17 September
2007
Schlägerei im Flughafen Mehrabad Teheran (Iran)
Laut der Nachrichtenagentur Raja News gibt es seit einigen Tagen immer wieder verbale und körperliche Auseinandersetzungen zwischen Passagieren und Schalterpersonal an den Schaltern für den Verkauf von Tickets für Inlandflüge im Iran.
Die wartenden Passagiere, mussten immer wieder lange Schlangen in Kauf nehmen und gleichzeitig beobachten, wie einige Passagiere mit Beziehungen bevorzugt behandelt wurden und ohne anzustehen, direkt ihre Tickets ausgehändigt bekamen. Andere bevorzugte Passagiere konnten aufgrund von Empfehlungsschreiben hoher Persönlichkeiten aus der Regierung ein Flugzeug besteigen.
Eine weitere Gruppe von unzufriedenen Passagieren entstand dadurch, dass sie zwar Tickets erstehen jedoch keine Flugzeuge besteigen konnten. Die dritte Gruppe war verärgert über grosse Verspätungen bei einzelnen Flügen.
Zwischen diesen Gruppen und dem Schalterpersonal entwickelte sich ein Streit, der sowohl verbal als auch physisch ausgetragen wurde. Dabei kam es zu schweren Sachbeschädigungen an Scheiben und Gebäudeteilen des Flughafens. Beteiligt daran waren auch Kriegsveteranen, die 70% schwerbehindert sind und die es gewohnt sind, stets mit Respekt behandelt zu werden.
03 September
2007
70 Mio. Liter Benzin im Iran verschwunden
Gemäß der regierungsnahen Website Baztab sind im letzten Monat von den an alle Gouverneure verteilten Benzinrationen über 70 Mio Liter verschwunden. Keiner der Gouverneure ist in der Lage, etwas über den Verbleib dieser riesigen Menge zu sagen.
Wichtige Änderung an der Spitze der Revolutionswächter im Iran
Bild: Mohammad Ali Jafari, neuer Oberkommandierender der Revolutionswächter, erhält am 3.8.2007 die Generalsabzeichen von Religionsführer Ali Chamenei
In den letzten Tagen kamen auch in verschiedenen Tageszeitungen erwähnte Gerüchte auf, nach denen führende Politiker in den USA Anstrengungen unternehmen, die Revolutionswächter in die Liste der Terrororganisationen aufzunehmen. Die jetzigen Änderungen auf der Führungsebene der Revolutionswächter erfolgen zur gleichen Zeit.
In der Gerüchteküche im Iran kursieren hierzu verschiedene Mutmaßungen.
1. General Rahim Safavi, der bisherige Oberkommandierende der Revolutionswächter, soll sich auf Empfehlung des religiösen Führers auf seine zukünftige Aufgabe als Staatspräsident vorbereiten, da Ahmadinejad keine Chance mehr eingeräumt wird. Das soll der Grund für den Rücktritt von Rahim Safavi sein.
2. Die Beziehung zwischen den Revolutionswächtern (namentlich ihren Führern) und dem Apparat der Exekutive war bisher sehr eng. Ahmadinejad und sein 'Ziehvater' Ayatollah Mesbah-e Yazdi besetzten wichtige Posten in der Staatsverwaltung mit einflussreichen Personen aus der Führung der Revolutionswächter. Diese enge Verzahnung hat hat den religiösen Führer sowie andere Geistliche zunehmend in Sorge versetzt und sie dazu veranlasst, mit Mohammad Ali Jafari eine ihnen näher stehende Figur an die Spitze der Revolutionswächter zu setzen. Damit soll auch ein weiteres "Ausbluten" der Pasdaranführung durch Abgänge auf lukrative Staatsposten verhindert werden.
3. Der neue Oberkommandierende Mohammad Ali Jafari verfügt über viel Erfahrung mit irregulärer Kriegsführung und hat zahlreiche theoretische Texte darüber publiziert, wie man unter Einsatz dieser Methode Feinde in anderen Ländern bekämpfen kann. Praktiziert hat er diese Methode bereits in Irak, Libanon, Palästina, Afghanistan. Ali Jafari wird aufgrund eben dieser Erfahrungen in dieser Schlüsselposition eingesetzt, zumal die iranische Führung mit militärischen Auseinandersetzungen mit den USA rechnet.
