(letzte Aktualisierung: 29.03.2009)
Zeitraum:
2004 bis 2007
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2011 bis heute
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2010
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Greifswald-Lubmin / Zwischenlager Nord / AKW Rheinsberg, Zeitraum:
2008 bis 2009
AKW
Greifswald-Lubmin / Zwischenlager Nord (ZLN)
AKW Rheinsberg
|
30.
November 2007 / 19. Dezember 2007
Kleine Anfrage
der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zum Reaktordruckbehälter-Transport
aus Rheinsberg ins Zwischenlager Nord
Am 30.11.07
war von der Fraktion DIE
LINKE mit Datum vom 28.11.07
zu dem "Transport
eines Reaktordruckbehälters aus dem Kernkraftwerk Rheinsberg in das
Zwischenlager Nord" am 30.10.07
eine Kleine Anfrage
im Bundestag (Drucksache
16/7391) gestellt worden.
Die 'Antwort'
der Bundesregierung
auf die Kleine Anfrage ist mit Datum vom 19.12.07 (Drucksache
16/7619) zwischenzeitlich veröffentlicht worden.
Wir dokumentieren diese nachstehend:
Deutscher
Bundestag
Drucksache 16/7619
Transport eines Reaktordruckbehälters
aus dem Kernkraftwerk Rheinsberg in das Zwischenlager Nord
Vo
r b e m e r k u n g d e r F r a g e s t e l l e r
Am 30. Oktober 2007 wurde der
Reaktordruckbehälter aus dem im Abbau befindlichen Atomkraftwerk
Rheinsberg, nördlich von Berlin in Brandenburg, über den
Schienenweg in das Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin
transportiert.
Am 26. Oktober 2007 zitierte die „Märkische Allgemeine Zeitung“
unter der Überschrift „180Tonnen rollen über baufällige Brücken“
die Aussage des Amtsdirektors von Lindow (Land Brandenburg,
Landkreis Ostprignitz-Ruppin),
Peter Hortig: „Persönlich versteht der Verwaltungschef nicht,
warum der verstrahlte, 180 Tonnen schwere Reaktor samt Hülle des
stillgelegten Kernkraftwerks unbedingt jetzt über drei baufällige
Eisenbahnbrücken rollen muss. Die Brücken sind so marode, dass
selbst leichte Nahverkehrstriebwagen nur noch im Schritttempo darüber
fahren dürfen.“.
Vo
r b e m e r k u n g d e r B u n d e s r e g i e r u n g
Nach § 4 Abs. 1 des Allgemeinen
Eisenbahngesetzes (AEG) sind die Eisenbahnen verpflichtet, ihren
Betrieb sicher zu führen und die Eisenbahninfrastruktur, Fahrzeuge
und Zubehör sicher zu bauen und in betriebssicherem Zustand zu
halten. Dies schließt auch die Prüfung der Durchführbarkeit von
Schwerlasttransporten und die Festlegung gegebenenfalls
erforderlicher Vorkehrungen an der Infrastruktur während der Durchführung
des jeweiligen Transports ein. Bei Eisenbahnen sind deutlich höhere
Radsatzlasten zulässig als auf der Straße. Außerdem lassen sich
mit speziellen Schwerlasttransportwagen, die eigens für den
Transport von Transformatoren, Großbehältern und ähnlichen Gütern
entwickelt wurden, hohe Lasten auf eine Vielzahl von Achsen
verteilen, so dass auch kleine zulässige Radsatzlasten (z. B. 16 t)
eingehalten werden können.
DIE
LINKE: 1. Auf welcher Grundlage wurden im Zusammenhang
mit der Genehmigung dieses Transports durch das Bundesamt für
Strahlenschutz welche Sicherungsmaßnahmen verfügt, bzw. gab es im
Zusammenhang mit diesem Transport direkte oder indirekte Weisungen
an dieses Amt oder seinen Leiter?
Bundesregierung:
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat auf Grundlage der für den
Verkehrsträger Schiene anzuwendenden Gefahrgutvorschriften
(Gefahrgutvorschriften Straße/ Schiene - GGVSE) eine Beförderungsgenehmigung
durch Sondervereinbarung nach Absatz 5.1.5.2.3 RID (Europäisches Übereinkommen
über die Beförderung gefährlicher Güter im Eisenbahnverkehr) für
den Transport des Reaktordruckbehälters von Rheinsberg nach Lubmin
erteilt. Weder in diesem Rahmen noch bei der Genehmigung gemäß §
16 der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) durch das
Eisenbahn-Bundesamt (EBA) oder aufgrund der Eisenbahnaufsicht gab es
Anlass zur Verfügung technischer Sicherungsmaßnahmen an den Brücken.
DIE
LINKE: 2. Wann hatte die Bundesregierung Kenntnis über
Beschränkungen der statischen Belastbarkeit von Eisenbahnbrücken
im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, über die der Transport des
Reaktordruckgefäßes aus dem ehemaligen Kernkraftwerk Rheinsberg am
30. Oktober 2007 erfolgen sollte, und welche genauen technischen
Informationen lagen ihr dazu vor?
Bundesregierung:
Entsprechend der Belastbarkeit der Infrastruktureinrichtungen teilt
die Deutsche Bahn Netz AG (DB Netz AG) ihre Strecken in
Streckenklassen ein. Sie veröffentlicht die entsprechenden
Informationen im Internet als Bestandteil ihrer
Schienennetz-Benutzungsbedingungen. Im Übrigen wird auf die
Vorbemerkung und die Antwort zu Frage 4 verwiesen.
DIE
LINKE: 3. Welche Nutzungsbeschränkungen gab es für den
Schienenpersonen- bzw. Güterverkehr über diese Eisenbahnbrücken
zum Zeitpunkt des Transports, und mit welcher Begründung bzw. von
wem wurden diese wann veranlasst?
Bundesregierung:
Die Begrenzungen der Achslast, der Belastung je laufenden Meter und
der Geschwindigkeit beim Befahren der Brücken wurden aufgrund des
Alters der Brücken und des bei Brückenkontrollen festgestellten
Zustandes von der DB Netz AG im Rahmen ihrer Verantwortung nach § 4
Abs. 1 AEG festgelegt. Der Zeitpunkt dieser Entscheidung ist nicht
bekannt.
DIE
LINKE: 4. Wann wurden durch wen und mit welchem Ergebnis
die Konsequenzen aus diesen Nutzungsbeschränkungen für den
Druckbehältertransport geprüft?
Bundesregierung:
Die DB Netz AG hat die Befahrbarkeit der Brücken durch Berechnungen
geprüft und festgestellt, dass das Befahren der Brücken mit einem
Schwerlastfahrzeug bei einer Geschwindigkeit von 10 km/h technisch möglich
ist. Im Zusammenhang mit einer Stellungnahme des EBA für das
Verwaltungsgericht Köln hat der Eisenbahninfrastrukturbetreiber dem
EBA die Unterlagen zur Durchführung des Sondertransportes
vorgelegt. Diese wurden im Oktober 2007 durch die zuständige Außenstelle
Berlin auf Plausibilität geprüft mit dem Ergebnis, dass die
getroffenen Vorkehrungen für die sichere Durchführung des
Transports ausreichen.
DIE
LINKE: 5. Wann und auf welchem Wege wurden Zeitpunkt und
Route des Transports des Reaktordruckbehälters den örtlichen Behörden
und der Öffentlichkeit bekannt gegeben?
Bundesregierung:
Hierzu liegen der Bundesregierung keine Angaben vor.
DIE
LINKE: 6. Welche Baumaßnahmen sind zurzeit bei diesen
Eisenbahnbrücken geplant, und welche Kosten entstehen dabei?
Bundesregierung:
Nach Kenntnis des EBA ist die Erneuerung der Brücken geplant.
Hierbei sind diverse Varianten denkbar, welche nicht zuletzt von der
zukünftigen Nutzung, insbesondere der Bestellung von Leistungen im
Schienenpersonennahverkehr durch den nach Landesrecht zuständigen
Aufgabenträger abhängen. Konkrete Planungen und Termine sowie
Angaben zum erforderlichen Investitionsbedarf liegen dem EBA nicht
vor.
DIE
LINKE: 7. Welche Maßnahmen zur Absicherung des
Transports des Reaktordruckbehälters über diese Brücken wurden
wann, aus welchem Grund, seitens welcher Behörden geplant,
veranlasst oder/und selbst durchgeführt?
Bundesregierung:
Die Maßnahmen zur Befahrung der in Rede stehenden Brücken wurden
durch den Infrastrukturbetreiber vor der Durchführung des
Transportes geplant und veranlasst, nämlich Begrenzung der Überfahrgeschwindigkeit
auf 10 km/h und Installation von temporären Sicherungsstützen.
Letztere Maßnahme resultiert nicht aus einer technischen
Notwendigkeit heraus, sondern erfolgte als zusätzliche
Sicherheitsmaßnahme. Seitens der Aufsichtsbehörde war dies nicht
zu beanstanden.
DIE
LINKE: 8. Welche Kenntnisse hatte die Bundesregierung zu
welchem Zeitpunkt über Kontrollen der statischen Belastbarkeit der
fraglichen Brücken durch die Deutsche Bahn AG im Zusammenhang mit
dem Transport und über die jeweiligen Ergebnisse?
Bundesregierung:
Es wird auf die Antwort zu den Fragen 4 und 7 verwiesen.
DIE
LINKE: 9. In welcher Höhe sind dem Bund bzw. der
Deutschen Bahn AG aufgrund der für den Transport erforderlichen
Streckenertüchtigung Kosten entstanden?
Bundesregierung:
Investitionen in eine Ertüchtigung der Strecke waren zur Durchführung
des Transports nicht erforderlich.
DIE
LINKE: 10. Aus welchen Gründen war eine zeitliche
Verschiebung des Transports nicht möglich?
Bundesregierung:
Für eine Verschiebung des Transports auf einen späteren Zeitpunkt
bestand kein Anlass.
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21.
November 2007
Reaktordruckgefäß aus Block 2 des AKW
Greifswald-Lubmin im Zwischenlager Nord eingetroffen
Der
radioaktiv strahlende Reaktordruckbehälter aus Block 2
des stillgelegten AKW Greifswald-Lubmin ist nach
dem innerbetrieblichen Transport am 21.11.07 im
Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin
eingetroffen.
"Der Abbau des stillgelegten
Atomkraftwerkes in Lubmin geht weiter", ist vom NDR
am 21.11.07 einleitend berichtet worden.
"Nachdem vor einer Woche der am stärksten
verstrahlte Reaktor [aus Block 1] ins benachbarte Zwischenlager
Nord gebracht wurde, folgte am Mittwoch [21.11.07]
ein weiteres Reaktorgefäß." Der NDR führte dazu näher
aus: "Ein Spezialtransporter brachte das etwa
200 Tonnen schwere, mit einem dicken Abschirmmantel
umhüllte Reaktordruckgefäß aus Block 2 in das Zwischenlager.
Dort soll die Strahlung in den nächsten
Jahrzehnten abklingen. Dann werde der Alt-Reaktor
zerlegt, sagte die Sprecherin der Energiewerke Nord,
Marlies Phillip. Der Reaktor 2 war von 1974
bis 1990 in Betrieb."
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Transport des
Reaktordruckbehälters aus Block 5
des stillgelegten AKW Greifswald-Lubmin in das Zwischenlager Nord |
Transport des
Reaktordruckbehälters aus Block 2
des stillgelegten AKW Greifswald-Lubmin in das Zwischenlager Nord |
Im
Zwischenlager Nord befinden sich nun vier Atomreaktoren und 65 Behälter
mit Atommüll
"Damit
sind nun vier von insgesamt sechs Reaktoren aus DDR-Anlagen in dem
Zwischenlager untergebracht. Im Zwischenlager
befinden sich außerdem 65 Behälter mit Brennstäben
und weiterem stark strahlenden Abfall aus den früheren
DDR-Kernkraftwerken", so der Bericht des NDR weiter. "Die
Reaktoren aus den Blöcken 3 und 4 des
Lubminer Atommeilers folgen voraussichtlich
2009. Der Rückbau der atomaren
Hinterlassenschaften der DDR soll im Jahr 2010
abgeschlossen sein. Der Bund stellt dafür
rund 3,2 Milliarden Euro bereit."
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14.
November 2007
Transport des Reaktordruckgefäßes aus Block 1 des
AKW Greifswald-Lubmin im Zwischenlager Nord eingetroffen
Der radioaktiv
strahlende Reaktordruckbehälter aus Block 1 des stillgelegten
AKW Greifswald-Lubmin ist
am
14.11.07 bei dem innerbetrieblichen
Transport im Zwischenlager
Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin eingetroffen.
Auf ostseezeitung.de
wird am 14.11.07
unter der Überschrift "Weiterer
verstrahlter Reaktor überführt" gemeldet:
"Vom stillgelegten
Kernkraftwerk Lubmin bei Greifswald ist heute ein
weiterer verstrahlter Reaktor in das atomare Zwischenlager Nord (ZLN)
überführt worden."
"Das 200
Tonnen schwere und
mit einem Abschirmzylinder umhüllte Reaktordruckgefäß von Block I
wurde von einer Spezialfirma mit
einem Tieflader
in den Hochsicherheitstrakt
des benachbarten Zwischenlagers gefahren", wird
dazu auf ostseezeitung.de berichtet. "Der 440-Megawatt-Block
war von 1973 bis
1990 am Netz und hatte mehr als 41 300
Gigawattstunden Strom erzeugt. Im
ZLN soll der mehrere Zentimeter starke Stahlbehälter mehrere
Jahrzehnte abklingen, um anschließend zerlegt zu werden."
Abtransport
des Atomreaktors aus Block 2 des AKW Greifswald-Lubmin ist zwischen
dem 19. bis 21.11.07 beabsichtigt - Überführung der Atomreaktoren
aus den Blöcken 3 und 4 sind im Jahr 2008 geplant
"Nach Angaben
der Energiewerke Nord (EWN) befinden sich damit
inzwischen drei radioaktiv verstrahlte Reaktordruckbehälter unter
sicherem Verschluss, darunter auch
der Ende Oktober aus Brandenburg überführte Reaktor des
stillgelegten Kernkraftwerks Rheinsberg."
Auf ostseezeitung.de wird angekündigt: "In
der kommenden Woche soll zudem das Druckgefäß des Lubminer Meilers
II in das Zwischenlager gebracht werden. Die
letzten beiden ostdeutschen Reaktordruckgefäße der Blöcke III und
IV werden voraussichtlich im kommenden Jahr [2008] in den Lagertrakt
überführt."
EWN:
"Transport der Reaktordruckgefäße der Blöcke 1 und 2 des
Kernkraftwerkes Greifswald zum Zwischenlager Nord (ZLN)"
"Im Jahr
2003 wurde das Reaktordruckgefäß
(RDG) des Blockes 5 des KKW Greifswald aus seiner
Einbaulage gezogen und als
komplettes Bauteil mit einer Abschirmung in das ZLN
[Zwischenlager Nord] eingelagert", so der
einleitende Wortlaut der Energiewerke
Nord (EWN) am 12.11.07
in einer Pressemitteilung. "Ausgehend
von den Erfahrungen mit dem RDG Block 5 kam es in der EWN GmbH zu
einer Strategieänderung im Abbau der Reaktordruckgefäße."
"Alle
Reaktordruckgefäße werden als komplette Bauteile, also
unzerlegt, in
das Zwischenlager Nord eingelagert. Diese
Verfahrensweise spart Kosten, Zeit
und Lagerfläche", so die Begründung seitens
der EWN zu deren "Strategieänderung". Die EWN führen
in der Pressemitteilung dazu weiter aus: "Der
wesentliche Kostenanteil bei der Zerlegung der aktivierten Reaktoren
ergibt sich aus den Kosten für die Lagerbehälter. Jetzt
wird nur eine Strahlenabschirmung für die jeweiligen RDG anstelle
von vielen Lagercontainern für die zerlegten Behälter benötigt.
Die
Verkürzung der
Demontage reduziert
direkt die Projektkosten."
Aus der Sichtweise
der EWN werden weitere kostensenkende
Vorteile aufgeführt: "Die
Zerlegung des RDG kann nach einigen Jahrzehnten auf Grund des
Abklingens der Strahlung ohne Fernbedienung erfolgen.
Der weitere Rückbau
in den Blöcken kann sofort fortgesetzt werden."
EWN:
Der Reaktor aus dem Block 2 des AKW Greifswald-Lubmin soll im
Zeitraum vom 19. bis 21.11.07 in das Zwischenlager Nord
transportiert werden
Nach Angaben der EWN
in der Pressemitteilung
vom 12.11.07 wird
der Reaktor aus
Block 1 des AKW Greifswald-Lubmin nach deren
Planungen im
Zeitraum vom 12. bis zum 14.11.07 in das Zwischenlager Nord befördert:
"Transport RDG
1 vom 12. bis 14.11.2007".
Der Abtransport des
Blocks 2 ist demnach vom
19. bis zum 21.11.07 beabsichtigt: "Transport
RDG 2 vom 19. bis 21.11.2007" .
Transporteur
der Reaktordruckbehälter für die 2
km lange Strecke vom "Apparatehaus
Nord I zum Zwischenlager Nord" ist nach
EWN-Angaben die "Mammoet
Deutschland GmbH, Energiewerke
Nord GmbH". - Für diese
innerbetrieblichen Atomtransporte wird demnach ein Straßen-Tiefladerfahrzeug
vom Typ "SPMT-94" mit einem zulässigen Gesamtgewicht
(incl. Ladung) von "404,9 Tonnen" eingesetzt.
EWN:
"Warum wird eine Strahlenabschirmung für den Transport und die
Zwischenlagerung benötigt?"
Zu dieser von den EWN
in der Pressemitteilung
am 12.11.07
selbst gestellten Frage gibt der Konzern folgende Antwort: "Die
Reaktoren der Blöcke 1 und 2 vom KGR waren 17 bzw. 16 Jahre in
Betrieb. Die Reaktordruckgefäße sind kontaminiert und aktiviert
worden, es geht von ihnen Strahlung aus."
"Für den
Transport und auch für die Zwischenlagerung im ZLN
gibt es gesetzlich
bzw. behördlich festgelegte Werte für die Strahlung in
verschiedenen Abständen", wird von den EWN
erklärt. "Bei Transporten
wie unseren RDG
ist in der 'Gefahrgutverordnung
Straße und Eisenbahn - GGVSE' eine Dosisleistung
von max. 100 µSv/h in zwei Meter Abstand festgelegt.
Diese Vorschrift wird
auch für Radioaktivtransporte
auf dem Gelände der EWN GmbH angewendet. Der gleiche
Wert ist für die Zwischenlagerung
im ZLN zulässig. Mit der
Abschirmung des RDG liegt die
Ortsdosisleistung (ODL) in zwei Meter Abstand bei max. 80 µSv/h",
so der Wortlaut der EWN in deren Pressemitteilung.
Eine weitere selbstgestellte Frage in der EWN-Pressemitteilung vom
12.11.07: "Wo
werden die Reaktorgefäße eingelagert?" Die
EWN teilen dazu mit: "Das
Zwischenlager Nord auf dem Gelände der EWN GmbH hat die Aufgabe,
alle beim Abbau der KKW Lubmin/Greifswald und KKW Rheinsberg
anfallenden radioaktiven Reststoffe/Abfälle und abgebrannte
Kernbrennstoffe aufzunehmen. Dazu existieren im ZLN
zwei Bereiche
(das Abfalllager
und das Transportbehälterlager)
mit den jeweiligen unterschiedlichen Genehmigungen."
"Die Genehmigung
des Transportbehälterlagers
für die Lagerung von Brennelementen in Transport- und Lagerbehältern
Typ CASTOR ist", laut EWN, "auf
einen Zeitraum von max. 40 Jahren begrenzt. Die Behälter
mit den Brennelementen sind in
der Halle 8 des Transportbehälterlagers des ZLN eingelagert."
Wie
lange dürfen die radioaktiv strahlenden Reaktordruckbehälter im
Zwischenlager Nord (ZLN) offiziell 'aufbewahrt' werden?
- Darüber geben die
EWN in der Pressemitteilung vom 12.11.07 jedoch keine
Auskunft...
|
12.
November 2007
Transport des Reaktordruckgefäßes aus dem
Block 1 des AKW Greifswald-Lubmin ins Zwischenlager Nord gestartet
"Der
Rückbau des stillgelegten Kernkraftwerkes Lubmin ist in die
Endphase getreten", ist am 12.11.07
auf ostseezeitung.de
berichtet worden. "Heute
[12.11.07] wurde der
200 Tonnen schwere Reaktor aus Block 1 auf einen Transporter
umgeladen, mit
dem er Mittwoch
[14.11.07] ins benachbarte Zwischenlager [Zwischenlager Nord (ZLN)]
gebracht werden soll."
"Das Bauteil
stamme aus dem am längsten
betriebenen Kraftwerksblock [Block 1 des
AKW Greifswald-Lubmin] und sei
mit einem Abschirmzylinder versehen, sagte die Sprecherin
der Energiewerke Nord, Marlies Philipp" laut
dem Artikel auf ostseezeitung.de. "Nach
Angaben der EWN ist der Rückbau des früheren Atomkraftwerks in
Lubmin zu rund 75 Prozent abgeschlossen", wird
auf ostseezeitung.de wiedergegeben. "Der
Rückbau soll 2010 beendet sein. Der Bund
stellt dafür [bislang]
3,2 Milliarden Euro zur Verfügung."
Bereits
Ende November dieses Jahres soll der Reaktor aus Block 2
des AKW Greifswald-Lubmin ins Zwischenlager Nord befördert werden!
"Ende
November soll das Reaktordruckgefäß aus Block 2 in ähnlicher
Weise in das Zwischenlager Nord transportiert werden", so
die Information auf ostseezeitung.de in dem Bericht.
"Dort
[im Zwischenlager
Nord]
lagern bereits
die kompletten Reaktorhüllen
aus dem
Versuchskraftwerk Rheinsberg
sowie des
Lubminer Blocks 5.
Im Zwischenlager
auf
dem früheren Kraftwerksgelände
sollen die radioaktiv
verstrahlten Bauteile noch einige Jahrzehnte abklingen,
bevor sie zerlegt werden
können." - "Der Reaktor
1 [des AKW Greifswald-Lubmin]
mit einer elektrischen Leistung von 440 Megawatt war
zwischen 1973 und 1990 in Betrieb",
wird in dem Artikel auf ostseezeitung.de rückblickend ausgesagt. "Das
fast
zwölf Meter hohe selbst strahlende Gefäß
hatte unmittelbar
nach der Demontage im August 2007
einen
elf Zentimeter dicken Abschirmmantel erhalten.
Mit einer Strahlung
von 80 Mikrosievert pro Stunde würden die
für den Transport zulässigen Grenzwerte deutlich unterschritten,
sagte Philipp. Nach
dem Ausbau der Reaktoren
müssen ebenfalls
noch kontaminierte Einbauten wie die Ringwasserbehälter zerlegt
werden. Dies geschehe zum
Teil ferngesteuert." |
12.
November 2007
Transport des Reaktordruckgefäßes aus dem
Block 1 des AKW Greifswald-Lubmin ins Zwischenlager Nord
angekündigt
Der "Transport
des Reaktorbehälters aus Block 1 in Lubmin beginnt."
Unter dieser Überschrift wird auf MVregio
am 12.11.07
berichtet: "Auf dem
Gelände des stillgelegten Kernkraftwerks Lubmin
(Ostvorpommern) beginnt
heute (Montag)
[12.11.07] der Transport der Reaktorhülle von Block 1 ins
benachbarte Zwischenlager Nord (ZLN)."
Auf MVregio wird dazu weiter ausgesagt: "Das rund
200 Tonnen schwere und strahlende Teil war Ende
August demontiert und mit einem
Abschirmzylinder ummantelt worden, wie die Energiewerke
Nord (EWN) mitteilten."
"Das mit
dieser Ummantelung rund 270 Tonnen schwere Druckgefäß,
in dessen Inneren
sich die Kernspaltung vollzog, soll
vor den Block gefahren und
dort umgeladen werden." Auf MVregio
wird bekannt gegeben: "Am
Mittwoch [14.11.07] erfolgt der Transport ins Zwischenlager."
In einem Artikel auf ostseezeitung.de
vom 12.11.07
wird zusätzlich ergänzt: "Der
Reaktor 1 [im AKW Greifswald-Lubmin] war am längsten - von 1973 bis
1990 - in Betrieb."
Rückblick:
- "Bereits im
Jahr 2003 war das wegen seiner kurzen Betriebszeit
von nur 17 Tagen gering aktivierte Reaktordruckgefäß
5 [AKW Greifswald-Lubmin] im Ganzen demontiert und
ins Zwischenlanger [Zwischenlager Nord (ZLN)] transportiert
worden. Daraufhin beantragten
die bundeseigenen
EWN im September
2005, dieses zeit-
und kostengünstigere Verfahren auch auf
die anderen stark radioaktiv belasteten Reaktordruckbehälter
in den Blöcken 1
bis 4 anwenden zu dürfen", war auf VERIVOX
bereits am 27.08.07
berichtet worden. "Dabei werden die radioaktiv
belasteten Großanlagen im
Ganzen in das Zwischenlager gefahren und dort zunächst
stehen gelassen."
- "Das als Genehmigungsbehörde
agierende Innenministerium
[Mecklenburg-Vorpommern] hatte eigenen Angaben zufolge am 16.
August [2007] die Genehmigungen
für den Komplettausbau der Reaktordruckgefäße 1 bis 4
und deren Transport
in das Zwischenlager [Zwischenlager
Nord (ZLN)] erteilt.
Die Genehmigungen wurden an Auflagen für eine spätere Endlagerung
gebunden", wurde auf VERIVOX weiter mitgeteilt
- Am 01.11.07 war
der radioaktiv
strahlende Reaktordruckbehälter
aus dem AKW
Rheinsberg
unzerlegt in das Zwischenlager
Nord (ZLN)
in Greifswald-Lubmin
eingelagert
worden. Zuvor war der Reaktor auf der Schiene über eine fast 300km
lange Strecke in etwa 13 Stunden aus dem stillgelegten AKW
Rheinsberg in das Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin befördert
worden. Durch zwei Gleisblockaden (die erste bei Dierberg in
Brandenburg und die zweite bei Kemnitz in Mecklenburg-Vorpommern,
nur wenige Kilometer vor dem Zwischenlager) konnte der
Atomtransport insgesamt mindestens um zwei Stunden aufgehalten
worden. |
01.
November 2007
Der Reaktor aus dem AKW Rheinsberg wurde in Halle 7 des
Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin eingelagert
Auf
tagesspiegel.de wird am 01.11.07 berichtet: "Heute
luden drei Schwerlastkrane auf dem Betriebsgelände [in Greifswald-Lubmin]
der Energiewerke Nord GmbH (EWN) das 170 Tonnen schwere
Druckgefäß [aus dem AKW Rheinsberg] samt Strahlenschutzmantel vom
Schwerlastwaggon auf ein radgetriebenes Spezialfahrzeug um. Anschließend
wurde der Reaktor in die Halle 7 des Zwischenlagers [Zwischenlager
Nord] gebracht. Dort werde der Reaktor etwa 50 Jahre lang unter
der 15 Zentimeter starken Stahlabschirmung abklingen, sagte
eine EWN-Sprecherin. Danach könne er ohne gesonderte
Sicherheitsmaßnahmen zerlegt und als Schrott entsorgt werden.“
|
|
Der
Reaktordruckbehälter aus dem stillgelegten AKW Rheinsberg vor
den Lagerhallen des Zwischenlager Nord |
“In der Halle 7 des ZLN [Zwischenlager Nord] lagern
mittelradioaktive Großteile. Neben den Dampferzeugern des
ehemaligen KKW Greifswald befindet sich dort auch der Reaktor
des Blocks 5 dieses KKW. Er war bereits 2003 komplett mit einer
Abschirmung eingelagert worden“, wird in dem Artikel auf
tagesspiegel.de informiert. |
31.
Oktober 2007
Rückblick: 'Fahrplan' des Atomtransportes aus dem AKW Rheinsberg in
das Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin
31.10.2007
00:45
Uhr: "Der
Reaktor erreicht Lubmin - Um 00:45 Uhr erreicht der größte
Atomtransport in der Geschichte Deutschlands sein Ziel, das Zwischenlager
Nord in Greifswald-Lubmin. Bilanz: 2 Stunden Verspätung.
Hier soll er - gemeinsam mit den Reaktordruckbehältern aus dem AKW
Greifswald - 40 Jahre auf das Abklingen der Strahlung warten, dann
zersägt werden, und dann weiß man noch nicht, wo der Müll
sinnvoll hin soll."
30.10.2007
23:47 Uhr:
"Transport des Reaktordruckgefäßes nach Lubmin erneut
gestoppt - Lubmin (dpa) - Nur wenige Kilometer vor dem
Zwischenlager Nord in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) haben
Atomgegner den Zug mit dem Reaktordruckgefäß aus dem stillgelegten
Kernkraftwerk Rheinsberg in Brandenburg erneut gestoppt. Mehrere
Personen blockierten nach Polizeiangaben die Schienen. Der Zug, der
am Dienstagvormittag Rheinsberg verlassen hatte, sollte am Abend in
Lubmin eintreffen. Dort soll das Druckgefäß zwischengelagert
werden. Bereits am Vormittag hatten Atomgegner den Transport für
etwa zehn Minuten im brandenburgischen Dierberg zum Stillstand
gebracht."
23:00 Uhr:
"SITZBLOCKADE in Kemnitz! - Etwa 22:45 Uhr - Der Reaktor
steht! In Kemnitz, wo seit gestern Abend eine Mahnwache
stattgefunden hatte, sitzen Leute auf den Schienen. Kemnitz befindet
sich direkt am Betriebsgleis, das von Greifswald zum AKW
Greifswald-Lubmin / Zwischenlager Nord führt. Presse ist zahlreich
vor Ort. Polizei fährt hektisch auf."
22:30 Uhr: "Greifswald
- Weiche passiert - Reaktor hat vor ca. 15min. die Weiche
zum Betriebsgleis nach Lubmin passiert und befindet sich jetzt auf
den letzten Kilometern zum Zwischenlager."
22:00 Uhr: "Reaktor
noch nicht in Greifswald - Laut Leuten vor Ort hat der Transport die
Weiche zum Betriebsgleis nach Liubmin noch nicht erreicht. Unklar
ist allerdings, wo sich der Transport momentan befindet. In und im
Greifswald & Kemnitz sind Kleingruppen und eine Menge Polizei
unterwegs."
20:00 Uhr:
"nördlich Pasewalk - Der Reaktortransport wurde gegen
20:00 Uhr nördlich von Pasewalk gesichtet"
16:01
Uhr:
"Zug nimmt Nordstrecke (2001) - Der Reaktortransportzug war um
15:45 Uhr in Neubrandenburg [fuhr zuvor demnach über Löwenberg (Mark) und
Neustrelitz]. Er fährt auf der Nordstrecke, wie im Jahr
2001. Der Transport wird
demnach weiter über Pasewalk in Richtung Anklam fahren. In Pasewalk
ist eine Pause geplant - geschätzte Ankunft in Anklam 20 Uhr."
[Weiterfahrt dann über Greifswald nach Lubmin.]
15:45 Uhr: Atomtransport ist in Neubrandenburg
Nach einem Video
auf ndr.de ist
bei dem Atomtransport zwischenzeitlich ein Lokwechsel
erfolgt: Dieses Video zeigt den Atomtransport
u.a. in Neubrandenburg, wo er von einer verkehrsroten
sechsachsigen Diesellok der Baureihe 232 ('Ludmilla')
gezogen wird.
Rekonstruierte
Zugbeschreibung in Neubrandenburg:
1x verkehrsrote Diesellok (Baureihe 232 [Ex-DR]), 1x blauer
Personenwagen mit Gepäckabteil, 1x blauer Personenwagen, 1x
Schwerlastwaggon mit dem Reaktordruckbehälter, in blauer Plane verhüllt,
1x blauer Personenwagen, 1x blauer Personenwagen mit Gepäckabteil.
14:50 Uhr:
Der Transportzug hat
nach Aussage der Bundespolizei die Landesgrenze
zu Mecklenburg-Vorpommern überschritten.
13:21 Uhr:
"12:10 Zug blockiert - Einige Kilometer südlich von Rheinsberg
haben 5 Aktivisten, in Begleitung von zwei Kamerateams, den Zug für
15 Minuten blockiert. Der Zug besteht aus: einer Lok ehemalige
Baureihe 510[?!], zwei Personenwaggons, dem Reaktor und eine zweiten
Lok der gleichen Baureihe. Er hat um 12:30 Uhr Lindow passiert (mit
ca. 30 Km/h). Die Fahrtzeit bis Greifswald beträgt voraussichtlich
11 Stunden."
11:20 Uhr: Der Atomtransport rollt aus dem stillgelegten
AKW Rheinsberg in Richtung Rheinsberg
Nach Fotos
bei der Ausfahrt
des Reaktor-Transportzuges aus dem AKW Rheinsberg in
Richtung des Zwischenlagers Nord in Greifswald-Lubmin am 30.10.07
auf swr.de vom 31.10.07 und auf welt.de
am 31.07.07
sowie nach Internetinfos ist folgende
Zugbeschreibung rekonstruierbar:
Zugbeschreibung:
1x verkehrsrote Diesellok (Railion, Baureihe 298, Lok-Nummer 298
330-2 [Ex-DR]), 1x blauer Personenwagen mit Gepäckabteil (vorne),
1x blauer Personenwagen, 1x Schwerlastwaggon mit dem Reaktordruckbehälter,
in blauer Plane verhüllt, 1x blauer Personenwagen, 1x blauer
Personenwagen mit Gepäckabteil (vorne), 1x verkehrsrote Diesellok (Railion,
Baureihe 298, Lok-Nummer 298 055-5 [Ex-DR]).
10:18 Uhr:
"Die Abfahrtszeit 11:20 Uhr (ab Rheinsberg) ist nun bestätigt
worden. Die Mahnwache, als Protest gegen den Transport des
strahlenden Mülls über eine baufällige Brücke, die dem Gewicht
ohne Stützpfosten nicht standhalten würde, dauert an."
08:49 Uhr: "Soeben hat der Abholzug, bestehend
aus 2 Dieselloks und 2 BGS Personenwaggons Lindow in Richtung
Rheinsberg passiert. Nach Auskunft eines Bahnsprechers wird der
Transport nicht vor 11:30 Uhr durch Lindow fahren. Die Polzei fährt
jetzt auf, Hamburger Gitter sind bereits aufgebaut. Trotzdem ist
alles ruhig und fröhlich. Gute Stimmung!"
07:40 Uhr:
"Reparaturarbeiten haben begonnen - Seit ca. 5 Uhr wird die Brücke
in Lindow für den 400 Tonnen schweren Transport vorbereitet.
