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Textarchiv

Aktuellere Texte findet ihr auf der bgr Hauptseite.

 

Januar 2004 / Aufruf

Thank you Mr.Harris - No tears for krauts.

Am 13. Februar findet in Dresden alljährlich ein Ritual statt. Deutsche aller Couleur versammeln sich, um ihren ehemaligen Kameraden und Kameradinnen, ihren Vätern und Müttern bzw. ihren Großvätern und Großmüttern zu gedenken, die bei den Luftangriffen am 13.02.1945 ums Leben kamen. Würde es sich lediglich um individuelle Trauer für verstorbene Angehörige bzw. Freunde handeln und würde der Kontext der notwendigen Luftangriffe mitgedacht und mitgenannt werden, wäre dagegen wohl nicht allzu viel einzuwenden. Doch mit individueller Trauer geben sich die DresdnerInnen nicht ab und mit dem Kontext der alliierten Luftangriffe wollen sie sich gleich gar nicht beschäftigen. (weiter)
Januar 2004 / Referat Der Geist von 2003
Volksgemeinschaft oder Zivilgesellschaft der Deutschen?
 
Dezember 2003 / Phase2 Volksgemeinschaft die keine ist, ist keine
Über die gegenwärtigen Formen gesellschaftlicher Mobilisierung
 
Dezember 2003 / Phase2 Der große Perspektiven-Schwindel
Der fortlaufende positive Bezug linker Gruppen auf die globalisierungskritische Bewegung steht einer linksradikalen Praxis im Weg.
 
Dezember 2003 / Phase2 Ein Platz an der Sonne (Mark Schneider)
Aspekte und Kontinuitäten deutscher Europapolitik
 
Dezember 2003 / Phase2 Besser ohne Dogville? (M.Büchse)
Anmut, Gnade, Recht und Utopie - Lars von Trier polemisiert gegen die Formen der Erhebung über die Realität und entscheidet sich am Ende für das bürgerliche Ideal
 
November 2003 / Jungle World Eine neue Heimat
Warum die Linke hinter ihre eigenen Maßstäbe zurückgefallen ist und im sozialen Protesttaumel Teil des europäischen Gegenprojektes gegen die USA zu werden droht.
 
November 2003 / Incipito Wieder Nazis jagen? 
Wer gewinnt den Volkstrauertag -
Volksgemeinschaft oder Zivilgesellschaft ? 
Am 16.11.2003 wird in Halle der "Volkstrauertag" begangen. Antreten wird dort - analog zum letzten Jahr - ein breites Bündnis von Nazis bis zur PDS um vor allem  "deutscher Opfer" zu gedenken. 
Mit der Infoveranstaltung am 11.11.03 will das BgR zur Gegendemonstration am 16.11.03 in Halle aufrufen. Gegenstand der Demo ist also eine Trauerfeierlichkeit, die der deutschen Schuldabwehr, der deutschen Selbstviktimisierung und der deutschen Identitätsstiftung und Mobilisierung in der üblich üblen Tradition dient. 
November 2003 / Incipito Stecker raus statt Gegenstrom  Vor die Aufgabe gestellt sich zur Linken und deren Verhältnis zur sozialen Frage zu positionieren, sollte eingangs die Begrifflichkeit als solche geklärt werden, damit man auch das Selbe meint, wenn man meint, vom Selben zu sprechen. 
Die Problematik dabei erschließt sich schon bei der Betrachtung, wer sich zur sozialen Frage äußert und welche Ziele dabei verfolgt werden. Sofort fällt ins Auge, dass sich sowohl Gewerkschaften wie Regierung, Nazis und Antifas, GlobalisierungskritikerInnen und deren KritikerInnen in irgendeiner Form die Verwendung der Begrifflichkeit "soziale Frage" zueigen gemacht haben. Lässt sich also feststellen, dass es dem Thema ähnlich geht wie z.B. der Globalisierung. (weiter)
Oktober 2003 / CeeIeh Eine Erwiderung in Leipziger Verhältnissen
nostra culpa, nostra maxima culpa

You think you’ve got
The baddest scene
But you you don’t know
What the baddest means

So don’t tell stories
That aren’t true
’Cause when you come around
You’ll have something to prove

(Slapshot)
22.September 2003 Aufruf des BGR zur Demonstration
der Gruppe Kritik und Praxis in Berlin am 3.Oktober 03

Europa verraten! Gegen jedes Deutschland.
 
