Standort-Zwischenlager
Unterweser (Esenshamm) |
April
2011
8 Atommüll-Behälter im
Standort-Zwischenlager Unterweser eingelagert
Das
Niedersächsische Umweltministerium in Hannover berichtet auf
dessen Website mit Stand vom April 2011: "Das Standort-Zwischenlager
Unterweser wird von der E.ON Kernkraft GmbH (EKK) betrieben.
Laut Genehmigungsbescheid des Bundesamtes für Strahlenschutz vom
22. September 2003 darf die Aufbewahrung der Kernbrennstoffe auf
maximal 80 Stellplätzen erfolgen."
"Mit der baulichen Errichtung wurde im Januar 2004
begonnen. Die Inbetriebnahme erfolgte als letztes
Standort-Zwischenlager in Deutschland mit der Einlagerung des
ersten Behälters im Juni 2007. Derzeit befinden sich 8 beladene
CASTOR V/19-Behälter im Zwischenlager (Stand April 2011)."
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02.
Februar 2011
BfS: "Auswirkungen der Laufzeitverlängerung auf standortnahe
Zwischenlager"
Das Bundesamt
für Strahlenschutz (BfS) gibt auf seiner Website (bfs.de)
unter der Überschrift "Auswirkungen
der Laufzeitverlängerung auf standortnahe Zwischenlager"
mit Stand vom 02.02.11
bekannt: "Die
Zwischenlager an den Standorten der Kernkraftwerke sind für genau
festgelegte Mengen an abgebrannten Brennelementen (definiert in Tonnen
Schwermetall) sowie für eine genau festgelegte Anzahl an Stellplätzen für
die CASTOR-Behälter genehmigt."
"Die genehmigten
Mengen an Schwermetall bzw. Stellplätze richten sich nach der im Jahr
2002 mit dem Atomausstieg festgelegten Laufzeit der Kraftwerke von maximal
32 Jahren."
Nach
Einschätzung des BfS kann die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke zu
Lagerungsengpässen in den Standort-Zwischenlagern führen: "Die
Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke kann dazu führen,
dass die anfallenden
hochradioaktiven Abfälle die genehmigten Mengen der Zwischenlager überschreiten."
Das BfS
führt dazu näher aus: "Nach
derzeitiger Genehmigungslage sind an den Kernkraftwerkstandorten Biblis,
Brokdorf,
Gundremmingen,
Isar, Krümmel
und Neckarwestheim ohne
weitere Maßnahmen (z.B. verdichtete Aufstellung der Behälter) Engpässe
zu erwarten."
"An
den Standorten Brunsbüttel,
Grafenrheinfeld,
Grohnde, Lingen,
Philippsburg
und Unterweser würden
die genehmigten Mengen", nach derzeitiger Prognose
des BfS, "voraussichtlich
ausreichen. Werden
Strommengen von älteren auf jüngere Meiler übertragen, führt das dazu,
dass an manchen
Standorten der Platzbedarf noch größer ist, an
anderen aber niedriger als prognostiziert."
=> Ende
2010 waren im Standort-Zwischenlager Unterweser nach den Angaben des BfS 7
Atommüll-Behälter des
Typs CASTOR V/19 mit
abgebrannten Brennelementen aus dem AKW Unterweser eingelagert.
Nach Auffassung
des BfS können die Lagerengpässe in den Standort-Zwischenlagern folgende Auswirkungen
haben: "Konsequenzen
- Die Kraftwerksbetreiber
haben bei Engpässen die Möglichkeit, einen
Antrag auf Erhöhung der Aufbewahrungskapazität zu stellen.
Dies könnte in einigen
Jahren nötig werden. In der Genehmigung eines
Zwischenlagers ist unter anderem festgelegt, wie viele Behälter
aufbewahrt werden können, welche Inventare die Behälter enthalten und in
welchem Abstand sie zueinander aufgestellt werden müssen. Der für die
Lagerung notwendige Abstand der Behälter leitet sich davon ab, wie viel Wärme
sie absondern. Durch
Abklingen kann sich die Wärmeabsonderung reduzieren, so
dass die Behälter dichter zueinander aufgestellt werden könnten.
Grundsätzlich möglich wäre",
laut Aussage des BfS, "auch
die bauliche Erweiterung eines Zwischenlagers oder der Transport in
Zwischenlager, die
zu diesem Zeitpunkt noch über Einlagerungskapazität verfügen." "Alle
Varianten bedürften der Genehmigung nach vorheriger teils aufwändiger Prüfung."
"Wie
viel zusätzlicher Abfall tatsächlich anfallen wird, kann
nicht genau prognostiziert werden." Vom BfS wird dazu
erklärt: "Schon
heute sind die Kraftwerksbetreiber in der Lage, aus
einem Brennelement
wesentlich mehr Strom zu gewinnen als früher. Die
Ausnutzung des Brennstoffs wird in den nächsten Jahrzehnten
wahrscheinlich noch steigen."
