Chronik: AKW Krümmel
Zeitraum: 2002 bis 2006

Kurzübersicht
Standort 21502 Geesthacht/Krümmel
Betreiber Kernkraftwerk Krümmel GmbH
  (Gesellschafter:
50% Vattenfall Europe, 50% E.ON Kernkraft)
Inbetriebnahme 28. September 1983
Reaktortyp Siedewasserreaktor (SWR)
AKW-Leistung 3690 MW therm / 1316 MW el brutto / 1260 MW el netto
Erhöhung der Leistung auf über 1400 MW el im September 2006 abgeschlossen
Anzahl der Brennelemente im Reaktor 840
Brennelemente-Einsatz Uran-Brennelemente (BE) mit bis zu 3,5 Gew-% Uran-235 Anreicherung.
Ein Einsatz von bis zu 212 Mischoxid-Brennelementen (MOX-BE) wurde am 09.01.2002
 beantragt
Einsatzbereich Grundlastkraftwerk

 

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(Letzte Aktualisierung: 05.02.2008)

 AKW Krümmel 
 Zeitraum: 2002 bis 2006    
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24. November 2006
Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlager Krümmel - Erste sechs Castor-Behälter eingelagert

Das Standort-Zwischenlager am AKW Krümmel bei Geesthacht ist am 24.11.06 in Betrieb genommen worden. Dabei wurden wurden sechs Atommüll-Behälter mit jeweils 52 abgebrannten Brennelementen aus dem auf dem Werksgelände befindlichen Interimslager in das neue Zwischenlager eingelagert. Dies wird von Vattenfall Europe in einer Pressemitteilung vom 24.11.06 bekannt gegeben.
"Mit der Einlagerung von sechs Castor-Behältern ist das Zwischenlager auf dem Gelände des Kernkraftwerks Krümmel in Betrieb genommen worden. Die mit jeweils 52 abgebrannten Brennelementen gefüllten Behälter wurden aus dem direkt angrenzenden Interimslager in das neue Zwischenlager transportiert."

Das neue Atommüll-Zwischenlager soll laut Vattenfall auch gegen Einwirkungen von außen sicher sein

Laut Vattenfall Europe war das "atomare Zwischenlager" am AKW Krümmel im "Juli dieses Jahres" 2006 nach "rund zweijähriger Bauzeit für rund 34 Millionen Euro fertiggestellt" worden. Der Leiter des AKW Krümmel, Hans-Dieter Lucht, äußerte sich zufrieden mit den Worten: "Nach unseren abschließenden Prüfungen und der Zustimmung der Behörde haben wir die Einlagerung der ersten Behälter nun erfolgreich abgeschlossen."
Die neue Atommüll-Lagerhalle ist 88 Meter lang, 27 Meter breit und 23 Meter hoch. Durch die "massive Bauweise mit 1,20 Meter dicken Stahlbetonwänden und einem 1,30 Meter starken Dach" ist das Gebäude nach Ansicht von Vattenfall Europe "gegen Ereignisse wie Erdbeben, Brand und sogar den Aufprall eines großen Verkehrsflugzeugs geschützt".
Vattenfall Europe in der Pressemitteilung weiter: Für eine (bisher) "genehmigte Betriebsdauer von 40 Jahren können insgesamt 80 Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen aus dem Betrieb des Kernkraftwerks Krümmel darin aufbewahrt werden".
"Im Juli dieses Jahres war das atomare Zwischenlager nach rund zweijähriger Bauzeit für rund 34 Millionen Euro fertiggestellt worden. „Nach unseren abschließenden Prüfungen und der Zustimmung der Behörde haben wir die Einlagerung der ersten Behälter nun erfolgreich abgeschlossen“, sagte Kraftwerksleiter Hans-Dieter Lucht. Die Lagerhalle ist 88 Meter lang, 27 Meter breit und 23 Meter hoch. Durch die massive Bauweise mit 1,20 Meter dicken Stahlbetonwänden und einem 1,30 Meter starken Dach ist das Gebäude gegen Ereignisse wie Erdbeben, Brand und sogar den Aufprall eines großen Verkehrsflugzeugs geschützt. Für eine genehmigte Betriebsdauer von 40 Jahren können insgesamt 80 Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen aus dem Betrieb des Kernkraftwerks Krümmel darin aufbewahrt werden."

Von Vattenfall Europe wird gegenüber der Öffentlichkeit die Errichtung des "Zwischenlagers" in Krümmel mit der "Änderung des Atomgesetzes" gerechtfertigt: "Seit dem 1. Juli 2005 ist der Transport abgebrannter Brennelemente in die Wiederaufarbeitungsanlagen in England und Frankreich untersagt. Deshalb werden an allen deutschen Kernkraftwerken Zwischenlager errichtet."
"Der Bau des Zwischenlagers war durch eine Änderung des Atomgesetzes notwendig geworden: Seit dem 1. Juli 2005 ist der Transport abgebrannter Brennelemente in die Wiederaufarbeitungsanlagen in England und Frankreich untersagt. Deshalb werden an allen deutschen Kernkraftwerken Zwischenlager errichtet."

Das Interimslager am AKW Krümmel soll aufgelöst werden

Das sogenannte Interimslager am AKW Krümmel wurde laut Vattenfall Europe "im Jahr 2004" in Betrieb genommen, darin wurden bis zur Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers insgesamt sechs Atommüll-Behälter mit abgebrannten Brennelementen "aufbewahrt". Dieses jetzt leere Interimslager soll nun "aufgelöst" werden. 
"Bis zur Fertigstellung des Zwischenlagers Krümmel waren die Castor-Behälter im Interimslager aufbewahrt worden. Das Interimslager in Krümmel wurde im Jahr 2004 in Betrieb genommen. Nach der Umlagerung der Behälter ins Zwischenlager wird es aufgelöst."

Dr. Bruno Thomauske, Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH (VENE), fordert Gorleben als Standort für ein Atommüll-Endlager!

=> Bevor Dr. Bruno Thomauske Geschäftsführer bei Vattenfall wurde, war er als "Leiter der Projektgruppe beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter, in deren Hand die Genehmigung geplanter Atommüll-Zwischenlager an den AKW-Standorten liegt" beschäftigt. Thomauske genehmigte bei seiner Tätigkeit beim BfS "sieben Atommüll-Zwischenlager". - "Ein ganz normaler Wechsel", so wurde dies vom BfS-Sprecher Volker Schäfer seinerzeit kommentiert. ...  (taz vom 30.09.03)

In der Pressemitteilung von Vattenfall Europe betont Dr. Bruno Thomauske die Dringlichkeit eines Endlagers für Atommüll in Gorleben mit den Worten: "Wir brauchen bis zum Jahr 2030 ein betriebsbereites Endlager, damit die Zwischenlager vor Ablauf ihrer Betriebsgenehmigungen geräumt werden können". "Erreicht werden könne dies nur, wenn die Bundesregierung die Standorterkundung und -bewertung zügig vorantreibe. Es gibt auch nach Feststellung der Bundesregierung keine Gründe, die gegen die Eignung des Salzstockes Gorleben als Endlager sprechen. Mit Genehmigungs- und Vorbereitungsphasen könnte er etwa 2022 als Endlager zur Verfügung stehen. Eine neue Standortsuche würde die Lösung der Endlagerfrage hingegen um mindestens weitere 30 Jahre hinauszögern und damit auf zukünftige Generationen verschieben".
"Während die Zwischenlagerung am Kernkraftwerk Krümmel damit gesichert ist, gibt es über ein deutsches Endlager für hochradioaktive Abfälle noch keine Entscheidung. Die Erkundung des Salzstockes Gorleben ist derzeit auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. „Wir brauchen bis zum Jahr 2030 ein betriebsbereites Endlager, damit die Zwischenlager vor Ablauf ihrer Betriebsgenehmigungen geräumt werden können“, betonte Dr. Bruno Thomauske, Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH (VENE). Erreicht werden könne dies nur, wenn die Bundesregierung die Standorterkundung und -bewertung zügig vorantreibe. „Es gibt auch nach Feststellung der Bundesregierung keine Gründe, die gegen die Eignung des Salzstockes Gorleben als Endlager sprechen. Mit Genehmigungs- und Vorbereitungsphasen könnte er etwa 2022 als Endlager zur Verfügung stehen. Eine neue Standortsuche würde die Lösung der Endlagerfrage hingegen um mindestens weitere 30 Jahre hinauszögern und damit auf zukünftige Generationen verschieben“, so Thomauske."

Eine Endlagerung des Atommülls wird dagegen in Krümmel befürchtet

Nach einer Meldung auf ndr.de vom 24.11.06 wird jedoch von der Bevölkerung rund um Krümmel eine "Endlagerung in Krümmel" befürchtet. "Umweltpolitiker verschiedener Parteien" in Schleswig-Holstein kritisierten demnach, daß "nach Brunsbüttel nun auch Krümmel die Verantwortung für Atommüll an kommende Generationen weitergebe". "Ein Zwischenlager sei pragmatisch, dürfe aber keine endgültige Lösung sein, hieß es übereinstimmend bei den Landtagsfraktionen in Kiel".
"Anwohner befürchten Endlagerung in Krümmel - Offen ist nach wie vor, ob aus dem Zwischenlager ein Endlager wird, wie es die Bevölkerung rund um Krümmel fürchtet. Im Juli mahnte die Landesregierung den Bund an, ein Bundesendlager zu schaffen. Umweltpolitiker verschiedener Parteien kritisierten, dass nach Brunsbüttel nun auch Krümmel die Verantwortung für Atommüll an kommende Generationen weitergebe. Ein Zwischenlager sei pragmatisch, dürfe aber keine endgültige Lösung sein, hieß es übereinstimmend bei den Landtagsfraktionen in Kiel."

08. September 2006
AKW Krümmel ist nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Die Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) gibt in einer Pressemitteilung vom 08.09.06 bekannt, daß das Sozialministerium in Kiel als "zuständige Reaktorsicherheitsbehörde" gestern (07.09.06) die "Zustimmung zum Wiederanfahren" des AKW Krümmel bei Geesthacht erteilt hat. Nach der Beendigung der Revisionsarbeiten und dem Abschluß des Brennelementwechsels darf das AKW Krümmel "den Leistungsbetrieb wieder aufnehmen".
Laut der Landesregierung Schleswig-Holstein war das AKW Krümmel "am 5. August zur Durchführung der planmäßigen Jahresrevision und des Brennelementwechsels vom Netz gegangen". Während des Brennelementwechsels sind 128 abgebrannte der insgesamt 840 im Reaktorkern befindlichen Brennelemente gegen neue ausgetauscht worden. "Wie im Vorjahr sind darüber hinaus umfangreiche wiederkehrende Prüfungen, zerstörungsfreie und zerstörende Sonderprüfungen, Instandhaltungsarbeiten, Sanierungen an Rohrleitungen und Änderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage und ihres Betriebes durchgeführt worden".
"Im zeitlichen Mittelpunkt der Revision stand" nach Aussage der schleswig-holsteinischen Landesregierung "der diesjährige Abschluss der Umbauarbeiten an der Turbine, die im vergangenen Jahr begonnen wurden. Durch die Erneuerung wird der Wirkungsgrad der Turbinenanlage und damit die Leistung des Kernkraftwerks um circa 75 Megawatt erhöht werden."

Vattenfall Europe: "Kernkraftwerk Krümmel mit mehr Leistung wieder am Netz"

In einer Pressemitteilung vom 08.09.06 wird von Vattenfall Europe das Wiederanfahren des Atommeilers in Krümmel mitgeteilt: "Das Kernkraftwerk Krümmel ist nach Abschluss der Revisionsarbeiten wieder angefahren worden und am Freitag [08.09.06] ans Netz gegangen."
Nach Darstellung von Vattenfall Europe wurden "während des diesjährigen Anlagenstillstands 120 der insgesamt 840 Brennelemente getauscht". - Die zuständige Reaktorsicherheitsbehörde, das Sozialministerium in Kiel, gab in ihrer Pressemitteilung die Anzahl der ausgewechselten Brennelemente dagegen mit "128" an (s.o.).
Frage: Hat Vattenfall oder die Landesregierung Schleswig-Holstein der Öffentlichkeit eine falsche Information über die Anzahl der ausgetautschen Brennelemente mitgeteilt?
"Größtes Projekt während des Anlagenstillstandes war der im vergangenen Jahr begonnene Austausch der Turbinenanlage", so Vattenfall Europe in der Pressemitteilung weiter. "In diesem Jahr wurde die letzte der drei Niederdruckturbinen gegen eine neue getauscht. Durch die Erneuerung der Turbinenanlage wurde der Wirkungsgrad deutlich verbessert. Bei unveränderter Reaktorleistung wird die elektrische Leistung des Kraftwerks um 75.000 kW erhöht, das ist eine Steigerung von insgesamt rund fünf Prozent. Die Gesamtkraftwerksleistung wird dann über 1.400 Megawatt (entspricht 1,4 Millionen Kilowatt) liegen."

Umbau des AKW Krümmel zum "größten deutschen Siedewasser-Reaktor" ist abgeschlossen

Auf VERIVOX wird am 08.09.06 über die vollzogene Erweiterung des AKW Krümmel "zum größten Siedewasserreaktor Deutschlands" berichtet:
"Wie ein Sprecher des Energiekonzerns Vattenfall am Donnerstag berichtete, wurden während der Revisionen 2005/2006 moderne Turbinen eingebaut, die das Kraftwerk mit mehr als 1400 Megawatt Leistung zum größten Siedewasserreaktor Deutschlands machen. 'Allein die durch die neuen Turbinen vorhandene zusätzliche Leistung von 75 Megawatt reicht aus, um den vierfachen Jahresbedarf der Stadt Geesthacht mit ihren 30 000 Einwohnern zu decken', erklärte Kraftwerksleiter Hans-Dieter Lucht. Die gesteigerte Leistung sei ausschließlich auf optimierte Bauteile zurückzuführen. Die neu eingebauten Turbinen verfügen über optimierte Schaufelräder, die den heißen Dampf aus dem Reaktor besser ausnutzen als die alten."
"Bei beiden Revisionen [2005/2006] investierte Vattenfall 90 Millionen Euro in Krümmel. Allein in den vergangenen vier Wochen wurden neben der Montage der letzten Turbine 1900 Arbeitsaufträge mit 4500 einzelnen Posten abgearbeitet. Dazu benötigte der Energieversorger als Ergänzung zu den 320 eigenen Vattenfall-Mitarbeitern auch bis zu 1300 externe Fachleute und Gutachter in der Anlage. Am Mittwoch [06.09.06] erteilte die Kieler Atomaufsicht der Kraftwerksleitung nach dem Abschluss der Arbeiten und deren Überprüfung die Anfahrgenehmigung für den Reaktor."
"Rechnerisch hat [das AKW Krümmel] nach dem Atomkonsens zwischen der Bundesregierung und den Kraftwerksbetreibern noch eine Restlaufzeit bis 2015."

