Rückzug der Guerilla und Beendigung des bewaffneten KampfesEr erklärte: "Die Umstände des bewaffneten Konflikts und der Gewalt in der Türkei stellen ein Hindernis für die Menschenrechte und die demokratische Entwicklung dar. Eine wesentliche Rolle spielt dabei jene Gewalt, die aus dem kurdischen Problem resultiert. Um das Dilemma zu überwinden und das Problem zu lösen, ist es notwendig, die Gewalt zu beenden.Deshalb und in Erinnerung an den umfassenden Waffenstillstand der PKK vom 1. September 1998 rufe ich (die Arbeiterpartei Kurdistans, PKK) dazu auf, ab dem 1. September 1999 den bewaffneten Kampf zu beenden und alle bewaffneten Kräfte auf Territorien außerhalb der türkischen Staatsgrenzen zurückzuziehen. Ich hoffe in diesem Zusammenhang, dass sich dadurch eine neue Phase in Richtung auf einen Dialog und auf Übereinkunft hin entwickeln wird. Ergänzend hierzu rufe ich alle Staaten und relevanten gesellschaftlichen Institutionen und Verantwortlichen dazu auf, den Verlauf dieser Phase des Friedens und der Brüderlichkeit mit Aufmerksamkeit zu verfolgen und sie zu unterstützen. Die nationalen und internationalen Regierungen und Institutionen rufe ich zu unterstützender Zusammenarbeit auf." (83) Die meisten Kurden und Türken waren über die Beendigung des bewaffneten Kampfes sehr überrascht und vermuteten, dass viele Kommandeure und Kader der PKK diesem Aufruf nicht folgen würden und dass es zu einer Spaltung innerhalb der PKK kommen könnte. Da aber dieser historische Schritt gemeinsam vereinbart worden war, reagierten nach und nach der Präsidialrat der PKK und alle anderen Gremien und Organisationen des PKK-Umfelds auf den Rückzug der Kämpfer der PKK positiv und verkündeten, dass sie den Aufruf vom 2. August als einen Befehl ansehen und allen erforderlichen praktischen Schritten hierzu nachkommen werden. (83)KIZ, 2.8.99 |