Zu
den in Betrieb befindlichen norddeutschen Standort-Zwischenlagern (SZL) für
abgebrannte Brennelemente informiert das BfS:
- SZL
Brokdorf: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 28.11.2003 / Baubeginn:
05.04.2004 / Inbetriebnahme: 05.03.2007 / Masse Schwermetall: 1000
Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 100 (13) / Geplante
Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 14 Jahre / Voraussichtliche Menge an
Behältern bei Laufzeitende (maximal): 106 / Durch die Laufzeit-Verlängerung
(bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze
(cirka): 2030
- SZL Brunsbüttel: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 28.11.2003 /
Baubeginn: 07.10.2003 / Inbetriebnahme: 05.02.2006 / Masse Schwermetall: 450
Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 80 (6) / Geplante
Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 8 Jahre / Voraussichtliche Menge an
Behältern bei Laufzeitende (maximal): 32 / Durch die Laufzeit-Verlängerung
(bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze
(cirka): Kapazitätsgrenze wird nicht erreicht
- SZL Grohnde: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 20.12.2002 /
Baubeginn: 10.11.2003 / Inbetriebnahme: 27.04.2006 / Masse Schwermetall:
1000 Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 100 (13) / Geplante
Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 14 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern
bei Laufzeitende (maximal): 102 / Durch die Laufzeit-Verlängerung (bei
Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze
(cirka): Kapazität etwa ausreichend
- SZL Krümmel: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 19.12.2003 /
Baubeginn: 23.04.2004 / Inbetriebnahme: 14.11.2006 / Masse Schwermetall: 775
Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 80 (19) / Geplante
Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 14 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern
bei Laufzeitende (maximal): 94 / Durch die Laufzeit-Verlängerung
(bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze
(cirka): 2027
- SZL Lingen: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 06.11.2002 /
Baubeginn: 18.10.2000 / Inbetriebnahme: 10.12.2002 / Masse Schwermetall:
1250 Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 125 (32) / Geplante
Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 14 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern
bei Laufzeitende (maximal): 119 / Durch die Laufzeit-Verlängerung (bei
Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze
(cirka): Kapazitätsgrenze wird nicht erreicht
- SZL Unterweser: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 22.09.2003 /
Baubeginn: 19.01.2004 / Inbetriebnahme: 18.06.2007 / Masse Schwermetall: 800
Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 80 (7) / Geplante
Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 8 Jahre / Voraussichtliche Menge an
Behältern bei Laufzeitende (maximal): 59 / Durch die Laufzeit-Verlängerung
(bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze
(cirka): Kapazitätsgrenze wird nicht erreicht
"Die
voraussichtliche Menge an Behältern bei Laufzeitende wurde", nach
Angaben des BfS, "anhand der zu erwartenden Anzahl abgebrannter
Brennelemente und der Kapazitäten der Behälter Castor V/19 (19
Brennelemente) für Druckwasserreaktoren bzw. Castor V/52 (52
Brennelemente) für Siedewasserreaktoren errechnet."
"Volllast-Jahr: Kraftwerksbetrieb mit 100 % Leistung über ein Jahr -
Bei Volllast-Jahren wird die erzeugte Strommenge in Jahre umgerechnet -
unter der Annahme, dass das Atomkraftwerk in dieser Zeitspanne unter
voller Leistung läuft", wird vom BfS erläutert. "Volllast-Jahre
sind damit eine fiktive Größe, da ein Atomkraftwerk wegen
Betriebsunterbrechungen - etwa bei Revisionen oder Störfällen - nie ein
ganzes Jahr durchläuft und zeitweise mit geringerer Leistung betrieben
wird."
"Erreichen der Kapazitätsgrenze bedeutet", nach Aussage des BfS",
dass die Summe der Brennelemente (neben den im Standort-Zwischenlager
befindlichen abgebrannten Brennelementen sind das auch die Brennelemente
aus der aktuellen Nutzung im Reaktor sowie aus dem Kühlbecken, welche
nach Gebrauch und Abklingzeit ebenfalls im Standort-Zwischenlager in Behältern
aufbewahrt werden müssen) so groß ist, dass diese eben noch ohne weitere
Maßnahmen (zum Beispiel einer Erweiterung des Zwischenlagers) in das
jeweilige Standort-Zwischenlager aufgenommen werden können."
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Ende
2010
Derzeit sieben Castor-Behälter im Standort-Zwischenlager Unterweser
eingelagert
Das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt in der Veröffentlichung
"Anlagen des Brennstoffkreislaufs in Deutschland" vom Dezember
2010 zu dem Standort-Zwischenlager Unterweser bekannt: "Ende
2010 befanden sich 7 Behälter im Zwischenlager."
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20.
Mai 2009
Einlagerung des
vierten und fünften Castor-Behälters ins Standort-Zwischenlager
Unterweser angekündigt
Auf nwzonline.de
wird am 20.05.09
unter dem Titel "Die
Sicherheitstechnik erneut verbessert - 5,4 Millionen Euro teurer
neuer Halbportalkran im KKU für den Castor-Transport"
berichtet: "Während
der dritten 'Beladekampagne'
werden derzeit der vierte und fünfte Castor mit je 19 abgebrannten
Brennelementen aus dem Reaktor den Kernkraftwerks Unterweser ins nukleare
Zwischenlager auf dem KKU-Areal gebracht. Erstmalig
kam dabei der mit einem Kostenaufwand von 5,4
Millionen Euro erneuerte Halbportalkran zum Einsatz."
"Mit dem Kran wird der 124 Tonnen schwere Castor aus dem Reaktorgebäude
auf ein Schienenfahrzeug gehievt, mit dem der Castor dann ins
Zwischenlager gebracht wird", wird auf nwzonline.de in dem Artikel
ausgesagt. "Die Erneuerung
des Halbportalkranes war aufgrund
von Auflagen für den Castortransport aus dem Reaktorgebäude ins
Zwischenlager erforderlich geworden."
"Die basieren auf Änderungen des Regelwerks, die insbesondere eine
mehrfach vorhandene Sicherheitstechnik auch für Hubvorrichtungen
verlangen", so der Bericht auf nwzonline.de. "Gegenüber
seinem Vorgänger, der in den 70er-Jahren mit dem Bau KKU montiert wurde,
verfügt der neue Halbportalkran am KKU-Reaktorgebäude über die doppelte
Anzahl an Tragseilen und Bremsen."
Auf nwzonline.de wird weiter bekannt gegeben: "Die
dritte 'Beladekampagne'
der beiden Castoren, die von verschiedenen Gutachtern und
der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde (Umweltministerium) überwacht wird,
soll Mitte Juni [2009]
abgeschlossen sein."
