zwei Niederdruckteilen der Dampfturbine sowie eine umfangreiche Revision des Generators stattgefunden."

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 10.06.08 unter dem Titel "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wieder am Netz" die Wiederinbetriebnahme des AKW Grohnde nach der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel bestätigt: "Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit dem Abend des 9. Juni 2008 wieder Strom ins Netz. Die Anlage wurde am 10. Mai 2008 zum 23. Brennelementwechsel und der jährlichen Revision vom elektrischen Versorgungsnetz getrennt."
"Während des Stillstandes wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ausgetauscht. Weitere Schwerpunkte der Arbeiten waren", nach Aussage von E.ON Kernkraft, "die Überprüfung von Ventilen des nicht-nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufes, Prüfungen am Reaktordruckbehälter und den Dampferzeugern sowie Druckprüfungen des Primär- und Sekundärkreislaufes. Ferner wurde eine große Inspektion von zwei Niederdruckturbinen und dem Generator durchgeführt."
E.ON Kernkraft bewertet das Ergebnis der diesjährigen Revision im AKW Grohnde mit der Aussage: "Die Überprüfung der technischen Systeme auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit hat den sehr guten Zustand der Anlage bestätigt."

06. Juni 2008
AKW Grohnde: Ab Sonntag, dem 08.06., wieder am Netz

Das Atomkraftwerk Grohnde soll ab Sonntag wieder verfügbar sein. Das teilte der Betreiber E.ON Kernkraft mit. Demnach soll der Reaktor am Sonntag, 08.06., wieder angefahren werden.
Das Kraftwerk war seit dem 10.05. für die jährliche Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet. Ursprünglich war für die Rückkehr ans Netz der 06.06. angegeben worden.
(Info-Quelle: ContrAtom)

21. Mai 2008
AKW Grohnde: Ausfall einer elektronischen Baugruppe im Reaktorschutzsystem

Das AKW Grohnde an der Weser ist seit dem 10.05.08 zur Revision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet. Bereits am 15.05.08 wurde während der Revisionsarbeiten eine neue Panne im AKW Grohnde festgestellt: Eine fehlerhafte elektronische Baugruppe im Reaktorschutzsystem.
Von E.ON Kernkraft wird am 21.05.08 in einer Pressemitteilung zu dem 'Vorkommnis' im AKW Grohnde bekannt gemacht: "Am 15. Mai 2008 wurde in der Revision des Kernkraftwerks Grohnde während der wiederkehrenden Prüfungen im Reaktorschutzsystem eine fehlerhafte elektronische Baugruppe ermittelt." Von E.ON Kernkraft wird versichert: "Die Überwachungsfunktion durch das Schutzsystem war stets gewährleistet. Somit hatte der Ausfall der Baugruppe keinen Einfluss auf die Sicherheit der Anlage."
"Zur Fehlerbehebung wurde die Baugruppe durch ein Reserveteil ausgetauscht und die wiederkehrende Prüfung anschließend fehlerfrei wiederholt", teilt E.ON Kernkraft weiter mit.
"Das Vorkommnis liegt", nach Ansicht von E.ON Kernkraft, "unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' ('Normalmeldung’) fristgerecht angezeigt."

Das von Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) geführte zuständige Niedersächsischen Umweltministerium in Hannover hat zu dem "meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde am 15.05.08 keine Stellungnahme abgegeben.

08. Mai 2008
Revision und Brennelementwechsel im AKW Grohnde angekündigt

Vom Niedersächsischen Umweltministerium wird in der Pressemitteilung (PI 23/2008) am 08.05.08 darüber informiert, daß das AKW Grohnde an der Weser am 10.05.08 zur Revision und Brennelementwechsel für mehrere Wochen abgeschaltet wird: "Am (kommenden) Sonnabend geht das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision für mehrere Wochen vom Netz, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz."
"Während des Stillstandes", so das Umweltministerium in Hannover, "werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht, eine Vielzahl von routinemäßige Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen werden durchgeführt: beispielsweise Röntgen- und Ultraschallprüfungen sowie Druck- und Funktionsprüfungen an Komponenten des nuklearen Dampferzeugungssystems, Behälterprüfungen und Armaturenrevisionen in einer Vielzahl von Systemen; außerdem Prüfungen und Optimierungen an elektrotechnischen und leittechnischen Einrichtungen. Darüber hinaus finden in diesem Jahr größere Instandhaltungsarbeiten an zwei Niederdruckteilen der Dampfturbine sowie eine umfangreiche Revision des Generators statt."

E.ON Kernkraft: "Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zum 23. Brennelementwechsel vom Netz"

In einer Pressemitteilung vom 08.05.08 von E.ON Kernkraft wird die anstehende Revision im AKW Grohnde bestätigt: "Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wird am Samstag, den 10. Mai 2008, zum 23. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom elektrischen Versorgungsnetz getrennt."
Von E.ON Kernkraft wird dazu u.a. weiter mitgeteilt: "Während der diesjährigen Revision werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet in diesem Jahr auch wieder die Überprüfung von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs. Hierbei kommt es im Verlauf der Leistungsreduzierung der Anlage zum Austritt von Wasserdampf."

Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 08.05.07 bis zum 28.05.07, dabei wurden u.a. 52 der der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue ersetzt. - Von E.ON Kernkraft wurde am 10.05.07 in einer Pressemitteilung eingestanden: Bei dem Herunterfahren des Atomreaktors im AKW Grohnde zur Revision kam es am 08.05.07 "nach bereits durchgeführter Netztrennung zu einer automatischen Abschaltung des Reaktors bei sehr geringer Reaktorleistung". E.ON Kernkraft bewertete dieses 'Vorkommnis' seinerzeit mit den Worten: "Die Abschaltung hatte keine Auswirkungen auf den Beginn der geplanten Revisionsarbeiten."

09. April 2008
AKW Grohnde: Defekter Spannungsregler an einem Notstromdiesel

Im AKW Grohnde wurde bereits am 09.04.08 ein defekter Spannungsregler an einem Notstromdiesel festgestellt. Zu diesem meldepflichtigen 'Ereignis' gibt der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft am 14.04.08 in einer Pressemitteilung mit dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde: Anforderung eines Notstromdiesels" bekannt: "Im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung wurde am 09.04.2008 im Kernkraftwerk Grohnde an einem der acht Notstromdiesel ein nicht ordnungsgemäß funktionierender Spannungsregler festgestellt."
E.ON Kernkraft teilt weiter mit: "Zur Fehlerbehebung musste der Notstromdiesel außer Betrieb genommen werden. Hierdurch wurde erwartungsgemäß durch das Schutzsystem ein weiterer Notstromdiesel angefordert. Der Start des Diesels verlief einwandfrei."
"Der defekte Spannungsregler des Notstromdiesels wurde instand gesetzt. Die anschließende Prüfung verlief", laut E.ON Kernkraft, "fehlerfrei."
Von E.ON Kernkraft wird gegenüber der Öffentlichkeit versichert: "Das Vorkommnis hatten keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage." - "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

Bislang liegt keine Stellungnahme vom zuständigen Niedersächsischen Umweltministerium in Hannover zu dem "meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde am 09.04.08 vor.

