"Es ist nur zu deutlich, dass Frauen anders sind
als Männer, die selbst nicht anders sind; Män ner unterscheiden
sich von nichts. Und höchstens subversive DenkerInnen würden
soweit gehen, zu behaupten, dass sich Männer von Männern und
Frauen von Frauen unterscheiden. Doch gehen gewagte Spekulationen wie diese
in der Dominanz der entscheidenden Differenz unter, diesem beständigen
und mächtigen Merkmal, das bestimmte Gruppen kennzeichnet: Schwarze
sind anders. Weiße sind einfach nur. ChinesInnen sind anders, EuropäerInnen
sind. Frauen sind anders, Männer sind. Wir sind anders. Wir sind immer
'mehr' oder 'weniger'. Und wir sind niemals der Bezugspunkt. Die dominante
Gruppe, der große unsichtbare Maßstab, könnte sich nichts
Besseres vorstellen, als unser Anders-Sein. Was die dominante Gruppe umgekehrt
aber nicht aushält, ist unsere Gleichheit. Sie können nicht aushalten,
dass wir das gleiche Recht auf Nahrungsmittel, auf Unabhängigkeit,
auf Selbstbestimmung, auf Leben haben wie sie, und dass wir uns all diese
Rechte nehmen oder es zumindest versuchen."(1)
Collette Guillaumin
von einer weißen majoritären Feministin
Als weiße, majoritäre Feministin zu frauenspezifischer Flucht, Migration und Illegalisierung zu schreiben, ist nicht einfach. Erstens besteht die Gefahr, das Thema aufgrund seiner Komplexität allzu sehr zu verkürzen, Zusammenhänge zu simplifizieren oder auszulassen und damit trotz gegenteiliger Absichten den rassistischen Staatspolitiken zuzuarbeiten. So ist es z.B. problematisch, unter dem Begriff der MigrantInnen ausschließlich Flüchtlinge, Asylsuchende oder Illegalisierte zu fassen. Denn die Präsenz von Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern mit Migrationshintergrund, die die StaatsbürgerInnenschaft erworben haben, bereits hier geboren und/oder aufgewachsen sind, sich organisiert haben und diesen Begriff zur Manifestation ihrer politischen Positionierung verwenden, wird dadurch ignoriert. Auf der symbolischen Ebene bedeutet eine solche reduktive Zuschreibung von majoritärer Seite(2) die Zurückweisung auf den Status unerwünschter EinwanderInnen ohne Rechte. Und auf der realen Ebene entspricht dies genau jenen Politiken, die mit Gesetzesverschärfungen Aufenthalts-, Arbeits- und BürgerInnenrechte vorenthalten oder wieder entziehen. Wenn ich also den Begriff der MigrantInnen verwende, so tue ich das, um auf deren politische Praxis zu verweisen, auf ihre Forderungen und auf die Notwendigkeit, sich mit diesen auseinanderzusetzen, um gesellschaftliche Veränderungen zu erreichen.
Zweitens muss betont werden, dass ich mich hier auf ein Wissen beziehe, das von MigrantInnen erarbeitet wurde. Ohne dieses Wissen, das ich mir in Diskussionen und Kooperationen mit feministischen Migrantinnen aneignen konnte und kann,(3) hätten die folgenden Überlegungen zu antirassistischer Arbeit wohl kaum formuliert werden können. Allzuoft wird diese Tatsache von majoritären Linken und auch von Feministinnen ausgeblendet, werden Migrantinnen als "Opfer, denen geholfen werden muss" betrachtet und ihre Positionen vereinnahmt, während eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Verstrickung in rassistische Strukturen in den Hintergrund gerät oder sogar ausbleibt.
Nicht zuletzt ist daher die gesellschaftliche Position, aus der ich schreibe, als Teil der Problematik zu sehen, die ich hier diskutieren will. Denn die Frage nach der Bedeutung und den Implikationen eines Sprechens und Handelns aus der privilegierten Position der österreichischen Staatsbürgerin ohne Migrationshintergrund ist für eine feministische antirassistische Praxis zentral und wirft Probleme auf, die sich je nach Kontext und Situation immer wieder neu stellen werden:
* Wie hängen Rassismen und Sexismen zusammen?
* An welchen Stellen partizipieren/profitieren majoritäre Frauen an/von rassistischen Strukturen?
* Welche Möglichkeiten antirassistischen Handelns gibt es für Frauen der Mehrheitsgesellschaft?
* Läßt sich die privilegierte gesellschaftliche Position in der politischen Arbeit strategisch einsetzen?
* Wie wirkt diese Position auf FrauenLesbenkontexte und ihre antirassistischen Praxen? Wie können Privilegien abgegeben bzw. umverteilt werden?
* Wie sind Formen der Zusammenarbeit von FrauenLesben mit und ohne Migrationshintergrund
zu entwerfen, in denen Minoritäre als politische Subjekte partizipieren,
anstatt wie so oft als Betreuungsobjekte bevormundet oder als Rassismusexpertinnen
vereinnahmt zu werden? Wie könnte ein FrauenLesbenBündnis aussehen,
in dem die politischen Kämpfe und Forderungen von Migrantinnen nicht
nur Thema oder Bezugspunkt sind, sondern grundlegend für die Struktur
des Bündnisses?
