Demonstration in der Innenstadt. Polizei spricht von einem "größtenteils friedlichen Verlauf".
Der Demonstrationszug hatte sich gerade erst vom Husemannplatz aus in Bewegung gesetzt, da drohte er aus dem Ruder zu laufen. An der Einmündung Hans-Böckler-Straße in den Boulevard entdeckte der Sprecher im Lautsprecherwagen einen Mann, der der "rechten Szene" zugeordnet wird, tat dies entsprechend kund, worauf einige Demonstranten versuchten, ihn anzugreifen. Die Einsätzkräfte der Polizei, die mit einem starken Aufgebot am Samstag vertreten war, gingen schnell dazwischen und konnten somit eine Eskalation verhindern.
Überwiegend schwarz gekleidete jüngere Menschen, aber auch Bochumer Kommunalpolitiker beteiligten sich an der Demonstration gegen das Geschäft "Goaliat" an der Oskar-Hoffmann-Straße. Seit Oktober des vergangenen Jahres wird dort Bekleidung verkauft, die von Anhängern des neonationalistischen Spektrums bevorzugt getragen wird.
Diese Marken würden produziert, um die wachsenden Schnittstellen zwischen Rockern aus dem kriminellen Milieu, gewalttätigen Hooligans und Neonazis mit "trendigen Klamotten" zu versorgen, so die Initiatoren der antifaschistischen Demo. "Goaliat muss weg" und "Schöner leben ohne Naziläden" lauteten die Forderungen der rund 400 Demonstranten beim Marsch durch die Innenstadt.
Aus Sicht der Polizei verlief die Demonstration größtenteils friedlich. Allerdings habe es auch Steinwürfe gegen Polizeibeamte gegeben und es sei eine Rauchbombe gezündet worden. An der Diebergstraße sei eine Frau mit Eiern beworfen worden. Sie, so die Veranstalter der Demo, hätte die Demonstranten aus einem geöffneten Fenster mit dem "Hitler-Gruß" provoziert.
18.03.2007 Von Norbert Schmitz, WAZ