14. Januar 2008
Fehlerhafte Baugruppe im Reaktorschutzsystem des AKW Grohnde

In einer Pressemitteilung vom 17.01.08 mit dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde: Fehlerhafte Baugruppe im Reaktorschutzsystem" hat E.ON Kernkraft ein meldepflichtiges 'Ereignis' im AKW Grohnde veröffentlicht:
"Am 14. Januar 2008 kam es im Leistungsbetrieb des Kernkraftwerks Grohnde zu einem fehlerhaften Anregen von Signalen im Reaktorschutz. Hierdurch wurden ordnungsgemäß mehrere Armaturen durch das Reaktorschutzsystem verfahren", so der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft.
"Als Ursache wurde", laut E.ON Kernkraft, "eine defekte Baugruppe ermittelt. Zur Fehlerbehebung wurde die Baugruppe ausgetauscht."

"Die Fehlanregung hatte keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage", wird von E.ON Kernkraft beteuert. "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' (Normalmeldung) fristgerecht angezeigt."

Das zuständige niedersächsische Umweltministerium in Hannover hat bislang keine Stellungnahme zu dem "meldepflichtigen Ereignis" im AKW Grohnde am 14.01.08 abgegeben.

18. Dezember 2007
AKW Grohnde: Regelventil eines Notspeisestranges defekt

E.ON Kernkraft hat in einer Pressemitteilung vom 20.12.07 mit dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde: Funktionsstörung eines Regelventils" ein meldepflichtiges 'Ereignis' im AKW Grohnde bekannt gegeben:
"Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung am 18.12.2007 wurde festgestellt, dass sich das Regelventil eines von vier vorhandenen Notspeisesträngen nicht ansteuern ließ", teilte der Atomenergie-Konzern E.ON Kernkraft mit. "Ursache hierfür war ein defektes elektrisches Bauteil. Nach Austausch des Bauteils stand das Regelventil wieder zur Verfügung."
"Das Vorkommnis hatte", aus der Sicht von E.ON Kernkraft, "keine Auswirkung auf den sicheren Betrieb der Anlage." "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken („Stufe 0“)", so der Wortlaut der E.ON-Pressemitteilung. "Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie „N“ („Normalmeldung“) fristgerecht angezeigt."

Vom zuständigen niedersächsischen Umweltministerium in Hannover liegt bislang keine Stellungnahme zu der Panne im AKW Grohnde am 18.12.07 vor.

11. September 2007
Störung in einer Begrenzungseinrichtung im AKW Grohnde

"Im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde kam es", laut einer Pressemitteilung des Betreibers E.ON Kernkraft vom 17.09.07, "am 11. September 2007 zu einer Störung in einer Begrenzungseinrichtung. Das Vorkommnis hatte", so E.ON Kernkraft, "keinen Einfluss auf den sicheren Betrieb der Anlage."
"Als Ursache für die Störung wurde eine defekte elektronische Baugruppe ermittelt", wird von E.ON Kernkraft weiter mitgeteilt. "Zur Fehlerbehebung ist die betroffene Baugruppe ausgetauscht worden."
E.ON Kernkraft bewertet das 'Ereignis' wie folgt: "Das Vorkommnis liegt unterhalb der siebenstufigen internationalen Skala zur sicherheitstechnischen Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken ('Stufe 0'). Der Aufsichtsbehörde wurde es nach der Meldekategorie 'N' fristgerecht angezeigt."

03. August 2007
Vernebelungsanlage am AKW Grohnde gegen Terrorangriffe soll demnächst in Betrieb gehen

"Die erste Vernebelungsanlage zum Schutz eines Atommeilers vor Terrorangriffen soll demnächst am AKW Grohnde in Betrieb gehen", wird von der Nachrichtenagentur AP gemeldet (03.08.07, 16:16 Uhr). Die Nachrichtenagentur AP darüber weiter: "«Wir habe die technischen Voraussetzungen für die Anlage geschaffen», bestätigte E.ON-Sprecherin Petra Uhlmann am Freitag in Hannover einen Bericht der «Frankfurter Rundschau». Vor der Inbetriebnahme müsse die Anlage noch von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit begutachtet werden. Unterdessen kritisierte Greenpeace die Anlage als «nutzlosen Placebo für die Bevölkerung».
Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums, das die Pilotanlage am Atomkraftwerk Grohnde genehmigt hatte, müssen einer Inbetriebnahme noch das Bundesverkehrs- und Bundesverteidigungsministerium zustimmen. Voraussichtlich werde die Anlage «noch im Laufe des Sommers» angeschaltet, sagte Ministeriumssprecherin Jutta Kremer-Heye. Für die beiden anderen niedersächsischen AKW Emsland und Unterweser sei der Bau von Vernebelungsanlagen bereits beantragt.
Der Stromkonzern hat nach Angaben Uhlmanns mittlerweile für alle seine fünf deutschen AKW Anträge auf den Bau von Vernebelungsanlagen eingereicht. Schutzeinrichtungen nach dem Vorbild der Pilotanlage in Grohnde sollten an allen deutschen Kernkraftwerken entstehen, sagte die E.ON-Sprecherin.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat eine eigene Studie zum Nutzen von Nebelwerfern erstellt. Sie kritisierte die Anlagen als «Versuch, eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung erhöhen soll». Die Anlagen erhöhten aber keineswegs die Sicherheit der Atommeiler vor Terrorangriffen. Terroristen könnten die Vernebelungsanlagen sogar bewusst auslösen und anschließend die unübersichtliche Situation für einen gezielten Angriff am Boden nutzen, erklärte Greenpeace."

14. Juli 2007
AKW Grohnde: Ausfall einer Kältemaschine

In einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 18.07.07 wird unter dem Titel "Kernkraftwerk Grohnde: Unverfügbarkeit einer Kältemaschine" über ein 'Ereignis' im AKW Grohnde berichtet: "Im Kernkraftwerk Grohnde wurde am 14. Juli 2007 eine von vier Kältemaschinen automatisch abgeschaltet."
Aus der Sicht des Atomenergie-Konzerns E.ON Kernkraft "hatte das Vorkommnis keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".
"Als Ursache wurde der Ausfall eines Messfühlers ermittelt", wird von E.ON Kernkraft dazu weiter mitgeteilt. "Zur Fehlerbehebung wurde der betroffene Messfühler ausgetauscht."

28. Mai 2007
AKW Grohnde: Nach Jahresrevision und Brennelementwechsel wieder in Betrieb

Das Niedersächsische Umweltministerium in Hannover hat in der Pressemitteilung 62/2007 vom 29.05.07 bekannt gegeben, daß das AKW Grohnde nach Beendigung des Brennelementwechsels und der damit verbundenen Revision seit dem 28.05.07 wieder am Netz ist.
"Nach Abschluss des diesjährigen Brennelementewechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Grohnde seit gestern (Montag) wieder am Netz, berichtete die Sprecherin des Umweltministeriums."

Laut dem Umweltministerium in Hannover wurde mit der Revision am 08.05.07 begonnen, dabei wurden 52 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor gegen neue ausgetauscht. Ferner wurden eine "Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen" durchgeführt.
In zwei Fällen wurden im Rahmen der Revision "Vorkommnisse" dem Umweltministerium "fristgerecht angezeigt".

"Während der Revision - die am 08. Mai begonnen hatte - sind 52 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht worden. Eine Vielzahl von routinemäßige Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen wurden durchgeführt. Im Rahmen der Revision sind dem Umweltministerium zwei Vorkommnisse nach der Meldekategorie N (Normal) fristgerecht angezeigt worden:"

Während der Revisions im AKW Grohnde wurden zwei 'Vorkommnisse' festgestellt

In der Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums werden diese zwei "Vorkommnisse" konkretisiert:

1. "automatische Auslösung der Reaktorschnellabschaltung während des Abfahrens der Anlage",
2. "gebrochener Schraubenbolzen an einer Kühlmittelpumpe des Reaktorkühlsystems".