Im folgenden beschränke ich mich auf einige Aspekte
des Themas frauenspezifische Flucht, Migration und Illegalisierung, die
mir für diese Schwerpunktnummer zu Antirassismus, Fluchthilfe und
konkretem Handeln im Alltag relevant erscheinen. Im ersten Abschnitt erläutere
ich kurz die strukturellen Ursachen der Migration von Frauen aus den Ländern
des Südens und Ostens nach Westeuropa. Hierbei beziehe ich mich auf
die neuere ökonomische Migrationstheorie und vor allem auf die theoretische
und praktische Arbeit der feministischen Migrantinnenorganisationen FIZ,
LEFÖ und MAIZ, die sich im Kontext der Arbeitsmigration von Frauen
mit der Tatsache des Frauenhandels beschäftigen.(4)
Im zweiten Abschnitt soll der Frage nach der Beteiligung majoritärer
Frauen an der rassistischen Diskriminierung und Ausbeutung von Migrantinnen
nachgegangen werden. Im dritten Abschnitt möchte ich auf Möglichkeiten
antirassistischer feministischer Praxis Bezug nehmen und dabei auf die
Arbeit des FrauenLesbenbündnis Berlin eingehen. Es unterstützt
illegalisierte FrauenLesben und ihre Kinder und ist auch Ausgangspunkt
für ein FrauenLesbenbündnis in Österreich, das sich in Gründung
befindet. Als Überschriften der Abschnitte fungieren kurze Zitate
und Slogans aus minoritären und majoritären Zusammenhängen,
die die Fragestellung des jeweiligen Abschnittes auf den Punkt bringen
und zugleich ihre dominante mediale Repräsentation kommentieren.
1. "Wir sind hier, weil ihr dort seid"(5)
Die gängige Erklärung, MigrantInnen würden einzig aufgrund von Armut, Verfolgung, Überbevölkerung, oder der stagnierenden Wirtschaft ihrer Herkunftsländer in die reichen Industriestaaten kommen, ist nicht nur falsch. Sie blendet auch die komplexen Zusammenhänge aus, die zu Migrationsbewegungen in diese Länder führen. So stellt die Ökonomietheoretikerin Saskia Sassen in ihren Untersuchungen(6) fest, dass nicht aus allen wirtschaftlich ärmeren Ländern Menschen migrieren. Migration erfolgt - bei gleichen Ausgangsbedingungen - nur aus bestimmten Ländern und auch nur in jeweils bestimmte Zielländer. Dass und wohin migriert wird, ist demnach keine individuelle Entscheidung, sondern wird durch wirtschaftliche, politische oder kulturelle(7) Verbindungen und Interaktionen motiviert, die zwischen Herkunfts- und Zielland bestehen. Sassen nennt z.B. Direktinvestitionen, militärische Interventionen oder gezielte Anwerbungspolitiken für die Arbeitsmärkte der hochindustrialisierten Länder und weist auch auf einhergehende kulturell-ideologische Einflüsse hin, die sie als "Westernisierung" bezeichnet.
Dass Migrationen immer in Bezug auf die spezifischen ökonomischen, politischen und kulturell-ideologischen Interessen und Einflussnahmen der Industriestaaten untersucht werden müssen, haben vor allem feministische Migrantinnen(organisationen) deutlich gemacht. Sie betonen, dass die verschiedenen Faktoren, die zu Migrationen in bestimmte Staaten führen, nicht nur als Ursachen gedacht werden können. Denn dadurch lässt sich nicht erklären, warum Migrationen trotz Veränderungen eines oder mehrerer dieser Faktoren, und trotz zunehmender Verunmöglichung legaler Einwanderung nach Europa weiterbestehen. Die einzelnen Faktoren, ihr Zusammenwirken und ihre Effekte auf Lebens- und Arbeitsbedingungen in Herkunfts- und Zielländern sind vielmehr als eine Struktur zu begreifen. Und diese bildet die Grundlage der Entscheidung zur Migration. So schreibt Madjiguene Cissé, eine der SprecherInnen der Sans-Papiers in Frankreich:
"Woher kommen wir, die Sans-Papiers von Saint-Bernard? Diese Frage wird uns oft und immer wieder gestellt. Für uns war sie am Anfang ohne Relevanz. Doch je mehr wir uns mit dieser Frage beschäftigten, umso mehr stellte sich ihre tatsächliche Bedeutung heraus: Wir alle kommen aus ehemaligen Kolonien, die meisten von uns aus westafrikanischen Staaten. Dass wir uns in Frankreich befinden, ist kein Zufall: Unsere Herkunftsländer waren jahrelang mit Frankreich verbunden. Und wenn überlegt wird, auszuwandern, vor allem um Arbeit zu finden, so ist es ganz klar, dass wir uns für Frankreich entscheiden. Es heißt, auch von Seiten der französischen Regierung, dass die Beseitigung der Ursachen von Migrationsbewegungen die Lösung wäre. Das bedeutet, Entwicklungsländer zu unterstützen, um der Bevölkerung dieser Länder zu ermöglichen, die Jobs, die sie brauchen, da zu finden, wo sie leben. Eine gute Idee. Aber das Gegenteil von dem, was Frankreich de facto in Afrika tut. In Senegal fließen französische Investitionen nicht in die Sektoren, die zu fördern und zu entwickeln sind, sondern in jene, die bereits Gewinne abwerfen: TATAR Fischkonserven