Rückzug der Einheiten
der PKK beginnt
Die PKK geht
einseitig noch einen Schritt weiter und beginnt bereits am 25. August
1999, eine Woche vor dem eigentlich genannten Termin, ihre bewaffneten
Kräfte zurückzuziehen. In der diesbezüglichen Erklärung
des Präsidialrates ist zu lesen:
"Die große Erdbebenkatastrophe (vom 17.8.99) hat die Situation
in der Türkei in aller Offenheit dargelegt. Sie hat jedem gezeigt,
wie sehr der türkische Staat durch den seit 15 Jahren gegen die Kurden
geführten Krieg umgeformt wurde und in welchem Maße die Gesellschaft
und das Individuum in der Türkei unorganisiert und schwach gehalten
wurden.
Dass unsere Partei in dieser Phase einer schweren Katastrophe den Krieg
einseitig eingestellt und ihre Bemühungen für den Frieden verstärkt
hat, stellt die größte Unterstützung für die Türkei,
sowohl für den Staat als auch für das Volk, dar. Unsere Partei
hat darüber hinaus während der Phase des Erdbebens ihre Anstrengungen
für den Frieden und humanitäre Hilfe verstärkt. Somit hat
sie ihre Entschlossenheit und Konsequenz in bezug auf den Frieden gezeigt
und dieses mit praktischen Initiativen unterstrichen. Die Unterstützung
und Solidarität unseres Volkes für die Heilung der Wunden, die
durch das Erdbeben aufgerissen wurden, sind das schönste und konkreteste
Beispiel für die Geschwisterlichkeit mit dem türkischen Volk.
Die gegenwärtige Phase wird so andauern, sich vertiefen und weiter
entwickeln. Auf der Grundlage des Aufrufes unseres Vorsitzenden, des Genossen
Abdullah Öcalan, vom 2. August und der positiven Antwort unserer
Parteiführung darauf ist der Krieg durch uns eingestellt und sind
die Auseinandersetzungen auf ein Minimum reduziert worden. Die wenigen
militärischen Auseinandersetzungen, die trotzdem vorkommen, gehen
auf keinen Fall von uns aus. Ohne den 1. September abzuwarten, haben unsere
bewaffneten Kräfte mit dem Abzug aus Nordkurdistan auf der Grundlage
der Erklärung begonnen, und dieses Unternehmen wird durchgeführt,
soweit die Bedingungen es ermöglichen. (...)
Ergänzend hierzu hat unsere Partei (...) begonnen, einen einseitigen
Waffenstillstand gegenüber der KDP (Demokratische Partei Kurdistan-Irak)
umzusetzen. Sie hat einseitig ihre Aktionen eingestellt. Die KDP sollte
auf diese Friedens- und Dialoghaltung unserer Partei angemessen reagieren,
ohne zuzulassen, dass diese Phase sabotiert wird. Sie muss ihren Anteil
leisten. Darüber hinaus ist es von großer Bedeutung, dass alle
nationalen Kräfte Kurdistans sich mit diesen Entwicklungen näher
auseinandersetzen und alle ihre Möglichkeiten dafür einsetzen,
diesen Prozess zum Erfolg zu führen." (99)
(99) KIZ, 25.8.99 |