- Frauen
15 October
2007
Selbstmord im provisorischen Gefängnis
Gestern nachmittag, den 14. Oktober, hat Zahra E. A., 27 Jahre alt und Studentin der medizinischen Fakultät in Hamedan (ca. 300 km südlich von Teheran), in einem provisorischen Gefängnis Selbstmord begangen. Sie hat sich aufgehängt.
Zahra war am Freitag, den 12. Oktober, mit einem jungen Mann in einem Park spazieren. Sie wurde von der Sittenpolizei festgenommen, weil es nach der Scharia strafbar ist, wenn eine Frau mit einem fremden Mann angetroffen wird.
30 July
2007
Säure gegen eine Journalistin im Iran
Letzte Woche hat der iranische Geheimdienst eine Journalistin in Kermanschah entführt, als sie auf dem Weg von ihrer Arbeit nach Hause war. Nach körperlicher und seelischer Folterung wurde sie mit einem durch Säure verätzten Gesicht in eine Gasse geworfen und dort liegen gelassen. Die Journalistin heißt Z. Bahram und hatte für eine Zeitschrift mit dem Titel Nawaye Waght Kermanschah (Stimme der Zeit von Kermanschah) gearbeitet. Die Polizei soll nicht eingegriffen haben, obwohl sie die Entführung beobachtet hatte.
21 May
2007
Widerstand gegen die brutale Durchsetzung von Kleidervorschriften
Gestern, Sonntag, den 20.5.2007, kontrollierten Polizisten auf dem Platz Tir im Zentrum von Teheran Frauen und Männer hinsichtlich der Beachtung der islamischen Kleidervorschriften.
Augenzeugen berichten, dass die Polizisten drei Mädchen wegen ihrer Kleidung zurechtwiesen. Die Mädchen reagierten gegen diese Vorhaltungen. Eine Polizistin ergriff die Hand eines der Mädchen und versuchte sie mit Gewalt in ein bereitstehendes Polizeifahrzeug hineinzuzwingen. Das Mädchen hat sich dagegen gewehrt worauf ein Polizist heftig gegen das Bein des Mädchens getreten hat. Das Mädchen erlitt auch schwere Verletzungen im Gesicht.
Die Passanten, die diese Szene miterlebten, mischten sich auf seiten der Mädchen und gegen die Polizei ein. Die Kleidung der Mädchen wurde im Laufe der Auseinandersetzung ziemlich zerrissen und aus Protest gegen diese Behandlung warfen sie ihre Kopftücher fort. Alle drei Mädchen konnten im entstehenden Tumult mit einem Auto fliehen.
Ähnliche Vorfalle gab es den ganzen Tag. Als eine Mutter und ihre Tochter versuchten Fotos davon mit ihren Handys zu schiessen sind sie beide brutal geschlagen worden. Aus Protest haben sie ihre Kopftücher herunterrissen. Es ist nicht bekannt, ob sie festgeommen wurden oder fliehen konnten.
Geschlechtertrennung an Universitäten im Iran
Universität von Tabriz mit einem Eingang für Frauen rechts und für Männer links. Auch bei Vorlesungen herrscht die Geschlechtertrennung - oft sogar mit einem Vorhang in der Mitte des Vorlesungssaales. Durch Kameras wird alles kontrolliert. Studentinnen und Studenten dürfen weder in noch ausserhalb der Vorlesungen miteinander sprechen.
12 May
2007
Kleidervorschriften
Das iranische Parlament hat in der ersten Maiwoche einen Gesetzesentwurf der Regierung verabschiedet, in dem eine Reihe von Verstößen gegen die islamistischen Kleidervorschriften unter Strafe gestellt werden.
Für zu kurze Kopfbedeckung der Frau: 20.000 Tuman Geldstrafe.
Für zu kurzen Überwurfmantel der Frau: 15.000 Tuman Geldstrafe.
Für zu kurze Hose der Frau: 25.000 Tuman Geldstrafe.
