+++ Status der norddeutschen Atommüllager +++

Standort-Zwischenlager Krümmel

in Betrieb seit 24.11.2006

Interimslager Krümmel

stillgelegt

Standort-Zwischenlager Brokdorf

in Betrieb seit 05.03.2007

Standort-Zwischenlager Stade

Antrag zurückgezogen

Standort-Zwischenlager Brunsbüttel

in Betrieb seit 05.02.2006

Interimslager Brunsbüttel

Antrag zurückgezogen

Standort-Zwischenlager Unterweser

in Betrieb seit 18.06.2007

Standort-Zwischenlager Grohnde

in Betrieb seit 27.04.2006

Standort-Zwischenlager Lingen

in Betrieb seit 10.12.2002

Zwischenlager Nord (ZLN) in Betrieb seit 10.12.1999

 

(Letzte Aktualisierung: 15.01.2013)

 

Letztes Vorkommnis in den norddeutschen Atommüllagern
(soweit bekannt geworden)

Atommüllager Datum Ereignis
Standort-Zwischenlager Krümmel Ende 2010 19 Castor-Behälter im Standort-Zwischenlager Krümmel eingelagert
Interimslager Krümmel 23. November 2006 Interimslager in Krümmel wurde außer Betrieb genommen
Standort-Zwischenlager Brokdorf 22. Februar 2012 Brandmeldeanlage im Standort-Zwischenlager Brokdorf ausgefallen
Standort-Zwischenlager Stade 23. Dezember 2008 Stade: "Mosaikbehälter warten auf den Schacht Konrad"
Standort-Zwischenlager Brunsbüttel 11. Januar 2013 Ausfall einer Batterie in der vom äußeren Netz unabhängigen Spannungsversorgung des Standort-Zwischenlagers Brunsbüttel
Interimslager Brunsbüttel März 2007 Atomrechtliche Antragstellung für das Interimslager Brunsbüttel im Jahr 2006 zurückgezogen
Standort-Zwischenlager Unterweser April 2011 8 Castor-Behälter im Standort-Zwischenlager Unterweser eingelagert
Standort-Zwischenlager Grohnde April 2011 13 Castor-Behälter im Standort-Zwischenlager Grohnde eingelagert
Standort-Zwischenlager Lingen April 2011 32 Castor-Behälter im Standort-Zwischenlager Lingen eingelagert
Zwischenlager Nord (ZLN)
(Greifswald-Lubmin)
04. Juni 2012 Atommüll-Transport aus Obrigheim im Industriehafen Lubmin beim Zwischenlager Nord (ZLN) eingetroffen

 

 

Chronik über die norddeutschen Atommüllager

Eine ausführliche Übersicht der Vorkommnisse in den norddeutschen Standort-Zwischenlager findet ihr hier auf unserer Website 
(dazu bitte den Namen in der linken Spalte anklicken):

Standort-Zwischenlager /
 Interimslager Krümmel

Standort-Zwischenlager Krümmel

Standort-Zwischenlager Brokdorf

Standort-Zwischenlager Brokdorf

Standort-Zwischenlager Stade

Standort-Zwischenlager Stade

Standort-Zwischenlager / Interimslager Brunsbüttel

Standort-Zwischenlager Brunsbüttel

Standort-Zwischenlager Unterweser (Esenshamm)

Standort-Zwischenlager Unterweser

Standort-Zwischenlager Grohnde

Standort-Zwischenlager Grohnde

Standort-Zwischenlager Lingen (Ems)

Standort-Zwischenlager Lingen (Emsland)

Zwischenlager Nord (ZLN) Greifswald-Lubmin

Zwischenlager Nord (ZLN)
(Greifswald-Lubmin)

 

 

 Übersicht zu den Standort-Zwischenlagern für Atommüll 
 an den AKW-Standorten 

 

Vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wurden am 19.12.03 für die drei letzten Standort-Zwischenlager an den AKWs Krümmel, Philippsburg und Gundremmingen die noch ausstehenden atomrechtlichen Genehmigungen erteilt. Damit bestehen atomrechtliche Genehmigungen an allen beantragten 12 AKW-Standorten für Standort-Zwischenlager!