Die Lübecker Nachrichten berichten am 08.09.06 über die "abgeschlossene Modernisierung" im AKW Krümmel
"Der durch die diese Woche abgeschlossene Modernisierung größte deutsche Siedewasserreaktor im Kernkraftwerk Krümmel geht heute wieder ans Netz. Künftig hat die Siedewasseranlage eine Leistung von mehr als 1400 Megawatt (MW). Das sind 75 MW mehr als bisher. „Allein die zusätzliche Leistung reicht aus, um den vierfachen Jahresbedarf der Stadt Geesthacht mit ihren 30 000 Einwohnern zu decken“, sagt Kraftwerksleiter Hans-Dieter Lucht". 
Die Lübecker Nachrichten weiter: "Das Plus im Leistungsbereich ist ausschließlich auf optimierte Turbinen zurück zu führen. Sie verfügen über neue Schaufelräder, die den heißen Dampf aus dem Reaktor besser ausnutzen als die vorherigen Turbinen, die seit der Inbetriebnahme im September 1983 genutzt wurden. Die Drehbewegung der Turbinen wird über eine Welle auf einen Generator übertragen, der die Bewegung in elektrischen Strom umwandelt. Der Dampf wird im Reaktor durch die Kernreaktion des Urans aus Wasser erzeugt. Bis zu 1500 Mal pro Minute drehen sich bei Volllast die bis zu 240 Tonnen schweren High-Tech-Turbinen. Der Dampf, der sie von heute an wieder antreibt, ist 280 Grad heiß und strömt mit 70 Bar in die Hochdruckturbine und dann mit zehn Bar weiter durch die drei nachgeschalteten Niederdruckturbinen. „Die Form der Leitschaufeln wurde in den vergangenen 30 Jahren weiter entwickelt, so dass wir nur durch die neuen Modelle eine Wirkungsgraderhöhung bekommen“, berichtet Wolfgang Günl, der für die Turbinentechnik in Krümmel verantwortlich ist."
"Gestern wurde der Kraftwerksleitung von der Kieler Atomaufsicht nach dem Abschluss der Arbeiten und deren Überprüfung die Anfahrgenehmigung für den Reaktor erteilt. „Wir freuen uns, wieder ans Netz gehen zu können“, so Lucht. Dreieinhalb Tage wird es dauern, ehe das Kraftwerk nach der Revision und dem Anfahren wieder Volllast leistet."

Nach Angaben von Vattenfall Europe wurde für die "Modernisierung" des AKW Krümmel zwecks Steigerung der elektrischen Leistung die Turbinenanlage ausgetauscht. Bei einem Siedewasser-Reaktor, wie im AKW Krümmel, strömt während des Betriebes des Atomkraftwerkes radioaktiver Dampf aus dem Reaktor durch die Turbinenanlage. Dadurch werden insbesondere deren Schaufelräder radioaktiv kontaminiert.
Frage: Wo ist die ausgebaute alte, radioaktiv kontaminierte Turbinenanlage geblieben? Wie soll diese 'entsorgt' werden? - Darüber werden von Vattenfall Europe und der zuständigen Reaktorsicherheitsbehörde in Kiel allerdings keine Angaben gemacht...

05. August 2006
AKW Krümmel zur Jahresrevision und zum Brennelementwechsel abgeschaltet

Nach einer Pressemitteilung von Vattenfall Europe vom 04.08.06 wird das AKW Krümmel "am Wochenende zur routinemäßigen jährlichen Revision abgeschaltet". Während der Jahresrevision werden in den kommenden Wochen "128 der insgesamt 840 Brennelemente getauscht", "Systemkomponenten überprüft und gewartet und das letzte Teil der neuen Turbinenanlage eingebaut". Dabei finden auch "Untersuchung der Kerneinbauten am Reaktordruckbehälter" und "Überprüfung von Rohrleitungen, Pumpen und Armaturen" statt.
Größtes Projekt während der diesjährigen Revision ist der "im vergangenen Jahr begonnene Austausch der Turbinenanlage", so Vattenfall Europe weiter. "In diesem Jahr wird die letzte der drei Niederdruckturbinen gegen eine neue getauscht. Durch die Erneuerung der Turbinenanlage wird der Wirkungsgrad deutlich verbessert. Bei unveränderter Reaktorleistung wird die elektrische Leistung des Kraftwerks um 75.000 Kilowatt (kW) [75 MW] erhöht, das ist eine Steigerung von insgesamt rund fünf Prozent. Die Leistungserhöhung wird durch das geänderte Turbinendesign möglich, Brennstoffverbrauch und Abfallaufkommen werden dadurch nicht erhöht. Die Kosten dieses Projekts betragen rund 50 Millionen Euro."
Die letzte Revision im AKW Krümmel fand im Zeitraum vom 06.08.05 bis zum 04.10.05 statt.

AKW Krümmel wird größter deutscher Siedewasserreaktor

Auf VERIVOX wird 04.08.06 unter dem Titel "Atomkraftwerk Krümmel wird größter deutscher Siedewasserreaktor" über die Revision im AKW Krümmel berichtet. Nach Aussage des Atomkraftwerkleiters Hans-Dieter Lucht, "geht der Generator am Sonnabend [05.08.06] vom Netz". In den kommenden Wochen soll laut dem AKW-Leiter "die letzte von vier Turbinen erneuert werden". "Nur durch diese Wirkungsgradverbesserung erzielen wir eine Mehrleistung von 75 Megawatt. Künftig leistet Krümmel mehr als 1400 Megawatt". "Mit der ersten Ausbaustufe, die wir 2005 realisiert haben, sind wir sehr zufrieden, alles funktioniert einwandfrei", so AKW-Chef Lucht gegenüber der Presse.

Schwertransport mit Turbinenteilen am AKW Krümmel eingetroffen

Von den Lübecker Nachrichten wird am 03.08. sowie am 04.08.06 über die Jahresrevision im Atommeiler in Krümmel berichtet, daß "innerhalb von etwa vier Wochen" das Atomkraftwerk "gewartet und modernisiert" werden soll. "In einer zweiten Ausbaustufe wird das Kraftwerk dieses Jahr zum größten deutschen Siedewasserreaktor mit einer Leistung von mehr als 1400 Megawatt aufgerüstet. Die Leistungssteigerung, mit der das Kernkraftwerk nach der Revision ans Stromnetz gehen wird, ist durch die optimierte Bauweise der neuen Turbinen bedingt." Laut den Lübecker Nachrichten wurden "die dafür erforderlichen Bauteile bereits gestern [02.08.06] mit einem Schwertransport nach Krümmel gebracht. Es war die Schlussetappe eines Transports von Mülheim an der Ruhr nach Krümmel an der Elbe. Per Binnenschiff waren der gelieferte Turbinenläufer und dessen Abdeckung nach Geesthacht gekommen. Vier Tage hatte die lange Reise laut Andreas Winkelhoch von der Spedition Merkur gedauert." Die Lübecker Nachrichten weiter: "Bereits am Mittwoch hatten Mitarbeiter einer Kranfirma im Geesthachter Hafen drei Autokräne aufgebaut. Ein Kran war dabei nur als Aufbauhilfe erforderlich, mit den anderen beiden wurden die Bauteile von Bord des Schiffes auf die bereitstehenden Tieflader gehoben". "Der Turbinenläufer war dabei mit einem Gewicht von 264 Tonnen der größte Brocken, die Abdeckungen brachten es 'nur' auf 70 und 150 Tonnen." "Um 19.30 Uhr startete dann gestern Abend der Transport vom Hafen zum drei Kilometer entfernten Kernkraftwerk. Ampelmasten mussten dafür umgeschwenkt, Verkehrsschilder ausgegraben und die Straße entlang des Elbufers bis 22 Uhr durch die Polizei zeitweise voll gesperrt werden. Kein Wunder angesichts solcher Dimensionen: Der gewaltige Auflieger für die Turbine hatte auf seinen zwölf Achsen 96 lenkbare Räder vorzuweisen."
Auf VERIVOX wird am 04.08.06 zu dem Schwertransport mit den Turbinenteilen für den Atommeiler Krümmel ergänzend berichtet: "Die neuen Turbinenteile, 70, 150 und 264 Tonnen schwer, sollen am Sonnabend [05.08.06] in das Kraftwerk eingeschleust werden. Per Binnenschiff waren die bei Siemens gefertigten Bauteile im Laufe der Woche von Mülheim an der Ruhr nach Geesthacht gekommen und hatten die letzten drei Kilometer auf Schwertransportern zurückgelegt."

20. Juli 2006
Standort-Zwischenlager Krümmel ist fertig gestellt

Die Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) gibt in ihrer Pressemitteilung vom 20.07.06 bekannt: Das Standort-Zwischenlager Krümmel ist "Fertig gestellt", die "Bauarbeiten sind nun abgeschlossen".
Die für die Atomaufsicht zuständige schleswig-holsteinische Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht kommentierte in der Pressemitteilung die Fertigstellung der Atommüllagerhalle in Krümmel mit den Worten: "Abgebrannte Brennelemente müssen dauerhaft und sicher endgelagert werden. Die oberirdische Zwischenlagerung ist eine Zwischenlösung. Die Sorgen der Bevölkerung, aus Zwischenlagern könnten Endlager werden, müssen ernst genommen werden!"
Die schleswig-holsteinische Ministerin begrüßte, daß "die Zwischenlagerung auf dem Kraftwerksgelände die heftig umstrittenen CASTOR-Transporte quer durch Deutschland überflüssig mache". Dr. Gitta Trauernicht "erinnerte den Bund jedoch auch an seine atomgesetzliche Verpflichtung, ein Bundesendlager zu schaffen". "Der vom Bund eingesetzte 'Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandort (AkEnd)' habe seinen Abschlussbericht bereits Ende 2002 vorgelegt, so die Ministerin weiter. Trauernicht begrüßte in der Mitteilung, daß "Bundesumweltminister Gabriel sich ausdrücklich zur 'nationalen Verantwortung' für die sichere Endlagerung bekannt und angekündigt habe, 'die Lösung dieser Frage zügig und ergebnisorientiert' anzugehen".
Die Landesregierung Schleswig-Holstein weiter: In dem Atommüll-Zwischenlager, das sich auf dem Gelände des AKW Krümmel befindet, dürfen aufgrund der "atomrechtlichen Genehmigung bis zu 80 Behälter vom Typ CASTOR V/52 mit einem Fassungsvermögen von derzeit jeweils 52 abgebrannten Brennelementen aufbewahrt werden. Die Genehmigung ist auf maximal 40 Jahre befristet". Die "atomrechtliche Genehmigung" für die Atommüllagerhalle war vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 19.12.03 erteilt worden, "die Bauarbeiten sind nun abgeschlossen".

Vattenfall: Erster Atommüll-Behälter wird voraussichtlich im Herbst dieses Jahres eingelagert

Von dem Betreiber Vattenfall Europe des Standort-Zwischenlagers Krümmel (und des AKW Krümmel) wird in einer Pressemitteilung am 20.07.06 die Fertigstellung der Atommüllagerhalle bestätigt: "Das atomare Zwischenlager am Kernkraftwerk Krümmel ist errichtet und wurde am Donnerstag schlüsselfertig übergeben."
Laut Vattentall Europe wird "der erste Castor-Behälter mit abgebrannten Brennstäben voraussichtlich im Herbst dieses Jahres eingelagert". "Zuvor sind noch abschließende Prüfungen durch Sachverständige und behördliche Zustimmungen erforderlich". Nach den Planungen von Vattenfall werden in der Atommüllagerhalle Krümmel "zuerst die sechs Castor-Behälter eingelagert, die sich derzeit im direkt angrenzenden Interimslager auf dem Kraftwerksgelände befinden. Sie werden dort unter Abschirmelementen aus Stahlbeton aufbewahrt. Anschließend wird das Interimslager aufgelöst".
"'Das Zwischenlager Krümmel hat sich bereits bei der so genannten Kalterprobung bewährt', äußerte AKW-Leiter Hans-Dieter Lucht in der Vattenfall-Pressemitteilung. "Dabei war das Procedere der Einlagerung mit  einem leeren Castor-Behälter getestet worden. 'Die einzelnen Schritte der Kalterprobung wurden ebenso wie die komplette Errichtungsphase von der Reaktorsicherheitsbehörde und Gutachterorganisationen begleitet und intensiv überwacht.'" Diese 'Kalterprobung' war demnach im Mai 2006 durchgeführt worden.
Nach Aussage von Vattenfall Europe über die Sicherheit der Lagerhalle "bestehen die massiven Wände aus 1,20 Meter starkem Stahlbeton. Das Dach ist 1,30 Meter dick, die Bodenplatte hat eine Stärke von 1,50 Meter. Die Bauweise bietet auch Sicherheit gegen den Aufprall eines großen Verkehrsflugzeuges". - "Insgesamt können innerhalb der 40-jährigen Betriebsdauer des Zwischenlagers 80 Castor-Behälter mit jeweils bis zu 52 abgebrannten Brennelementen eingelagert werden".

Die Antragstellung nach dem Atomgesetz für das Standort-Zwischenlager Krümmel erfolgte laut Vattenfall am 30.11.1999, die Erteilung nach dem Atomgesetz am 19.12.2003. Am 21.03.2000 wurde der Antrag auf Baugenehmigung gestellt, die Erteilung der Baugenehmigung erfolgte am 29.03.2004. Offizieller Baubeginn war am 23.04.2004, die Fertigstellung des Gebäudes und Richtfest am 21.02.2005. Im Mai 2006 wurde die 'Kalterprobung' durchgeführt. Die Fertigstellung der Einrichtungen und Systeme und Übergabe des Lagers an den Betriebsleiter erfolgte am 12.07.2006. Die Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlagers Krümmel ist ab Herbst 2006 geplant.


Zusammenfassung: Standort-Zwischenlager Krümmel

Nach der vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 19.12.03 ausgesprochenen atomrechtlichen Genehmigung 'Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente in Zwischenlagern' dürfen in der Atommüllagerhalle auf dem AKW-Gelände von Krümmel bis zu 80 CASTOR V/52-Behälter mit jeweils 52 abgebrannten Brennelementen abgestellt werden. Insgesamt dürfen dort 775 Tonnen Atommüll ( 800Tonnen sollen nicht überschritten werden) für erstmal(?) maximal 40 Jahre lagern. - Ursprünglich hatten die Betreiber (Vattenfall Europe) sogar die Einlagerung von 1500 Tonnen Atommüll beantragt.
Gegen das Zwischenlager Krümmel wurden 5700 Einwendungen erhoben.
Die atomrechtliche Genehmigung gilt ausdrücklich auch für Atommüll, der aus Mischoxid-Brennelementen (MOX-Brennelemente) besteht!

