Chronik: Standort-Zwischenlager Grohnde

Kurzübersicht
Standort 31857 Emmerthal
Betreiber Gemeinschaftskraftwerk Grohnde GmbH
 (Gesellschafter: 83,3% E.ON Kernkraft , 16,7% Stadtwerke Bielefeld)
Anzahl Lagerplätze für Castoren 100
Behälter-Typ CASTOR V/19
Max. Lagermenge 1000 Tonnen Atommüll
Atomrechtlich beantragt 20.12.1999
Atomrechtlich genehmigt 20.12.2002
Baurechtlich genehmigt Oktober 2003
Offizieller Baubeginn Herbst 2003
Inbetriebnahme (Einlagerung des
ersten Atommüll-Behälters)
27.04.2006
Bislang genehmigte Lagerdauer 40 Jahre

 

(Letzte Aktualisierung: 08.07.2011)

 Standort-Zwischenlager Grohnde 
April 2011
13 Atommüll-Behälter im Standort-Zwischenlager Grohnde eingelagert

Das Niedersächsische Umweltministerium in Hannover berichtet auf dessen Website mit Stand vom April 2011: "Das Standort-Zwischenlager Grohnde wird von der E.ON Kernkraft GmbH (EKK) betrieben. Laut Genehmigungsbescheid des Bundesamtes für Strahlenschutz vom 20. Dezember 2002 darf die Aufbewahrung der Kernbrennstoffe auf maximal 100 Stellplätzen erfolgen."
"Mit der baulichen Errichtung wurde im November 2003 begonnen. Die Inbetriebnahme erfolgte mit der Einlagerung des ersten Behälters im April 2006. Derzeit befinden sich 13 beladene CASTOR V/19-Behälter im Zwischenlager (Stand April 2011)."

02. Februar 2011
BfS: "Auswirkungen der Laufzeitverlängerung auf standortnahe Zwischenlager"

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt auf seiner Website (bfs.de) unter der Überschrift "Auswirkungen der Laufzeitverlängerung auf standortnahe Zwischenlager" mit Stand vom 02.02.11 bekannt: "Die Zwischenlager an den Standorten der Kernkraftwerke sind für genau festgelegte Mengen an abgebrannten Brennelementen (definiert in Tonnen Schwermetall) sowie für eine genau festgelegte Anzahl an Stellplätzen für die CASTOR-Behälter genehmigt."
"Die genehmigten Mengen an Schwermetall bzw. Stellplätze richten sich nach der im Jahr 2002 mit dem Atomausstieg festgelegten Laufzeit der Kraftwerke von maximal 32 Jahren."

Nach Einschätzung des BfS kann die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke zu Lagerungsengpässen in den Standort-Zwischenlagern führen: "Die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke kann dazu führen, dass die anfallenden hochradioaktiven Abfälle die genehmigten Mengen der Zwischenlager überschreiten."

Das BfS führt dazu näher aus: "Nach derzeitiger Genehmigungslage sind an den Kernkraftwerkstandorten Biblis, Brokdorf, Gundremmingen, Isar, Krümmel und Neckarwestheim ohne weitere Maßnahmen (z.B. verdichtete Aufstellung der Behälter) Engpässe zu erwarten."

"An den Standorten Brunsbüttel, Grafenrheinfeld, Grohnde, Lingen, Philippsburg und Unterweser würden die genehmigten Mengen", nach derzeitiger Prognose des BfS, "voraussichtlich ausreichen. Werden Strommengen von älteren auf jüngere Meiler übertragen, führt das dazu, dass an manchen Standorten der Platzbedarf noch größer ist, an anderen aber niedriger als prognostiziert."

=> Ende 2010 waren im Standort-Zwischenlager Grohnde nach den Angaben des BfS 13 Atommüll-Behälter des Typs CASTOR V/19 mit abgebrannten Brennelementen aus dem AKW Grohnde eingelagert.