gehört französischen Konzernen; France Telecom und EDF-GDF (Französische Strom- und Gaswerke) investieren bei hohen Gewinnraten ebenfalls in solche Sektoren. Strukturelle Anpassungspolitiken, die unsere Herkunftsländer langsam erdrücken, sorgen für den entsprechenden Hintergrund: Wir erhalten Kredite unter der Bedingung, dass wir uns in das westliche neoliberale Modell von 'Entwicklung' einfügen. Natürlich funktioniert das nicht. Stück für Stück finden sich unsere Herkunftsländer in zunehmender Verschuldung wieder. Und die Regierungen können nicht gleichzeitig Zinsen zurückzahlen und entwicklungspolitische Maßnahmen finanzieren, auch wenn sie das wollten. Ich sage, auch wenn sie das wollten. Sicher gibt es korrupte afrikanische Politiker, die das Geld aus der Entwicklungshilfe in die eigenen Taschen stecken. Nur muss hier hinzugefügt werden, dass sie das vor den Augen und mit dem Wissen ihrer französischen Berater tun, sogar mit ihrem vollen Einverständnis. Es ist eine Art Trinkgeld für 'gute und loyale Dienste'. Denn Frankreich hat nie aufgehört, afrikanischen Politikern vorzugeben, welche Politiken sie verfolgen sollen. Es kommt nicht von ungefähr, dass es in Dakar und auch in Gabon noch immer französische Militärbasen gibt. Das französische Militär kümmert sich nicht im geringsten um die 'Beseitigung der Ursachen von Migrationsbewegungen.' Sie sind dort, um ebenjene realen ökonomischen Interessen zu wahren, die zugleich die des französischen Neokolonialismus und der afrikanischen Bourgeoisien sind."(8)
Auch die feministischen Migrantinnenorganisationen LEFÖ, FIZ und MAIZ analysieren Migration im Kontext der globalisierten Wirtschaft und der asymmetrischen Nord-Süd-Beziehungen. Der zentrale Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Migration von Frauen aus den Ländern des Südens und Ostens und die Thematik des "Frauenhandels".
"Wenn wir von Frauenhandel und/oder Prostitution von Migrantinnen sprechen, sprechen wir von Frauenarbeitsmigration. Wenn wir von Frauenarbeitsmigration sprechen, dann sprechen wir von einem weltweiten aktuellen System, welches diese Migration erklärt und hervorbringt. Wir sprechen von einer massiven Präsenz von Frauen auf der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten in Europa, als Resultat eines internationalen Wirtschaftssystems, das sie nicht bestimmt haben,"(9) schreibt die Philosophin, LEFÖ-Gründerin und -Koordinatorin María Christina Boidi.
In der dominanten Öffentlichkeit wird der Begriff "Frauenhandel" meist mit Zwangsprostitution gleichgesetzt. Migrantinnen werden auf "gekaufte, zur Prostitution gezwunge Frauen" reduziert. Die Entscheidung, im Bereich der Sexarbeit tätig zu sein, wird ihnen abgesprochen. Diese Reduktion ist in mehrerlei Hinsicht problematisch. Erstens verunmöglicht sie die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Formen rassistischer und sexistischer Ausbeutung und ein Nachdenken über entsprechende Gegenstrategien. Oder aber werden einzelne Ausbeutungsformen unsichtbar gemacht. So kommen z.B. die menschen- und frauenrechteverletzenden Bedingungen, unter denen illegalisierte Migrantinnen in Privathaushalten arbeiten, in dieser Definition nicht vor. Zweitens führt eine solche Verkürzung dazu, dass "Frauenhandel" als isoliertes Delikt (krimineller Einzelpersonen oder Netzwerke) betrachtet wird, während die staatliche bzw. gesellschaftliche Komplizenschaft mit rassistischer und sexistischer Ausbeutung ignoriert wird. Und drittens hat die Reduktion der "gekauften Frauen" zur Folge, dass Migrantinnen ausschließlich als "zu bedauernde und zu betreuende Opfer" gesehen werden, anstatt als entscheidungs- und handlungsfähige politische Subjekte. Maritza Le Breton, feministische Theoretikerin und Mitarbeiterin des FIZ, formuliert dazu folgendes:
"Es ist uns äußerst wichtig, Begriffe
zu verwenden, die der Stigmatisierung von Frauen aus Asien, Afrika, Lateinamerika
und Osteuropa entgegenwirken und gleichzeitig ihre Arbeitsleistungen anerkennen
und sichtbar machen. Der Begriff des Frauenhandels impliziert einen Opferstatus
der betroffenen Frau und degradiert sie zu einem Objekt. Dadurch drohen
die Frauen selbst als Subjekte ihrer schwierigen Lebenssituation aus dem
Blick zu geraten. Ihre Arbeit - sei es im Sex- oder Haushaltsbereich -,
welche sie zur Unterstützung ihrer Familien in den Herkunftsländern
leisten, wird unsichtbar gemacht. Der ökonomische Wert dieser Arbeit
wird von der Gesellschaft zwar abgeschöpft, aber nicht anerkannt -
weder auf der symbolischen Ebene, noch auf der realen. Andererseits erscheinen
Männer in der Perspektive der 'Frau als Ware' als 'pure Konsumenten.'