Die Darstellung auf nwzonline.de endet mit der Aussage: "Das nukleare
KKU-Zwischenlager, in dem 80
Castoren für maximal 40 Jahre zwischengelagert werden dürfen.
war im Juni 2007 mit der
Einlagerung des ersten Castors in Betrieb gegangen."
Rückblick: Am
18.06.07 erfolgte die Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers
Unterweser mit der Einlagerung des ersten Atommüll-Behälters vom Typ
CASTOR V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen aus dem AKW Unterweser (Esenshamm).
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Ende
2007
Derzeit ein Atommüll-Behälter im Standort-Zwischenlager Unterweser eingelagert
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
gibt in der Veröffentlichung "Anlagen des Brennstoffkreislaufs in
Deutschland" vom Juni 2008 zu
dem Standort-Zwischenlager Unterweser bekannt: "Ende
2007 befand sich 1 Behälter im Zwischenlager."
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18.
Juni 2007
Standort-Zwischenlager - Die Rettung vor der Verstopfung
der Atomkraftwerke
Ein
recht interessanter und informativer Hintergrundbericht
über die Standort-Zwischenlager (in denen
hochradioaktive, abgebrannte Brennelemente aus Atomkraftwerken in
Castor-Behältern gelagert werden) ist am 18.06.07 auf ngo-online.de
anläßlich der Inbetriebnahme des zur Zeit
letzten genehmigten Standort-Zwischenlagers Unterweser,
erschienen.
Darin wird einleitend
festgestellt: "Das vom Energieriesen E.On betriebene
Atomkraftwerk Unterweser in Esenshamm gehört zu den
ältesten in Deutschland betriebenen Druckwasserreaktoren. Der Sicherheitsstandard
der 1979 in Betrieb genommenen Anlage
entspricht in etwa der von Altmeilern wie Biblis
A, Biblis B und Neckarwestheim-1.
Für das Atomkraftwerk Unterweser ist am 18. Juni
das bundesweit letzte Standort-Zwischenlager in Betrieb genommen
worden. Es ist für 80 Behälterstellplätze ausgelegt."
"Nach Angaben des
Umweltministeriums in Hannover erhielt das atomare
Zwischenlager eine Betriebsgenehmigung für 40 Jahre.
Viele Anwohner befürchten, dass das Zwischenlager
zu einem faktischen Endlager für den Atommüll werden könnte."
Auf ngo-online.de wird dazu der niedersächsische 'Umweltminister'
mit den beschwichtigenden Worten zitiert: "'Klar ist, die
Zwischenlager dürfen nicht zu faktischen Endlagern werden',
sagte Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP). 'Mir
ist bewusst, dass viele Menschen vor Ort - gerade am Standort
Stadland-Rodenkirchen - diesem Lager kritisch gegenüber stehen.'
Er forderte die Bundesregierung erneut auf, 'die Erkundung von
Gorleben unverzüglich fortzusetzen und ergebnisoffen zu Ende zu führen'."
"Das Zwischenlager
am Kernkraftwerk Unterweser", so der Hintergrundbericht auf
ngo-online.de, "war in den zurückliegenden drei Jahren
errichtet worden. Es wurde als letztes von zwölf
Standort-Zwischenlagern im September 2003 vom Bundesamt
für Strahlenschutz genehmigt. Das bundesweit erste Zwischenlager
war im Dezember 2002 am Kernkraftwerk Emsland in Betrieb gegangen."
Auf ngo-online.de wird weiter
ausgeführt: "Die Genehmigung für das Zwischenlager
in Unterweser 'gestattet der E.ON Kernkraft' nach Angaben
des Unternehmens, auf dem Kraftwerksgelände abgebrannte
Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Unterweser im Zwischenlager
aufzubewahren."
ngo-online.de stellt klar: Die
Errichtung der Standort-Zwischenlager dienen zur Vermeidung einer
'Verstopfung' von Atomkraftwerken
"Die
Atomindustrie stellt die Zwischenlager meist als Wunsch der
Bundesregierung dar", so der kritische Wortlaut in dem
Artikel auf ngo-online.de. "So schreibt die E.On
Kernkraft beispielsweise auf ihrer Website, mit der Errichtung
der Zwischenlager sei man einer 'Forderung der Bundesregierung'
nachgekommen. Atomkraftgegner behaupten
hingegen, die rot-grüne Bundesregierung habe der Atomindustrie
mit den Zwischenlagern aus der Klemme geholfen'."
"Das Konzept der
Standort-Zwischenlager wurde entwickelt, weil
der Abtransport des Atommülls aus den Atomkraftwerken
in die Wiederaufarbeitungsanlagen und in die zentralen
deutschen Zwischenlager [Gorleben und Ahaus] den Atomkraftwerksbetreibern
in den 1990er Jahren zunehmend Probleme gemacht
hatte", wird in dem Hintergrundbericht auf ngo-online.de deutlich
gemacht. "Die Atomkraftwerke drohten
schrittweise im Atommüll zu ersticken. Es war - nicht zuletzt
auch wegen der Proteste gegen die Atomtransporte - von
einer drohenden 'Verstopfung' der Atomkraftwerke die
Rede, die möglicherweise zu einer schrittweisen Abschaltung der
Anlagen hätte führen können." - "Vor diesem
Hintergrund einigten sich die Atomkraftwerksbetreiber
und die rot-grüne Bundesregierung am 14. Juni
2000 auf einen 'Atomkonsens', der unter anderem
die zügige Errichtung standortnaher Zwischenlager beinhaltete."