Nach Auffassung des BfS können die Lagerengpässe in den Standort-Zwischenlagern folgende Auswirkungen haben: "Konsequenzen - Die Kraftwerksbetreiber haben bei Engpässen die Möglichkeit, einen Antrag auf Erhöhung der Aufbewahrungskapazität zu stellen. Dies könnte in einigen Jahren nötig werden. In der Genehmigung eines Zwischenlagers ist unter anderem festgelegt, wie viele Behälter aufbewahrt werden können, welche Inventare die Behälter enthalten und in welchem Abstand sie zueinander aufgestellt werden müssen. Der für die Lagerung notwendige Abstand der Behälter leitet sich davon ab, wie viel Wärme sie absondern. Durch Abklingen kann sich die Wärmeabsonderung reduzieren, so dass die Behälter dichter zueinander aufgestellt werden könnten.
Grundsätzlich möglich wäre", laut Aussage des BfS, "auch die bauliche Erweiterung eines Zwischenlagers oder der Transport in Zwischenlager, die zu diesem Zeitpunkt noch über Einlagerungskapazität verfügen." "Alle Varianten bedürften der Genehmigung nach vorheriger teils aufwändiger Prüfung." 

"Wie viel zusätzlicher Abfall tatsächlich anfallen wird, kann nicht genau prognostiziert werden." Vom BfS wird dazu erklärt: "Schon heute sind die Kraftwerksbetreiber in der Lage, aus einem Brennelement wesentlich mehr Strom zu gewinnen als früher. Die Ausnutzung des Brennstoffs wird in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich noch steigen."

Zu den in Betrieb befindlichen norddeutschen Standort-Zwischenlagern (SZL) für abgebrannte Brennelemente informiert das BfS:

- SZL Brokdorf: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 28.11.2003 / Baubeginn: 05.04.2004 / Inbetriebnahme: 05.03.2007 / Masse Schwermetall: 1000 Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 100 (13) / Geplante Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 14 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern bei Laufzeitende (maximal): 106 / Durch die Laufzeit-Verlängerung (bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze (cirka): 2030
- SZL Brunsbüttel: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 28.11.2003 / Baubeginn: 07.10.2003 / Inbetriebnahme: 05.02.2006 / Masse Schwermetall: 450 Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 80 (6) / Geplante Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 8 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern bei Laufzeitende (maximal): 32 / Durch die Laufzeit-Verlängerung (bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze (cirka): Kapazitätsgrenze wird nicht erreicht
- SZL Grohnde: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 20.12.2002 / Baubeginn: 10.11.2003 / Inbetriebnahme: 27.04.2006 / Masse Schwermetall: 1000 Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 100 (13) / Geplante Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 14 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern bei Laufzeitende (maximal): 102 / Durch die Laufzeit-Verlängerung (bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze (cirka): Kapazität etwa ausreichend
- SZL Krümmel: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 19.12.2003 / Baubeginn: 23.04.2004 / Inbetriebnahme: 14.11.2006 / Masse Schwermetall: 775 Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 80 (19) / Geplante Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 14 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern bei Laufzeitende (maximal): 94 / Durch die Laufzeit-Verlängerung (bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze (cirka): 2027
- SZL Lingen: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 06.11.2002 / Baubeginn: 18.10.2000 / Inbetriebnahme: 10.12.2002 / Masse Schwermetall: 1250 Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 125 (32) / Geplante Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 14 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern bei Laufzeitende (maximal): 119 / Durch die Laufzeit-Verlängerung (bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze (cirka): Kapazitätsgrenze wird nicht erreicht
- SZL Unterweser: Erteilung 1. Genehmigung nach § 6 AtG: 22.09.2003 / Baubeginn: 19.01.2004 / Inbetriebnahme: 18.06.2007 / Masse Schwermetall: 800 Tonnen / Stellplätze gesamt (Ende 2010 belegt): 80 (7) / Geplante Laufzeit-Verlängerung des KKWs: 8 Jahre / Voraussichtliche Menge an Behältern bei Laufzeitende (maximal): 59 / Durch die Laufzeit-Verlängerung (bei Annahme von Volllast-Jahren) voraussichtliches Erreichen der Kapazitätsgrenze (cirka): Kapazitätsgrenze wird nicht erreicht