Polizei ist vor Ort, aber auch die Mahnwache ist besetzt. Stoßt
also dazu, es ist noch Zeit und an der Zeit!
Info-Quellen dazu: X-Posting auf ContrAtom ( http://www.contratom.de/ )
=> Die für diesen
Atomtransport eingesetzten vierachsigen Dieselloks (Baureihe
298) stammen aus der ehemaligen DDR (früher:
Baureihe 108 bei der DR). Sie haben 750 kW
Leistung und nur ca. 64 Tonnen Gewicht und können eine
Geschwindigkeit von max. 100 km/h erreichen.
- Die
Dieselloks der Baureihe 298 sind mit einer Funkfernsteuerung ausgerüstet.
=> Eindeutig
geht aus dem Foto hervor, daß nicht
die 'typischen' Castor-Loks der sechsachsigen
Baureihe 232 (früher: Baureihe 132, 'Ludmilla', bei der DR),
wie bei den Gorleben-Transporten oder damaligen
WAA-Transporten, zwischen Rheinsberg (Mark) und Herzberg
(Mark) verwendet
worden sind. Diese haben zwar 1675 kW Leistung und können
eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreichen, wiegen jedoch
satte 120 Tonnen pro Lok. - Offensichtlich wäre bei deren
Einsatz das Gesamtgewicht des Reaktor-Transportzuges für die
maroden Brücken in Lindow auch aus offizieller Sichtweise zu hoch
gewesen...
=>
Ausführliche
Infos zu dem Reaktor-Transport aus Rheinsberg nach Lubmin bei
ContrAtom ( http://www.contratom.de/
) unter http://www.contratom.de/rheinsberg |
31.
Oktober 2007
Reaktor-Transportzug aus dem AKW Rheinsberg nach zwei
Gleisblockaden mit deutlicher Verspätung im Zwischenlager Nord
eingetroffen
"Nach 13-stündigem
Bahntransport ist der verstrahlte
Reaktor aus dem stillgelegten
Kernkraftwerk (KKW) Rheinsberg in der Nacht zum
Mittwoch [nach
offiziellen Angaben am 31.10.07 um 00:45 Uhr] in Lubmin
bei Greifswald angekommen.
Nach Angaben der
Bundespolizei hatte kurz
vor Mitternacht eine Gruppe von Atomkraftgegnern etwa sieben
Kilometer vor dem Ziel bei Kemnitzerhagen versucht,
die Gleise zu
blockieren. Zwölf
Personen seien vorläufig in polizeilichen Gewahrsam genommen
worden, sagte ein Sprecher. Weitere Zwischenfälle oder Blockaden
habe es in Mecklenburg-Vorpommern nicht gegeben. Die Überführung
des 108 Tonnen schweren Druckgefäßes war von etwa
1000 Polizeikräften gesichert worden. Es war der
erste Bahntransport eines kompletten Reaktors in Deutschland",
dies ist von der Nachrichtenagentur
ddp am 31.01.07
um 00:22 Uhr berichtet
worden.
Nur kurz zuvor war zu der Gleisblockade
bei Kemnitzerhagen
vor Lubmin von der Nachrichtenagentur
dpa am 30.10.07
um 23:18 Uhr
kurz gemeldet worden: "Nur
wenige Kilometer vor dem Zwischenlager Nord in Lubmin in
Mecklenburg-Vorpommern haben Atomgegner den Zug mit dem
Reaktordruckgefäß aus dem stillgelegten Kernkraftwerk Rheinsberg
in Brandenburg erneut gestoppt. Mehrere
Personen blockierten nach Polizeiangaben die Schienen.
Der Zug, der am Nachmittag Rheinsberg verlassen hatte, sollte am
Abend in Lubmin eintreffen. Dort soll das Druckgefäß
zwischengelagert werden. Bereits
am Vormittag [30.10.07] hatten Atomgegner den Transport zum
Stillstand gebracht."
Der
Atomtransport aus dem AKW Rheinsberg verspätete sich durch
zwei Gleisblockaden um mindestens zwei Stunden!
Durch
die beiden Blockaden des Atomtransportes aus dem AKW Rheinsberg in
das Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin ist dieser
insgesamt mindestens um zwei Stunden aufgehalten worden,
wie von der Nachrichtenagentur
dpa in einer Meldung vom 31.10.07
um 07:38 Uhr
informiert wird: "Eine
Gleisblockade bei Kemnitz nur wenige Kilometer vor dem Zwischenlager
hatte die Ankunft des Transports verzögert." -
Bereits am Vormittag [30.10.07], kurz nach der Abfahrt, hatten
AtomgegnerInnen den Atomtransport bei Dierberg in Brandenburg
kurzfristig zum Stillstand gebracht. - "Der
Zug erreichte mit insgesamt zweistündiger Verspätung das
Zwischenlager in Lubmin. Insgesamt
wurden während des
Transportes laut Polizei 16 Atomgegner in Gewahrsam genommen und fünf
Platzverweise ausgesprochen. Die
Polizei bezeichnete trotz
dieser Proteste den Transport
des radioaktiv belasteten, 170 Tonnen schweren Reaktorgefäßes
als weitgehend störungsfrei."
Bundespolizei
[Ex-BGS]: "Reaktordruckbehälter erreicht sicher das
Zwischenlager in Lubmin"
Von der Bundespolizei
[Ex-BGS] ist am 31.10.07
um 01:09 Uhr
zu dem Reaktor-Transport
aus dem AKW
Rheinsberg in das Zwischenlager
Nord in Greifswald-Lubmin folgende Mitteilung mit
dem Titel "Reaktordruckbehälter
erreicht sicher das Zwischenlager in Lubmin" an
die Presse gegangen: "Am
heutigen Mittwoch [31.10.07] um 00:45 Uhr erreichte der Transportzug
mit dem Reaktordruckbehälter aus dem Kernkraftwerk Rheinsberg
sicher seinen Bestimmungsort, das Zwischenlager Nord in Lubmin."
"Um 14:50 Uhr
[30.10.07] hatte der Transportzug
die Landesgrenze zu
Mecklenburg-Vorpommern überschritten. Zuvor
kam es am Haltepunkt
Dierberg (Land Brandenburg) aufgrund
einer Störaktion zu einer
Verzögerung des Zuglaufes von etwa zehn Minuten. Sieben
Personen hielten sich dort mit einem Transparent im Gleisbereich auf.
Polizeikräfte
nahmen vier der Protestteilnehmer in Gewahrsam, so
dass der Zug seine Fahrt schnell fortsetzen konnte", so
die Darstellung seitens der 'Bundespolizei' zu der Gleisblockade in
Brandenburg in der Nähe des AKW Rheinsberg.
"In
Mecklenburg-Vorpommern waren rund 1000 Beamte von Bundes- und
Landespolizei im Einsatz,
um die Sicherheit
des Transportes zu gewährleisten.
Während die bahnpolizeilichen Aufgaben von der Bundespolizei
bewältigt wurden, war die Landespolizei
für die
Verhinderung aller Störungen abseits der Gleise sowie bei den Versammlungen
und Mahnwachen im Umland zuständig."
In der Pressemitteilung der 'Bundespolizei' wird zu der Gleisblockade
bei Kemnitzerhagen
unweit des Zwischenlager Nord in Mecklenburg-Vorpommern folgende
Erklärung abgegeben: "Der Polizeiführer des
Bundespolizeiamtes Rostock, Polizeidirektor Heinrich Henrichs, resümierte
nach dem Einsatz: 'Es
kam während des gesamten Transportverlaufes in
Mecklenburg-Vorpommern lediglich zu einer Störaktion im
Bereich der Ortschaft Kemnitz bei Greifswald.'
Hier
haben sich insgesamt zwölf Personen auf den Gleisen befunden und so
einen Halt des Transportzuges verursacht.
Eingesetzte Polizeikräfte beendeten die Gleisblockade und nahmen
die Personen vorübergehend in Gewahrsam.
Darüber hinaus wurden im
Verlauf der Transportstrecke 5 Platzverweise
erteilt."
Von der 'Bundespolizei'
wird in der Pressemitteilung
zugegeben:
"Der
Zug erreichte mit einer Verspätung von 2 Stunden das Zwischenlager
in Lubmin." |
30.
Oktober 2007
AKW Rheinsberg: Der
Reaktor-Transportzug rollt in Richtung Greifswald-Lubmin - Ankunft
dort gegen 23:00 Uhr erwartet!
Von
der Nachrichtenagentur ddp wird am 30.10.07
um 16:27 Uhr gemeldet: "Unter 'hohen
Sicherheitsvorkehrungen' ist am Dienstag [30.10.07] der Reaktor aus
dem stillgelegten Kernkraftwerk (KKW) Rheinsberg abtransportiert
worden. Der Spezialwaggon passierte am Mittag ohne Probleme
drei von Umweltaktivisten als marode bezeichnete Brücken bei
Lindow. Der kontaminierte Druckbehälter sollte am späten
Abend im atomaren Zwischenlager Lubmin [Zwischenlager Nord] bei
Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern eintreffen."
"Die Passage der drei Brücken sei reibungslos
verlaufen, sagte Bahn-Sprecher Holger Auferkamp", laut
der ddp-Meldung. "Die Widerlager der Brücken hätten
sich «keinen Millimeter bewegt». Er verwies darauf, dass die
Brücken mehrfach überprüft und als sicher eingestuft
worden seien. Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke (SPD)
sagte, an zwei Brücken seien zusätzliche Stützen
angebracht worden. Auch die Reststrahlung sei
unbedenklich. «Wir haben am Behälter 20
Mikrosievert pro Stunde gemessen», sagte er. Das
sei ein Fünftel dessen, was rechtlich[!] zulässig
sei."
Auf netzeitung.de
wird am 30.10.07 über den Atomtransport berichtet:
"Das Problem mit den Brücken [bei Lindow] ist Minister
Woidke und dem AKW-Leiter [Rheinsberg] Michael Schönherr nach
eigenem Bekunden seit 2006 bekannt. Darum habe der Betreiber einen
Spezialwaggon mit 24 Achsen angefordert, der rund 50 Meter lang ist.
«Hier verteilt sich die Last so, dass pro Achse nur 16,5 Tonnen
Gewicht anfallen», sagt der 53-Jährige Schönherr, der seit 1979
im AKW arbeitet. Obendrein werden auf der Bahnstrecke zwei Brücken
zusätzlich abgestützt. Der Zug darf nur 30 Kilometer pro Stunde
schnell fahren."
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Abtransport des
Reaktordruckbehälters aus dem stillgelegten AKW Rheinsberg in
das Zwischenlager Nord am 30.10.07 |
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Transportwaggon
mit dem Reaktordruckbehälter auf einer behelfsmäßig
abgestützten Brücke bei Lindow |
Transportzug mit
dem insgesamt 170 Tonnen schweren Reaktordruckbehälter auf
einem Spezialwaggon |
Atomtransport
bei Dierberg südlich von Rheinsberg von AktivistInnen
kurzfristig gestoppt!
Die
Nachrichtenagentur ddp berichtet über den
Atomtransport aus dem AKW Rheinsberg weiter: "Der
Transport musste bei Dierberg südlich von Rheinsberg kurzzeitig
wegen einer Blockade stoppen. Dort hielten sich
sieben Atomkraftgegner an den Schienen auf. Vier
davon stellten sich mit einem Transparent auf die Gleise, wie
Bundespolizei-Sprecher [Ex-BGS] Jörg Kunzendorf sagte.
Die Aktivisten verließen die Gleise nach einer Aufforderung
freiwillig. Sie wurden für die Zeit der Durchfahrt des
Zuges in Gewahrsam genommen."
"Die
Bundespolizei [Ex-BGS] war in Brandenburg entlang der Strecke mit
350 Beamten präsent", wird von der Nachrichtanagentur
ddp weiter ausgeführt. "Hinzu kamen rund 400
Beamte der Landespolizei. Nach Angaben der
Sprecherin des Polizei-Schutzbereichs Ostprignitz-Ruppin, Dörte
Röhrs, verlief der Transport ohne Zwischenfälle. Der
Zug habe am Nachmittag planmäßig Mecklenburg erreicht."
- "Bis zum frühen Abend habe es auf der Strecke im
Nordosten keine Störungen gegeben, sagte ein
Sprecher der Bundespolizei in Anklam", nach
Darstellung der Nachrichtenagentur ddp am 30.10.07
gegen 18:30 Uhr. "Es lägen auch keine
Erkenntnisse über geplante Protestaktionen, die den Transport
behindert könnten, vor. Den Angaben zufolge sichert ein Großaufgebot
aus «mehreren Hundert Beamten» der Bundes- und Landespolizei den
Spezialwaggon. Die Ankunft in Lubmin [im
Zwischenlager Nord] wird für 23.00 Uhr erwartet."
Das
Verwaltungsgericht Köln wies zuvor einstweilige Verfügungen gegen
den Atomtransport ab
"Zuvor
hatte das Verwaltungsgericht Köln nach Angaben der Energiewerke
Nord GmbH (EWN) einstweilige Verfügungen abgewiesen, mit
denen Bürgerinitiativen den Transport in letzter Minute stoppen
wollten", war von der Nachrichtenagentur ddp am
30.10.07 zuvor um 11:35 Uhr gemeldet
worden. "Atomkraftgegner und lokale Initiativen kündigten
aber Protestaktionen entlang der Strecke an. Sie
sehen ein hohes Sicherheitsrisiko, weil der tonnenschwere Spezialzug
in Lindow über drei sanierungsbedürftige Brücken fahren soll.
Nach Angaben eines EWN-Sprechers wurden zwei der Brücken zusätzlich
abgestützt."
"Kerstin Rudek von der
niedersächsischen Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
kritisierte, aufgrund der maroden Brücken habe auf
der Strecke ein hohes Sicherheitsrisiko bestanden. Zudem
seien Atommülltransporte generell abzulehnen, solange es keine
Konzepte zur Zwischen- und Endlagerung gebe. Deutschland
müsse endlich solche Konzepte entwickeln und sämtliche
Atomkraftwerke abschalten", wird von der
Nachrichtenagentur ddp am 30.10.07 um 16:27 Uhr weiter mitgeteilt.
"Auch der
Brandenburger NABU-Vorsitzende Tom Kirschey sagte, die
Lagerung von radioaktivem Material im Zwischenlager Lubmin
[Zwischenlager Nord] sei keine dauerhafte Lösung", so
der Wortlaut der Nachrichtenagentur ddp. "Zugleich sprach
er sich dafür aus, die Flächen des KKW Rheinsberg nach dem Rückbau
in den Naturpark Stechlin zu integrieren. Eine weitere Nutzung als
Gewerbe- und Industriestandort wäre «unsinnig». Im nur acht
Kilometer entfernten Rheinsberger Gewerbegebiet stünden seit Jahren
rund 70 Prozent der Flächen leer."
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29.
Oktober 2007
AKW Rheinsberg: Der Reaktor-Transportzug wird 400
Tonnen Gesamtgewicht haben!
Von
der Nachrichtenagentur ddp wird am 29.10.07
um 15:20 Uhr unter dem Titel "Marode
Brücken" gemeldet: "Schon seit Tagen machen sie
mobil: Atomkraftgegner sorgen sich um die Sicherheit bei dem
geplanten Abtransport des Reaktordruckbehälters aus dem ehemaligen
Kernkraftwerk (KKW) Rheinsberg. Das «Herz» des
Atommeilers soll am Dienstag (30. Oktober) mit
einem Spezialzug in das atomare Zwischenlager Lubmin [Zwischenlager
Nord] bei Greifswald transportiert werden. Nach Ansicht der
Atomkraftgegner sind jedoch drei Brücken an der
Schienenstrecke bei Lindow marode."
Atomtransport
soll mit eingereichter Klage und einstweiligen Verfügungen gestoppt
werden
"Insbesondere
eines dieser Bauwerke könnte ihrer Ansicht nach nicht standhalten,
wenn der tonnenschwere Spezialtransport darüber rollt",
so die Nachrichtenagentur ddp weiter. "Dirk Bock aus Lindow
hat deshalb eine Klage beim Verwaltungsgericht Köln
eingereicht. Die beiden niedersächsischen Bürgerinitiativen
gegen Atomanlagen Uelzen sowie Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
beantragten zudem einstweilige Verfügungen,
um den Transport zu stoppen. Am Montagnachmittag
waren eine Demonstration gegen den Transport und eine Mahnwache
geplant."
Chef
des AKW Rheinsberg: Die Bahnstrecke sei wegen der sanierungsbedürftigen
Brücken eigentlich nicht mehr für Schwerlasttransporte zugelassen
"KKW-Chef
Michael Schönherr räumte am Montag [29.10.07] bei einer
Besichtigung des Reaktors ein, dass die Bahnstrecke wegen der
sanierungsbedürftigen Brücken eigentlich nicht mehr für
Schwerlasttransporte zugelassen sei. Doch sei für
den Reaktor nach einer umfangreichen Prüfung eine
Ausnahmegenehmigung erteilt worden", wird von der
Nachrichtenagentur ddp berichtet. "Für den
Transport werde die Brücke in Lindow zusätzlich gestützt."
- In einer vorangegangenen Meldung der Nachrichtenagentur
ddp vom 29.10.07 um 13:55 Uhr
war noch ausgesagt worden: "Der Rheinsberger KKW-Leiter Michael
Schönherr sagte, zwei der Brücken bei
Lindow würden zusätzlich abgestützt."
Von der Nachrichtenagentur
ddp wird informiert: "Der Zug wird nach Angaben von Schönherr
ein Gesamtgewicht von rund 400 Tonnen haben. Dabei wiegt allein der
Reaktor 109 Tonnen, zusammen mit dem Strahlenschutzmantel sogar rund
170 Tonnen. Allerdings werde das Gewicht auf
zahlreiche Achsen verteilt, unterstreicht Schönherr. Dadurch
werde keine Brücke mit dem Gesamtgewicht belastet. Die
für die Strecke zulässige Achslast von 16 Tonnen werde
nicht überschritten. Zudem fahre der Zug sehr
langsam. Seine fast 300 Kilometer lange Fahrt werde rund
zehn Stunden dauern."
Brandenburgs
Umweltminister: Für den Transport seinen alle erforderlichen
Genehmigungen eingeholt worden
"Brandenburgs
Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) wies", nach
Darstellung der Nachrichtenagentur ddp, "darauf hin, dass für
den Transport alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt worden
seien. Der Transport werde sicher über die Bühne gehen.
Er habe kein Verständnis für die Proteste. Wer den Rückbau von
Atomkraftwerken wolle, müsse auch dem Abtransport zustimmen."
"Die Bürgerinitiativen
halten dem entgegen, dass es bislang keine Endlager für
Atommüll gebe. Bevor das nicht der Fall sei, dürfe
kein radioaktiv verseuchtes Material mehr transportiert werden",
berichtet die Nachrichtenagentur ddp. "Zuerst
sollten alle Atomkraftwerke abgeschaltet und müsse das Problem der
Endlagerung geklärt werden. Auch Brandenburgs Grünen-Vorsitzender
Axel Vogel forderte, den Transport auszusetzen. Er verwies auf
Sicherheitsmängel an der Bahnstrecke, unter
anderem lockere Verschraubungen, durchgerostete Bolzen und
gebrochene Halterungen. Er forderte die Deutsche
Bahn auf, die Tragfähigkeit der Brücken durch ein
unabhängiges Gutachterbüro überprüfen zu lassen."
"An den Protesten
beteiligen sich nicht nur Atomkraftgegner. Auch die Initiative «Rheinsberg
Mobil» wendet sich gegen den Transport des Reaktors. Die Initiative
kümmert sich um den Erhalt des Nahverkehrsangebotes in der Region.
Sprecher Freke Over sorgt sich um die Sicherheit der Menschen. «Seit
einem Jahr dürfen auf der Strecke keine behindertengerechten Züge
mehr fahren, weil sie für die Brücken bei Lindow zu schwer sind»,
sagte er" nach Zitat der Nachrichtenagentur ddp.
Auf MVregio wird am 29.10.07 dazu
näher ausgeführt: "Der behindertengerechte
Personennahverkehr auf der betreffenden Atommülltransportstrecke
ist vor einem Jahr eingestellt worden. Begründung: der Zug mit ca.
50 t sei zu schwer."...
"Ende des Jahres", so die
Nachrichtenagentur ddp weiter, "werde
voraussichtlich die Betriebsgenehmigung für die Strecke auslaufen.
Dann sollten die Brücken ohnehin saniert
werden. Statt das abzuwarten, solle jetzt der
Atom-Transport durchgedrückt werden. Das sei ein großes Risiko."
Auf der
Transportstrecke zwischen dem Bahnhof Rheinsberg (Mark) und Bahnhof
Herzberg (Mark) befinden sich zudem zahlreiche "nicht technisch
gesicherte Bahnübergänge"...
=> Zu dem anstehenden Atommüll-Transport
des Reaktordruckbehälters aus dem AKW
Rheinsberg in das Zwischenlager Nord (ZLN)
gibt es von ContrAtom eine Sonderseite
im Netz unter http://www.contranetz.de/atom/atom/standorte/standorte/deutschland/rheinsberg/index.php?id=366
.
=> Aktuelle Infos gibt
es auf dem X-POSTING von ContrAtom, im
Web unter http://www.contranetz.de/atom/atom/transporte/aktion/xposting/index.php?id=379 .
=>
Infotelefon für Rheinsberg / Lindow: 0160 - 95 08 29 05
=> Infotelefon Greifswald: 0160 - 59 36 624
|
29.
Oktober 2007
BBU gegen Atomtransport von Rheinsberg nach Greifswald-Lubmin
Presseinformation: (Bonn, Rheinsberg, Greifswald,
29.10.2007) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)
e. V. mit Sitz in Bonn lehnt den für Dienstag (30.10.) geplanten
Atomtransport vom stillegelegten Atomkraftwerk Rheinsberg in das so
genannte „Zwischenlager Nord“ in Greifswald-Lubmin ab. Bei dem
Transport soll der radioaktiv belastete Reaktordruckbehälter mit
einem Spezialwaggon per Bahn in das rund 130 Kilometer entfernte
Atommülllager transportiert werden. Nach Angaben des BBU regt sich
erheblicher juristischer und politischer Widerstand gegen den gefährlichen
Atomtransport. Die Proteste sollen am heutigen Montag noch verstärkt
werden und gehen am Dienstag, für den Fall, dass der Transport
nicht im Vorfeld gestoppt werden kann, weiter. Der BBU ruft zur
Unterstützung der Proteste auf.
Nach Angaben des BBU verdeutlicht der geplante Atommülltransport
erneut, dass es keine Lösung für das immer drängendere Atommüllproblem
gibt. Der Atommüll wird lediglich in immer anderen Formen und
Zusammensetzungen von einem Standort zum anderen verschoben. Udo
Buchholz vom BBU-Vorstand bekräftigt: „Nur mit der sofortigen
Stilllegung aller Atomanlagen kann das Anwachsen der Atommüllberge
gestoppt werden.“
Weitere Informationen und Protesttermine gibt es im Internet auf der
Webseite: www.contrAtom.de/rheinsberg.
Telefonische Auskünfte gibt es unter 0160 - 95 08 29 05.
|
27.
Oktober 2007
AKW Rheinsberg: Demonstration in Lindow zu den maroden Brücken
Am kommenden
Montag, 29.10.07, wird in Lindow (Brandenburg) eine Demonstration
zu den maroden Brücken stattfinden. Beginn ist 16.00 Uhr
am Marktplatz von Lindow.
Unter
dem Tenor „Atommülltransport über marode Brücken -
Sicherheit sehr fragwürdig, Endlagerung nicht gelöst“ laden
wir (ContrAtom) die örtliche Bevölkerung ein, sich an dem Protest
zu beteiligen.
Im Anschluss an die Demonstration findet an der Eisenbahnbrücke
Arthur-Fleury-Straße (die von uns [u.a. von ContrAtom]
untersuchte Brücke) mitten in Lindow eine Mahnwache bis
nach Durchfahrt des Reaktortransports statt.
Auch in Greifswald und Neubrandenburg finden
Mahnwachen an der Transportstrecke statt. In Neubrandenburg,
welches an einer der möglichen Strecken liegt, versammeln sich
Atomkraftgegner am Hauptbahnhof ab Dienstagmorgen
(30.10.07). Mit dem Zug ist nach derzeitigen Einschätzungen
gegen Nachmittag zu rechnen.
In Greifswald waren am heutigen Sonnabend (27.10.07) bereits 100
Atomkraftgegner auf der Straße und forderten den Stopp des
Transports, dessen Sicherheit nicht gewährleistet ist und die Atommüllendlagerung
nicht gelöst.
|
26.
Oktober 2007
AtomkraftgegnerInnen wollen Abtransport des Rheinsberger
Reaktorbehälters stoppen
Am
30.10.07 soll der radioaktiv
strahlende Reaktordruckbehälter aus dem stillgelegten
AKW Rheinsberg in Brandenburg über drei baufällige
Eisenbahnbrücken bei Lindow in das
Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin rollen.
- Protestaktionen gegen den Atomtransport sind angekündigt
worden.
Auf maerkischeallgemeine.de
wird aktuell am 26.10.07 unter dem Titel "Riese
geht auf letzte Reise - Gegner wollen Abtransport des Rheinsberger
Reaktorbehälters stoppen" berichtet: "Es gibt
viele, die ihn auf seinem letzten Weg begleiten wollen. Protestler,
Polizisten, Presseleute. Auch Brandenburgs Umweltminister Dietmar
Woidke (SPD) wird ihm die letzte Ehre erweisen. Aber
wirklich vermissen wird ihn [den Reaktordruckbehälter]
niemand. Die meisten Anwohner sind froh, dass der Atommüll vor
ihrer Nase verschwindet. Am Dienstag [30.10.07]
wird das Herz des einstigen Rheinsberger Kernkraftwerks,
der Reaktordruckbehälter, per Bahn ins
Zwischenlager Nord in Lubmin bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern)
gebracht - wenn Atomkraftgegner den Transport
nicht vorher stoppen."
"'Unsere Anwälte
prüfen noch die rechtlichen Möglichkeiten', sagt
Jan Becker von der Initiative 'ContrAtom', in
dem Artikel auf maerkischeallgemeine.de. "Denn der
Transport des etwa 110 Tonnen schweren und elf Meter langen
Ungetüms, sagen die Umweltaktivisten, sei ein unkalkulierbares
Sicherheitsrisiko. Ihre Befürchtung: Die maroden
Eisenbahnbrücken in Lindow (Ostprignitz-Ruppin) halten der
Belastung nicht Stand. Schließlich wird der
strahlende Behälter noch zusätzlich in einen 65 Tonnen schweren
Stahlmantel gehüllt. 'Manche Brückenbolzen sind
schon richtig durchgegammelt, an einigen Stellen sind Schrauben
locker', sagt Bernd Ebeling, Bauingenieur
und Sprecher der Bürgerinitiative Uelzen (Niedersachsen),
der Teile der insgesamt 200 Kilometer langen Bahnstrecke inspiziert
hat."
Nochmals kontrolliert wurde
die Strecke auch nach den Warnhinweisen der Atomkraftgegner nicht:
"Dafür gab es keinen Anlass"
"Unbegründete
Panikmache, findet hingegen die Bahn. Die
Strecke sei in Ordnung und berge kein Sicherheitsrisiko, 'sonst
wäre der Schwertransport ja nicht genehmigt worden', so
eine Sprecherin", in dem Bericht auf
maerkischeallgemeine.de. - An der Tragfähigkeit
der Brücken in Lindow hat die DB Netz AG als Streckenbetreiber jedoch selber
Zweifel! Für den Schwertransport des radioaktiv strahlenden
Reaktors am 30.10.07 sollen die Brücken mit zusätzlichen Pfeilern
abgestützt werden: "Wegen des enormen
Gewichts des Behälters würden zwei Brücken bei Lindow zusätzlich
gestützt. Nochmals kontrolliert wurde die Strecke
auch nach den Warnhinweisen der Atomkraftgegner nicht. 'Dafür
gab es keinen Anlass', so die Bahnsprecherin", wird
auf maerkischeallgemeine.de zitiert.
"Am Dienstag pünktlich
um 11 Uhr werde der Transportzug in Rheinsberg vom Gelände rollen
und am späten Abend im Zwischenlager ankommen. Davon geht
auch die Energiewerke Nord GmbH in Lubmin aus, die
das erste Kernkraftwerk der DDR seit 1995 zerlegt.
1966 wurde der Reaktor mit einer Nennleistung von 70 Megawatt
erstmals hochgefahren. 1990 wurde das Kraftwerk am Stechlinsee,
einst Lehr- und Versuchsreaktor der DDR, dann vom Netz genommen -
wegen erheblicher Sicherheitsbedenken. Bis 2012 soll das Betriebsgelände
schließlich aus dem Atomgesetz entlassen werden. "
"Der Rückbau hat
inzwischen die sensible Zone erreicht. Im Innern des Reaktorbehälters,
der nun auf die Reise geht, entfalteten die Uranbrennstäbe einst
ihre ungeheure Kraft." Auf maerkischeallgemeine.de wird weiter
informiert: "Ursprünglich wollten die Experten
den Stahlkoloss zerschneiden. Doch das hätte zu lange gedauert und
zu viel gekostet. 400 Millionen Euro sind laut
Umweltministerium für die Stilllegung veranschlagt. 'Der
hohe technische und finanzielle Aufwand, der allein für den Rückbau
des relativ kleinen Kernkraftwerks bei Rheinsberg betrieben werden
muss, unterstreicht nochmals, dass Atomkraft keine zukunftsweisende
Energieform ist', sagt Umweltminister Dietmar Woidke (SPD)."
"Die
Atomkraftgegner monieren außerdem, dass es noch kein Konzept dafür
gebe, was mit dem hochgefährlichen Müll einmal passieren soll.
Etwa 70 Jahre wird es [derzeit] nach
Expertenschätzung dauern, bis die Strahlung am Druckbehälter so
weit abgeklungen ist, dass er weiterverwendet werden kann - wofür
auch immer. Darauf wollen die Umweltschützer
mit Protestaktionen entlang der Strecke aufmerksam machen.
'Wir werden da sein', verspricht Dirk Seifert von 'Robin
Wood'. Die Polizei auch, wie
Schutzbereichssprecherin Ariane Feierbach versichert. 'Wir
sind vorbereitet', sagt sie."
|
26.
Oktober 2007
AKW Rheinsberg:
Besorgnis vor dem Atomtransport - 180 Tonnen rollen über baufällige
Brücken
In
einem (zweiten) Bericht wird auf maerkischeallgemeine.de
am 26.10.07 die Lage vor Ort beschrieben:
"Der Lindower Amtsdirektor Peter Hortig sieht
dem nächsten Dienstag [30.10.07] mit gemischten Gefühlen
entgegen: 'Unruhig und besorgt bin ich schon', sagt
er." - "Persönlich versteht der Verwaltungschef
nicht, warum der verstrahlte, 180 Tonnen schwere Reaktor samt Hülle
des stillgelegten Kernkraftwerks unbedingt jetzt über drei baufällig
Eisenbahnbrücken rollen muss. Die Brücken sind so marode, dass
selbst leichte Nahverkehrstriebwagen nur noch im Schritttempo darüberfahren
dürfen," wird in dem Artikel auf
maerkischeallgemeine.de ausgesagt.
"Im Dezember sollen die Brücken saniert werden.
'Wenn der Transport schon so lange in Rheinsberg gestanden
hat, warum wartet man dann nicht noch bis zum Frühjahr, bis die
neuen Brücken fertig sind?', fragt Peter Hortig" laut
dem Bericht auf maerkischeallgemeine.de. "Eine Bürgerinitiative
will den Transport gerichtlich verbieten lassen. 'Ich hoffe, dass
das Verwaltungsgericht diesen Antrag sehr gewissenhaft prüft', sagt
der Amtsdirektor."
"Polizei, Energiewerke Nord und Bahn AG gehen
unterdessen davon aus, dass der ausgediente Reaktor am Dienstag
[30.10.07] durch Lindow rollt" so der Bericht auf
maerkischeallgemeine.de. "Am Mittwoch [24.10.07]
hat die Bundespolizei die gesamte Bahnstrecke mit Hubschraubern und
Fußtrupps überprüft." - "Auch gestern
[25.10.07] patroullierten Rheinsberger Beamte und ein
Bereitschaftspolizist aus Potsdam mit einem Landrover die Strecke
und überprüften die Gleise. Schließlich hatten
andernorts schon Kernkraftgegner die Schienen sabotiert
und sich im Gleisbett einbetoniert, um frühere
Atomtransporte zu verhindern." - Die
Bahnstrecke, insbesonders die Brücken in Lindow, wurde dabei jedoch
nicht auf ihre Tragfähigkeit für den radioaktiven Schwertransport
überprüft!
"In Lindow", so maerkischeallgemeine.de, "sei
bisher aber nicht einmal eine Demonstration angemeldet, sagt Peter
Hortig. Fest steht indes, dass am Dienstag [30.10.07] von
6 bis 14 Uhr niemand mit dem Auto unter den Brücken zum Gerstenweg
und zur Straße nach Gühlen hindurchfahren kann. Unter
den Brücken werden Lastwagen mit Spreizhebern stehen und die Brücken
von unten abstützen." - Ein sicheres Indiz
dafür, daß selbst der Streckenbetreiber DB Netz AG die Stabilität
der Brücken als unzureichend einstuft. -
"Der Verkehr nach Gühlen und zur Salusklinik wird durch die
Bahnhofssiedlung und zum Bahnübergang neben der Stukkateur-Firma
Groche umgeleitet. Wer am Gerstenweg wohnt, kommt nur zu Fuß oder
mit dem Fahrrad an sein Grundstück."
"Die Bahn AG hat alle Anwohner bereits
schriftlich aufgefordert, am Dienstag [30.10.07]
ihre Autos hinter dem Bahndamm abzustellen. Weil auch die
Feuerwehr nicht durchkommt, hat Amtsdirektor Peter Hortig
verfügt, dass sich am Dienstag eine Löschgruppe mit einem
Tanklöschfahrzeug hinter dem Bahndamm in Bereitschaft hält.
Statt eines Krankenwagens kommt am Dienstag in
Notfällen der Rettungshubschrauber zu Hilfe", wird
auf maerkischeallgemeine.de informiert.
"Fred Sukrow will am Dienstag [30.10.07] das Fahrrad nehmen,
wenn er zu seinem Garten im Gerstenweg fährt. Wenn die Polizei ihn
nicht durchlässt, müsse die eben seine Kaninchen füttern. Sorgen
macht der 49-Jährige sich um die Kanalbrücke." Auf maerkischeallgemeine.de
wird dazu weiter ausgeführt: "Von der größten
der drei Lindower Brücken bröckeln schon heute die Ziegel. Diese
Brücke kann man nicht von unten abstützen. Im
Kanal werden lediglich zwei Polizeiboote
patroullieren." - "'Ich hoffe, dass die Menschen
so verantwortungsbewusst sind, dass sie wissen, was sie da tun',
sagt Fred Sukrow. Auch Bianca Hoff ist besorgt. Sie und ihre Kinder
werden am Dienstag das Fahrrad benutzen."
