28 November
2005
Zunehmender Protest von Studenten im ganzen Iran
1. Sitzstreik in der Technischen Universität in der Stadt Babol, Nordiran für studentische Angelegenheiten sowie gegen die Militarisierung der Universität. (27.11.05)
2. Sitzstreik in der volkswirtschaftlichen Fakultät, Bocharest-Strasse in Teheran, mit Plakaten usw. Die Studenten haben über ihre Rechte und Militarisierung von Universitäten gesprochen (27.11.05)
3. Demonstration an der Universität Teheran, die von kurdischen Studenten und Studentinnen organisiert wurde um für ihre Rechte einzutreten und gegen die Ermordung und politische Unterdrückung von Kurden in kurdischen Städten zu protestieren. 400 bis 500 Teilnehmer. (28.11.05)
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23:05
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Grosser Protest gegen neuen Rektor der Universität Teheran
Seit ein paar Jahren versuchen die Professoren an iranischen Universitäten ihre Direktoren selbst auszuwählen und haben dies in manchen Universitäten auch geschafft.
Seit Ahmadi-Nejad an die Macht gekommen ist, hat der neue Wissenschaftsminister, Zahedi, bislang 18 von diesen gewählten Universitätsprofessoren zum Rücktritt gezwungen und durch Anhänger von Ahmadi-Nejad ersetzt worden. Einer dieser Anhänger ist der zum neuen Rektor der Universität Teheran ernannte Ayatollah Amid Zanjani.
Am gestrigen Sonntag Vormittag, den 27.11.05 haben die Studenten ihre Seminare verlassen, sich vor der Zentralbibliothek versammelt und gegen den neuen Rektor protestiert. Von Studentenvereinigungen wurde Erklärungen gegen diese undemokratische Form der Ernennung verlesen. Bei dieser Versammlung wurden Parolen wie "Ernannter Rektor - zurücktreten, zurücktreten", gerufen, für Freiheit und die Freilassung von politischen Gefangenen plädiert und bekannte solidarische und kämpferische Lieder gesungen.
Die Studenten haben sich zu einem Spalier rechts und links des Weges aufgestellt, durch den der Rektor kam und heftig gegen ihn protestiert. Am Ende kam es zu einer Schlägerei zwischen Studenten und den Sicherheitskräften.
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22:53
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Versammlung von 1500 Studenten
Am 27.11.2005 versammelten sich 1500 Studenten und Studentinnen um ein offenes Mikrofon in der polytechnischen Universität von Teheran. Fünf StudentInnen hielten Reden.
Es wurde darüber berichtet, wie sich die körperliche Situation des inhaftierten Akhbar Ganji immer weiter verschlechtert und wie seine Grundrechte im Gefängnis verletzt werden.
Wichtige Punkte bei diesem Protest waren die Anprangerung der zunehmenden Repression an der Universität und der ganzen iranischen Gesellschaft. Es sei eine zunehmende Schliessung in Politik, Kultur und im Sozialem zu beobachten. Regierungsanhänger versuchten sich immer stärker in alle - auch private - Angelegenheiten einzumischen. Sie erklärten, dass alle Menschen ein Recht auf ein Leben in Freiheit haben und forderten, dass die Universitäten unabhängig von der Regierung bleiben.
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22:11
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Erscheinung des iranischen Staatspräsidenten
Bei den Schiiten ist Ali der Nachfolger des Propheten. Seine Söhne und Enkel, usw. bis zur 12. Generation sind Nachfahren von Ali und gelten als heilige Imame. Der 12 Imam, Mahdi, ist vor ca. 1200 Jahren verschwunden und wartet auf den Zeitpunkt, an dem sich die ganze Welt zerstört hat, um dann von ihm gerettet zu werden.
Die iranischen Radikal-Hisbollah behaupten, dass Ahmadi-Nejad vor den Wahlen von dem heiligen Imam Mahdi bestätigt worden ist, weswegen er die Wahlen gewinnen konnte.
Nachdem Ahmadi-Nejad von der UNO-Jahresversammlung zurückgekommen ist, wiederholte er bei jeder Gelegenheit, dass er vom heiligen Imam Mahdi unterstüzt worden sei. Als Beweis dafür nannte er folgende Begebenheit:
Als er seine Rede vor der UNO hielt, sei ein besonderes Licht im ganzen Raum erstrahlt und alle Zuhörer hätten wie gebannt nach vorne geschaut, ohne sich in ihren Sitzen rühren zu können. Er hätte beobachtet, wie keiner während der ganzen Zeit auch nur mit den Augen geblinzelt habe.
