"PKK wird Geschichte" Der Chefredakteur
von Hürriyet, Ertugrul Özkök, schrieb am 4.9.99: "Im
Schatten des Erdbebens finden außerordentliche und wichtige Entwicklungen
für die Zukunft der Türkei statt. Ohne zu zögern, können
wir sie benennen. Die PKK wird Geschichte. Nun sollten wir zusammenstellen,
was wir im Schatten des Erdbebens verpasst haben. Eine der ersten Trauerbekundungen
nach dem Erdbeben kam aus der Europa-Organisation der PKK. Nach dem Erdbeben
haben einige Gefangene der PKK in Gefängnis von Diyarbakir Blut gespendet.
Der Teil der PKK in der Türkei hat den Rückzug eine Woche vorverlegt
und damit begonnen. Die Erklärung von Osman Öcalan am 1.9.99
gab andere wichtige Entwicklungen bekannt: 1. Auch wenn es nicht zu einer
Lösung kommt, wird die PKK niemals wieder Waffen benutzen. 2. Um
unsere Arbeit auf der politischen Ebene fortzusetzen, werden wir als eine
türkeiweite Partei agieren, nicht mehr als eine Partei Kurdistans.
3. Wenn es dem Frieden und der Demokratisierung dienlich ist, kann sogar
der Name der PKK geändert werden. Und 4. bescheinigt Osman Öcalan,
dass die PKK von der Forderung nach einer Föderation Abstand genommen
hat. Die Türkei hat den seit den Aufständen auf dem Balkan größten
und flächenmäßig ausgedehntesten bewaffneten Aufstand
niedergeschlagen. Aber dennoch ist das Problem nicht ganz gelöst.
Die Türkei hat ein Problem der Demokratisierung, das sie für
sich selbst lösen muss. Ab jetzt kann sie dieses Problem nicht mehr
vor sich hinschieben. Die Türkei hat die Chance, als 'ein Sieger'
das Kurdenproblem selber zu lösen. Ich sage für mich, die Türkei
sollte die Chance nicht verpassen." (118)
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