Für farbige Schuhe der Frau: 10.000 Tuman Geldstrafe.
Ein Mann, der heiraten möchte, muss von nun an eine Bescheinigung von den zuständigen Behörden vorlegen, dass seine künftige Frau nicht gegen die islamistischen Vorschriften verstoßen hat (Adam-e chalaafi-ye hamsar genannt). Ohne die Bescheinigung soll eine Heirat nicht mehr möglich sein.
Außerdem hat der Staatsanwalt von Teheran, Said Mortasawi, der den Foltertod der kanadisch-iranischen Journalistin Sahra Kasemi auf dem Gewissen hat, kürzlich erklärt, dass gegen Frauen, die in Teheran gegen die Bekleidungsvorschriften verstoßen, zur Strafe eine Verbannung in die Provinz ausgesprochen wird.
Quelle: www.peykeiran.com ID=39605
05 March
2007
18 December
2006
04 December
2006
Amerikanisches Freiheitsmodell in Afghanistan
Hinter den zwei Frauen ist ein Frauenfriseursalon zu sehen mit einer Werbetafel auf der steht: "Braut-Friseursalon"
09 October
2006
Die Bilder sprechen für sich
Vor der islamischen Revolution:
Nach der islamischen Revolution:
28 August
2006
Auftakt der Unterschriftenkampagne für Frauenrechte
Am 27.8.2006 haben zahlreiche Frauen in Teheran an einer Konferenz zum Auftakt einer Unterschriftenkampagne für Frauenrechte teilgenommen. Das Ziel dieser Kampagne ist es, 1 Mio. Unterschriften gegen frauendiskriminierende Gesetze zu sammeln.
Obwohl die Frauen für einen grossen Raum eine Genehmigung hatten,wurden sie vom iranischen Geheimdienst daran gehindert ihn zu betreten um ihre Veranstaltung abzuhalten. Sie führten daraufhin kurzerhand ihre Veranstaltung auf der Strasse vor dem Raum ab, obwohl sie auch von dort vertrieben werden sollten. Auch die Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi war anwesend und hat gegen die Behinderung durch den Geheimdienst protestiert. Geheimdienstmitarbeiter haben die Frauen gefilmt und Fotos von ihnen geschossen um sie zu erfassen.
Eine Aktivistin hat die Kampagne vorgestellt und gesagt, dass es nicht wichtig ist, wie lange die Kampagne dauert, ob sie ein Jahr dauert oder länger, wichtig ist, dass sie weitermachen. Weitere bekannte Frauen unter den Teilnehmerinnen waren Shiva Nazaahari, Nushi Jaafari und Sepide Puraghai. Ebenso haben ehemalige poltische Gefangene wie Ali Rezah Jabari, Bina Darah und Nasel Jarafsan teilgenommen.
Die Veranstalterinnen rieten den Anwesenden, unmittelbar nachdem sie unterschrieben haben, nach Hause zu gehen, damit sie nicht vom Geheimdienst erfasst werden können. Die Frauen blieben trotzdem für über 2 Stunden in der Nähe und diskutierten in kleinen Gruppen auf der Strasse.
28 June
2006
Steinigung
Laut einer Meldung der Organisation zur Verteidigung der Menschenrechte in Kurdistan (Iran) wurde eine Kurdin aus der Stadt Naqade namens Malek Qorbani wegen „Ehebruchs“ verhaftet und ins Gefängnis von Urumiye gebracht. Dort wurde sie vom Islamischen Gericht Urumiye zum Tod durch Steinigung verurteilt.
Der Ehemann und der Bruder dieser Frau hatten den Mann ermordet, mit dem diese Kurdin angeblich den Ehebruch begangen hatte. Sie erhielten für den Mord beide sechs Jahre Gefängnis.