Somit wird ihre Verantwortung, u. a. als Händler, Zuhälter, Freier
und Kunden im Geschäft ausgeblendet. Es besteht also die Gefahr, dass
dieser Erklärungsansatz - gegen seine eigentliche Intention - eine
paternalistische und zugleich patriarchale Perspektive beibehält."(9)
2. "Feuer und Flamme dem Patriarchat. Der größte
Zuhälter ist der Staat"(10)
Frauenhandel lässt sich durch restriktive Migrationspolitiken nicht bekämpfen. Im Gegenteil. Der Entzug legaler Einwanderungs-, Aufenthalts- und Arbeitsrechte ermöglicht genau jene Bedingungen, die die Struktur des Frauenhandels funktionsfähig und ökonomisch lukrativ machen. So ist z.B. eine der wenigen Möglichkeiten, legalen Aufenthalt zu bekommen, die Heirat mit einem österreichischen(11) Staatsbürger. Doch bindet der Staat das Aufenthaltsrecht der Frau 4 Jahre lang an das Bestehen der Ehe. Frauen, die mit sexueller Gewalt konfrontiert sind, haben somit keine Möglichkeit, sich scheiden zu lassen und gegen den Mann strafrechtlich vorzugehen. Denn dies würde den Entzug ihres Aufenthaltsrechtes und in weiterer Folge Illegalisierung und/oder Abschiebung bedeuten. Die Komplizität des Staates mit Ausbeutern, Zuhältern und Vergewaltigern wird hier evident. Durch die gesetzliche Bindung der Rechte der Migrantin an den Staatsbürger wird Gewalt privatisiert. Ausbeutung, Abhängigkeit, Zwangs- und Gewaltsituationen werden dadurch nicht nur legitimiert. Sie werden auch zu lukrativen Geschäftszweigen, die der Staat (mit)organisiert und (mit)subventioniert. Jede Illegalisierung einer Migrantin investiert in die Ausbeutungspraktiken von Unternehmern, die so weder Sozial-, Kranken- oder Unfallversicherungsbeiträge zahlen müssen, oder den Frauen sogar ungestraft Lohngelder vorenthalten können. Jede Abschiebung einer Migrantin, die von Frauenhandel betroffen ist, fördert die Händler und Vermittlungsagenturen in den Herkunfts- und Zielländern, die auf diese Weise doppelte Gewinne verbuchen können. Denn die Abschiebung macht nicht nur den Weg frei, und aufgrund unveränderter Ausbeutungsbedingungen lukrativ, für die Vermittlung der nächsten Migrantin nach Westeuropa. Sie ermöglicht überdies den Vermittlern im Herkunftsland, von den Frauen auch nach ihrer Rückkehr die Zahlung angeblich entstandener Schulden zu erpressen.
Frauenhandel lässt sich demnach erst bekämpfen, wenn Migrantinnen politische und soziale Rechte erhalten, nicht aber mit einer restriktiven Immigrationspolitik. Denn nur Aufenthalts- und Arbeitsrechte einschließlich aller sozialen Schutzbestimmungen (Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Arbeitnehmerinnenschutz) sowie umfassende Bürgerinnenrechte (aktives und passives Wahlrecht) demontieren die Strukturen rassistischer bzw. sexistischer Ausbeutung und Unterdrückung. Sie geben den Frauen die Möglichkeit, im Bereich der Sexarbeit oder im Haushaltsbereich unter Bedingungen zu arbeiten, die den Menschen und Frauenrechten entsprechen. Oder sie ermöglichen ihnen die Entscheidung, in einem anderen Arbeitsbereich tätig zu werden. Als dringendste Maßnahmen fordern die Organisationen LEFÖ, FIZ und MAIZ daher ein eigenständiges Aufenthaltsrecht für Migrantinnen, die von Frauenhandel betroffen sind, und den Schutz von Zeuginnen, die bereit sind, vor Gericht gegen Händler, Vermittler, Zuhälter und Unternehmer auszusagen:
"In der Argumentation politischer Entscheidungsträger in Bezug auf Maßnahmen gegen den Frauenhandel steht zunehmend die Bekämpfung der 'organisierten Kriminalität' im Vordergrund. Die Frauen werden jedoch nicht selten über Bekannte, Verwandte, Freunde oder Ehemänner angeworben. Wichtig ist für uns daher, immer wieder zu betonen, dass der Schutz der Rechte und der Integrität der betroffenen Frauen (wie z. B. Zeuginnenschutz) die absolute Priorität vor Maßnahmen zur Kriminalitätsbekämpfung haben muss. Denn nur so kann den Strukturen, die dem Frauenhandel und anderen Formen der Ausbeutung von Migrantinnen zugrunde liegen, wirksam entgegengetreten werden,"(12) schreibt die Fotokünstlerin und LEFÖ-Mitarbeiterin Anna Kowalska.