"Hinterm Bahndamm wissen die Gastwirtinnen Kathrin Koebe-Ploch
(Gasthaus am Gudelacksee) und Cordula Pahl (Seeperle) nicht, ob
ihnen am Dienstag [30.10.07] nun die Gäste ausbleiben. Für
den Hafenmeister Henri Barsewitz ist die Saison ohnehin
vorbei." Er wird auf maerkischeallgemeine.de mit der Aussage
zitiert: "'Von mir aus können
die den ganzen Tag Atommüll fahren. Als alter Rheinsberger bin ich
da abgebrüht.' In der DDR habe man sich über
Nukleartransporte kaum Gedanken gemacht." - "Der
Lindower Walter Streblow hält die Sorgen", so
maerkischeallgemeine.de "für Panikmache: 'Die
Brücken stürzen nicht ein. Die Last verteilt sich auf eine große
Fläche. Das ist so, wie wenn ich mich flach aufs Eis lege.'
Streblow begrüßt, dass der Strahlenmüll aus Rheinsberg
weg kommt: 'Das war mir immer zu nah.'"
|
24.
Oktober 2007
AKW Rheinsberg:
Transportstrecke nach Greifswald-Lubmin soll nach offizieller
Darstellung 'sicher' sein...
Auf ad-hoc-news.de
wird am 24.10.07
unter Berufung auf die
Nachrichtenagentur ddp gemeldet: Nach
Einschätzung der "Sicherheitskräfte" sei
die Eisenbahnstrecke für den Abtransport des radioaktiv
strahlenden Reaktordruckbehälters aus dem stillgelegten AKW
Rheinsberg in das Zwischenlager Nord (Greifswald-Lubmin) "sicher"
und kann daher "befahren werden".
In der Meldung auf ad-hoc-news.de wird dazu näher
ausgeführt: "Wenige
Tage vor dem Abtransport des Reaktors aus dem ehemaligen
Kernkraftwerk Rheinsberg haben Sicherheitskräfte
die Bahngleise im nordbrandenburgischen Lindow überprüft. Dabei
wurden keinerlei Mängel festgestellt." Demnach
seien an der
Transportstrecke "keine
Auffälligkeiten" und "keine
Manipulationen an den Gleisen entdeckt" worden: "'Angehörige
der Bundespolizei [Ex-BGS] sind am Mittwoch [24.10.07]
gemeinsam mit einem Notfallmanager der Bahn die Strecke abgegangen,
es gab dort keine Auffälligkeiten', sagte ein
Sprecher der Bundespolizei auf ddp-Anfrage. Es seien auch keine
Manipulationen an den Gleisen entdeckt worden."
Das Ergebnis der Überprüfungen
der Transportstrecke lautet daher aus offizieller Sicht:
"'Die Strecke
ist sicher und kann befahren werden', sagte der
[namentlich ungenannte Bundespolizei-]Sprecher. Er kündigte an,
dass die Bundespolizei
die Strecke auch in den nächsten Tagen beobachten
werde", wird auf ad-hoc-news.de dazu weiter ausgeführt.
Der u.a. von
ContrAtom-AktivistInnen durch Fotos
am 21.10.07 dokumentierte und daraus eindeutig
ersichtliche baufällige Zustand der Eisenbahnbrücken in Lindow
(u.a.: einige Bolzen, die die Gleise mit den Schwellen verbinden,
fehlen gänzlich oder sind von unten so stark weggerostet, dass sie
nur noch locker im Gewinde liegen - auch Muttern hätten sich mühelos
per Hand lösen lassen) ist bei
der Streckenbegehung durch die "Sicherheitskräfte"
offensichtlich bewußt 'übersehen' worden! - Selbst
die DB Netz AG als Streckenbetreiber hat berechtigte Zweifel an
der Stabilität der Brücken in Lindow: Denn
diese sollen für den Schwertransport des radioaktiv
strahlenden Reaktors am 30.10.07 mit zusätzlichen
Pfeilern abgestützt werden... - Die DB
Netz AG will "noch
in diesem Jahr die baufälligen Brücken in Lindow abreißen".
Folge: "Dann wäre
der Atomtransport aus Rheinsberg nach Lubmin nicht mehr möglich"...
Daher der Zeitdruck für den Atomtransport.
Trotzdem
soll "am
Dienstag [30.10.07] "der vor 17 Jahren
stillgelegten Reaktor
in einem Spezialwaggon ins atomare Zwischenlager bei Lubmin in
Mecklenburg-Vorpommern gebracht werden. Atomkraftgegner
und Umweltverbände haben Proteste gegen den Transport angekündigt",
so die Meldung auf ad-hoc-news.de abschließend.
Der
Atomtransport soll in den "normalen Zugverkehr eingeordnet
werden"
"Der radioaktiv
belastete Reaktordruckbehälter aus dem ehemaligen
Kernkraftwerk Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin) soll am
30. Oktober ohne größere Sperrmaßnahmen nach Lubmin
(Ostvorpommern) transportiert
werden. Das erklärten Polizeisprecher
in Neuruppin und
Anklam am Dienstag [23.10.07]",
laut einem Bericht auf VERIVOX
vom 24.10.07
mit Hinweis auf die Nachrichtenagentur dpa als Info-Quelle.
"'Wir
stellen uns aber
darauf ein, dass es zu Protestaktionen kommen kann',
sagte Polizeisprecherin
Dörte Röhrs in Neuruppin am Dienstag der
dpa." ... "'Der
Transport soll in
den normalen Zugverkehr eingeordnet werden', erläuterte
Röhrs", in dem Bericht auf VERIVOX. "Daher
solle es weder für Zugreisende noch für den Straßenverkehr
Einschränkungen geben. Das
sei am 30. Oktober aber davon abhängig, ob Kernkraftgegner Aktionen
planen. Wie
viele Polizisten zum Einsatz kommen, wollte keiner der Sprecher
sagen. Der
Einsatz werde seit Anfang September gemeinsam mit der Bundespolizei
[Ex-BGS] vorbereitet." Die Ausführungen auf
VERIVOX enden mit den Worten: "'Das ist aber kein
Vergleich zu dem letzten Einsatz 2001, als die letzten Castoren auf
dieser Strecke waren', sagte eine Sprecherin der Bundespolizei.
Damals sicherten rund 8000 Sicherheitskräfte den Transport - ohne
Zwischenfälle."
|
23.
Oktober 2007
Geplante
Proteste und Aktionen gegen
den Atomtransport aus Rheinsberg nach Greifswald-Lubmin
Bahn sieht keine
Sicherheitsrisiken für Reaktortransport aus dem AKW Rheinsberg nach
Greifswald-Lubmin
"Trotz
erheblicher Sicherheitsbedenken von Atomkraftgegnern hält die Bahn
am geplanten Transport des 110 Tonnen schweren Reaktors aus dem
Kernkraftwerk Rheinsberg (Ostprignitz- Ruppin) ins Zwischenlager
Nord nach Lubmin bei Greifswald am 30. Oktober fest",
wird auf VERIVOX am 23.10.07 mit
Hinweis auf die Nachrichtenagentur dpa berichtet. "'Es
können alle sicher sein, dass die Brücken auf der Bahnstrecke
Rheinsberg-Löwenberg halten', sagte Bahnsprecher
Holger Auferkamp. Sie sollen mit Abstützmaßnahmen
zusätzlich gesichert werden. Den [ca. 110 Tonnen
schweren] Reaktor umgibt ein rund 65 Tonnen schwerer Stahlmantel."
- Der das Gewicht des Atomtransportes dadurch noch erheblich erhöht...
"Bernd Ebeling von der
Bürgerinitiative Uelzen (Niedersachsen) gegen
Atomanlagen und Jan Becker von der Initiative 'ContrAtom'
warnten vor unkalkulierbaren Gefahren", so der
Bericht auf VERIVOX weiter. "'Wir halten einen
Atomunfall für nicht ausgeschlossen', sagte Becker."
Mit dieser Einschätzung hat er sicherlich recht, wie die Fotos von
einer Bahnbrücke bei Lindow auf der Website von contratom.de
deutlich zeigen!
Auf VERIVOX wird weiter
ausgeführt: "Sie haben die Lindower Eisenbahnbrücken
am Wochenende [21.10.07] in Augenschein
genommen und nach eigener Darstellung wacklige
Bahnanlagen vorgefunden. 'Die drei Bahnbrücken
sind maroder als gedacht. Mit Sicherheit können sie diesen
Schwerlasttransport nicht unbeschadet aushalten', meinte
Ebeling und forderte: 'Die Transportgenehmigung muss sofort
aufgehoben werden.'"
"Nach seiner Ansicht
sollten unabhängige Fachleute die Statik der Brücken
begutachten", wird Bauingenieur Ebeling auf
VERIVOX weiter zitiert und von ihm nachvollziehbar festgestellt: "'Die
Vermutung liegt nahe, dass sich auf der Strecke noch weitere Brücken
befinden, die für dieses Gewicht nicht geeignet
sind.' Wenn die Genehmigung nicht widerrufen
wird, wollen die Atomkraftgegner per einstweiligem
Rechtsschutz die zuständigen Brandenburger Ministerien,
das Eisenbahnbundesamt und das Bundesamt für
Strahlenschutz zum Umdenken zwingen."
Reaktorabtransport aus dem
AKW Rheinsberg nach Greifswald-Lubmin "ohne größere
Sperrungen geplant"...
"Der
radioaktiv belastete Reaktordruckbehälter aus dem
ehemaligen Kernkraftwerk Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin)
soll am 30. Oktober ohne größere Sperrmaßnahmen nach
Lubmin (Ostvorpommern) transportiert werden",
wird auf welt.de am 23.10.07
kurz gemeldet. "Das erklärten Polizeisprecher in
Neuruppin und Anklam am Dienstag. 'Wir stellen uns
aber darauf ein, dass es zu Protestaktionen kommen kann',
sagte Polizeisprecherin Dörte Röhrs in Neuruppin am Dienstag der
dpa. 'Wir hoffen, dass das ohne Lokführerstreiks vonstatten
geht', erklärte ein Polizeisprecher in Anklam. Der 110
Tonnen schwere Reaktor wird auf einem Spezialwaggon auf die
rund 270-Kilometer-Strecke gehen."
AtomkraftgegnerInnen wollen
den Atomtransport mit 'Einstweiliger Verfügung' gegen die Bahn
stoppen
"Mit
einer einstweiligen Verfügung wollen Atomgegner den für kommenden
Dienstag [30.10.07] geplanten Transport des Druckbehälters aus dem
Kernkraftwerk Rheinsberg ins Endlager Lubmin noch stoppen",
wird auf maerkischeallgemeine.de am 23.10.07
informiert. "Ein entsprechender Antrag sei
in Vorbereitung und soll in den nächsten Tagen
beim zuständigen Amtsgericht eingereicht werden. Dies
teilte Bernd Ebeling, Sprecher der Bürgerinitiative gegen
Atomanlagen Uelzen, gestern mit. 'Wir haben unsere
Anwälte eingeschaltet. Die Gerichte werden sich
auf jeden Fall mit dem Thema befassen müssen', so Ebeling."
"Die
Aktivisten fordern [zurecht!], dass die DB Netz AG
erst die baufälligen Eisenbahnbrücken in Lindow saniert, bevor
der insgesamt rund 220 Tonnen schwere Transportwaggon über die
Strecke rollt", wird auf maerkischeallgemeine.de
bekannt gegeben. Denn: "Am Sonntag [21.10.07]
hatten sich einige Vertreter von Bürgerinitiativen einen Eindruck
vom Zustand der Brücken gemacht. Dabei waren sie auf
zahlreiche lose und verrostete Bauteile gestoßen.
Entsprechend entsetzt äußerten sie sich hinterher über den
Zustand der Anlagen. 'Den Behälter über diese Brücke zu
schicken, ist absolut unverantwortlich', sagte Kerstin
Rudek von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow
Dannenberg."
Auf maerkischeallgemeine.de
wird weiter ausgeführt: "Die Bahn will trotzdem
an ihren Plänen festhalten. Bahnsprecher Holger
Auferkamp: 'Die DB Netz AG stimmt einem Fahrplan
nur zu, wenn die Strecke das hergibt. Da
muss sich niemand Sorgen machen.' Die Anlagen würden
regelmäßig überprüft. Eine weitere Inspektion
sei nicht nötig." Meint er...
"BI-Sprecher
Ebeling sieht das anders: 'Hier geht es um Recht und Gesetz.
Da kann man nicht sagen,
es wird schon halten'. Um
ihren Protest zu untermauern, planen die Atomgegner
für Montag und Dienstag Mahnwachen in Lindow."
... " Für Sonnabend [27.10.07] ist in
Greifswald eine Demonstration angekündigt. Es werden
Umweltschützer von Robin Wood und Greenpeace erwartet." (maerkischeallgemeine.de,
23.10.07)
"'Es wäre ein
Skandal, wenn der Transport so stattfinden dürfte',
sagt Jan Becker von der Initiative Contra Atom.
Schließlich seien im Falle eines Atomunfalls
hunderttausende von Menschen betroffen. Weil die
Zerlegung des Reaktors im Rheinsberger Atomkraftwerk zu riskant
gewesen wäre, geht der 110 Tonnen schwere
radioaktive Koloss in einem Stück auf den Transport ins
mecklenburgische Lubmin. Dort soll er 50 Jahre lagern,
bevor er zerlegt werden kann." (tagesspiegel.de, 23.10.07)
Proteste
gegen den Rheinsberg-Transport nach Greifswald-Lubmin
Aktuell (23.10.07) wird von ContrAtom informiert: Die
Planungen der Proteste gegen den für Dienstag, 30.10.07 erwarteten
Reaktortransport aus dem AKW Rheinsberg (ca. 100km nördlich von
Berlin) schreiten voran:
Greifswald:
- Es wird am
kommenden Sonnabend [27.10.07] eine Demo in Greifswald geben!
- Unterkünfte & Verpflegung sind in Greifswald sichergestellt
- Dauermahnwache an der Schiene ab Montag [29.10.07]
Rheinsberg:
- Quartier in 6km zum Kraftwerk für 300 Leute
- Mahnwache in Lindow, bei den maroden Brücken
|
22.
Oktober 2007
Atomtransport
aus dem AKW Rheinsberg nach Greifswald-Lubmin über marode Brücken
Auf
maerkischeallgemeine.de wird am 22.10.07
unter dem Titel "Maroder als befürchtet -
Atomkraftgegner entsetzt vom Zustand der Brücken, über die der
Reaktor rollen soll" berichtet:
"Atomkraftgegner
haben sich gestern [21.10.07] ein Bild vom
Zustand der [drei] Eisenbahnbrücken in Lindow [Ostprignitz- Ruppin]
gemacht. Über diese Brücken soll am 30.
Oktober der Zug mit dem ausgebauten Reaktor des
Kernkraftwerkes Rheinsberg rollen", wird auf
maerkischeallgemeine.de mitgeteilt. "Die Atomkraftgegner
hatten schon vorher Zweifel geäußert, ob
die kleinen Brücken der Last des Reaktorzuges - etwa
220 Tonnen - überhaupt standhalten kann. Nach der Stippvisite
in Lindow waren sie entsetzt. Auf
maerkischeallgemeine.de wird wörtlich wiedergegeben: "'Ich
bin sprachlos. Dass sich die Brücke in einem so schlimmen Zustand
befindet, hätte ich nie für möglich gehalten', sagt
Bernd Ebeling von der Bürgerinitiative gegen Atomanlagen
Uelzen. Ebeling ist von Beruf Bauingenieur.
Aber dass die Brücke über der Straße in Richtung
Salus-Klinik in schlechtem Zustand ist, sahen
selbst Laien auf den ersten Blick. Bei der Untersuchung
der Gleise stellten Manuel Schmidt von der BI in Uelzen und
Jan Becker von der Initiative 'Contratom' entsetzt
fest, dass von den Bolzen, die die Gleise mit den Schwellen
verbinden, einige gänzlich fehlen und andere von
unten so stark weggerostet sind, dass sie nur
noch locker im Gewinde liegen. Auch Muttern hätten
sich mühelos per Hand lösen lassen, konstatiert Becker. Er
befürchtet nun das Schlimmste, sollte der
Reaktor-Transport wie geplant über die Bühne gehen. 'Im
schlimmsten Fall bricht die Brücke unter der tonnenschweren Last
zusammen, und wir haben hier ein riesiges logistisches
Problem. Immerhin handele es sich bei der Fracht um
Atommüll.'"
"Die Aktivisten
haben", laut dem Bericht auf maerkischeallgemeine.de "den Zustand
der Brücken dokumentiert und fordern die Bahn auf,
erst die Bauwerke zu sanieren, bevor der
Reaktortransport erfolgt."
Bahnsprecherin
Sass beteuert: "Wir garantieren für die sichere Überfahrt."
"Probleme
mit der Belastung werde es nicht geben, versicherte
hingegen Bahnsprecherin Susan Sass: 'Es wird ein
Spezialfahrzeug mit sehr vielen Radsätzen verwendet, so
dass sich die Last auf viele Achsen verteilt.' Außerdem
sollen die betroffenen Brücken noch durch Verstrebungen
stabilisiert werden. Zudem werde der Zug im
Schritttempo passieren. Sass: 'Wir garantieren für
die sichere Überfahrt.'" - "Die Gegner
kontern: 'Es
wäre ein Skandal, wenn der Transport so stattfinden dürfte',
unterstrich Becker. 'Das wäre mehr als Fahrlässigkeit. Wir
prüfen eine Strafanzeige, wenn die Brücken nicht vor dem Transport
noch instand gesetzt werden', kündigte Ebeling gestern
bereits an." (Ruppiner Anzeiger,
22.10.07)
"Die Bahn hatte im Vorfeld erklärt, es
gebe keinen Grund zur Sorge. Man werde zusätzliche
Verstrebungen anbringen, um die Brücken zu
stabilisieren, so Bahnsprecherin Susan Saß."
(maerkischeallgemeine.de, 22.10.07)
"Eine Bahnsprecherin sagte in Berlin, die
Brücken würden für den Transport des verstrahlten Behälters mit
zusätzlichen Pfeilern abgestützt. Das Gewicht des
Spezialwaggons werde zudem über mehrere Achsen verlagert.
Der 130 Tonnen schwere Behälter soll im Zwischenlager
Nord in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) 50
Jahre lagern, bevor er zerlegt werden
kann. Als Schutz vor austretender radioaktiver Strahlung
ist der Reaktor von einem 15 Zentimeter starken Stahlmantel
umgeben. Umweltverbände haben Proteste gegen den
Transport am 30. Oktober angekündigt." (VERIVOX,
22.10.07)
|
19.
Oktober 2007
Proteste gegen Atomtransport aus Rheinsberg nach
Greifswald-Lubmin angekündigt
"Die
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg (BI) ruft dazu
auf, sich an den Demonstrationen gegen einen Atommülltransport aus
dem stillgelegten Atomkraftwerk Rheinsberg in das Zwischenlager
Lubmin bei Greifswald zu beteiligen", gibt die BI
Lüchow-Dannenberg in einer Pressemitteilung
vom 19.10.07 bekannt. "Der Bahntransport
des über 120 Tonnen schweren Reaktordruckbehälters aus dem
ehemaligen DDR-Reaktor am Stechlinsee auf einem extra
aus Österreich anrollenden Spezialwaggon ist für den späten
Vormittag des 30. Oktobers geplant. Der 1966 in Betrieb
gegangene 70 Megawatt-Reaktor ist seit 1990 stillgelegt und seit
1995 im Abbau, der noch bis 2012 andauern soll."
Die BI Lüchow-Dannenberg teilt weiter mit: "„Der
Transport mit einem österreichischen Spezialwaggon von Brandenburg
nach Mecklenburg-Vorpommern, zeigt die Hilflosigkeit bei der Atommüllentsorgung
und damit den Irrsinn des Weiterbetriebs der Atommeiler auf“,
so der BI-Sprecher. Auch die Legalität des Transports sei
zu bezweifeln. „Das Greifswalder Zwischenlager
hat eine Aufbewahrungsgenehmigung für 40 Jahre,
aber bis die Radioaktivität des Druckbehälters teilweise
abgeklungen ist und er möglicherweise zerlegbar
wird, vergeht wegen der Halbwertzeiten wohl
noch mindestens die doppelte Zeitspanne“."
"Bereits 2001 kam es beim Transport von vier mit 246
Brennelementen gefüllten Castorbehältern zwischen Rheinsberg und
Greifswald zu Protesten. Die Bahn macht wegen
geplanter Brückenabrisse an der Transportstrecke zusätzlichen
Druck auf einen schnellen Transporttermin
des elf Meter langen strahlenden Druckbehälters auf einem
24-achsigen Waggon." Von der BI Lüchow-Dannenberg wird
festgestellt: "Zur „grünen Wiese“ kann der
Rheinsberger Standort nicht mehr werden. Seit bereits
vor drei Jahrzehnten ein Behälter mit flüssigem
Atommüll gerissen ist und den Boden des
Zwischenlagers kontaminierte, droht die radioaktive
Erblast in den Stechlinsee zu geraten." |
17.
Oktober 2007
AKW Rheinsberg: "Heute würde man so nicht mehr bauen" (Lausitzer
Rundschau)
"Die
Demontage des seit 17 Jahren stillgelegten DDR-Kernkraftwerks
(KKW) Rheinsberg tritt in ihre entscheidende Phase",
wird von der Lausitzer Rundschau (lr-online.de) am 17.10.07
einleitend bekannt gegeben. "Der 1966 in Betrieb
genommene Reaktordruckbehälter soll am 30. Oktober
[2007] per Bahn mit einem Spezialwaggon in das Zwischenlager Rubenow bei
Greifswald [Zwischenlager Nord, ZLN] abtransportiert werden,
teilten die Energiewerke Nord [EWN] in Lubmin mit."
"Diesmal wird kein Castor fahren", so die Beurteilung
auf lr-online.de. "Versteckt im Wald steht das stillgelegte
Kernkraftwerk Rheinsberg. Seit zwölf Jahren wird die
Anlage demontiert, die 1966 als eines der ersten größeren
Atomkraftwerke in Deutschland in Betrieb ging. 2001
wurden die 246 verbrauchten Brennelemente mit rund 20 000 hoch
radioaktiven Brennstäben in vier Castor-Behältern ins Zwischenlager bei
Greifswald [Zwischenlager Nord, ZLN] transportiert. Am
30. Oktober soll nun auch die Hülle des Reaktors folgen."
"Und weil die Zerlegung des Reaktordruckgefäßes vor Ort zu
gefährlich ist, soll darauf verzichtet und der elf Meter
lange und 120 Tonnen schwere strahlende Behälter in Stahl verpackt werden",
wird auf lr-online.de informiert. "Ein
Spezialbahnwagen mit 24 Achsen soll dann die Fracht bewältigen."
"'Der Waggon kommt extra aus Österreich, davon
gibt es nicht viele in Europa', erzählt Helmut Gruhle.
Seit 1969 arbeitet der Elektrotechniker im Kernkraftwerk
Rheinsberg", gemäß den Ausführungen auf lr-online.de. "Als
Reaktorfahrer hat er dort angefangen, hat den
Atomreaktor gestartet, überwacht oder
abgeschaltet. Er ist Schichtleiter geworden, hat das
Personal für das zweite, weit größere Kernkraftwerk der DDR in Lubmin
bei Greifswald ausgebildet. Nun führt er pro Jahr bis zu 1200
Besucher durch die Anlage in Nordbrandenburg."
Auf lr-online.de wird weiter 'live' berichtet: "Der Weg führt durch
helle Treppenhäuser, lange Flure, dicke Türen und Gittersperren, durch Gänge,
die mit unzähligen Kabeln bestückt sind. Nur an einer Stelle ist ein
direkter Blick in den Kontrollbereich möglich, ohne Monitor. Ein Bullauge
mit einem Meter dicken Bleiglasscheiben zur Abschirmung der Strahlung gibt
die Sicht in den in gelbem Licht ruhenden Reaktorsaal frei."
"'70 Megawatt, damals war das was', erzählt
der 62-jährige Ingenieur nicht ohne Stolz", in dem Artikel
auf lr-online.de rückblickend. "Über Strahlung und Schäden
habe sich niemand viele Gedanken gemacht zu der Zeit. 'Das
ist kein Thema gewesen und auch keine echte Gefahr', sagt
er freundlich. 'Heute würde man so nicht mehr bauen',
ergänzt er dann. 'Das ist nicht durchgehend
sicher.' Mit Terroristen zum Beispiel hat damals
niemand gerechnet. 'Man hat sich auch nicht vorstellen können,
dass eine Hauptkühlmittelleitung brechen könnte.' Den
Abriss so einer Leitung hätte das Kernkraftwerk Rheinsberg 'nicht
bewältigt', sagt der Ingenieur nüchtern", gegenüber
lr-online.de einräumend. "Ein nicht beherrschbarer Störfall
wäre das gewesen, ergänzt er dann zögernd. 'Es
hätte zur Kernschmelze kommen können.'"
Auf lr-online.de wird auch über einen
Atomunfall im AKW Rheinsberg informiert: "In
den 70er-Jahren ist im Zwischenlager für flüssige radioaktive Abfälle
ein Behälter gerissen, der Boden darunter ist seitdem kontaminiert.
Irgendwann könnte etwas davon in den Stechlinsee gelangen. Doch
bislang habe sich die kontaminierte Stelle nicht bewegt, sagt Helmut
Gruhle", derzeit Pressesprecher des AKW Rheinsberg
in Brandenburg.
"1990 stand das Kernkraftwerk plötzlich in der
Bundesrepublik", so der Wortlaut des Artikels auf
lr-online.de. "Es entsprach nicht den geltenden
Sicherheitsbestimmungen und hätte mit großem Aufwand
nachgerüstet werden müssen. Es wurde abgeschaltet.
In der Leitstelle sind neben den meisten Schaltern nur noch leere, weiße
Flächen zu sehen. Die Betriebsteile sind ausgebaut."
"330 000 Tonnen Material müssen bei der Demontage entsorgt
werden, rechnet der Betreiber, die bundeseigenen Energiewerke Nord
[EWN], in einer Broschüre vor. 40 000 Tonnen gelten als
radioaktiv belastet, etwa 3000 davon müssen
voraussichtlich in einem Endlager versiegelt werden. Mehrmals
im Jahr fahren so Züge vom Stechlinsee mit radioaktiver Fracht nach
Lubmin bei Greifswald ins Zwischenlager", wird auf
lr-online.de geschildert.
"Die Brennstäbe werden noch Zehntausende Jahre strahlen,
wenn keine Techniken zur Beschleunigung des Zerfalls entwickelt werden,
sagt Helmut Gruhle", gegenüber lr-online.de. "Der
Reaktorbehälter könne vielleicht in 70 Jahren von Hand zerlegt werden.
Und die Erfahrungen mit dem Abbau des Kernkraftwerks seien
inzwischen gefragt: Seit einigen Jahren sind die Energiewerke Nord [EWN]
auch mit der Entsorgung in Jülich und Karlsruhe und von 120 Atom-U-Booten
in Russland beauftragt."
Laut
dem Artikel auf lr-online.de soll das AKW Rheinsberg in Brandenburg
bis zum Jahr 2012 vollständig abgerissen worden sein: "Im
Kernkraftwerk Rheinsberg soll bis 2012 alles abgebaut sein. Dann
wird auch das Schild, das ganz oben in der Maschinenhalle hängt,
abgenommen werden. 'VEB Schwermaschinenbau Ernst Thälmann',
steht darauf. Und: 'Deutsche Demokratische Republik'."
|
16.
Oktober 2007
AKW
Rheinsberg: "Der Atomreaktor zieht um - Abtransport am 30. Oktober"
Auf
maerkischeallgemeine.de wird am 16.10.07
berichtet: "Am 30. Oktober wird der nächste Atomtransport
durch Brandenburg rollen. Auf einem Spezialwaggon der Bahn soll
dann der Reaktor des einstigen Kernkraftwerkes Rheinsberg
abtransportiert werden. Die Energiewerke Nord [EWN] wollen den 175
Tonnen schweren, radioaktiven Koloss in einem Stück von Rheinsberg
aus ins Zwischenlager nach Lubmin bei Greifswald [Zwischenlager Nord (ZLN)]
schaffen."
"Der Spezialtransport
gilt dem so genannten Reaktordruckgefäß, dem Teil des Reaktors,
in dem einst die Kernreaktion ablief", wird auf maerkischeallgemeine.de
dazu weiter ausgeführt. "Durch den langen Kontakt
mit radioaktiven Substanzen strahlt das Druckgefäß mittlerweile zum Teil
selbst. Ursprünglich hatten die Energiewerke Nord als Betreiber
der Rheinsberger Anlage geplant, das Druckgefäß noch im
Kernkraftwerk zu zerlegen." "Doch“, so die
Äußerung auf maerkischeallgemeine.de, "das wäre zu riskant
gewesen"...
"Jetzt soll das Aggregat [der Reaktordruckbehälter] in
einem Stück fortgeschafft und eingelagert werden. 'Für 40 bis 50
Jahre', schätzt Helmut Gruhle, der Pressesprecher des
Kernkraftwerkes Rheinsberg." "Experten
gehen davon aus, dass nach dieser Zeit die Strahlung so weit abgeklungen
ist, dass der Reaktor in Lubmin ohne weiteren Schutz zerlegt werden kann",
wird auf maerkischeallgemeine.de
zitiert.
"Die Vorbereitungen für den Transport nach Norden laufen in
Rheinsberg gerade. Im Reaktorsaal des Kraftwerkes ist ein großer
Kran installiert, der das Kraftwerk früher auch mit Kernbrennstäben
versorgt hat. Dieser Kran hat mittlerweile das gesamte Druckgefäß
aus dem Fundament und auf einen großen Transportwagen gehoben",
wird auf maerkischeallgemeine.de
aktuell über den Stand der Dinge berichtet.
"Dort wird das 120 Tonnen schwere Teil mit einem 15 Zentimeter
starken Schutzmantel aus Stahl umhüllt. Druckgefäß und Schutzhülle
werden im Anschluss auf einen Spezialwaggon der Bahn verladen, der eigens
für diesen Transport aus Österreich herangeschafft wurde.
"Am 30. Oktober soll der Zug nach Lubmin rollen", wird
auf maerkischeallgemeine.de der Transporttermin
bestätigt.
"Einen Tag zuvor wird sich Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke
davon überzeugen, wie der Abbau des Rheinsberger Kraftwerkes vorangeht."
Werden die baufälligen Brücken in Lindow dem Gewicht des
Atommüll-Transportes standhalten? - "Die
Energiewerke Nord müssen sind mit ihrem Transport unter anderem von den
Bauplänen der Bahn abhängig: Die will noch in diesem Jahr die
maroden Brücken in Lindow abreißen. Dann wäre ein Atomtransport
nach Lubmin nicht mehr möglich", so der Artikel auf maerkischeallgemeine.de
abschließend.
|
15.
Oktober 2007
AKW Rheinsberg: Abtransport des Reaktordruckbehälters am
30.10. nach Greifswald-Lubmin geplant
Die Energiewerke Nord GmbH (EWN)
haben nach einem Bericht auf VERIVOX am 15.10.07
angekündigt, den radioaktiv strahlenden Reaktordruckbehälter
aus dem stillgelegten und im Abbruch befindlichen AKW
Rheinsberg in Brandenburg am 30.10.07 auf der Schiene
ins Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin zu
transportieren.
Auf VERIVOX wird dazu unter Berufung auf die Nachrichtenagentur
dpa bekannt gegeben: "Rund 17 Jahre nach Stilllegung
des Kernkraftwerkes Rheinsberg (Brandenburg) geht seine Demontage
in eine bedeutende Phase. Der radioaktiv belastete Reaktordruckbehälter
wird am 30. Oktober mit einem Spezialwaggon per Bahn in das rund 130
Kilometer entfernte Zwischenlager Nord in Lubmin transportiert,
wie die Energiewerke Nord (EWN) am Montag in Lubmin mitteilten."
"Das rund 110 Tonnen schwere und elf Meter lange Gefäß
war rund 24 Jahre in Betrieb. In seinem Inneren fand die Kernspaltung
statt. Für den Transport und die Zwischenlagerung erhält
der kontaminierte und auch selbst strahlende Behälter
eine Strahlenabschirmung aus 15 Zentimeter dickem Stahl",
so der Artikel auf VERIVOX weiter.
"Das Kernkraftwerk Rheinsberg mit einer elektrischen
Leistung von 70 Megawatt war der Lehr- und
Versuchsreaktor der DDR. Es war von 1966 bis 1990 in
Betrieb. Seine Demontage begann 1995", wird
auf VERIVOX rückblickend informiert. "Mit dem Transport
des Behälters werde ein entscheidender Schritt bei der Stilllegung und
Demontage abgeschlossen, teilten die EWN mit. Der
Transport soll am späten Abend des 30. Oktober in Lubmin eintreffen."
"Im Zwischenlager Nord (ZLN) auf dem Gelände
des ebenfalls stillgelegten Kernkraftwerkes Lubmin wird der Reaktordruckbehälter
zunächst im Ganzen eingelagert", wird auf VERIVOX
berichtet. "In dem Zwischenlager wird bereits
der Kernbrennstoff aus Rheinsberg in Castor-Behältern
verwahrt."
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06.
Oktober 2007
Kein Atommüll-Transport aus der WAK Karlsruhe ins Zwischenlager Nord
in 2008
Die
Aufnahme des Betriebes der Verglasungs-Anlage (VEK) in
der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe verzögert
sich nach einem Bericht auf ka-news.de vom 06.10.07 weiter. Die Verglasungs-Anlage soll
nun in der ersten Jahreshälfte 2008 in Betrieb genommen
werden und dann in rund eineinhalb Jahren den flüssigen
hochaktiven Atommüll zu Glaskokillen verarbeiten.
Damit wird der erwartete
Abtransport der fünf Atommüll-Behälter mit den
Glaskokillen in das Zwischenlager Nord bei Greifswald-Lubmin
frühestens Mitte 2009 erfolgen.
Bis
heute lagern 60 Kubikmeter hochradioaktive "Atomsuppe" im
Hardtwald bei Karlsruhe
Über die stillgelegte 'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe
(WAK) berichtet ka-news.de am 06.10.07
rückblickend: "Die WAK wurde in den
Jahren 1967 bis 1970 für Voruntersuchungen zur kommerziellen
Wiederaufarbeitung abgebrannter Kernbrennstoffe in der damals
noch geplanten Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) Wackersdorf
gebaut. Bis 1990 wurde auf dem Gelände im Hardtwald etwa
200 Tonnen radioaktiver Brennelemente aus bundesdeutschen
Versuchsanlagen und Atomkraftwerken aufgearbeitet;
vergleichbare Anlagen gibt es in Europa nur noch in Sellafield in England
und im französischen La Hague."