Zusammenfassung: Interimslager Krümmel

Am 20.06.03 hatte das BfS die atomrechtliche Genehmigung für das Interimslager am AKW Krümmel erteilt. In dem Interimslager in Krümmel dürfen nach nach dessen Fertigstellung und Inbetriebnahme insgesamt 120 Tonnen radioaktiver Atommüll in 12 Castoren vom Typ CASTOR V/52 abgestellt werden. Diese Genehmigung ist auf maximal fünf Jahre ab dem Zeitpunkt der ersten Einlagerung eines beladenen Transport- und Lagerbehälters in das Interimslager Krümmel befristet.
Nach aktueller Aussage von Vattenfall Europe vom 20.07.06 befinden sich derzeit sechs Atommüll-Behälter in dem Interimslager. Der erste Castor wurde dort am 05.08.04 abgestellt.
Gegen das Interimslager Krümmel wurden 5844 Einwendungen erhoben.

25. Februar 2006
Atomtransport rollt am kommenden Mittwoch von Krümmel nach Gorleben

Nach einem Bericht der Bergedorfer Zeitung vom 25.02.06 wird am Mittwoch, den 01.03.06, ein Straßen-Transport mit Atommüll von Krümmel nach Gorleben rollen. Dabei handelt es sich um den ersten Transport nach Aufhebung des Transportstopps. Befördert werden keine abgebrannten Brennelemente, sondern "schwach- und mittelradioaktiver Müll" aus dem AKW Krümmel. Es wurde berichtet, daß in nächsten Wochen, offenbar jeweils Mittwochs, weitere LKW-Transporte durchgeführt werden.
"Atomtransport rollt Mittwoch - Am kommenden Mittwoch startet erstmals wieder ein Transport von schwach- und mittelradioaktivem Müll aus dem Atomkraftwerk Krümmel nach Gorleben. Der Transport war im September ausgesetzt worden, nachdem an einigen Behältern Radioaktivität am Spalt zwischen Deckel und Behälter aufgetreten war."

23. Februar 2006
Transportstop für MOSAIK-Atommüllbehälter aus dem AKW Krümmel nach Gorleben aufgehoben

Von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) wird in einer Pressemitteilung vom 23.02.06 bekannt gegeben, daß der am 19.09.05 verhängte Transportstop für die sogenannten 'MOSAIK-Behälter' aus dem AKW Krümmel in das 'Abfallager' Gorleben aufgehoben worden ist. 
Die Freigabe für den ersten Transport ist erteilt worden. - Die Atomtransporte sind "jetzt wieder angelaufen".
"Das Sozialministerium als atomrechtliche Aufsichtsbehörde hat den am 19. September 2005 verhängten Transportstopp für MOSAIK-Abfallbehälter aufgehoben, teilte das Ministerium am 23. Februar mit."

Aus der Pressemitteilung des Sozialministeriums in Kiel: An fünf "Abfallbehältern" aus dem AKW Krümmel waren im September 2005 im "Abfallager-Gorleben" radioaktive Kontaminationen festgestellt worden. Ursache waren "Fettrückstände, die an der Fuge zwischen Behälterdeckel und -unterteil austraten, und Träger der Kontamination" waren. Demnach war die "1996 zu Grunde gelegte Prüfanweisung für die Säuberungsarbeiten" "nicht hinreichend präzisiert und die Vorgehensweise zur Dekontamination nicht ausreichend festgeschrieben" gewesen. An allen Atommüll-Behältern wurden laut dem Sozialministerium in Kiel "umfangreiche Abhilfemaßnahmen eingeleitet und durchgeführt". - Erst nach der erfolgreichen Abarbeitung hat das Kieler Sozialministerium die "Freigabe für den ersten Transport erteilt". Die "jetzt wieder angelaufenen Transporte werden mit Gutachterbeteiligung" durchgeführt.
"Im September 2005 wurde an fünf Abfallbehältern im Abfalllager-Gorleben Kontamination festgestellt. Die Behälter stammten aus dem Kernkraftwerk Krümmel. Die Herkunft der Kontamination und die Sachverhalte, die zu der Verunreinigung führten, wurden von der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde aufgeklärt. Ursache waren Fettrückstände, die an der Fuge zwischen Behälterdeckel und -unterteil austraten, und Träger der Kontamination waren. Die 1996 zu Grunde gelegte Prüfanweisung für die Säuberungsarbeiten war nicht hinreichend präzisiert und die Vorgehensweise zur Dekontamination nicht ausreichend festgeschrieben. Die jetzt wieder angelaufenen Transporte werden mit Gutachterbeteiligung durchgeführt. Es wurden an allen Behältern umfangreiche Abhilfemaßnahmen eingeleitet und durchgeführt. Erst nach der erfolgreichen Abarbeitung hat das Sozialministerium die Freigabe für den ersten Transport erteilt."

Strahlengrenzwerte bei Atomtransport aus dem AKW Krümmel nach Gorleben waren Fünffach überschritten

September 2005: Bei einem Transport radioaktiver Abfälle aus dem AKW Krümmel in das 'Faßlager' Gorleben waren die zulässigen Strahlengrenzwerte an den Oberflächen von fünf der acht eingesetzten Behälter teilweise um mehr als das Fünffache überschritten worden. Die sogenannten 'Mosaik-Behälter' waren in Krümmel "vor dem Abtransport nach Gorleben am 12.05.09 "erneut auf Dichtheit und Kontaminationsfreiheit überprüft" worden (dpa, 15.09.05). - Die überhöhte Strahlung der Behälter wurde in Krümmel jedoch 'übersehen'!
Der Transport der insgesamt acht Behälter erfolgte auf der Straße in einem geschlossenen Container in das 'Zwischenlager' Gorleben. Dort wurden bei den Eingangsmessungen am 14.09.05 die zu hohen Strahlungswerte an den Oberflächen von fünf Behältern festgestellt. - An dem Transportcontainer selber war in Gorleben keine "unzulässige Kontamination" gemessen worden.
Bei den radioaktiv kontaminierten Behältern handelte es sich nicht um Castor-Behälter mit abgebrannten Brennelementen, sondern um "Mosaik-Behälter". Dies sind Gussbehälter mit einer Größe von 1,5 Metern und einem Durchmesser von etwa 1 Meter. Nach Information der Nachrichtenagentur dpa vom 15.09.05 waren diese Behälter bereits "1996(!) im Brennelementlagerbecken von Krümmel unter Wasser mit radioaktiven Einbauteilen aus dem Reaktorkern beladen" worden. Laut der Nachrichtenagentur AFP vom 15.09.05 soll es sich dabei um "schwach- bis mittelstark strahlenden Müll" handeln.

Aus dem AKW Krümmel soll noch weiterer radioaktiver Müll nach Gorleben transportiert werden: 36 weitere beladene Behälter von Typ Mosaik sollen noch aus Krümmel nach Gorleben befördert werden (AP vom 16.09.05).  Diese Transporte waren aufgrund des 'Vorkommnisses' am 19.09.05 "bis auf weiteres" gestoppt worden.
Nun ist der Transportstop aufgehoben und die Atommüll-Transporte rollen wieder!

08. Februar 2006
Inbetriebnahme des Standort-Zwischenlager Krümmel für den Sommer 2006 angekündigt

Nach einem Bericht in den Kieler Nachrichten vom 08.02.06 soll nach Angaben von Vattenfall Europe das Standort-Zwischenlager Krümmel den Betrieb im Sommer 2006 aufnehmen. (Laut dem Sozialministerium in Kiel soll das Standort-Zwischenlager Brokdorf "frühestens Anfang 2007" in Betrieb gehen.)

"Im Sommer soll laut Betreiber Vattenfall Europe das Zwischenlager in Krümmel seinen Betrieb aufnehmen, während der Standort Brokdorf (E.ON) laut Sozialministerium frühestens Anfang 2007 mit der Einlagerung beginnt."

04. Oktober 2005
AKW Krümmel ist nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

In einer Pressemitteilung am 04.10.05 wird von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) bekannt gegeben: Das Sozialministerium als zuständige Reaktorsicherheitsbehörde hat am 03.10.05 die "Zustimmung zum Wiederanfahren des Kernkraftwerks Krümmel" nach Beendigung der Jahresrevision erteilt. Damit darf der Atommeiler bei Geesthacht den "Leistungsbetrieb wiederaufnehmen"
"Das Sozialministerium hat als Reaktorsicherheitsbehörde am 3. Oktober die Zustimmung zum Wiederanfahren des Kernkraftwerks Krümmel in Geesthacht erteilt. Nach Abschluss des 19. Brennelementwechsels und der Beendigung der Revisionsarbeiten kann das Kernkraftwerk den Leistungsbetrieb wieder aufnehmen. Dies teilte das Ministerium am 4. Oktober in Kiel mit."
Während des Stillstands wurden 100 abgebrannte Brennelemente von den 840 Brennelementen im Atomreaktor durch neue ersetzt.
Schwerpunkt während der diesjährigen Revision, die länger als sonst üblich andauerte, waren Umbauarbeiten an der Turbine des AKWs. Dadurch soll dessen Wirkungsgrad erhöht werden wodurch die Generatorleistung um etwa 50 MW gesteigert wird. 
"Im zeitlichen Mittelpunkt der Revision standen Umbauarbeiten an der Turbine durch die der Wirkungsgrad der Turbinenanlage und damit die Leistung des Generators um circa 50 Megawatt erhöht wird."
Als besonderes 'Ereignis' hebt die Landesregierung Schleswig-Holstein eine "Leckage" während der Druckprüfung des Reaktordruckbehälters hervor. - Bei der "Druckprüfung des Reaktordruckbehälters" war im "Stutzen eines Sicherheitsventils ein Riss aufgetreten". (Pressemitteilung vom 02.09.05 wird von der Landesregierung Schleswig-Holstein, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren.)
"Während der in der Revision durchgeführten Druckprüfung des Reaktordruckbehälters war unter anderem eine Leckage an einer Impulsleitung (25 mm Nennweite) aufgetreten, die zahlreiche unvorhergesehene Untersuchungen zur Folge hatte. Besonderen Raum nahmen auch intensive Untersuchungen an Mittelspannungskabeln sowie deren Austausch ein. An vergleichbaren Kabeln im Kernkraftwerk Brunsbüttel war im vergangenen Jahr ein Kurzschluss aufgetreten, der zu einem mehrwöchigen Anlagenstillstand führte."
Auch von Seiten der Kernkraftwerk Krümmel GmbH ist am 04.10.05 über das Wiederanfahren des AKW Krümmel in einer Pressemitteilung berichtet worden: Demnach ist der Atommeiler am 04.10.05 morgens wieder ans Netz gelassen worden. - Laut der Kernkraftwerk Krümmel GmbH war die Atomanlage am 06.08.05 zur jährlichen Revision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet worden.
"Nach Abschluss der Revisionsarbeiten ist das Kernkraftwerk Krümmel (KKK) wieder angefahren worden und heute Morgen ans Netz gegangen. Am 6. August war das Kraftwerk zur jährlichen Revision und zum Brennelementewechsel abgeschaltet worden."
Von der Kernkraftwerk Krümmel GmbH werden die Arbeiten zur Leistungserhöhung des AKWs in der Pressemitteilung hervorgehoben. Demnach wurde die Hochdruckturbine und zwei der drei Niederdruckturbinen gegen neue ausgetauscht. Durch die neue Turbinenanlage wird der Wirkungsgrad verbessert werden: Bei unveränderter Reaktorleistung wird die elektrische Leistung um 50 MW gesteigert, dies entspricht einer Leistungssteigerung um etwa vier Prozent. - Im nächsten Jahr soll die dritte Niederdruckturbine ersetzt werden, wodurch die AKW-Leistung um nochmals 17 MW gesteigert wird. Das AKW Krümmel wird dann 1383 MW Gesamtkraftwerksleistung haben. - Damit wird das AKW Krümmel zum "leistungsstärksten deutschen Siedewasser-Reaktor" ausgebaut sein.
"Während des Anlagenstillstandes wurden auch die Hochdruckturbine und zwei der drei Niederdruckturbinen gegen neue ersetzt. Durch die Erneuerung der Turbinenanlage konnte der Wirkungsgrad verbessert werden. Bei unveränderter Reaktorleistung wird die elektrische Leistung um 50.000 Kilowatt gesteigert. Das entspricht einer Leistungserhöhung von etwa vier Prozent. Der Austausch der dritten Niederdruckturbine im nächsten Jahr wird die Leistung nochmals um 17.000 Kilowatt steigern. Die Gesamtkraftwerksleistung wird dann 1383 Megawatt (entspricht 1.383.000 Kilowatt) betragen."
Laut der Kernkraftwerk Krümmel GmbH wurden bei der Revision u.a. "mehrere 10-kV-Starkstromkabel" mit einer "Gesamtlänge von drei Kilometern" ausgetauscht. Zudem wurden im Atomreaktor acht von 205 Steuerstäben ersetzt.
"Des Weiteren wurden in der Anlage mehrere 10-kV-Starkstromkabel mit einer Gesamtlänge von drei Kilometern ersetzt. Von den insgesamt 840 Brennelementen wurden einhundert ausgetauscht und acht von 205 Steuerstäben durch neue ersetzt."
Bei der diesjährigen Revision hat sich am 08.09. ein schwerer Arbeitsunfall ereignet: "Ein Mitarbeiter einer Firma, die im Rahmen der Revision Arbeiten im Kraftwerk ausführt, ist beim Transport eines Maschinenteils eingeklemmt worden und hat Verletzungen im Brustbereich erlitten. Es besteht keine Lebensgefahr. Da der verunglückte Mitarbeiter im Maschinenhaus des Kraftwerks eingesetzt war, war er – wie alle Mitarbeiter in Kernkraftwerken – einer gewissen radioaktiven Strahlung ausgesetzt. Daher wurde der Transport des Verunglückten ins Krankenhaus vorsorglich durch Mitarbeiter des Strahlenschutzes im Kernkraftwerk begleitet. Deren Messungen ergaben, dass bei dem verunglückten Mitarbeiter, bei den Rettungskräften, im Krankenwagen und in der Notaufnahme des Krankenhauses keinerlei Kontamination vorlag. Nur die Arbeitskleidung des verunglückten Mitarbeiters wies eine leichte radioaktive Belastung im Rahmen der normalen arbeitsspezifischen Belastung auf. Die Kleidung wurde ins Kernkraftwerk zurückgebracht." So die Kernkraftwerk Krümmel GmbH in einer Pressemitteilung vom 08.09.05

16. September 2005
Weitere 36 beladene Atommüll-Behälter vom Typ Mosaik warten auf den Abtransport aus Krümmel nach Gorleben

Im AKW Krümmel befinden sich noch 36 weitere beladene Behälter von Typ Mosaik, die ebenfalls nach Gorleben in das dortige Fasslager für schwach- und mittelaktive radioaktive Abfälle gebracht werden sollen. Die Behälter wurden vor mehren Jahren unter Wasser mit Schrottteilen aus dem Reaktorkern beladen und enthalten keine Brennelemente. - Bis zur Klärung der Ursache der radioaktiven Kontamination an den fünf Behältern sollen die Atommüll-Transporte aus dem AKW Krümmel nach Gorleben gestoppt bleiben.
Die Nachrichtenagentur AP meldet dazu am 16.09.05: "Die Atommülltransporte aus dem AKW Krümmel nach Gorleben sollen bis zur Klärung der Ursache der radioaktiven Kontamination an fünf Behältern gestoppt bleiben. Darauf haben sich die Umweltministerien in Berlin und Kiel verständigt. Die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein habe zugesagt, vor einer Wiederaufnahme der Transporte über die Ursachen der überschrittenen Radioaktivitäts-Grenzwerte zu berichten, sagte der Sprecher des Bundesumweltministeriums, Michael Schroeren, am Freitag in Berlin." ...
"Vor einer Wiederaufnahme der Transporte nach Gorleben müsse auch festgestellt werden, welche Vorsorgemaßnahmen notwendig seien, um künftig Kontaminationen zu vermeiden. Nach Angaben von Cloosters [Abteilungsleiter Reaktorsicherheit des Sozialministeriums in Kiel] befinden sich im AKW Krümmel noch 36 weitere beladene Behälter von Typ Mosaik, die ebenfalls nach Gorleben in das dortige Fasslager für schwach- und mittelaktive radioaktive Abfälle gebracht werden sollen. Die Behälter wurden unter Wasser mit Schrottteilen aus dem Reaktorkern beladen und enthalten keine Brennelemente."