Quelle: ww.kanoon-zendanian.org
Kommentar: Die Mörder haben gute Aussichten, nach wenigen Monaten wieder freizukommen, wenn sie sich einen Hizbullah-Anwalt nehmen und mit der Scharia argumentieren, dass dieser Mord gerechtfertigt sein
12 June
2006
Versammlung kritischer intellektueller Frauen zur Abschaffung frauenfeindlicher Gesetze
Plakat einer Versammlung kritischer intellektueller Frauen zur Abschaffung frauenfeindlicher Gesetze, heute, den 12.6.06 um 15 Uhr auf dem Platz Hafte Tir in Teheran. Keine Gruppe hat unterzeichnet - aus Angst vor Repression. Mit diesem Plakat wollen die Frauen auf ihren Aufruf aufmerksam machen, der von vielen WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen und StudentInnen unterstützt wird.
Beispiele von Plakaten, die heute auf dem Platz Hafte Tir gezeigt wurden. Die Texte lauten Gleichberechtigung, Freiheit, Frieden und Solidarität; Gleiche Ausbildung, gleiche Arbeit ist unser Grundrecht; etc. Die Teilnehmerinnen kommen aus allen Alterstufen. Die gekreuzten Handgelenke sollen sagen: "Ich habe keine Angst, Sie können kommen und mich festnehmen"
Verschiedene Nachrichtenagenturen (ilna, baztab, isna) und Radiosender (Radio Farda, Deutsche Welle) berichteten über die heutige Frauenversammlung in Teheran. Heute nachmittag um 16:30 Uhr haben sich zahlreiche Frauen auf dem Platz Hafte Tir versammelt. Manche Nachrichtenagenturen haben von 5000 Frauen gesprochen, andere haben geringere Teilnehmerzahlen genannt. Zu Beginn haben die Frauen nur stumm ihre Plakate präsentiert.
In den Strassen rund um den Platz und in der näheren Umgebung war viel Polizei und Hisbollahgruppen mit ihrem ganzen Arsenal von Waffen, Tränengas etc. zugegen. Polizistinnen haben sich zuerst an die Frauen gewandt und sie aufgefordert, den Platz sofort zu verlassen.
Als dies nicht geschah, haben diese Polizistinnen begonnen mit Stöcken auf die Frauen einzuschlagen. Es wurde Tränengas und Pfefferspray eingesetzt, weswegen es bei vielen Teilnehmerinnen zu Verletzungen im Gesicht kam. Es heisst, dass mindestens 60 Teilnehmerinnen festgenommen wurden. Unter den Festgenommenen befanden sich laut adwar-news folgende Frauen: Samira Sadri, Bahare Hedayat, Bahman Ahmadi, Delaram Ali, Nushin Ahmadi, uvm.
27 May
2006
Iran: Sittenpolizei gegen Frauen
Eine Schulung mit Hintergründen
Übersetzung der Bildunterschrift:
Der Befehlshaber der Sicherheitskräfte von Teheran erklärte (auf einer Schulung, erg.): Die Patrouillen der (religiösen) Aufklärung (AdÜ: eine Art „Sittenpolizei") werden unter keinen Umständen das Recht haben, wütend auf die Öffentlichkeit loszugehen.
Übersetzung des großgeschriebenen Textes auf der Tafel
(Auf der Tafel im Hintergrund sind einige Merkregeln niedergeschrieben, die sich
diese Sittenpolizisten einprägen sollen)
Dicker Lippenstift: nicht mit der Rasierklinge schneiden - mit Zelltuch abwischen
Zu stark geschminkt: nicht mit Säure bespritzen - mit Rosenwasser besprühen
Zu kurzer Überwurfmantel: bieten Sie einen kostenlosen Tschador an
Zu kurzes Kopftuch: Schreien Sie nicht "Kopftuch oder eins auf die Rübe" -
sondern ziehen sie das Kopftuch entweder richtig über die Haare oder schneiden
Sie das Haar in aller Ruhe ab.