"Als die WAA Anfang der 90er
Jahre politisch 'beerdigt' wurde, war auch das Ende der WAK
besiegelt. Am 30. Juni 1991 wurde ihr Betrieb eingestellt.
Seither wird am Rückbau gearbeitet." Auf ka-news.de
wird weiter ausgeführt: "Aufgrund der Entscheidung
gegen die WAA blieben die Forschungsergebnisse zwar ungenutzt, aber nicht
folgenlos: Bis heute werden auf dem Gelände rund
60.000 Liter 'High Active Waste Concentrate' ('HAWC') gelagert:
vor allem in Salpeter[säure] gelöste Abbrandprodukte
und nicht abgetrenntes Plutonium (zirka 16 Kilogram) und Uran
(zirka 500 Kilogramm). Da diese hochradioaktive Atomsuppe
selbsterhitzend und hoch explosiv ist, muss sie ständig
gekühlt und umgewälzt werden und erzeugt somit weiterhin
Kosten."
"Heißer
Betrieb" der Atommüll-Verglasung ab 2008?
"Diese
gefährliche Hinterlassenschaft muss nun in einer eigens
dafür gebauten Anlage verglast werden", wird auf ka-news.de
festgestellt. "Geplanter Starttermin für die Verglasung
war 2006. Doch der Beginn hat sich immer wieder verzögert,
und auch dadurch wachsen die Kosten weiter, wie das Umweltministerium auf
Anfrage von Franz Untersteller (B90/Grüne) bereits im Frühjahr bestätigte.
Auf Anfrage von ka-news nannte Peter Schira, Pressesprecher
der WAK GmbH, die erste Jahreshälfte
2008 als voraussichtlichen Starttermin für die heiße Betriebsphase."
"Doch auch dieser
Termins steht unter dem Vorbehalt der rechtzeitigen
zweiten Teilbetriebsgenehmigung durch das baden-württembergische
Umweltministerium, wie Schira" gegenüber ka-news.de "erklärt.
Die technischen Voraussetzungen der heißen Inbetriebnahme der
Verglaungsanlage seien aber durch die 'erfolgreiche Durchführung des
kalten Verbundbetriebs sichergestellt'. Nach Abschluss
der rund eineinhalb Jahre dauernden Phase der Verglasung soll der
Abfall mit fünf Castoren ins Zwischenlager Greifswald-Lubmin
transportiert werden. 2014 soll dann mit dem Endziel
'Grüne Wiese' der Rückbau abgeschlossen sein."
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27.
August 2007
Reaktordruckgefäß im Block 1 des AKW Greifswald-Lubmin
demontiert
"Der Abbau
der
atomaren Hinterlassenschaften auf dem Gelände
des früheren
Kernkraftwerkes in Lubmin bei Greifswald schreitet"
nach einem Bericht auf VERIVOX
am 27.08.07 "weiter
voran." Zum aktuellen Stand der Dinge wurde darin
mitgeteilt: "Am
Montag [27.08.07] wurde das radioaktiv
belastete, 200
Tonnen schwere Reaktordruckgefäß im Block 1 aus der Anlage gehoben,
wie der Vize-Sprecher der
Energiewerke Nord (EWN), Armin Lau, in Lubmin sagte. Der Reaktor
mit einer elektrischen
Leistung von 440 Megawatt war zwischen
1973 und 1990 und damit am längsten in Betrieb. Das fast
zwölf Meter hohe aktivierte (selbst strahlende) Gefäß
sollte noch am Montag mit
einem Abschirmzylinder sicher ummantelt werden. Wann der Schienentransport
in das benachbarte
Zwischenlanger [Zwischenlager Nord (ZLN)] startet, ist
laut EWN noch offen."
Auf VERIVOX
wurde weiter berichtet: "Das als Genehmigungsbehörde
agierende Innenministerium hatte eigenen Angaben zufolge
am 16. August
die Genehmigungen für
den Komplettausbau der Reaktordruckgefäße 1 bis 4 und deren Transport in
das Zwischenlager [Zwischenlager Nord (ZLN)] erteilt. Die
Genehmigungen wurden an Auflagen
für eine spätere Endlagerung gebunden. So wurden die EWN
in Abstimmung mit dem Bundesumweltministerium beauftragt, rechtzeitig
vor Ablauf der Annahmebereitschaft im als Endlager geplanten Schacht
Konrad mit der Zerlegung der Gefäße zu beginnen, sagte
der Referent für Reaktorsicherheit und Strahlenschutz, Rolf Hagenguth, am
Montag auf dpa-Anfrage. Damit solle sichergestellt werden, dass alle
Abfälle, für die eine Endlagerung
erforderlich ist, auch in einem entsprechenden
Lager untergebracht werden. Vom Jahr
2013 an sollen derzeitigen Planungen zufolge im Schacht
Konrad, einem ehemaligen Eisenerzbergwerk in Salzgitter
(Niedersachsen), schwach-
und mittel-radioaktive Abfälle gelagert werden."
"Bereits im Jahr
2003 war das wegen
seiner kurzen Betriebszeit von nur 17 Tagen gering aktivierte
Reaktordruckgefäß 5 im Ganzen demontiert und ins Zwischenlanger
[Zwischenlager Nord (ZLN)] transportiert worden. Daraufhin
beantragten
die bundeseigenen EWN
im September 2005,
dieses zeit- und kostengünstigere
Verfahren auch auf die
anderen stark radioaktiv belasteten Reaktordruckbehälter in den Blöcken
1 bis 4 anwenden zu dürfen", so der Bericht auf
VERIVOX weiter. "Dabei werden die radioaktiv
belasteten Großanlagen im Ganzen in das Zwischenlager gefahren
und dort zunächst stehen
gelassen."
"Der
rund
3,2 Milliarden Euro teure Rückbau des KKW
durch die EWN
hatte 1995
begonnen.
Er soll 2009/2010
abgeschlossen
sein." Auf VERIVOX wird ergänzend mitgeteilt: "In den Blöcken
2, 3 und 4 sind die Reaktordruckgefäße noch an ihrem ursprünglichen Ort.
In Lubmin
wurden bisher
rund 98 Prozent des Sekundärkreislaufes
und mehr
als 70 Prozent der Anlagen und Systeme in den Reaktorgebäuden demontiert,
wie Lau sagte."
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08.
August 2007
Abtransport des radioaktiven Reaktordruckbehälters
aus dem AKW
Rheinsberg nach Greifswald-Lubmin im Herbst geplant
"Druckgefäß des
Rheinsberger Kernkraftwerks per Bahn nach Lubmin -
Das zum Teil hochradioaktive Reaktordruckgefäß des früheren
Kernkraftwerks Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin) wird in diesem
Herbst per Bahn ins Zwischenlager Lubmin bei Greifswald gebracht. Der 130
Tonnen schwere und 12 Meter lange Behälter werde nun doch nicht zerlegt,
sondern in einem Stück transportiert, hieß am Mittwoch bei den Energiewerken
Nord GmbH (Lubmin). Beim Zerschneiden wären die Beschäftigten zu
lange der Strahlung ausgesetzt. Der einstige Reaktor wird seit 1995
demontiert; er war 1966 als erstes Kernkraftwerk der DDR ans Netz
gegangen. In dem Druckgefäß ging die eigentliche Kernreaktion
vonstatten." (morgenpost.de, 08.08.07)
"Atomtransport in
Brandenburg - In Brandenburg soll es im Herbst einen Atomtransport
geben. Das zum Teil hochradioaktive Reaktordruckgefäß des früheren
Atomkraftwerks Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin) wird per Bahn ins
Zwischenlager Lubmin bei Greifswald gebracht.
Der 130 Tonnen schwere und 12 Meter lange Behälter sollte ursprünglich
an Ort und Stelle zerlegt werden. Davon habe man Abstand
genommen, hieß am Mittwoch bei den Energiewerken Nord GmbH (Lubmin).
Beim Zerschneiden wären die Beschäftigten zu lange der Strahlung
ausgesetzt. In dem Druckgefäß ging die eigentliche Kernreaktion
vonstatten.
Der einstige Reaktor wird seit 1995 demontiert. Er war 1966 als
erstes Atomkraftwerk der DDR ans Netz gegangen." (rbb-online.de,
08.08.07)
"Nächster
Atomtransport im Herbst - Im Herbst wird es einen weiteren großen
Atomtransport aus dem ehemaligen Kernkraftwerk Rheinsberg nach Lubmin bei
Greifswald geben. Dann soll mit der Bahn das so genannte
Reaktordruckgefäß abtransportiert werden; der Teil des Reaktors,
in dem die eigentliche Kernreaktion stattgefunden hat. Das Druckgefäß
ist zum Teil hoch radioaktiv.
Der Behälter ist etwa 120 Tonnen schwer und mehrere Meter hoch. Ursprünglich
wollten die Fachleute ihn zerschneiden, um ihn einfacher ins
atomare Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald bringen zu können.
Dort hatte man jahrelang einen Versuch unternommen, um
herauszufinden, wie sich ein Druckwasserreaktor am sichersten
zerteilen lässt. Inzwischen haben sich die Energiewerke
Nord (EWN) als Eigentümer der Rheinsberger Atomanlage aber entschlossen,
den Druckbehälter in einem Stück auszubauen, auf einen
Spezialwaggon zu verladen und so mit der Bahn nach Lubmin zu
transportieren.
Marlies Philipp, Sprecherin des bundeseigenen Unternehmens, redet
von einem 'Strategiewechsel'. Das Zersägen des Druckgefäßes in
Rheinsberg hätte lange gedauert und entsprechend lange hätte die Gefahr
bestanden, dass trotz aller Sicherheitsmaßnahmen Mitarbeiter der
Strahlung ausgesetzt sind. Außerdem hätte man für den
Abtransport des zerkleinerten Reaktorbehälters viele teure
Spezialcontainer gebraucht. Der Transport in einem Stück sei
einfacher, billiger und gehe schneller.
Im so genannten Reaktorsaal, dem großen Raum rund um den
Reaktor, steht ein Spezialkran, mit dem das Druckgefäß
in den 60er Jahren ursprünglich auch an seinen Platz gebracht wurde.
'Der Kran kann 125 Tonnen heben', sagt Helmut Gruhle, der Sprecher
des Rheinsberger Kernkraftwerkes. Das reicht aus, um den strahlenden
Koloss aus seinem Sockel zu hieven und auf den Bahnwaggon zu verladen.
Für den aktivierten Teil - den Bereich, der durch den
langen Kontakt mit Kernbrennstoff von selbst strahlt – wird eine
spezielle Abschirmung gebaut. Sie soll verhindern, dass
Radioaktivität auf dem Weg nach Lubmin und später im Zwischenlager in
die Umwelt gelangt.
Die Strahlung am Reaktordruckbehälter wird relativ schnell abnehmen.
Fachleute gehen davon aus, dass der Behälter in 50 bis 70 Jahren ohne
größeren Schutzmaßnahmen von Hand zerlegt werden kann. So lange
soll das Gefäß im Zwischenlager Lubmin liegen bleiben.
Wann genau der Abtransport aus dem Kernkraftwerk erfolgt, konnte
gestern weder Helmut Gruhle noch Marlies Philipp sagen. Die EWN
sind dabei auf die Bahn angewiesen, die will im Herbst beginnen,
die maroden Brücken in Lindow zu sanieren. Dann können vorerst
keine Züge nach Greifswald fahren.
Auch nach dem Abtransport des Reaktordruckbehälters ist in Rheinsberg
einiges zu tun. 'Wir werden kleinere Einbauten zerlegen, das dauert
etwa bis Mitte nächsten Jahres', sagt Gruhle. Auch das Gebäude
rund um den Reaktor muss abgetragen werden, doch das ist erst im
Jahr 2012 vorgesehen. Zurzeit sind noch rund 170 Mitarbeiter mit dem
Abbau des einstigen Kernkraftwerkes beschäftigt." (inforiot.de,
08.08.07)
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12.
Juli 2007
WAK Karlsruhe GmbH:
Verglasungs-Anlage hat den Probebetrieb "erfolgreich
abgeschlossen"
Die sogenannte 'Verglasungs-Anlage'
(VEK) für flüssigen Atommüll in der stillgelegten
('Wiederaufbereitungs-Anlage') WAA Karlsruhe hat ihren
'kalten Probebetrieb' nach Aussage der WAK
GmbH "erfolgreich
abgeschlossen".
Die WAK GmbH gibt
dazu in einer Mitteilung
vom 01.08.07 unter
dem Titel "Kalter
Verbundbetrieb der VEK erfolgreich abgeschlossen"
bekannt: "Nach fast
genau 100 Betriebstagen konnte der kalte
Verbundbetrieb der Verglasungsanlage
VEK am 12.
Juli 2007 beendet werden. Insgesamt wurden 16,9
m³ HAWC-Simulat und 10,7
t Glasfritte in den Schmelzofen
kontinuierlich eingespeist und in 127
Glasabstichen 32 Kokillen mit inaktivem Simulatglas gefüllt,
dicht verschweißt
und in das Kokillenpufferlager
überführt. Dies entspricht etwa
25% der vorgesehenen Glasproduktion während des heißen
Betriebes."
"Mit Ausnahme von
gezielten Unterbrechungen, lief die Glasproduktion
vollkontinuierlich und hat die hohe
Verfügbarkeit des Schmelzofens bei einem Auslegungsdurchsatz
von 10 l/h voll bestätigt", wird von der WAK
GmbH weiter mitgeteilt. "Die Beladung
des Glases mit 16 Gew.% Abfalloxiden konnte exakt
eingehalten werden."
"Technische oder
administrative Anpassungen auf Basis
von Erkenntnissen aus dem Probebetrieb
erfolgten mit gutachterlicher Zustimmung bezüglich Grenzwerten
und Bedienungsanweisungen.
Kleinere technische
Probleme ohne Auswirkungen auf den sicheren Betrieb und
die Produktqualität
wurden während des
laufenden Betriebes behoben oder sind anstehende
Aufgaben bis zur heißen Inbetriebnahme", so der
Wortlaut der WAK GmbH in der Mitteilung.
"Die Ergebnisse des
kalten Verbundbetriebes und die hieraus
gewonnenen Erfahrungen werden in einem Bericht
zusammengefasst", wird von der WAK GmbH am 01.08.07
ausgesagt. "Die positive
Begutachtung dieses Erfahrungsberichtes durch Sachverständige
im Auftrag von Bundes- und Landesbehörden sind unter
anderem Voraussetzung für die Erteilung der Genehmigung für den heißen,
radioaktiven Verglasungsbetrieb."
"Derzeit
werden auch
die Fragen des
Abtransportes und der Zwischenlagerung der CASTOR-Behälter abschließend
geklärt. Noch
in 2007 ist vorgesehen, eine vollständige
kalte Beladung eines CASTOR-Behälters einschließlich der Hantierung auf
dem VEK-Gelände, Abtransport
nach Greifswald und Hantierung
im Zwischenlager Nord der EWN durchzuführen", teilt
die WAK GmbH mit. "Hierzu
laufen die Vorbereitungen."
"WAK geht davon aus,
dass der heiße Betrieb", für die 'Verglasung'
des rund 80 Kubikmeter hochradioaktiven, flüssigen Atommülls, "Anfang
2008 aufgenommen werden kann. Bis dahin verbleibt der Schmelzofen
in einen Stand-by-Zustand
mit auf ca. 900°C abgesenkter Glastemperatur", so
die Mitteilung der WAK GmbH abschließend.
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29.
Mai 2007
Sechs
radioaktiv strahlende Reaktordruckgefäße sollen
für 70 Jahre im Zwischenlager Nord gelagert werden
Von der Wirtschaftswoche
auf
wiwo.de ist am 29.05.07
unter der Überschrift "Sägen
im Wasser" u.a.
über den Stand der Dinge zum Abriß
der stillgelegten AKW-Blöcke Greifswald-Lubmin und dem
AKW Rheinsberg berichtet worden.
Auf wiwo.de ist darüber einleitend gemeldet worden: "Weltweit
sollen in den nächsten
Jahrzehnten über 100 Atomkraftwerke abgerissen werden. Deutsche
Spezialisten haben dafür
kostengünstige Techniken entwickelt und hoffen nun auf Milliardengeschäfte."
...
Das stillgelegte AKW "Stade
ist nur der Anfang. Insgesamt
müssen in Deutschland in den nächsten
30 Jahren noch 14
große kerntechnische Anlagen, die teilweise
schon vor Jahren stillgelegt worden sind, abgerissen
werden", wird auf wiwo.de angekündigt. "Weltweit
warten derzeit
mehr als 100 stillgelegte Anlagen darauf, innerhalb
der nächsten 10 bis 70 Jahre zerlegt und beseitigt zu werden.
Hinzu
kommen mehr als 400
Kernkraftwerke, die zum
Ende ihrer geplanten Betriebsdauer von bis zu 60 Jahren entsorgt werden
müssen."
"Die besten Chancen,
in dieses Entsorgungsgeschäft
einzusteigen, haben deutsche
Spezialisten, unter anderem bei Siemens,
E.On, RWE
und den Energiewerken
Nord in Lubmin an der Ostsee. Sie haben geeignete
Techniken entwickelt und bewiesen mit dem weltweit
ersten Komplettabriss von Reaktoren - 1995
in Niederaichbach und 1998
in Großwelzheim - dass ohne
Gefahr für die Beteiligten ein Kernkraftwerk dem Boden gleichgemacht
werden kann", wird auf wiwo.de behauptet.
Geschätzte Kosten für den Abbruch
eines Atomkraftwerks: 200 bis 500
Millionen Euro pro Anlage
"Bisher scheuen ausländische
Energieversorger noch die Kosten
für einen Abriss, die bei 200
bis 500 Millionen Euro pro Anlage liegen. Hinzu
kommen die weitaus höheren,
aber nicht genau bezifferbaren Kosten für die Lagerung der ausgedienten
Brennelemente und der
übrigen strahlenden Abfälle", so der Artikel
auf wiwo.de weiter. "Aus
Frankreich gibt es erste Anfragen, die Interesse
an der Nutzung deutscher Abriss-Technologie signalisieren."
"Während ausgediente
Kernkraftwerke vor 20 Jahren zuerst einmal dichtgemacht wurden -
im Fachjargon heißt das „sicherer
Einschluss“ -, um Jahrzehnte
später abgerissen zu werden, wenn die Radioaktivität
weitgehend abgeklungen ist,
rollt das Räumkommando
heute unmittelbar nach der Stillegung an. „Das ist
erheblich billiger“,
sagt Abrissexperte Fömpe. „Zum einen spart
man das Personal für die
jahrzehntelange Überwachung der Ruine ein.“ Außerdem müsse
am Ende der
Ruhezeit viel Geld in neue Anlagen investiert werden,
die für den Abriss benötigt werden."
Die EWN bieten den
"Direktabriss" von Atomanlagen zu "Discountpreisen" an
"Den Direktabriss
zu Discountpreisen", so der Originalton auf wiwo.de, "hat
sich Dieter Rittscher ausgedacht. Seit rund zwölf Jahren ist er Geschäftsführer
der Energiewerke Nord (EWN), die zu 100
Prozent dem Bundesfinanzministerium gehören. Die EWN
sind eigens gegründet worden, um eines
der größten Kernkraftwerke Deutschlands zurückzubauen: Lubmin
bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Dort liefen bis
1990 fünf 440-Megawatt-Blöcke russischer Bauart, der älteste
17 Jahre lang. Drei
weitere standen vor
der Fertigstellung, als die Mauer fiel. Weil der Sicherheitsstandard
der Anlagen sowjetischer Bauart westdeutschen Ansprüchen nicht genügte,
wurde das Kernkraftwerk
kurzerhand abgeschaltet."
Die radioaktiv strahlenden
AKW-"Großkomponenten" sollen 70 Jahre im Zwischenlager Nord
gelagert werden
"Rittscher [EWN] war schnell
klar, dass die Zerlegung
der strahlenden Komponenten - allein die Reaktoren
wiegen rund 400 Tonnen - und die Verpackung
in strahlensichere, verhältnismäßig kleine Behälter nicht zu
finanzieren war", wird auf wiwo.de erklärt. "Sein
Konzept,
über das viele Experten zunächst lächelten: „Wir
legen die Großkomponenten
70 Jahre in ein Zwischenlager. Dann ist die Strahlung
so weit abgeklungen, dass sie ohne Strahlenbelastung zersägt werden können.“"
Auf wiwo.de wird weiter ausgeführt: "Insgesamt sind es sechs
Reaktordruckgefäße mit einem Gewicht
von bis zu 400 Tonnen und 32
Dampferzeuger, die jeweils
64 Tonnen wiegen, darunter Behälter
aus dem westdeutschen
Kernkraftwerk Obrigheim und aus Rheinsberg
[Brandenburg], die ebenfalls
abgerissen werden. Zunächst werden alle
Rohrleitungen abgesägt und die Löcher
verschweißt. Zentimeter für Zentimeter wird dann die
Oberfläche mit Strahlendetektoren auf radioaktive Verunreinigungen
untersucht und bei Bedarf mit Wasser, Säuren oder per Sandstrahl
gereinigt."
"Derart vorbereitet
treten sie die kurze
Fahrt in ein neu
errichtetes Zwischenlager auf dem Kraftwerksgelände in Lubmin
[Zwischenlager Nord] an, eine 200 mal 140 Meter große
Halle, die in verschiedene Segmente aufgeteilt ist. Das letzte nennt
Betriebsleiter Achim Griep spaßeshalber die „Kleinteilelagerhalle“
und freut sich, wenn die Besucher, die er führt, mit offenen Mündern vor
den gewaltigen Behältern
stehen, die dort auf schweren
Stahlträgern aufgebahrt sind. - Die meisten sind hellgrau
gestrichen. Die
Farbe bindet anhaftende radioaktive Partikel. „Sie
können sie ruhig anfassen“, sagt Marlies Philipp, die
regelmäßig Besucher durch das Zwischenlager und einen nahezu fertigen
Kernkraftwerksblock führt, der nie in Betrieb gegangen ist. „Da
strahlt nichts.“"
Fünf
Reaktorbehälter aus dem AKW Greifswald-Lubmin und einer
aus dem AKW Rheinsberg
sollen bis 2010 im Zwischenlager Nord eingelagert werden
"Fünf
Reaktorbehälter aus Lubmin und einer
aus dem zweiten DDR-Kernkraftwerk im brandenburgischen
Rheinsberg werden dort", nach dem Artikel auf
wiwo.de, "letztlich
lagern. Der erste
aus Block fünf ist bereits eingetroffen. In wenigen
Tagen soll der nächste Reaktordruckbehälter die Reise in
das wenige Hundert Meter
entfernte Zwischenlager antreten. Die übrigen
sollen bis 2010 Stück für Stück folgen."
"Die Dampferzeuger,
in denen einst das heiße
Wasser aus den Reaktoren seine Wärmeenergie an einen zweiten
Wasserkreislauf zur Dampferzeugung abgab, enthalten
erheblich weniger Radioaktivität als die Druckbehälter,
sodass sie schon nach
wenigen Jahren zerlegt werden können. Die ersten
fünf der insgesamt 28 Großbehälter sind von
der größten Bandsäge Europas bereits in handliche
Größen zerlegt worden. Örtliche
Schrotthändler kaufen sie auf und transportieren
sie in Stahlwerke, in denen sie eingeschmolzen werden."
"„Nur etwa ein
Promille des anfangs
strahlenden Mülls muss in ein Endlager
gebracht werden“, sagt Rittscher [EWN]" gegenüber
wiwo.de. "Der Rest lässt
sich problemlos wiederverwerten. Auf diese
Weise drückt er die Entsorgungskosten
auf 200 Millionen Euro pro Reaktorblock. Mit der gleichen
Technik entsorgt EWN seit drei Jahren 117 Atom-U-Boote sowjetischer
Bauart."
...
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24.
April 2007
Verglasungs-Anlage in der WAK Karlsruhe hat den Probebetrieb
aufgenommen
Auf swr.de
wird am 24.04.07 berichtet, daß in der stillgelegten 'Wiederaufarbeitungsanlage'
Karlsruhe (WAK) die sogenannte "Anlage
zur Atommüll-Verglasung" den 'Probebetrieb'
aufgenommen hat.
"In der stillgelegten Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe
(WAK) hat der Probebetrieb einer Verglasungsanlage
begonnen, die für den Abtransport der gefährlichen
'Atomsuppe' gebaut worden ist", wird auf swr.de gemeldet. "Mit
der Anlage sollen bis 2008 etwa 70 Kubikmeter
des hoch radioaktiven, flüssigen Atommülls in Glas
eingeschmolzen werden." - " Dadurch wird die 'Atomsuppe'
transportfähig", so der Bericht auf swr.de weiter.
Der zur Zeit
stattfindende 'Probebetrieb' erfolgt (noch) nicht mit flüssigen
Atommüll. Bei diesem 'Probebetrieb' werden nach Aussage des Umweltministeriums
Baden-Württemberg (Landtag von Baden-Württemberg, Drucksache
14/858) vom 30.01.07 ca. 15 Kubikmeter einer sogenannten
"HAWC-Simulatlösung" verglast, die chemisch
der hochradioaktiven Abfallösung (HAWC) entspricht, aber keine
radioaktiven Abfallstoffe enthält.
Auf swr.de wird dazu berichtet: "Beim jetzigen Probebetrieb
wurden nur die ersten zylindrischen Glaskörper (Kokillen) hergestellt.
Der flüssige Atommüll soll erst zu einem späteren Zeitpunkt darin
eingeschlossen werden. In Hochsicherheitsbunkern wird die 'Atomsuppe' auf
dem WAK-Areal zwischengelagert. In welches Atomlager die
Sicherheitstransporte später gehen werden, steht noch nicht fest".
"Die Teilgenehmigung" für den 'Probebetrieb'
der" rund 300 Millionen Euro teuren Verglasungsanlage
wurde" laut der Meldung auf swr.de "Anfang
April erteilt".
Durch die
Verglasung sollen Transporte von flüssigem hochradioaktivem Atommüll
nach Belgien vermieden werden
Das Umweltministerium
Baden-Württemberg erkärt dazu auf seiner Website: "Zur
Entsorgung des während des früheren Betriebs
der WAK entstandenen flüssigen hochradioaktiven Abfalls
(HAWC) muss dieser in eine Form gebracht werden, der eine sichere
Zwischenlagerung und später auch Endlagerung ermöglicht.
Weltweit anerkannter Stand der Technik ist es, solche Abfälle
zu verglasen. Sie werden dabei in einem ferngesteuerten, elektrisch
beheizten Schmelzofen in eine geschmolzene, borhaltige
Glasmasse eingebunden. Die Schmelze wird in Edelstahlkokillen
verfüllt, die automatisch verdeckelt und dichtgeschweißt werden.
Insgesamt werden etwa 50 t Glasprodukt, verteilt auf 130
Kokillen erwartet. Die Kokillen sollen in rund
100t schweren Transport- und Lagerbehältern zwischengelagert
werden".
Dieses "Konzept" der Verglasung des flüssigen
Atommülls in der WAK Karlsruhe war laut dem
Umweltministerium Baden-Württemberg "intensiv diskutiert" und
"übereinstimmend als die geeignetere Lösung bewertet"
worden - gegenüber der "ursprünglich vorgesehenen
Alternative, den Flüssigabfall in unfallsicheren
Transportbehältern zu der bestehenden Verglasungsanlage
PAMELA nach Mol in Belgien zu verbringen und sie dort zu verglasen".
Dazu wird auf swr.de kurz mitgeteilt: "Mit der Verglasung
der gefährlichen radioaktiven Hinterlassenschaft vor Ort wollen
die Betreiber lange Bahntransporte in die belgische
Verglasungsanlage Mol vermeiden."
"Die nördlich von
Karlsruhe gelegene WAK ist von 1971 bis 1990 in
Betrieb gewesen. Sie ist ursprünglich als Pilotanlage für
eine spätere kommerzielle Großanlage im bayerischen Wackersdorf
geplant worden. Das politische Aus für die Anlage in Wackersdorf
bedeutete auch das Ende für die WAK. In den knapp 20 Jahren
des Betriebs sind rund 200 Tonnen abgebrannter Brennelemente
aus deutschen Atomkraftwerken aufgearbeitet worden. Die
vor den Toren Karlsruhes gelegene WAK beschäftigte bis zu 400
Mitarbeiter. Sie wird derzeit zurückgebaut", so der Bericht auf
swr.de abschließend.
Der nukleare
Verglasungsbetrieb wird voraussichtlich Ende des Jahres 2007 beginnen und
bei störungsfreiem Betrieb ca. 1,5 Jahre andauern
Nach Aussage des Umweltministeriums
Baden-Württemberg (Landtag von Baden-Württemberg, Drucksache
14/858) vom 30.01.07 wird die "2.
Teilbetriebsgenehmigung für die Verglasung rund
80.000 Liter an hochradioaktiven, flüssigen Abfällen in der WAK
voraussichtlich gegen Ende des Jahres 2007
erteilt. Danach kann unmittelbar mit ihrer Ausführung begonnen
werden." - "Der nukleare Verglasungsbetrieb
wird voraussichtlich Ende des Jahres 2007 beginnen und
bei störungsfreiem Betrieb ca. 1,5 Jahre andauern."
- "Die Glaskokillen sollen in CASTOR-Behältern
verpackt in das Zwischenlager Nord/Rubenow (ZLN)
transportiert und dort bis zu ihrer Endlagerung zwischengelagert
werden. Ein entsprechender Antrag nach § 6 AtG auf Zwischenlagerung
der VEK-Glaskokillen im ZLN wurde Mitte
2005 von der Energiewerke Nord GmbH beim
Bundesamt für Strahlenschutz gestellt." |
21.
April 2007
Glaskokillen-Transport aus der WAK Karlsruhe ins Zwischenlager
Nord voraussichtlich ab Ende 2008
Nach
einem Artikel im Hamburger Abendblatt vom 21.04.07 sollen fünf
Atommüll-Behälter mit hochradioaktiven Glaskokillen aus der stillgelegten
Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK)
voraussichtlich
ab Ende 2008 in das Zwischenlager
Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin transportiert werden. Das
Hamburger Abendblatt berichtete dazu:
"Das Zwischenlager Nord in Lubmin wird voraussichtlich vom nächsten
Jahr an auch Aufbewahrungsort für hoch aktiven Atommüll. Fünf
Castor-Behälter aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe
sollen voraussichtlich von Ende 2008 an nach Lubmin kommen,
so die Sprecherin der Energiewerke Nord (EWN), Marlies Philipp, am
Freitag. Zudem sollen vier weitere Castoren mit deutschem Atommüll
nach Lubmin kommen, der bisher in Frankreich und Belgien lagert." |
20.
April 2007
Glaskokillen-Transport aus der WAK Karlsruhe ins Zwischenlager
Nord doch schon 2008 möglich?
"Hochaktiver Atommüll
aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK) wird
voraussichtlich ab dem nächsten Jahr [2008] im Zwischenlager
Nord in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) gelagert", dies
wurde auf swr.de am 20.04.07 gemeldet.
"Nach Angaben der Sprecherin der Energiewerke Nord (EWN),
Marlies Philipp, sollen fünf Castor-Behälter, die so
genannte endlagerfähige Glaskokillen enthalten, nach Lubmin
gebracht werden", so die Kurz-Meldung auf swr.de dazu
weiter. "Insgesamt befinden sich rund 60 Kubikmeter
hochaktives flüssiges Abfallkonzentrat in der Karlsruher
Wiederaufbereitungsanlage. Durch die Verglasung vor Ort
soll die 'Atomsuppe' in eine feste Form gebracht
werden."
1. Teilgenehmigung für die
Verglasungs-Anlage in Karlsruhe ist erteilt worden!
Auf swr.de wurde
dazu berichtet: "Die erste Teilgenehmigung für die
Verglasung sei vor kurzem erteilt worden, sagte Philipp
[Sprecherin der Energiewerke Nord (EWN)]."
Der Kurz-Bericht auf swr.de abschließend: "In der Karlsruher Anlage
wurden von 1971 bis 1990 rund 200 Tonnen
Kernbrennstoffe aus Versuchs- und Leistungsreaktoren der alten
Bundesländer aufgearbeitet. Die stillgelegte
Anlage wurde Anfang 2007 von den bundeseigenen
Energiewerken [EWN] übernommen."
Hinweis: Die 1.
Teilbetriebsgenehmigung sieht nach undatierter Darstellung des (Kern)Forschungszentrum
Karlsruhe (fzk.de) die "Kalte Inbetriebnahme" vor.
Dabei wird sogenanntes nicht radioaktives "Simulat" verglast. -
Danach schließt sich die "Heiße Inbetriebnahme" und der
"Verglasungsbetrieb von ca. 1,5 Jahren Dauer" an.
Anschließend wird die Verglasungseinrichtung Karlsruhe (VEK) stillgelegt
und wieder "rückgebaut". |
26.
März 2007
AKW Rheinsberg:
"Kernkraftwerk Rheinsberg verschwindet Stück für Stück"
Von
dem "Tagesspiegel" wird in der Ausgabe vom 26.03.07
über den Stand der Dinge zum 'Rückbau'
des AKW Rheinsberg (in Brandenburg, rund 80 Kilometer nördlich
von Berlin) berichtet:
"Wie ein Gefängnis sieht es
aus, mit Gitterschleusen und Wachpersonal, dann wie ein Atom-U-Boot mit
wulstigen Armaturen, dickwandigen Schotten und schweren Dieselaggregaten.
Tief im Innern ist es ein Labor zur Erprobung ferngesteuerter
Zerlegetechnik. Fünf Männer sitzen konzentriert vor einem Pult aus
Joysticks und Flachbildschirmen. Sie zersägen das Kernkraftwerk
Rheinsberg. Dort, wo es wie ein U-Boot aussieht, unter Wasser steht und
stark radioaktiv strahlt", wird im Tagesspiegel ausgeführt.
Der Tagesspiegel in dem Artikel
weiter: "Projektplaner Jörg Möller treibt zur Eile. Ein Rundgang
durch ein Kernkraftwerk dauert immer zu lange, auch wenn es
längst abgeschaltet ist. Sicherheitscheck, Umziehen, Dosimeter
einstecken, das die Strahlenbelastung misst. Beim Rausgehen die ganze
Prozedur zurück. Zwischendurch splitternackt in die Messkabinen. Wer 'kontaminiert'
ist, muss zum Duschen. Möller plant den Rückbau von
Rheinsberg schon seit 1995. Eine tolle Aufgabe, sagt er,
wegen der hochentwickelten Technik, die hier erprobt wird. 'Man bestimmt
den Weltmarkt mit, setzt Akzente für die Stilllegung von
Kernkraftwerken.' Wo früher riesige Wassertanks standen, reihen
sich Schaltschränke für die Robotertechnik aneinander. Unangenehm wird
es für die Mitarbeiter erst 2010. Dann sollen alle
sensiblen Bauteile weggeschafft sein und das Kraftwerk
auf dem 40 Hektar großen Gelände aus der Atomaufsicht entlassen
werden. Die restlichen Sicherheitssysteme werden stillgelegt, und viele
Rheinsberger brauchen einen neuen Job. Was er dann machen wird, weiß Möller
noch nicht. Vielleicht nach Obrigheim gehen. Dort wird bald das nächste
Kernkraftwerk zurückgebaut. Sein Vater kam in den 1960er Jahren
als Physiker nach Rheinsberg. Möller studierte Maschinenbau und ging dann
auch ins Kraftwerk. Atomkraft klang damals noch nach Fortschritt."
