TATblatt    

>>siehe auch: TATblatt-WiderstandsChronologie, Einträge vom 22. Februar 2001 ff

Opernball-Donnerstagsdemo
Bericht der Rechtshilfe

 

Presseaussendung der Rechtshilfe zur Demonstration vom 23.2.2001

Die von der Polizei gemeldete Anzahl von 42 Festgenommenen stimmt in etwa mit unserem Wissensstand überein. Bis 23.2., 17 Uhr wurden erst 5 Personen aus der polizeilichen Haft entlassen. [Am Abend des 24.2. befanden sich nur mehr 5 DemonstrantInnen in Haft: 3 in U- und 2 in Schubhaft; aktuelle Infos siehe TATblatt-WiderstandsChronologie] An strafrechtlichen Vorwürfen wurden bisher bekannt: Landfriedensbruch, schwere Körperverletzung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt, allerdings wurden bisher diese Vorwürfe pauschal erhoben und nicht gegen bestimmte Personen gerichtet. Dass der Polizei bis zur heutigen (22.2.) Pressekonferenz um 11.30 "keine Verletzungen an DemonstrantInnen" bekannt geworden sind, ist nicht möglich. Bereits nach dem ersten Prügeleinsatz am Schwarzenbergplatz gab es mehrere Verletzte mit u.a. blutenden Kopfwunden, mehrere Verletzte wurden mit der Rettung in Krankenhäuser gebracht.

Auch an der Ecke Operngasse/Nibelungengasse, an der Sezession und mehreren weiteren Örtlichkeiten wurden DemonstrantInnen - und PassantInnen - von Polizisten verletzt. Die Demonstration vom 22.2. war eine friedliche und lustige Demonstration bis zu dem Zeitpunkt, als die Polizei an der ersten Sperre am Schwarzenbergplatz ganz massiv auf die DemonstrantInnen einprügelte. Bei allen Prügeleinsätzen fiel auf, dass vor allem bereits am Boden Liegende und Leute, die sich um Verletzte kümmerten, Opfer der Prügeleien wurden. Sowohl im UKH Meidling als auch im AKH wurden reihenweise Verletzte behandelt, mindestens zwei von ihnen wurden stationär aufgenommen.

Am Freitag, 23.2., um fünf Uhr früh drangen mindestens 250 (!) Polizisten unter dem Vorwand einer Hausdurchsuchung in das Ernst-Kirchweger-Haus ein. Beteiligt waren daran mehrere "vermummte Demonstranten" - polizeiliche Provokateure auf der Demonstration, immer noch in derselben Verkleidung. In einem der Büros im EKH wurde offensichtlich ein "Beweisfoto" konstruiert, am Schreibtisch wurden nach der Hausdurchsuchung Unterlagen kombiniert mit einer "Hassmaske" (die nicht aus dem Büro stammt) drapiert vorgefunden. Mehrere Menschen wurden bei dieser Hausdurchsuchung von Polizisten verletzt, zwei davon schwer.

Freilassung aller Gefangenen! Einstellung aller Verfahren!

>>siehe auch: TATblatt-WiderstandsChronologie, Einträge vom 22. Februar 2001 ff

aus TATblatt Nr. +161 vom 1. März 2001:
  Ergänzendendes:


Opernball-Donnerstagsdemo 2001

Demobericht aus der TATblatt-WiderstandsChronologie
Protokolle einer Amtshandlung AugenzeugInnen und Betroffene berichten
§274 Landfriedensbruch Das Strafgesetz als Handlungsanleitung für die Polizei
Jetzt auch in Wien: Zero Tolerance
Restauration Rot-Schwarz in Aktion
Aussendung der Rechtshilfe zur Opernball-Donnerstagsdemo vom 22.2.
Aktuelles von Gefangenen und Verfahren

Polizei stürmt EKH

Anklopfen nach WEGA-Art Bericht aus dem EKH
Offener Brief aus dem EKH An SW-General Schnabl
Stellungnahme Hausdurchsuchung in TATblatt-Redaktion

 




Anmerkungen zur Opernballdemo
LeserInnen-Kommentar (aus TATblatt Nr. +162)


Protestnote

von Eltern, Angehörigen und FreundInnen der bei der Opernball-Donnerstagsdemo vom 22. Februar Festgenommenen

 

>> TATblatt-Inhaltsverzeichnis
>> WiderstandsChronologie (Wien)

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