"Die voraussichtliche Menge an Behältern bei Laufzeitende wurde", nach Angaben des BfS, "anhand der zu erwartenden Anzahl abgebrannter Brennelemente und der Kapazitäten der Behälter Castor V/19 (19 Brennelemente) für Druckwasserreaktoren bzw. Castor V/52 (52 Brennelemente) für Siedewasserreaktoren errechnet."
"Volllast-Jahr: Kraftwerksbetrieb mit 100 % Leistung über ein Jahr - Bei Volllast-Jahren wird die erzeugte Strommenge in Jahre umgerechnet - unter der Annahme, dass das Atomkraftwerk in dieser Zeitspanne unter voller Leistung läuft", wird vom BfS erläutert. "Volllast-Jahre sind damit eine fiktive Größe, da ein Atomkraftwerk wegen Betriebsunterbrechungen - etwa bei Revisionen oder Störfällen - nie ein ganzes Jahr durchläuft und zeitweise mit geringerer Leistung betrieben wird." 
"Erreichen der Kapazitätsgrenze bedeutet", nach Aussage des BfS", dass die Summe der Brennelemente (neben den im Standort-Zwischenlager befindlichen abgebrannten Brennelementen sind das auch die Brennelemente aus der aktuellen Nutzung im Reaktor sowie aus dem Kühlbecken, welche nach Gebrauch und Abklingzeit ebenfalls im Standort-Zwischenlager in Behältern aufbewahrt werden müssen) so groß ist, dass diese eben noch ohne weitere Maßnahmen (zum Beispiel einer Erweiterung des Zwischenlagers) in das jeweilige Standort-Zwischenlager aufgenommen werden können."

Ende 2010
Derzeit 13 Castor-Behälter im Standort-Zwischenlager Grohnde eingelagert

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt in der Veröffentlichung "Anlagen des Brennstoffkreislaufs in Deutschland" vom Dezember 2010 zu dem Standort-Zwischenlager Grohnde bekannt: "Ende 2010 befanden sich 13 Behälter im Zwischenlager."

Ende 2007
Derzeit sechs Atommüll-Behälter im Standort-Zwischenlager Grohnde eingelagert

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt in der Veröffentlichung "Anlagen des Brennstoffkreislaufs in Deutschland" vom Juni 2008 zu dem Standort-Zwischenlager Grohnde bekannt: "Ende 2007 befanden sich 6 Behälter im Zwischenlager."

Ende 2006
6. Atommüll-Behälter im Standort-Zwischenlager Grohnde eingelagert

Das Niedersächsische Umweltministerium in Hannover berichtet auf dessen Website mit Stand von Ende 2006: "Betreiberin des Standort-Zwischenlagers in Grohnde ist die E.ON Kernkraft GmbH (EKK). Laut Genehmigungsbescheid vom 20. Dezember 2002 darf die Aufbewahrung der Kernbrennstoffe auf maximal 100 Stellplätzen erfolgen." ...
"Nach einer Bauzeit von 28 Monaten erfolgte die erste Einlagerung eines mit 19 Brennelementen beladenen CASTOR V/19-Behälters und damit die Inbetriebnahme des Zwischenlagers Grohnde am 27.04.06. 2006 wurden noch 5 weitere Behälter beladen, so dass aktuell 6 beladene CASTOR V/19- Behälter im Zwischenlager aufbewahrt werden."

31. August 2006
Im Standort-Zwischenlager Grohnde ist bislang ein Atommüll-Behälter eingelagert worden

Zu einer Kleinen Anfrage der PDS/DIE LINKE im Bundestag zu den Standort-Zwischenlagern wurde in der Drucksache 16/2876 vom 06.10.06 von der Bundsregierung mitgeteilt:
Am 31.08.06 befanden sich im Standort-Zwischenlager Grohnde in Atommüll-Behältern (Typ: CASTOR/V19) 19 abgebrannte Brennelemente
.
Dies entspricht einer Anzahl von einem Castor-Behälter.