Am 3. Oktober begeht Deutschland den Tag der Einheit. Dieser Tag gab für die antinationale Linke insbesondere in den 90er Jahren den Anlass, um vor der Konstitution eines „Vierten Reichs“ zu warnen. Mit der Wiedervereinigung, so dachte man, würde ein Deutschland restauriert, welches ungebrochen an die Tradition von Kaiserreich und Nationalsozialismus anknüpft und demzufolge auf herkömmliche Weise versucht, Weltmacht zu werden.
Heute wissen wir, dass sich mit dem Aufstieg Deutschlands zur Großmacht nicht alle düsteren Prognosen erfüllt haben. Zum Guten gewendet hat sich nichts. Der deutsche Relaunch verläuft erfolgreich. Dass dies so ist, liegt gerade darin begründet, dass er nach außen und innen als demokratisches Gegenstück zum NS, als Lernprodukt aus der Vergangenheit inszeniert und vollzogen wird. Das heutige Deutschland integriert völkische Tradition und modernen Standortnationalismus. Wenn es mit Hilfe dieser Mixtur anhebt, zum dritten Mal nach der Weltmacht zu greifen, dann nicht als blinder Wiedergänger der Geschichte. (weiter)
September 2003 / Incipito Weltkrieg gegen die Juden ? (Marcel Frost) 
Eine Verteidigung der linken Antikriegsposition und eines kommunistischen Antikapitalismus.
 
September 2003 / Phase2 Kommunismus oder Individuum! (Thomas Hauke)
Die bürgerliche Revolution emanzipierte das Individuum - für die kommunistische wird es unbrauchbar sein.
Der Kapitalismus ist, obwohl bis jetzt noch das Ende der Geschichte, nicht das Gelbe vom Ei. Seine Überwindung ist deshalb ein Gebot der Vernunft. Doch die Abschaffung des Kapitalismus bietet bei ihrer Umsetzung nicht nur technische Probleme, sie wirft auch die Frage auf, was dann? In Zeiten, in denen islamische Gottesstaaten sich als Alternative präsentieren, wird aus Fachkreisen für die Fragen des Kommunismus vehement darauf hingewiesen, der Kommunismus habe zwar den Kapitalismus abzulösen, dabei aber das bereits erreichte Niveau der Emanzipation nicht zu unterbieten. Nun eignet sich dieses Kriterium zwar hervorragend zur Kritik historischer, mit dem Kommunismus verbundener Gesellschaften und auch zur Ablehnung vieler der aktuell propagierten Vorstellungen einer nachkapitalistischen Ordnung des Zusammenlebens, wo aber die Erhaltung des bisher Erreichten als positive Vorgabe verstanden wird, muss das erhaltende Überwinden fast zwangsläufig Widersprüche erzeugen. Solche Widersprüche sind nicht zufällig, sie finden sich vielmehr im Herzen der gängigen Vorstellung von Emanzipation, die sich fest an die Institution des Individuums bindet, weil sie Freiheit als dessen persönliche Freiheit versteht.
September 2003 / Incipito Die radikale Linke in der Krise ? 
Eine Einschätzung des BgR. 
Wir teilen leider die pessimistische Einschätzung des Incipito. Die radikale Linke befindet sich in einer Krise. Gesellschaftliche Relevanz konnte sie seit der Wiedervereinigung nie erreichen. Dies kann aber derzeit auch nicht der Maßstab sein, obwohl die gesellschaftliche Marginalität durchbrochen werden müsste, um eine revolutionäre Perspektive zu entwickeln. Da sich die radikale Linke jedoch nicht an einem solchen Punkt befindet, muss sie daraus ihre Konsequenzen ziehen, um nicht in der Hoffnung einer Massenbewegung (z.B. Antiglobalisierungs- oder Friedensbewegung) die eigene Kritik an der Gesellschaft und die Notwendigkeiten einer emanzipativen Position zu vergessen.
30. August 2003 Redebeitrag des BGR Leipzig zur Demonstration am 1. September
Kein Frieden mit Deutschland
Heute ist der 1.September, an dem sich zum 64. Mal der Überfall Deutschlands auf Polen jährt.  Und wie in jedem Jahr wird aus diesem Grund an diesem Datum der Weltfriedenstag begangen.  Wir haben uns deshalb heute versammelt, um gegen die deutschen Ambitionen im Rahmen der Europäischen Union zu demonstrieren, die - begleitet von scheinheiliger Friedensmoral - an alte Großmachtträume anknüpfen.
29.August 2003 Leicht überarbeitete Versionen der Referate zum Thema Europa:
Teil 1: Deutsche Europapolitik - Ein historischer Abriss
Leicht überarbeitete Fassung des Referats vom 20. August 2003 im Conne Island (Mobilisierungsveranstaltung für die BGR-Demonstration “Kein Frieden mit Deutschland. Gegen Geschichtsrevisionismus, Antiamerikanismus und deutsch-europäische Großmachtambitionen” am 01. September 2003 in Leipzig). Teil 1.
5.August 2003 Aufruf des BGR zur Demonstration am 1. September in Leipzig
Kein Frieden mit Deutschland
Gegen Geschichtsrevisionismus, Antiamerikanismus und deutsch-europäische Großmachtambitionen.
Der erste September, Jahrestag des Überfalls auf Polen und der Beginn des zweiten von Deutschland ausgegangenen Weltkrieges, markiert den Ausgangspunkt der aggressivsten Phase deutscher Großmachtpolitik. Während des beispiellosen Zivilisationsbruches durch die deutschen Projekte der Judenvernichtung und des Rassenkrieges verloren etwa sechzig Millionen Menschen ihr Leben. Diese von den Deutschen begangenen Verbrechen hätten das nationale Projekt Deutschland für immer delegitimieren müssen. Doch ganz im Gegenteil hat die deutsche Nation seit der Wiedervereinigung, die dem Nationalgefühl neuen Aufwind gab, zu ihren Großmachtambitionen zurückgefunden. Seit 1989 ist die militärische Option auf Grundlage eines eigenen politischen Projektes und dies in jüngster Vergangenheit sogar in Abgrenzung zu den USA wieder denkbar geworden. Den Gedanken sind heute längst Taten gefolgt. (weiter)
April 2003 / Incipito Frieden, Frieden über alles... (Mark Schneider)
Die Friedensbewegung und ihre KritikerInnen in Leipzig und anderswo
Schwierige Frage