Der
'Rückbau' des AKW Rheinsberg hat jetzt die 'sensible Zone' erreicht
"Vor
17 Jahren wurde das Kraftwerk abgeschaltet", wird
vom Tagesspiegel berichtet, "seit 12 Jahren läuft die
Demontage. Jede Phase muss detailgenau geplant, dokumentiert und
genehmigt werden. Bevor ein Bauteil den Standort verlässt, wird es 'freigemessen'.
Insgesamt geht es um 330 000 Tonnen Material, ein
Prozent davon sind verstrahlt. Der Rückbau
hat jetzt die sensible Zone erreicht, den 130
Tonnen schweren Reaktorbehälter aus massivem Stahl.
In seinem Inneren entfalteten die Uranbrennstäbe
einst ihre ungeheure Kraft. Die verstrahlten Einbauten des elf
Meter hohen Behälters werden in Einzelteile zerlegt
und mit Greifarmen in Spezialgefäßen verstaut. In Container
verpackt, kommt später alles per Bahn ins Zwischenlager
Greifswald" (Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin).
"Das Unterwasser-Sägen ist
eine Geduldsprobe. Die Videokameras verharmlosen die stählerne
Unterwasserwelt", so der Tagesspiegel in dem Artikel. "Es
fehlen die Geräusche und das unmittelbare Erleben, wenn das Material
unter dem Druck der Säge zerspringt. Zentimeterdicke Stahlwände scheinen
wie aus Pappe. Die Männer an den Joysticks tasten sich vorsichtig an ihr
Objekt heran. Alles ist ferngesteuert und vollelektronisch, aber letztlich
nur ein Zusammenspiel von Auge und Hand, wie bei jedem Handwerk. Ein
halbes Jahr haben die Männer geübt."
Der
Reaktordruckbehälter des AKW Rheinsberg soll unzerlegt im Oktober dieses
Jahres ins Zwischenlager Nord befördert werden!
Dazu
wird im der Ausgabe des Tagesspiegels angekündigt: "Der Reaktorbehälter
selbst wird nicht zersägt, wie ursprünglich geplant,
sondern im Ganzen nach Greifswald gebracht. Seine Stahlwände
sind fast ausschließlich mit dem Nuklid Kobalt-60 belastet,
Halbwertszeit: 5,3 Jahre. In 50 Jahren ist die Strahlung praktisch
abgeklungen. Dann kann der Stahl wiederverwertet
werden. Der Spezialtransport" [ins
Zwischenlager Nord in Greifswald-Lubmin] "ist für
den Oktober vorgesehen. Dass das Kraftwerk tatsächlich bis zur grünen
Wiese abgerissen wird, glaubt kaum jemand. Möller
zeigt auf eine Wandöffnung, in der die armdicken Stahlarmierungen der
Reaktorhalle zu sehen sind. Da braucht es schon einige Energie, die Wände
zum Einsturz zu bringen. Die zentrale Kontrollwarte mit ihren schwarzen
Schaltern und der Blinklichter-Schautafel wirkt wie eine ScienceFiction-Kulisse
von einst. Die meisten Messgeräte sind mit einem weißen Zettel
überklebt, als Zeichen ihrer ewigen Ruhe. Früher waren 20 Mann rund um
die Uhr um das große geschwungene Pult versammelt, jetzt sind es pro
Schicht noch drei."
Temporäres
'Endlager' in Rheinsberg
"Einst
gab es ein 'Endlager' auf dem Gelände" in
Rheinsberg, wird vom Tagesspiegel vermeldet. "Davon sind jetzt
nur noch Betonstümpfe zu sehen. Der Inhalt wurde ins Atommüllager
Morsleben gebracht. Bagger wühlen sich durch den sandigen Boden.
Auf dem Weg zum Ausgang passieren wir zwei Fichten, die Möller schon
kannte, als sie noch den Eingang der Forschungsabteilung rahmten. Jetzt
stehen sie allein da, und nur Möller spürt, dass hinter ihnen etwas
fehlt. Selbst wenn die grüne Wiese kommen sollte, wird er hier immer ein
Kernkraftwerk sehen."
|
02.
März 2007
Abtransport
der Glaskokillen aus der WAA Karlsruhe ins ZLN erst im Jahr 2009?
Grund:
Die Inbetriebnahme der Verglasungs-Anlage in der stillgelegten WAA
Karlsruhe verzögert sich
Am 02.03.07
wurde in den süddeutschen
Presse-Medien (u.a. auf ka-news.de und bietigheimerzeitung.de)
berichtet, daß sich die Fertigstellung
der Verglasungs-Anlage in der stillgelegten
'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe verzögert.
Ursprünglich sollte diese demzufolge schon
2006 mit der Verglasung,
als Verfestigung, der 80
Kubikmeter hochradioaktiven Flüssigabfälle beginnen.
- Doch bisher läuft
diese Anlage nicht...
Nach dem derzeitigen
Stand der Dinge wird sie demnach
"erst Ende des Jahres" 2007 ihren Betrieb
aufnehmen. Dann werde es "voraussichtlich
anderthalb Jahre dauern, bis die 80.000 Liter verglast sind".
Die durch den Verglasungsprozess entstandenen
130 hochradioaktiven Glaskokillen sollen dann nach in
das Transportbehälterlager
Rubenow, also ins Zwischenlager
Nord in Greifswald-Lubmin,
befördert werden.
"So hat sich auch die
Fertigstellung der Verglasungsanlage verzögert.
Ursprünglich
sollte diese schon 2006
die
'Atomsuppe' unschädlich machen, doch bisher
läuft die Anlage nicht.
Sie soll erst
Ende des Jahres [2007] ihren Betrieb aufnehmen.
Dann werde es voraussichtlich
anderthalb Jahre dauern,
bis die 80.000
Liter verglast
sind. Die zeitliche Verzögerung werden jedoch weiter Folgekosten nach
sich ziehen, erklärt das Umweltministerium auf Nachfrage von
Untersteller. Wie hoch diese ausfallen, ließe sich aber erst Ende des
Jahres genau feststellen." (ka-news.de,
02.03.07)
"Die
Verglasungsanlage
dient der Entsorgung der hochradioaktiven Abfälle.
Die flüssige 'Atomsuppe' soll in der Anlage zu 130
so genannten Glas-Kokillen verarbeitet
und dann zur Zwischenlagerung
in Castor-Behältern nach Rubenow transportiert
werden. Die einst
für 2006 geplante Inbetriebnahme der Verglasungsanlagen
verzögert
sich laut
Gönners [Umweltministerin Tanja Gönner ,CDU, in Baden-Württemberg]
Stellungnahme erneut.
Voraussichtlich
gegen Ende des Jahres
könne die Anlage
in Betrieb gehen."
(Bietigheimer Zeitung, 02.03.07)
=> Nach diesen
aktuellen Informationen ist folglich mit einem
Abtransport der fünf Atommüll-Behälter mit den Glaskokillen
aus Karlsruhe ins
Zwischenlager Nord (oder vielleicht doch ins
'Zwischenlager' Gorleben?) voraussichtlich
erst ab Mitte 2009 zu rechnen.
Rückblick: Nach
einem Bericht auf VERIVOX
vom 12.12.06
sollten im Zwischenlager
Nord (ZLN) der Energiewerke
Nord GmbH (EWN) in Greifswald-Lubmin "von
2008 an" "auch in Frankreich
und Belgien verwahrter deutscher
Atommüll zwischengelagert" werden. Nach einer dort
zitierten Mitteilung der EWN handelt es sich dabei um "Brennstäbe
des Forschungszentrums Karlsruhe, die derzeit im französischen
Cadarache sowie im belgischen
Mol" lagern. Hinzu kämen "Brennstäbe
aus dem Forschungszentrum Geesthacht" (GKSS),
die aus dem Betrieb des atomangetriebenen Forschungsschiffes 'Otto
Hahn' stammen. Sowie "hochradioaktive
Abfälle aus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe".
EWN-Sprecher Jürgen Broszinski äußerte sich seinerzeit dazu weiter:
"Insgesamt handelt es sich um neun
Atommüll-Behälter. Die Anträge
beim zuständigen Bundesamt
für Strahlenschutz seien gestellt."
Mit der "Genehmigung
beider Anträge" rechneten die EWN eigenen Angaben
zufolge "Ende 2007".
"Fünf der neun
Castoren" sollen so genannte "endlagerfähige
Glaskokillen aus hochaktivem Abfall aus der [stillgelegten]
Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK)" beinhalten,
so EWN-Sprecher Broszinskiv laut dem Bericht auf VERIVOX seinerzeit. -
Eine entsprechende "Verglasungsanlage
für dieses Verfahren" wurde "2005
errichtet". Sie sollte nach Angaben der EWN im Dezember
2006 im "2.
Halbjahr 2007 in Betrieb" gehen.
|
13.
Dezember 2006
Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern
lehnt weitere Atommüll-Einlagerung im ZLN
(Greifswald-Lubmin) ab
Auf VERIVOX wird
am 13.12.06 berichtet: "Die rot-schwarze Landesregierung [in Mecklenburg-Vorpommern]
hält an ihrer ablehnenden Position zur Einlagerung weiteren Atommülls
im Zwischenlager Nord in Lubmin bei Greifswald fest. Das
Land werde versuchen, auf Grundlage des Koalitionsvertrages den Prozess zu
steuern, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch der dpa. Im
Koalitionsvertrag haben SPD und CDU festgeschrieben, sich beim Bund dafür
einzusetzen, dass das Lager ausschließlich der Zwischenlagerung
radioaktiven Materials aus Lubmin selbst und aus dem brandenburgischen
Rheinsberg dient. Die Energiewerke Nord [EWN] haben beim Bund
aber die Einlagerung von neun Castor-Behältern mit hochradioaktivem
Atommüll aus dem Westen Deutschlands beantragt.
Die Brennstäbe lagern derzeit zum Teil in Frankreich und
Belgien. Wie der Ministeriumssprecher weiter sagte, befindet sich das Genehmigungsverfahren
derzeit in einem sehr frühen Stadium. Zu einem geeigneten
Zeitpunkt werde es Gespräche mit dem Bund über dieses Thema geben.
Die Linkspartei.PDS forderte am Mittwoch [13.12.06] die
Landesregierung nachdrücklich auf, sich beim Bund dafür
einzusetzen, dass die Genehmigungen für die Einlagerung von
Brennstäben und flüssigem radioaktiven Abfall aus den Forschungszentren
Karlsruhe und Geesthacht sowie aus der Wiederaufbereitungsanlage
Karlsruhe nicht erteilt werden. Die Landesregierung [Mecklenburg-Vorpommern]
dürfe nicht zulassen, dass in Lubmin eine über das heutige Maß
hinausgehende Zwischenlagerung und Bearbeitung von radioaktivem Abfall
erfolge, sagte der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Methling. 'Wenn die Großkoalitionäre
nicht eine weitere Luftnummer produzieren wollen, dann müssen sie
jetzt den Worten Taten folgen lassen.'
Im
Zwischenlager Nord lagern derzeit 65 Castoren mit Brennelementen aus den
stillgelegten Atomkraftwerken Lubmin und Rheinsberg. Die Genehmigungen für
den Transport und die Einlagerung weiterer neun Castoren erwarten die
Energiewerke eigenen Angaben zufolge Ende 2007. Der Transport der
Castoren könnte dann von 2008 an erfolgen." |
12.
Dezember 2006
EWN:
Neun Castoren mit hochradioaktivem Abfall sollen im Jahr 2008 ins ZLN in
Greifswald-Lubmin transportiert werden
Nach einem Bericht auf VERIVOX
vom 12.12.06 sollen im Zwischenlager Nord (ZLN)
der Energiewerke Nord GmbH (EWN) in Greifswald-Lubmin
"von 2008 an" "auch in Frankreich
und Belgien verwahrter deutscher Atommüll
zwischengelagert" werden. Nach einer dort zitierten
Mitteilung der EWN handelt es sich dabei um
- "Brennstäbe des
Forschungszentrums Karlsruhe, die derzeit im französischen
Cadarache sowie im belgischen Mol" lagern.
Hinzu kämen
- "Brennstäbe aus dem Forschungszentrum Geesthacht"
(GKSS) sowie
- "hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufbereitungsanlage
Karlsruhe".
EWN-Sprecher Jürgen Broszinski äußerte dazu weiter: "Insgesamt
handelt es sich um neun Atommüll-Behälter. Die Anträge
beim zuständigen Bundesamt für Strahlenschutz seien gestellt." Mit
der "Genehmigung beider Anträge" rechnen die
EWN eigenen Angaben zufolge "Ende 2007".
Verglasungs-Anlage
in der stillgelegten WAA Karlsruhe soll im 2. Halbjahr 2007 in Betrieb
gehen
"Fünf der
neun Castoren" sollen so genannte "endlagerfähige
Glaskokillen aus hochaktivem Abfall aus der [stillgelegten]
Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe (WAK)" beinhalten, so
EWN-Sprecher Broszinski. "In der Anlage wurden von 1971 bis 1990
rund 200 Tonnen Kernbrennstoffe aus Versuchs- und Leistungsreaktoren der
alten Bundesländer aufgearbeitet. Die Anlage wurde im Januar von den
bundeseigenen Energiewerken [EWN] übernommen." "Insgesamt befänden
sich rund 60 Kubikmeter hochaktives flüssiges Abfallkonzentrat
in der Wiederaufbereitungsanlage, das durch den technologischen Prozess
der so genannten Verglasung in eine feste Form
gebracht werden soll", sagte der EWN-Sprecher. - Eine entsprechende
"Verglasungsanlage für dieses Verfahren" wurde
"2005 errichtet". Sie soll nach Angaben der EWN
im "2. Halbjahr 2007 in Betrieb" gehen.
Castor-Transport
nach Greifswald-Lubmin ins Zwischenlager Nord für 2008 geplant
Zusammen mit "65
Castoren mit hochaktivem Abfall" aus dem AKW
Greifswald-Lubmin selbst und aus dem brandenburgischen AKW
Rheinsberg sollen dann künftig "insgesamt 74
Castoren" im Zwischenlager Nord (ZLN) in
Greifswald-Lubmin gelagert werden. Broszinski dazu: "Mit der Lagerung
von 74 Atombehältern sei die Kapazität der für
Castoren vorgesehenen Halle 8 des Zwischenlagers [ZLN] ausgeschöpft".
Der "Transport der neun Castoren" ist nach
Aussage des EWN-Sprecher Broszinski "für 2008 geplant".
Linkspartei.PDS
lehnt die Ausdehnung der Behandlung und Zwischenlagerung von Atommüll,
der außerhalb der neuen Bundesländer entstanden ist, im ZLN ab
Der
Vorsitzende der Fraktion der Linkspartei.PDS
im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Prof. Dr. Wolfgang Methling, sprach
sich in einem Artikel auf
MVregio
vom 12.12.06
"erneut gegen eine über das heutige Maß hinausgehende
Zwischenlagerung und Bearbeitung von radioaktivem Abfall am Standort
Lubmin aus": "Wir lehnen die Ausdehnung der Behandlung und
Zwischenlagerung von Atommüll ab, der außerhalb der neuen Bundesländer
entstanden ist. Lubmin darf nicht das Atomklo der Republik werden."
|
22.
Oktober 2006
Demontage
des stillgelegten AKW Rheinsberg tritt in die heiße Phase
"Die
Demontage des stillgelegten Kernkraftwerks Rheinsberg ist in die 'heiße
Phase' getreten", berichtet die Berliner Morgenpost am 22.10.2006.
"Techniker und Ingenieure haben damit begonnen, den auch 15 Jahre
nachdem Ausschalten noch hoch radioaktiven Atomreaktor zu zerlegen.
Weil der direkte Kontakt wegen der hohen Strahlenbelastung zu
gefährlich und damit das Risiko für die Mitarbeiter zu groß
ist, wird der Reaktor ferngesteuert demontiert, mit einer neuen
Technik, die von der bundeseigenen Betreibergesellschaft Energiewerke
Nord [EWN] in Lubmin entwickelt worden ist und jetzt ihre Zulassung
erhalten hat." ... "Acht Mitarbeiter sind mit dem ferngesteuerten
Zerlegen der strahlenverseuchten Materie beschäftigt. Ein halbes Jahr
haben sich die Techniker auf die Aufgabe vorbereitet, zur Übung
zerlegten sie unter gleichen Bedingungen Teile, die als Ersatzteile
vorgesehen waren oder in andere, nie fertig gestellte DDR-Reaktoren
eingebaut werden sollten."
Die Berliner Morgenpost berichtet weiter: "Zunächst sollen die
Einbauten entfernt werden, dann ist geplant, das 130 Tonnen
schwere und zwölf Meter lange Reaktor-Druckgefäß auszubauen. Alle
ausgebauten Teile werden ins Zwischenlager Lubmin [Zwischenlager
Nord] gebracht. Das Reaktor-Druckgefäß soll dort 50 Jahre lang
gelagert werden, um es nach dem Abklingen der größten Strahlung
ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen zu zerlegen. Brennelemente
befinden sich nicht mehr in Rheinsberg. Sie waren 2001 ins
Zwischenlager Greifswald abtransportiert worden. 'Der Abbau von
Atomkraftwerken ist eine hoch komplizierte Angelegenheit', sagt Helmut
Gruhle, der seit 1969 in Rheinsberg arbeitet. Der Ingenieur für
Maschinen- und Elektroantriebe saß vier Jahre lang als Reaktor-Operator
in der Schaltzentrale und war als Ausbilder tätig. Seit 1995 wird am Rückbau
der Anlage gearbeitet, 2011 sollen alle Bauten verschwunden sein.
Kosten: 420 Millionen Euro."
|
11.
Oktober 2006
Reaktordruckbehälter
aus dem AKW Rheinsberg in einem Stück Ende 2007 ins Zwischenlager Nord
Über den zur Zeit
durchgeführten Abriss des AKW Rheinsberg in der
ehemaligen DDR (im heutigen Bundesland Brandenburg) wird am 11.10.06 auf
MaerkischeAllgemeine.de berichtet: "Im 1990
stillgelegten Kernkraftwerk in Rheinsberg (Ostprignitz-Ruppin)
beginnt der heikelste Teil des Abrisses. In den kommenden
Monaten wird der Reaktor demontiert. Das zwölf Meter
lange und 130 Tonnen schwere Druckgefäß ist nach 24
Jahren Betrieb stark radioaktiv belastet. Der
Behälter soll Ende 2007 in einem Stück ins
Zwischenlager nach Greifswald [Zwischenlager Nord] gebracht
werden, teilten die Energiewerke Nord [EWN] als Betreiber
mit. Bis 2011 sollen alle belasteten Teile in
Rheinsberg beseitigt sein. Für den Abbau hat der Bund 420
Millionen Euro eingeplant."
In einem weiteren Artikel
auf MaerkischeAllgemeine.de wird am 11.10.06
ausführlicher auf das Vorhaben der Energiewerke Nord (EWN)
eingegangen: "16 Jahre, nachdem das Kernkraftwerk
Rheinsberg abgeschaltet wurde, beginnt jetzt der technisch
aufwändigste Teil seines Abrisses. Experten haben begonnen, den Druckwasserreaktor
zu zerlegen."
"Ein halbes Jahr lang haben die Spezialisten das Verfahren
an einem nicht strahlenbelasteten Teil getestet, bevor sie sich jetzt
an den radioaktiv verstrahlten Reaktor wagen. Mit ferngesteuerten
Greif- und Schweißgeräten werden zuerst Bereiche des so
genannten Reaktorschachtes demontiert, erklärte
Kraftwerkssprecher Helmut Gruhle gestern" [10.10.06] laut
MaerkischeAllgemeine.de. "Die zerkleinerten Teile werden in
Spezialcontainer verpackt, so genannte Mosaik-Behälter,
in denen sie später ins atomare Zwischenlager nach Lubmin bei
Greifswald [Zwischenlager Nord] transportiert werden
sollen."
"Dorthin kommt auch der Reaktordruckbehälter. Er
hat einen Durchmesser von mehr als drei Metern und ist
gut zwölf Meter lang. Ursprünglich war
geplant", so der Bericht auf MaerkischeAllgemeine.de, "den Druckbehälter
ferngesteuert in mehr als 300 Teile zu zerschneiden und die in strahlensicheren
Containern nach Greifswald zu bringen. Inzwischen haben die Energiewerke
Nord einen anderen Plan: Sie wollen den 130
Tonnen schweren Druckbehälter in einem Stück ins
Zwischenlager [Zwischenlager Nord] bringen. Ein 15 Zentimeter
dicker Stahlmantel soll vor den radioaktiven
Strahlen schützen" so der Bericht auf MaerkischeAllgemeine.de weiter.
"Die Energiewerke Nord (EWN), die für den Abbau des
Kraftwerkes zuständig sind, gehen davon aus, dass die
Strahlenbelastung dadurch weit unter den gesetzlichen Grenzwerten bleiben
wird."
Voraussichtlich
Ende 2007 soll der Reaktordruckbehälter von Rheinsberg nach Lubmin
transportiert werden
Die MaerkischeAllgemeine.de berichtet über den Abriss des Ex-DDR AKW
Rheinsberg weiter: "Das Verfahren mussten die EWN neu
entwickeln; Erfahrungen mit dem Abbau von Kernkraftwerken
gibt es in Deutschland bisher kaum. Weil der Abbau so aufwändig
ist, dauert er lange. Voraussichtlich Ende 2007 soll der Druckbehälter
von Rheinsberg nach Lubmin transportiert werden, so Gruhle. Dort
soll der Behälter 60 bis 70 Jahre zwischengelagert werden,
bis seine Strahlung weitgehend abgeklungen ist. Erst dann
wird das zentrale Bauteil des Kraftwerks endgültig zerlegt.
Einst arbeiteten rund 670 Mitarbeiter im Kernkraftwerk, heute sind es noch
175."
"Wie weit der Abbau des Kernkraftwerkes in Rheinsberg
insgesamt gehen wird, ist noch immer unklar. Nach den Plänen
der EWN sollen 2011 die letzten
kontaminierten Bauteile beseitigt sein. Übrig bleiben Gebäude,
die nicht mit Strahlung belastet sind."
"Der Bund geht davon aus, dass er nur bis zu
diesem Zeitpunkt für den Abbau in Rheinsberg zahlen muss. Rund 420
Millionen Euro sind dafür insgesamt eingeplant. Die Zukunft
der Gebäude ist aber völlig offen. Aufgrund des langen
Zeitplanes gab es bisher noch keinen endgültigen
Beschluss. Bleiben einige Häuser stehen oder wird alles
bis zur grünen Wiese abgetragen?" so der Wortlaut des
Artikels auf MaerkischeAllgemeine.de.
Teile des
ehemaligen AKW Rheinsberg stehen bereits unter "Denkmalschutz"
"Das zuständige Umweltministerium in Potsdam [Bundesland
Brandenburg] arbeitet noch an einem Konzept.
Damit er sich daran beteiligen kann, soll der zuständige
Ausschuss des Landtages [Brandenburg] das
Kernkraftwerk [Rheinsberg] in den kommenden Monaten besuchen. Dass Gebäude
stehen bleiben, wäre für Ministeriumssprecher Jens-Uwe Schade nur
sinnvoll, wenn es dafür eine Nutzung gäbe, etwa als Industriegebiet."
Der Artikel auf MaerkischeAllgemeine.de weiter: "Der Landkreis
Ostprignitz-Ruppin hat zur Sicherheit bereits Teile
des Kraftwerkes unter Denkmalschutz gestellt." |
10.
Oktober 2006
Der Atomreaktor
im AKW Rheinsberg wird jetzt 'zerlegt'
Auf MDR.de
wird am 10.10.06 gemeldet: "16 Jahre nach
Abschaltung des ehemaligen Kernkraftwerks Rheinsberg
hat heute die Zerlegung des Atomreaktors begonnen."
Laut MDR.de "läuft die Arbeit wegen der Strahlenbelastung
ferngesteuert und soll bis zum Frühjahr 2008
beendet sein". "Wie die Betreibergesellschaft
[Energiewerke Nord GmbH (EWN)] mitteilte, werden alle
strahlenbelasteten Teile in das Zwischenlager
nach Lubmin [Zwischenlager Nord]
gebracht." MDR.de weiter: "Das Kernkraftwerk Rheinsberg war nach
dem Rossendorfer Forschungsreaktor in Sachsen das erste wirtschaftlich
genutzte Atomkraftwerk in der DDR. Nach der deutschen Einheit wurde es
wegen Sicherheitsbedenken außer Betrieb genommen."
Die Berliner
Morgenpost berichtet in ihrer Internet-Ausgabe am 10.10.06 zu
der "Zerlegung" des Atomreaktors im AKW Rheinsberg: "Dies
sei die technisch anspruchvollste Etappe beim Rückbau
des einstigen 70-Megawatt-Reaktors. Zunächst sollen Reaktoreinbauten
demontiert werden; dann wird der 130 Tonnen schwere und
zwölf Meter lange Stahlkoloss ausgebaut. Alle strahlenbelasteten
Teile kommen in das Zwischenlager nach Lubmin."
Auf business-wissen.de
wird dazu am 10.10.06 ausgeführt: "Im
stillgelegten Kernkraftwerk Rheinsberg (Brandenburg)
haben Experten der Energiewerke Nord GmbH (EWN) mit der Zerlegung
des Reaktors begonnen. Dazu werde das radioaktiv
verstrahlte Druckgefäß in einer speziellen Nassstation unter
Wasser mit fernbedienten Manipulatoren in mehrere Einzelteile
getrennt, sagte ein EWN-Sprecher am Dienstag in Lubmin bei
Greifswald." Auf business-wissen.de wird dazu weiter berichtet:
"Der sechs Monate lang geprobte und bis zum Frühjahr 2008
dauernde Robotereinsatz werde über Unterwasserkameras überwacht. Nach
der Zerlegung sollen die einzelnen Reaktorkomponenten in abgeschirmten
Behältern verpackt und anschließend im atomaren
Zwischenlager Nord (ZLN) am Greifswalder Bodden deponiert
werden."
"Zugleich begannen in dem 1995 stillgelegten Kernkraftwerk die
Abbrucharbeiten für ein oberirdisches Lager, in dem früher
flüssige radioaktive Abfälle aufbewahrt wurden. Die
Einrichtung, die zuvor dekontaminiert wurde, soll bis
zum Frühjahr 2007 komplett zurückgebaut sein", so der
Bericht auf business-wissen.de abschließend.
|
23.
August 2006
Rechtsstreit
um erweiterte Zwischenlagerung von Atommüll im Zwischenlager Nord (ZLN)
geht weiter
Auf MVregio wird am 23.08.06
gemeldet, daß "nach einem Bericht der 'Ostseezeitung' das Umweltministerium
Mecklenburg-Vorpommern Berufung gegen ein vom Verwaltungsgericht
Greifswald verfügtes Urteil beantragt hat.
"Darin hatten die Richter im Juni [2006] das Umweltministerium dazu
verpflichtet, die Genehmigung für die Zwischenlagerung von deutlich mehr
Atommüll [im Zwischenlager Nord, ZLN] aus stillgelegten Anlagen
der alten Bundesländer zu erteilen als bisher."
"Eine Begründung des Antrags liegt dem Bericht zufolge noch nicht
vor und muss bis zum 19. September nachgereicht werden", so der
Bericht auf MVregio weiter. "Somit werde das Oberverwaltungsgericht
Greifswald vermutlich nicht vor den am 17. September stattfindenden
Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern eine Entscheidung treffen."
MVregio weiter in dem Artikel ausführend: "Nach Angaben der Energiewerke
Nord GmbH liegen dem Unternehmen millionenschwere Aufträge zur
Behandlung von atomar belasteten Bauteilen vor. Die vom
Umweltministerium bislang verweigerte Genehmigung würde auch die Zerlegung
größerer radioaktiv verstrahlter Bauteile wie Dampferzeuger, Pumpen
und Turbinen aus Kernkraftwerken wie Mülheim-Kärlich, Obrigheim oder
Stade ermöglichen."
|
25.
Juli 2006
Rückbau
des "atomaren Nasslagers" in Greifswald-Lubmin von der EWN
beantragt
Nach einem Bericht auf MVregio
vom 25.07.06 haben die Energiewerke Nord GmbH (EWN)
einen Monat nach der "Räumung des atomaren Nasslagers" auf dem
AKW-Gelände Greifswald-Lubmin den "kompletten Rückbau"
des 1985 errichteten Atommüll-Lagerkomplexes beantragt.
"Eine Genehmigung des durch das Land
[Mecklenburg-Vorpommern] werde noch im August erwartet",
äußerte der EWN-Chef Dieter Rittscher gegenüber MVregio. "Unmittelbar
danach werde die Entsorgung mit eigenem Personal
beginnen. Für das Gelände habe bereits ein Investor
Kaufinteresse bekundet", so der Leiter der EWN weiter.
In dem Nasslager waren laut MVregio "fast
5000 abgebrannte Brennelemente in speziellen Wasserbassins deponiert"
worden. Wegen der "Gefahr eines Flugzeugabsturzes"
war 1999 in Greifswald-Lubmin ein "neues atomares
Zwischenlager", das Zwischenlager Nord (ZLN), errichtet
worden, in dem die "Brennelemente in Castorbehältern
eingelagert" wurden. "Die letzten Brennstäbe waren
Mitte Juni dorthin überführt worden."
Auch bei dem Abriss des jetzt 'leeren' Nasslagers
wird radioaktiver Atommüll anfallen: Nach Angaben des
EWN-Chefs Ritscher "sollen rund 10 000 Kubikmeter
kontaminiertes Wasser aus dem Nasslager in einer Verdampferanlage
gepumpt werden". "Die bei der Kondensation anfallenden radioaktiven
Reststoffe werden in Fässern aufgefangen und im
Zwischenlager Nord (ZLN) deponiert."
Hintergrund: Die
abgebrannten Brennelemente aus den Atomreaktoren in der früheren DDR (Greifswald-Lubmin
und Rheinsberg) wurden laut einem Artikel auf MVregio vom 19.05.06 "jahrelang"
in einem "stahlverkleideten Wasserbassin eines Nasslagers in Lubmin"
deponiert. Dieses Nasslager wird auch offiziell als
"Zwischenlager für abgebrannten Brennstoff (ZAB)"
bezeichnet.
Die letzten Brennelemente aus diesem Nasslager wurden nach Berichten
verschiedener Nachrichtenagenturen am 22.05.06 in einem Castor-Behälter
in das benachbarte Zwischenlager Nord (ZLN) verfrachtet. In dem AKW
Greifswald-Lubmin sind damit die Blöcke 1 bis 5 "frei von
Kernbrennstoffen": Der gesamte "Kernbrennstoff", der am AWK-Standort
Greifswald-Lubmin gewesen ist, befindet sich nun im Zwischenlager Nord.
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25.
Juli 2006
EWN:
Rückbau der ostdeutschen Atommeiler zu zwei Dritteln abgeschlossen
Der 'Rückbau'
der "ostdeutschen Atommeiler ist zu zwei Dritteln
abgeschlossen", dies wird auf business-wissen.de
am 25.07.06 berichtet. In dem Artikel werden interessante
Zahlen veröffentlicht:
In den stillgelegten Atomkraftwerken
Greifswald-Lubmin (Vorpommern) und Rheinsberg
(Brandenburg) in der früheren DDR sind "bislang rund 181 000
Tonnen Material demontiert" worden. Damit wurden "zwei
Drittel des bis 2010 geplanten Rückbaus bewältigt".
-
"Etwa 16
529 Tonnen radioaktiver Stoffe", darunter auch die
"5283 abgebrannten Brennelemente", wurden
im Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin deponiert.
-
"Rund
15 320 Tonnen nicht kontaminiertes Material wurden freigegeben".
D.h.: Die radioaktive Strahlung liegt innerhalb der gesetzlich
zugelassenen großzügig bemessenen Grenzwerten, diese Material darf
nun anderweitig verwendet und eingesetzt werden...
-
Weitere "1378
Tonnen lagern zur Pufferung noch auf dem Gelände
der Energiewerke Nord (EWN)".
-
Auf "Industriedeponien
wurden 22 125 Tonnen Stoffe entsorgt".
-
"Rund 1833
Tonnen schwach strahlendes Material gingen in das Endlager Morsleben".
-
An "Kerntechnikbetreiber"
wurden "etwa 247 Tonnen schwere
Komponenten verkauft".
-
Der "freien
Verwendung wurden 92 937 Tonnen zugeführt".
Hinzu kommen "31 054 Tonnen, die freigegeben, aber noch
nicht demontiert wurden".
Der gesamte Rückbau
kostet nach dem Bericht auf businesswissen.de vom 25.07.06 "schätzungsweise
3,2 Milliarden Euro", die vom Bund bezahlt
werden.
"Im Unterschied zu ursprünglichen Plänen
will EWN die verstrahlten Reaktordruckgefäße
nicht zerlegen, sondern im Ganzen in das Zwischenlager
Nord überführen. Damit könnten rund 500 Millionen Euro
Verpackungskosten eingespart werden.
Eine Genehmigung dafür wird für Herbst 2006
erwartet."
MVregio
berichtet in einem Artikel am 25.07.06, daß nach Angaben
der EWN "bis 2010 die fünf Blöcke in Lubmin komplett
entleert werden sein".
"Fast 16 Jahre nach der Abschaltung der Kernkraftwerke Lubmin bei
Greifswald (Vorpommern) und Rheinsberg (Brandenburg) geht der Rückbau der
kerntechnischen Anlagen, inklusive der Entsorgung der radioaktiven
Altlasten, seinem Ende entgegen. Inzwischen seien rund 181 000 Tonnen
Material demontiert worden, sagte Dieter Rittscher, Chef der Energiewerke
Nord GmbH (EWN). Damit seien zwei Drittel des ursprünglichen
Entsorgungsauftrages erledigt. Bis 2010 werden die fünf Blöcke in Lubmin
komplett entleert sein."
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04.
Juli 2006
Sollen hochradioaktive Glaskokillen aus der stillgelegten WAA Karlsruhe
ins Zwischenlager Nord transportiert werden?
In einem Artikel der Elbe-Jeetzel-Zeitung
(EJZ) vom 04.07.06 unter der Überschrift "Karlsruhe-Kokillen
sollen ins Lager Lubmin" wird über den geplanten Atommüll-Transport
von hochradioaktiven Glaskokillen aus der inzwischen
stillgelegten 'Wiederaufbereitungs-Anlage' in Karlsruhe
in ein 'Zwischenlager' für radioaktivem Müll berichtet.