Von Seiten des Niedersächsischen Umweltministeriums wird dazu abschließend erklärt: "Die erforderlichen technischen Maßnahmen zur Beseitigung der Ursachen dieser Funktionsfehler und Schäden sind vorgenommen worden."

E.ON Kernkraft: Bei den Revisionsarbeiten wurde ein Defekt an einer Hauptkühlmittelpumpe festgestellt

Das Wiederanfahren des AKW Grohnde am 28.05.07 ist von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 29.05.07 bestätigt worden. Nach Angaben von E.ON Kernkraft war der Atommeiler an der Weser am 08.05.07 "planmäßig" zum 22. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz genommen worden.
Laut der Pressemitteilung von E.ON Kernkraft sind "umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt worden, wie beispielsweise Überprüfungen von Ventilen des nicht nuklearen Wasser- und Dampfkreislaufs, Kapazitätsprüfungen an Batterien, Funktionsprüfungen an elektrischen Komponenten sowie Prüfungen an einer Vielzahl von Armaturen und Behältern".
"Am 20. Mai 2007", so der Wortlaut der E.ON-Pressemitteilung, "wurden bei Arbeiten zur Inbetriebnahme der Anlage Laufgeräusche an einer der vier Hauptkühlmittelpumpen festgestellt. Daraufhin wurde die betroffene Pumpe inspiziert. Als Ursache für die Laufgeräusche wurde eine gebrochene Schraube ermittelt. Vorsorglich wurden die übrigen elf baugleichen Schrauben ebenfalls durch neue ersetzt."

08. Mai 2007
Automatische Abschaltung des Atomreaktors im AKW Grohnde beim Abfahren zur Revision

Am 08.05.07 wurde das AKW Grohnde an der Weser zur Durchführung der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet. - Erst am 10.05.07 wurde von E.ON Kernkraft bekannt gegeben, daß der Atomreaktor im AKW Grohnde mittels einer "automatischen Abschaltung bei sehr geringer Reaktorleistungabgestellt wurde:
Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 10.05.07 zu dem 'Ereignis' erklärt: "Am 8. Mai 2007 kam es beim Abfahren zur Revision und zum 22. Brennelementwechsel des Kernkraftwerks nach bereits durchgeführter Netztrennung zu einer automatischen Abschaltung des Reaktors bei sehr geringer Reaktorleistung." - E.ON Kernkraft bewertet dieses 'Vorkommnis' mit den Worten: "Die Abschaltung hatte keine Auswirkungen auf den Beginn der geplanten Revisionsarbeiten."
In der Pressemitteilung vom 10.05.07 wird von E.ON Kernkraft ein weiteres 'Ereignis' im AKW Grohnde zugegeben: "Im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde wurde am 7. Mai 2007 festgestellt, dass sich eine Gebäudeabschluss-Armatur im Dekontaminationssystem erst nach mehrmaliger Betätigung schließen ließ. Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage. Die betroffene Armatur wurde untersucht und wird in den ordnungsgemäßen Zustand versetzt."
Von Seite des Niedersächsischen Umweltministeriums in Hannover liegt keine Stellungnahme zu den neuen Vorfällen im AKW Grohnde vor.
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08. Mai 2007
Revision und Brennelementwechsel im AKW Grohnde

Das AKW Grohnde ist laut einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums vom 08.05.07 (Pressemitteilung Nr.55/2007) am 08.05.07 zur Jahresrevision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel vom Netz genommen worden. "Heute (Dienstag) wurde das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision vom Netz genommen, teilte die Sprecherin des Niedersächsischen Umweltministeriums mit."
"Während des Stillstandes", so das Umweltministerium in Hannover, "sollen 52 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht werden. In der diesjährigen Revision werden eine Vielzahl von routinemäßige Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt: beispielsweise die Inspektion von Steuerelementen des Reaktorkerns, der Austausch von 26 Steuerelementen gegen neue sowie der Austausch des Motors einer Hauptkühlmittelpumpe".

E.ON Kernkraft bestätigt die Abschaltung des AKW Grohnde zur Jahresrevision

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 08.05.07 die Revision im AKW Grohnde bestätigt. Demnach ist der Atommeiler an der Weser in den "frühen Morgenstunden" vom 08.05.07 zum "22. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision" abgeschaltet worden.
"Während der diesjährigen Revision", so der Wortlaut der Pressemitteilung von E.ON Kernkraft, "werden 52 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet in diesem Jahr auch die Überprüfung von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs. Im Rahmen dieser Prüfung kommt es beim Abfahren der Anlage zum Austritt von reinem Wasserdampf über die Sicherheitsventile."
"Seit dem letzten Revisionsstillstand im Mai 2006 hat die Anlage über 11 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Diese hohe Erzeugungsmenge ist Indiz für eine sicherheitsbewusste und qualifizierte Betriebsmannschaft, aber auch für den Einsatz einer hochwertigen Technik", behauptet E.ON Kernkraft in der Pressemitteilung.

Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 13.05.06 bis zum 01.06.06, dabei wurden u.a. 44 der der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue ersetzt.

24. April 2007
AKW Grohnde: Austausch von Schrauben am Reaktorgebäudekran

Von E.ON Kernkraft wurde in einer Pressemitteilung vom 24.04.07 bekannt gegeben, daß "Befunde an der Führung des Reaktorgebäudekrans festgestellt" wurden. Ursache war laut E.ON Kernkraft "eine Ermüdung von Verbindungsschrauben der Führungseinrichtung. Die Schrauben werden ausgetauscht".
E.ON Kernkraft erklärte dazu abschließend: "Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".

27. Juni 2006
Fehlansteuerung eines Absperrschiebers im AKW Grohnde

Nach einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 03.07.06 kam es im AKW Grohnde am 27.06.06 "im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung zu einer Fehlfunktion eines Absperrschiebers in einem der vier vorhandenen Notspeisewasserstränge". 
Zu der ermittelten Ursache wird von E.ON Kernkraft mitgeteilt: "Auslöser war eine defekte elektronische Baugruppe. Zur Fehlerbehebung wurde diese betroffene Baugruppe ausgetauscht. Eine im Anschluss durchgeführte Wiederholung der Prüfung verlief ohne Befund." - Laut E.ON Kernkraft hatte "das Vorkommnis keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".
 

01. Juni 2006
AKW Grohnde: Nach Jahresrevision und Brennelementwechsel wieder in Betrieb

Vom Niedersächsischen Umweltministerium ist in der Pressemitteilung Nr. 62/2006 vom 01.06.06 bekannt gegeben worden, daß das AKW Grohnde nach Beendigung des Brennelementwechsels und der damit verbundenen Revision seit dem 01.06.06 wieder am Netz ist.
"Nach Abschluss des diesjährigen Brennelementewechsels und der damit verbundenen Revision ist das Kernkraftwerk Grohnde seit heute (Donnerstag) wieder am Netz, berichtete die Sprecherin des Umweltministeriums."
Laut dem Umweltministerium in Hannover wurde mit der Revision am 13.05.06 begonnen, dabei wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor gegen neue ausgetauscht. Ferner wurden eine "Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen" durchgeführt.
In drei Fällen wurden bei den Revisionsarbeiten "Befunde festgestellt", die dem Umweltministerium "fristgerecht angezeigt" wurden.
"Während der Revision - die am 13. Mai begonnen hatte -  wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente im Reaktorkern gegen neue ausgetauscht. Es wurden eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt. Hierbei wurden in drei Fällen Befunde festgestellt, die dem Umweltministerium nach der Meldekategorie N (Normal) fristgerecht angezeigt wurden."

