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Goaliat!

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Redebeitrag Oskar-Hoffmann-Straße (Azzoncao)

Nun stehen wir also in unmittelbarer Nähe DES Geschäfts, weswegen wir uns heute versammelt haben. Von außen macht es einen sehr unscheinbaren Eindruck. Auf dem Schaufenster prankt in güldenen Lettern der Name des Geschäfts: Goaliat. Eine Wortspielerei aus dem Namen des alttestamentarischen Goliat – dem Todfeind des Juden Davids – und der englischen Bezeichnung für das Tor im Fußball.

Wer noch im Oktober das Vergnügen hatte, sich näher in diesem Laden umzuschauen, der dürfte schnell festgestellt haben, dass Goaliat sein Sortiment bis dato von einem einzigen Label bezog. Nämlich Thor Steinar. Mittlerweile hat sich das geändert. So werden neben Thor Steinar auch noch Klamotten von Sport Frei und Pro Violence vertrieben. Dazu später mehr. Zunächst will ich euch etwas über die Marke Thor Steinar erzählen. Unter dem genannten Label entwirft und vertreibt die brandenburgische Firma MediaTex seit ein paar Jahren Klamotten aller Art für den sportlichen Typen. Auffallend bei der Wahl der Motive und Schriftzüge ist der offensichtliche Bezug auf ein nordisches Image. Das allgegenwärtige Emblem der norwegischen Flagge bei Thor Steinar sorgte jüngst sogar für diplomatischen Auseinandersetzungen zwischen der Bundesregierung und der Norwegischen Botschaft. Letztere hat angekündigt, alle notwendigen Schritte zu gehen um den Missbrauch der Flagge durch Thor Steinar zu unterbinden.
Außerdem war vor ein paar Jahren das ursprüngliche Logo von Thor Steinar der Dreh- und Angelpunkt einer Auseinandersetzung mit den Justizbehörden, weil sich das Logo aus bestimmten germanischen Runen zusammensetzte. Diese Runen wurden schon von historischen NS-Organisationen als Symbol benutzt - die Folge davon war, dass die Behörden den Vertrieb wegen der Verwendung verfassungswidriger Zeichen verboten.
Auf das Verbot hin reagierte die Firma Mediatex mit einem raschen Rückzug des zweifelhaften Logos und ersetzte es durch das aktuelle, diesmal aber garantiert unbelastete Runenlogo.

Falls diese extrem fragwürdigen Umstände noch nicht als Indiz für die Vermarktung einer heidnisch-rechten Ideologie reichen:
Kuckt euch nur die Motive an. Weidmanns Heil z.B. prankt unter der stilisierten Abbildung eines deutschen Maschinengewehrs. Und der schwertschwingende Wikinger ruft auf zu “Fight for your rights”. Andere Motive, die sehr subtil Bezug nehmen auf die Wehrmacht, die SS und den deutschen Kolonialismus, bedürfen einer genaueren Analyse. Die Erörterung an dieser Stelle würde allerdings zu weit führen.

Fakt ist, dass es das Unternehmen mit seinen Modeartikeln gezielt auf die Schnittstelle zwischen Fußballfan- und Neonaziszene abgesehen hat und nun mit addretter Designermode versorgt

Dass sich vom Vertrieb dieser Marke allein allerdings keine schwarzen Zahlen schreiben lassen, dürfte auch dem Inhaber von Goaliat aufgefallen sein. So nahm er in den vergangenen Monaten ein paar neue Marken in sein Sortiment auf, darunter die Hooligan-Marken “Sport Frei” und “Pro Violence”.
Für den gewaltverherlichenden Markennamen Pro Violence durfte der Eigentümer nicht einmal das Recht auf Markenschutz wahrnehmen.
Der Hintergrund der Marke Sport Frei gestaltet sich überaus eindeutig. Die Lizensrechte für Sport Frei befinden sich nämlich im Besitz eines Bremer NPD-Parteisoldaten. Zusammen mit Thor Steinar fügen sich die beiden Marken also nahtlos in das Geschäftskonzept von Goaliat ein.

Bei Goaliat ist demnach vorrangig für die Geschmäcker von solchen Leuten ausgesorgt, die sich mit Vorliebe in Kreisen von mitunter gewaltbereiten Fußballfans bewegen und gleichzeitig auf sehr unterschwellige Weise ihre rechtsradikale Gesinnung zur Schau tragen wollen.
demo

Nun aber – was ist das für ein Mensch der sich ein so inovatives Konzept für ein eigenes Geschäft hat einfallen lassen?
Thorsten Kellerhoff ist der Name des Inhabers von Goaliat. Sein Geschäft betreibt er mit Unterstützung seiner Lebensgefährtin seit Oktober letzten Jahres. Kellerhoff bezeichnet sich selbst als “deutsch denkend” und prahlt damit, einst ein Hooligan der gewalttätigen Kategorie C gewesen zu sein.

Und wem das noch nicht reicht: Vor ein paar Jahren fielen seine Freundin und er auf, als in einer Wittener Gaststätte ein Rechtsrock-Konzert durchgeführt werden sollte – organisiert von den führenden Köpfen der rechtsextremen Freien Kameradschaften.

Wichtig hierbei ist der Umstand, dass die Freundin von Thorsten Kellerhoff zu diesem Zeitpunkt die rechtmäßige Inhaberin des Lokals war und somit bewusst dieses Konzert ermöglichen wollte. Jedoch konnte das Konzert von der Polizei unterbunden werden.

Als sich zum Ende des vergangenen Jahres der Widerstand gegen diesen Naziladen formierte, begannen auch die ortsansässigen Neonazis – darunter der NPD-Kreisvorsitzende Römhild – ihre Aufmerksamkeit auf den Laden zu richten und hegen seitdem einen ausgibigen Kontakt zum Inhaber des Ladens. Dies geht sogar so weit, dass sich Carsten Römhild nicht zu schade war, höchstpersönlich in diesem Viertel Streife zu laufen um die Flugblätter mit dem Aufruf zur Demo einzusammeln.

Eine solche Tendenz, wie sie sich in diesem Stadtviertel augenblicklich abzeichnet, sollte unserer Meinung nach nicht unbeobachtet von statten gehen. So ausgefeilt das Geschäftskonzept von Kellerhoff auch scheinen mag, es ist kein neues!! Schon in anderen Städten wurde das Konzept erprobt. Mit dem Effekt, dass z.B. der Hamburger Naziladen Nordic Thunder unter dem Druck der Öffentlichkeit schließen musste.

Die Bürger in diesem Viertel müssen aufgeklärt werden und dürfen sich nicht einschüchtern lassen von rechtsradikalen Umtriebe.

Das Bochumer Ehrenfeld hat mit seinem herausragenden Kulturangebot mehr zu bieten. Für eine braune Möchtegern-Subkultur ist hier kein Platz.

Der erste Schritt dagegen ist gemacht: Goaliat ist seit Monaten ein Stadtgespräch. Und das zu Recht!
Sorgt dafür, dass das so bleibt und das Ehrenfeld nicht sein Image einer alternative Kulturstätte verliert.

Organisiert die Aufklärung und den Boykott!
Goaliat muss weg!
Für ein schöneres Leben im Ehrenfeld !
Gegen Naziläden hier und überall!

letzte Aktualisierung: 04.07.2007