Welche Position ist links und welche rechts?
Die irakische Dolchstoßlegende geht so: "Es ist noch zu früh zu sagen, warum Bagdad kaum verteidigt wurde und seit langem als erste arabische Hauptstadt kolonialen Invasoren in die Hände fiel. Es kann vermutet werden, dass die Verteidiger beim Versuch die Okkupanten vor Bagdad in einer heldenhaften Konfrontation, die ungleicher nicht sein konnte, aufgerieben wurden und den chancenreichen Straßenkampf nicht mehr zu führen im Stande waren. Einiges spricht für Verrat auf der Kommandoebene der Republikanischen Garden. Doch der Hauptgrund ist, dass heute kein Land der "Dritten Welt", keine unterdrückte Nation, keine Befreiungsbewegung vom Rest der Welt allein gelassen fähig ist, die gewaltigste Militärmaschine der Menschheitsgeschichte zu besiegen. (weiter)
8.April 2003 Positionierung des BgR zum linken Dialog in Leipzig und
den Vorkommnissen während der Tag X Demostrationen.
So nicht.
Am 20.März, dem sogenannten Tag X, kam es während einer Aktion der Antideutsch Kommunistischen Gruppe (AKG) in Leipzig zu tätlichen Übergriffen einer aufgebrachten Menge, die sich aus dem Spektrum der Friedensdemonstration konstituierte und an der sogar TeilnehmerInnen der von uns mitorganisierten linken Demonstration teilhatten. Nur wenige Stunden später wurde das Conne Island mit Farbbeuteln beworfen. Dabei wurden zahlreiche zerknüllte Positionspapiere des Bündnis gegen Rechts (BgR) zum Irakkrieg (www.nadir.org/bgr) hinterlassen, was einen Zusammenhang nahelegt. Beide Ereignisse stehen in der Tradition ähnlicher Vorkommnisse, wie der zerschlagenen Scheibe im Spätverkauf „Martha Focker“ wobei ein AKG Plakat entfernt wurde oder den Auseinandersetzungen um das Zeitungsprojekt Incipito. Grundsätzlich ist eine Abnahme des innerlinken Dialogs zu beobachten, welcher die Leipziger Szene „Berliner Verhältnissen“ näher bringt. (weiter)
5.März 2003 Positionspapier des BgR Leipzig zum Irakkrieg.
Kein Frieden mit Deutschland
Den antiamerikanischen Konsens angreifen.
Es scheint, als begleite der Krieg die Menschheit seit Anbeginn der Zeit. Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte kriegerischer Auseinandersetzungen. Wenn der Krieg strukturell auch immer ein menschenvernichtender und -verachtender Zustand geblieben ist, so muss er jedoch heute im Rahmen der neuen Weltordnungspolitik als ein in seiner Dimension veränderter wahrgenommen werden. Dennoch ist Krieg auch heute noch ein Prozess des Schreckens, auch in diesen Zeiten, in denen immer wieder gern behautet und geglaubt wird, die High-Tech Kriegsführung würde zur Minimierung der Opfer eingesetzt. Krieg bedeutet die massenhafte Tötung von Menschen, die Verletzung, Verkrüppelung und Traumatisierung von Hunderttausenden und das Ausradieren der wirtschaftlichen Lebensbedingungen der Menschen noch auf Jahre nach dem Krieg. (weiter)

subpage last updated: 05. Januar 2005