Übersetzung: Georg Warning, Konstanz, den 27.5.2006
Am 26. Mai 2006 unter folgender Internetadresse gefunden:
http://www.30metri.com/photos/f0506ershad/1.shtml
Kommentar:
Eine Schulung mit Hintergründen
Terror mit Säure und Rasierklinge
In den über 25 Jahren, seit die Islamische Republik Iran besteht, kam es zu zahllosen Vorfällen, in denen geschminkte Frauen von Männern überfallen wurden und ihr Gesicht mit Säure oder Rasierklingen verunstaltet und verstümmelt wurde. Die Täter gehörten zwar den Sicherheitskräften an, trugen aber Zivilkleidung. Beschwerden gegen sie waren fruchtlos, weil kein Polizist und kein Soldat sich traute, diese Leute festzunehmen. Die Behörden versuchten der Öffentlichkeit zwar einzureden, es handle sich um „wild gewordene“ Hisbollahis oder Angehörige von Märtyrerfamilien, die jemanden an der Front verloren hatten, und deshalb wütend seien, weil jemand die islamischen Werte verletze. Tatsächlich aber waren die Täter speziell ausgebildete und ausgerüstete Beamte, die nur in Zivil auftraten. Gewöhnlich trugen sie auch eine Pistole unter der Kleidung.
Das Blatt wendet sich
Während die Opfer früher schwiegen und sich versteckten, kam es immer mehr zu Widerspruch. Konnten in den Anfangszeiten zwei sogenannte Hisbollahis eine Menge von Hundert Menschen einschüchtern und kontrollieren, traten sie in der zweiten Hälfte der 90er Jahre zunehmend in Gruppen von zehn bis zwanzig auf. Aber selbst dann geschah es, dass sie bei ihren Attacken auf die Frauen Prügel bekamen und von erzürnten Jugendlichen fast totgeschlagen wurden.
Entsprechend gering war die Lust dieser Beamten, sich zu solchen Einsätzen abkommandieren zu lassen, und häufig brachen sie den Einsatz ab, wenn der Widerstand zu groß war. Das führte dazu, dass bei bestimmten Einsätzen hohe Vorgesetzte dieser Beamten sich mit Maske und in Zivilkleidung unter sie mischten und als „Vorbild“ als erste auf die Opfer einschlugen. So wurde Abdullah Nuri, der „liberale“ Innenminister des vorigen Präsidenten Chatami, während Chatamis erster Amtsperiode in Teheran auf offener Straße von so einem Kommando überfallen. Der hohe Beamte, der Abdullah Nuri mit einem Faustschlag bedachte, war der Pasdaran-Offizier Bagher Zolghadr, damals einer der obersten Befehlshaber der Polizei in Teheran. In so einer Situation konnten sich die anderen Beamten nicht mehr dem Einsatz entziehen und schlugen ebenfalls zu.
Warum nicht früher?
In den letzten zwei Jahren ist die Stimmung so stark umgeschlagen, dass die Angreifer in Zivil sich nur noch in entlegenen Ecken trauen, Frauen zu überfallen. Wo mehr Menschen zugegen sind, lösen solche Vorfälle spontan Demonstrationen und Gegenangriffe aus, und die Täter können froh sein, wenn sie lebend davon kommen. Sofern sie Verstärkung anfordern und die Polizei zu Verhaftungen schreitet und die Demonstranten in Polizeibusse steckt, kann sichtbare Polizeibrutalität und Misshandlung der Inhaftierten solche Empörung wecken, dass die Menschen den Bus stoppen und die Gefangenen befreien.
Die Eltern von Frauen, die mit Rasierklingen oder Säure verunstaltet wurden, veranstalten öffentliche Streikaktionen vor der Justizverwaltung, vor dem Parlament oder dem Amtssitz des Präsidenten. Es geschieht auch, dass die Angehörigen versuchen, den Täter herauszufinden und ihn mit einem „Unfall“ ins Jenseits zu befördern. Dies ist die Lage im Großraum Teheran. An anderen, nicht ganz so freien Orten, kann eine Säure-Attacke auf eine Frau dazu führen, dass es zu Sippenfehden zwischen der Sippe des Täters und des Opfers kommt, die mit mehreren Toten enden.