In den letzten Tagen hatte Ahmadi-Nejad einen Besuch bei dem Grossayatollah Jawadi Amuli um über seine Reise nach New York zu berichten. Von diesem Treffen existiert ein Filmdokument, wie er die oben genannten fantastischen Begebenheiten wortwörtlich wiederholt. Seine Aussagen wurden mittlerweile von seinen Anhängern hunderttausendfach auf CD gebrannt und im ganzen Iran verbreitet.
Akhbar Alami, Mitglied der nationalen Sicherheitskommission und der Kommission für Aussenpolitik im Parlament, hat gegen diese Aussagen reagiert und gesagt, dass die CD und ihre Verbreitung dem Islam schweren Schaden zufüge und die Menschen von ihrem Glauben abbringe.
Bei privaten Gesprächen, an Universitäten und Schulen sowie in Internetforen kann derzeit beobachtet werden, wie sich die Menschen diese Aufnahmen anschauen und über Ahmadi-Nejad lachen. Er gilt als Verrückter und Fanatiker. Andere behaupten, dass er diese Idee als ein Instrument benutzen möchte, um seine fanatischen Anhänger zu bedienen.
Video: Download (1,8 MByte)
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21:32
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Offenes Geständnis eines Generalsekretärs der Hisbollah
Vor kurzem erklärte der Generalsekretär der libanesischen Hisbollah-Partei, Seiyed Hussein Nasrullah, dass sie bislang immer gut von Ayatollah Chamenei beraten worden sind und sein Rat ihnen stets den richtigen Weg gewiesen hat. So auch bei den letzten Wahlen, wo sie eine beträchtliche Anzahl von Sitzen im Parlament gewinnen und sogar in der jetzigen Regierung einen Minister stellen konnten.
Seit langem ist bekannt, dass die iranische Regierung die Hisbollah - Partei im Libanon finanziert, sie militärisch ausbildet und ihr Waffen liefert.
14 November
2005
Gefechtskopf und Laptop
Laut der amerikanischen Zeitschrift Newsweek hat die iranische Regierung derzeit mit neuen Problemen zu kämpfen: nuklearen Gefechtsköpfen und einem Laptop.
Den Vereinigten Staaten ist ein gestohlener Laptop in die Hände gefallen, der auf 1000 Seiten brisante Geheiminformationen über das iranische Atomprogramm und die Trägerrakete Shahab III, die Atomsprengköpfe transportieren kann, enthielt. Es heisst, dass die Internationale Atomenergie Agentur einen Teil dieser Informationen bereits erhalten haben.
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21:40
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Vertreter von verschiedenen Regierungsfraktionen
Obwohl grosse innere Probleme zwischen den verschiedenen Regierungsfraktionen bestehen, werden sie sofort zusammenarbeiten, sobald Gefahr von aussen oder seitens des Volkes droht.
Bei diesem Bild befinden sich der Religionsführer Khamenei und Ajatollah Rafsanjani in der ersten Reihe, während Ahmadi - Nejad in der zweiten Reihe geht.
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21:19
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Gegensätze
Auf dem ersten Bild ist die Villa des ranghohen Revolutionswächters Sadegh Mahsuli zu sehen. Ahmadi Nejad hat ihn für das Ölministerium vorgeschlagen. Der Iran hat jährliche Öleinnahmen in Höhe von 50 Mrd. Dollar.
Auf dem zweiten Bild ist ein Vorort von Teheran zu sehen, in dem mehrere Mio. Menschen wohnen.
31 October
2005
Streik in Farazaheliran (Schiffswerft in der Provinz Hormozgan, Südiran)
Sämtliche Beschäftigten der staatlichen Werft 'Farazaheliran' in der südiranischen Provinz Hormozgan befinden sich seit mehreren Tagen im unbefristeten Streik. Ihre Vertreter erklären, dass sie die Arbeit erst wiederaufnehmen werden, wenn es eine positive Antwort der Regierung gibt.
Der Streik wurde organisiert wegen der zu niedrigen Löhnen und schlechten Sozialversicherungen. Ein weiterer Vorwurf gegen die Unternehmensleitung ist die Verschwendung von Geldern für den Kauf veralteter und unbenutzbarer Ersatzteile aus Deutschland.
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22:10
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Zu Ahmadi-Nejad's Parole 'Eine Welt ohne Israel'
Jedes Jahr organisiert die iranische Regierung am letzten Freitag des Fastenmonats Rammadan Demonstrationen im ganzen Iran. Alle Reden, Forderungen und Erklärungen, in grossen wie in kleinen Städten, enden mit dem Wunsch, Israel zu vernichten und Jerusalem zu erobern. Dabei wird jedesmal die israelische Fahne öffentlich verbrannt.
Dieses Jahr wurde - besonders in Teheran - zum ersten Mal ein Erschiessen des Zionismus mit richtigen Pistolen von ausgewählten Schülern inszeniert. Diese Schüler werden auch für Selbstmordattentate ausgebildet.
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21:50
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