Wie partizipieren nun Frauen der Mehrheitsgesellschaft an der rassistischen und sexistischen Diskriminierung bzw. Ausbeutung von Migrantinnen? Vor dem Hintergrund der Thematik des Frauenhandels ist festzuhalten, dass frauenspezifische Dienstleistungen in den westlichen Industriestaaten vermehrt an Migrantinnen delegiert werden. Frauen des Westens wollen oder müssen diese traditionell Frauen zugewiesenen Reproduktionsarbeiten, u.a. aufgrund von strukturellen Frauenförderungsprogrammen, zunehmend nicht mehr leisten. Oder aber ihre Arbeitsleistung ist Unternehmern aufgrund von (wenn auch geringfügigen) arbeitnehmerinnenrechtlichen Schutzbestimmungen zu teuer. Anna Kowalska weist darauf hin, dass dies die "tatsächlichen Geschlechterverhältnisse in der westlichen Welt ausblendet" und so die "Illusion der Gleichberechtigung und der Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau in den sogenannten Privathaushalten" aufrechterhält(12). Die Arbeit illegalisierter Migrantinnen in österreichischen Haushalten, im Reinigungsgewerbe und anderen traditionell Frauen zugeschriebenen Bereichen ist demzufolge als Delegation von Reproduktionsarbeit zu begreifen - als Emanzipation der weißen weiblichen Bourgeoisie, ermöglicht durch die rassistischen und sexistischen Strukturen ihres Staates, ihrer Gesellschaft.
Dass asymmetrische Machtverhältnisse, die zwischen VertreterInnen der Dominanzgesellschaften und MigrantInnen bestehen, in gemischten, antirassistischen Kontexten selten zum Thema gemacht werden, ist angesichts der patriarchalen Strukturen, die dort herrschen, kaum verwunderlich. Doch auch feministische Gruppen reflektieren noch nicht genug, inwiefern sie von der Rechtlosigkeit der Migrantinnen profitieren und dadurch rassistische Staatspolitiken mittragen. So berichtet die Volkswirtin und Pädagogin Annita Kalpaka von einer Veranstaltung mit dem Titel "Rassismus als Thema für Feministinnen", in der sie für eine rechtliche Gleichstellung von EinwanderInnen als notwendige Voraussetzung für gesellschaftliche Veränderung argumentierte:
"Diese Aussage stieß auf Kritik seitens sich als radikalfeministisch definierender Frauen, die in einer solchen Gleichstellung eine Stärkung des 'türkischen Patriarchats' in der BRD sehen. Es wurde argumentiert, die geforderte Gleichstellung die mit der Gewährung des Wahlrechts und der Verfestigung des aufenthaltsrechtlichen Status dieser 'Machos' einherginge, stärkte deren Position. 'Solche Männer' würden dann aus besseren Positionen heraus ihre Frauen weiterhin unterdrücken können, sie womöglich zum Verschleiern zwingen und - was nicht explizit gesagt wurde, aber doch anklang - vielleicht auch eines Tages deutsche Frauen verschleiern wollen. Das hiesige Patriarchat schneidet wieder mal gut ab. Jener Staat, dem feministische Frauen das Recht und die Kompetenz absprechen, über sie, über ihren Körper, ihre Gebärfähigkeit etc. zu bestimmen, gegen den sie explizit kämpfen, erscheint in diesem Fall als willkommener Verbündeter; er soll eingreifen, Rechte verweigern, abschieben, um feministische Positionen und Errungenschaften zu garantieren (wenn wir schon 'unsere' Männer nicht abschieben können, dann wenigstens die fremden)."(13)
Ein Hauptgrund, warum Frauen, die sich als Feministinnen bezeichnen, solche Positionen vertreten, liegt meines Erachtens in einem humanistischen Verständnis von Antirassismus, d.h. jenem paternalistischen Ansatz antirassistischer Arbeit, der MehrheitsvertreterInnen als engagierte UnterstützerInnen und MigrantInnen als zu betreuende Opfer denkt. Selbst wenn Migrantinnen an majoritären feministischen Initiativen beteiligt sind, wird ihre Partizipation in diesen oft auf bestimmte Tätigkeitsfelder, Themenbereiche oder Positionen reduziert. So kritisieren feministische Migrantinnen immer wieder, dass sie als "Rassismusexpertinnen" eingebunden werden, die Zusammenarbeit jedoch nicht fortgeführt wird, wenn es um sogenannte "allgemeinere" Themen geht.(14) Einerseits bedeutet eine solche Konzeption von "Beteiligung" die Fortsetzung paternalistischer Bevormundung. Andererseits wird dadurch auch die Illusion eines Außerhalb rassistischer Strukturen gefestigt. Dieses Außerhalb existiert nicht. Jede majoritäre Feministin, die es für sich beansprucht, stärkt damit ihre privilegierte gesellschaftliche Position und kommt gleichzeitig der rassistischen Politik ihres Staates, ihrer Gesellschaft entgegen. Denn Rassismus wird von offizieller Seite gerne individualisiert, als etwas dargestellt, das nur mit einer Einstellung, einer Haltung von Einzelpersonen zu tun habe.
Ein weiteres Hindernis für eine antirassistische feministische Politik ist die Fiktion von "Gleichheit" oder "Gleichberechtigung" in Kooperationen zwischen Migrantinnen und Mehrheitsösterreicherinnen. Denn die Asymmetrien und Ungleichheiten, die die Mehrheitsgesellschaft strukturieren, wirken auch auf Mikrozusammenhänge. So lassen sich die Privilegien, über die majoritäre Frauen verfügen, nicht individuell abgeben. Ein Beispiel zweier Frauen mit gleicher Ausbildung und Qualifikation: Die eine kann, aufgrund ihrer Staatsbürgerschaft, ihres Weiß-Seins eine Karierre an der Uni durchlaufen. Die Arbeitsmöglichkeiten der anderen werden, aufgrund ihres Migrationshintergrunds, ihres Nicht-Weiß-Seins auf die Arbeit in einer Beratungsstelle begrenzt.
Die Entscheidung, wie sich Asymmetrien demontieren, Privilegien umverteilen
oder strategisch einsetzen lassen, kann nur in einem Zusammenschluss von
Frauen mit unterschiedlich privilegierten gesellschaftlichen Positionen
getroffen werden. Und sie kann auch immer nur eine temporäre sein.
Eine Entscheidung, die von Bündnis zu Bündnis, von Aktion zu
Aktion und von Hetera zu Lesbe zu Migrantin zu Mehrheitsösterreicherin
immer wieder neu auszuhandeln und zu treffen ist.
3. "Es geht hier wirklich nicht um Harmonie.
Wir sind nicht da, um harmonische Treffen zwischen Migrantinnen und Mehrheitsösterreicherinnen
zu veranstalten. Es geht um Konfrontation. Aber um lustvolle auch."(15)
Rúbia
Salgado
In Deutschland haben sich bereits vor einigen Jahren mehrere FrauenLesbengruppen zur Unterstützung illegalisierter Migrantinnen und ihrer Kinder zusammengeschlossen. Sie unterstützen die Frauen bei der Arbeitssuche, stellen Wohnungen zur Verfügung, vermitteln Kontakte zu ÄrtzInnen und AnwältInnen, begleiten Frauen bei Behördengängen, kämpfen um Bezahlung des vorenthaltenen Lohns und gegen sexuelle Gewalt durch den Arbeitgeber. Die Entscheidung, ein überregionales FrauenLesbenbündnis zur Unterstützung illegalisierter FrauenLesben zu gründen, wird im Aufruf des FrauenLesbenbündnis Berlin folgendermaßen formuliert:
"Als Teil eines Kampfes gegen die weltweiten Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse halten wir antirassistische Arbeit auch in Form konkreter Alltagssolidarität für notwendig. Unsere Priorität liegt auf der Unterstützung von FrauenLesben, da unser politischer Ansatzpunkt immer auch der Kampf gegen sexistische Ausbeutung und Unterdrückung ist. Daher ist für uns der Sexismus, der illegalisierten Frauen neben rassistischer Unterdrückung entgegenschlägt, ein wesentlicher Grund, ausschließlich Frauen zu unterstützen."(16)
Neben der materiellen Unterstützung ist ein zentraler Anspruch der FrauenLesbengruppen das Fördern der Selbstorganisation der illegalisierten Frauen. Zudem arbeiten sie an Kontakten und Kooperationen mit feministischen Migrantinnenorganisationen. Dies erfordert auch eine permanente Auseinandersetzung mit Unterstützungsarbeit. Konkret bedeutet dies z.B. die Diskussion darüber, in welchem Verhältnis praktische Unterstützung und politische Arbeit stehen:
"Geht durch die intensive Beratung und Betreuung unsere politische Position neben den Interessen einzelner Migrantinnen verloren? Und ist nicht jede von uns bestimmte Position schon deshalb problematisch, weil sie aus einer ganz klar privilegierten Situation gefasst wird?"(17)
Dass die Repräsentation von Migrantinnen in FrauenLesbeninitiativen Grundvoraussetzung für antirassistische Politik ist, ist klar. Doch stellt sich nicht nur die Frage nach dem Verhältnis von majoritären zu minoritären oder von lesbischen zu normativ heterosexuellen Frauen. Es steht vielmehr zur Debatte, wie Differenzen zwischen Frauen ausverhandelt werden und welche Politikformen aus dieser Auseinandersetzung mit den 'großen Maßstäben', der majoritären und der heterosexuellen Position in der Gesellschaft, resultieren.
Bleibt die Frage, wie nun eine Politikform aussehen könnte, in der die politischen Kämpfe und Forderungen der Migrantinnen, der Lesben den Majoritären, den Heteras nicht nur Thema oder Bezugspunkt sind, sondern grundlegend für die Struktur einer gemeinsamen Praxis. Und welche Strategien für konkretes antirassistisches Handeln im Alltag lassen sich in dieser Politikform dann entwerfen? Hierzu kann und will ich an dieser Stelle keine weiteren Überlegungen formulieren. Denn es ist schon Gratwanderung genug, in einem gemischten antirassistischen Kontext über FrauenLesbenMigrantinnenpolitiken nachzudenken, für eine Leserschaft, die vermutlich vor allem weiß, männlich und heterosexuell ist. In feministischen Kontexten, in minoritären wie majoritären, wurde viel über Vereinnahmung und Verwertung jeweils spezifischen Wissens diskutiert. Jedes Sichtbarmachen bestimmter politischer Praxen verlangt eine Entscheidung darüber, in welcher Öffentlichkeit und welcher Form dies sinnvoll ist. Anstatt einer Antwort daher zwei Statements:
Im Aufruf des FrauenLesbenbündnis Berlin werden gemischte antirassistische Kontexte folgendermaßen angesprochen:
"Es ist notwendig, dass sich möglichst viele Gruppen für eine solche Arbeit entscheiden, z. B. fänden wir es wichtig, dass gemischte Gruppen neben Frauen auch Familien und Männer unterstützen. Die Unterstützungsarbeit kann perspektivisch nur etwas bewirken, wenn sie sich als Teil eines umfassenden Kampfes gegen Rassismus und Sexismus versteht und als solcher verstanden wird."(16)
Und auf die Frage nach ihren Forderungen an MehrheitsöstereicherInnen, antwortet Tania Araujo, feministische Theologin und eine der Gründerinnen von MAIZ:
"Jahrelang habe ich als Marxistin geglaubt, wir müssen
immer etwas befehlen. Ich habe jahrelang von anderen verlangt 'du musst
das', 'du sollst das'. Und das ist nicht nur politisch naiv sondern auch
so moralistisch. Heute möchte ich das nicht mehr. Sie müssen
selber Entscheidungen treffen, agieren und handeln. Ich übe gerne
meine Kritik, aber mehr nicht."(18)
Zum Schluss noch ein Hinweis:
FrauenLesbenMigrantinnen, die sich interessieren, an einer Politikform wie ich sie oben zu skizzieren versucht habe, mitzudenken, mitzustreiten und mitzuarbeiten, können über die Frauenhetz mehr über das zu gründende FrauenLesbenMigrantinnen-Bündnis und das nächste Treffen im Herbst erfahren.
Frauenhetz
Hetzgasse 42/1
1030 Wien
Tel 01/715 98 88
email frauenhetz@t0.or.at
Für Diskussionen, Kritik und Unterstützung beim Schreiben
dieses Textes tausend Dank an M.
Fußnoten
1) Collette Guillaumin: "Racism, Sexism, Power and Ideology",
London/New York 1995, S. 222-223. (Von mir gekürzt und frei aus dem
Englischen übersetzt)
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2) MehrheitsösterreicherInnen, Mehrheitsgesellschaft,
Majoritäre: Der Begriff "mehrheitsösterreichisch" ist die lokale
Übersetzung des Begriffs "mehrheitsdeutsch," den FeMigra folgendermaßen
begründen: "Wir beziehen uns hier auf den Hilfsbegriff, den Gotlinde
Magiriba Lwanga (1993) vorgeschlagen hat, um Aufzählungen wie 'weiß,
deutsch, christlich säkularisiert usw.' zu vermeiden, die wieder nur
ein Nebeneinander suggerieren, und die Betonung mehr auf die soziale Position
(der Mehrheit oder der Minderheit angehörig) zu legen." FeMigra (Feministische
Migrantinnen, Frankfurt): "Wir, die Seiltänzerinnen. Politische Strategien
von Migrantinnen gegen Ethnisierung und Assimilation." In: Gender Killer.
Texte zu Feminismus und Politik, Cornelia Eichhorn / Sabine Grimm (Hg.),
Berlin 1994, S. 63. (Für die Formulierung dieser Passage danke ich
Johanna Schaffer)
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3) Ich verwende hier bewußt das harte Wort "Aneignung"
um deutlich zu machen, dass jedes von MigrantInnen gelernte Wissen Majoritären
beruflich und karierretechnisch nützt. Dies hat weniger mit individueller
Intention als mit gesellschaftlicher Positioniertheit zu tun. Wenn ich
mich als Majoritäre mit Rassismus beschäftige, so wird das in
Mainstreamkontexten als politisches Engagement oder als kritische Forschung
anerkannt. Einer Migrantin hingegen, wird unterstellt, Rassismus würde
"nur sie betreffen", ihr Engagement läge somit "in ihrem eigenen Interesse"
und sei daher kein Beitrag von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung.
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4) FIZ - Fraueninformationszentrum für Frauen aus
Afrika, Asien und Lateinamerika; MAIZ - Autonomes Zentrum für Migrantinnen
in Oberösterreich; LEFÖ - Lateinamerikanische Emigrierte Frauen
in Österreich. Texte der drei Organisationen finden sich z.B. in der
Information 7/8: "Staatsarchitektur", Wien 1998.
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5) Den Satz "Wir sind hier, weil ihr dort seid" habe
ich dem Folder des Alternativkongresses zum G8-Gipfel in Köln am 17.
Juni 1999 entnommen. Dort fungiert er als Titel des ersten Panels im Rahmen
des Forums zu Flucht und Migration. Er wird im Text als "die Antwort der
Flüchtlinge und Migrantinnen auf die Politik der Industrienationen
und der internationalen Konzerne" bezeichnet, ist jedoch keiner bestimmten
MigrantInnengruppe zugeordnet. Informationen zu diesem Kongress über
Bündnis Köln 99, Körnerstr. 69, D-50823 Köln.
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6) Siehe dazu: Saskia Sassen: "The mobility of Labor
and Capital. A Study in international investment and labor flow", New York
1988; Saskia Sassen: "Migranten, Siedler, Flüchtlinge. Von der Massenauswanderung
zur Festung Europa", Frankfurt/M 1996.
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7) Ich beziehe mich hier auf eine im englischsprachigen
Raum erarbeitete Definition von Kultur: Kultur wird als etwas in Bewegung
befindliches gedacht, wenn auch als Resultat spezifischer historischer
Bedingungen, die Leben, Arbeit, Liebe und Politik von Frauen, Kindern,
Jugendlichen, Männern in einer Gesellschaft bestimmen. Damit grenze
ich mich von einem, vor allem im deutschsprachigen Raum gängigen,
rassistischen Kulturbegriff ab, der Kultur als etwas gegebenes, fixiertes
begreift, das aus einer bestimmten Nationalität oder Herkunft hervorgehe
und unveränderbar sei.
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8) Madjiguene Cissé: "The Sans-Papiers. A Woman
draws The First Lessions", in: "Staatsarchitektur", S. 54-63. Zitat auf
S. 55f. (Frei übersetzt aus dem Englischen und gekürzt von mir)
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9) Für eine umfassende Auseinandersetzung mit Thematik
und Begrifflichkeit des "Frauenhandels" siehe: María Christina Boidi:
"Wenn wir von Frauenhandel sprechen, sprechen wir von Frauenarbeitsmigration",
S. 18-24, und: Maritza Le Breton: "Globalisierung frauenspezifischer Dienstleistungen",
S. 208-219, in: "Staatsarchitektur". Zitate auf S. 19, S. 211. (Das Zitat
von Maritza Le Breton wurde von mir gekürzt)
zurück (erstes Mal Fußnote
9) zurück (zweites Mal Fußnote
9)
10) Dieser Satz, der sich vor dem Hintergrund des Frauenhandels
und der Frauenarbeitsmigration als äußerst treffend erweist,
war eine der Parolen des Lesbenblocks bei der Frauendemo am 8. März
1998.
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11) Dies trifft ebenso auf Deutschland und die Schweiz
zu.
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12) Anna Kowalska: Ergänzung des Textes "Wenn
wir von Frauenhandel sprechen, sprechen wir von Frauenarbeitsmigration",
in: "Staatsarchitektur", Zitate auf S. 21, S 19.
zurück (erstes Mal Fußnote
12) zurück (zweites Mal Fußnote
12)
13) Annita Kalpaka: "Die Hälfte des geteilten
Himmels: Frauen und Rassismus", in: Olga Uremovic, Gundula Oerter (Hg.):"Frauen
zwischen Grenzen. Rassismus und Nationalismus in der feministischen Diskussion",
Frankfurt/M, New York 1994, S 33-46. (Von mir gekürztes) Zitat auf
S.43f.
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14) Siehe dazu diverse Schriften von Hito Steyerl,
u.a: "Eliminatorischer Exotismus. Besserweissi fuck off", in: Zweite Hilfe,
Frühjahr '97, S 37-39, sowie: "über jemand reden", ein Gespräch
zwischen Hito Steyerl und Helmut Draxler, in: springer, Hefte für
Gegenwartskunst, Band III, Heft 2, Juni-September 1997, S34-38.
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15) Diese Aussage der Dichterin und MAIZ-Mitbegründerin
Rúbia Salgado ist einem Gespräch zwischen MAIZ und Klub ZWEI
entnommen, das für ein Video-, CD- und Plakatprojekt mit dem Titel
"Arbeit an der Öffentlichkeit" aufgenommen wurde.
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16) Aufruf des FrauenLesbenbündnis Berlin, S.
228-229, in: "Staatsarchitektur", Zitate auf S. 228, S. 229.
zurück (erstes Mal Fußnote
16) zurück (zweites Mal Fußnote
16)
17) "FrauenLesben zur Unterstützung illegalisierter
FrauenLesben", S. 224-228, in: "Staatsarchitektur", Zitat auf S. 226.
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18) Diese Aussage von Tania Araujo wurde ebenfalls
im Kontext von "Arbeit an der Öffentlichkeit" aufgenommen (und von
mir gekürzt).
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aus: TATblatt nr. +120/121/122/123 (12/13/14/15 1999)
vom oktober 1999
(c)TATblatt
alle rechte vorbehalten
Nachdruck, auch auszugsweise, nur in linken, alternativen
und ähnlichen medien ohne weiteres gestattet (belegexemplar erbeten)!
In allen anderen fällen nachdruck nur mit genehmigung
der medieninhaberin (siehe impressum)
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