Während der Revisionsarbeiten wurden drei 'Ereignisse' festgestellt

In der Pressemitteilung Nr. 62/2006 des Niedersächsischen Umweltministeriums werden diese drei "Befunde" konkretisiert:
1. Störung in der Eigenbedarfsumschaltung, die zum Start eines Notstromdiesels führte,
2. Verklemmen einer Steuerstabantriebsstange beim Ziehen des Reaktordruckbehälterdeckels,
3. Befund an einer Schweißnaht des Speisewassersystems."

Die Ursachen dieser "Funktionsfehler und Schäden" wurden demnach beseitigt.

E.ON Kernkraft: Schweißnaht einer Speisewasserleitung war aufgrund eines Herstellungsfehler defekt

Das Wiederanfahren des AKW Grohnde am 01.06.06 ist von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 01.06.06 bestätigt worden. Nach Angaben von E.ON Kernkraft war der Atommeiler an der Weser am 15.05.06 "planmäßig" zum 21. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz genommen worden.
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit heute Morgen wieder Strom ins Netz, nachdem die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat.
Die Anlage war am 15.05.2006 planmäßig zum 21. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz gegangen."
Im Verlauf der Revisionsarbeiten, so E.ON Kernkraft, wurde bei "wiederkehrenden Prüfungen im Speisewassersystem" ein "Befund an einer Schweißnaht einer Speisewasserleitung festgestellt". Zur "Fehlerbehebung" ist der betreffende Rohrabschnitt herausgetrennt worden und durch ein neues Rohrstück ersetzt worden. - Als Ursache der defekten Schweißnaht wird von E.ON Kernkraft ein "Herstellungsfehler" genannt.
"Im Verlauf dieser Tätigkeiten wurde im Rahmen von wiederkehrenden Prüfungen im Speisewassersystem ein Befund an einer Schweißnaht einer Speisewasserleitung festgestellt.
Zur Fehlerbehebung wurde der betroffene Rohrleitungsabschnitt herausgetrennt und durch ein neues Passstück ersetzt. Als Ursache wurde ein Herstellungsfehler ermittelt."

19. Mai 2006
AKW Grohnde: Bereits zwei 'meldepflichtige Ereignisse' während der Revision

Das AKW Grohnde ist seit dem 13.05.06 zum 21. Brennelementwechsel und zur Jahresrevision abgeschaltet. Während der Revisionsarbeiten hat es bereits zwei meldepflichtige 'Ereignisse' gegeben, über die in einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 19.05.06 berichtet wird:

Am 13.05.06 erfolgte bei "wiederkehrenden Prüfungen der Eigenbedarfsumschaltung" dort "störungsbedingt der automatische Start von einem der vierfach vorhandenen Notstromdiesel". "Der Dieselstart und das Wiederzuschalten der Verbraucher erfolgten", nach Darstellung von E.ON Kernkraft, "auslegungsgemäß".
E.ON Kernkraft beurteilt diese Störung mit den Worten: "Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Zustand der Anlage". Zur Zeit wird die Ursachenanalyse und Fehlerbeseitigung durchgeführt.
"Im Rahmen von wiederkehrenden Prüfungen der Eigenbedarfsumschaltung am 13. Mai 2006 erfolgte störungsbedingt der automatische Start von einem der vierfach vorhandenen Notstromdiesel. Der Dieselstart und das Wiederzuschalten der Verbraucher erfolgten auslegungsgemäß. Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Zustand der Anlage. Derzeit läuft die Ursachenanalyse und Fehlerbeseitigung."

Am 15.05.06 löste sich bei Arbeiten am Reaktordruckbehälter "eines von 61 vorhandenen Steuerelementen nicht von seinem Antrieb". Dadurch wurde das klemmende Steuerelement "beim Anheben des Reaktordruckbehälterdeckels mit hochgezogen". Daraufhin wurde der "Anhebevorgang zunächst abgebrochen". Nach erfolgter Ursachenklärung wurde das betroffene Steuerelement gelöst und abgesetzt.
Laut E.ON Kernkraft hat "das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Zustand der Anlage".
"Im Rahmen von Arbeiten am Reaktordruckbehälter am Montag, den 15.05.2006, löste sich eines von 61 vorhandenen Steuerelementen nicht von seinem Antrieb und wurde beim Anheben des Reaktordruckbehälterdeckels mit hochgezogen. Der Anhebevorgang wurde daraufhin zunächst abgebrochen. Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Zustand der Anlage. Nach erfolgter Ursachenklärung wurde das betroffene Steuerelement gelöst und abgesetzt."

Hintergrund: Steuerstäbe oder auch Regelstäbe werden in einem Atomreaktor eingesetzt, um die atomare Kettenreaktion zu kontrollieren und dessen Leistung zu regeln. Der Regelstab eines Druckwasserreaktors besteht normalerweise aus einem stählernen Hüllrohr, das neutronenabsorbierendem Material (meist Cadmium-, Gadolinium-, oder Bor-Verbindungen) enthält. Je tiefer die Steuerstäbe in den Reaktorkern eingefahren werden, desto mehr Neutronen werden absorbiert und die Leistung des Reaktors sinkt. Durch das vollständige Einfahren der Steuerstäbe kann die Kettenreaktion völlig unterbunden und der Atomreaktor abgeschaltet werden. (So die Theorie.) In jedes Brennelement können mehrere Steuerstäbe über die Steuerstabführungsrohre eingefahren werden. Die Steuerstäbe eines Brennelementes werden einzeln baulich zu einem Steuerelement zusammengefaßt.

13. Mai 2006
AKW Grohnde für Revision und Brennelementwechsel abgeschaltet

Laut der Pressemitteilung Nr. 49/2006 des Niedersächsischen Umweltministeriums in Hannover vom 15.05.06 ist das AKW Grohnde am Sonnabend, dem 13.05.06, für die Jahresrevision und dem Brennelementwechsel vom Netz genommen worden.
"Am (vergangenen) Sonnabend wurde das Kernkraftwerk Grohnde zum jährlichen Brennelementewechsel und der damit verbundenen Anlagenrevision vom Netz genommen."
Bei dem Brennelementwechsel sollen 44 der insgesamt 193 Brennelemente in dem Atomreaktor durch neue ausgetauscht werden. Schwerpunkte bei der diesjährigen Revision sind laut dem Niedersächsischen Umweltministerium "Inspektionen an zwei Dampferzeugern und deren Heizrohren (Wirbelstromprüfungen)", "Austausch der Welle einer Hauptkühlmittelpumpe sowie Inspektionen (Wirbelstromprüfungen) an den vier Hauptkühlmittelpumpenwellen" sowie "Inspektionen an Erstabsperr-Armaturen des nuklearen Nachkühlsystems".
"Während des Stillstandes sollen 44 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns gegen neue ausgetauscht werden. Wie im vergangenem Jahr werden während der Revision eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen sowie kleinere Änderungen durchgeführt. Im Vordergrund stehen dabei: Inspektionen an zwei Dampferzeugern und deren Heizrohren (Wirbelstromprüfungen), Austausch der Welle einer Hauptkühlmittelpumpe sowie Inspektionen (Wirbelstromprüfungen) an den vier Hauptkühlmittelpumpenwellen, Inspektionen an Erstabsperr-Armaturen des nuklearen Nachkühlsystems."

