Grenzcamp 2000

3. antirassistisches Grenzcamp
der Kampagne 'Kein Mensch ist illegal'
vom 29. Juli bis 6. August 2000
in Forst / Brandenburg
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Flüchtlingsrat Brandenburg
[20.07.2000]

Ohne Opposition keine Demokratie!

	

Flüchtlingsrat Brandenburg
Fax: 0331-716499
August-Bebel-Str.88, 14482 Potsdam
eMail: fluechtlingsratbrb@jpberlin.de

PRESSEMITTEILUNG
Potsdam, 20.7.2000

Ohne Opposition keine Demokratie!
Für die Ermöglichung des GRENZCAMPS in Forst

Vom 29.7. bis zum 6.8.2000 soll in Forst das dritte antirassistische GRENZCAMP stattfinden. Die GRENZCAMPS bieten allen interessierten Menschen die Möglichkeit, sich gemeinsam mit Betroffenen über die europäischen Abgrenzungsspolitik zu informieren, die Folgen der "Festung Europa" zu diskutieren und Wege zu finden, der Abschottung etwas entgegenzusetzen.

An der brandenburgischen Grenze zu Polen wollen sich Menschen treffen, die sich für andere, für Flüchtlinge und MigrantInnen, engagieren und diese unterstützen - doch dies wird ihnen versagt. Man ist nicht bereit, einen Platz für das CAMP zu bewilligen.

Wir zählen seit 1993 über 2060 tote Flüchtlinge an den europäischen Aussengrenzen, in Guben wird 1999 ein algerischer Asylsuchender zu Tode gehetzt, in Dessau stirbt ein seit vielen Jahren in Deutschland lebender angolanischer Familienvater unter den Schlägen von rechtsgesinnten Jugendlichen, unzählige Flüchtlinge erleiden tagtäglich verbale und physische Angriffe.

Wenige Menschen sind bereit, sich tatsächlich und öffentlich für die Rechte von Flüchtlingen und Andersdenkenden einzusetzen. Einige jedoch haben zum Glück diesen Mut und diese sollte man nach allen Kräften unterstützen.

In einem angeblich "Toleranten Brandenburg" ist man jedoch anscheinend nicht fähig, diese Opposition gegen eine schweigende Mehrheit zuzulassen - was aber bedeutet Toleranz noch, wenn sie nicht auch gegenüber Andersdenkenden gilt? Und was bedeutet es für unser Demokratieverständnis, wenn diejenigen, die sich öffentlich gegen die rechte Gewalt stellen, "verboten" werden?

Der Flüchtlingsrat Brandenburg appelliert an die Verantwortlichen in Forst, dem GRENZCAMP seine Unterstützung zukommen zu lassen und einen Platz für das CAMP zur Verfügung zu stellen. Der Flüchtlingsrat Brandenburg unterstützt die TeilnehmerInnen des GRENZCAMPS, denn wir ergeben uns nicht dem tagtäglich unmenschlichen Terror gegenüber den Menschen, die sich in unsere Obhut begeben und unter unseren Schutz gestellt haben.


J. Gleitze für den FR Brandenburg


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