27. April 2006
Erster Castor im Standort-Zwischenlager am AKW Grohnde eingelagert

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt in seiner Pressemitteilung Nr. 42/2006 vom 27.04.06 bekannt: Am Standort des AKW Grohnde ist heute (27.04.06) das zweite niedersächsische Standort-Zwischenlager nach 28 Monaten Bauzeit mit der Einlagerung eines Castors vom Typ V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen in Betrieb genommen worden. Zuvor waren an dem Atommüll-Behälter "alle vorgeschriebenen Messungen in Bezug auf Dichtheit, Kontaminationsfreiheit und Strahlungsüberwachung vorgenommen" worden.
Im September dieses Jahres ist laut dem Umweltministerium in Hannover eine "weitere Beladekampagne für das Zwischenlager geplant".
"Nach einer Errichtungszeit von gut 28 Monaten wurde heute (Donnerstag) am Standort des Kernkraftwerkes Grohnde das zweite niedersächsische Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente in Betrieb genommen. Der erste Behälter des Typs CASTOR®V/19 wurde eingelagert, nachdem alle vorgeschriebenen Messungen in Bezug auf Dichtheit, Kontaminationsfreiheit und Strahlungsüberwachung vorgenommen worden sind. Die gesamte Beladung wurde von unabhängigen Gutachtern sowie in Teilen auch vom Niedersächsischen Umweltministerium begleitet. Im September ist eine weitere Beladekampagne für das Zwischenlager geplant."
"Das Zwischenlager am Standort des Kernkraftwerks Grohnde wurde am 20.12.2002 vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt und ist für maximal 100 Behälterstellplätze ausgelegt. Die Genehmigung wurde auf 40 Jahre, beginnend mit der ersten Einlagerung, befristet."

In einer Pressemitteilung vom 27.04.06 wird von E.ON Kernkraft die Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers Grohnde am 27.04.06 mit der Einlagerung des ersten Castors vom Typ V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen bestätigt. Demnach wurde der Behälter "in der letzten Woche unter Aufsicht verschiedener Gutachter und der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde beladen".
Noch in diesem Jahr sollen laut E.ON Kernkraft weitere Atommüll-Behälter im Standort-Zwischenlager Grohnde abgestellt werden.
"Am Standort des Gemeinschaftskernkraftwerks Grohnde ist heute das Zwischenlager mit der Einstellung des ersten Castor V/19 mit 19 abgebrannten Brennelementen in Betrieb genommen worden. Der Behälter wurde in der letzten Woche unter Aufsicht verschiedener Gutachter und der zuständigen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde beladen. Weitere Behälter sollen in diesem Jahr folgen."
In dieser Pressemitteilung wird von E.ON Kernkraft ein Rückblick auf die 'Entstehungsgeschichte' dieses Zwischenlagers gegeben: Im Dezember 2002 wurde vom Bundesamt für Strahlenschutz die atomrechtliche Genehmigung erteilt, maximal 100 Atommüll-Behälter für "höchstens 40 Jahre" einzulagern. Im Oktober 2003 folgte demnach die baurechtliche Genehmigung, mit den Bauarbeiten für die Atommüll-Lagerhalle wurde "umgehend begonnen". Die sogenannte "Kalterprobung", also die Einlagerung eines Leerbehälters "mit allen notwendigen Schritten" erfolgte im März 2006.
Gegenüber der Öffentlichkeit erklärt E.ON Kernkraft, daß das "Einlagern von Brennelementbehältern in Lagergebäuden keine Premiere in Deutschland ist". - Denn: Im "zentralen Zwischenlager in Gorleben" werden "abgebrannte Brennelemente seit 1995 verwahrt", am AKW Lingen ist das Zwischenlager seit 2002 in Betrieb - dort stehen nach Angabe von E.ON Kernkraft "inzwischen 21 Behälter". Das Zwischenlager in Brunsbüttel wurde am ersten Februarwochenende 2006 in Betrieb genommen und Ende Februar dieses Jahres wurde im Zwischenlager Grafenrheinfeld ebenfalls erstmals ein Atommüll-Behälter eingelagert.