Hier sind die Gründe zu suchen, wieso die Polizeiführung von Teheran auf einmal darauf kommt, Benimm-Unterricht für die Sittenstreifen zu erteilen. Der Unterricht wendet sich nicht an normale, uniformierte Beamte, die auch zu früheren Zeiten nicht zu solchen extremen Methoden griffen, sondern an die Herren in Zivil. Auf diesem Weg soll vermieden werden, dass die Bevölkerung sich immer besser organisiert und den Machthabern schließlich die Macht entreißt.
Anmerkung:
Pasdaran-Offizier Bagher Zolghadr ist heute iranischer Vizeinnenminister. Im April 2006 unterzeichnete er mit dem deutschen Staatssekretär Dr. August Hanning (von 1998 bis 2005 Chef des Bundesnachrichtendienstes) ein „Sicherheitsabkommen“ in Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Wir werden sehen, wer jetzt ans Messer geliefert werden soll.
08 May
2006
Sexuelle Erpressung vom iranischen Geheimdienst
Bild: Studentin der Universität Allame Tabatabai in Teheran
Die abgebildete Studentin hat einen Brief an die iranische Öffentlichkeit geschrieben. In ihm erzählt sie, wie Gudarzi, Leiter der Geheimdienstabteilung der Teheraner Universität Allame Tabatabai, sie in sein Zimmer befohlen hat und ihr sagte, dass sie keine islamische Kleidung trage und sie deshalb exmatrikuliert würde.
Ein paar Tage später hat Gudarzi die Studentin angerufen und sich mit ihr in einer Strasse in Teheran verabredet. Bei diesem Treffen drohte er damit, dass sie nicht weiterstudieren könne, es sei denn, sie würde mit ihm ins Bett gehen.
Die Studentin schreibt weiter, dass sie mit ihm schlafen musste und dass sie kein Einzelfall sei: andere Studentinnen hätten das gleiche Schicksal gehabt.
In den letzten Tagen ist die Leiche einer Studentin im Studentenwohnheim o.g. Universität gefunden worden. Die abgebildete Studentin sagt, dass Gudarzi für den Tod der anderen Studentin verantwortlich sei.
Auch ihre Komilitoninnen hätten schon früher wiederholt gefordert, dass diese unmenschliche Person unbedingt entlassen werden müsse. Doch keiner hat darauf gehört, weswegen die Studentin nun diesen Schritt an die Öffentlichkeit gewagt hat.
Quelle: http://www.peiknet.com/1385/11ord/18/page/35alameh.htm
24 April
2006
Ahmadinejad gibt klein bei
Am Sonntag, den 23.4.2006, wurde Ahmadinejad im iranischen Staatsfernsehen mit folgenden Worten zitiert: "Die iranischen Frauen haben es selbst gewählt, islamische Kleidung zu tragen. Wir brauchen den Frauen die Kleiderordnung nicht zu befehlen." Ebenfalls wurde Sardar Morteza Tala’i zitiert mit der Aussage: "Das Ziel unserer Ordnungskräfte ist, mit den Menschen zu sprechen und sie zu überzeugen, islamische Kleidung zu tragen", womit er seinem am 18. April veröffentlichten Programm zur Bekämpfung der unzureichenden Verschleierung direkt widersprach.
Verschiedene Kommentatoren werteten diese unerwartete Toleranz als einen Rückzieher der Regierung. Dies hing mit der verbreiteten Unzufriedenheit mit diesem Program und den grossen Widerständen der Frauen bei dessen Durchsetzung zusammen. Auch wurde ein Zusammenhang mit den aussenpolitischen Schwierigkeiten bei dem aktuellen Atomstreit gesehen, der eine derartige innenpolitische Machtprobe nicht ratsam erscheinen lässt.