Energiewerke Nord: Voraussichtlich
Ende 2008 soll der Atommüll aus Karlsruhe in das Zwischenlager
Nord (Greifswald-Lubmin) befördert werden
Nach dem EJZ-Artikel vom
04.07.06 müßte "erst" eine "Kalthantierung"
in der Verglasungs-Anlage in Karlsruhe stattfinden, die
hochradioaktiven Glaskokillen würden dann in "mehrmonatiger
Arbeit entstehen".
"Die Fuhre mit dem WAA-Müll aus deutscher Wiederaufarbeitung
dürfte wohl in das Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald
rollen. Und das voraussichtlich erst ab Ende 2008":
Nach Aussage der Energiewerke Nord (EWN), deren Tochtergesellschaft
die Betreiberin der Anlage in Karlsruhe ist(!), gegenüber der
EJZ ist "2008" der "wahrscheinliche Transporttermin".
Demnach dürften es sich um "etwa 130 Kokillen" handeln,
die in "wohl fünf Castor-Behältern geliefert und
zwischengelagert" werden müssten.
=> Bei dem Abtransport dieser Glaskokillen aus der früheren
'Wiederaufarbeitungs-Anlage' Karlsruhe sollen Atommüll-Behälter vom Typ CASTOR
HAW 20/28 CG (wie bei den bisherigen La Hague - Gorleben -
Transporten) mit einer Beladung von maximal 28 Glaskokillen verwendet
werden. Für die "etwa 130 Glaskokillen" wären folglich rechnerisch
fünf Behälter notwendig.
Dabei kommen für die sogenannte "Zwischenlagerung" dieser Atommüll-Behälter
die "Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald
(Mecklenburg-Vorpommern) und in Gorleben in Frage", so die
EJZ.
"Erst dann müsste eine Kalthantierung mit der Anlage
stattfinden, ehe die Kokillen im mehrmonatiger Arbeit entstehen könnten.
Die Energiewerke Nord, mit einem Tochterunternehmen Betreiberin der Anlage
in Karlsruhe, halten 2008 für einen wahrscheinlichen Transporttermin. Es
dürfte sich um etwa 130 Kokillen handeln, die in wohl fünf Castor-Behältern
geliefert und zwischengelagert werden müssten. Dafür kommen die
Zwischenlager in Lubmin bei Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern) und in
Gorleben in Frage."
Antrag für einen
Gorleben-Transport lediglich "pro forma"?
Laut der EJZ haben die Betreiber des
'Zwischenlagers' in Gorleben und des 'Zwischenlagers' in Greifswald-Lubmin
bei Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) Anträge auf eine Änderungsgenehmigung
zur Einlagerung dieser Atommüll-Behälter gestellt. - Doch nach
EJZ-Informationen soll der Antrag für Gorleben "eher pro
forma gestellt" worden sein, da "für den WAA-Müll
[aus der WAA Karlsruhe] bereits in der Vergangenheit von den vorigen
WAK-Betreibern in Karlsruhe Stellplätze in Gorleben angemietet
worden" sind. "Für diese vertragliche Zusicherung muss man
jetzt in Gorleben auch die rechtlichen Voraussetzungen
schaffen."
"Deutliche Absicht der Energiewerke
Nord" sei jedoch den "WAA-Atommüll aus
Karlsruhe Ende 2008 nach Lubmin zu verfrachten". So die
Aussage von Dr. Joachim Fleisch, Projektleiter der WAK-Rückbaugesellschaft,
gegenüber der EJZ.
"Beide Betreiber haben beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Anträge auf Änderungsgenehmigungen gestellt, diese Behälter einlagern
zu dürfen. Dabei ist der Antrag der Gorlebener BLG nach EJZ-Informationen
eher pro forma gestellt worden. Schließlich sind für den WAA-Müll
bereits in der Vergangenheit von den vorigen WAK-Betreibern in Karlsruhe
Stellplätze in Gorleben angemietet worden. Für diese vertragliche
Zusicherung muss man jetzt in Gorleben auch die rechtlichen
Voraussetzungen schaffen. Deutliche Absicht der Energiewerke Nord ist
jedoch, den WAA-Atommüll aus Karlsruhe Ende 2008 nach Lubmin zu
verfrachten. Dies sagt Dr. Joachim Fleisch, Projektleiter der WAK-Rückbaugesellschaft."
Gegen einen Transport der Atommüll-Behälter aus der
stillgelegten 'Wiederaufbereitungs-Anlage' in Karlsruhe nach
Gorleben sprechen laut der EJZ zwei Gründe:
- Die bei dem Abbruch der WAA Karlsruhe tätigen Energiewerke
Nord betreiben auch das Zwischenlager Nord in
Greifswald-Lubmin ( das Zwischenlager Gorleben wird dagegen von
der 'Gesellschaft für Nuklearservice (GNS)' betrieben, wie auch das
Zwischenlager Ahaus ) "Sie haben also ein gesteigertes
Interesse daran, ihre Kokillen aus Karlsruhe in ihr eigenes Zwischenlager
zu verfrachten. Es geht schließlich auch um Arbeitsplätze im eigenen
Unternehmen."
- Die Atomwirtschaft, "vor allem aber die Polizei",
haben nicht gerade "ein gesteigertes Interesse"
daran, auch "diesen Atommüll ins politisch umstrittenere
Zwischenlager nach Gorleben zu bringen".
"Zwei Gründe sind für Lubmin ausschlaggebend: Zum einen
betreiben die in Karlsruhe tätigen Energiewerke Nord auch das
Zwischenlager in Lubmin. Sie haben also ein gesteigertes Interesse daran,
ihre Kokillen aus Karlsruhe in ihr eigenes Zwischenlager zu verfrachten.
Es geht schließlich auch um Arbeitsplätze im eigenen Unternehmen. Zum
anderen ist es kein Geheimnis, dass die Atomwirtschaft, vor allem aber die
Polizei nicht gerade ein gesteigertes Interesse daran haben, auch diesen
Atommüll ins politisch umstrittenere Zwischenlager nach Gorleben zu
bringen."
Der
Gorleben-Einlagerungsantrag ist wichtig für die Betriebsgenehmigung der
Verglasungsanlage in Karlsruhe
Der beim BfS gestellte Antrag
zur Einlagerung der Glaskokillen aus der frühren WAA Karlsruhe
in Gorleben ist laut dem Bericht in der EJZ "offenbar
aber auch wichtig für die Betriebsgenehmigung der Verglasungs-Anlage in
Karlsruhe": Dazu der Projektleiter der WAK-Rückbaugesellschaft
Dr. Joachim Fleisch, und damit Mitarbeiter der EWN:
"Die Genehmigung gebe es erst, wenn die Betreiber
nachweisen, wie sie die Kokillen entsorgen könnten."
"Dafür reiche schon ein Fingerzeig des Bundesamtes für
Strahlenschutz (BfS) aus, dass ein Zwischenlager-Antrag
genehmigungsfähig sei. Und diese Voraussetzung sei nun einmal früher
für das Lager Gorleben erfüllt als für das Lager Lubmin."
Der EWN-Projektleiter gegenüber der EJZ weiter: "Schließlich
lagert in Gorleben im Gegensatz zu Lubmin bereits WAA-Müll aus
Frankreich. Für Lubmin sei wohl erst Ende 2007 mit einer Genehmigung zu
rechnen." "Man wolle aber bereits 2007 mit der einjährigen
Kokillen-Produktion in Karlsruhe beginnen."
"Der Antrag für Gorleben soll offenbar bloß eine theoretische
Alternative für die Atomwirtschaft eröffnen. Er ist offenbar aber auch
wichtig für die Betriebsgenehmigung der Verglasungsanlage in Karlsruhe.
Die Genehmigung gebe es erst, wenn die Betreiber nachweisen, wie sie die
Kokillen entsorgen könnten, sagt Dr. Fleisch. Dafür reiche schon ein
Fingerzeig des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) aus, dass ein
Zwischenlager-Antrag genehmigungsfähig sei. Und diese Voraussetzung sei
nun einmal früher für das Lager Gorleben erfüllt als für das Lager
Lubmin. Schließlich lagert in Gorleben im Gegensatz zu Lubmin bereits
WAA-Müll aus Frankreich. Für Lubmin sei wohl erst Ende 2007 mit einer
Genehmigung zu rechnen, sagt Dr. Fleisch. Man wolle aber bereits 2007 mit
der einjährigen Kokillen-Produktion in Karlsruhe beginnen."
Ob es sich bei den
Äußerungen der EWN gegenüber der EJZ, den Atommüll aus Karlsruhe in
das Zwischenlager Nord und nicht nach Gorleben transportieren zu wollen,
um eine 'Vernebelungstaktik' handelt oder reale Hintergründe hat, bleibt
abzuwarten.
Dieser Änderungsantrag
zur Einlagerung der Glaskokillen aus Karlsruhe in das ZLN wurde nach Aussage der Fraktion der Linkspartei.PDS im Landtag von
Mecklenburg-Vorpommern, namentlich MdL Birgit Schwebs, (Drs. 4/1939 vom
14./15.12.2005) von der EWN bereits am am 17.06.05 gestellt. |
28.
Juni 2006
EWN verschifften Dampferzeuger aus dem stillgelegten
AKW Greifswald-Lubmin nach Russland
Nach einem Bericht auf foerderland.de
vom 28.06.06 haben die Energiewerke Nord
( EWN) durch den "Verkauf neuwertiger, nicht mehr
benötigter Ersatzteile aus den stillgelegten
ostdeutschen Kernkraftwerken Lubmin und Rheinsberg bislang Erlöse
im Umfang von 2,2 Millionen Euro erzielt".
Wie die EWN demnach am 28.06.06 mitgeteilt haben, soll der
"bislang größte Transport unbenutzter Anlagenteile soll
noch in dieser Woche nach St. Petersburg verschifft werden".
Laut foederland.de handelt es sich um "drei jeweils 163
Tonnen schwere Dampferzeuger, die ursprünglich für den Bau des nicht
mehr fertig gestellten Blocks 6 in Lubmin (Vorpommern) vorgesehen
waren." Diese AKW-Anlagenteile "sollen bis Freitag im
Hafen Lubmin auf einen russischen Frachter verladen und anschließend nach
Petersburg verschifft werden".
Käufer der AKW-Dampferzeuger ist demanch der "russische
KKW-Betreiber Atom Techno Prom", der die Anlagen im "Atomkraftwerk
Novovoronesh südlich von Moskau einsetzen"
will. Das 1964 in Betrieb gegangene AKW betreibt derzeit noch drei bauähnliche
Reaktoranlagen mit Bruttoleistungen von jeweils 380 und 1000 Watt, so
foerderland.de. - Angaben zum Verkaufspreis wurden demnach "nicht
gemacht".
Auf foerderland.de wird weiter berichtet, daß nach "Angaben von
EWN-Chef Dieter Rittscher derzeit ein weiterer Verkauf von
regeltechnischen Anlagen über rund eine Million Euro vorbereitet"
wird. "Zu den noch verfügbaren, unbenutzten
Restbeständen gehörten außerdem drei weitere Dampferzeuger",
sagte Rittscher gegenüber foederland.de. "EWN hatte in den
vergangenen Jahren mehrfach nicht mehr benötigte, gebrauchsfähige
Kraftwerksanlagen an KKW-Betreiber, unter anderem in Russland,
Tschechien und Ungarn, veräußert."
Weiter wird auf foerderland.de interessantes veröffentlicht: "Zudem
wurden bereits vor 13 Jahren 127 neue Brennelemente an das
tschechische KKW Dukovany verkauft. Weitere 235, noch
nicht abgebrannte Brennelemente gingen 1996 an
das ungarische KKW Paks. Darüber hinaus wurden 180
Brennelemente an amerikanische Kunden verkauft.
Damit konnten nach EWN-Angaben Lagerkosten im Umfang von mehreren
Millionen Euro eingespart werden."
Zum Abriß der AKW in Greifswald-Lubmin und in Rheinsberg wird von
foerderland.de aktuell berichtet: "Nach Angaben von Rittscher liegt
die EWN beim Rückbau der Kernkraftwerke Lubmin und Rheinsberg
trotz steigender Preise weiterhin im ursprünglichen Kostenrahmen von schätzungsweise
3,2 Milliarden Euro. Bislang wurden etwa zwei
Drittel der radioaktiv kontaminierten Anlagen zerlegt und im atomaren
Zwischenlager Nord deponiert. Die Arbeiten sollen
voraussichtlich im Jahre 2010 abgeschlossen sein."
Dieser Bericht ist auf MVregio am 28.06.06 inhaltlich
bestätigt worden.
Auf VERIVOX ist dazu am 28.06.06
ergänzend berichtet worden: "Die [drei] Dampferzeuger
befanden sich bis vor zwei Jahren in dem Reaktorblock sechs [AKW
Greifswald-Lubmin], der unmittelbar vor der Wende technisch
fertiggestellt, aber nicht mehr mit Brennelementen bestückt
worden war. Der Block, der deshalb nie in Betrieb ging, dient heute
als Demonstrationsobjekt für die technologischen Abläufe
in dem früheren DDR-Kernkraftwerk."
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21.
Juni 2006
Das
Atommüllager Greifwald-Lubmin ist nun für atomaren Westmüll offen
-
Reaktionen auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Greifswald -
Auf VERIVOX wird am 21.06.06
eine Stellungnahme des Umweltministeriums
Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht:
"Enttäuschung
über Urteil des VG Greifswald
Minister Methling: Berufung wird geprüft
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Prof. Dr. Wolfgang Methling
hat mit Enttäuschung das Urteil des Verwaltungsgerichts Greifswald
aufgenommen, in dem der Klage der Energiewerke Nord GmbH (EWN) gegen das
Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern stattgegeben wurde.
Minister Methling: Diese Entscheidung des Verwaltungsgerichts für eine
Aufnahme zusätzlichen atomaren Materials aus westdeutschen
Kernkraftwerken bedeutet den Einstieg in eine industrielle Nutzung des
Standortes Lubmin/Greifswald zu einer kerntechnischen Großanlage. Damit
haben die EWN die Möglichkeit, Großkomponenten (z.B. vollständige
Reaktordruckbehälter) aus anderen Reaktoren als Lubmin und Rheinsberg zu
bearbeiten und zu entsorgen.
Die
Auffassung des Verwaltungsgerichts, dass eine Erweiterung der
Pufferlagerung noch nicht dieser Einstieg sei, teile ich nicht. Nach
Eingang der schriftlichen Urteilsbegründung wird das Umweltministerium
nach Beratung in der Landesregierung prüfen, ob Rechtsmittel
(z.B. Berufung) eingelegt werden."
Minister Methling betont erneut den politischen Willen des Landes, am
Standort Lubmin ausschließlich radioaktive Abfälle aus den stillgelegten
Kernkraftwerken Lubmin/Greifswald und Rheinsberg zur Zwischenlagerung
aufzunehmen. "Eine Ausdehnung dieser Lagerung widerspricht
insbesondere der touristischen Entwicklung dieser Region." Das
Umweltministerium hält deshalb unverändert an seinem Standpunkt fest,
dass raumordnungsrechtliche Vorschriften und Zielsetzungen den Vorhaben
der EWN entgegenstehen. Das geltende Raumordnungsrecht bindet alle
Beteiligten, auch das Umweltministerium gegenüber der EWN."
MVregio
berichtet
am 22.06.06 über den Standpunkt der Linkspartei.PDS
in Mecklenburg-Vorpommern zu dem Urteil:
"Atomlager
Lubmin bedroht positive touristische Entwicklung der Region
Die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion der Linkspartei.PDS, Birgit
Schwebs, bedauert das gestrige Urteil des Verwaltungsgerichts Greifswald,
wonach die Energiewerke Nord (EWN) künftig deutlich mehr Atommüll
aus den alten Bundesländern im Zwischenlager Nord in Lubmin lagern und
verarbeiten können. 'Mecklenburg-Vorpommern soll jetzt die
Versäumnisse der verschiedenen Bundesregierungen ausbaden, die in den
vergangenen Jahren nicht willens waren, das Problem der Endlagerung des in
Deutschland anfallenden atomaren Restmülls zu entscheiden', kritisierte
Frau Schwebs heute. Mit
dem Urteil, wonach die Lagerzeit auf insgesamt zehn Jahre ausgedehnt
werden kann, würden Befürchtungen genährt, dass das Land zum Atomklo
der Bundesrepublik werden könnte. 'Damit droht ein Imageschaden mit möglicherweise
verheerenden Folgen für die in der Region so wichtige touristische
Entwicklung', sagte Frau Schwebs. Sie unterstützt Umweltminister Wolfgang
Methling, der die Entscheidung des Gerichts prüfen lassen will."
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21.
Juni 2006
Greifswalder
Atom-Prozess: Ministerium verliert gegen Energiewerke Nord
Von
ndr.de wird am 21.06.06 über die Entscheidung des
Verwaltungsgerichts Greifswald berichtet:
"Das Schweriner Umweltministerium muss den Energiewerken
Nord (EWN) die Genehmigung zur erweiterten Zwischenlagerung
von Atommüll in Lubmin erteilen. Das hat das Verwaltungsgericht
Greifswald entschieden. Die EWN hatten das Ministerium wegen Untätigkeit
verklagt. Die Behörde hatte drei Jahre lang eine Änderungsgenehmigung
verweigert. Diese ist für die Erweiterung der so genannten Pufferlagerung
atomarer Fremdabfälle nötig. - Gericht:
Strahlenschutzvorschriften erfüllt
- Das
Gericht sieht in dem seit 1998 betriebenen Lager die notwendigen
Strahlenschutzvorschriften erfüllt. In der Urteilsbegründung
heißt es weiter, eine Gefährdung - wie vom Umweltministerium
angeführt - etwa durch einen Flugzeugabsturz sei einem
Restrisiko zuzuordnen. Nach der Entscheidung des Gerichts ist
es jetzt auch möglich, atomare Abfälle aus anderen
Bundesländern in Lubmin zwischenzulagern. - Anträge
des Ministeriums abgelehnt
- Das
Verwaltungsgericht hatte am 8. Juni zwei Anträge des Umweltministeriums
abgelehnt. Das Ministerium hatte eine Prüfung nach Atomrecht und damit
eine Beteiligung der Öffentlichkeit gefordert. Abgelehnt wurde zudem ein
Antrag, wonach das Vorhaben der EWN den Zielen, Vorpommern als
Tourismusregion zu entwickeln, entgegenstehe. Die EWN werden ihre Aktivitäten
bei der Behandlung von atomarem Abfall aus den alten Bundesländern
nun möglicherweise deutlich ausweiten. - Längere
Lagerung geplant
- Die
EWN sind Rechtsnachfolger der Kernkraftwerke Lubmin und Rheinsberg. 2003
hatten sie nach dem Abschluss der Konsensgespräche über den
langfristigen KKW-Ausstieg Deutschlands einen Antrag von Ende 1998
aktiviert. Damit wollen sie den Zeitraum für die Lagerung und
Behandlung von atomarem Fremdabfall von einem Jahr vor und nach der
Bearbeitung auf jeweils fünf Jahre erweitern. Zudem soll die Menge
des Abfalls bei gleicher Gesamtstrahlenbelastung erhöht werden."
Auf
berlinonline.de ist darüber am 22.06.06 gemeldet worden:
"Auf
dem Gelände des früheren Atomkraftwerkes Lubmin dürfen künftig mehr
radioaktive Abfälle als bisher gelagert werden. Damit gab das
Greifswalder Verwaltungsgericht gestern einer Klage der Energiewerke Nord
GmbH und der Zwischenlager Nord GmbH gegen das Umweltministerium von
Mecklenburg-Vorpommern statt. Künftig dürfen mehr als doppelt
so viele schwach- und mittelradioaktive Abfälle nicht mehr nur zwei,
sondern bis zu zehn Jahre deponiert werden."
Auf
nd-online.de wird am 22.06.06
über den Ausgang des Prozesses vor dem Verwaltungsgericht Greifswald zwischen
den Energiewerken Nord (EWN) und dem Umweltministerium von
Mecklenburg-Vorpommern wegen dem Zwischenlager Nord (ZLN) berichtet:
"Atomlager
Lubmin für Westmüll offen
Das Verwaltungsgericht Greifswald hat das Umweltministerium in Schwerin
verurteilt, den Energiewerken Nord die Genehmigung zur erweiterten
Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle in Lubmin zu erteilen.
In dem seit 1998 betriebenen Lager würden die notwendigen Vorschriften
der Strahlenschutzverordnung erfüllt, hieß es in dem gestern verkündeten
Urteil. Die vom Ministerium angeführte Gefährdung etwa
durch einen Flugzeugabsturz sei dem Restrisiko zuzuordnen.
Die Energiewerke Nord ENW wollten erreichen, dass ihnen so schnell wie möglich
genehmigt wird, im Zwischenlager bei Lubmin radioaktive
Reststoffe aus anderen stillgelegten Kernkraftwerken Deutschlands im größeren
Umfang als bisher bearbeiten zu können. Das Umweltministerium hatte
dies abgelehnt. Dagegen hatte die ENW geklagt.
Der Schweriner Umweltminister Wolfgang Methling zeigte sich nach dem
Urteil enttäuscht. Der Richterspruch bedeute »den Einstieg in eine
industrielle Nutzung des Standortes Lubmin zu einer kerntechnischen Großanlage«,
so der Linkspartei-Politiker. Das Ministerium will Rechtsmittel prüfen.
Das Raumordnungsprogramm Vorpommern legt fest, dass ausschließlich
Atomabfälle aus den Kernkraftwerken Greifswald und Rheinsberg im
Zwischenlager aufgearbeitet werden sollen. »Eine Ausdehnung dieser
Lagerung widerspricht insbesondere der touristischen Entwicklung dieser
Region«, sagte Methling.
Unterdessen haben die Bürgermeister von 27 deutschen Gemeinden, in deren
unmittelbarem Umfeld sich Atomkraftwerke und kerntechnische Anlagen
befinden, die Bundesregierung zur Klärung der umstrittenen Endlager-Frage
aufgefordert. Die völlig unnötige Dezentralisierung der Zwischenlagerung
abgebrannter Brennelemente müsse mit dem Bau eines geeigneten Endlagers
beendet werden. In den betreffenden Orten leben mehr als 400 000
Menschen."
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09.
Juni 2006
Atommüllstreit vor Gericht - Energiewerke Nord verklagten Schweriner
Umweltministerium
Auf nd-online.de wird am 09.06.06
über den Prozess vor dem Verwaltungsgericht Greifswald zwischen
den Energiewerken Nord (EWN) und dem Umweltministerium von
Mecklenburg-Vorpommern wegen dem Zwischenlager Nord (ZLN)
berichtet. Weiter wird in dem Artikel ausführlich auf die Hintergründe
eingegangen:
"Gestern begann vor dem
Verwaltungsgericht Greifswald ein Prozess, dessen Ausgang von Umweltschützern
und von der Atomindustrie mit Spannung erwartet wird. Das
Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern wurde von den Betreibern
eines Atommüll-Zwischenlagers verklagt.
Die Energiewerke Nord (EWN) sind Rechtsnachfolger des DDR-Kombinats
»Bruno Leuschner«, dem die Kernkraftwerke Lubmin und Rheinsberg
unterstanden. Seit dem Jahr 2000 fungiert das Bundesfinanzministerium
als alleiniger Gesellschafter. Das Unternehmen betreibt nahe
Greifswald auf dem Gelände des einstigen Kernkraftwerkes Lubmin das Zwischenlager
Nord (ZLN). Dieses avancierte zum Zankapfel zwischen dem
Landesumweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern und den Energiewerken
Nord, die als Betreiber des Zwischenlagers große Pläne haben. Ursprünglich
war Lubmin nur für die Aufnahme von Kernbrennstoffen und radioaktiven Abfällen
aus volkseigener Produktion vorgesehen. Doch schon in der 1998
erteilten Genehmigung für den Betrieb der Anlage ist die Bearbeitung von
»radioaktiven Reststoffen aus anderen kerntechnischen Anlagen«
vorgesehen. In der Praxis bedeutet dies: Auch radioaktives Material aus
westdeutschen Atomkraftwerken kann nach Lubmin verbracht werden.
Neben der Einlagerung von radioaktiven Stoffen werden weniger
stark belastete Komponenten einer »Konditionierung«
unterzogen. Dabei werden schwach kontaminierte Teile der Verwertung
durch Schrotthändler zugeführt bzw. landen auf einer Deponie.
Alles, was die Grenzwerte überschreitet, geht dagegen zurück
an die Verursacher. Dieses Verfahren ist der eigentliche Streitpunkt
bei dem Verfahren, das gestern vor dem Verwaltungsgericht in Greifswald
begann. Bislang gilt ein enger zeitlicher Rahmen für die Pufferlagerung
zu konditionierender Stoffe. In Lubmin dürfen sie höchstens ein Jahr
vor der Behandlung eingelagert werden. Spätestens ein Jahr nach
der Konditionierung müssen sie das Zwischenlager Nord wieder
verlassen haben.
Diese Zeitspanne sei zu kurz, um langfristig kostendeckend
arbeiten zu können, argumentieren die Vertreter der Energiewerke
Nord. Sie plädieren für eine »zeitliche Ausdehnung der Lagerung
und Konditionierung« – bis zu zehn Jahre soll der
radioaktive Müll in Mecklenburg-Vorpommern verbleiben dürfen. Dagegen
sträubt sich das für die Genehmigung zuständige Umweltministerium des
Landes. Wie eine Sprecherin gegenüber ND betont, befürchtet man in
Schwerin einen »Imageschaden für das Gesundheits- und Urlaubsland
Mecklenburg-Vorpommern«. Das Zwischenlager Nord liegt in unmittelbarer Nähe
des Greifswalder Boddens und der touristisch bedeutenden Inseln Usedom und
Rügen. Außerdem glauben die Vertreter des Ministeriums, dass die Ausweitung
der Pufferlagerung dem ZLN eine langfristige Perspektive als
Atommülllager eröffnen könnte.
Genau das liegt wohl auch im Kalkül der Betreibergesellschaft. Die
EWN sehen ihre Zukunft als Entsorgungsdienstleister für radioaktive
Stoffe mit gesamtdeutschen, vielleicht sogar internationalen Geschäftspartnern.
Über die nötige Infrastruktur verfügt die Anlage bereits –
neben einem neu ausgebauten Hafen besteht auch eine Anbindung
ans Bahnnetz. So heißt es auf der Webseite der Energiewerke: Das
Zwischenlager sei mit seinen Kapazitäten und technischen Einrichtungen »die
weltweit einzige Anlage dieser Art«. Die großen Kapazitäten
sind aber offenbar Folge einer bewussten Täuschung der Behörden:
Die EWN gaben beim Genehmigungsverfahren weitaus größere
Sicherheitsabstände zwischen den Atombehältern an, als vorgeschrieben
war. Im Nachhinein korrigierte man die Abstände auf das Mindestmaß
– so entstand Platz für zusätzlichen Müll."
( Von Fabian Lambeck, Greifswald )
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07.
Juni 2006
Lubmin: "Streit um Atommüll
vor Gericht - Türöffnerfunktion befürchtet"
Das Verwaltungsgerichtes
Greifswald verhandelt
nach einem Bericht auf VERIVOX vom 07.06.06
am 08.06.06 über einen Streit zwischen Umweltministerium
in Mecklenburg-Vorpommern
und den bundeseigenen
Energiewerken Nord (EWN).
Dabei geht es um die "Zwischenlagerung und Behandlung von Atommüll aus westlichen Anlagen"
im Zwischenlager Nord (ZLN)
in Greifswald-Lubmin.
Die EWN
(Rechtsnachfolger der ehemaligen DDR-Atomkraftwerke Greifswald-Lubmin und
Rheinsberg) wollen eine "Verlängerung der so genannten
Pufferlagerung - der befristeten Aufbewahrung und Bearbeitung von
betriebsfremdem Atommüll im Zwischenlager Nord", erreichen. Künftig
soll "fremder
radioaktiver Abfall für jeweils fünf Jahre vor und nach der Behandlung"
im 1998 erbauten Zwischenlager Nord gelagert werden dürfen. Bisher ist
dies nur für "insgesamt
zwei Jahre" erlaubt.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern verweigert bislang jedoch die
entsprechende Genehmigung. Die EWN werfen dem Umweltministerium daher "Untätigkeit"
vor und reichten deshalb vor einem Jahr Klage ein. Nun steht die
Verhandlung darüber an.
"Während die EWN
als Rechtsnachfolger der ehemaligen DDR-Kernkraftwerke Lubmin und
Rheinsberg auf eine Verlängerung der so genannten Pufferlagerung pocht -
der befristeten Aufbewahrung und Bearbeitung von betriebsfremdem Atommüll
im Zwischenlager Nord -, verweigert das Land die entsprechende
Genehmigung. Die EWN werfen dem Umweltministerium Untätigkeit vor und
zogen deshalb vor einem Jahr vor Gericht. Künftig, so wollen es die EWN,
soll fremder radioaktiver Abfall für jeweils fünf Jahre vor und nach der
Behandlung im 1998 erbauten Zwischenlager Nord (ZLN) in Lubmin gelagert
werden dürfen. Bisher ist dies nur für insgesamt zwei Jahre erlaubt."
15000 Tonnen radioaktiver Müll aus den alten Bundesländern
sollen insgesamt 10 Jahre gelagert werden
Ende 1998 hatte die
damalige CDU/SPD-Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern bereits die
"Bearbeitung und Pufferlagerung von schwach- und mittelradioaktivem Müll
aus
landesfremden Atomanlagen
für jeweils
ein Jahr vor und nach der Bearbeitung
genehmigt". Insgesamt folglich zwei Jahre. Damit dürfen nach Angaben der EWN "maximal
6700 Tonnen Abfall aus fremden Anlagen zwischengelagert" werden, dies sind "drei Prozent der Kapazität" des
Zwischenlager Nord.
Bei der beantragten Änderungsgenehmigung
der EWN soll die "Pufferlagerung" nun ausgedehnt werden,
dabei geht es nach Aussage des EWN-Chef
Dieter Rittscher "nicht um Änderungen bei der Menge
des zu bearbeitenden Atommülls". EWN-Chef Dieter Rittscher
beschwichtigt: "Wir wollen lediglich
den Zeitraum für die Konditionierung des Abfalls erhöhen." "Und das mit dem positiven Ergebnis,
dass sich die Atommülltransporte
reduzieren lassen",
so die Argumente des EWN-Chefs.
Doch dies ist
nur eine Scheibe einer Salamitaktik der EWN, denn dem
Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern liegt laut VERIVOX ein Antrag
vor, in dem die Menge
des zu behandelnden Abfalls auf "15000 Tonnen erhöht" werden soll. - Ist dem EWN-Chef etwa der Wortlaut des gestellten
Änderungsantrages nicht bekannt...??
"Bei der Änderungsgenehmigung,
mit der die EWN die Pufferlagerung nun ausdehnen wollen, gehe es nicht um
Änderungen bei der Menge des zu bearbeitenden Atommülls, beschwichtigt
EWN-Chef Dieter Rittscher. "Wir wollen lediglich den Zeitraum für
die Konditionierung des Abfalls erhöhen - und das mit dem positiven
Ergebnis, dass sich die Atommülltransporte reduzieren lassen",
argumentiert der EWN-Chef. Dem Umweltministerium liegt indes ein Antrag
vor, in dem die Menge des zu behandelnden Abfalls auf 15 000 Tonnen erhöht
werden soll."
EWN wollen die "schwachradioaktiven Abfälle" aus
den AKWs Mülheim-Kärlich, Obrigheim oder Stade "bearbeiten"
Von den EWN wird
offenzugegeben, daß der "Hintergrund dieses Antrages
ihr zunehmendes Interesse bei der Demontage
von atomaren Altlasten im Alt-Bundesgebiet
ist". So streben die EWN laut deren Chef Rittscher zufolge unter
anderem "die Bearbeitung von schwachradioaktiven Abfällen
aus den abgeschalteten Atomkraftwerken
Mülheim-Kärlich, Obrigheim
oder Stade
an".
Rittscher betont: "Uns geht es dabei nicht um Gewinne, sondern
um die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen". -
"Die Bearbeitung (Konditionierung) dieser Abfälle könnte nach
seinen Worten in der strukturschwachen Region 50 bis 100 Menschen
Arbeit sichern."
"Die EWN
machen keinen Hehl daraus, dass der Hintergrund dieses Antrages ihr
zunehmendes Interesse bei der Demontage von atomaren Altlasten im
Alt-Bundesgebiet ist. So streben die EWN Rittscher zufolge unter anderem
die Bearbeitung von schwachradioaktiven Abfällen aus den abgeschalteten
Atomkraftwerken Mülheim-Kärlich, Obrigheim oder Stade an. "Uns geht
es dabei nicht um Gewinne, sondern um die langfristige Sicherung von
Arbeitsplätzen", betont Rittscher. Die Bearbeitung (Konditionierung)
dieser Abfälle könnte nach seinen Worten in der strukturschwachen Region
50 bis 100 Menschen Arbeit sichern."
Die rot-rote
Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern und die rot-rote Mehrheit im
dortigen Landtag sind allerdings "strikt" gegen das EWN-Vorhaben:
"Es gibt einen grundlegenden
politischen Konsens,
Mecklenburg-Vorpommern nicht zu einem Zwischenlager für Atom-Abfälle aus anderen Bundesländern
zu machen", erklärte Umweltminister
Wolfgang Methling (Linkspartei.PDS).
Er befürchtet (zurecht!), eine "Ausweitung der Genehmigung könne 'Türöffnerfunktion
für weitere Anträge' haben. Dies widerspreche eindeutig den Interessen
des Landes, Vorpommern als Tourismus- und Gesundheitsregion
auszubauen".
"Die
rot-rote Landesregierung und die rot-rote Mehrheit im Landtag sind strikt
dagegen. "Es gibt einen grundlegenden politischen Konsens,
Mecklenburg-Vorpommern nicht zu einem Zwischenlager für Atom-Abfälle aus
anderen Bundesländern zu machen", erklärt Methling. Er befürchtet,
eine Ausweitung der Genehmigung könne "Türöffnerfunktion für
weitere Anträge" haben. Dies widerspreche eindeutig den Interessen
des Landes, Vorpommern als Tourismus- und Gesundheitsregion
auszubauen."
Nach dem Bericht auf
VERIVOX muß das Gericht vor der eigentlichen inhaltlichen
Auseinandersetzung noch die Frage der Zuständigkeit klären: "Sollte
das Verfahren an das Oberverwaltungsgericht verwiesen werden, könnte sich
der Streit noch länger hinziehen.“
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22.