14. September 2005
Strahlengrenzwerte bei Atomtransport aus dem AKW Krümmel nach Gorleben fünffach überschritten

Bei einem Transport von radioaktivem Schrott aus dem AKW Krümmel in das 'Zwischenlager' Gorleben am 12.09.05 sind die zulässigen Strahlengrenzwerte an den Oberflächen von fünf der acht eingesetzten Behälter teilweise um mehr als das Fünffache überschritten worden.
Befördert wurden nicht Castor-Behälter, sondern sogenannte "Mosaik-Behälter". Dies sind Gussbehälter mit einer Größe von 1,5 Metern und einem Durchmesser von etwa 1 Meter. Nach Information der Nachrichtenagentur dpa vom 15.09.05 waren diese Behälter bereits "1996"(!) im "Brennelementlagerbecken von Krümmel unter Wasser mit radioaktiven Einbauteilen aus dem Reaktorkern beladen" worden. Laut der Nachrichtenagentur AFP vom 15.09.05 soll es sich dabei um "schwach- bis mittelstark strahlenden Müll" handeln.
Die Behälter sind in Krümmel "vor dem Abtransport nach Gorleben am Montag" (12.05.09) "erneut auf Dichtheit und Kontaminationsfreiheit überprüft" worden (dpa vom 15.09.05). 

  • Die Betreiber des AKW Krümmel sind trotz behaupteter Messung nicht in der Lage gewesen Kontaminationen festzustellen und haben gegen die gesetzlich festgelegten Grenzwerte eines Straßentransports verstoßen.

Der Straßentransport der acht Behälter erfolgte am 12.09.05 in einem geschlossenen Container in das 'Zwischenlager' Gorleben. Dort wurden nach der Ankunft bei den Eingangsmessungen am 14.09.05 die zu hohen Strahlungswerte an den Oberflächen von fünf Behältern festgestellt. - An dem Transportcontainer selber war in Gorleben keine "unzulässige Kontamination" gemessen worden. 
"Die Ursache der Kontaminationen an den Behältern vom Typ Mosaik wolle man gemeinsam mit den Betreibern des AKW, den Gutachtern des TÜV und der Gesellschaft für Nuklear-Service als Hersteller der Behälter klären" (AP vom 15.09.05)
Die zuständigen Behörden sind (natürlich) der Ansicht, daß nach "derzeitiger Einschätzung" eine Gefährdung der Bevölkerung oder des Betriebspersonals durch die zu hohen Strahlungswerte ausgeschlossen werden kann. "Die radiologische Belastung liegt aber weit unter der natürlichen Strahlenbelastung. Doch Grenzwerte müssen nun einmal eingehalten werden", so der Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im schleswig-holsteinischen Sozialministerium, Wolfgang Cloosters, gegenüber dpa am 15.09.05. 
Aus dem AKW Krümmel soll noch weiterer radioaktiver Müll nach Gorleben transportiert werden, diese Atomtransporte sind nun "bis auf weiteres" gestoppt worden. 
Das AKW Krümmel ist zur Zeit noch für die Jahresrevision und dem Brennelementwechsel abgeschaltet.

Die Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) nimmt in ihrer Pressemitteilung vom 15.09.05 zu den Grenzwertüberschreitungen Stellung:
"Im Zwischenlager Gorleben wurde bei Eingangsmessungen an Behältern mit radioaktiven Abfällen aus dem Kernkraftwerk Krümmel festgestellt, dass an fünf von insgesamt acht Behältern die für die Beförderung radioaktiver Stoffe auf der Straße zulässigen Grenzwerte überschritten wurden." ...
"Bei den Abfallbehältern handelt es sich um dickwandige Gussbehälter mit einer Größe von 1,5 Metern und einem Durchmesser von circa 1 Meter. Diese wurden vor mehreren Jahren im Brennelementlagerbecken des Kernkraftwerks Krümmel unter Wasser mit radioaktiven Einbauteilen aus dem Reaktorkern beladen. Vor dem Abtransport nach Gorleben wurden die Behälter in Krümmel auf Dichtheit und Kontaminationsfreiheit überprüft." ...
"Bei den nach der Durchführung des Transports in Niedersachsen vorgenommenen Kontrollmessungen wurden an dem Fügespalt zwischen Behälterdeckel und Behälter nach bisher vorliegenden Informationen Kontaminationswerte bis zu 26 Becquerel pro Quadratzentimeter (Bq/cm²) festgestellt. Der zulässige Grenzwert liegt bei 4 Bq/cm²." ...
"In enger Abstimmung zwischen niedersächsischen Behörden und dem Kieler Sozialministerium werden derzeit die Ursachen der Kontamination geklärt. Die schleswig-holsteinische Reaktorsicherheitsbehörde hat den Transport weiterer Behälter aus Krümmel nach Gorleben vorerst gestoppt." ...
"Eine Gefährdung der Bevölkerung oder des mit der Handhabung befassten Betriebspersonals kann nach derzeitiger Einschätzung der niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Behörden ausgeschlossen werden, da die Behälter in einem geschlossenen Container nach Niedersachsen transportiert wurden. Auch dieser Container wurde in Gorleben vermessen. Dabei wurde keine unzulässige Kontamination festgestellt."
Auch das Niedersächsische Umweltministerium äußert sich in einer Presseinformation vom 15.09.05 zu den verstrahlten Behältern. - Interessanterweise verwendet Hannover den Begriff "Abfalllager Gorleben" und nicht 'Zwischenlager' Gorleben...
"Im Abfalllager Gorleben wurde bei der Annahme von Behältern mit radioaktiven Abfällen aus dem Kernkraftwerk Krümmel (Schleswig-Holstein) gestern (Mittwoch) festgestellt, dass bei fünf von insgesamt acht Behältern Kontaminationsgrenzwerte für die Beförderung radioaktiver Stoffe auf der Straße überschritten wurden. Es handelt sich dabei um dickwandige Gussbehälter (so genannte Mosaik®-Behälter), die im Brennelementbecken des Kernkraftwerks Krümmel mit radioaktiven Einbauteilen aus dem Reaktorkern beladen wurden und für die Zwischenlagerung im Abfalllager Gorleben der Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) vorgesehen sind." ...
"Die routinemäßigen Kontrollmessungen haben ergeben, dass der nach Gefahrgutbeförderungsrecht für Straßentransporte zulässige Grenzwert von 4 Bequerel pro Quadratzentimeter (Bq/cm²) an einigen Stellen der Behälteroberfläche um 22.0, 17.1, 11.7, 6.9 und 0.2 Bq/cm² überschritten wurde. Das zuständige Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg klärt in Abstimmung mit der schleswig-holsteinischen Aufsichtsbehörde die Ursache." ...
"Da die Behälter in einem zusätzlichen Transportcontainer eingestellt waren, bestanden nach derzeitiger Abschätzung keine Gefahren für die Umgebung und das Betriebspersonal. Bis auf weiteres hat die GNS den Transport von Behälter aus Krümmel nach Gorleben gestoppt."
Die Betreiber des AKW Krümmel, die Kernkraftwerk Krümmel GmbH und Vattenfall Europe schweigen, bislang liegen keine Stellungnahmen vor...

31. August 2005
Riss bei einem Sicherheitsventil an einer Dampfleitung während eines Drucktestes im AKW Krümmel

Seit dem Wochenende vom 06./07.08.05 ist das AKW Krümmel zum Brennelementwechsel und zur jährlichen Revision abgeschaltet. Bei den Revisionsarbeiten ist es bei einem Drucktest am 31.08.05 zu einem "meldepflichtigen Ereignis" gekommen. - In einer Pressemitteilung am 02.09.05 wird von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren) dazu bekannt gegeben, daß bei einer "Druckprüfung des Reaktordruckbehälters" im "Stutzen eines Sicherheitsventils ein Riss aufgetreten" ist. - Bevor das AKW Krümmel wieder angefahren werden darf, muß die "Schadensursache geklärt" werden. Es muß zusätzlich geprüft werden, ob auch "andere Komponenten" durch den Drucktest beschädigt worden sind.
Die Landesregierung Schleswig-Holstein zu dem "Ereignis" während der Druckprüfung:
"Im Kernkraftwerk Krümmel ist bei der Druckprüfung des Reaktordruckbehälters im Stutzen der Impulsleitung eines Sicherheitsventils ein Riss aufgetreten. Das Kernkraftwerk befindet sich derzeit in Folge der Revisionsarbeiten im Stillstand. Als Sicherheitsventile werden diese Ventile in diesem Betriebszustand nicht benötigt. Eine Gefährdung der Bevölkerung besteht nicht, teilte das Sozialministerium als Reaktorsicherheitsbehörde am 2. September in Kiel mit." ...
"Über die betroffene Impulsleitung (Nennweite 25mm) wird im Falle eines Überdruckes während der Druckprüfung das Ansprechen des Sicherheitsventils ausgelöst. Insgesamt waren während der Druckprobe zwei Sicherheitsventile zur Druckabsicherung vorgesehen." ...
"Das Sozialministerium hat zur Klärung der Schadensursache und möglicher Abhilfemaßnahmen verschiedene Gutachterorganisationen hinzugezogen. Vor einer Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerkes muss die Schadensursache geklärt sein. Es muss geprüft werden, ob auch andere Komponenten durch die Druckprobe in Mitleidenschaft gezogen wurden." ...

  • Entsteht beim Betrieb des Atomkraftwerkes in dem Reaktordruckbehälter oder den Dampfleitungen ein unzulässiger Überdruck, so soll durch das Öffnen ('Ansprechen') der Sicherheitsventile der  zu große Druck abgebaut ('Abblasen') werden. Da das AKW Krümmel einen Siedewasserreaktor hat, ist der daraus entweichende Dampf stets radioaktiv.
  • Bei einem Störfall während des Betriebs wäre durch den Riss an der Dampfleitung unkontrolliert radioaktiver Dampf freigesetzt worden! Welche Folgen dieser Riss noch haben könnte, ist nicht überschaubar. - Glücklicherweise(!) ist der Atommeiler zur Zeit aufgrund der Jahresrevision abgeschaltet...

Die Kernkraftwerk Krümmel GmbH äußert sich in einer Mitteilung am 02.09.05 verharmlosend zu dem "Ereignis" im AKW Krümmel. Darin wird der Öffentlichkeit lediglich eine "Leckage in einer Dampfleitung" gemeldet. Bei einer "Druckprobe" am 31.08.05, bei der "Wasser in das Dampfleitungssystem gefüllt und unter Druck gesetzt" wird, war demnach nur ein "kleiner Wasserstrahl" ausgetreten...
Daß durch die "Druckprobe" ein Riss am Stutzen eines Sicherheitsventiles entstanden ist, wird von der Betreibergesellschaft dagegen verschwiegen...
"Im Kernkraftwerk Krümmel, das sich zurzeit wegen der Jahresrevision nicht in Betrieb befindet, ist eine Leckage in einer Dampfleitung festgestellt worden. Das Ereignis hatte keine Auswirkungen auf Personen oder die Umgebung. Derzeit wird die Reparatur der schadhaften Leitung vorbereitet." ...
"Die Leckage wurde am Mittwoch bei einer Druckprobe festgestellt. Für diesen Test wird Wasser in das Dampfleitungssystem gefüllt und unter Druck gesetzt. Bei der anschließenden Kontrolle wurde ein kleiner Wasserstrahl festgestellt." ...

05. August 2005
Kernkraftwerk Krümmel GmbH kündigt Revisionsbeginn für dieses Wochenende an

Das AKW Krümmel wird an diesem Wochenende (06./07.08.05) für die 19. Revision mit Brennelementwechsel abgeschaltet. Dies wird von der Kernkraftwerk Krümmel GmbH (KKK) am 05.08.05 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
"Das Kernkraftwerk Krümmel wird am Wochenende zur 19. Revision mit Brennelemente-Wechsel vom Netz genommen. Eine solche Revision ist für jedes Kernkraftwerk einmal jährlich vorgesehen und dient der Überprüfung und Wartung von Systemkomponenten sowie dem Austausch von verbrauchten Brennelementen."
Während das AKW Krümmel abgeschaltet ist werden 100 der insgesamt 840 Brennelemente und acht der 205 Steuerstäbe in dem Atomreaktor ersetzt. Während der Revision werden am "Reaktordruckbehälter routinemäßig die Kerneinbauten inspiziert" und "umfangreiche Prüfungen an Schweißnähten" durchgeführt. Zudem erfolgt eine "Druckprüfung des Reaktordruckbehälters".
"Während des Anlagenstillstands werden in den kommenden Wochen 100 der insgesamt 840 Brennelemente und acht der 205 Steuerstäbe des Reaktors ausgetauscht. Das gesamte Revisionsprogramm umfasst etwa 1.800 Arbeitsaufträge. So werden am Reaktordruckbehälter routinemäßig die Kerneinbauten inspiziert sowie umfangreiche Prüfungen an Schweißnähten durchgeführt. Außerdem steht die Druckprüfung des Reaktordruckbehälters auf dem Programm. "

Der Ausbau des AKW Krümmel zum leistungsstärksten deutschen Siedewasser-Reaktor beginnt!