Ergänzend sei angemerkt, dass Ali Jafari bereits seine Fähigkeiten bei der Unterdrückung der unzufriedenen Bevölkerung im iranischen Aserbaidschan und Kurdistan bewiesen hat. Er gehörte einer speziellen Untersuchungskommission an, die erkundete, wie man die gesellschaftlichen Bewegungen am besten bekämpft - durch deren Unterwanderung, durch den Aufbau von Gegenbewegungen und durch den Einsatz militärischer und polizeilicher Mittel.
13 August
2007
30 July
2007
Junge Frauen tanzen jenseits der Blicke der Regierung im Iran
Neue Generation im Konflikt mit der iranischen Regierung
Im Nordiran fand vor kurzem eine exklusive Party in einer angemieteten Villa statt. Junge Leute beiderlei Geschlechts feierten mit freizügiger westlicher Kleidung und alkoholischen Getränken. Einer der Gäste war der iranische Fussballstar Minavand.
Die Polizei hat diese Party gestürmt, den Anwesenden - vor allem den Fauen - unislamische Kleidung und Verhaltensweisen vorgeworfen, sie zurechtgewiesen, verhört und festgenommen. Währenddessen wurde gefilmt.
Minavand ist mittlerweile aus der Nationalmannschaft entlassen worden.
Die Verbreitung dieses Films im Internet wird dem iranischen Geheimdienst zugeschrieben.
Säure gegen eine Journalistin im Iran
Letzte Woche hat der iranische Geheimdienst eine Journalistin in Kermanschah entführt, als sie auf dem Weg von ihrer Arbeit nach Hause war. Nach körperlicher und seelischer Folterung wurde sie mit einem durch Säure verätzten Gesicht in eine Gasse geworfen und dort liegen gelassen. Die Journalistin heißt Z. Bahram und hatte für eine Zeitschrift mit dem Titel Nawaye Waght Kermanschah (Stimme der Zeit von Kermanschah) gearbeitet. Die Polizei soll nicht eingegriffen haben, obwohl sie die Entführung beobachtet hatte.
18 July
2007
Scharia gilt nicht für Mollas
Ein islamischer Geistlicher, der in der Polizei in Karadsch für ideologische Fragen zuständig war, hatte im Jahre 2005 einen 21-jährigen Jugendlichen, der gerade die Metro in Karadsch verließ, um eine Apotheke aufzusuchen, mit einem Kopfschuss erschossen. Vorausgegangen war ein kurzer Wortwechsel, in dem der Geistliche dem jungen Mann Vorhaltungen machte, dass seine Hemdärmel zu kurz seien und er Mädchen nachschaue.
Die wütende Bevölkerung packte den Mörder und übergab ihn der Polizei. Vor Gericht sagten Augenzeugen aus, dass der Jugendlich keineswegs "unschickliche Kleidung" getragen und auch niemanden belästigt habe.
Für den kaltblütigen Mord wurde der Geistliche in erster Instanz von einem Sondergericht für Geistliche zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Mutter des Ermordeten hatte die Anwendung der islamischen Qessas gefordert, was die Todesstrafe bedeuten würde. Die zweite Instanz des Sondergerichts für Geistliche bestätigte das Urteil. Schon nach zwei Jahren wurde der Geistliche freigelassen und wieder in sein voriges Amt eingesetzt.
Quelle
www.peiknet.com/1386/09tir/27/page/ghtl1.htm
17 July
2007
Versammlung gegen Hinrichtung in Sanandaj (Kurdistan)
Mosleh Zamani
Die Aktivisten des Vereins für politische Gefangene und Menschenrechte haben berichtet, dass heute vormittag hunderte Menschen von Sanandaj und Umgebung sich vor dem Hauptgebäude der Justiz versammelt haben. Das 'Unterstützungskomitee zur Rettung von Mosleh Zamani vor der Hinrichtung' hatte dazu aufgerufen.
Die Demonstranten trugen Plakate gegen die Todesstrafe und für die Aufhebung des Urteils gegen Mosleh Zamani. Während der Versammlung forderte die Polizei Organisatoren und Teilnehmer auf, sich aufzulösen, sonst würden alle festgenommen.
Mosleh Zamani war zum Tode verurteilt worden, weil er zusammen mit seiner Freundin die Stadt Sanandaj verlassen hatte, ohne mit ihr verheiratet zu sein. Er wurde gemäß Artikel 105 des Strafgesetzbuches verurteilt.
Die Sprecher des Komitees und des Vereins für politische Gefangene und Menschenrechte bitten alle Verteidiger der Menschenrechte in der Welt, auch die UNO, amnesty international, politische Parteien und Gruppierungen um eine Unterstützung dieser Kampagne.
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