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 15.05.06 die Revision im AKW Grohnde bestätigt. Demnach ist der Atommeiler an der Weser in den frühen Morgenstunden vom 13.05.06 zum 21. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision abgeschaltet worden.
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde ist am Samstag, den 13. Mai 2006, in den frühen Morgenstunden, zum 21. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom Netz gegangen."
Bei der diesjährigen Revision werden 44 der der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. - Schwerpunkte bei der Jahresrevision im AKW Grohnde sind nach E.ON-Angaben "eine Turbinenrevision, Wirbelstromprüfungen an Brennelementen und Steuerelementen sowie Wartungsarbeiten an den Hauptkühlmittelpumpen".
"Während der diesjährigen Revision werden 44 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet in diesem Jahr eine Turbinenrevision, Wirbelstromprüfungen an Brennelementen und Steuerelementen sowie Wartungsarbeiten an den Hauptkühlmittelpumpen."
E.ON Kernkraft erklärt in ihrer Pressemitteilung, daß die hohe Stromerzeugungsmenge des AKW Grohnde ein "Indiz für eine sicherheitsbewusste, qualifizierte und hoch motivierte Betriebsmannschaft als auch für den Einsatz einer hochwertigen Technik" ist.
"Seit dem letzten Revisionsstillstand im Mai 2005 hat die Anlage eine Strommenge von rund 11 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Die hohe Erzeugungsmenge der Anlage ist Indiz für eine sicherheitsbewusste, qualifizierte und hoch motivierte Betriebsmannschaft als auch für den Einsatz einer hochwertigen Technik."
Der Öffentlichkeit wird von E.ON Kernkraft natürlich verschwiegen, daß es nach den vier Quartalsberichten 2005 zu den "Meldepflichtigen Ereignissen in Anlagen zur Spaltung von Kernbrennstoffen in der Bundesrepublik Deutschland" vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) im Jahr 2005 im AKW Grohnde 12 "meldepflichtige Ereignisse" gegeben hat, darunter "Schwergängigkeit einer Notzwischenkühlpumpe" (15.03.05), "Einschaltversagen bei manueller Anforderung einer Nachkühlpumpe während des Flutens der Reaktorgrube" (16.05.05), "Reaktorschnellabschaltung nach Störung an einer betrieblichen 0,4-kV-Blockschiene" (11.07.05), "Reaktorschnellabschaltung nach Störung in der Turbinenregelung" (24.07.05), "Einschaltversagen einer Zwischenkühlpumpe bei Wiederkehrender Prüfung" (17.10.05), ...
Die letzte Jahresrevision im AKW Grohnde erfolgte im Zeitraum vom 14.05.05 bis zum 29.05.05, dabei wurden u.a. 48 der der insgesamt 193 Brennelemente im Atomreaktor durch neue ersetzt.

27. April 2006
Erster Castor im Standort-Zwischenlager am AKW Grohnde eingelagert

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt in seiner Pressemitteilung Nr. 42/2006 vom 27.04.06 bekannt: Am Standort des AKW Grohnde ist heute (27.04.06) das zweite niedersächsische Standort-Zwischenlager nach 28 Monaten Bauzeit mit der Einlagerung eines Castors vom Typ V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen in Betrieb genommen worden. Zuvor waren an dem Atommüll-Behälter "alle vorgeschriebenen Messungen in Bezug auf Dichtheit, Kontaminationsfreiheit und Strahlungsüberwachung vorgenommen" worden.
Im September dieses Jahres ist laut dem Umweltministerium in Hannover eine "weitere Beladekampagne für das Zwischenlager geplant".
"Nach einer Errichtungszeit von gut 28 Monaten wurde heute (Donnerstag) am Standort des Kernkraftwerkes Grohnde das zweite niedersächsische Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente in Betrieb genommen. Der erste Behälter des Typs CASTOR®V/19 wurde eingelagert, nachdem alle vorgeschriebenen Messungen in Bezug auf Dichtheit, Kontaminationsfreiheit und Strahlungsüberwachung vorgenommen worden sind. Die gesamte Beladung wurde von unabhängigen Gutachtern sowie in Teilen auch vom Niedersächsischen Umweltministerium begleitet. Im September ist eine weitere Beladekampagne für das Zwischenlager geplant."
"Das Zwischenlager am Standort des Kernkraftwerks Grohnde wurde am 20.12.2002 vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt und ist für maximal 100 Behälterstellplätze ausgelegt. Die Genehmigung wurde auf 40 Jahre, beginnend mit der ersten Einlagerung, befristet."

In einer Pressemitteilung vom 27.04.06 wird von E.ON Kernkraft die Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers Grohnde am 27.04.06 mit der Einlagerung des ersten Castors vom Typ V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen bestätigt. Demnach wurde der Behälter "in der letzten Woche unter Aufsicht verschiedener Gutachter und der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde beladen".
Noch in diesem Jahr sollen laut E.ON Kernkraft weitere Atommüll-Behälter im Standort-Zwischenlager Grohnde abgestellt werden.
"Am Standort des Gemeinschaftskernkraftwerks Grohnde ist heute das Zwischenlager mit der Einstellung des ersten Castor V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen in Betrieb genommen worden. Der Behälter wurde in der letzten Woche unter Aufsicht verschiedener Gutachter und der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde beladen. Weitere Behälter sollen in diesem Jahr folgen."
In dieser Pressemitteilung wird von E.ON Kernkraft ein Rückblick auf die 'Entstehungsgeschichte' dieses Zwischenlagers gegeben: Im Dezember 2002 wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz die atomrechtliche Genehmigung erteilt, maximal 100 Atommüll-Behälter für "höchstens 40 Jahre" einzulagern. Im Oktober 2003 folgte demnach die baurechtliche Genehmigung, mit den Bauarbeiten für die Atommüll-Lagerhalle wurde "umgehend begonnen". Die sogenannte "Kalterprobung", also die Einlagerung eines Leerbehälters "mit allen notwendigen Schritten" erfolgte im März 2006.
Gegenüber der Öffentlichkeit erklärt E.ON Kernkraft, daß das "Einlagern von Brennelementbehältern in Lagergebäuden keine Premiere in Deutschland ist". - Denn: Im "zentralen Zwischenlager in Gorleben" werden "abgebrannte Brennelemente seit 1995 verwahrt", am AKW Lingen ist das Zwischenlager seit 2002 in Betrieb - dort stehen nach Angabe von E.ON Kernkraft "inzwischen 21 Behälter". Das Zwischenlager in Brunsbüttel wurde am ersten Februarwochenende 2006 in Betrieb genommen und Ende Februar dieses Jahres wurde im Zwischenlager Grafenrheinfeld ebenfalls erstmals ein Atommüll-Behälter eingelagert.

Nach der vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 20.12.02 ausgesprochenen atomrechtlichen Genehmigung 'Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente in Zwischenlagern' dürfen in der Atommüll-Lagerhalle auf dem AKW-Gelände von Grohnde bis zu 100 CASTOR V/19-Behälter mit je 19 abgebrannten Brennelementen abgestellt werden. Insgesamt dürfen dort bis zu 1000 Tonnen Atommüll für (erstmal?) maximal 40 Jahre lagern. - Ursprünglich hatte der Betreiber E.ON Kernkraft die Einlagerung von 1200 Tonnen Atommüll beantragt.
Gegen das Zwischenlager Grohnde wurden über 9000 Einwendungen erhoben.

07. November 2005
Ausfall einer Pumpe zur Kühlung des Abklingbeckens im AKW Grohnde

E.ON Kernkraft gibt in einer Pressemitteilung vom 11.11.05 bekannt: Am 07.11.05 kam es im AKW Grohnde zum "Ausfall" einer "Beckenkühlpumpe". Die Ursache für die Panne ist laut E.ON Kernkraft ein "Lagerschaden" an der Kühlpumpe gewesen. Zur Fehlerbehebung sei das defekte Lager "unverzüglich" ausgetauscht worden.