E.ON-Manager Hohlefelder: Ende der
1990er Jahre war der Betrieb der Kernkraftwerke existentiell durch die so
genannte Verstopfung bedroht
"Der
Präsident des Deutschen Atomforums (DAtF), E.On-Manager
Walter Hohlefelder, hatte im Mai 2004 auf der Jahrestagung
Kerntechnik in Düsseldorf deutlich gemacht, dass mit den Standort-Zwischenlagern
die 'Verstopfung' der Atomkraftwerke vermieden und ein ungestörter
Weiterbetrieb der Atomkraftwerke ermöglicht wurde", wird
auf ngo-online.de rückblickend verdeutlicht. "'Ende der
90'er Jahre war der Betrieb der Kernkraftwerke existentiell durch die so
genannte Verstopfung bedroht. Also durch den Zwang zur Abschaltung, weil
wir die abgebrannten Brennelemente nicht abtransportieren konnten und
gleichzeitig nicht genügend anlageninterne Lagerkapazität hatten',
so Hohlefelder. 'Diese Gefahr ist jetzt praktisch gebannt:
Die Transporte zur Wiederaufarbeitung werden planmäßig bis Mitte 2005
abgewickelt. Die Genehmigungen für die anlageninternen
Zwischenlager liegen vor. Eine Transportblockade -
bislang die Achillesferse unserer Anlagen - wird uns also nichts mehr
anhaben können'."
Atomforum im Jahr 2004:
Kernkraftwerke laufen 'frei von politischen Störungen'
In
dem Hintergrundbericht auf ngo-online.de wird weiter festgehalten:
"In einer Pressemitteilung des Deutschen Atomforums vom 25.
Mai 2004 wurde das 'Engagement' der rot-grünen
Bundesregierung bei der Umsetzung des Atomkonsenses gelobt. So laufe
der Betrieb der Kernkraftwerke im Großen und Ganzen 'frei von politischen
Störungen'. Dies gelte 'insbesondere für
die Gewährleistung der Entsorgung der abgebrannten Brennelemente aus den
Kernkraftwerken'. Eine Verstopfung der Kernkraftwerke
infolge nicht abtransportierter abgebrannter Brennelemente sei 'nicht mehr
zu befürchten'."
"Als Beleg dafür,
dass die Politik mit der Genehmigung der Standort-Zwischenlager einem
Wunsch der Atomkraftwerksbetreiber entsprochen habe, führen
Atomkraftgegner gerne eine Personalie an. So war Bruno Tomauske
jahrelang als Beamter beim Bundesamt für Strahlenschutz
für die Genehmigung der Zwischenlager zuständig",
wird in dem Artikel auf ngo-online.de zutreffend erläutert. "Dann
wurde Tomauske im Jahr 2003 Prokurist beim
Atomkraftwerksbetreiber Vattenfall. Viele Atomkraftgegner sehen
darin eine Belohnung für die Tätigkeit Tomauskes bei der
Genehmigung der Zwischenlager."
AtomkraftgegnerInnen
befürchten langjährigen Weiterbetrieb der Atommüllagerhallen
"Manche
Atomkraftgegner vermuten zudem, dass die Standort-Zwischenlager
von vornherein dem Zweck dienen sollten, einen
Großteil der deutschen Atomkraftwerke noch lange Zeit weiterbetreiben zu
können". Auf ngo-online.de wird in dem Hintergrundbericht
auf das Beispiel des Standort-Zwischenlagers in Gundremmingen
(Bayern) verwiesen: "Die Gegner des Zwischenlagers am
Atomkraftwerk Gundremmingen haben wiederholt kritisiert,
dass das dortige Zwischenlager sehr großzügig dimensioniert
worden sei. Sie berufen sich hierbei auf Angaben des Technischen
Geschäftsführers des Atomkraftwerks, Gerd von Weihe, aus dem Jahr
2000. Dieser habe in einem Zeitungsgespräch gesagt, dass das Zwischenlager
den Atommüll aus mehr als 40 Betriebsjahren aufnehmen könne und dass an
eine sehr lange Betriebszeit gedacht sei."
Auf ngo-online.de wird zudem auf
eine technisch mögliche kompaktere Atommüllagerung in
den Standort-Zwischenlagern hingewiesen, mit
deren Hilfe die AKWs noch viel länger betrieben werden könnten:
"Nach Darstellung der Atomkraftgegner besteht in den Zwischenlagern
in der Zukunft zudem die Möglichkeit, den Atommüll auf
der Grundlage neuer Genehmigungen dichter zu lagern, so dass eine
noch weitere zeitliche Streckung des Atomkraftwerksbetriebs
denkbar wäre."
"In der Öffentlichkeit
hat die Bundesregierung versprochen, das Atomkraftwerk
Unterweser werde etwa im Jahr 2011 und die beiden
Blöcke in Gundremmingen würden um die Jahre 2016
beziehungsweise 2017 stillgelegt werden.
Die atomaren
Zwischenlager lassen möglicherweise noch größere Spielräume",
wird auf ngo-online.de in dem Hintergrundbericht abschließend kritisch
festgestellt...
Das
Standort-Zwischenlager Obrigheim befindet sich noch in der
Genehmigungsphase
Ein
weiteres Standort-Zwischenlager befindet sich derzeit
beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) noch in der Genehmigungsphase: Für
den Abriß ('Rückbau') des vor zwei Jahren
stillgelegten AKW Obrigheim der EnBW sollen
342 abgebrannte Brennelemente aus dem in dortigen
Naßlager in insgesamt 15 Castor-Behälter umgeladen
werden. Die EnBW hat für deren Aufbewahrung beim BfS
die Errichtung eines Zwischenlagers auf dem AKW-Gelände
Obrigheim beantragt, in dem die Castoren bis zu
40 Jahre abgestellt werden sollen. - Aus Kostengründen
soll jedoch auf Sicherheitseinrichtungen wie ein Betonfundament
und eine Barriere gegen Flugzeugabstürze verzichtet
werden. Die mit der Klärung der technischen Details befasste Reaktorsicherheitskommission
(RSK) des Bundes hält den Antrag nach dem
derzeitigen Info-Stand wegen offenkundiger Sicherheitsmängel noch
nicht für genehmigungsfähig...