In den 12 Standort-Zwischenlagern dürfen insgesamt 1440 Castor-Behälter mit insgesamt 14025 Tonnen hochradioaktiven Atommüll für zunächst 40 Jahre „zwischengelagert“ werden.

Standort-Zwischenlager Obrigheim: Dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) liegt seit dem 22.04.05 ein Antrag der Kernkraftwerk Obrigheim GmbH (heute: EnBW Kernkraft GmbH) zur Aufbewahrung von abgebrannten Brennelementen in einem Standort-Zwischenlager Obrigheim vor.
Beantragt wurde die Lagerung von insgesamt 342 abgebrannten Brennelementen aus dem Druckwasserreaktor des bereits im Mai 2005 stillgelegten AKW Obrigheim. Die Brennelemente werden derzeit in einem bereits bestehenden externen Nasslager am Standort aufbewahrt. Da das externe Nasslager die geplanten Rückbauarbeiten des Atomkraftwerkes Obrigheim behindert, beabsichtigt die EnBW Kernkraft GmbH auf dem Gelände des AKW Obrigheim ein separates Standort-Zwischenlager mit trockener Zwischenlagerung der abgebrannten Brennelemente für maximal 40 Jahre zu betreiben.
Das Konzept der EnBW Kernkraft GmbH sieht die Aufbewahrung der abgebrannten Brennelemente in insgesamt 15 Transport- und Lagerbehältern der Behälterbauart CASTOR 440/84 vor. (Stand: 14.04.08, Quelle: BfS)

AKW-Standort

Anzahl Lagerplätze für Castoren

Menge an Atommüll

Behälter-Typ

Genehmigungs-
Datum

Inbetriebnahme

Brokdorf

100

1000 Tonnen

CASTOR V/19

28.11.2003

05.03.2007

Brunsbüttel

80

450 Tonnen

CASTOR V/52

28.11.2003

05.02.2006

Krümmel

80

775 Tonnen

CASTOR V/52

19.12.2003

14.11.2006

Stade

[80]

[300 Tonnen]

entfällt (a)

entfällt (a)

entfällt (a)

Unterweser (Esenshamm)

80

800 Tonnen

CASTOR V/19

22.09.2003

18.06.2007

Emsland (Lingen)

130

1250 Tonnen

CASTOR V/19

06.11.2002

10.12.2002

Grohnde

100

1000 Tonnen

CASTOR V/19

20.12.2002

27.04.2006

Grafenrheinfeld

88

800 Tonnen

CASTOR V/19

12.02.2003

27.02.2006

Biblis

135

1400 Tonnen

CASTOR V/19

22.09.2003

18.05.2006

Philippsburg

152

1600 Tonnen

CASTOR V/19 + CASTOR V/52

19.12.2003

19.03.2007
Obrigheim 15 100 Tonnen CASTOR 440/84 noch nicht
genehmigt
---

Neckarwestheim

151

1600 Tonnen

CASTOR V/19

22.09.2003

06.12.2006

Isar (Ohu)

152

1500 Tonnen

CASTOR V/19 + CASTOR V/52

22.09.2003

12.03.2007

Gundremmingen

192

1850 Tonnen

CASTOR V/52

19.12.2003

25.08.2006

TOTAL:

1455

14125 Tonnen

 

 

 

(a) Der Antrag für ein Standort-Zwischenlager in Stade wurde im August 2001 von E.ON Kernkraft zurückgezogen