Die "Beckenkühlpumpe" ist Bestandteil eines sogenannten Beckenkühlstranges, mit dem das Wasser im Abklingbecken gekühlt wird. Im Abklingbecken werden bekanntlich die hochradioaktiven, abgebrannten Brennelemente gelagert, die Wärme abgeben. Ein Abklingbecken verfügt aus Sicherheitsgründen über mehrere (häufig drei) Beckenkühlstränge.

Das Abklingbecken im AKW Grohnde wurde damnach während der Reparatur der defekten Kühlpumpe "durch einen anderen Strang des Beckenkühlsystems" gekühlt. Das "Vorkommnis" im AKW Grohnde hatte laut E.ON Kernkraft "keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage".

"Im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde kam es am 07. November 2005 zum Ausfall einer Beckenkühlpumpe. Das Vorkommnis hatte keine Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage. Als Ursache wurde ein Lagerschaden festgestellt. Zur Fehlerbehebung wurde das defekte Lager unverzüglich ausgetauscht. Während der Reparatur erfolgte die Kühlung des Brennelementlagerbeckens durch einen anderen Strang des Beckenkühlsystems."

21. Oktober 2005
Störung an einer Pumpe im Zwischenkühlsystem des AKW Grohnde

Nach einer Pressemitteilung von E.ON Kernkraft am 21.10.05 ist es in dem AKW Grohnde zu einer "Störung" an einer "Pumpe in einem Zwischenkühlsystem" des Atommeilers gekommen:
"Störung an einer Pumpe in einem Zwischenkühlsystem. -  Die Störung wurde vom Fachpersonal des Kraftwerks unverzüglich behoben. Die im Anschluss durchgeführte Überprüfung bestätigte die einwandfreie Funktion der Pumpe. "
Über die Ursache von dieser "Störung" wird von E.ON keine Aussage gemacht. 

24. Juli 2005
AKW Grohnde nach Reaktorschnellabschaltung wieder kurzfristig vom Netz

Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen ist das AKW Grohnde an der Weser durch eine "Störung" und anschließender Reaktorschnellabschaltung kurzzeitig abgeschaltet worden! 
Die neue "Störung" im AKW Grohnde war am 25.07.05 von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung bekannt gegeben worden. Demnach war am 24.07.05 eine "Störung in der Turbinenregelung" aufgetreten, wodurch die Sicherheitssysteme im folgenden "auslegungsgemäß" eine "Reaktorschnellabschaltung" ausgelöst haben. 
Allerdings war die Atomanlage auch diesmal nur kurzfristig außer Betrieb: "Nach erfolgter Ursachenklärung" und "anschließender Fehlerbehebung" ist das AKW Grohnde "seit Mitternacht" vom 25.07.05 wieder am Netz. - Über die genauen Ursachen, die zu diesem neuen 'Vorkommnis' geführt haben, wird von E.ON erneut keine Aussage gemacht...

"Am 24.07.2005 kam es im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde zu einer Störung in der Turbinenregelung. Im weiteren Verlauf wurde durch die Sicherheitssysteme eine Reaktorschnellabschaltung ausgelöst. Die Anlage reagierte auslegungsgemäß.
Nach erfolgter Ursachenklärung und anschließender Fehlerbehebung befindet sich das Gemeinschaftswerk Grohnde seit Mitternacht wieder am Netz."

(Bereits am 11.07.05 war es im AKW Grohnde zu einer "störungsbedingten Reduzierung der Speisewassermenge zu den Dampferzeugern" gekommen, wodurch die Atomanlage "auslegungsgemäß" mit einer "Reaktorschnellabschaltung" heruntergefahren worden war.)

11. Juli 2005
AKW Grohnde nach Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz

Von E.ON Kernkraft wird am 12.07.05  in einer Pressemitteilung ein neues 'Vorkommnis' im AKW Grohnde bekannt gegeben: Demnach war das AKW Grohnde gestern Vormittag, am 11.07.05, nach einer Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz. Laut E.ON Kernkraft kam es dort zu einer "störungsbedingten Reduzierung der Speisewassermenge zu den Dampferzeugern". Dadurch sei die Atomanlage "auslegungsgemäß" mit einer "Reaktorschnellabschaltung" heruntergefahren worden. Allerdings nur kurzfristig: "Nach erfolgter Ursachenklärung" ist das AKW Grohnde am 12.07.05 morgens "kurz nach Mitternacht" wieder ans Netz gegangen. - Über die genauen Gründe, die zu diesem 'Vorkommnis' führten, schweigt E.ON sich aus...

"Am Vormittag des 11. Juli 2005 kam es im Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde durch eine störungsbedingte Reduzierung der Speisewassermenge zu den Dampferzeugern zu einer Reaktorschnellabschaltung. Die Anlage reagierte auslegungsgemäß. Das Kernkraftwerk befindet sich nach erfolgter Ursachenklärung seit kurz nach Mitternacht wieder am Netz."

29. Mai 2005
AKW Grohnde nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Das AKW Grohnde ist nach einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 30.05.05 seit Beendigung der Jahresrevision und dem Brennelementwechsel am dem 29.05.05 wieder am Netz.
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit gestern (Sonntag, den 29.05.2005) wieder Strom in das Netz, nachdem die zuständige Aufsichtsbehörde dem Wiederanfahren zugestimmt hat."

Das AKW Grohnde war am 14.05.05 zur Revision und dem 20. Brennelementwechsel "planmäßig" abgeschaltet worden, dabei wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. - Nach Aussage von E.ON beinhaltete das "umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm" u.a. die "Überprüfung von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs" während der Revision.
"Die Anlage war am 14. Mai 2005 planmäßig zum 20. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision abgeschaltet worden. Während der Revision wurden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltete auch wieder die Überprüfung von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs."

Während der Revision im AKW Grohnde wurden laut E.ON mehrere "Befunde" festgestellt, darunter eine defekte Nachkühlpumpe und "geringfügige Befunde" an zwei Steuerstäben. (Vom Niedersächsischen Umweltministerium hingegen werden diese "geringfügigen Befunde" konkret als "Haarrisse" bezeichnet. Dazu unten mehr.)
- "Im Rahmen vorbereitender Arbeiten für den Brennelementwechsel wurde festgestellt, dass sich eine von vier redundanten Nachkühlpumpen nicht wieder einschalten ließ. Als Ursache wurde ein defekter Leistungsschalter ermittelt. Zur Fehlerbehebung ist der betroffene Leistungsschalter gegen einen Reserveleistungsschalter ausgetauscht worden. Die Nachkühlpumpe stand somit wieder zur Verfügung."
- "Im Rahmen einer Wiederkehrenden Prüfung im Reaktorschutzsystem wurde eine defekte elektronische Baugruppe festgestellt. Die betroffene Baugruppe wurde durch ein Reservebauteil ersetzt."
- "Bei einer Wirbelstromprüfung an 59 Steuerstäben wurden an zwei Steuerstäben geringfügige Befunde festgestellt. Die Funktion der Steuerstäbe war nicht beeinträchtigt. Die defekten Stäbe wurden ausgetauscht."

Vom Niedersächsischen Umweltministerium wird in der Presseinformation Nr. 50/2005 vom 30.05.05 das Ende der Revision im AKW Grohnde bestätigt. Laut dem Ministerium wurden während der Revision in Grohnde in "drei Fällen Befunde" festgestellt:
1. "Einschaltversagen beim Start einer Nachkühlpumpe"
2. "Haarrisse an zwei Steuerelement-Stäben"
3. "Funktionsstörung einer Baugruppe im Reaktorschutzsystem"

Die Ursachen dieser "Funktionsfehler und Schäden" sind nach Aussage des Ministeriums beseitigt worden.