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18.
Juni 2007
Standort-Zwischenlager
am AKW Unterweser ist in Betrieb genommen worden
Das
Niedersächsische Umweltministerium hat in der Pressemitteilung
Nr. 74/2007 vom 18.06.07 die Inbetriebnahme
des Standort-Zwischenlagers Unterweser mit der Einlagerung
des ersten Atommüll-Behälters vom Typ CASTOR
V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen am
heutigen Tag (18.06.07) bekannt gegeben. - Nach dessen
Aussage sind jetzt alle 12 Standort-Zwischenlager an den
betreffenden AKW-Standorten in Betrieb.
"Heute (Montag)
[18.06.07] ist am Kernkraftwerk Unterweser
das bundesweit letzte Standort-Zwischenlager in Betrieb genommen
worden. Die Beladung eines Behälters des Typs CASTOR®V/19
mit 19 abgebrannten Brennelementen wurde von unabhängigen
Gutachtern begleitet."
"Alle vorgeschriebenen
Messungen in Bezug auf Dichtheit, Kontaminationsfreiheit
und Strahlungsüberwachung sind vom Niedersächsischen
Umweltministerium überprüft worden, bevor der Behälter
in das Zwischenlager verbracht werden durfte", wird in der
Pressemitteilung ausgesagt. "Das Zwischenlager ist für maximal
80 Behälterstellplätze ausgelegt, die Genehmigung
wurde auf 40 Jahre, beginnend mit der ersten
Einlagerung, befristet."
"Die Zwischenlagerung
abgebrannter Brennelemente an den Standorten der
Kernkraftwerke erfolgt aufgrund einer atomgesetzlichen
Verpflichtung, die die Energieversorgungsunternehmen zu
erfüllen haben", so die Rechtfertigung Seitens des Niedersächsischen
Umweltministeriums für die Atommüllagerhalle am AKW Unterweser.
"Die Errichtung des Zwischenlagers am
Kernkraftwerk Unterweser hat fast genau drei Jahre
gedauert, es wurde als letztes von zwölf
Standort-Zwischenlagern am 22.09.2003 vom Bundesamt
für Strahlenschutz genehmigt. Das bundesweit erste
Zwischenlager ist im Dezember 2002 am Kernkraftwerk
Emsland in Betrieb genommen worden."
"'Klar ist, die Zwischenlager
dürfen nicht zu faktischen Endlagern werden', betonte Umweltminister
Hans-Heinrich Sander" in der Pressemitteilung des Niedersächsischen
Umweltministeriums und fordert darin erneut: Die Erkundung
von Gorleben muß fortgesetzt werden. "'Mir ist bewusst,
dass viele Menschen vor Ort - gerade am Standort
Stadland-Rodenkirchen - diesem Lager kritisch gegenüber stehen.
Ich fordere die Bundesregierung erneut auf, die Erkundung
von Gorleben unverzüglich fortzusetzen und ergebnisoffen zu Ende zu führen.'"
E.ON
Kernkraft bestätigt die Inbetriebnahme des Zwischenlagers am AKW
Unterweser
Von
E.ON Kernkraft wird in einer Pressemitteilung
vom 18.06.07 die Inbetriebnahme der Lagerhalle
für hochradioaktiven Atommüll am AKW Unterweser
bestätigt: "Am Standort des
Kernkraftwerks Unterweser ist heute [18.06.07] in
den frühen Morgenstunden das Zwischenlager mit
der Einstellung des ersten Castor V/19 mit 19 abgebrannten
Brennelementen in Betrieb genommen worden. Der Behälter wurde in
der letzten Woche unter Aufsicht verschiedener Gutachter und der zuständigen
atomrechtlichen Aufsichtsbehörde beladen."
"Den Antrag auf
Genehmigung nach §6 AtG für die Aufbewahrung von
Kernbrennstoffen am Standort Unterweser stellte
die E.ON Kernkraft bereits am 20.12.1999 beim
Bundesamt für Strahlenschutz." "Nach einem
umfangreichen Genehmigungsverfahren einschließlich der öffentlichen Erörterung,
erteilte das Bundesamt für Strahlenschutz
im September 2003 die atomrechtliche Genehmigung."
"Die Genehmigung sieht vor, maximal 80 Behälter
für höchstens 40 Jahre einzulagern." "Nach
Erteilung der baurechtlichen Genehmigung
im Dezember 2003 wurde im Juni 2004 mit
den Bauarbeiten zum Zwischenlager begonnen.
Ende Februar 2007 erfolgte unter Beteiligung des
Technischen Überwachungsvereins die Kalterprobung - also
die Einlagerung eines leeren Behälters
mit allen notwendigen Schritten", wird von E.ON Kernkraft rückblickend
mitgeteilt.
"Neben den Zwischenlagern
an den Standorten Brokdorf, Grohnde,
Grafenrheinfeld und Isar ist nun mit dem Kernkraftwerk
Unterweser auch das letzte Zwischenlager der E.ON
Kernkraft in Betrieb genommen worden", wird
von E.ON Kernkraft weiter verkündet.
Die Pressemitteilung von E.ON
Kernkraft endet mit der Aussage: "Die gesetzliche Aufgabe,
Anlagen zur Endlagerung radioaktiver Stoffe einzurichten,
liegt beim Bund. Die letzte Bundesregierung
hatte zugesagt, dass bis 2030 ein betriebsbereites
Endlager zur Verfügung steht und damit die
Standortzwischenlager vor Ablauf ihrer
Betriebsgenehmigung geräumt werden können."