Mai 2006
Alle Brennelemente aus dem AKW
Greifswald-Lubmin sind jetzt im Zwischenlager Nord (ZLN)
Am Montag, dem 22.05.06,
wurden die letzten 19 Brennelemente aus dem AKW-Komplex Greifswald-Lubmin
in Mecklenburg-Vorpommern in einem Castor-Behälter von
der so genannten "Umladeeinheit" in das benachbarte 1998 erbaute Zwischenlager
Nord (ZLN) in Rubenow transportiert.
Außer diesen 19 Brennelementen wurde
auch "anderes Material aus der Reaktorzone" befördert: Laut
einer Pressemeldung der Energiewerke Nord (EWN)
vom 19.05.06 enthält der Atommüll-Behälter vom Typ CASTOR
440/84 "neben den 19 Brennelementen aus aktiviertem
Material sogenannte Corebauteile aus der aktiven Zone des Reaktors".
In dem AKW Greifswald-Lubmin sind
nun die Blöcke 1 bis 5 "frei von Kernbrennstoffen": Damit
befindet sich der gesamte "Kernbrennstoff", der
am Standort Greifswald-Lubmin gewesen ist, im Zwischenlager
Nord (ZLN).
"Am 22.
Mai 2006 werden die letzten Brennelemente aus dem ehemaligen Betrieb der
Blöcke des KKW Greifswald in das ZLN verbracht. Bei diesem Transport
handelt es sich um jene 19 Brennelemente, die am 21. April 2006 aus dem
Zwischenlager für abgebrannten Brennstoff (ZAB) zur Umladeeinheit
gebracht worden." ... "In der Umladeeinheit erfolgte die
Beladung und daran anschließend die Abfertigung des CASTOR-Behälters.
Sein Inhalt besteht neben den 19 Brennelementen aus aktiviertem Material,
sogenannten Corebauteilen aus der aktiven Zone des Reaktors." (EWN
vom 19.05.06)
"Das frühere
DDR-Atomkraftwerk Greifswald-Lubmin ist frei von Kernbrennstoffen. Die
letzten 19 Brennelemente sowie anderes Material aus der Reaktorzone traten
am Montag verschlossen in einem Castorbehälter die Fahrt ins
Zwischenlager Nord an, wie die Energiewerke Nord (EWN) mitteilten. Damit
befinde sich der gesamte Kernbrennstoff, der am Standort Lubmin gewesen
sei, im Transportbehälterlager. Die Sicherheit sei wesentlich erhöht
worden."
(Nachrichtenagentur AP, 22.05.06)
"Das frühere
Atomkraftwerk Greifswald-Lubmin enthält keinen Kernbrennstoff mehr.
Gestern wurden die letzten 19 Brennelemente sowie anderes Material aus den
fünf Reaktorblöcken entfernt. Der Brennstoff wurde gestern in einem
Castor-Behälter in das Zwischenlager Nord nach Rubenow im Kreis
Ostvorpommern transportiert. Die Sicherheit sei damit erhöht worden, hieß
es vonseiten der Energiewerke Nord (EWN)."
(taz, 23.05.06)
In dem Zwischenlager
Nord (ZLN), das auch als "Transportbehälterlager"
bezeichnet wird, lagern jetzt nach Angaben der Energiewerke Nord (ENW) in
der AP-Meldung "65 Atommüll-Behälter",
"davon kommen vier aus Rheinsberg" in
Brandenburg.
"Das
Entsorgungskonzept basiert laut EWN auf der vollständigen Demontage der
stillgelegten Reaktorblöcke von Lubmin und dem einstigen
DDR-Atomkraftwerk im brandenburgischen Rheinsberg. Zentraler
Baustein ist dabei das Zwischenlager zur Aufbewahrung der Kernbrennstoffe
und zur Zwischen- und Abklinglagerung der beim Abbau anfallenden
radioaktiven Stoffe. Im Transportbehälterlager bei Lubmin sind nach
EWN-Angaben 65 Behälter mit Atombrennstoff eingelagert. Davon kommen vier
aus Rheinsberg."
(Nachrichtenagentur AP, 22.05.06)
Die Energiewerke
Nord (EWN) listen in ihrer Pressemitteilung vom 19.05.06 die
im Zwischenlager Nord (ZLN) abgestellten Atommüll-Behälter auf:
"Der gesamte
Kernbrennstoff, der nach Stilllegung am Standort vorhanden war, befindet
sich nunmehr in CASTOR-Behältern 440/84 wodurch ein wesentlicher
Sicherheitsfortschritt erreicht wurde. Nach der Einlagerung des benannten
Behälters werden im Transportbehälterlager in der Halle 8 neben den vier
Behältern aus dem KKW Rheinsberg 58 CASTOR-Behälter aus dem
ehemaligen KKW Greifswald stehen und am Behälterüberwachungssystem
angeschlossen sein. Dazu kommen drei Behälter KRB-MOX mit
Sonderbrennelementen, die in den letzten Wochen aus den Blöcken
kommend in die Halle 8 des Transportbehältelagers eingelagert wurden.
Somit befinden sich 65 Behälter mit Kernbrennstoffen im ZLN."
(EWN vom 19.05.06)
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Halle 8 des
Zwischenlager Nord - Hier werden bislang 65 Castor-Behälter
mit hochradioaktiven abgebrannten Brennelementen gelagert |
Halle 7 des
Zwischenlager Nord mit u.a. radioaktiv verstrahlten
Dampferzeugern aus den AKW-Blöcken |
Seit November
1995 laufen die Vorbereitungen für den Abriss
der Atomkraftwerks-Blöcke in Greifswald-Lubmin. Die
Atomreaktorbauteile sind laut AP während "ihrer
Betriebzeit allerdings so stark verstrahlt worden", daß
eine "manuelle Demontage nicht möglich" war.
"Spezialisten der EWN" entwickelten daher eine komplexe Anlage zur
Zerlegung der Reaktorbauteile: Sie ermöglicht unter
anderem "Laser-Schneidtechniken mit denen hinter
Abschirmungen und unter Videobeobachtung Teile zerlegt werden"
können. Dabei werden auch "spezielle Roboter zur Demontage
eingesetzt".
"Bereits
im November 1995 wurden den Angaben zufolge die Vorbereitungen für die
Demontage in Lubmin aufgenommen. Die Reaktorbauteile sind während ihrer
Betriebzeit allerdings so stark verstrahlt worden, dass eine manuelle
Demontage nicht möglich war. Zur Zerlegung der Reaktorbauteile
entwickelten Spezialisten der EWN eine komplexe Anlage. Sie ermöglicht
unter anderem Laser-Schneidtechniken mit denen hinter Abschirmungen und
unter Videobeobachtung Teile zerlegt werden können."
(Nachrichtenagentur AP, 22.05.06)
"Die ehemaligen
Reaktorblöcke in Greifswald können nun vollständig abgebaut werden. Die
meisten Teile sind so stark verstrahlt, dass nur spezielle Roboter zur
Demontage eingesetzt werden können. Das Atomkraftwerk Greifswald zwar
zwischen 1973 und 1989 in Betrieb und deckte zehn Prozent des Strombedarfs
der DDR ab." (MDR.de,
22.05.06)
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19.
Mai 2006
Greifswald-Lubmin:
Letzte Brennelemente aus dem AKW Greifswald-Lubmin werden ins
Zwischenlager Nord befördert
Nach einem Bericht auf MVregio
vom 19.05.06 werden nach Angaben der Energiewerke
Nord (EWN) am kommenden Montag, den 22.05.06, die "letzten
19 Brennelemente" aus dem AKW-Komplex
Greifswald-Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern in das dortige Zwischenlager
Nord (ZLN) "überführt". "Damit werden dann insgesamt 5283
abgebrannte Brennelemente aus [den AKWs] Lubmin
und Rheinsberg unter Verschluss sein."
Die abgebrannten Brennelemente aus den Atomreaktoren in
der früheren DDR wurden laut MVregio "jahrelang"
in einem "stahlverkleideten Wasserbassin eines Nasslagers
in Lubmin" deponiert. Dieses Nasslager (auch als Zwischenlager
für abgebrannten Brennstoff, ZAB, bezeichnet) galt jedoch "wegen
der Gefahr eines Flugzeugabsturzes als unsicher" und soll
nun abgerissen werden.
In dem "Hochsicherheitstrakt des ZLN" (O-Ton MVregio) befinden
sich derzeit "insgesamt 65 Castor-Behälter"
die dort - angeblich - "gegen Wasser, Hitze und
Explosion geschützt" sind.
Der hochradioaktive Atommüll in Form der abgebrannten Brennelemente, auf
MVregio als "radioaktiver Brennstoff"
bezeichnet, soll bis zu einer "möglichen Endlagerung mindestens[!]
40 Jahre" am Greifswalder Bodden deponiert bleiben
Das Zwischenlager
Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin war "Mitte der 90er Jahre für 250 Millionen Euro
zur Trockenlagerung" errichtet worden. In ihm werden auch schwach-
und mittelradioaktive Komponenten aus dem Rückbau der
Atomkraftwerke deponiert. MVregio weiter: "Fast 1300
nicht oder nur teilweise abgebrannte Brennelemente waren nach der
Stillegung der Anlagen an Kraftwerks-Betreiber in Tschechien,
Ungarn und den USA verkauft worden".
Rückblick: Nach
einem Bericht auf mz-web.de vom 21.04.06 waren gleichen Tag diese
letzten 19 Brennelemente mit einem "Spezialtransport" in einem
Container-Behälter vom Typ C30 aus dem zu DDR-Zeiten in Betrieb
gegangenen Zwischenlager für abgebrannten Brennstoff (ZAB), dem
Nasslager, auf dem Gelände des AKW-Komplexes Greifswald-Lubmin der
ehemaligen DDR abtransportiert worden. In der rund 800 Meter von diesem
Zwischenlager (ZAB) entfernten Umladeeinheit wurden die abgebrannten
Brennelemente dann in den "letzten Castor-Behälter" geladen
werden, der dann "im Mai" in das 1998 erbauten Zwischenlager
Nord (ZLN) in Lubmin eingelagert werden soll. - Dies wird also am
kommenden Montag erfolgen.
Nach Angaben der EWN soll "innerhalb der nächsten drei bis vier
Jahre" das rund 3100 Quadratmeter große Nasslager (ZAB) "zurückgebaut"
werden. Die Genehmigungsanträge würden vorbereitet. "Kontaminierte
Abschnitte", sprich: radioaktiv verseuchte, würden - "wenn möglich"
- dekontaminiert. "Stark atomar belastete Technik und Bauteile"
des alten Zwischenlagers sollen im neuen Zwischenlager Nord (ZLN)
eingelagert werden. - Das freie Gelände soll dann als
"Gewerbestandort genutzt" werden.
Der Rückbau der DDR-AKWs in Greifswald-Lubmin und Rheinsberg, bis 2010 geplant,
kostet den Bund voraussichtlich rund drei Milliarden Euro.
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04.
Mai 2006
Vor 40 Jahren
ging das AKW Rheinsberg in Betrieb - 1990 wurde es endgültig
stillgelegt
Nach einem Bericht auf mz-web.de
mit dem Titel "Nach und nach verschwindet ein Atommeiler" vom
04.05.06 ist vor fast 40 Jahren, am 09.05.1966, das AKW
Reinsberg (in Brandenburg, rund 80 Kilometer nördlich von
Berlin) in der damaligen DDR in Betrieb genommen worden.
Aus diesem Anlaß gab es seinerzeit "eine große Feier im damaligen
Kulturhaus der Stadt".
Im Jahr 1990 wurde der Atomreaktor in Rheinsberg
nach 24 Betriebsjahren abgeschaltet und stillgelegt,
"wie alle Atomkraftwerke der DDR". - Das AKW Rheinsberg gehört
heute zu 100% den bundeseigenen Energiewerke Nord GmbH (EWN)
in Lubmin.
Brennelemente befinden
sich in dem Atommeiler nicht mehr, sie sind "schon lange
weg": Anfang Mai 2001 wurden die letzten
246 abgebrannten Brennelemente auf der Schiene in vier
Castor-Behältern aus dem AKW Rheinsberg in das 'Zwischenlager'
Nord (ZLN) bei Greifswald-Lubmin befördert.
"Die Brennstäbe sind schon lange weg, von ursprünglich fast 700
Leuten arbeiten noch 180 und 2011 soll ganz Schluss sein: 40 Jahre nach
der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Rheinsberg wird der Meiler weiter
abgewrackt. Als er am 9. Mai 1966 ans DDR-Netz ging, war das Grund für
eine große Feier im damaligen Kulturhaus der Stadt. In diesem Jahr sei
dagegen nur ein kleines Treffen vorgesehen, sagt Pressesprecher der
Energiewerk Nord GmbH (EWN), Helmut Gruhle. Schließlich kennt niemand die
Zukunft nach dem Rückbau. «Was dann hier wird, ist noch unklar.» "
Castor-Transport
aus dem AKW Rheinsberg ins Zwischenlager Nord: "Der
Castor-Zug verließ nach Polizeiangaben zwischen 06.30 Uhr und
06.40 Uhr das Kraftwerksgelände [Rheinsberg] und
traf gegen 07.00 Uhr im Bahnhof Rheinsberg ein, wo die Lokomotive
gewechselt wurde. Zuvor hatten etwa 25 Atomkraftgegner kurzzeitig
das Gleis zwischen den Orten Grieben und Herzberg besetzt. Die
Polizei löste die Aktion jedoch noch vor Eintreffen des Zuges
auf. Nach Angaben des Bundesgrenzschutzes wurden die Blockierer
nach etwa 20 Minuten in Gewahrsam genommen. Gegen 07.10 Uhr
verließ der Zug dann den Bahnhof Rheinsberg in Richtung
Greifswald. Rund sechs Stunden später war das Ziel erreicht. Um
13.45 schlossen sich die Tore des Zwischenlagers Lubmin hinter den
vier Castor-Behältern, wie die Polizei mitteilte. Kurz zuvor war
es Demonstranten noch gelungen, den Transport für einige Minuten
zu stoppen. Etwa 40 Angehörige einer Bürgerinitiative hätten 20
Kilometer vor Greifswald die Schienen blockiert, berichteten
Augenzeugen. BGS-Beamte hätten die Gleise jedoch schnell
geräumt. Insgesamt wurde die geplante Transportzeit nach
Polizeiangaben lediglich um 30 Minuten überschritten, etwa 35
Kernkraftgegner wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen."
(AP vom 09.05.01)
|
Castor-Zug auf
dem Gelände des AKW Rheinsberg vor der Abfahrt in das
Zwischenlager Nord
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Castor-Transport
aus dem AKW Rheinsberg in das Zwischenlager Nord am 09.05.01 |
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EWN: Eine
Reaktorkatastrophe wie in Tschernobyl wäre im AKW Rheinsberg "nicht
möglich gewesen"
Noch im Jahr 1986
fand im AKW Rheinsberg eine "Großrevision"
statt, dabei wurde "alles aufs Kleinste geprüft, jede
Schweißnaht". Danach sollte das Atomkraftwerk "noch bis
1992 laufen". - Mit der der sogenannten "Wende
1990" wurde der Atomreaktor in Rheinsberg endgültig
abgeschaltet und stillgelegt. "Größere Pannen hat es hier [im AKW
Rheinsberg] nie gegeben. Und so eine Katastrophe wie in Tschernobyl wäre
hier nicht möglich gewesen: Es war eine völlig andere Technologie",
so äußert sich der EWN-Pressesprecher Helmut
Gruhle auf mz-web.de. Das AKW Rheinsberg war
demnach "sogar Kernkraftwerksschule und Forschungsstätte"
in der damaligen DDR gewesen.
"Am Ende wurden es 24 Jahre. «Wir hatten 1986 eine
Großrevision, dabei wurde alles aufs Kleinste geprüft, jede
Schweißnaht. Danach sollte das KKW noch bis 1992 laufen», erzählt
Gruhle. Doch mit der Wende 1990 wurde der Reaktor abgeschaltet, wie alle
Atomkraftwerke der DDR. «Größere Pannen hat es hier nie gegeben»,
erinnert sich der 61-jährige Ex-Leipziger. Rheinsberg war sogar
Kernkraftwerksschule und Forschungsstätte. «Und so eine Katastrophe wie
in Tschernobyl wäre hier nicht möglich gewesen: Es war eine völlig
andere Technologie.»"
Das
Reaktordruckgefäß soll komplett ausgebaut und nach Greifswald-Lubmin
transportiert werden
Mit dem sogenannten
"Rückbau" des AKW Rheinsberg
wurde 1995 begonnen, bis 2011 sollen
alle "Bauten verschwinden, die unmittelbar mit dem Reaktor zu tun
hatten". - Die Kosten allein für den Abriß des AKW Rheinsberg
werden auf 420 Millionen Euro geschätzt, insgesamt 3,2
Milliarden Euro werden bislang für den Abbruch aller AKWs in der
ehemaligen DDR veranschlagt.
Derzeit laufen in dem stillgelegten Atomkraftwerk die Vorbereitungen, um
unter Wasser ferngesteuert die "letzten Einbauten aus dem
Reaktor" zu entfernen. Dazu werden auch "Plasmabrenner"
eingesetzt.
"Für geschätzte 420 Millionen Euro begann 1995 der Rückbau in
Rheinsberg; 3,2 Milliarden Euro sind für alle DDR-KKWs veranschlagt.
«Von den Erfahrungen der Großrevision profitieren wir heute noch», sagt
der Elektroniker Jörg Popp. Im Werk laufen die Vorbereitungen, um
ferngesteuert unter Wasser die letzten Einbauten aus dem Reaktor zu holen.
Dazu schraubt Popp mit mehreren Kollegen an einer meterlangen Konstruktion
aus Edelstahl. Eine dort befestigte Unterwasserkamera soll die
Plasmabrenner im Wasser beobachten."
Das 130 Tonnen
schwere und zwölf Meter lange Reaktordruckgefäß ist
durch die lange Betriebszeit von 24 Jahren infolge der
Neutronenbestrahlung selber radioaktiv geworden. Es soll komplett
ausgebaut und auf dem Schienenwege in das etwa
200 Kilometer nördlich gelegene 'Zwischenlager' Nord in
Greifswald-Lubmin transportiert werden. Dort soll der
strahlende Reaktordruckbehälter 50 Jahre gelagert
werden, "um später ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen
zerlegt zu werden". - Der Stahlschrott gilt dann
atomrechtlich nicht mehr als radioaktiv und darf anderweitig
Verwendung finden...
Der Abtransport
des "Reaktor-Stahlkolosses" ins 'Zwischenlager'
Nord wird nach den Planungen der EWN im Jahr 2007
erfolgen.
Nach Aussage der EWN
soll diese Vorgehensweise ein "Pilotprojekt"
sein: Die daraus resultierenden Erfahrungen "könnten beim Rückbau
von Reaktoren weltweit genutzt" werden, denn in
"Russland, der Ukraine, Slowakei und Tschechien" befinden sich
"mehr als 50 ähnlich konstruierte" Atomkraftwerke.
"Die letzte Etappe in Rheinsberg soll laut EWN ein Pilotprojekt
sein. Erstmals werde ein Reaktor-Druckgefäß nach langer Betriebszeit
komplett ausgebaut und per Schiene ins 200 Kilometer nördliche
Zwischenlager Lubmin transportiert. Dort soll es 50 Jahre ruhen, um
später ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen zerlegt zu werden. Diese
Erfahrungen könnten beim Rückbau von Reaktoren weltweit genutzt werden,
erläutert EWN-Geschäftsführer Dietmar Rittscher. Immerhin stünden in
Russland, der Ukraine, Slowakei und Tschechien mehr als 50 ähnlich
konstruierte Kernkraftwerke.
Der Abtransport des 130 Tonnen schweren und zwölf Meter langen
Reaktor-Stahlkolosses ist für 2007 vorgesehen. Bis 2011 sollen dann alle
Bauten verschwinden, die unmittelbar mit dem Reaktor zu tun hatten. Wenn
Rheinsberg aus dem Atomgesetz entlassen wird, fällt die Zuständigkeit an
das Land."
Stichwort: AKW
Rheinsberg
Nach dem Anti-Atom-Lexikon
wurde mit dem Bau des AKW Rheinsberg in der damaligen DDR
im Jahr 1960 begonnen. Der 70 MW
Druckröhrenreaktor (Typ: Druckwasserreaktor) sowjetischer
Bauart (WWER-70) wurde 1966
erstmalig in Betrieb genommen, 1990 wurde das
Atomkraftwerk endgültig stillgelegt.
Das
AKW Rheinsberg ist das erste von der damaligen UdSSR im Ausland
errichtete Atomkraftwerk und wurde auf Grundlage eines 1956 mit
der UdSSR abgeschlossenen Regierungsabkommens mit der DDR entwickelt und
errichtet. Neben der Stromerzeugung wurde die Atomanlage auch zu
Ausbildungs- und Versuchszwecken genutzt. Die Technologie des AKW
Rheinsberg entspricht den AKW-Blöcken in Greifswald-Lubmin. |
21.
April 2006
Greifswald-Lubmin:
"Zwischenlager für abgebrannten Brennstoff" (ZAB) ist geräumt
In einem Bericht auf
mz-web.de vom 21.04.06 teilt der kaufmännische
Geschäftsführer der Energiewerke Nord (EWN) GmbH,
Jürgen Ramthun, mit: Am Freitag, den 21.04.06, sind
die letzten 19 Brennelemente mit einem
"Spezialtransport" in einem Container-Behälter vom Typ C30 aus
dem zu DDR-Zeiten in Betrieb gegangenen Zwischenlager für
abgebrannten Brennstoff (ZAB) auf dem Gelände des AKW-Komplexes
Greifswald-Lubmin der ehemaligen DDR abtransportiert
worden. In der rund 800 Meter von diesem Zwischenlager (ZAB) entfernten
Umladeeinheit sollen die abgebrannten Brennelemente in den letzten
Castor-Behälter geladen werden, der dann im Mai in das 1998 erbauten
Zwischenlager Nord (ZLN) in Lubmin eingelagert werden
soll. - Damit schreitet der Rückbau in Lubmin weiter voran.
Das Zwischenlager
für abgebrannten Brennstoff (ZAB) ging nach dem
Bericht auf mz-web.de 1985 in Betrieb und war für die Aufnahme
von abgebrannten Brennelementen aus den AKWs
Rheinsberg und Lubmin ausgelegt. Dabei handelt es sich um ein
sogenanntes "Nasslager" mit insgesamt vier
Wasserbecken. Darin wurden die Brennelemente
zwischengelagert, bevor sie "entweder in die Atomreaktoren
eingebaut oder zur Wiederaufbereitung in die damalige Sowjetunion gebracht"
werden sollten. Im ZAB lagerten nach Angaben der ENW im "Jahr
1990 insgesamt 2398 Brennelemente. Weitere 1011 Brennelemente
befanden sich in den Reaktoren sowie 1628 in den Abklingbecken der
Reaktorblöcke".
Mit der Stillegung
des AKW-Komplexes Greifswald-Lubmin entsprach das ZAB
aber "nicht den Anforderungen einer Langzeit-Zwischenlagerung".
Nach bundesdeutschen Sicherheitsmaßstäben sei das Lager "nicht
genehmigungsfähig" gewesen, so EWN-Geschäftsführer Ramthun.
Im Jahr 1998 ging deshalb ein neues Zwischenlager, das ZLN,
in Betrieb, wo die Brennelemente in Castoren eingelagert wurden. Das ZAB
hatte aber beim Rückbau des Kernkraftwerkes eine wichtige logistische
Funktion: Um die Reaktorblöcke frei von Kernbrennstoff zu machen.
Nach Angaben der EWN soll "innerhalb
der nächsten drei bis vier Jahre" das rund 3100
Quadratmeter große Lager "zurückgebaut"
werden. Die Genehmigungsanträge würden vorbereitet. "Kontaminierte
Abschnitte", sprich: radioakiv verseuchte, würden
- "wenn möglich" - dekontaminiert. "Stark
atomar belastete Technik und Bauteile" des alten
Zwischenlagers sollen im neuen Zwischenlager Nord (ZLN) eingelagert
werden. - Das freie Gelände soll dann als "Gewerbestandort
genutzt" werden.
Der
Rückbau der DDR-AKWs in Lubmin und Rheinsberg bis 2010 geplant
kostet den Bund voraussichtlich rund drei Milliarden Euro.
Das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) auf seiner Website mit Stand vom Januar 2000 zu
dem Zwischenlager für abgebrannten Brennstoff (ZAB) und
dem Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin:
"Die bestrahlten Brennelemente aus dem Atomkraftwerk Greifswald
wurden bislang im Nasslager ZAB aufbewahrt. Ihre Wärmeleistung ist
mittlerweile soweit abgeklungen, dass sie in CASTOR-Behälter eingeladen
werden können, um sie in das benachbarte ZLN über 400 m
abgeschlossenes Werksgelände zu transportieren. Dort sollen sie unter den
vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen für höchstens 40 Jahre
zwischengelagert werden, bevor sie in ein Endlager gebracht werden."
"In
unmittelbarer Nachbarschaft zu den Reaktorblöcken hat das bundeseigene
Unternehmen Energiewerke Nord (EWN) für rund 470 Millionen DM
ein Lagergebäude mit insgesamt acht Hallen errichtet.
Genehmigungsrechtlich besteht es aus zwei Teilen. Für sieben Hallen hatte
das zuständige Umweltministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern die
Genehmigung zur Zwischenlagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle
erteilt. Sie sind seit Februar 1998 in Betrieb (Halle 7 bereits seit
März 1996). Die Halle 8, für die vom BfS die Genehmigung erteilt
wurde, ist bautechnisch unmittelbar daran angebunden." ... "Das
ZLN (Halle 8) hat 120 Stellplätze, von denen 80 an das Behälter-Überwachungssystem
angeschlossen werden können. Dieses Überwachungssystem ist Voraussetzung
für die Aufbewahrung von CASTOR 440/84-Behältern. Entscheidend für
die Aufbewahrung ist jedoch, dass die Genehmigung ausschließlich die
Aufbewahrung von Brennelementen aus Druckwasserreaktoren der russischen
Bauart WWER 440 und WWER 70 und sonstigen radioaktiven Stoffen
aus den Kraftwerken Greifswald und Rheinsberg gestattet. Eine Lagerung von
Brennelementen aus den alten Bundesländern oder hochradioaktiven
Glaskokillen aus der Wiederaufarbeitung ist nicht erlaubt." |
27.
Dezember 2005
Der "Rückbau" der Atomkraftwerke in
Greifswald-Lubmin geht "unvermindert" voran
Nach einem Bericht auf SVZonline.de vom 27.12.05 geht
der Abbruch der Atomreaktoren im AKW
Greifswald-Lubmin "unvermindert voran".
Nach Aussage des Geschäftsführer der Energiewerke Nord (EWN),
Dieter Rittscher, sind dort "rund 60 Prozent der gesamten Rückbauleistung
erfolgt".
Nach Abbau und Zerlegung der Reaktoreinbauten im Block 1
wurde im Herbst 2005 mit der Zerlegung der Reaktoreinbauten des
Blockes 2 begonnen. Die EWN beabsichtigen beim 'Rückbau' des AKW
Greifswald-Lubmin, die jeweils "230 Tonnen schweren Hüllen
der Reaktordruckbehälter aus den Blöcken 1 bis 4 unzerlegt ins
benachbarte Zwischenlager zu bringen". Damit könne laut EWN
der "Rückbau billiger gestaltet und die Abläufe optimiert"
werden.
Der dafür notwendige Änderungsantrag ist, wie auch ein
Antrag zur verlängerten Atommüll-Lagerung, noch nicht durch das Umweltministerium
Mecklenburg-Vorpommern genehmigt worden. Die EWN hatten deshalb im
Mai 2005 das Umweltministerium "wegen Untätigkeit"
beim Verwaltungsgericht Greifswald verklagt. Rittscher
stellte dazu fest: "Einer Gerichtsentscheidung sehen wir gelassen
entgegen. Wir gehen davon aus, dass wir die Genehmigungen im kommenden
Jahr erhalten". Die ausstehenden Genehmigungen hätten bisher den
Abbau nicht verzögert. Der Rückbau, für den der Bund 3,2
Milliarden Euro(!) bereitstellt, soll 2009/2010 abgeschlossen
sein.
Von "insgesamt
62 Castor-Behältern" mit radioaktivem Material seien
mittlerweile "55 Behälter befüllt und ins
Zwischenlager Nord (ZLN) gebracht" worden. Die
"Kernbrennstoffentsorgung" soll Mitte 2006
abgeschlossen werden, kündigte Rittscher an.
Danach könne die Stilllegung und der Rückbau des "Zwischenlagers
für abgebrannten Brennstoff (ZAB)" erfolgen, in dem "zwischen
1994 bis 1997 mehr als 5000 Kernbrennstäbe aus den Kernkraftwerken Lubmin
und Rheinsberg zwischengelagert" wurden. Derzeit lagerten
noch "263 Kernbrennstäbe im ZAB".
Nach Angaben der EWN ist das Zwischenlager Nord bereits
zu "60 Prozent mit radioaktiven Reststoffen"
gefüllt. Bei den Demontagearbeiten wurden bisher "rund 137
000 von rund 250 000 Tonnen Stahl und Beton" abgebaut.
|
24.
Dezember 2005
Atommüll aus Hanau im Zwischenlager Nord (Lubmin)
eingetroffen
Auf SVZonline.de vom 24.12.05 wird gemeldet, daß sich
in dem Zwischenlager Nord in Lubmin bei Greifswald
seit dem 22.12.05 "auch zwei Fässer mit Atomabfällen aus
Hanau" befinden.
Der stark strahlende Atommüll soll aus so
genannten "Unterrichtsreaktoren der Firma Siemens"
stammen. Es handele sich um "Reaktorkerne, die in Hochschulen
für Ausbildungszwecke" verwendet wurden.
Bislang seien die Abfälle im hessischen Hanau deponiert
gewesen. Weil dort aber der Nuklearstandort zurückgebaut
werde und eine Weiterverarbeitung in München sich verzögere,
seien die "Fässer per Lastwagen" ins
Zwischenlager Nord gebracht worden.
"Zuständig für den
stark strahlenden Atommüll ist die Bundesregierung. Mecklenburg-Vorpommerns
Umweltminister Wolfgang Methling sei darüber Anfang Dezember nur
kurz und knapp informiert worden. Methling habe nach eigenen
Aussagen allerdings die verbindliche Zusage erwirken können, dass die Fässer
bis zum 1. Juli wieder aus Lubmin verschwunden sein sollen."
So ein Bericht auf ndr.de vom 23.12.05 dazu.
Und dann soll der Atommüll
per LKW nach München transportiert werden?
"Eigentlich
sollen in den Hallen auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks in Lubmin nur
die strahlenden Abfälle aus den stillgelegten Atomkraftwerken Greifswald
und Rheinsberg gelagert werden. Doch die Energiewerke Nord als
Betreiber des Zwischenlagers würden zur besseren Auslastung
der mit Millionenaufwand gebauten Lagerhallen gern auch Atomabfälle
aus anderen Bundesländern zwischenlagern. Die Landesregierung
lehnt jedoch eine Öffnung des Lagers bislang ab." (ndr.de
vom 23.12.05)
|
16.
Dezember 2005
Schweriner Landtag spricht sich gegen eine längere
Lagerung von Atommüll in Lubmin aus
Der Schweriner
Landtag hat sich nach einem Bericht auf Verivox
vom 16.12.05 "gegen eine längere Lagerung von Atommüll"
auf dem Gelände der Energiewerke Nord (EWN) in Lubmin bei
Greifswald ausgesprochen.
Gegen den Widerstand der CDU forderte die rot-rote
Koalitionsmehrheit die Landesregierung am Donnerstag (15.12.05) auf, einen
Antrag des Unternehmens EWN abzulehnen, das "radioaktive
Abfälle aus dem Abbau ehemaliger Kernkraftanlagen künftig jeweils fünf
Jahre vor und nach der Behandlung" lagern will. Bisher ist
das "nur für ein Jahr erlaubt".
Die Energiewerke Nord (EWN) sind
laut VERIVOX aus dem "früheren DDR-Kernkraftwerk Lubmin"
hervorgegangen. Die EWN "zerkleinern
mittel und schwach strahlende Abbruchreste von Atomanlagen",
unter anderem "auch in Russland".
Das Unternehmen EWN
argumentiert, mit der geltenden "kurzen Lagerzeit sei kein
wirtschaftlicher Betrieb" möglich. Den Antrag auf
Verlängerung
der Lagerzeiten hatten die EWN "vor anderthalb
Jahren" gestellt. Vor kurzem hat es das Schweriner
Umweltministerium "wegen Untätigkeit" verklagt.
Minister Wolfgang
Methling (Linkspartei.PDS) wies hingegen den "Vorwurf der Untätigkeit"
im Landtag zurück. Es sei ein "Gutachten in Auftrag gegeben"
worden. Dieses habe jedoch "keine Hinweise geliefert,
die einer Genehmigung entgegenstünden", räumte er
ein. Er sei "überrascht gewesen", wie "wenig in dem
Gutachten das ablehnende Votum der Landesregierung berücksichtigt"
worden sei. Im Nachhinein habe der mit 14 400 Euro entlohnte Gutachter
aber zugegeben, den EWN-Antrag "nicht auf bestimmte
Raumordnungsvorschriften geprüft" zu
haben. Sein Haus lasse sich in dem Streit mit EWN jetzt von einer Berliner
Rechtsanwaltskanzlei vertreten, berichtete Methling in der Fragestunde des
Landtags. Der vom Gericht festgesetzte Streitwert von zehn Millionen Euro
werde vom Ministerium bestritten.
Dagegen sprach sich die oppositionelle
CDU "für eine Genehmigung des EWN-Antrags"
aus. "Auf dem Spiel stehen bis zu 500 Arbeitsplätze",
begründete der Unionsabgeordnete Wolfgang Riemann die Forderung. Seine
Fraktionskollegin Renate Holznagel warf Methling vor, die Genehmigung, auf
die die Firma laut dem Gutachten einen Rechtsanspruch habe, durch Untätigkeit
verhindern zu wollen.
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22.
August 2005
Der
"Rückbau" der Atomkraftwerke in Lubmin und Rheinsberg schreitet
voran
Nach einem Bericht von SVZonline
vom 22.08.05 schreitet der "Rückbau"
der ostdeutschen Atomkraftwerke in Greifswald-Lubmin und
in Rheinsberg "gut voran".
Im AKW Greifswald-Lubmin wurde von den Energiewerken
Nord GmbH (EWN) im Block-1, der am 03.12.1973 in
Betrieb genommen und am 18.12.1990 stillgelegt wurde, ein Jahr nach der
Genehmigung inzwischen der "erste Reaktorschacht"
demontiert. Die unter Wasser zerkleinerten Komponenten von dem
"Innenleben" des 440 MW Reaktors wurden in "Spezialbehälter"
verpackt und in das Zwischenlager Nord (ZLN) in
Greifswald-Lubmin transportiert.