14. Mai 2005
AKW Grohnde zur Revision und Brennelementwechsel vom Netz

Nach einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft GmbH vom 17.05.05 ist das AKW Grohnde vergangenen Sonnabend, dem 14.05.05, in den frühen Morgenstunden zur Revision und Brennelementwechsel vom Netz genommen worden. - Während des Stillstands soll der 20. Brennelementwechsel durchgeführt werden, dabei werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Während der Revision werden routinemäßiger Prüfungen und Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, laut E.ON werden in diesem Jahr die Überprüfung von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs erfolgen. 

"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde ist am Samstag, den 14. Mai 2005 in den frühen Morgenstunden zum 20. Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision vom elektrischen Versorgungsnetz getrennt worden."
"Während der diesjährigen Revision werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm beinhaltet in diesem Jahr auch wieder die Überprüfung von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs. Hierbei kam es beim Abfahren der Anlage zum Austritt von Wasserdampf über die Sicherheitsventile der Anlage."

In einer Pressemitteilung (Nr. 44/2005) vom Niedersächsischen Umweltministerium ist am 17.05.05 die Abschaltung vom AKW Grohnde zur Revision und Brennelementwechsel bestätigt worden. Zu den anstehenden Revisionsarbeiten in dem Atommeiler schreibt das Umweltministerium in Niedersachsen: "Vordergrund steht dabei die turnusmäßig fällige Leckratenprüfung am Reaktorsicherheitsbehälter. Diese Prüfung wird alle vier Jahre vorgenommen und dient dem Nachweis der Dichtheit der Sicherheitshülle im unterstellten Kühlmittelverluststörfall."

Wie lange das Atomkraftwerk an der Weser abgeschaltet bleibt, wird von keiner Seite mitgeteilt.

Seit dem 15.03.05 hat es im AKW Grohnde zwei 'Vorkommnisse' gegeben, die E.ON in Pressemitteilungen bekannt gegeben hat:
18. April 2005: "Im Kernkraftwerk Grohnde wurde am 18.04.2005 ein Defekt eines Regelventils in einem Hilfssystem für den Reaktorkühlkreislauf festgestellt. Daraufhin wurde manuell auf das in Reserve stehende Ventil umgeschaltet."
22. März 2005: "Im Kernkraftwerk Grohnde wurde am 22. März 2005 im Rahmen einer wiederkehrenden Prüfung im Notspeisesystem festgestellt, dass beim Start eines Notstromdiesels die für die Systemkühlung erforderliche Umwälzpumpe nicht ordnungsgemäß startete. Als Ursache wurde eine defekte elektronische Baugruppe ermittelt. Die betroffene Baugruppe wurde ausgetauscht."

15. März 2005
Technische Probleme mit einer Zwischenkühlwasserpumpe

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 17.03.05 bekannt gegeben, daß am 15.03.05 im AKW Grohnde eine "Schwergängigkeit einer Zwischenkühlwasserpumpe" festgestellt worden war. Die fehlerhafte Pumpe wurde daraufhin überprüft und wieder instandgesetzt.
"Am 15.03.2005 wurde nach einem Probelauf im Anschluss an Wartungsarbeiten an einem von vier Notstromdieseln eine Schwergängigkeit einer Zwischenkühlwasserpumpe festgestellt. Die Pumpe wurde einer Inspektion unterzogen und die auslegungsgemäßen Laufeigenschaften wieder hergestellt. Das Vorkommnis hatte keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage."

09. März 2005
Notstromdiesel startete bei Überprüfung nicht rechtzeitig

Nach einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 09.03.05 ist im AKW Grohnde einer von vier Notstromdieseln bei einem Funktionsprobelauf nicht rechtzeitig angesprungen: "Nach vorbeugenden Instandhaltungsarbeiten wurde ein Funktionsprobelauf an einem von vier Notstromdieseln durchgeführt. Der Start dieses Notstromdiesels erfolgte aufgrund einer Öffnungsverzögerung des Hauptanlassventils nicht in der vorgesehenen Zeit. Zwischenzeitlich wurde das Hauptanlassventil ausgetauscht. Die Ursache für die verzögerte Öffnungsfunktion des Hauptanlassventils wird derzeit ermittelt. Das Vorkommnis hatte keinerlei Auswirkungen auf den sicheren Betrieb der Anlage."

22. Juli 2004
AKW Grohnde durch Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz

Am Donnerstag, den 22.07.04, ist das AKW Grohnde durch eine Turbinen- und Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz gegangen. In einer Pressemitteilung informierte E.ON Kernkraft jedoch erst am 28.07.04 die Öffentlichkeit über dieses 'Vorkommnis'.
Demnach ist eine der beiden in Betrieb befindlichen Hauptspeisewasserpumpen durch den Aggregateschutz automatisch abgeschaltet worden. Nicht funktioniert hat jedoch eine automatisches Umschaltung auf eine Reservepumpe, um den Ausfall einer der beiden Hauptspeisewasserpumpen zu kompensieren. (Eigentlich hätte dieses Umschalten auch manuell möglich gewesen sein müssen. Scheint in Grohnde aber nicht erfolgt zu haben: Denn von E.ON Kernkraft wird darüber nichts mitgeteilt...)
Der Atomreaktor in Grohnde ist daraufhin erst einmal auf halbe Leistung heruntergefahren worden, um weiter am Netz bleiben zu können. - Was aber nicht ausgereicht hat: Durch den Ausfall von einer der beiden Hauptspeisewasserpumpen bedingt muß die Atomanlage einen kritischen Betriebszustand erreicht haben, bei dem sowohl die Turbinen- als auch die Reaktorschnellabschaltung ausgelöst worden sind. Dadurch ging das AKW Grohnde dann vom Netz...
"
Am Nachmittag des 22.07.2004 wurde eine der beiden in Betrieb befindlichen Hauptspeisewasserpumpen über den Aggregateschutz automatisch abgeschaltet. Dabei wurde nicht automatisch auf die Reservepumpe umgeschaltet. Im weiteren Verlauf erfolgte zunächst eine Reduzierung der Reaktorleistung auf ca. 50 Prozent und anschließend wurden Reaktor- und Turbinenschnellabschaltung ausgelöst."
Nach "erfolgter" Ursachenklärung" ist der Atommeiler in Grohnde dann wieder angefahren worden und am 23.07.04 in den frühen Morgenstunden wieder ans Netz gelassen worden.

19. Juli 2004
AKW Grohnde nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Das AKW Grohnde ist am Montag, den 19.07.04, nach der Revision und dem damit verbundenen Brennelementwechsel wieder ans Netz gegangen. Dies wird von E.ON Kernkraft in einer Pressemitteilung vom 19.07.04 bekannt gegeben. Während des Brennelementwechsels sind "48 der insgesamt 193 Brennelemente" im Atomreaktor ausgetauscht worden. - Bei der Jahresrevision wurden u.a. "detaillierte Wartungsarbeiten am Generator, Ultraschallprüfungen am Reaktordruckbehälter und Wirbelstromprüfungen an Dampferzeugern durchgeführt". - Nach der Mitteilung von E.ON Kernkraft befindet sich die Atomanlage im "guten Zustand"... Hat mensch anderes erwartet?!
In der Presseinformation Nr. 81/2004 vom 19.07.04 wird vom Niedersächsischen Umweltministerium in Hannover wird das Wiederanfahren vom AKW Grohnde bestätigt.
- In Grohnde sind demzufolge bei der Revision "in drei Fällen Befunde festgestellt" worden, "die dem Umweltministerium nach der Meldekategorie N (Normal) fristgerecht angezeigt wurden": "Das Nichtschließen einer Absperrklappe im nuklearen Zwischenkühlsystem, das Nichtschließen eines Volllastspeisewasserschiebers und ein Federbruch an einem Sicherheitsventil. Die Ursachen dieser Funktionsfehler und Schäden wurden beseitigt."