Zusammenfassung:
Standort-Zwischenlager Unterweser
Nach der für das Standort-Zwischenlager Unterweser
vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 22.09.03
erteilten atomrechtlichen Genehmigung dürfen max. 80
Atommüll-Behälter des Typs CASTOR V/19
mit max. 800 Tonnen Atommüll dort für (zunächst?)
40 Jahre "zwischengelagert" werden. Ursprünglich
hatte E.ON die Einlagerung von 1000 Tonnen Atommüll
beantragt. - Diese atomrechtliche Genehmigung
gilt ausdrücklich auch für plutonium-haltigen
Atommüll aus abgebrannten MOX-Brennstäben!
Gegen das Zwischenlager Unterweser wurden seinerzeit 17421
Einwendungen erhoben. |
06.
Februar 2007
Von
der Politik gewollt - Von der Bevölkerung gefürchtet? - Streit um das
Zwischenlager Esenshamm
"Das
umstrittene atomare Zwischenlager am Kernkraftwerk Unterweser
ist in den Probebetrieb gegangen", wird auf radiobremen.de
am 06.02.07 berichtet. "Voraussichtlich im Mai werden
hier die ersten so genannten Castor-Behälter hinter 1,20
Meter dicken Wänden in einer Halle eingelagert. Bis zuletzt hatten
besorgte Bürger und Kommunalpolitiker versucht, den Bau des
Zwischenlagers zu verhindern. 17.000 Einwendungen hatten die in der
„Aktion Z“ zusammen geschlossenen Anti-Atom-Gruppen in
der Region zusammen getragen. Die Genehmigung des Zwischenlagers durch das
Bundesamt für Strahlenschutz konnten sie damit jedoch nicht stoppen."
"Zwar ist inzwischen der Protest geringer geworden, jedoch
nicht verstummt. Denn Anwohner sorgen sich, dass durch das Zwischenlager
unmittelbare Gefahren für sie ausgehen. Beispielsweise könne aus Öffnungen
an den Seitenwänden der Halle die Luft ungefiltert austreten."
radiobremen.de weiter: "Zudem sei durch die Größe des gebauten
Zwischenlagers zu befürchten, dass die Castoren dort länger als
40 Jahre verbleiben." |
29.
Januar 2007
Standort-Zwischenlager am
AKW Unterweser hat Probebetrieb aufgenommen
Nach
einem Artikel in der taz-Nord vom 30.01.07 ist
das "umstrittene Zwischenlager" am Atomkraftwerk
Unterweser bei Esenshamm gestern" (29.01.07)
"in den Probebetrieb gegangen". Laut dem kurzen
Bericht in der taz sollen in dem "40 Millionen Euro teuren Bau zukünftig
abgebrannte radioaktive Brennelemente bis zur Inbetriebnahme eines noch
nicht absehbaren Endlagers aufbewahrt werden". "Mehrere
Umweltschutzverbände und Bürgerinitiativen kritisieren das
Projekt", so die taz, "weil ihrer Meinung nach die Sicherheitsvorsorge
in dem Zwischenlager nicht ausreicht."
Die taz weiter:
"Vergleichbar begründet ist eine Klage gegen die
Zwischenlager in den Atommeilern Brunsbüttel und Krümmel, über
die das Oberverwaltungsgericht Schleswig morgen" (31.01.07)
"verhandelt. Zwei Atomkraftgegner fechten die Bau- und
Betriebsgenehmigungen unter Verweis auf ein Gutachten an. Danach
sei das Risiko eines Flugzeugabsturzes oder eines Beschusses
für beide Standorte nicht genügend berücksichtigt
worden."
Nach
undatierter Darstellung des Niedersächsischen Umweltministeriums
in Hannover wurde mit der "baulichen Errichtung" des
Standort-Zwischenlager Unterweser im "Juni
2004 begonnen". "Die Fertigstellung
wird für April 2007 angestrebt."
Das
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte bereits am
22.09.03 am AKW-Standort Unterweser (Esenshamm)
die Genehmigung für die "Aufbewahrung
abgebrannter Brennelemente in Zwischenlagern" erteilt.
Gemäß der erteilten atomrechtlichen Genehmigung dürfen
in der Lagerhalle auf dem AKW-Gelände des Atomkraftkonzerns E.ON
bis zu 80 Atommüll-Behälter (Typ: CASTOR® V/19,
belanden mit max. 19 abgebrannten Brennelementen)
mit zusammen maximal 800 Tonnen Atommüll
('Schwermetall’) abgestellt werden. Befristet ist diese Genehmigung auf
(erst einmal) 40 Jahre ab dem Zeitpunkt der Einlagerung
des ersten Behälter in das Standort-Zwischenlager". - Diese
atomrechtliche Genehmigung erlaubt ausdrücklich auch die
Einlagerung von MOX-haltigem Atommüll,
der Plutonium enthält...
Das BfS begründete in einer Pressemitteilung vom 22.09.03 die erteilte
atomrechtliche Genehmigung u.a. mit: "Die Untersuchung des
Szenarios eines gewollt herbeigeführten
Flugzeugabsturzes auf ein Zwischenlager hat
ergeben, dass dieses Ereignis auch bei ungünstigen Annahmen nicht
zu einer Gefährdung von Leben und Gesundheit infolge der Freisetzung
erheblicher Mengen radioaktiver Stoffe führen würde. Sowohl im Normalbetrieb
wie auch bei sonstigen Einwirkungen wird der sichere
Einschluss des radioaktiven Inventars ohnehin vor allem
durch die technische Struktur der Behälter gewährleistet". |
24.
