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Nürnberger
G´schichten
Lebkuchen
und Christkindla, Burschis und Nazis
Wie
jedes Jahr dient der Nürnberger Christkindlesmarkt auch dieses
Jahr als Begegnungsstätte für reaktionäre und
chauvinistische Kräfte aller Art. Geben sich am 14.12. die
Burschenschafter sämtlicher Verbindungen aus dem ganzen
Bundesgebiet ihr jährliches Stelldichein zum sog. Thomasbummel,
lässt Knecht Ruprecht am 6. Dezember wieder einmal die
faschistischen Untertanen um Ittner und Worch aus dem Sack. Wenn auch
nicht mit dem Schlitten, so werden die Nazis auch dieses Mal wieder
sicher von VGN und Staatssicherheitsbütteln zum
Auftaktkundgebungsort am Hauptbahnhof hofiert werden. Vorausgesetzt,
das Bundesverfassungsgericht gesteht einem hochgradigen Antisemiten
und Rassisten auch dieses Mal das Recht auf Versammlungsfreiheit zu.
Getreu
dem tragischen Motto der Nürnberger Nachrichten eine Stadt
kämpft weiter fährt die Stadt ihre übliche
Verbotsstrategie und gibt die Verantwortung für Nazis an die
Justiz ab. Bei einem derart beschränkten Vorgehen, (was nicht
sein soll, das auch nicht sein darf) das seinen Höhepunkt in der
Devise des aktiven Ignorierens findet, verwundert es auch
niemanden mehr, dass die Route der antifaschistischen Demo am 6.
Dezember gleich noch mitverboten wurde. Die idyllische Ruhe des
Christkindlesmarktes und der reibungslose Ablauf des
vorweihnachtlichen Konsumterrors soll selbstverständlich nicht
von einer Horde Miesmachern zerstört werden, die Faschismus und
kapitalistische Verwertungslogik in einem Atemzug nennen. Wer die
Ursachen für Faschismus wie im Demo-Aufruf des Bündnisses
gegen die Nazi-Provokation in der sozial ungerechten
Gesellschaftsordnung, der sog. freien Marktwirtschaft,
der kapitalistischen Systematik selbst verortet, der wird am
besten gleich mitignoriert und mit Nazis auf eine Stufe gestellt.
Dennoch
treffen sich alle AntifaschistInnen am 6. Dezember um 10:00 Uhr am
Rathenauplatz. Voraussichtlich wird der angemeldete Demonstrationszug
nun vom Rathenauplatz zum Rosa-Luxemburg-Platz stattfinden. Wir
werden sehen, welche Straßen die Stadt Nürnberg uns
zugesteht und welche wir uns nehmen, wie ein autonomer Antifa
aus Gostenhof das Auflagen-Gerangel flapsig kommentierte .
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