Nach Angaben der Kernkraftwerk Krümmel GmbH hat das AKW Krümmel zur Zeit 3690 MW thermische Leistung. Die elektrische Leistung beträgt demnach 1316 MW (brutto), wobei 1260 MW (netto) ans Netz abgegeben werden können. Die Differenz wird für den Eigenbedarf des Atommeilers benötigt.
Laut der Kernkraftwerk Krümmel GmbH in deren Pressemitteilung vom 05.08.05 ist während dieser Revision das größte Projekt, mit dem Ersatz der alten Turbine durch eine neue mit höherem Wirkungsgrad zu beginnen. Dadurch wird die Leistung des Atomkraftwerkes erhöht, die Reaktorleistung soll dabei unverändert bleiben.
Dazu werden in diesem Jahr die Hochdruckturbine und zwei der drei Niederdruckturbinen gegen neue getauscht. Die Auswechslung der dritten Niederdruckturbine ist für das kommende Jahr geplant. Durch die Erneuerung der Turbinenanlage wird deren Wirkungsgrad durch eine optimierte Konstruktion erhöht: Die elektrische Leistung steigt dabei um 67 MW gegenüber der bisherigen. Das ist eine Leistungserhöhung um etwa fünf Prozent, so die Kernkraftwerk Krümmel GmbH.
"Größtes Projekt ist der Austausch der Turbine im Maschinenhaus. In diesem Jahr werden die Hochdruckturbine und zwei der drei Niederdruckturbinen gegen neue getauscht. Die dritte Niederdruckturbine wird im nächsten Jahr ausgewechselt. Durch die Erneuerung der Turbinenanlage wird der Wirkungsgrad verbessert: Bei unveränderter Reaktorleistung wird die elektrische Leistung um 67.000 Kilowatt gesteigert. Das ist eine Leistungserhöhung um etwa fünf Prozent."
"Die zusätzlich erzeugte Strommenge entspricht etwa dem vierfachen Verbrauch der Stadt Geesthacht. Möglich wird die Steigerung durch das geänderte Turbinendesign. Brennstoffverbrauch und Abfallaufkommen werden hierbei nicht erhöht. Die Kosten dieses Projekts betragen rund 50 Millionen Euro."

Lübecker Nachrichten: "Das Kernkraftwerk Krümmel rüstet auf"

Nach einem Bericht in den Lübecker Nachrichten vom 05.08.05 wird der Atommeiler Krümmel des Energiekonzerns Vattenfall Europe Nuclear Power "in der Nacht zum Sonnabend", den 06.08.05, heruntergefahren. Durch den Einbau einer leistungsfähigeren Turbine soll das AKW Krümmel in diesem und im nächsten Jahr schrittweise zum "leistungsstärksten deutschen Siedewasser-Reaktor" ausgebaut werden. 2006 wird das AKW Krümmel dann nach der Endmontage aller Turbinenteile eine Leistung von mehr als 1400 Megawatt haben - so viel wie kein vergleichbarer Reaktor in Deutschland, so die Lübecker Nachrichten. Nach deren Informationen soll die diesjährige Revision 41 Tage dauern, dies ist deutlich länger als sonst.
"Für 50 Millionen Euro wird das Kernkraftwerk Krümmel bei Geesthacht in diesem und im nächsten Jahr zum leistungsstärksten deutschen Siedewasser-Reaktor ausgebaut.
Geesthacht - 'Wir bauen neue Turbinen ein, die durch ihr optimiertes Design eine um fünf Prozent höhere elektrische Leistung bieten. Die Anlage leistet nach der Montage 67 Megawatt mehr als bisher', berichtet Kraftwerksleiter Hans-Dieter Lucht. In der Nacht zum Sonnabend wird das Kraftwerk des Energiekonzerns Vattenfall Europe Nuclear Power für die übliche Jahresrevision vom Netz genommen. 2006 wird Krümmel dann nach der Endmontage aller Turbinen eine Leistung von mehr als 1400 Megawatt haben - so viel wie kein vergleichbarer Reaktor in Deutschland. " ...
"Allein mit der zusätzlichen Leistung lassen sich rund 150 000 Haushalte mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden ein Jahr lang versorgen. Die Mehrleistung von 530 Millionen Kilowattstunden ist die vierfache Strommenge, die in ganz Geesthacht pro Jahr verbraucht wird, so Lucht." ...
"Durch die höhere Leistung wird die im Atomkonsens zwischen der rot-grünen Bundesregierung und den Kraftwerksbetreibern für das Krümmeler Werk vereinbarte Reststrommenge ein halbes Jahr früher als berechnet erreicht. Krümmel wird voraussichtlich im Jahr 2016 vom Netz gehen." ...
"Wegen der umfangreichen Arbeiten sind für die Revision 41 Tage eingeplant. Sonst dauert die übliche Wartung nur halb so lange." ...

Für die Leistungserhöhung in Krümmel ist dort bereits ein Schwertransport eingetroffen

Dazu berichten die Lübecker Nachrichten am 05.08.05: "Ein spektakulärer Transport war in der Nacht zum Donnerstag der Auftakt der anstehenden Revision: Mit zwei gewaltigen Tiefladern, die jeweils von 530 PS starken Zugmaschinen gezogen wurden, wurden die ersten Turbinen vom Hafen zum Kernkraftwerk transportiert. Per Binnenschiff waren die Bauteile in Geesthacht angekommen. Die beiden Transporter-Fahrer Jörg Mehlhase und Mathias Reimann von einer Rostocker Spedition fuhren im Schritttempo die Elbuferstraße entlang. Verkehrsschilder waren ausgegraben, Ampel- und Laternenmasten zur Seite geschwenkt. Die Polizei sperrte die Strecke ab. Für die drei Kilometer brauchten die beiden Spezialfahrzeuge mehr als zwei Stunden. 240 Tonnen schwer, zwölf Meter lang und fünf Meter im Durchmesser. Das sind die technischen Daten der Bauteile. Drei Niederdruck-Turbinen und eine Hochdruck-Turbine gibt es im Maschinenhaus des Kraftwerkes. Der im Reaktor durch die Kernreaktion erzeugte Wasserdampf wird die gewaltigen Turbinen der Anlage antreiben, ihre Drehungen erzeugen im Generator den Strom." ...

Was geschieht mit der alten Turbine aus dem AKW Krümmel?

Das Atomkraftwerk in Krümmel hat einen Siedewasserreaktor. Nach dessen Konstruktionsprinzip wird der radioaktive Wasserdampf aus dem Atomreaktor direkt (ohne einen sekundären Kreislauf, wie bei einem Druckwasserreaktor) durch die Turbine geleitet, wodurch die Turbine radioaktiv verstrahlt wird.
Die Kernkraftwerk Krümmel GmbH macht allerdings keine Aussagen darüber, wie und wo die alten radioaktiven Turbinenteile 'entsorgt' werden sollen.

16. März 2005
AKW Krümmel durch Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz

Am 16.03.05 ereignete sich um 09:50 Uhr im AKW Krümmel ein neuer Vorfall: Der Atommeiler der Vattenfall Europe Nuclear Power GmbH wurde durch eine "ungeplante Reaktorschnellabschaltung" für etwa drei Stunden vom Netz geholt. Augenscheinlich waren die im AKW Krümmel durchgeführten "routinemäßigen Prüfungen im Bereich des Reaktorschutzsystems" der Auslöser für dieses 'Vorkommnis' gewesen. - Bedauerlicherweise war die Abschaltung nur kurzfristig, denn nach "Klärung des Sachverhalts" war das AKW am gleichen Tag um 13:00 Uhr wieder angefahren worden.
Von der Kernkraftwerk Krümmel GmbH ist dazu am 17.03.05 eine Pressemitteilung herausgegeben worden. Darin wird u.a. erklärt: "Reaktorschnellabschaltung bei Prüfungen im Kernkraftwerk Krümmel - Am 16.03.2005 um 09:50 Uhr kam es zu einer automatischen Abschaltung des Reaktors in Krümmel. Die ungeplante Anregung der Reaktorschnellabschaltung erfolgte im Rahmen von routinemäßigen Prüfungen im Bereich des Reaktorschutzsystems. Nach Klärung des Sachverhalts wurde der Reaktor gegen 13:00 Uhr wieder angefahren."
Von der Betriebsleitung des AKW Krümmel werden keine Angaben zu den genauen Ursachen für die "ungeplante" Reaktorschnell- abschaltung gemacht.
Von NDR Info wurde zu dem 'Ereignis' im AKW Krümmel am 17.03.05 berichtet:
"Geesthacht: Das Kernkraftwerk Krümmel ist nach einer automatischen Schnellabschaltung für etwa drei Stunden vom Netz genommen worden. Nach Angaben der Hamburgischen Electricitäts-Werke HEW geschah die Abschaltung außer Plan. Sie sei bei einer routinemäßigen Prüfung im Bereich des Reaktorschutzsystems aktiviert worden. Die Ursache für den Abschalt-Automatismus teilte HEW nicht mit. Nach Klärung des Sachverhalts sei der Reaktor wieder angefahren worden, hieß es in einer Mitteilung. Es sei keine Radioaktivität ausgetreten."

22. Februar 2005
AKW Krümmel soll zum "größten deutschen Siedewasserreaktor" ausgebaut werden

Auf Verivox wird am 22.02.05 berichtet: Das AKW Krümmel  soll zum "größten deutschen Siedewasserreaktor" ausgebaut werden. Von der Vattenfall Europe Nuclear Power GmbH, dem Betreiber vom AKW Krümmel, ist demnach eine Erhöhung der Stromproduktion in Krümmel beabsichtigt: Bei der nächsten Revision in Krümmel, im Spätsommer dieses Jahres, soll die Turbine durch ein "neues Modell" ersetzt werden. Dadurch soll die Generatorleistung um 67 MW auf "mehr als 1400 MW" erhöht werden. - "2006 sollen die beiden erforderlichen Baustufen abgeschlossen sein."
Von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) ist dazu in einer Pressemitteilung am 22.02.05 erklärt worden: "Die Ausbaupläne des Betreibers des Kernkraftwerkes Krümmel bei Geesthacht liegen der Reaktorsicherheitsbehörde zur Prüfung und Entscheidung vor. Es geht um die Erneuerung einer Turbine mit zukünftig höherer Leistung." Die Ausbaupläne für das AKW Krümmel sind nach den Worten von Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht noch(!) nicht genehmigt.
Auf Verivox wird wird auch berichtet, daß am 21.02.05 Richtfest für das Standort-Zwischenlager in Krümmel gewesen sei.

21. Februar 2005
Richtfest für das Standort-Zwischenlager Krümmel

Nach einem Bericht auf VERIVOX vom 22.05.05 wurde am 21.02.05 das Richtfest für das Standort-Zwischenlager Krümmel "gefeiert". Vor rund 300 geladenen Gästen stellte Dr. Bruno Thomauske dabei fest: "Sein Unternehmen [Vattenfall] werde künftig wohl im Ausland in Kernkraftwerke investieren, weil die Energieform in Deutschland politisch nicht mehr gewollt sei". Weiter übte er Kritik an der Ministerpräsidentin Simonis, "weil sie die Technik der Kernkraftwerke als veraltet darstellen würde".

In dem Standort-Zwischenlager in Krümmel können max. 775 Tonnen hochradioaktiver Atommüll in max. 80 Castor-Behältern vom Typ CASTOR V/52 bis zu 40 Jahre abgestellt werden. Die atomrechtliche Genehmigung erlaubt ausdrücklich auch die Einlagerung von plutonium-haltigem Atommüll aus abgebrannten MOX-Brennstäben. Das 41 Millionen Euro teure Zwischenlager soll im Sommer 2006 in Betrieb gehen. Nach der 'Zwischenlagerung' soll der radioaktive Abfall in ein noch vom Bund zu bauendes Endlager kommen.
06. Oktober 2004
AKW Krümmel ist nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Nach einer Pressemitteilung von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) vom 06.10.04 hat das Ministerium seine Zustimmung zum Wiederanfahren vom AKW Krümmel gegeben. Damit darf der Atommeiler bei Geesthacht wieder ans Netz.
"Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz hat nach Abschluss der Jahresrevision am 6. Oktober 2004 in Kiel die Zustimmung zum Wiederanfahren des Kernkraftwerks Krümmel erteilt. Nach Abschluss des 18. Brennelementwechsels und der Beendigung der Revisionsarbeiten kann die Anlage damit wieder ans Netz gehen."
Das AKW Krümmel war am 28.08.04 zur Revision und zum 18. Brennelementwechsel abgeschaltet worden. Während des Stillstands wurden 132 abgebrannte Brennelemente von den 840 Brennelementen im Atomreaktor durch neue ersetzt.
Die Schwerpunkte bei der Revision lagen in der "Durchführung zahlreicher wiederkehrender Prüfungen", in der "Umsetzung erweiterter Maßnahmen gegen unzulässige Radiolysegasansammlungen" sowie in der "Ausführung von Instandhaltungsarbeiten und Änderungen zur Optimierung der Sicherheit der Anlage und ihres Betriebs". Während der Revision wurden demnach auch "außerplanmäßige Ultraschallprüfungen an zahlreichen Rohrleitungen" durchgeführt. - Ferner wurde eine Übertragbarkeit des am 23.08.04 im AKW Brunsbüttel erfolgten Kurzschlusses auf Krümmel geprüft: An den "maßgeblichen 10-kV-Kabeln" haben sich "bislang keine Schwachpunkte erkennen", jedoch soll für das "gesamte Starkstromkabelnetz" im AKW Krümmel ein "sicherheitsorientiertes, zuverlässiges Überwachungskonzept" eingeführt werden.
Von der Kernkraftwerk Krümmel GmbH wurde am 06.10.04 mitgeteilt, daß das AKW Krümmel am Mittwoch, den 06.10.04, wieder angefahren worden ist.
"Kernkraftwerk Krümmel nach Revision wieder in Betrieb - Nach Abschluss der Revisionsarbeiten ist das Kernkraftwerk Krümmel am Mittwoch wieder angefahren worden."
Von der Kernkraftwerk Krümmel GmbH wird kurz auf zwei meldepflichtige 'Ereignisse' eingegangen, durch welche die Revision aufwendiger, und damit wahrscheinlich auch länger als ursprünglich geplant, wurde:
"
Bei den Arbeiten wurden zwei Befunde festgestellt, die als meldepflichtige Ereignisse zu erhöhtem Prüfaufwand geführt haben: Beim Abschalten zur Revision kam es zu einer ungeplanten Reaktorschnellabschaltung; Grund dafür war die Fehlfunktion eines von elf Sicherheitsventilen, das für die Druckbegrenzung und Entlastung des Reaktors sorgt. Und bei einer Prüfung der elektrischen Umschaltautomatik des Eigenbedarfssystems wurde eine Störung in der Notstromversorgung festgestellt. Die Befunde hatten keine Auswirkungen auf Personen oder Umgebung und wurden während der Revision beseitigt."
An zwei sicherheitstechnisch wichtigen Pumpen des Nachkühlsystems mußten die lockeren Befestigungsschrauben nachgezogen werden, die Standfestigkeit dieser beiden Pumpen durch die losen Schrauben war nicht immer vollständig gewährleistet gewesen. - Dies wird in der Pressemitteilung von der Kernkraftwerk Krümmel GmbH allerdings nicht erwähnt...