28. Juni 2004
AKW Grohnde zur Revision und Brennelementwechsel vom Netz

Das AKW Grohnde ist am Montag, den 28.06.04, nach einer Pressemitteilung von E.ON Kernkraft am 28.06.04 zur Jahresrevision und zum 19. Brennelementwechsel vom Netz genommen worden. - Während des Brennelementwechsels sollen 48 der 193 Brennelemente ausgetauscht werden. Bei der Revision, die zuletzt im Juni 2003 erfolgt ist, sollen u.a. detaillierte Wartungsarbeiten am Generator, Ultraschallprüfungen am Reaktorsdruckbehälter und Wirbelstromprüfungen an Dampferzeugern durchgeführt werden.
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde ist heute zum 19. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresinspektion vom Netz gegangen." ... "Während der diesjährigen Revision werden 48 der insgesamt 193 Brennelemente durch neue ersetzt. Das umfangreiche Inspektions- und Instandhaltungsprogramm ... beinhaltet in diesem Jahr unter anderem detaillierte Wartungsarbeiten am Generator, Ultraschallprüfungen am Reaktorsdruckbehälter und Wirbelstromprüfungen an Dampferzeugern."
Nach der Pressemitteilung Nr. 71/2004
vom Niedersächsischen Umweltministerium vom 28.06.04 ist das AKW Grohnde allerdings schon am Sonntag, den 27.06.04, vom Netz genommen worden.
Wie lange der Atommeiler in Grohnde abgeschaltet bleibt, wird nicht mitgeteilt.

14. Juni 2003
AKW Grohnde nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Nach einer Pressemitteilung der E.ON Kernkraft vom 16.06.04 ist im AKW Grohnde die Revision und der Brennelementwechsel beendet worden. Die Atomanlage ist demnach wieder am Netz.
"Das Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde speist seit Samstag (14.06.2003) wieder Strom ins Netz, nachdem die Aufsichtsbehörde der Wiederinbetriebnahme zugestimmt hat. Die Anlage war am 28. Mai 2003 planmäßig zum 18. Brennelementwechsel und zur Durchführung von Inspektionen abgeschaltet worden. Während des Stillstands wurden 56 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns durch neue ersetzt. Die Überprüfung der technischen Systeme auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit bestätigte den sehr guten Zustand der Anlage."

28. Mai 2003
AKW Grohnde zur Revision und Brennelementwechsel vom Netz

Von E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung vom 28.05.04 gemeldet, daß das AKW Grohnde "heute [28.05.04] zum 18. Brennelementwechsel und zur planmäßigen Jahresinspektion außer Betrieb genommen" worden ist. - "Während der Stillstandszeit in der planmäßig 56 der insgesamt 193 Brennelemente des Reaktorkerns ersetzt werden, wird ein umfangreiches Inspektions- und Instandhaltungsprogramm durchgeführt. Dabei werden unter Aufsicht des TÜV und der Genehmigungsbehörde die technischen Systeme insbesondere auf Sicherheit und Funktionstüchtigkeit untersucht. ... Zu den Inspektionsmaßnahmen gehören Ultraschallprüfungen an unterschiedlichen Komponenten sowie Instandhaltungsarbeiten an verschiedenen Pumpen. Außerdem erfolgt die Überprüfung von Ventilen des nicht nuklearen Dampf- und Wasserkreislaufs an den vier Dampferzeugern. Hierbei kommt es, zum Beispiel beim Abfahren des Kernkraftwerks zum Austritt von Wasserdampf über die Sicherheitsventile der Anlage."

Anfang März 2003
Vorfall beim Umsetzten von unbestrahlten Brennelementen

Im AKW Grohnde hat es Anfang März 2003 beim Umsetzen von unbestrahlten Brennelementen einen 'Vorfall' gegeben. Die E.ON Kernkraft hatte zu diesem 'Ereignis’ am 05.03.03 ein Pressemitteilung herausgegeben.

Klemmer in der Lademaschine

Nach den Darstellungen von E.ON wurde "während des Umsetzens von unbestrahlten Brennelementen mit der Lademaschine im Brennelementlagerbecken ein Brennelement nicht in die vorgesehene Position abgesetzt, sondern wieder in die Lademaschine eingezogen."
Damit nahm das 'Ereignis' von dem Klemmer seinen weiteren Verlauf: "Während des Vorgangs, das nächste Brennelement aufzunehmen, ist das noch in der Lademaschine befindliche Brennelement irrtümlich auf dieses Brennelement aufgesetzt worden." - Wo schon ein Brennelement in der Lademaschine drin ist, passt kein zweites mehr rein! Aber in Grohnde haben die mal wieder Schwein gehabt:
"Die Lademaschine wurde daraufhin über eine Schutzeinrichtung funktionsgerecht abgeschaltet und verriegelt", so E.ON weiter. - Sonst wären wohl beide unbestrahlten Brennelemente tüchtig zusammengestaucht worden...
Vorläufiges(?) Ende der Panne: "Im weiteren Verlauf wurde das Brennelement ordnungsgemäß in die vorgesehene Position gebracht. Vorsorglich wird eine umfassende Inspektion der beiden betroffenen unbestrahlten Brennelemente durchgeführt." - Ob die beiden unbestrahlten Brennelemente bei der Kollision in der Lademaschine unbeschädigt geblieben sind? – Darüber hüllte sich die E.ON in Schweigen...

Versagt der Abschaltmechanismus der Lademaschine bei einem 'Ereignis' dieser Art bei bestrahlten (also abgebrannten) Brennelementen, so ist ein Leckschlagen der Hülle um die Brennstäbe darin recht wahrscheinlich. Damit erfolgt ein Austritt von radioaktiven Stoffen (vor allem sind da die bei der Kernspaltung entstehenden radioaktiven Isotope der Edelgase Argon, Xenon und Krypton zu nennen) in der Halle vom Brennelement-Lagerbecken innerhalb des AKWs...

20. Dezember 2002
Standort-Zwischenlager am AKW Grohnde genehmigt

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 20.12.2002 am AKW Grohnde ein Standort-Zwischenlager genehmigt. Gemäß der erteilten Genehmigung dürfen in der Lagerhalle auf dem AKW-Gelände bis zu 100 Castor-Behälter mit zusammen maximal 1.000 Tonnen Atommüll ('Schwermetall’) lagern.

Die erteilte Genehmigung gestattet nach BfS-Angaben auch Reparaturarbeiten im Kraftwerksgebäude von Grohnde. Dort können bei den verschlossenen Behältern Dichtungen ausgetauscht werden. Zudem darf beim Versagen einer Dichtung auch ein weiterer zusätzlicher Deckel aufgeschweißt werden.

Das Standort-Zwischenlager in Grohnde soll nach seiner Fertigstellung "Transporte aus dem AKW Grohnde in die Wiederaufarbeitung überflüssig" machen. - Bereits am 17.11.2002 Jahres hatte das BfS am AKW Lingen (Emsland) ein erstes Standort-Zwischenlager genehmigt. Der erste Castor vom Typ CASTOR V/19 wurde schon am 10.12.2002 dort "zwischengelagert".

 


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