Mit David gegen Goaliats neue Kleider
Ehrenfeld - Dem Bekleidungsladen “Goaliat” an der OskarHoffmann-Straße will ein breites Bündnis mit einer Plakataktion ein Ende bereiten. Das Geschäft, das in der rechten Szene beliebte Marken wie “Thor Steinar” oder “pro violence” verkauft, hatte Mitte Oktober eröffnet und sorgt seitdem für Ärger.
“Der Laden muss weg”, verkündet SPD-Ratsherr Friedhelm Lueg mit grimmiger Miene. Nichts zu suchen habe der Nazi-Anlaufpunkt im bunten Stadtteil Ehrenfeld, findet er. Diese Meinung teilt das Bündnis, das von SPD und Grünen über die Linkspartei bis zu Gewerkschaften, Kirchen, dem Kinder und Jugendring und Geschäftsleuten reicht. Mit Plakaten wolle man über den Laden informieren, sagt Rolf Geers, der Geschäftführer des Jugendrings.
“Bunt statt braun”, fordert das Bündnis und tritt auf den Postern und einer Internetseite “für ein buntes Ehrenfeld” ein. Als Symbol für den Kampf hat Künstler Thomas Zehnter den David von Michelangelo gewählt, der auf dem Plakat prangt. “David ist einerseits der jüdische König steht für den Kampf gegen den Riesen Goliath”, erläutert Zehnter. “Es geht vor allem um Aufklärung der Jugendlichen über diesen Laden”, sagt Geers. Hinter den Schriftzügen der “durchaus schicken Klamotten”, wie auch Lueg einräumt, stecken faschistische Botschaften. “Die 88 als Kürzel für ‘Heil Hitler’ ist ja noch das Einfachste”, sagt Lueg. “Jeder soll wissen, was das für Klamotten sind”, betont Geers.
Rechtliche Prüfung
Deshalb wird das Plakat in Schulen und Jugendheimen ausgehängt werden. Auch Geschäftsleute in Ehrenfeld sollen ihr Missfallen gegenüber dem neuen Nachbarn plakativ deutlich machen.
Neben der Aufklärungskampagne will das Bündnis versuchen, dem Laden die räumliche Grundlage zu entziehen: “Wir sind in Kontakt mir der Vermieterin. Sie hat nur in Unkenntnis der Sachlage an das Lokal vermietet. Wir haben sie schon gebeten, uns den Mietvertrag zur Prüfung zu überlassen", so Lueg.