07. September 2004
Neues 'Ereignis': Befestigungsschrauben für sicherheitstechnisch wichtigen Pumpen des Nachkühlsystems mußten nachgezogen werden

Die zur Zeit im Atommeiler Krümmel durchgeführten Überprüfungen bei der Revision haben zu einem weiteren  "meldepflichtigen Ereignis" geführt. - Von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) ist am 07.09.04 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben worden, daß an zwei sicherheitstechnisch wichtigen Pumpen des Nachkühlsystems die Befestigungsschrauben nachgezogen werden mußten. Die Standfestigkeit dieser beiden Pumpen war durch die locker sitzenden Schrauben nicht immer vollständig gewährleistet gewesen!
Die zuständige schleswig-holsteinische Atomaufsichtsbehörde hatte diese Überprüfungen im Rahmen der jetzigen Revision angeordnet. Ob die losen Befestigungsschrauben sonst aufgefallen wären, bleibt fraglich.
"Im Kernkraftwerk Krümmel in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) mussten nach Feststellung der Aufsichtsbehörde an sicherheitstechnisch wichtigen Pumpen des Nachkühlsystems Befestigungsschrauben nachgezogen werden. Das teilte das Sozialministerium am 7. September in Kiel mit. Das ist ein Ergebnis einer von der Aufsichtsbehörde angeordneten Überprüfung im Rahmen der diesjährigen Jahresrevision." ... "Die Standfestigkeit dieser Pumpen muss in jeder Hinsicht gewährleistet sein. Es war erforderlich an zwei Pumpen des Nachkühlsystems die Befestigungsschrauben nachzuziehen." ....
"Der Vorfall ist der Aufsichtsbehörde gemeldet worden und von der Betreiberin nach INES 1 (International Nuclear Event Scale) gemäß der internationalen Bewertungsskala eingestuft worden."

Von Vattenfall Europe ist die Standfestigkeit und damit die Funktionstüchtigkeit der beiden sicherheitstechnisch wichtigen Pumpen des Nachkühlsystems bei Erschütterungen (z.B. durch Einwirkungen von Außenin Frage gestellt worden! - Original-Zitat dazu aus der Pressemitteilung vom 08.09.04  von Vattenfall Europe:
"Bei einer zu unterstellenden Einwirkung von Außen wäre die Standfestigkeit der beiden Nachkühlpumpen aufgrund von Erschütterungen und damit ihre Funktionsfähigkeit nicht mehr nachgewiesen."

28. August 2004
Fehlfunktion eines Sicherheitsventil vor dem Herunterfahren des Atomreaktors zur Revision
Das AKW Krümmel wurde daraufhin mit einer unplanmäßigen Reaktorschnellabschaltung vom Netz genommen
Der Atommeiler ist zur Revision und zum Brennelementwechsel abgeschaltet

Das AKW Krümmel ist am Sonnabend, den 28.08.04, zur Jahresrevision und zum Brennelementwechsel abgeschaltet worden. Dies wurde in einer Pressemitteilung von der Betreibergesellschaft Vattenfall Europe am 30.08.04 bekannt gegeben. Nach Darstellung von Vattenfall Europe ist es in der Abschaltphase vom Atomreaktor in Krümmel zu einem 'Ereignis' gekommen. Während der durchgeführten Überprüfungen ist am Sonnabend (28.08.04) eine Fehlfunktion an einem von elf Sicherheits- und Entlastungsventilen aufgetreten: Eines der Überdruckventile ließ sich bei diesem Test zwar öffnen, anschließend jedoch nicht wieder schließen. - Die Atomanlage sei daraufhin abgeschaltet worden. 
[Diese Sicherheitsventile sollen im Falle eines zu hohen Druckes im Siedewasserreaktor ansprechen und den Überdruck durch Abblasen von radioaktiven Dampf verringern. Anschließend sollen sie sich, nachdem der Druck wieder im Limit ist, wieder selbständig schließen. Radioaktiviät soll dabei jedoch nicht freigesetzt worden sein.]
"Bei routinemäßigen Prüfungen im Kernkraftwerk Krümmel ist am Wochenende eine Fehlfunktion an einem von elf Sicherheits- und Entlastungsventilen aufgetreten. Diese Ventile dienen der Druckbegrenzung und Entlastung des Reaktordruckbehälters. Das betroffene Ventil ließ sich zwar öffnen, schloss aber nicht mehr ordnungsgemäß. Die Anlage wurde daraufhin abgeschaltet. Eine radioaktive Freisetzung erfolgte nicht. Das Ereignis ist nach den Bestimmungen meldepflichtig und wurde der Aufsichtsbehörde fristgemäß mitgeteilt. Die Ventileinheit aus Haupt- und Vorsteuerventil wird nun ausgebaut und inspiziert." ...
"Die Prüfung des Ventils war am Sonnabend im Rahmen des planmäßigen Abfahrens des Reaktors zur Revision mit Brennelementewechsel durchgeführt worden." ...

Die Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz hat am 31.08.04 in einer Pressemitteilung zu dem 'Ereignis' in Krümmel Stellung bezogen: 
Die Überprüfung der Funktionsfähigkeit der elf Sicherheits- und Entlastungsventilen erfolgte demzufolge unter Betriebsdruck. D.h.: Der Atomreaktor befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Leistungsbetrieb. Bei einem dieser elf Ventile trat dabei Schwergängigkeit auf: Es öffnete sich zwar, konnte dann jedoch nicht wieder geschlossen werden. [Ventile neigen besonders zur Schwergängigkeit, wenn sie längere Zeit nicht betätigt worden sind...] Der Atommeiler ist daraufhin sicherheitshalber mit einer von Hand ausgelösten Reaktorschnellabschaltung vom Netz genommen worden. - Dies Tatsachen sind von Vattenfall Europe verschwiegen worden!

"Zu Beginn des planmäßigen jährlichen Brennelementwechsels im Kernkraftwerk Krümmel in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) kam es zu einer unplanmäßigen Reaktorschnellabschaltung, teilte das Sozialministerium als zuständige Reaktorsicherheitsbehörde am 31. August in Kiel mit."
"Bei einer routinemäßigen Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines von elf noch unter Betriebsdruck stehenden Sicherheits- und Entlastungsventilen wurde eine Schwergängigkeit ermittelt. Das Ventil öffnete, aber schloss nicht mehr ordnungsgemäß. Die Sicherheits- und Entlastungsventile dienen zur Druckbegrenzung und Druckentlastung des Reaktordruckbehälters. Das Kernkraftwerk wurde daraufhin sicherheitsorientiert durch eine von Hand ausgelöste Reaktorschnellabschaltung vom Netz genommen. Eine Freisetzung von Radioaktivität hat es nicht gegeben."
Der Vorfall ist der Reaktorsicherheitsbehörde gemeldet und von dem Betreiber nach INES 0 (International Nuclear Event Scale) gemäß der internationalen Bewertungsskala eingestuft worden. Das Sozialministerium hat umgehend die Ursachenklärung mit Beteiligung von Sachverständigen eingeleitet."

28. August 2004
Nach Beendigung der Revision soll ein zweiter Castor-Behälter im Interimslager Krümmel abgestellt werden

Nach einem Artikel in der Landeszeitung (Lüneburg) vom 28.08.04 sind bislang sechs der zwölf Beton-Garagen für die Castor-Behälter in dem Interimslager Krümmel fertig gestellt worden. - Am 05.08.04 ist dort der erste Atommüll-Behälter eingelagert worden. Noch in diesem Jahr soll ein zweiter Castor im Interimslager abgestellt werden:
"Einer der Castoren steht schon seit Anfang August im Interimslager, umhüllt von einer 40 Zentimeter dicken Betonplatte und abgedeckt mit einem ebenso mächtigen Deckel aus Beton. Noch in diesem Jahr soll ein zweiter Castor dort Platz finden. 'Dieser steht fertig gepackt mit abgebrannten Brennelementen im Maschinenhaus, das zum Kontrollbereich gehört', so Joachim Kedziora, Leiter des Informationszentrums am Kernkraftwerk Krümmel." 
"Sobald 1000 Monteure aus ganz Deutschland die demnächst beginnende Revision, den Austausch von 128 Elementen des Reaktors im Atomkraftwerk sowie Instandsetzungsarbeiten, beendet haben und das dafür abgeschaltete Werk wieder angefahren wird, ist der Castor an der Reihe, wird ins Interimslager verfrachtet."
"Unterdessen läuft der Bau des 40 Millionen Euro teuren Zwischenlagers für 80 Castor-Behälter auf Hochtouren. Langsam ist die Dimension des Giganten aus Stahl und Beton zu erahnen - es entsteht eine 88 Meter lange, 27 Meter breite und 23 Meter hohe Halle neben dem Atomkraftwerk. 'Wir liegen gut im Zeitplan. Bisher sind 4000 von 14 000 Kubikmetern Beton verbaut worden', berichtet Kedziora. Bis zu 40 polnische Bauarbeiter sind im Dauereinsatz, schieben wochentags acht Stunden Schicht."

27. August 2004
Kernkraftwerk Krümmel GmbH kündigt Revision und Brennelementwechsel an

Von der Kernkraftwerk Krümmel GmbH ist am 27.08.04 in einer Presseinformation die Jahresrevision im AKW Krümmel angekündigt worden. Demnach wird der Atommeiler in Krümmel in der Nacht auf den 28.08.04 zur Revision und dem Brennelementwechsel heruntergefahren.
Von den insgesamt 840 Brennelementen sollen 124 durch neue ersetzt werden, ferner werden acht der 205 Steuerstäbe des Atomreaktors ausgetauscht. Bei der Revision sollen u.a. am Reaktordruckbehälter routinemäßig die Einbauten inspiziert und Prüfungen an den 72 Schraubenbolzen des Druckbehälter-Deckels durchgeführt werden. Auch der Generator soll in die Überprüfungen einbezogen werden.
"Das Kernkraftwerk Krümmel wird in der Nacht zum Samstag, 28. August 2004, zum diesjährigen Brennelementewechsel mit Revision abgefahren." ...
"Während des Anlagenstillstands werden in den kommenden Wochen 124 der insgesamt 840 Brennelemente und acht der 205 Steuerstäbe des Reaktors ausgetauscht." ... "So werden am Reaktordruckbehälter routinemäßig die Einbauten inspiziert sowie Prüfungen an den 72 Schraubenbolzen des Druckbehälter-Deckels durchgeführt. Auch an Rohrleitungen und Behältern werden Prüfungen vorgenommen. Komponenten des Sicherheitssystems wie Pumpen, Armaturen und Lüfter und die Betriebssysteme werden inspiziert und gewartet."
"Das größte Projekt ist in diesem Jahr die Inspektion des Generators im Maschinenhaus. Für diese Arbeiten muss der Generator auf beiden Seiten geöffnet werden, um den Generatorläufer zu ziehen und den Ständer mit seinen Wicklungen zu untersuchen." ...

05. August 2004
Inbetriebnahme vom Interimslager Krümmel - Erster Castor ist eingelagert worden

Von der Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) ist am 05.08.04 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben worden, daß das "atomare Interimslager Krümmel“ am 05.08.04 in Betrieb genommen worden ist.
"Die Atomaufsicht über diese [Atommüll-]Lager hat das Land Schleswig-Holstein. Vor der ersten Einlagerung musste die Betreiberin dem Sozialministerium noch nachweisen, dass das Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Krümmel für Reparaturmaßnahmen an Brennelementtransport- und Lagerbehältern, die im Interimslager Krümmel aufbewahrt werden, zur Verfügung steht. Nach eingehender Prüfung hat das Ministerium der Betreiberin am 4. August die entsprechende atomrechtliche Genehmigung erteilt."

Nach einem Posting auf der Homepage der Kernkraftwerk Krümmel GmbH (Betreibergesellschaft vom AKW Krümmel, die zu Vattenfall Europe/HEW gehört) ist am 05.08.04 der erste Castor-Behälter vom Typ Castor V/52 im Interimslager Krümmel abgestellt worden:

"Heute [05.08.04] wurde mit der Einlagerung des ersten Castor-Behälters das Interimslager am Standort des Kernkraftwerks Krümmel in Betrieb genommen."
"Das Interimslager Krümmel (ILK) ist das erste Zwischenlager Schleswig-Holsteins. Der Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear Energy, Dr. Bruno Thomauske, freut sich über die Erfolge bei der Zwischenlagerung. 'Die Rohbauarbeiten für die Zwischenlagerhalle in Krümmel machen gute Fortschritte, in der letzten Woche haben wir das Richtfest für das Standort-Zwischenlager in Brunsbüttel gefeiert und heute nehmen wir das Interimslager Krümmel in Betrieb. Dies macht uns unabhängig von Transporten abgebrannter Brennelemente. Dadurch haben wir die Entsorgung des Kernkraftwerks Krümmel auf eine neue Grundlage gestellt und leisten damit einen Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz', erklärte Thomauske." ...

      Bevor Dr. Bruno Thomauske Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear Energy geworden ist,  
     
war er "als Leiter der Projektgruppe beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter, 
      in deren Hand die Genehmigung geplanter Atommüll-Zwischenlager an den AKW-Standorten liegt" 
      beschäftigt! - Er genehmigte bei seiner Tätigkeit beim BfS "sieben Atommüll-Zwischenlager". - 
      "Ein ganz normaler Wechsel", so wurde dies vom BfS-Sprecher Volker Schäfer seinerzeit 
      kommentiert. ... 
(taz vom 30.09.2003)

"Im Interimslager Krümmel sollen auf einer 1.000 m2 großen Lagerfläche maximal 12 Castor-Behälter mit jeweils bis zu 52 abgebrannten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Krümmel zwischengelagert werden, bis das eigentliche Standort-Zwischenlager fertig gestellt ist. Zur Abschirmung und als Witterungsschutz wird jeder einzelne Behälter unter einer Umhausung aus Stahlbeton aufbewahrt. Das Interimslager Krümmel ist das kleinste nukleare Zwischenlager Deutschlands. Das Interimslager und das künftige Standort-Zwischenlager Krümmel sind jeweils eigenständige kerntechnische Anlagen."

