Selbstmordarmee im Iran
Wie die iranische Webseite peykeiran am 29. März 2006 berichtete, haben mehrere iranische Institutionen begonnen, eine Märtyrerarmee (Lashkar-e esteshhaadi) aufzubauen. In der kurzen Meldung heißt es, dass die Jugendlichen der Provinz Luristan (Vergleichbares findet auch in den anderen iranischen Provinzen statt) aufgefordert werden, sich bei der Märtyrerarmee Luristan registrieren zu lassen. Hinter dem Begriff verbirgt sich eine Armee von freiwilligen Selbstmördern, die sich für Attentate einsetzen lassen. Mit dem Aufbau einer solchen Armee sollen die USA und westliche Staaten von einem Angriff auf den Iran abgehalten werden. Diese Freiwilligen sollen dann zum Einsatz kommen, wenn der religiöse Führer Chamene’i es beschließt.
Quelle der Nachricht:
http://web.peykeiran.com/new/iran/iran_news_body.aspx?ID=29745
29.3.2006 qw - Zum Verständnis sei ergänzt, dass diese Armee von iranischen Hisbullahis und der Sepah-e Qods (Streitkraft „Jerusalem“, Einheit der Pasdaran für den Revolutionsexport) aufgebaut wird und von der religiösen Führung des Landes finanziert wird. So enthält die Monatszeitschrift „Partow-e sokhan“ (Licht des Wortes), die von der Gruppe um den einflussreichen Ayatollah Mesbah Yazdi veröffentlicht wird, in jeder Auflage ein Formular, mit dem man sich als Freiwilliger für die Märtyrerarmee anmelden kann. Wenn man die Aufnahmeprozedur bestanden hat, wird man zu einer entsprechenden Ausbildung geschickt und erhält auch ein festes Gehalt. Wenn man die Ausbildung für Selbstmordattentate absolviert hat, wird man in staatlichen Institutionen bevorzugt eingestellt. An den Hochschulen werden solche Menschen (Männer und Frauen) ohne Aufnahmeprüfung zugelassen. Wenn es darum geht, Studenten ins Ausland zu schicken, beispielsweise als Mitarbeiter einer iranischen Botschaft, wählt das Regime speziell aus diesem Kandidatenkreis aus. Diese Vergünstigungen sind bei der hohen Arbeitslosigkeit im Iran ein wichtiger Anreiz für Jugendliche. Auch Freiwillige aus arabischen Staaten und europäische Moslems haben die Möglichkeit, sich für diese Freiwilligenarmee zu melden.