barricada
zeitung für autonome politik und kultur
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Barricada
DEZEMBER 2003

monsters of art


Objekt - so nichtDa um schlichtweg da zu sein, gesehen zu werden, anzusprechen, zu provozieren, den stillen Protest auszutragen gegen die meist viel größeren knallig bunten kommerziellen Kollegen.
Entstanden in einer dieser „Street-Art-Werkstätten“. Kein besonderes Einzelstück, sondern Teil einer riesigen Serie.
Die anderen sind schon längst unterwegs in den Straßen von Nürnberg. Sie kleben auf Zigarettenautomaten, Regenrinnen, Stromkästen … und überall. Manche hatten auch schon die erste Begegnung mit den Futzelfingern hinter sich. Doch ich lag immer noch in diesem Zimmer; wurde beiseitegelegt mit anderen Aufklebern und ganz vielen Plakaten …


… dann ging´s los in die DESI. Kleister - Plakat - Kleister - Plakat - dazwischen mal ein Aufkleber und wieder Kleister, so wurde die Ausstellung “Monsters of Art“ aufgebaut, die vom 13.11.-20.11. in der DESI zu sehen war.
WADW, Fisko, Sabotage, Carlo, Idiot, … und viele mehr stellten ihre Plakate und Aufkleber aus, die nun ja schon länger das Nürnberger Stadtbild verschönern.
Im Gang wurde wild übereinander plakatiert, in einem weiteren Raum gab´s verschiedene alte Fenster auf die Plakate geklebt waren, eine alte mit Aufklebern beklebte Regenrinne, und Photos von Street-Art aus Berlin, Marseille und natürlich Nürnberg.
Die Motivationen der einzelnen KünstlerInnen sind so unterschiedlich wie die Plakate, Aufkleber und Graffiti selbst. Auch der politische Aspekt ist auf keinen Fall einheitlich. Für die einen ist das Illegale politisch, andere bringen klare, direkte Inhalte, die nächsten wollen provozieren, schockieren und damit zum Nachdenken anregen. Es geht allen um ein Stück Öffentlichkeit, um welches mensch nicht bittet, sondern sich einfach nimmt.
Die Ausstellung, die von bassstart gezeigt wurde, wollte auf Street-Art aufmerksam machen, die Leute sensibilisieren, das Aussehen des öffentlichen Raumes bewußt wahrzunehmen.
Außerdem sollte sie natürlich animieren selbst loszulegen, die Gestaltung unserer Umgebung nicht der Werbung, dem Sauberwahn und der Sicherheit zu überlassen.

… da unsere Lebensdauer auf der Straße nicht immer die höchste ist - da gibt es doch so einige SpießbürgerInnen die nichts besseres zu tun haben, als an uns rumzufutzeln - bin ich froh meinen Platz in der DESI gefunden zu haben. Hier, im Gang, sind wir bis auf weiteres auch noch länger zu sehen.

Ansonsten: watch out for my friends in the streets! EIN AUFKLEBER.



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