"Das Standort-Zwischenlager Krümmel wird gegenwärtig als massive Stahlbeton-Halle errichtet. Baubeginn war im April 2004, die erste Einlagerung ist für Sommer 2006 geplant. Die Behälter werden dann vom Interimslager in das Standort-Zwischenlager überführt. Dort sollen sie für maximal 40 Jahre bleiben, bevor sie in ein nationales Endlager transportiert werden."
"In Schleswig-Holstein sind fünf Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente vorgesehen: Die Interimslager in Krümmel und Brunsbüttel und Standort-Zwischenlager in Krümmel, Brunsbüttel und Brokdorf. Die Betreiber kommen mit der Neuschaffung der Nuklearanlagen dem Willen der Bundesregierung nach, die die Errichtung dezentraler Zwischenlager gesetzlich vorgeschrieben und Transporte in die Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich und England ab Mitte 2005 gesetzlich verboten hat."
"An den Standorten Neckarwestheim, Philippsburg und Biblis sind Interimslager bereits seit 2001 bzw. 2002 in Betrieb."

=> Castor-Transporte aus dem AKW Krümmel in die Plutonium-Fabriken von Sellafield oder La Hague 
      wird es daher zukünftig mit Sicherheit nicht mehr geben!

Anfang Mai 2004
Baubeginn für das Interimslager in Krümmel
Erster Castor soll bereits im Juni dieses Jahres dort abgestellt werden

Anfang Mai 2004 ist auch mit dem Bau für das Interimslager am AKW Krümmel bei Geesthacht begonnen worden. Drei von zwölf Atommüll-Garagen für die Castoren sind dort schon aufgestellt worden. (Bereits am 23. April 2004 erfolgte der Baubeginn für das Standort-Zwischenlager in Krümmel.)
Von den Kieler Nachrichten ist dazu am 06.05.04 berichtet worden: "Östlich des Kernkraftwerkes Krümmel haben jetzt auch die Bauarbeiten für das so genannte 'Interimslager' begonnen." ... "Auf Tiefladern wurden die ersten drei Fundamente und Boxen in Krümmel angeliefert und mit einem großen Autokran an ihre Plätze gehievt. Ein 1000 Quadratmeter großes Gelände im Freien ist für die Stahlbetonboxen reserviert. Die Kraftwerksbetreiber gehen davon aus, dass nur die Hälfte der genehmigten Boxen wirklich benötigt wird. Dafür muss der Baufortschritt für das Zwischenlager nebenan aber reibungslos laufen."

Das Interimslager in Krümmel wurde am 15.08.2000 von der Kernkraftwerk Krümmel GmbH beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) atomrechtlich beantragt. - Die atomrechtliche Genehmigung wurde vom BfS am 20.06.2003 erteilt.
Nach dem atomrechtlichen Genehmigungsbescheid vom 20.06.2003 dürfen in dem Interimslager Krümmel maximal 12 Castor-Behälter  vom Typ CASTOR V/52 mit maximal 120 Tonnen Atommüll "aufbewahrt" werden. - Diese Genehmigung beinhaltet interessanterweise nicht die Einlagerung von plutoniumhaltigem Atommüll aus abgebrannten MOX-Brennstäben!

Schon "in den nächsten Tagen" wird der erste Leerbehälter in Krümmel erwartet. Er soll zunächst im AKW Krümmel und danach in einer der "mobilen Behausungen", wie die Abstellgaragen für die Castoren offiziell benannt worden sind, "erprobt" werden. - Bereits im Juni soll der erste Castor "eingelagert" werden! "In den nächsten Tagen soll der erste leere Castor in Krümmel eintreffen. Er wird zunächst im Kraftwerk und danach in einer der "mobilen Behausungen", wie die Boxen offiziell heißen, erprobt werden. Im Juni soll dann der erste Castor vom Typ V/52 eingelagert werden." ... "Nach der Fertigstellung des Zwischenlagers, das in 18 Monaten stehen soll, werden dann die Boxen des Interimslagers aufgelöst und deren Inhalt in die neue Lagerhalle umgesetzt. Hier können bis zu 80 Behälter mit 750 Tonnen strahlendem Material Platz finden." Dieses berichten die Kieler Nachrichten am 06.05.04.

Von den Kieler Nachrichten wird am 06.05.04 auch gemeldet, daß aus dem AKW Krümmel keine Castor-Transporte in die Plutonium-Fabriken von La Hague und Sellafield mehr zu erwarten sind: "Bis zu zwölf Betonboxen hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Kraftwerksbetreibern sozusagen als Zwischen-Zwischenlager genehmigt. So soll sichergestellt werden, dass bis zur Inbetriebnahme des ebenfalls seit gut einer Woche im Bau befindlichen eigentlichen Zwischenlagers 2006 keine Castor-Transporte aus Krümmel in die Wiederaufbereitungsanlagen in England und Frankreich mehr rollen müssen."

23. April 2004
Baubeginn für das Standort-Zwischenlager in Krümmel
Keine Castor-Transporte mehr aus Krümmel nach La Hague oder Sellafield

Nach einer Pressemitteilung der HEW (Vattenfall Europe) vom 23.04.04 ist mit dem Bau für das Standort-Zwischenlager am AKW Krümmel begonnen worden: "Am heutigen Tag [23.04.04] wird um 15:00 Uhr der erste symbolische Spatenstich für den Bau des Standort-Zwischenlagers des Kernkraftwerks Krümmel getätigt."- Von der Landeszeitung Lüneburg wird am 24.04.04 gemeldet, daß mit dem eigentlichen Bauarbeiten am 26.04.04 begonnen wird: "Die Planungsphase ist vorbei, ab Montag [26.04.04] beginnen die Arbeiten für den Bau des Zwischenlagers am Kernkraftwerk Krümmel. Symbolisch begonnen hat die Errichtung der gigantischen Halle aus Stahlbeton für hochradioaktiven Müll schon gestern [23.04.04]."

Die Baubehörde in Geesthacht hatte dem AKW-Betreiber Vattenfall Europe Nuclear Power GmbH die Baugenehmigung am 29. März diesen Jahres erteilt. Die für den Betrieb erforderliche atomrechtliche Genehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz liegt bereits seit dem 19. Dezember 2003 vor.

In dem Standort-Zwischenlager in Krümmel können max. 775 Tonnen hochradioaktiver Atommüll in max. 80 Castor-Behältern vom Typ CASTOR V/52 bis zu 40 Jahre abgestellt werden. Die atomrechtliche Genehmigung erlaubt ausdrücklich auch die Einlagerung von plutonium-haltigem Atommüll aus abgebrannten MOX-Brennelementen.  - Im Sommer 2006 soll die Lagerhalle in Betrieb genommen werden.

Nach Aussage der HEW (Vattenfall Europe) macht das Zwischenlager "den Betrieb des Kernkraftwerkes [Krümmel] unabhängig von Abtransporten in zentrale Zwischenlager oder in die Wiederaufarbeitungsanlagen in England und Frankreich" ... "Bundesweit werden 12 Standort-Zwischenlager errichtet. Die atomrechtlichen Genehmigungsverfahren wurden im Jahr 2003 abgeschlossen. Für die meisten Standorte liegt inzwischen auch die baurechtliche Genehmigung vor. Mit der Errichtung der Zwischenlager wurde in Brunsbüttel, Brokdorf und an anderen Kernkraftwerksstandorten bereits begonnen."

Aus dem AKW Krümmel wird kein Atommüll mehr in die Plutonium-Fabriken in La Hague und Sellafield transportiert, melden die Lübecker Nachrichten am 24.04.04: "Ziel ist es, die häufig von Protesten begleiteten Transporte mit abgebrannten Brennelementen nach England und Frankreich überflüssig zu machen. Schon jetzt wird in Krümmel darauf verzichtet, vom 1. Juli 2005 an verbietet sogar ein Gesetz diese Touren."

Gegen den Bau des Standort-Zwischenlager Krümmel ist inzwischen Klage eingericht worden. - Die Lübecker Nachrichten vom 24.04.04 berichten darüber: "Die Atomkraftgegner um die Geesthachterin Bettina Boll fordern einen sofortigen Atomausstieg und das Abschalten des Krümmeler Reaktors. Die Umweltschützerin hat eine Klage gegen das Zwischenlager eingereicht. Sie und ihre Mitstreiter sehen die Gefahr, das radioaktive Strahlung freigesetzt werde, etwa bei einem gezielten Flugzeugabsturz durch Terroristen. 'Zurzeit können wir an dem Bauprojekt nicht viel ändern', sagt Bettina Boll. 'Die Klage ist eingereicht, jetzt geht die Sache ihren Weg.' Durch Spenden sind bereits 5000 Euro zusammengekommen. Sollte der Prozess verloren gehen, würde das 30 000 Euro kosten. 'Es ist erstaunlich, wie viele junge Menschen uns auch unterstützen, das hat es zuvor nicht gegeben', freut sich die Geesthachterin."

Bevor die eigentliche Errichtung der Atommüll-Lagerhalle in Krümmel beginnen kann, muß dort erst einmal im großen Maßstab Bodenaustausch erfolgen: Früher befand sich dort eine Sprengstoffabrik, durch die das Erdreich mit Produktions-Rückständen verunreinigt  worden ist: "Doch ehe die Errichtung der Halle beginnt, stehen zunächst massive Erdarbeiten an. Hintergrund: Der Boden ist mit Schadstoffen belastet und muss zum Teil als Sondermüll entsorgt werden. Die Verschmutzung rührt noch aus den Zeiten, als Alfred Nobel seine Sprengstofffabrik in Krümmel betrieb und Salpeter sowie Schwefelsäure produzierte", so die Landeszeitung Lüneburg am 24.04.04. - Die HEW (Vattenfall Europe) werden dazu von den Lübecker Nachrichten am 24.04.04 wie folgt zitiert: "'Es waren immer Meilensteine der Forschung und Technik, die die Entwicklung des Standortes Krümmel geprägt haben', sagte Häge [Vorstand Vattenfall Europe AG]. 1865 hatte Alfred Nobel auf dem Gelände an der Elbe die weltweit erste Dynamitfabrik gebaut und ein Verfahren entwickelt, das den Umgang mit Spreng-Öl sicherer machte. 1974 begann der Bau des Kraftwerkes, das am 14. September 1983 in Betrieb ging. Der schwedische Vattenfall-Konzern, zu dem die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) als Betreiber gehören, führe die Tradition des Schweden Nobel gewissermaßen weiter, sagte Häge."

15. April 2004
Versagen einer Absperrarmatur in der Frischdampfleitung

Am 15.04.04 hat es im AKW Krümmel ein "Ereignis der Kategorie Eilt" gegeben. Von der  Landesregierung Schleswig-Holstein (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) wird in einer Pressemitteilung am 16.04.04 zu dem neuen 'Vorkommnis' im AKW Krümmel Stellung genommen: "Am 15. April 2004 trat eine Funktionsstörung an einer von zwei Armaturen in der Rohrleitung des Einspeisesystems auf. Die betroffene Armatur konnte aufgrund der Schwergängigkeit nicht geschlossen werden. Die Rohrleitung wurde gemäß Betriebshandbuch kurzfristig durch die zweite Armatur abgesperrt. Die Reparatur der schwergängigen Armatur wird zurzeit vorbereitet.“ ..."Das Ereignis hat keine Auswirkung auf den sicheren Kraftwerksbetrieb. Es gab keine Freisetzung von radioaktiven Stoffen." ... "Die Sicherheit des Kernkraftwerkes war zu keiner Zeit gefährdet."
Von Seiten der HEW (Vattenfall Europe Nuclear Power GmbH) ist dazu am 16.04.04 mitgeteilt worden daß „am 15.04.04 ist eine Funktionsstörung an einer von zwei Absperrarmaturen in der Frischdampfleitung des Hochdruck-Einspeisesystems“ aufgetreten war.

Offene Fragen bleiben: Warum war die erste Absperrarmatur so schwergängig, daß sie nicht geschlossen werden konnte? - Werden Funktionskontrollen auf Gängigkeit von Absperrarmaturen/Schiebern nicht regelmäßig durchgeführt?! (Absperrarmaturen werden u.a. dann schwergängig, wenn sie längere Zeit nicht betätigt worden sind...) Und: Welche Auswirkungen auf den AKW-Betrieb hätte ein Versagen ("Funktionsstörung") auch der zweiten Absperrarmatur in der Frischdampfleitung des Hochdruck-Einspeisesystems gehabt? - Ob das 'Vorkommnis' dann auch mit dem Resultat "Das Ereignis hat keine Auswirkung auf den sicheren Kraftwerksbetrieb. - Es gab keine Freisetzung von radioaktiven Stoffen" bewertet worden wäre?

05. April 2004
Revision und Brennelementwechsel für Ende August angekündigt

In einer Pressemitteilung von den HEW (Vattenfall Europe) vom 05.04.04 wird angekündigt, daß das AKW Krümmel seine Jahresrevision Ende August 2004 beginnen wird:
"Das zweite von der Vattenfall Europe Nuclear Power GmbH betriebene Kernkraftwerk Krümmel wird seine Jahresrevision Ende August beginnen."

29. März 2004
Baurechtliche Genehmigung für Standort-Zwischenlager Krümmel erteilt
Mit der Errichtung soll unverzüglich begonnen werden!

Am 29.03.04 ist von der Unteren Bauaufsichtsbehörde der Stadt Geesthacht die baurechtliche Genehmigung für das Standort-Zwischenlager am AKW Krümmel erteilt worden. Mit dessen Errichtung soll nun "unverzüglich begonnen" werden. Es ist daher damit zu rechnen, daß die Bauarbeiten in aller Kürze beginnen werden.

Vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein wurde zur baurechtlichen Genehmigung vom Standort-Zwischenlager  Krümmel am 29.03.04 eine Pressemitteilung abgegeben:
"Das als Reaktorsicherheitsbehörde für die Beaufsichtigung zuständige Sozialministerium teilte am 29. März in Kiel mit, dass mit dem Bau des atomaren Zwischenlagers Krümmel begonnen werde."
"Die für den Betrieb des Zwischenlagers erforderliche atomrechtliche Genehmigung war von dem für die Genehmigung zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz am 19. Dezember 2003 erteilt worden. Die zur Errichtung erforderliche Baugenehmigung ist von der zuständigen Unteren Bauaufsichtsbehörde, der Stadt Geesthacht, am 29. März erteilt worden."
"Nach den Planungen der Betreiberin [HEW / Vattenfall Europe] des Zwischenlagers soll mit der Errichtung nun unverzüglich begonnen werden.  ... Die erste Einlagerung wird voraussichtlich im Jahre 2006 erfolgen."
Von den HEW wurde in einer Pressemitteilung vom 29.03.04 zum Baubeginn ausgesagt:
"Wir werden voraussichtlich im April mit den Bauarbeiten beginnen. Das Zwischenlager soll nach etwa 22 Monaten Bauzeit fertig gestellt sein und im Sommer 2006 seinen Betrieb aufnehmen." Und zur Sicherheit der atomaren Lagerhalle: " Gutachter haben darüber hinaus bestätigt, dass die Sicherheit auch bei einem gezielten Absturz eines großen Verkehrsflugzeuges gewährleistet ist."