Mai 2005
Richtfest für das Standort-Zwischenlager am AKW Unterweser
Nach einem Bericht in der
taz Nord vom 24.05.05 wurde am 24.05.05 Richtfest
für das Standort-Zwischenlager am AKW Unterweser
(Esenshamm) 'gefeiert'.
Für
diese 'Feierlichkeiten' waren nur geladene Gäste aus dem Kreis der
E.ON-MitarbeiterInnen und der Baufirma anwesend, die Öffentlichkeit war
von E.ON ausgeschlossen worden.... Doch bei diesen 'Feierlichkeiten' waren
die E.ON-Leute in Unterweser bestimmt nicht in bester Stimmung, denn
zeitgleich ist das AKW Unterweser durch ein 'Ereignis' in Form eines
Kurzschlusses immer noch vom Netz.
Gegen den Bau und Betrieb der Atommüll-Lagerhalle auf dem Gelände vom
AKW Unterweser hatten sich fast zwei Drittel der Menschen in der
benachbarten Gemeinde Stadland ausgesprochen. - Zwei Klageverfahren sind
noch anhängig.
"Unterdessen erneuerte
die Bürgerinitiative 'Aktion Z' ihre Kritik an der Errichtung eines
Zwischenlagers am AKW. Anlass ist das heutige Richtfest für den Bau. 'Das
ist kein Grund zum Feiern!', so ein Sprecher der Initiative. Fast zwei
Drittel der Menschen in der Gemeinde Stadland hätten sich gegen die
Errichtung eines solchen Lagers ausgesprochen, es liefen außerdem zwei
Klageverfahren. Einer der Klage-Gründe sei 'die unzureichende Sicherheit
der Halle gegen terroristische Angriffe mit Flugzeug oder Panzerfaust'. Es
bleibe angesichts von Gerüchten über den Einsatz von Arbeitern mit
Niedrigstlöhnen zu hoffen, 'dass die Qualität der Bauarbeiten ständig
kompetent überprüft wird'."
"Zu der Kritik, die Öffentlichkeit werde vom Richtfest
ausgeschlossen, sagte die Eon-Sprecherin, man wolle dieses mit den
Mitarbeitern und der Baufirma feiern. Die Öffentlichkeit werde dann zum
Einweihungs-Festakt geladen." |
23.
Juni 2004
Offizieller
Baubeginn für das Standort-Zwischenlager Unterweser
Am
23.06.04 erfolgte der offizielle Baubeginn für das
Standort-Zwischenlager am AKW Unterweser: "Am Mittwoch [23.06.04]
hat der Energiekonzern E.ON den ersten Spatenstich für das atomare
Zwischenlager am Atomkraftwerk Unterweser in der Gemeinde Stadland
gefeiert.“ (ngo-online vom 23.06.04) - Bei dieser "Demonstrations-Veranstaltung"
wurde "unter den Augen der Mitarbeiter der beteiligten
Firmen und Behördenvertretern des Großbohrgerät eingerichtet und
das Standrohr für den ersten Pfahl eingedreht". Laut dem
KKU-Kommunikationszentrum "war das Baufeld in monatelanger Arbeit
geräumt und für den gestrigen Beginn der Tiefgründung vorbereitet
worden. Der letzte Pfahl soll Ende August eingedreht werden. Bereits am
26. Juli soll mit dem Einbringen des Fundaments begonnen werden. In
Abschnitten soll die 1,5 Meter dicke Stahlbetonsohle, die 82,25 Meter lang
und einschließlich des Empfangsbereiches des Zwischenlagers (Zufahrt)
36,9 Meter breit sein wird, bis zum 8. Oktober fertig gestellt sein. Die
Bauarbeiten am Zwischenlager des KKU werden circa zwei Jahre dauern".
(nwz-online vom 24.06.04)
Gegen
den Baubeginn hat es trotz des regnerischen Wetters Proteste
gegeben: "Nach Polizeiangaben demonstrierten zeitgleich etwa
50 AKW-Gegner vor dem Tor des Kraftwerksgeländes. An der Protestaktion,
bei der die Demonstranten schwarz-gelbe Luftballons fliegen ließen,
beteiligten sich auch 15 Landwirte mit Traktoren." (AP vom
23.06.04)
ROBIN WOOD forderte E.ON auf, die 'Halle für den Strahlenmüll'
nicht zu bauen und das AKW Unterweser 'sofort stillzulegen',
damit E.ON dort nicht noch mehr gefährlichen Atommüll produzieren kann.
Von ROBIN WOOD wurde "die Billigbauweise des
Zwischenlagers" kritisiert: "So wird die Halle zur
Kühlung der abgebrannten heißen Brennelemente über offene Lüftungsschlitze
verfügen. Eine Raumluftüberwachung oder Filter, die radioaktive
Partikel zurückhalten könnten, soll es - im Vertrauen darauf, dass die eingelagerten
CASTOR-Behälter schon dicht halten werden - nicht geben."
- "Bis heute gibt es keinen überzeugenden Beleg,
dass die CASTOR-Behälter für Jahrzehnte dicht halten"...
"Es handelt sich um ein groß angelegtes Experiment, in das die
Bevölkerung der Wesermarsch unfreiwillig einbezogen wird."
Der Atomkonzern E.ON plant, "beizeiten weniger stabile
Behälter als die jetzt genehmigten CASTOR V/19 einzulagern,
weil dies billiger ist. Ebenfalls aus Kostengründen soll es
in der Halle keine 'heiße Zelle' geben. Wenn das AKW
voraussichtlich 2013 endgültig abgeschaltet wird, wird es somit vor Ort keine
Möglichkeit geben, defekte Behälter zu öffnen und zu reparieren. In
der Wesermarsch zeigt sich einmal mehr, dass Betreiber und Behörden nicht
davor zurückschrecken, beim Bau der Atommüll-Lager selbst auf grundlegende
Sicherheitsvorkehrungen zu verzichten." (nwz-online 23.06.04)
Gegen den Bau des Standort-Zwischenlagers in Unterweser laufen zur Zeit
zwei Klagen von zwei Landwirten.