"Der Rückbau der stillgelegten ostdeutschen Kernkraftwerke (KKW)
in Lubmin und Rheinsberg kommt gut voran. Ein Jahr nach der Genehmigung für
die fernbediente Zerlegung der hochradioaktiv verstrahlten Reaktoren haben
die Experten der Energiewerke Nord GmbH (EWN) inzwischen den ersten
Reaktorschacht demontiert. Von der Außenwelt hermetisch abgeschirmt
trennten Robotergreifer in einem Wasserbassin das Innenleben des 1973 in
Betrieb genommenen 440-Megawatt-Reaktors in handhabbare Kleinteile.
Anschließend wurden die Komponenten in Spezialbehältern verpackt und in
das atomare Zwischenlager (ZLN) Lubmin transportiert."
Das Zwischenlager Nord (ZLN) füllt sich immer mehr mit
radioaktiven Atommüll
In dem Zwischenlager Nord (ZLN) in Greifswald-Lubmin große
Mengen an radioaktiven Atommüll eingelagert. Nach dem Artikel auf
SVZonline befinden sich dort bereits "49 Castor-Behälter"
mit "etwa 4000 Brennelementen".
Nicht nur abgebrannte Brennelemente werden dort 'zwischengelagert': Im ZLN
befindet sich bereits das 220 Tonnen schwere Reaktordruckgefäß aus
Block-5 des AKW Greifswald-Lubmin. Der
Block-5 war am 26.03.1989 in Betrieb genommen und am 30.11.1989
stillgelegt worden, ein "Leistungsbetrieb" erfolgte nicht.
Dieser Reaktordruckbehälter wurde in einem Stück auf
der nur wenige hundert Meter langen Strecke ins ZLN befördert.
Nach Informationen von SVZonline sollen "bis Mitte kommenden
Jahres" im Zwischenlager Nord noch "13
Castoren mit den letzten 1100 Brennelementen russischer Herkunft"
deponiert werden!
"Unterdessen füllt sich der Hochsicherheitstrakt am Greifswalder
Bodden immer mehr. Dort reihen sich bereits 49 Castorbehälter mit etwa
4000 Brennelementen aneinander. Bis Mitte kommenden Jahres sollen hier
noch 13 Castoren mit den letzen rund 1100 Brennelementen russischer
Herkunft deponiert werden.
Eingelagert wurde auch das komplette Reaktordruckgefäß von Block 5.
Der 220 Tonnen schwere Stahlkoloss konnte im Stück die nur wenige hundert
Meter lange Strecke zum ZLN transportiert werden."
EWN planen
den Straßentransport von fünf weiteren Reaktordruckgefäßen ins ZLN
Laut den EWN sollen kürzlich erfolgte Meßprogramme ergeben haben, daß
auch "längere Zeit in Betrieb gewesene (Reaktor)druckgefäße"
unter "bestimmten Sicherheitsauflagen" "unzerlegt"
in das ZLN transportiert werden können. Die EWN wollen daher eine Genehmigung
beantragen, um die noch insgesamt "fünf Druckgefäße"
aus den AKWs Greifswald-Lubmin und Rheinsberg
"unter einer 15 Zentimeter starken Stahlabschirmung"
auf der Straße ins ZLN zu befördern!
"Jüngste Messprogramme am Block 1 ergaben, dass auch die längere
Zeit in Betrieb gewesenen Druckgefäße unter bestimmten
Sicherheitsauflagen unzerlegt in das ZLN überführt werden können. 'Wir
werden daher eine Genehmigung beantragen, um die insgesamt noch fünf
Druckgefäße aus Lubmin und Rheinsberg unter einer 15 Zentimeter starken
Stahlabschirmung über die Straße zum Lager zu transportieren', sagt
EWN-Sprecher Jürgen Broszinski."
"Die veränderte Technologie bringe zwar keine größere
Zeitersparnis, da zusätzliche baustatische Untersuchungen und aufwändige
Genehmigungsverfahren erforderlich seien und neue Hebe- und
Transporttechnik beschafft werden müsse. Durch den Wegfall vieler
Einzelbehälter für Kleinkomponenten könnte jedoch der mit 3,2
Milliarden Euro veranschlagte KKW-Rückbau etwas kostengünstiger
ausfallen. Mit einem geschätzten Kostenaufwand von 200 Millionen Euro pro
Block werde man deutlich günstiger als im internationalen Vergleich
liegen, sagt Broszinski."
EWN wollen weltweit vom Rückbau von
Atomanlagen profitieren
Die EWN wollen mit dem Rückbau
von Atomanlagen in aller Welt profitieren: Nach dem SVZonline-Bericht habe
der "weltweit größte KKW-Rückbau" in
Greifswald-Lubmin das Interesse in zahlreichen Ländern geweckt. Außer
"westdeutschen KKW-Betreibern" haben sich
bereits Expertenteams aus "Russland, Japan und China"
dort umgesehen.
In Sachen 'Rückbau' sind die EWN auch hier in den alten Bundesländern
aktiv: So haben die EWN im Jahr 2003 den "verstrahlten
Versuchsreaktor" in Jülich übernommen, der in einem "neuen
Zwischenlager gesichert" werden soll. Eine Übernahme der
"Wiederaufarbeitungs-Anlage" in Karlsruhe wird
derzeit vorbereitet.
Den bislang "spetakulärsten Auftrag" erhielten die EWN vor zwei
Jahren aus Russland: Sie übernehmen die "Trägerschaft zur sicheren
Entsorgung von 120 ausrangierten Atom-U-Booten der
russischen Nordmeerflotte". In Murmansk entsteht
derzeit ein "Langzeitzwischenlager", in dem
"ab Frühjahr 2006 die ersten verstrahlten Reaktorsektionen"
deponiert werden sollen.
"Vom Know-how aus Lubmin dürften
daher künftig Projekte zum Rückbau von Kernkraftanlagen in aller Welt
profitieren. Der bislang weltweit größte KKW-Rückbau weckte inzwischen
in zahlreichen Ländern das Interesse der Branche. 'Neben westdeutschen
KKW-Betreibern haben sich auch schon Expertenteams aus Russland, Japan und
China bei uns umgesehen', erklärt Broszinski."
"Inzwischen sichern Neuaufträge schon rund 100 der insgesamt
1214 Arbeitsplätze in der EWN. So übernahm das Unternehmen 2003 den
verstrahlten Versuchsreaktor aus dem nordrhein-westfälischen Jülich, der
in einem neuen Zwischenlager gesichert werden soll. Derzeit wird die Übernahme
einer Wiederaufbereitungsanlage bei Karlsruhe vorbereitet. Den bislang
spektakulärsten Auftrag erhielten die Lubminer aber aus Russland: Vor
zwei Jahren übernahmen sie die Trägerschaft zur sicheren Entsorgung von
120 ausrangierten Atom-U-Booten der russischen Nordmeerflotte. Unter
Anleitung der ostdeutschen Experten entsteht derzeit bei Murmansk ein
Langzeitzwischenlager, in dem ab Frühjahr 2006 die ersten verstrahlten
Reaktorsektionen deponiert werden."
Zu dem 'Verbleib' der ostdeutschen
Atomkraftwerken wird vom Anti-Atom-Lexikon mit Stand
von 2003 kurz zusammengefaßt:
"Sämtliche
verstrahlten Reaktoren in Greifswald (5) und Rheinsberg (1) wurden
stillgelegt, die noch nicht fertigen Blöcke in Greifswald (3) und Stendal
(2) nicht mehr weitergebaut. Offiziell wurde ein beschleunigter Abriß des
Atomkraftwerkes Greifswald 'bis zur grünen Wiese' als Firmenpolitik der
im Besitz der Treuhandanstalt verbliebenen Energiewerke Nord (EWN) verkündet.
Durch die Entscheidung zum schnellen Abriß wurde der alternative 'sichere
Einschluß' zu keinem Zeitpunkt in Erwägung gezogen."
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21.
August 2005
Aus
den AKWs Greifswald-Lubmin und Rheinsberg sind bislang mehr als 163
000 Tonnen Material ausgebaut worden
Von MVregio
ist am 21.08.05 berichtet worden, daß aus den
stillgelegten AKWs Greifswald-Lubmin und Rheinsberg
bereits "mehr als 163 000 Tonnen Material ausgebaut"
worden sind. Davon wurden "etwa 16 100 Tonnen radioaktiv
strahlende Komponenten" in das Zwischenlager Nord
befördert, das damit zu "etwa 60 Prozent gefüllt"
ist.
Fast 80 000 Tonnen Abrißmüll sind einer "freien
oder kontrollierten Wiederverwertung" zugeführt worden.
"Aus den stillgelegten
ostdeutschen Kernkraftwerken (KKW) Lubmin und Rheinsberg sind bislang mehr
als 163.000 Tonnen Material ausgebaut worden. Davon wurden etwa 16.100
Tonnen radioaktiv strahlende Komponenten in das atomare Zwischenlager Nord
(ZLN) in Lubmin gebracht, das damit inzwischen zu etwa 60 Prozent gefüllt
ist. Fast 80.000 Tonnen Material wurden nach entsprechender Freimessung
einer freien oder kontrollierten Wiederverwertung zugeführt."
Im AKW
Greifswald-Lubmin ist laut MVregio inzwischen mit dem
"fernbedienten Rückbau der Reaktordruckgefäße" begonnen
worden. Bis zum Jahr 2010 soll der dortige "Rückbau" im
wesentlichen abgeschlossen sein. Ein 'grüne Wiese' wird voraussichtlich
nicht entstehen: Zurück bleiben sollen die meterdicken Betonhüllen, da
deren Abriß und 'Entsorgung' derzeit nicht finanzierbar ist...
Das AKW
Rheinsberg soll dagegen zur 'grünen Wiese' abgerissen werden.
Derzeit wird dort "kontaminierter Beton eines früheren Endlagers
entsorgt", so MVregio. Das radioaktiv strahlende Reaktordruckgefäß
aus Rheinsberg soll bis "spätestens 2007" zum Zwischenlager
nach Lubmin transportiert werden.
"Damit hat die
Energiewerke Nord GmbH inzwischen mehr als die Hälfte der veranschlagten
Rückbauleistungen erbracht. In Lubmin begann inzwischen der fernbediente
Rückbau der Reaktordruckgefäße. Der Rückbau soll im Wesentlichen bis
zum Jahr 2010 abgeschlossen sein. Zurück bleiben lediglich die
meterdicken Betonhüllen, deren Entsorgung derzeit nicht finanziert werden
kann. In Rheinsberg (Mark) soll dagegen bis zur so genannten grünen Wiese
demontiert werden. Derzeit wird kontaminierter Beton eines früheren
Endlagers entsorgt. Das verstrahlte Reaktordruckgefäß soll bis spätestens
2007 zum ZLN nach Lubmin transportiert werden." |
17.
Juni 2005
Einlagerung von fünf Castor-Behältern aus der stillgelegten
'Wiederaufbereitungs-Anlage' in Karlsruhe in das Zwischenlager Nord
der EWN beantragt
Die EWN beantragen am 17.06.05
die Einlagerung von hochradioaktiven Glaskokillen in fünf
Castor-Behältern aus der inzwischen stillgelegten
'Wiederaufbereitungs-Anlage' in Karlsruhe in das Zwischenlager Nord.
In der Drs. 4/1939 vom 14./15.12.2005
des Landtags Mecklenburg-Vorpommern wird von der Fraktion
der Linkspartei.PDS (namentlich MdL Birgit Schwebs) dazu
mitgeteilt:
"Außerdem haben die Energiewerke Nord
beim Bundesamt für Strahlenschutz, als
der zuständigen atomrechtlichen Genehmigungsbehörde für das
Transportbehälterlager des Zwischenlagers Nord, zwei
Anträge zur Aufbewahrung von Kernbrennstoffen und wärmeentwickelnden
Abfällen aus Forschungsvorhaben des Bundes
gestellt."
Der
Antrag ist "datiert vom 17.
Juni.
Dort wird die Aufbewahrung von 5 CASTOR-Behältern
beantragt. Sie sollen Glaskokillen aus
der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe
aufnehmen, die bei der Aufarbeitung der hochaktiven Spaltproduktlösungen
im Rahmen des Rückbaus der Wiederaufbereitungsanlage Karlsruhe
entstehen." |
26.
April 2005
Vier Castor-Behälter mit hochradioaktivem Atommüll sollen auch
ins Zwischenlager Nord eingelagert werden
Am 26.04.05 haben die EWN
nach Aussage der Fraktion der Linkspartei.PDS im
Landtag Mecklenburg-Vorpommern (Drs. 4/1939 vom 14./15.12.2005)
beim BfS einen Antrag zur Einlagerung
von vier Atommüll-Behältern in das Zwischenlager Nord
atomrechtlich beantragt. Diese
Castor-Behälter sollen demnach folgendes "Inventar" aufnehmen:
- bestrahlte Brennelemente
des Forschungszentrums Karlsruhe aus der kompakten natriumgekühlten
Kernreaktoranlage, die derzeit noch in Frankreich
lagern
- bestrahlte und
unbestrahlte Brennstäbe des Forschungszentrums
Karlsruhe aus Nuklearexperimenten
- bestrahlte und
unbestrahlte Brennstäbe des Forschungszentrums
Geesthacht aus dem Betrieb des Forschungsschiffes 'Otto
Hahn', die derzeit noch in Geesthacht lagern
und
- hochaktive Cäsium-Quellen
des Forschungszentrums Karlsruhe
In der Drs.
4/1939 vom 14./15.12.2005 des Landtags
Mecklenburg-Vorpommern wird von der Fraktion der
Linkspartei.PDS (namentlich MdL Birgit Schwebs) dazu mitgeteilt:
Ein "Antrag datiert vom 26.04.2005.
Dort wird die Aufbewahrung von 4 CASTOR-Behältern beantragt. Sie sollen folgendes Inventar aufnehmen:
1. bestrahlte Brennelemente
des Forschungszentrums Karlsruhe aus der kompakten natriumgekühlten Kernreaktoranlage, die derzeit noch in
Frankreich lagern
2. bestrahlte und unbestrahlte Brennstäbe des Forschungszentrums
Karlsruhe aus Nuklearexperimenten
3. bestrahlte und unbestrahlte Brennstäbe des Forschungszentrums
Geesthacht aus dem Betrieb des Forschungsschiffes „Otto
Hahn“, die derzeit noch in Geesthacht lagern und
4. hochaktive Cäsium-Quellen des Forschungszentrums
Karlsruhe."
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30.
Juni 2004
"Rückbau" vom AKW Rheinsberg: Atomreaktor soll
komplett demontiert werden
Auf Verivox
wurde am 30.06.04 berichtet, daß der "Rückbau" des ältesten
DDR-AKWs in Rheinsberg in Nordbrandenburg "mit
einem weltweiten Pilotprojekt" in die "letzte
Phase gehen" soll:
Demnach wollen die Energiewerke Nord (EWN) das strahlende
Reaktordruckgefäß im AKW Rheinsberg "komplett
ausbauen" und im "Jahr 2006" per
Schienentransport in das 200 km weit entfernte Zwischenlager
Nord in Greifswald-Lubmin transportieren! - Im Zwischenlager Nord
soll das Reaktordruckgefäß dann "50 bis 70 Jahre"
gelagert und dann "voraussichtlich ohne
Schutzmaßnahmen zerschnitten" werden!
"Der Rückbau des ältesten
DDR-Kernkraftwerks in Rheinsberg in Nordbrandenburg soll mit einem
weltweiten Pilotprojekt in die letzte Phase gehen. Erstmals wird ein
Reaktordruckgefäss nach langer Betriebszeit komplett ausgebaut und per
Schiene in ein 200 Kilometer entferntes Zwischenlager transportiert."
Der strahlende
130 Tonnen Reaktor-Koloss soll 2006 ins Zwischenlager Nord transportiert
werden
"Der 130 Tonnen
schwere und zwölf Meter lange Stahlkoloss wird einen 15 Zentimeter dicken
Strahlungsschutz erhalten und soll 2006 in das Zwischenlager Nord der EWN
nach Lubmin nahe der Ostseestadt Greifswald transportiert werden."
... "Die Wände des Stahlriesen bestehen aus zwölf Zentimeter dickem
Stahl, der innen mit Edelstahl ausgekleidet ist."...
Der verstrahlte
Reaktordruckbehälter soll im Zwischenlager Nord 50 bis 70 Jahre
abgestellt werden
"Das Druckgefäss
soll in Lubmin 50 bis 70 Jahre lang liegen und kann dann voraussichtlich
ohne besondere Schutzmassnahmen zerschnitten werden. "Das spart
Kosten und minimiert das Risiko für die Beschäftigten", erläutert
Rittscher. Bisher bezahlt der Bund den kompletten Rückbau. Er kostet rund
3,2 Milliarden Euro."
Profitables Geschäft:
EWN will auch andere Atomanlagen "rückbauen"
Geprüft werden "gegenwärtig
die technischen Voraussetzungen für den Ausbau. 'Davon versprechen wir
uns auch Nutzen für den Rückbau der russischen Atom-U-Boote, der seit
einigen Monaten unter unserer Regie [der EWN] läuft'" ...
"'Wenn wir nach Osten
schauen, ist dort noch viel abzubauen.' So stehen in Russland 30, in der
Ukraine 13 sowie in der Slowakei und in Tschechien jeweils 6 ähnliche
Kernkraftwerke. Dort zum Beispiel wolle man das Know-how der Ingenieure
aus Rheinsberg und Lubmin nutzen."
AKW Rheinsberg in
der ehemaligen DDR
Das
AKW Rheinsberg in Nordbrandenburg wurde 1966 in Betrieb genommen, 1990 ist
es endgültig stillgelegt worden. Die Atomanlage in Rheinsberg hat
einen 70 MW Reaktor russischer Bauart. - Inzwischen führen die EWN den
"Rückbau" dieses Atommeilers durch. |
März
2004
Greifswald-Lubmin:
Lagerung von Atommüll aus dem Westen abgelehnt
Von der SVZ online
wurde am 25.03.04 berichtet, daß sich die Bürgerschaft in Greifswald
mehrheitlich gegen die Erweiterung des Zwischenlager
Nords zur Einlagerung von Atommüll aus westdeutschen
AKWs ausgesprochen hat:
"Nach dem Kernenergie-Beirat Mecklenburg-Vorpommerns hat sich
auch die Greifswalder Bürgerschaft gegen die erweiterte Einlagerung von
Atommüll aus westdeutschen Meilern im Zwischenlager Lubmin ausgesprochen.
Die Stadtvertreter forderten die Landesregierung und das Amt für
Strahlenschutz auf, den Antrag der bundeseigenen Energiewerke Nord GmbH (Lubmin)
abzulehnen. Der Beschluss sei mit 16 zu 13 Stimmen bei fünf Enthaltungen
angenommen worden."
Nach der Ostseezeitung
vom 24.03.04 handelt es sich bei dem Beschluß der Greifswalder Bürgerschaft
um eine Resolution:
"Ist die Bürgerschaft für oder gegen die Pläne der Energie-
werke Nord zur längeren Lagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfälle
externer Atomanlagenbetreiber?" ... "Es ging um nicht mehr und
nicht weniger als die Verabschiedung einer Resolution, mit der sich die
Greifswalder Volksvertreter für oder gegen eine Ausweitung der Lagerung
von Atommüll im benachbarten Zwischenlager Nord Lubmin (ZLN) aussprechen
wollten."
Rückblick: Vom
NDR wurde am 28.01.04 gemeldet, daß die Energiewerke Nord (EWN) im
Zwischenlager Nord (Greifswald-Lubmin) künftig auch Atomabfälle aus
Westdeutschland zwischenlagern wollen. Das bundeseigene Unternehmen hat
beim Ministerium im Mecklenburg-Vorpommern beantragt, kontaminierte
Bauteile aus Atomanlagen wie Mülheim-Kärlich, Obrigheim und Stade für
zehn Jahre zu lagern. Insgesamt will die Firma im Zwischenlager Nord
15.000 Tonnen Atommüll aus westdeutschen Meilern einlagern, die
stillgelegt und abgebaut werden sollen.
Jedoch kein
Beschluß gegen das Zwischenlager Nord selbst...
Der von der Bürgerschaft
von Greifswald verabschiedete Beschluß (besser: Resolution, weil sie
rechtlich kaum Auswirkungen auf das laufende Genehmigungsverfahren hat...
) richtet sich allerdings nicht gegen den Betrieb vom
Zwischenlager Nord selber!
"Nach dem Beschluss sollen nur
atomare Abfälle aus dem stillgelegten Kernkraftwerk in Lubmin selbst und
dem brandenburgischen Rheinsberg eingelagert werden. "Das ist seit
Jahren politischer Konsens, an dem wir nicht rütteln lassen", sagte
der Greifswalder Landtagsabgeordnete und Justizminister Erwin Sellering
(SPD)." - NDR vom 24.03.04
"Die Bürgerschaft bekräftigte auch ihre Haltung, dass in dem
Zwischenlager bei Greifswald nur atomare Abfälle aus den stillgelegten
Kernkraftwerken in Lubmin selbst und dem brandenburgischen Rheinsberg
eingelagert werden dürfen. 'Das ist seit Jahren politischer
Konsens'" - SVZ online vom 25.03.04
Heftige Debatte
in der Greifswalder Bürgerschaft um die Resolution
"Es
gebe viele Stimmen in der Stadt gegen fremden Atommüll,
dem müsse Rechnung getragen werden, so die Resolutionsbefürworter. Dem
widersprach Horst Weißenborn, parteiloser Angehöriger der CDU-Fraktion
und EWN-Betriebsratsvorsitzender. Er
wollte wissen, ob sich die Resolutionseinbringer überhaupt mit dem
genauen Text des Genehmigungsantrages der EWN ans Schweriner
Umweltministerium vertraut gemacht haben. Wenn ja, würden sie wissen,
dass sich mit einer Genehmigung nichts am
Gesamtradiaktivitätsinventar in Lubmin ändere. Dieses würde weiterhin
drei Prozent
betragen, sagte er. Das ZLN werde baulich nicht vergrößert,
sondern nur wirtschaftlicher ausgelastet.
Immerhin habe es 400 Millionen DM Steuergelder gekostet.
Außerdem handele es sich um Stilllegungs- und nicht um
Betriebsabfälle laufender KKW. Diejenigen, die
einlagern, seien nach Ablauf der Einlagerung zur Rücknahme
verpflichtet, argumentierte Weißenborn. Rudi Duschek (PDS),
selbst 18 Jahre im KKW tätig gewesen,
wie er sagte, pflichtete bei und betonte: „Wer nukleare
Anlagen betreibt, muss auch mit kontaminierten Teilen umgehen.“
Dem widersprachen andere Abgeordnete, darunter Dr. Jürgen Bremer (SPD). Dr.
Ulrich Bittner (B 90/G) sprach letztlich aus, was Hunderte Greifswalder in
den letzten Tagen auch per Unterschriften, die an verschiedenen Orten
gesammelt worden waren, ausdrückten: „Wir sind nicht
dafür da, Zwischenlagerprobleme anderer KKW zu lösen!“
Peter Multhauf (PDS) setzte dem noch einen drauf, als er meinte: „Stellen
Sie sich vor, wir würden Atommüll in München einlagern wollen, was es
dort für einen Sturm der Entrüstung gebe.“" -
Ostseezeitung vom 24.03.04
Energiewerke Nord
haben bereits Genehmigung für zwei-jährige Genehmigung zur Einlagerung
von westdeutschen Atommüll!
Die Energiewerke Nord
halten an ihrem Vorhaben fest: Das Genehmigungsverfahren für die zusätzliche
langfristige Einlagerung von westdeutschen Atommüll, der bei 'Rückbau'
eines AKWs anfällt, im Zwischenlager Nord läuft weiter.
Das Umweltministerium von Mecklenburg-Vorpommern bezeichnet eine
Genehmigung als "eher unwahrscheinlich". - Na, wenn die nicht
nur Druck von Jürgen Tritt.Ihn bekommen...
"Die Entscheidung muss das
Umweltministerium treffen, das die Genehmigung als eher unwahrscheinlich
bezeichnete." - SVZ
online vom 25.03.04
Interessant: Bisher
dürfen solche strahlenden Teile aus westdeutschen AKWs bereits "max.
zwei Jahre im Zwischenlager Nord gelagert" werden! - "Die
Genehmigung wurde seinerzeit erteilt, damit genügend Material für
wirtschaftlich vertretbare Atommülltransporte zusammen kommt."
"Die
Energiewerke Nord GmbH in Lubmin möchte eine insgesamt zehnjährige
Pufferlagerung verstrahlter Bauteile
aus Anlagen wie Mühlheim-Kärlich
(Rheinland-Pfalz), Obrigheim (Baden-Württemberg)
und Stade (Niedersachsen) erreichen. Es
handelt sich dabei nicht um Brennstäbe.
Die beim Rückbau anfallenden Teile
sollen in der mit modernster Technik ausgestatteten Anlage bei Greifswald zerkleinert
und für die Endlagerung aufbereitet
werden. Bisher dürfen solche Teile maximal zwei Jahre in
Lubmin gelagert werden. Unter Hinweis auf die
Koalitionsvereinbarung hatte Umweltminister Wolfgang Methling die
Genehmigung als unwahrscheinlich bezeichnet." - NDR vom 24.03.04
"Ziel des
Lubminer Unternehmens ist es, die Genehmigung für eine
zehnjährige Pufferlagerung verstrahlter Bauteile aus
Anlagen wie Mülheim-Kärlich
(Rheinland-Pfalz), Obrigheim (Baden-Württemberg)
und Stade (Niedersachsen) zu bekommen. Es
handelt sich dabei nicht um Brennstäbe. Die beim Rückbau anfallenden
Teile sollen in der mit modernster Technik ausgestatteten Anlage
zerkleinert und für die Endlagerung aufbereitet werden. Bisher
dürfen solche Teile maximal zwei Jahre in Lubmin gelagert werden."
- SVZ online vom 25.03.04
"...was die
Energiewerke Nord vorhaben. Sie wollen atomare Abfälle,
die nicht aus Lubmin oder dem brandenburgischen Rheinsberg stammen, länger
im Zwischenlager Nord lagern. Bislang
gilt eine Genehmigung, die besagt, das dies ein Jahr vor und ein Jahr nach
der Konditionierung stattfinden darf. Die
Genehmigung wurde seinerzeit erteilt, damit genügend Material für
wirtschaftlich vertretbare Atommülltransporte zusammen kommt. Künftig
soll dies auf zehn Jahre ausgedehnt werden. Damit könne, so die EWN,
schneller mit dem Rückbau stillgelegter atomarer Anlagen begonnen werden."
- Ostseezeitung vom 24.03.04
Wirtschaftlichkeit
und Arbeitsplätze bei der Erweiterung des Zwischenlagers Nord
Auch diesmal wird bei dem
Vorhaben der EWN wieder einmal mit den Arbeitsplätzen ("Sichere
Jobs") argumentiert...
"Der Betriebsrat der
Energiewerke hatte die Geschäftsleitung aufgefordert, die Aufnahme [ vom
westdeutschen Atommüll] notfalls mit Hilfe von Gerichten zu erzwingen.
Die Beschäftigten versprechen sich davon langfristig gesicherte Arbeitsplätze."
- SVZ online vom 25.03.04
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28.
Januar
2004
Atommüll aus dem AKW Stade ins Zwischenlager Nord?
Vom NDR wurde am
28.01.04 gemeldet, daß die Energiewerke Nord (EWN) im Zwischenlager
Nord (Greifswald-Lubmin) künftig auch Atomabfälle aus
Westdeutschland zwischenlagern wollen. Das
bundeseigene Unternehmen hat beim Ministerium im Mecklenburg-Vorpommern beantragt,
kontaminierte Bauteile aus Atomanlagen wie Mülheim-Kärlich,
Obrigheim und Stade
für zehn Jahre zu lagern. Insgesamt will die Firma im
Zwischenlager Nord 15.000 Tonnen Atommüll aus westdeutschen
Meilern einlagern, die stillgelegt und abgebaut werden sollen.
In der Ostseezeitung
ist am 27. & 28.01.04 dazu berichtet worden: "PDS-Fraktion
und Umweltminister Methling lehnen den Antrag von EWN-Geschäftsführer
Rittscher zu verstärkter Nutzung des Zwischenlagers Nord ab" ...
"Demnach hatten die EWN im Juli 2003 beim Land beantragt, die doppelte
Menge radioaktiver Abfälle als genehmigt auch aus anderen Bundesländern
im ZLN einzulagern. Die Zusicherung, dass es
sich nur um schwach radioaktive Abfälle handele und die
Strahlenbelastung unter den Grenzwerten bleibt, habe am PDS-Urteil nichts
geändert." ... "Hatte es doch immer geheißen, dass das
Zwischenlager mit den anfallenden Mengen radioaktiver Stoffe aus M-V
ausgelastet ist."
"Was die
Energiewerke Nord (EWN) wollen, mag möglicherweise sogar ungefährlich für
Mensch und Natur sein. Nur locken radioaktive Brennstäbe keine Touristen
nach M-V, höchstens demonstrierende Atomgegner. Der Imageschaden wäre
gewaltig. Außerdem ist die Art und Weise, wie das bundeseigene
Unternehmen EWN Beteuerungen von einst plötzlich in den Wind schießt,
verwerflich." ... "Die Argumentation, dass das Zwischenlager
Nord Überkapazitäten hat, ist scheinheilig. Warum gibt es mehr
Stellplätze als Castor-Behälter? Der Hallenkomplex war doch eigentlich
ausschließlich für kontaminierte Bauteile aus den Kraftwerken Lubmin und
Rheinsberg (Brandenburg) vorgesehen. So wurde es immer
von offizieller Seite beteuert. Langgehegte Befürchtungen
der Umweltschützer, dass die Lubminer Heide peu à peu zum Lagerplatz
für Atommüll aus allen Himmelsrichtungen mutiert, scheinen da
gar nicht so abwegig. Zudem hat sich der Betreiber des Zwischenlagers vehement
für den Ausbau des Auslaufkanals des ehemaligen AKW Lubmin zum Hafen
eingesetzt. Bürgerinitiativen befürchten bereits Castor-Transporte
auf dem Seeweg."
Zwischenlager
Nord (ZLN) - Lagerplatz für Atommüll aller Art...
Am 12.01.04 berichtete Verivox
zum ZLN: "Die Beseitigung der atomaren DDR-Altlasten kommt voran.
Die 1990 abgeschalteten Atomkraftwerke in Lubmin
bei Greifswald und Rheinsberg in Nordbrandenburg seien etwa
zur Hälfte abgebaut, sagte der Geschäftsführer der
Energiewerke Nord GmbH (EWN)" ..."107.000 Tonnen
radioaktiver Reststoffe wurden bearbeitet und zum Teil im
Zwischenlager [ZLN] deponiert. Der Rückbau
der beiden Kernkraftwerke soll bis 2010 abgeschlossen sein."
...
"Bis Ende 2003 sind 30
von voraussichtlich 65 Castoren mit jeweils 84
Brennelementen im Zwischenlager Nord in
unmittelbarer Nähe des früheren Lubminer Kraftwerkes eingelagert worden.
Mit zudem 17.500 Tonnen radioaktivem Abfall sei die Halle
zu 46 Prozent ausgelastet. Das Material solle 40 Jahre in
dem Zwischenlager verwahrt werden." ... "Knapp 90.000 Tonnen
Material hätten wegen unbedenklicher Strahlenbelastung seit 1995 entsorgt
werden können."
"Die Energiewerke
Nord waren nach der Wende aus dem Kernkraftwerk hervorgegangen und sind
mit bundesweit rund 1.400 Mitarbeiter grösster Arbeitgeber in der Region.
Das Unternehmen will Ende Januar mit dem ferngesteuerten
Abbau des am stärksten verstrahlten Kernkraftwerk-Blocks
1 in Lubmin beginnen. Der 440-Megawatt-Reaktor
war 17 Jahre lang im Betrieb. Es hänge von der Höhe der
Radioaktivität ab, ob die vier verbliebenen Reaktoren aus Lubmin
und der eine aus Rheinsberg unzerlegt ins Zwischenlager
kommen." ... "Nach der bisherigen Strategie sollten die rund 220
Tonnen schweren Reaktordruckgefässe der Blöcke eins bis
vier in 400 Kilogramm schweren Stücken in
Abschirmbehältern transportiert werden. Die Einlagerung der vollständigen
Reaktoren würde Zeit und Kosten sparen."
"Das Reaktorgefäss
des Blockes fünf war im Dezember 2003 in einem Stück in
das Zwischenlager gebracht worden..."
Im Blickpunkt:
AKW Stade
Beim Abriss vom AKW Stade
werden rund 100.000 Tonnen Beton- und Stahlmüll anfallen. Für schwach-
und mittelaktive Abfälle, die beim Abriss vom AKW Stade anfallen, soll
ein Zwischenlager am stillgelegten Stader Atommeiler errichtet werden:
Darin sollen etwa 2000 bis 3000 Tonnen strahlender Müll längerfristig
"entsorgt" werden.
O-Ton E.ON Kernkraft: "Die weder kontaminierten noch aktivierten
Teile können sofort in anderen Bereichen weiterverwendet oder verwertet
werden. Zum Beispiel können die aus dem Abbruch der Gebäude stammenden
Betonreste als Bauschutt wieder verwendet werden. Die meisten metallischen
Anlagenteile fließen als Schrott wieder in den Rohstoffkreislauf zurück."...
"Radioaktive Abfälle
- Angrenzend an das bisherige Kraftwerksgelände wird bereits während der
Nachbetriebsphase ein Lager für radioaktive Abfälle errichtet werden.
Dieses Lager soll ausschließlich radioaktive Abfälle aus dem Rückbau
und Betrieb des Kernkraftwerks Stade aufnehmen. Dabei handelt es sich
ausschließlich um Abfälle mittlerer und niedriger Aktivität; die
Brennelemente werden bereits vor Beginn des Rückbaus abtransportiert. Das
Lager wird für eine Lebensdauer von 40 Jahren ausgelegt und dient als
Zwischenlager, bis ein Endlager des Bundes zur Verfügung steht. Die
Lagerung der Abfälle soll jedoch bereits in endlagergerechter Form
erfolgen."
Nun wurde vor kurzem in Mecklenburg-Vorpommern
beantragt, die Lagerkapazität im "Zwischenlager" Nord in
Greifswald-Lubmin auch für "westdeutschen" Atomabfall (15.000
Tonnen!) zu nutzen (s.o.).
Bei einer Genehmigung der
beantragten Erweiterung des "Zwischenlagers" Nord ist es
durchaus vorstellbar,
daß dort auch radioaktive Bauteile aus z.B. dem AKW Stade, wie z.B.
der Reaktordruckbehälter,
"zwischengelagert" werden!
Der Transport dorthin wäre auf dem Seeweg (Stade => Elbe =>
Nord-Ortsee-Kanal => Ostsee => Zwischenlager Nord) denkbar... |
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