Aussagen vom BfS zitiert:
- „Damit verfügen alle Atomkraftwerke über Genehmigungen für die Zwischenlagerung ihrer abgebrannten Brennelemente am Standort.“
- „Mit der Zwischenlagerung entfallen die umstrittenen innerdeutschen CASTOR-Transporte nach Gorleben und Ahaus. Und mit der Begrenzung des genehmigten Zeitraums hat das BfS eine Voraussetzung dafür geschaffen, dass aus den Zwischenlagern keine faktischen Endlager werden.“
- "Die Aufbewahrung der abgebrannten Brennelemente in Lagerhallen aus Stahlbeton bzw. in Neckarwestheim in Lagertunneln ist auf maximal 40 Jahre befristet. Spätestens dann sollen sie in ein Endlager in tiefen geologischen Schichten verbracht werden." 
-"Die ursprünglich überhöht beantragten Lagermengen an radioaktiven Material konnte das BfS mit seinen Genehmigungen dem tatsächlichen Bedarf annähern. Zum Beispiel waren für das Zwischenlager Gundremmingen zunächst 2500 Tonnen Schwermetall beantragt worden - in der jetzt erteilten Genehmigung hat das BfS nur die Aufbewahrung von 1850 Tonnen zugelassen. Auch die zulässige Wärmeleistung aller drei jetzt genehmigten Zwischenlager beschränkte das BfS."
- „Sowohl die mechanischen Belastungen des Aufpralls eines voll betankten Verkehrsflugzeugs vom Typ Boeing 747 oder Airbus 340 als auch das Szenario eines drohenden Kerosinbrandes wurden untersucht. Hier musste insbesondere nachgewiesen werden, dass die Behälter auch dann in der Lage sind, das radioaktive Material sicher einzuschließen. Dass Ergebnis für alle Verfahren lautet: Eine erhebliche Gefährdung von Leben und Gesundheit infolge Direktstrahlung oder der Freisetzung einer erheblichen Menge radioaktiver Stoffe ist ausgeschlossen. Die Eingreifrichtwerte für den Katastrophenschutz werden unterschritten. Nachdem selbst bei diesen extremen Bedingungen die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt waren, hat das BfS die Genehmigungen erteilt.“
Also: Das BfS gesteht damit eine grundsätzliche Gefährdung von Leben und Gesundheit infolge einer Direktstrahlung oder der Freisetzung einer erheblichen Menge radioaktiver Stoffe ein! - Frage: Wie definiert das BfS eine "erhebliche" Gefährdung...?!

 

 Übersicht zu den Interimslagern für Atommüll an den AKW-Standorten 

Vom BfS wurden seinerzeit vier von fünf Interimslagern für Atommüll an den AKW-Standorten genehmigt. Atomrechtliche Genehmigungen bestanden bereits für Krümmel, Biblis, Philippsburg und Neckarwestheim. Über den Antrag für Brunsbüttel war derzeit noch nicht entschieden worden. - In einer Pressemitteilung vom Bundesumweltministerium vom 30.12.2003 wurde mitgeteilt: "Der Betreiber von Brunsbüttel hat signalisiert, dass er für das Interimslager keinen Bedarf mehr sieht." - Der atomrechtliche Antrag wurde im Jahr 2006 von Vattenfall zurückgezogen.

Insgesamt 1060 Tonnen hochradioaktiver Atommüll sollten in 106 Castor-Behältern in den fünf Interimslagern 'zwischengelagert' werden. - Atommüll in Form von abgebrannten hochradioaktiven Brennelementen war zunächst in den Interimslagern Krümmel, Biblis, Philippsburg und Neckarwestheim eingelagert worden. 
Alle Interimslager wurden zwischenzeitlich aufgelöst und die Atommüll-Behälter in die fertiggestellten Standort-Zwischenlager überführt.

AKW-Standort

Anzahl Lagerplätze für Castoren

Menge an Atommüll

Behälter-Typ

Genehmigungs-Datum

Brunsbüttel

18

140 Tonnen

CASTOR V/52 
+ TN 900/1-21

Antrag wurde 2006 zurückgezogen

Krümmel

12

120 Tonnen

CASTOR V/52

20.06.2003

Biblis

28

300 Tonnen

CASTOR V/19

20.12.2001

Philippsburg

24

250 Tonnen

CASTOR V/19 
+ CASTOR V/52

31.07.2001

Neckarwestheim

24

250 Tonnen

CASTOR V/19

10.04.2001

TOTAL:

106

1060 Tonnen

 

 

Aussagen vom BfS zitiert:
- "Mit der Zwischenlagerung werden innerdeutsche Transporte überflüssig. Transporte zur Wiederaufarbeitung in La Hague (F) und Sellafield (GB) sind nur noch bis zum 30. Juni 2005 zulässig. In den Interimslagern in Neckarwestheim, Philippsburg und Biblis sowie im Zwischenlager in Lingen werden bereits jetzt Behälter eingelagert."
- Das BfS definiert den Begriff Interimslager als "vorübergehende Aufbewahrung geeigneter Behälter in mobilen Umhausungen  (liegend), auf 5 bis 8 Jahre befristet".