Die
geplante offizielle große 'Jubelfeier' war kurzfristig abgesagt worden:
"Die geplante Veranstaltung zum Baubeginn wurde zwischenzeitlich
jedoch abgesagt." (nwz-online vom 23.06.04) "Zunächst
eingeladen, wegen der Demonstration aus „Fürsorgepflicht“ jedoch
wieder ausgeladen worden waren einige Kommunalpolitiker des Landkreises
und der Gemeinde Stadland. Ihnen wollte der Gastgeber mögliche
Auseinandersetzungen mit Demonstranten ersparen." (nwz-online vom
24.06.04)
Nach der geplanten Fertigstellung und Inbetriebnahme der Atommüll-Lagerhalle
im Jahr 2006 dürfen dort 800 Tonnen hochradioaktiver Atommüll in
Form von insgesamt 1520 abgebrannten Brennelementen in 80
Castor-Behältern für zunächst einmal 40 Jahre abgestellt
werden. |
17.
November 2003
Baurechtliche Genehmigung für das Standort-Zwischenlager erteilt
Am 17.11.2003 hat der Kreistag Wesermarsch
dem Antrag von E.ON stattgegeben, auf dem Gelände vom AKW Unterweser
ein Standort-Zwischenlager zu bauen. Dabei wurde die Baugenehmigung
vom Kreistag mit 22 Ja-Stimmen von SPD und FDP gegen die Stimmen von
CDU und Grüne erteilt.
Die Gemeine Stadland, in deren Gebiet das AKW Unterweser liegt,
wird nun Widerspruch gegen den Kreistagsbeschluß einlegen und will
den geplanten sofortigen Baubeginn durch einen Aufschub beim
Verwaltungsgericht Oldenburg verhindern.
(70 Prozent der StadländerInnen sind nach einer Umfrage gegen ein
Zwischenlager in ihrer Gemeinde und haben die BürgerInneninitiative
"Z" gegen den Bau ins Leben gerufen.)
Den
Baubeginn für das Standort-Zwischenlager wollte E.ON bislang noch
nicht terminieren. "Man müsse abwarten, bis die schriftliche
Baugenehmigung vorliegt." E.ON geht aber davon aus, daß "die
Lagerhalle bis zum Juli 2005 fertig gestellt sein wird." |
22.
September 2003
BfS genehmigt Standort-Zwischenlager
in Unterweser
Das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) hat am 22.09.03 am AKW-Standort Unterweser (Esenshamm)
die Genehmigung für die "Aufbewahrung abgebrannter
Brennelemente in Zwischenlagern" erteilt.
Gemäß der erteilten Genehmigung dürfen in der Lagerhalle auf dem
AKW-Gelände bis zu 80 Castor-Behälter mit zusammen
maximal 800 Tonnen Atommüll ('Schwermetall’) lagern. -
Diese atomrechtliche Genehmigung erlaubt auch die Einlagerung von MOX-haltigem
Atommüll, der Plutonium enthält...
Das BfS begründet in einer Pressemitteilung die erteilten atomrechtlichen
Genehmigungen u.a. mit: "Die Untersuchung des Szenarios eines
gewollt herbeigeführten Flugzeugabsturzes auf ein Zwischenlager
hat ergeben, dass dieses Ereignis auch bei ungünstigen Annahmen
nicht zu einer Gefährdung von Leben und Gesundheit infolge der
Freisetzung erheblicher Mengen radioaktiver Stoffe führen würde.
Sowohl im Normalbetrieb wie auch bei sonstigen Einwirkungen wird der
sichere Einschluss des radioaktiven Inventars ohnehin vor allem durch die
technische Struktur der Behälter gewährleistet"
[Weiter
hat am 22.09.03 das BfS an drei weiteren AKW-Standorten Biblis (135
Castoren, 1400 Tonnen Atommüll), Neckarwestheim (151 Castoren, 1600
Tonnen Atommüll) und Isar (Ohu) (152 Castoren, 1500 Tonnen Atommüll) die
atomrechtliche Genehmigung für ein Standort-Zwischenlager erteilt.]
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20.
Dezember 1999
E.ON Kernkraft beantragt Standort-Zwischenlager am AKW Unterweser
Nach Aussage des Bundesamtes
für Strahlenschutz (BfS) vom 14.06.01 hatte E.ON Kernkraft am 20.12.1999
ein Standort-Zwischenlager am AKW Unterweser (Esenshamm)
atomrechtlich beantragt.
Der (ursprüngliche) Antrag umfaßte die "vorübergehende
Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Unterweser,
die Aufbewahrung sonstiger radioaktiver Stoffe in Form innenkontaminierter
unbeladener Lagerbehälter sowie der Umgang mit sonstigen radioaktiven
Stoffen, die für die Aufbewahrung notwendig sind bzw. dabei anfallen"
mit bis zu 1000 Tonnen Atommüll ("Schwermetall") in bis
zu 80 Transport- und Lagerbehältern der Bauarten CASTOR V/19,
TN 24 und NAC-GRM.
"Die Lagerzeit soll 40 Jahre je Behälter nicht überschreiten",
wurde vom BfS versichtert.
Vom 06.02. bis 05.04 01
lagen die Antragsunterlagen öffentlich aus. Nach
Darstellung des BfS gab es "insgesamt 17410
Einwenderinnen und Einwender mit 63 unterschiedlichen Einwendungen".
Der Erörterungstermin fand in Rodenkirchen ab dem 14.06.01 mit
dem Verhandlungsleiter Dr. Bruno Thomauske (für das BfS)
statt.
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