12. März 2004
Baubeginn für das Standort-Zwischenlager in Krümmel wird im 2.Quartal 2004 erwartet!

Für das Standort-Zwischenlager in Krümmel ist eine baurechtliche Genehmigung bislang nicht erteilt worden, der Bauantrag wird zur Zeit im zuständigen Bauamt noch bearbeitet. Sie dürfte in Kürze erteilt werden, denn bereits im zweiten Quartal sollen die Bauarbeiten beginnen.

In den Kieler Nachrichten vom 12.03.04 wird unter dem Titel "Geesthachter Bürgerinitiative macht gegen das geplante Zwischenlager mobil" dazu berichtet: "Im städtischen Bauamt wird zurzeit der Bauantrag bearbeitet. Im zweiten Quartal sollen die Arbeiten beginnen. Die Kraftwerksbetreiber von E.on und Vattenfall Europe wollen die ersten abgebrannten Brennstäbe bereits 2006 in die neue Riesenhalle am Geesthang bringen. 40 Millionen Euro kostet das ganze Projekt, acht Millionen allein der Bau."

19. Dezember 2003
BfS genehmigt Standort-Zwischenlager in Krümmel

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 19.12.03 am AKW-Standort Krümmel die atomrechtliche Genehmigung für die "Aufbewahrung abgebrannter Brennelemente in Zwischenlagern" erteilt. 
Gemäß der erteilten Genehmigung dürfen in der Lagerhalle auf dem AKW-Gelände bis zu 80 Transport- und Lagerbehältern der Bauart CASTOR V/52 mit bis zu 775 Tonnen Atommüll ("Schwermetallmasse") für maximal 40 Jahre lagern.  - Gegen das Zwischenlager Krümmel wurden 5700 Einwendungen erhoben.

Das BfS begründet in einer Pressemitteilung vom 19.12.03 die erteilte atomrechtliche Genehmigung u.a. mit: "Die Antragsteller haben den Nachweis erbracht, dass sie die gesetzlich erforderliche Vorsorge gegen Schäden und die vom radioaktiven Abfall ausgehenden Gefahren mit unterschiedlichen Konzepten erfüllen." ... "Die Aufbewahrung des radioaktiven Inventars konnte nach meinem Verständnis [BfS-Präsident Wolfram König] der Rolle einer Genehmigungsbehörde nur zugelassen werden, wenn auch terroristische Anschläge wie ein gezielter Flugzeugangriff in die Prüfungen einbezogen werden." "Sowohl die mechanischen Belastungen des Aufpralls eines voll betankten Verkehrsflugzeugs vom Typ Boeing 747 oder Airbus 340 als auch das Szenario eines drohenden Kerosinbrandes wurden untersucht. Hier musste insbesondere nachgewiesen werden, dass die Behälter auch dann in der Lage sind, das radioaktive Material sicher einzuschließen. Dass Ergebnis für alle Verfahren lautet: Eine erhebliche Gefährdung von Leben und Gesundheit infolge Direktstrahlung oder der Freisetzung einer erheblichen Menge radioaktiver Stoffe ist ausgeschlossen. Die Eingreifrichtwerte für den Katastrophenschutz werden unterschritten. Nachdem selbst bei diesen extremen Bedingungen die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt waren, hat das BfS die Genehmigungen erteilt."

[Desweiteren hat am 19.12.03 das BfS an zwei weiteren AKW-Standorten Philippsburg (152 Castoren, 1600 Tonnen Atommüll), und Gundremmingen (192 Castoren, 1850 Tonnen Atommüll) die atomrechtliche Genehmigung für ein Standort-Zwischenlager erteilt.- Damit sind an allen 12 AKW-Standorten, bei denen Standort-Zwischenlager beantragt worden sind, die atomrechtlichen Genehmigungen erteilt! ]

15. Oktober 2003
AKW Krümmel ist wieder am Netz

Vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein wurde zum
Wiederanfahren von Krümmel am 15.10.2003 eine Pressemitteilung abgegeben:

"Das Kernkraftwerk Krümmel ist nach einem unvorhergesehenen Stillstand von 10 Tagen am 
15. Oktober 2003 wieder angefahren worden. 'Nach Abschluss und Auswertung aller Prüfungen bestehen gegen das Wiederanfahren der Anlage keine sicherheitstechnischen Bedenken'."
"Bei einer Anlagenbegehung während des Anfahrvorgangs nach dem Brennelementwechsel 2003 und Abschluss der Jahresrevision war am 5. Oktober 2003 an einer Füllstandsmessleitung des Speisewasserbehälters eine Tropfleckage festgestellt worden. Deshalb musste das Abfahren der Anlage eingeleitet werden. Zwecks Schadensursachenklärung und nachfolgender Sanierung musste danach der Speisewasserbehälter mit einem Volumen von ca. 600 m3 vollständig entleert [!] werden. Die betroffene Leitung musste durch eine Leitung mit einem Nenndurchmesser von 50 mm ersetzt werden, die dem heutigen Standard [!] entspricht. Zur besseren Überwachung des Bereichs wurden zusätzliche Temperaturmessstellen installiert."

05. Oktober 2003
AKW Krümmel nach Leckage wieder abgeschaltet

Vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein wurde zu diesem "Ereignis" am 06.10.2003 mitgeteilt:

"Das Kernkraftwerk Krümmel musste gestern (Sonntag, 5. Oktober 2003) wenige Stunden nach Abschluss der Jahresrevision während des Anfahrvorganges wieder abgefahren werden. Bei einer Anlagenbegehung während des Anfahrvorgangs wurde an einer Füllstandsmessleitung des Speisewasserbehälters eine Tropfleckage detektiert. Die Füllstandsmessleitung hat einen Nenndurchmesser von 150 mm und wird im Betrieb mit einem Druck von etwa 10 bar beaufschlagt. Da die Leitung in einem unabsperrbaren Bereich zum Speisewasserbehälter liegt, musste das Abfahren der Gesamtanlage eingeleitet werden. Der Speisewasserbehälter musste danach vollständig entleert werden. - Die von der Aufsichtsbehörde vorgenommene Auswertung der Kernreaktorfernüberwachung bestätigt zweifelsfrei, dass es zu keinen unzulässigen Aktivitätsfreisetzungen gekommen ist." 

04. Oktober 2003
Revision und Brennelementwechsel im AKW Krümmel beendet

Nach Abschluß der Revision und dem Brennelementwechsel ist das AKW Krümmel am 04.10.2003 erneut ans Netz gelassen worden. Der Atommeiler war am Abend des 05.09.2003 zur jährlichen Revision und zum Austausch der abgebrannten Brennelemente abgeschaltet worden. 132 Brennelementen wurden ausgewechselt.

05. September 2003
AKW Krümmel ist wg. Revision und Brennelementwechsel vom Netz

Das AKW Krümmel ist in der Nacht zum Sonnabend, den 06.09.03, zum 17. Brennelementwechsel mit Revision heruntergefahren worden.

Dabei werden eine große Menge abgebrannter Brennelemente ausgetauscht: Im Atomreaktor von Krümmel befinden sich 840 Brennelemente, davon werden 132(!) ersetzt. - Jede Menge Atommüll fällt folglich dabei an... - Dafür wird einiges an Platz im Abklingbecken des Atommeilers benötigt. Das Abklingbecken in Krümmel hat eine Kapazität für 1690(!) abgebrannte Brennelemente.
Bei der Revision wird auch ein 380 Tonnen wiegendes Generatorständer-Mittelteil im Maschinenhaus ausgetauscht. Dieses Bauteil - mit einer Länge von 10,5 m und einem Durchmesser von 4,5 m - wurde bereits Mitte August 2003 per Schiff im Geesthachter Hafen angeliefert und mit einem Schwerlasttransport über die Elbuferstrasse zum Kraftwerk gebracht.

19. Juli 2003
AKW Krümmel durch Reaktorschnellabschaltung kurzfristig vom Netz

Am Sonnabend, am 19.07.2003, kam es zu einem "Zwischenfall" im AKW Krümmel: Der Atommeiler wurde durch eine Reaktorschnellabschaltung stillgelegt. - Schade, nur kurzfristig, denn das AKW ist bereits am gleichen Tage wieder im Betrieb genommen worden...
Von der Landesregierung Schleswig-Holstein wurde zu dem „Ereignis“ mitgeteilt: "Am 19. Juli kam es im Atomkraftwerk Krümmel in Geesthacht zu einer automatischen Reaktorschnellabschaltung. Das teilte das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz am 23. Juli in Kiel mit. Der Reaktorschnellabschaltung war eine technische Störung in der Leistungsregelung vorausgegangen, die zu einem erhöhten Durchsatz in den Frischdampfleitungen des Reaktors führte. Verursacht wurde diese durch das fehlerhafte Verhalten von Ventilen. In der Folge wurde der Reaktor automatisch abgeschaltet. Die Ursache für die Schnellabschaltung konnte geklärt und beseitigt werden. Der Reaktor hat den planmäßigen Leistungsbetrieb wieder aufgenommen.
Eine erste gutachtliche Störungsbewertung bestätigt die Schadlosigkeit der Anlagenstörung. Zusätzliche Radioaktivität wurde nicht freigesetzt."

20. Juni 2003
AKW Krümmel - Interimslager genehmigt

Bereits am 15.08.2000 hatte die Kernkraftwerk Krümmel GmbH (KKK) einen Antrag für ein Interimslager am AKW Krümmel gestellt. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat am 20.06.2003, dieses Interimslager genehmigt!

In dem Interimslager in Krümmel dürfen nach nach dessen Fertigstellung und Inbetriebnahme insgesamt 120 Tonnen radioaktiver Atommüll in 12 Castoren "zwischengelagert" werden. Das BfS definiert den Begriff Interimslager als "vorübergehende Aufbewahrung geeigneter Behälter in mobilen Umhausungen (liegend), auf 5 bis 8 Jahre befristet".

Die Kernkraftwerk Krümmel GmbH hatte schon am 30.11.1999 einen Antrag für ein dezentrales Standort-Zwischenlager am AKW Krümmel gestellt. Darin sollen 800 Tonnen radioaktiver Atommüll in 80 Castor-Behältern gelagert werden. Das Genehmigungsverfahren zu dem Standort-Zwischenlager läuft noch.

[Background-Info: 
Genehmigt sind Interimslager bereits am AKW Biblis am 20.12.2001 (Ergänzungsgenehmigung: 16.04.2003) für 28 Castoren, AKW Neckarwestheim am 10.04.2001 (Ergänzungsgenehmigung: 20.12.2002) für 24 Castoren und AKW Philippsburg am 31.07.2001 (Ergänzungsgenehmigung:17.02.2003). - Ein weiteres Interimslager am AKW Brunsbüttel befindet sich noch im Genehmigungsverfahren.

Standort-Zwischenlager sind bislang genehmigt am AKW Grafenrheinfeld am 12.02.2003 für 88 Castoren, AKW Grohnde am 20.12.2002 für 100 Castoren, AKW Emsland (Lingen) am 06.11.2002 für 125 Castoren, AKW Unterweser (Esenshamm) am 22.09.2003 für 80 Castoren, AKW Biblis am 22.09.2003 für 135 Castoren, AKW Neckarwestheim am 22.09.2003 für 151 Castoren und AKW Isar (Ohu) am 22.09.2003 für 152 Castoren. - Das Standortzwischenlager in Lingen wurde bereits in Betrieb genommen. - Für fünf weitere AKW-Standorte (mit Ausnahme vom AKW Stade) befinden sich die beantragten Standortzwischenlager noch in der Genehmigungsphase.]

02. Oktober 2002
AKW Krümmel nach Revision und Brennelementwechsel wieder am Netz

Am 02.10.2002 wurde im AKW Krümmel die Revision beendet und der Atommeiler wieder ans Netz gelassen. Das AKW Krümmel war am 03.08.2002 zur Revision heruntergefahren, während der zweimonatigen Revision erfolgte auch der Brennelementwechsel: Dabei wurden 152 Brennelemente durch frische ersetzt (der Reaktor enthält insgesamt 840 Brennelemente).
Der Stillstand wurde demnach auch zu einer "Überprüfung genutzt, ob auch in Krümmel eine ähnliche Gasexplosion wie im AKW Brunsbüttel möglich sei". - Resultate dieser Überprüfung wurden allerdings nicht veröffentlicht..

09. Januar 2002
Einsatz von MOX-Brennelementen im AKW Krümmel beantragt

Am 09.01.2002 ist der Einsatz von MOX-Brennelementen im AKW Krümmel beim schleswig-holsteinischem Ministerium für Finanzen und Energie beantragt worden: "Die Kernkraftwerk Krümmel GmbH beantragte mit Schreiben vom 09. Januar 2002 i.d.F. vom 26. August 2002 eine atomrechtliche Genehmigung zum Einsatz von Mischoxid-Brennelementen im Kernkraftwerk Krümmel. Der Mischoxid-Brennstoff ist ein Pulvergemisch aus Uran- und Plutoniumdioxid. Das Einsatzkonzept der Antragstellerin sieht eine Rückführung von bis zu 1,3 Tonnen Plutonium (spaltbar) aus der Wiederaufarbeitung in den Kernbrennstoffkreislauf vor. Aus der für die Rückführung beantragten Menge spaltbaren Plutoniums ergibt sich eine Einsatzmenge von bis zu 212 Brennelementen. Je Betriebszyklus sollen bis zu 44 Mischoxid-Brennelemente in den Reaktorkern eingesetzt werden.“

Der Antrag wurde in einer Bekanntmachung des Ministeriums für Finanzen und Energie vom 17.02.2003 veröffentlicht, über diesen Antrag ist bislang nicht entschieden worden.

[Background-Info: 
"Für zehn Druckwasserreaktorblöcke
AKWs Isar-2, Grafenrheinfeld, Philippsburg-2, Neckarwestheim-1 u. -2, Obrigheim, Brokdorf, Unterweser (Esenshamm), Grohnde und Emsland (Lingen) ist der Einsatz von MOX-Brennelementen durch die zuständigen Landesbehörden genehmigt. Die genehmigten Einsatzmengen liegen zwischen 9% und 50% des Kerninventars."
"Bei den Siedewasserreaktorblöcken ist für das AKW Gundremmingen, Blöcke B und C
, der Einsatz genehmigt bis zu einem Anteil am Kerninventar von 38%."
"MOX-Brennelemente wurden bisher bis zu 33% des Kerninventars bei Druckwasserreaktoren und bis zu 24% bei Siedewasserreaktoren eingesetzt."
Weitere Anträge sind gestellt: "Es liegen Anträge zum erstmaligen Einsatz von MOX-Brennelementen in den Kernkraftwerken Biblis-A, Biblis-B, Brunsbüttel und Krümmel vor. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung ist vorgesehen; Termine hierfür stehen noch nicht fest." (Stand: April 2002)]

 


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