Quelle: www.kanoon-zendanian.org
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20 April
2006
Teheran: Staat will Frauen das Fürchten lehren
Laut Angaben der iranischen Nachrichtenagenturen Roozna und Fars vom 18. April 2006 erklärte der Polizeidirektor von Groß-Teheran, Sardar Morteza Tala’i, dass die iranischen Sicherheitskräfte ein neues Programm zur Bekämpfung der unzureichenden Verschleierung ausgearbeitet hätten, das ab dem 20. April 2006 umgesetzt werden soll.
Laut diesem Plan sollen gegen Frauen und Mädchen,
die so kurze Hosen tragen, dass ihre Knöchel oder Waden zu sehen sind,
oder die sich ohne Kopftuch in der Öffentlichkeit bewegen (Anspielung auf bestimmte iranische Feiern wie Tschahaar-Schanbe-je Suri, bei denen Frauen mit bloßen Haaren auftraten),
oder die ein Überwurftuch tragen, das nicht bis zu den Fersen reicht,
oder die einen eng anliegenden Überwurfmantel tragen,
oder gegen Personen, die in den Straßen und Parks Hund, Katzen oder andere Tiere ausführen,
oder gegen Taxizentralen bzw. Privattaxis, wenn im Fahrzeug eine schlecht oder nicht verschleierte Frau angetroffen wird,
energische Maßnahmen ergriffen werden.
Quelle: http://web.peykeiran.com/new/iran/iran_news_body.aspx?ID=30127
Kommentar:
Im iranischen Kontext bedeutet dies, dass vermehrt Streifen solche Frauen und Mädchen anhalten werden, um von ihnen eine Geldstrafe einzutreiben, um sie in der Öffentlichkeit auszupeitschen, oder um sie ins Gefängnis zu bringen. Und Gefängnis bedeutet im Iran stets die Gefahr von Misshandlung, Folter oder Vergewaltigung.
13 March
2006
08 March
2006
Frauenvertreibung aus dem Sportstadium Asadi („Freiheit“)
Foto: Polizist tritt eine demonstrierende Frau, die sich in die iranische Fahne eingehüllt hat.
Anlässlich eines internationalen Gymnastikwettkampfes, der Anfang März 2006 im großen Teheraner Sportstadium Asadi („Freiheit“) veranstaltet wurde, das Platz für 12.000 Zuschauer bietet, kam es zehn Minuten nach Eröffnung des Wettkampfes zu einem Einsatz der Ordnungskräfte (Polizei, Revolutionswächter und Geheimdienst). Diese entfernten nach regierungsamtlichen Angaben 250 Frauen aus dem Sportstadium, laut inoffiziellen Quellen jedoch über 2000 Frauen. Betroffen waren sogar die Dolmetscherinnen der ausländischen Teams, mit der Folge, dass der weitere Ablauf der Spiele massiv behindert wurde.
Am 1. März 2006 fand im Asadi-Stadium ein Fußballspiel zwischen der iranischen Nationalmannschaft und der von Costa Rica statt. Die Frauen, die das Spiel anschauen und „ihre“ Mannschaft anfeuern wollten, wurden nicht eingelassen. Darauf demonstrierten einige vor dem Eingang. Die Regierungskräfte versprachen den Frauen darauf, ihnen einen extra Platz im Stadium einzuräumen, und forderten sie auf, in den bereitstehenden Bus zu steigen. Als sie dies taten, wurden sie ca. 12 Kilometer weggefahren und im Westen Teherans ausgesetzt.
Der Hintergrund dieser Aktionen: Nach Auffassung der iranischen Geistlichen und der Regierung ist es Frauen verboten, Männern beim Sport zuzuschauen.
