|
FREI:
Schriftsteller Charles Obiora C-Ik Ofoedu aus Schubhaft entlassen! |
Fragwürdiges zum Tod eines Asylwerbers durch eine
Handgranate am Sonntag in Wien-Favoriten
>Kurzmeldung beim Eintrag vom 12. 11. 01 |
Donnerstag, 1. November |
Donnerstagsdemo
Ein neuer Negativrekord, was die TeilnehmerInnenzahl anbelangt,
konnte mühelos aufgestellt werden: Nur rund 120 DemonstrantInnen
waren gekommen, um den Mythos Donnerstagsdemo am Leben zu erhalten.
Thema war diesmal, fünf Tage nach der Eil-Abschiebung von Anthony
O., die staatliche Flüchtlingsbekämpfung und Abschiebepraxis,
Ziele daher das Innenministerium und das Schubgefängnis im
Landesgericht Wien.
Anthony O. war – wie berichtet – am 27. Oktober zusammen mit anderen Schubhäftlingen überraschend abgeschoben worden. