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30.10.2007
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Öcalan:
Bin zu politischer Lösung bereit
Öcalan signalisierte während seiner Konsultation
am 30.10.2007 einmal mehr, für Gespräche über
eine politische Lösung der kurdischen Frage zur Verfügung
zu stehen:
Meine
Ansichten sind bekannt, ich habe sie mehrfach geäußert.
Mir geht es um eine demokratische Autonome, eine demokratisch-kommunale
Organisierung. In meinen Büchern habe ich das breit ausgeführt.
Wenn es Forderungen an mich gibt, kann man über die Bedingungen
reden. Ich bitte auch Herrn Erdogan, einen Ausweg vorzuschlagen.
Ich bin zu jeder Art Lösung bereit. Ich reiche einmal
mehr die Hand zum Frieden.(...) mehr
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09.05.2007
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Öcalan:
Das Recht ist hier außer Kraft gesetzt
Während
die 20-tägige Bunkerhaft weiter andauert, konnte Abdullah
Öcalan am 9. Mai wieder mit seinen Anwälten zusammentreffen.
Er unterstrich dabei zum wiederholten Male seine Bemühungen
für eine friedliche Lösung und forderte, seine jüngst
verfasste schriftliche Verteidigung den Anwälten auszuhändigen.
(...)
mehr |
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02.05.2007
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Öcalan:
Europa hat die Kurden verkauft
Öcalan hat bei der jüngsten Konsultation
mit seinen Anwälten, die am 2. Mai nach vier Wochen der
Totalisolation stattfand, eindringlich vor einer Eskalation
der gesellschaftlichen Konflikte gewarnt. Die kurdische Frage
identifizierte er als Hintergrund der aktuellen politischen
Krise und wertete die Haltung Europas als „Verkaufen
der Kurden“. Erstmals erfuhren die AnwältInnen
bei der Konsultation auch, dass momentan eine 20-tägige
Bunkerstrafe vollstreckt wird.(...) mehr
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07.03.2007
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Eine
Unabhängige Delegation muss mich medizinisch untersuchen
Ich
sage dies als Antwort auf die Äußerungen des Justizministeriums.
Der Justizminister gibt sich in dieser Sache sehr selbstbewusst.
Ich möchte keine Anschuldigungen gegen den Staat erheben,
aber der Staat steht hier natürlich unter Verdacht. Wenn
der Staat sich nicht verdächtig machen will, sollte er
dafür sorgen, dass meine gesundheitliche Situation schnellstens
analysiert wird. Dies muss durch eine unabhängige Delegation
erfolgen. (...) mehr
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28.02.2007
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Für
meine Situation sind Regierung und Staat verantwortlich
Vergangene
Woche habe ich bereits zu meinem Gesundheitszustand gesagt,
dass möglicherweise ein chemischer Eingriff vorliegt.
Auch zu früheren Zeitpunkten habe ich von dieser Möglichkeit
gesprochen. Der Staat trägt Verantwortung. Ich selbst
kann nichts machen, alles, auch das Essen, wird von draußen
geliefert. Sprechen wir nicht über das grobe Verhalten
mir gegenüber, aber die Raumstruktur [meiner Zelle] ist
sehr schlecht. Ich bekomme keine Luft. (...)
mehr
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31.01.2007
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Wir
haben mit dem türkischen Volk keinen Widerspruch
Bei
seinen in letzter Zeit regelmäßiger stattfindenden
anwaltlichen Konsultationen hat Abdullah Öcalan die aktuelle
politische Situation der Türkei kommentiert: „Die
DYP wird die Führung im Liberal-Demokratischen Lager
einnehmen. Aðar hat seinerzeit 15 Jahre gegen uns gekämpft.
Er war auch in die Attentatsversuche gegen mich involviert.
Trotzdem ist es möglich, dass sie endlich die Realitäten
erkennen.“ Zu den Aufsehen erregenden Erklärungen
aus Kreisen des Geheimdienstes MÝT erklärte Öcalan:
„Der MÝT warnt davor, dass sich der Nationalstaat,
wenn er sich nicht wandlungsfähig zeigt und so weiter
macht wie bisher, sein eigenes Grab schaufeln wird. Seit langem
schon versuche ich davor zu warnen, dass diese ‘Neo-Ýttihatçýlar’
die Türkei in eine Katastrophe treiben. Diese Kreise
werden von einigen auch als ‘Ittihatçilar’
bezeichnet. Ich habe zuvor schon gesagt, dass so wie Deutschland
in den Jahren des ersten Weltkrieges mit den Ýttihatçýlar
ein Bündnis schloss, heute die Neo-Ýttihatçýlar
dieses Bündnis fortsetzen.“ (...) mehr
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08.11.2006
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Öcalan:
Wer muss wen amnestieren?
Bei einem Gespräch mit Anwälten aus seinem Verteidigerteam
hat Abdullah Öcalan die Türkei am 8. November aufgefordert,
bis zum Frühjahr eine klare Antwort auf den von der PKK
einseitig ausgerufenen Waffenstillstand zu geben. Wenn keine
eindeutigen Schritte gesetzt werden, bliebe ihm nichts anderes
übrig, als „die Freunde um Verzeihung zu bitten.
Dann kann ich nur sagen, ich habe getan, was ich konnte, aber
es hat nicht geklappt.“ (...) mehr
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27.09.2006
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Aufruf
zum Waffenstillstand
Seit
1993 habe ich immer wieder versucht, dem Bedarf nach einer
friedlichen und gewaltlosen Lösung der kurdischen Frage
entgegen zu kommen. Aus diesem Grund habe ich viermal einseitige
Waffenstillstände ausgerufen, die jedes Mal ergebnislos
geblieben sind. Seit zehn Jahren bin ich überzeugt, dass
man mit Gewalt nur bis zu einem bestimmten Punkt kommen kann.
Eine endgültige Lösung ist damit nicht zu erreichen.
Allerhöchstens kann man damit einen Staat zum Einsturz
bringen, doch das Dach bei einem solchen Einsturz würde
sowohl uns als auch den Staat unter sich begraben. Deshalb
bin ich von der Notwendigkeit von Waffenstillständen
überzeugt. Es ist viel Blut geflossen. Auf beiden Seiten
sind unzählige Menschen gestorben, aber ein Lösungsweg
hat sich damit nicht aufgetan. Die Öffentlichkeit kennt
unsere Bemühungen in den Phasen der Waffenstillstände.
Ich muss diese nicht ausführlich erläutern. Doch
all diese Bemühungen sind leider vereitelt worden. Die
Gründe dafür lagen bedauerlicherweise sowohl bei
uns als auch beim Staat. (...) mehr
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31.05.2006
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Die
Lösung liegt in einer pluralen Demokratie Türkei
In der Türkei gibt es einen ernsten Kampf zwischen den
Kriegstreibern und den Befürwortern der Demokratie und
einer friedlichen Lösung. Im kommenden Monat wird sich
herausstellen, wer die Oberhand behält. Es gibt diejenigen,
die eine Eskalation der Gewalt befürworten. Die Vorfälle
von Semdinli und im Obersten Gerichtshof zeigen, dass die
Kriegsclique aktiv ist. Das neue Anti-Terror-Gesetz, das sie
verabschieden wollen, zielt in die gleiche Richtung. Das Anti-Terror-Gesetz
ist eine offene Einladung zum Krieg. Wenn Kinder ihr Recht
auf muttersprachlichen Unterricht fordern, wird man sie wegen
„Organisationspropaganda“ ab einem Alter von 15
Jahren ins Gefängnis werfen können. Statt einem
Anti-Terror-Gesetz muss das Parlament ein Demokratiepaket
verabschieden. Wir warten auf eine solche Initiative, stattdessen
beharrt man mit dem Antiterrorgesetz auf kollektiver Vernichtung.
Das kurdische Volk wird das nicht akzeptieren. Der totalen
Vernichtung wird es einen kollektiven Aufstand entgegensetzen.
Die Vorfälle von Diyarbakir hatten den Charakter einer
Generalprobe dafür. Daraus sollte man lernen. Damit sich
so etwas nicht wiederholt, müssen sich alle vereint der
Verabschiedung des Antiterrorgesetzes entgegenstellen. (...)
mehr
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01.06.2005
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Öcalan
lehnt Prozess unter den gegenwärtigen Bedingungen ab
– Internationales Gericht gefordert
Nach
einer weiteren Einschränkung der Rechte der Verteidigung
– jetzt ist bei jedem Anwaltsbesuch ein Beamter mit
Stimmaufzeichnungsgerät anwesend – erklärten
sowohl Öcalan als auch seine Verteidiger, dies sei unzumutbar.
Unter diesen Bedingungen werden sie die regulären Treffen
boykottieren. Gleichzeitig erklärten sie, ein faires
Verfahren sein unter solchen Bedingungen in der Türkei
unvorstellbar. Lediglich ein internationales Gericht, das
über beide Seiten des Konflikts richte, könne hier
für Gerechtigkeit sorgen. Solange die Möglichkeit
eines fairen Verfahrens nicht bestände, werde man keine
Neuaufnahme des Verfahrens beantragen.
Wir
dokumentieren einen Bericht der Nachrichtenagentur MHA vom
3.6.2005 über das Treffen Öcalans mit seinen VerteidigerInnen
am 1.6.2005 mehr
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11.05.2005
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Der
Prozess kann zur Lösung der kurdischen Frage beitragen
Einen
Tag vor der Urteilsverkündung des Europäischen Gerichtshofs
für Menschenrechte signalisierte Öcalan, dass er
sich auf eine Wiederholung oder Wiederaufnahme seines Prozesses
in der Türkei vorbereite. Er machte dabei deutlich, nicht
von seiner Linie abzuweichen, eine politische Lösung
der kurdischen Frage im Rahmen einer Demokratisierung der
Türkei zu suchen. Eine direkte Reaktion auf das Urteil
wird frühestens am 18. Mai erfolgen können.
Öcalan verurteilte die Erklärungen verschiedener
Politiker in der Türkei, der Prozess werde ein Sicherheitsrisiko
darstellen und verwies auf das Verständnis der EU von
Sicherheit. Europa habe die Konsequenz aus 300 Jahren nationalistischer
Kriege mit 100 Millionen Toten gezogen und sehe in der Demokratie
den besten Garanten für Sicherheit. Daran solle sich
auch die Türkei orientieren. Der Prozess sei kein Sicherheitsrisiko,
sondern er könne vielmehr zu einer Lösung der kurdischen
Frage beitragen.
An die kurdische Befreiungsbewegung gerichtet betonte Öcalan
in dem Gespräch mehrfach, seine Äußerungen
sollten als Vorschläge aufgefasst werden, er wolle und
könne niemandem Befehle erteilen. Er sage, was er denke,
aber die Entscheidung, was zu tun sei, müsse jeder und
jede selbst treffen. Auch die Art, wie sich die Volksverteidigungskräfte
verteidigten, sei deren Sache. Er dankte der Guerilla, dass
sie seinen Bitten um Rückzug 1999 gefolgt sein und den
Waffenstillstand gehalten habe. Auch warnte er erneut vor
Entgleisungen, wie sie beispielsweise bei Semdin Sakik vorgekommen
seien.
Weiterhin konkretisierte er das Organisationskonzept für
den „demokratischen Konföderalismus“. Sein
Modell sieht Forschungskommissionen und Exekutivkomitees vor,
die zu einem breiten Spektrum von Themen arbeiten sollen.
Außerdem solle es eine Basisorganisierung in Kommunenform
geben. Insbesondere für die Durchsetzung muttersprachlichen
Unterrichts und Rundfunks müsse die Basis mit Aktionen
selbst sorgen. mehr
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04.05.2005
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"Ich
gehöre der kurdischen Nation an und bin Bürger der
Nation Türkei"
In
der Woche vor der Verkündung des Urteils im Revisionsprozess
vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte,
die am 12. Mai 2005 stattfinden wird, hatte Abdullah Öcalan
zum 7. Mal in diesem Jahr Gelegenheit, eine Stunde mit seinen
Rechtsbeiständen zu reden. Mit einigen zum letzten Mal
– wenn es nach dem Willen der Regierungspartei AKP geht.
Diese plant nämlich eine Gesetzesnovelle, die auf einen
Schlag 25 Anwältinnen und Anwälte aus dem Verteidigungsteam
Öcalans entfernen würde, darunter insbesondere die
aktivsten. Derweil klagt Öcalan weiterhin über seine
gesundheitlichen Beschwerden, die bisher nicht adäquat
behandelt worden sind.
Bei dem Gespräch konkretisierte Öcalan seine Vorschläge
für Reformen des Verständnisses von Staat, Nation,
Staatsbürgerschaft und Demokratie. Er bezeichnete diese
Vorschläge als „Rettung auch für die Türkei“.
Der Staat solle veränderte Repräsentationsorgane
erhalten, das Nationsverständnis müsse verschiedene
kulturelle Identitäten integrieren, die Staatsbürgerschaft
der Türkei solle als Oberidentität fungieren und
der Schwerpunkt der Demokratie solle sich auf die lokale Ebene
verschieben. Seinem häufigen Hinweis auf die in der Geschichte
stets föderale Struktur des Mittleren Ostens ließ
Öcalan nun einen konkreten Vorschlag für eine Reform
der Staatsstruktur folgen: Die 81 Provinzen der Türkei
könnten besser durch 25 Regionen ähnlich der deutschen
Bundesländer ersetzt werden, von denen dann sieben überwiegend
kurdisch geprägt wären.
Die aufgeregte Reaktion, die derweil ein offizieller US-Bericht
auslöste, der als Ziel der PKK die „Schaffung eines
demokratischen Staates“ bezeichnet, kommentierte Öcalan
eher nüchtern. Die USA benutze eine mögliche Unterstützung
der PKK zwar als ständige Drohung gegen die Türkei,
den Iran und Syrien, verwirklichen diese aber nicht. Er erneuerte
seinen Aufruf an die irakisch-kurdischen Gruppierungen, eine
konstruktive Haltung zum Konzept des „demokratischen
Konföderalismus“ einzunehmen und forderte sie auf,
sich für die Rechte der Kurden in Diyarbakir ebenso einzusetzen,
wie es die Türkei für die Turkmenen tut. mehr
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27.04.2005
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„Wer
ablehnt, der wird abgelehnt werden.”
Nach fünf Wochen ohne Kontakt zur Außenwelt fand
am 27. 4. wieder ein Gespräch Öcalans mit seinen
Anwälten statt. Die Totalisolation hatte seit Newroz
angehalten, so dass Öcalan erstmals Gelegenheit hatte,
sich zu den Ereignissen um das Newrozfest herum zu äußern.
Er nutzte die Gelegenheit, unzutreffende und verzerrenden
Interpretationen des von ihm vorgeschlagenen Konzept des „demokratischen
Konföderalismus“ zu kritisieren und einige Missverständnisse
auszuräumen. Scharfe Kritik richtete Öcalan an den
Generalstabschef der Türkei, Özkök, wegen seiner
berüchtigten Rede zur Sicherheitslage sowie an die Kreise
u.a. in der EU, die an einer „Lösung“ der
kurdischen Frage unter Ausschluss der kurdischen Befreiungsbewegung
arbeiten. An Dschalal Talabani, den neu gewählten Präsidenten
des Irak, richtete er den Aufruf, auch in Südkurdistan
die PKK zu respektieren. Neben einer Botschaft zum Tod von
Johannes Paul II. waren weitere Themen die Frauenbewegung
und die Bewegung für eine Demokratische Gesellschaft.
Zum bevorstehenden Urteil des EGMR in seinem Beschwerdeverfahren
äußerte sich Öcalan noch nicht. Er zeigte
sich in guter Stimmung, aber mit weiterhin angeschlagener
Gesundheit. mehr |
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09.03.2005
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Abdullah
Öcalan über Demokratie, Konföderalismus und
Nation
Die Entscheidung liegt bei der Basis
Am
9. März stand das Treffen Öcalans mit seinen Anwälten
ganz im Zeichen des kommenden Newrozfestes und den Diskussionen
um den "demokratischen Konföderalismus", das
Konzept, welches Öcalan in die Debatte eingeführt
hatte. Er konkretisierte dabei seine Vorstellungen vom Konföderalismus
als einem nichtstaatlichen Zusammenschluss von Basisorganisationen
im Gegensatz zur Konföderation als einem Staatenbund.
Auf die Bemerkung seines Bruders Mehmet, der Begriff "Konföderalismus"
sei verwirrend, verglich Abdullah Öcalan ihn mit der
Form einer Gebetskette: "Erst werden die Perlen aufgezogen
und zum Schluss mit einen Schlussstück verbunden. Der
Konföderalismus ist das Schlussstück, das auf die
Perlenkette des Kampfes gesetzt wird." (...)
mehr |
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19.01.2005
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„Mir
geht es nur darum zu verhindern, dass Kurdistan in ein Meer
von Blut getaucht wird.“
Beim
vorerst letzten Besuch der AnwältInnen Öcalans,
der mittlerweile mehr als drei Wochen zurückliegt, richtete
der Kurdenführer angesichts der sich zuspitzenden Lage
eindringliche Appelle an das Volk der Türkei und den
türkischen Ministerpräsidenten Erdogan, ein Blutbad
in Kurdistan und der Türkei zu verhindern. Öcalan
zitierte weiter aus dem Brief, den er Anfang des Jahres an
Ministerpräsident Erdogan geschrieben hatte. Er warnte
erneut vor dem kurdischen Nationalismus und stellte dem sein
Konzept eines demokratischen Konföderalismus entgegen.
(...)
mehr |
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05.01.2005
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Warum
sollten Soldaten und Polizisten sterben?
[...]
Was mich angeht, sage ich folgendes: Wegen meiner physischen,
psychologischen, ethischen und gesellschaftlichen Logik kann
ich so nicht weitermachen. Ich habe diese Linie bisher nicht
aus Angst vor einer Hinrichtung oder etwas anderem verfolgt,
sondern weil ich von ihr überzeugt bin. Dies ist jetzt
der dritte Brief. Auch an Erbakan hatte ich einen Brief geschrieben.
Er hatte sogar noch davor einen Brief gesandt. Auch zur Zeit
von Özal habe ich Briefe geschickt. Wenn heute nicht
einmal ein winziger Schritt getan wird, bedeutet das den Versuch
eines Angriffs, der auf Vernichtung abzielt. Es bedeutet Kriegstreiberei.
Die Regierung drängt auf einen Krieg. Sie sagt: „Ich
seid schwach, mit Euch kann es keinen Frieden geben. Wir haben
Abkommen mit Syrien und dem Iran getroffen. Wir haben uns
mit dem Irak und den USA getroffen und mit der EU abgesprochen.
Wie haben Euch von der Welt isoliert. Im Inland kommen wir
klar. Wir würden auch nicht akzeptieren, wenn ihr kapituliertet.
Wie bestehen auf Krieg.“ Das Ergebnis ist, dass sie
unter normalen Bedingungen auf Krieg drängen. (...)
mehr |
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05.01.2005
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Öcalan:
Aufrichtigkeit der Regierung wird sich in der Praxis zeigen
Istanbul
(DIHA) – Erstmals seit über einem Monat fand wieder
ein Gespräch Öcalans mit seinen Anwälten statt.
Dabei erklärte Öcalan, er könne nichts unternehmen,
wenn die Regierung auf ihrer Politik der Liquidierung der
kurdischen Befreiungsbewegung beharre. Verantwortlich für
das, was sich daraus ergebe, sei allein die Regierung. Sie
solle durch praktische Initiativen zeigen, dass sie aufrichtig
ist. (...)
mehr |
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15.12.2004
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Anwaltsbesuch
bei Öcalan möglich
Am 15.12. fand zum ersten Mal seit zwei Wochen wieder ein
Gespräch Öcalans mit seinen Anwälten Kaya,
Yildiz und Erbas statt. Aus den ersten Pressemeldungen ist
noch nicht ersichtlich, ob und wie sich Öcalan zu einem
möglichen Aufruf an die HPG zu einer Feuerpause nach
dem 17.12. geäußert hat. Am 1.12. hatte er die
EU aufgefordert, sich deutlich für einen beidseitigen
Waffenstillstand auszusprechen, um einen derartigen Schritt
zu ermöglichen. (...) mehr |
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10.11.2004
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Bei
dem stattgefundenem Gespräch nahm Abdullah Öcalan bezug auf
den Demokratisierungsprozess in der Türkei und erläuterte
auch nochmal seine Position zum Kemalismus.
(...)
“Ich habe meine Meinung zu Kemalismus und Staat gesagt,
und ich vertrete sie auch weiterhin ganz offen. Mit palliativen
Maßnahmen und kleinen Retuschen lässt sich der
Staat nicht reformieren, so kann man nicht zu einer Lösung
kommen. In den 1920ern war die Gründung einer Republik
eine radikale Lösung. So wie in den 1840ern die konstitutionelle
Monarchie (Tanzimat) eine radikale Lösung war, so war
es in den 1920ern die Republik. Heute dagegen muss diese Republik
in eine Demokratie transformiert werden, das ist meine Linie.
Die Republik ist nach 80 Jahren ganz offensichtlich in der
Klemme. Die Republik ist heruntergekommen, korrumpiert. Der
Grund für die Klemme ist eine kranke Geisteshaltung.
Man manipuliert die Demokratie. Diejenigen, die heute behaupten,
dass sie den Etatismus [Vorrang des Staates, eines der Prinzipien
Atatürks] vertreten, stellen tatsächlich das größte
Hindernis überhaupt für den Staat dar. Statt dessen
muss man sich auf einer konsequent demokratischen Linie bewegen.
Sonst drohen große Gefahren, sowohl im Innern als auch
von außen. Wenn man heute [Todestag Atatürks] voller
Respekt an Mustafa Kemal zurückdenkt, dann deswegen,
weil er in den 20ern eine radikale Lösung gebracht hat.
In den 30ern und 40ern hat sich nicht die Demokratie entwickelt,
sondern eine Oligarchie. Der Staat darf nicht auf Etatismus
und Nationalismus beharren, sondern muss eine demokratische
Linie verfolgen. Wenn die Republik auf eine religiöse
und nationalistische Basis gestellt wird, werdend die positiven
Werte, auf denen sie beruht, verschlissen. Sie wird zur bloßen
leeren Hülle. Dann besteht die Gefahr, dass sie zusammenbricht.
Durch eine demokratische Transformation kann die Republik
verhindern, dass sie auf eine leere Hülle reduziert wird.
Der Osmanische Staat war in den 1920ern so eine staatliche
leere Hülle geworden, deswegen konnte Mustafa Kemal ihn
mit einem Schlag beseitigen.” (...) |
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20.10.2004
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“Es
gibt nicht den kleinsten Kompromiss zwischen mir und dem Staat”
Haftbedingungen: Seit vier Monaten keine Briefe
Zum ersten Mal seit drei Wochen konnte am 20.10.
wieder ein Besuch des Verteidigerteams bei Abdullah Öcalan
stattfinden. Zuvor waren wieder einmal die Besuche mit der
Begründung, die Überfahrt auf die Gefängnisinsel
Imrali sei auf Grund schlechten Wetters nicht möglich,
verweigert worden. Auffällig hierbei ist, dass sich die
Wetterlage im Marmarameer immer dann verschlechtert, wenn
die kurdische Frage auf Grund aktueller Ereignisse breitere
Aufmerksamkeit bekommt. Im Oktober dürften der vielbeachtete
Besuch der ehemaligen DEP-Abgeordneten beim EU-Parlament in
Brüssel und die Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei
die tatsächlichen Gründe für die faktische
Kontaktsperre gegen Öcalan gewesen sein.
Neben der regelmäßigen Einschränkung der Besuche
wird auch in anderen Bereichen versucht, Öcalan von der
Außenwelt abzuschneiden. Seit fast vier Monaten hat
er keinen Brief mehr ausgehändigt bekommen. Er erhält
nicht einmal täglich eine Zeitung, dazu sind alle Artikel,
die ihn in irgendeiner Weise betreffen, herausgeschnitten. |
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13.10.2004
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Ein
Besuch der Anwältinnen am 13. Oktober hat nicht stattgefunden |
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06.10.2004
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Ein
Besuch der Anwältinnen am 6. Oktober hat nicht stattgefunden |
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29.09.2004
[erste
Auszüge aus dem Gespräch vom 29.9.] |
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"Ich
rede von einem geschwisterlichen Leben in Frieden"
(...) Erdogan ist nach Brüssel gereist, wisst ihr, was
dahinter steht? Das mit dem Ehebruch war nur Show. Angeblich
sollten in dem Bericht ein paar Sachen bezüglich der
Kurden betont werden, er ist hingefahren und hat das verhindert.
Verheugen hat euch wieder verkauft. Sie gehen davon aus, dass
die Kurden sanft schlummern. Ich bin nicht gegen den EU-Beitrittsprozess.
Aber: Hat unser Volk von 40 Millionen eine einzige Schule?
Ein Radio? Ein Fernsehen? Was wird euch die EU geben? Was
sollen wir zum Ausverkauf unseres Volkes sagen? (...) 29.09.2004
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22.09.2004
[längere
Zusammenfassung des Gesprächs vom 22.9.] |
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„Verräter
können keine Patrioten sein“
Die Anwälte Abdullah Öcalans äußerten
sich in einer schriftlichen Erklärung über das Treffen
mit ihrem Mandanten. In der Erklärung heißt es,
Öcalan habe sich bei dem Treffen über die Themen
Organisation, Lösung der kurdischen Frage, Situation
Kurdistans und des Mittleren Osten geäußert. (...)
Denge Mezopotamya, 24.09.2004 |
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22.09.2004
[erste
kurze Erklärung direkt nach dem Besuch am 22.9.] |
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Öcalan:
„Ich bin bereit, mit jedem Beziehungen aufzunehmen, aber
ich kapituliere nicht.“
Am Mittwoch, den 22.9. fand das wöchentliche Gespräch
Abdullah Öcalans mit seinen Anwälten Tugluk, Erbas
und Sakar sowie seiner Schwester Fatma statt. Dogan Erbas informierte
die Presse über das einstündige Gespräch. Öcalan
mache einen gesunden Eindruck, er habe sich aber wegen vieler
anderer Probleme nicht um seine gesundheitlichen Probleme kümmern
können. (...) DIHA, 22.09.2004 |
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15.09.2004
[Zusammenfassung
des Gesprächs vom 15.9.] |
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"Ich
will, dass kein einziger Tropfen Blut vergossen wird."
( ...) Ich habe keinen Befehl gegeben, Mizgin [Sen] und Kani
[Yilmaz] zu töten. Ich brauche korrekte Informationen.
Ihr müsst hingehen und die Tatsachen richtig erklären.
Bringt mir die Informationen, ihr müsst mir die Informationen
bringen. Ich gebe hier keine Befehle, Krieg zu führen,
ich führe keinen Krieg; aber es gibt solche, die meinen
Namen benutzen, um Krieg zu führen. Die, die in meinem
Namen Krieg führen, muss man warnen. Von hier aus kann
man keine Organisation leiten. Hier ist die Kontrolle des
Staates 100%ig. Solche Befehle könnte man gar nicht geben.
Das würde uns auch ohnehin schaden. Üble Nachrede
gegen mich ist nicht hinnehmbar. (...) |
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02.09.2004
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Öcalan
befürwortet Aufruf des KONGRA-GEL zu Waffenstillstand
Am
1.9. fand das reguläre wöchentliche Treffen Abdullah
Öcalans mit seinen Anwälten Firat Aydinkaya, Bekir
Kaya, Irfan Dündar und Zeynel Degirmenci statt. Irfan
Dündar erklärte im Gespräch mit DIHA, das Gespräch
sei positiv verlaufen. Öcalan habe betont, er habe KONGRA-GEL
als die Systematik des Freiheitskampfes konzipiert. (...)
DIHA |
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11.08.2004
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Öcalan:
„Keine dauerhafte Lösung mit den USA“
Öcalan
warnte: „Lösungen, die sich auf die USA oder irgend
eine ausländische Macht stützen, können nicht
von Dauer sein. Dafür gibt es in der Geschichte zahllose
Beispiele.“ Der
führende kurdische Politiker, Abdullah Öcalan, konnte
an diesem Mittwoch sein wöchentliches Anwaltsgespräch
durchführen. Anwalt Dogan Erbas sagte DIHA gegenüber,
Öcalan habe wie schon in der Vorwoche betont, Demokratie
und Widerstand müssten ausgebaut werden. (...) DIHA |
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22.06.2004
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Öcalan
dementiert Aufruf zum Krieg
Nach sechswöchiger Totalisolation traf Abdullah
Öcalan erstmals wieder mit seinen Anwälten zusammen.
In den vergangenen Wochen wurden ihm die wöchentlichen
Anwaltsbesuche stets verwehrt.
Nach Beendigung des langjährigen einseitigen Waffenstillstands
durch die kurdische Guerilla, welcher am 1. Juni 2004 sein
Ende fand, kam es vermehrt zu Spekulationen über die
Ursachen. Insbesondere in den türkischen Medien, aber
auch in verschiedenen internationalen Medien, wurde Abdullah
Öcalan als Initiator dieses Beschlusses bezichtigt, obwohl
die kurdischen Rebellen klarstellten, der Entschluss zur Aufkündigung
der Waffenruhe sei aus eigenem Ermessen gefasst worden. Als
Grund gaben diese die zunehmenden militärischen Operationen
der türkischen Armee gegen die in der Türkei verblieben
Guerillakräfte an. Desweiteren habe die türkische
Regierung keine ernsthaften Schritte zur Lösung der kurdischen
Frage unternommen. (...) Internationale Initiative Freiheit
für Öcalan -Frieden in Kurdistan |
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20.03.2004
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Dafür
müssen eine Million Menschen bereit sein...
Abdullah Öcalan, der führende kurdischer Politiker,
betonte, das Kurdenproblem in der Türkei, Syrien und
Iran könne nur auf dem Boden von „demokratischen,
freien und gleichen staatsbürgerlichen Rechten“
gelöst werden. Er schlug vor, Millionen von Menschen
in einem umfassenden Komitee zu organisieren. „In diesem
Sinne gratuliere ich zu Newroz“, sagte er. (...) Özgür
Politika |
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