10 March
2005
8. März in Teheran
Intellektuelle Frauen in Teheran hatten mit Flugblättern Frauen dazu aufgerufen, sich gegen 5 Uhr nachmittags zum 8. März im Park Saleh zu versammeln. Eine erste Gruppe von etwa 10 Frauen erschien gegen 5 Uhr vor dem Haupttor des Parks. Ordnungsbeamte und Polizei verhinderten allerdings, dass sie den Park betreten konnten. Die Frauen versuchten darauf hin über einen Nebeneingang in der westlich angrenzenden Strasse, der Kareghar-Strasse, in den Park zu kommen. Auch dies wurde von der Polizei unterbunden, so dass die Frauen sich in dieser Strasse vor und zurückbewegten wobei sie stets von der Polizei verfolgt wurden. Die Frauen riefen mit ihren Handys weitere Freunde und Bekannte herbei, so dass sich die Zahl der Frauen stetig vergrößerte. Insbesondere die Frauen, die Handys benutzten wurden von der Polizei fotografiert und sogleich festgenommen. Es kam dagegen zu lauten Protesten bei denen ein bestimmtes Lied, Ei Iran, das den Wunsch nach Freiheit für den Iran ausdrückt, gemeinsam gesungen wurde. Ein Mann der sich in der Nähe aufhielt, rief „Tod der Islamischen Republik“ und wurde ebenfalls festgenommen. Gegen 18 Uhr waren mehr als 100 Frauen versammelt und es wurden Flugblätter verteilt. Augenzeugen gaben an, dass ungefähr 10 Frauen und 2 junge Männer festgenommen worden sind. Gegen 19 Uhr hat die Polizei die Demonstration aufgelöst.
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20 October
2004
Iranische Regierung wollte ein 13 – jähriges Mädchen steinigen
Ein islamisches Gericht hatte im westiranischen Staat Mariwan (Kurdistan) hatte ein 13 – jähriges Mädchen zum Tod durch Steinigung verurteilt weil es von ihrem 15 Jahre alten Bruder durch eine ungewünschte und nicht bewusste sexuelle Beziehung schwanger geworden ist. Das Mädchen befand sich im Gefängnis und wartete auf die Vollstreckung des Urteils. Das Kind das sie inzwischen zur Welt gebracht hat, wurde ihr weggenommen.
Nahid Riazi von dem Frauenverein Rahai Zanan in Dänemark appellierte daraufhin an alle Menschen und forderte dass dieses Mädchen keine Minute länger im Gefängnis gehalten, und keinesfalls gesteinigt wird. Sie wollte die Unterstützung aller internationalen Organisationen weltweit. An UNICEF, Gewerkschaften und Frauenrechtsorganisationen sollten Briefe (s.u.) geschrieben werden, in denen gegen die Steinigung protestiert wird. Sie sagte, wenn Millionen von Briefen zur Rettung dieses Mädchens geschrieben und der EU oder der UNO übergeben werden, ist das ein sehr wichtiger Schritt zur Aufhebung dieses Urteils. Jeder einzelne kann diesen Brief schreiben oder Unterschriften sammeln.
Folgender Brief (sinngemäße Zusammenfassung) konnte mit Unterschrift an die unten stehende Adresse geschickt werden:
Wir Unterzeichneten haben erfahren, dass das 13-jährige Mädchen Dshila aus der Stadt Mariwan durch einen islamischen Richter zur Steinigung verurteilt worden ist. Wir protestieren gegen ihre Festnahme und das Urteil. Dieses Kind sollte aus dem Gefängnis entlassen werden und das Recht haben, bei ihren Eltern zu leben, mit ihren Freunden zu spielen und in die Schule zu gehen. Ein Kind darf nicht auf diese Weise bestraft werden. Das Urteil empfinden wir als schrecklich. Wir fordern sofortige Freiheit für Dshila und die Aufhebung des Urteils. Dshila muss sofort entlassen werden.
nahid@mail.danbbs.dk
Telefon: 004540543992
web: http://www.stoning.webbyen.dk/
Letzte Nachricht: Mittlerweile hat die iranische Regierung angeblich von der Steinigung Abstand genommen. Mehr Informationen in englischer Sprache auf http://www.stoning.webbyen.dk/
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23:48
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