Nach der vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 20.12.02 ausgesprochenen atomrechtlichen Genehmigung 'Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente in Zwischenlagern' dürfen in der Atommüll-Lagerhalle auf dem AKW-Gelände von Grohnde bis zu 100 CASTOR V/19-Behälter mit je 19 abgebrannten Brennelementen abgestellt werden. Insgesamt dürfen dort bis zu 1000 Tonnen Atommüll für (erstmal?) maximal 40 Jahre lagern. - Ursprünglich hatte der Betreiber E.ON Kernkraft die Einlagerung von 1200 Tonnen Atommüll beantragt.
Gegen das Zwischenlager Grohnde wurden über 9000 Einwendungen erhoben.

20. Dezember 2002
Standort-Zwischenlager am AKW Grohnde genehmigt

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 20.12.2002 am AKW Grohnde ein Standort-Zwischenlager genehmigt. Gemäß der erteilten Genehmigung dürfen in der Lagerhalle auf dem AKW-Gelände bis zu 100 Castor-Behälter mit zusammen maximal 1000 Tonnen Atommüll ('Schwermetall’) lagern.

Die erteilte Genehmigung gestattet nach BfS-Angaben auch Reparaturarbeiten im Kraftwerksgebäude von Grohnde. Dort können bei den verschlossenen Behältern Dichtungen ausgetauscht werden. Zudem darf beim Versagen einer Dichtung auch ein weiterer zusätzlicher Deckel aufgeschweißt werden.

Das Standort-Zwischenlager in Grohnde soll nach seiner Fertigstellung "Transporte aus dem AKW Grohnde in die Wiederaufarbeitung überflüssig" machen. - Bereits am 17.11.2002 Jahres hatte das BfS am AKW Lingen (Emsland) ein erstes Standort-Zwischenlager genehmigt. Der erste Castor vom Typ CASTOR V/19 wurde schon am 10.12.2002 dort "zwischengelagert".

20. Dezember 1999
E.ON Kernkraft beantragt Standort-Zwischenlager am AKW
Grohnde

Nach Aussage des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) vom 07.06.01 hatten E.ON Kernkraft, Gemeinschaftskernkraftwerk Grohnde GmbH und Gemeinschaftskraftwerk Weser GmbH am 20.12.1999 ein Standort-Zwischenlager am AKW Grohnde atomrechtlich beantragt.
Der (ursprüngliche) Antrag umfaßte die "vorübergehende Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente aus dem Atomkraftwerk Grohnde, die Aufbewahrung sonstiger radioaktiver Stoffe in Form innenkontaminierter unbeladener Lagerbehälter sowie der Umgang mit sonstigen radioaktiven Stoffen, die für die Aufbewahrung notwendig sind bzw. dabei anfallenmit bis zu 1200 Tonnen Atommüll ("Schwermetall") in bis zu 100 Transport- und Lagerbehältern der Bauarten CASTOR V/19, TN 24 und NAC-GRM.
"Die Lagerzeit soll 40 Jahre je Behälter nicht überschreiten", wurde vom BfS versichtert.
Vom 27.02. bis 26.04.01 lagen die Antragsunterlagen öffentlich aus. Nach Darstellung des BfS gab es "insgesamt 9633 Einwenderinnen und Einwender mit 36 unterschiedlichen Einwendungen“. Der Erörterungstermin fand in Hameln ab dem 07.06.01 mit dem Verhandlungsleiter Dr. Bruno Thomauske (für das BfS) statt.

 

 


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