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Goaliat!

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Neonazis schlagen mit Schmierereien zurück

Ehrenfeld - Die Farbe scheint bewusst gewählt. In braunen Buchstaben prangert das Wort "Volksverhetzer" an der Eingangstür zur Galerie von Thomas Zehnter in der Alten Hattinger Straße. Es ist nicht ganz ausgeschrieben. "Anscheinend wurden die Täter gestört", vermutet Zehnter. Gleich nebenan, an der Tür zum Reisebüro, hatten sie mehr Zeit. Gut lesbar steht auch hier "Volksverhetzer" an der Tür. Ebenso beim Blumenladen um die Ecke. Die drei Geschäfte verbindet lediglich ein Plakat im Schaufenster: "David statt Goaliat - bunt statt braun - für ein farbiges Ehrenfeld" ist darauf zu lesen. Eine Protestaktion gegen das Bekleidungsgeschäft Goaliat, in dem vornehmlich Marken der rechten Neonaziszene verkauft werden (RN berichten).

Die Protest-Plakate von Künstler Thomas Zehnter wurden mit brauner Dispersionsfarbe übergemalt. "Die ist leicht zu entfernen", zeigt Zehnter und kratzt mit seinem Fingernagel an den braunen Botschaften. "Damit liegt hier keine Straftat, sondern nur eine Ordnungswidrigkeit vor", so der Künstler. Die Täter hätten sich bewusst gegen klassisches Graffiti entschieden, vermutet er. Demonstration Die Schmierereien sind vermutlich eine Reaktion auf eine Demonstration gegen den Goaliat-Laden am Wochenende. Laut Polizeiangaben hatten sich rund 400 Teilnehmer am Samstag in Ehrenfeld versammelt, um überwiegend friedlich gegen das Geschäft Stellung zu beziehen. In den Abendstunden sei jedoch die Scheibe des Goaliat-Ladens mit einem Stein eingeworfen worden, so die Polizei. Von dieser Aktion distanziert sich Thomas Zehnter ausdrücklich. "Das ist die falsche Antwort", sagt er. Auch die Demonstration vom Wochenenden ließe dem Laden zu viel Aufmerksamkeit zukommen. Vielmehr will er die braune Botschaft an seinem Schaufenster noch eine Weile hängen lassen und wie mit dem Plakat "David statt Goaliat" eine künstlerische Antwort darauf finden.

b-r

letzte Aktualisierung: 04.07.2007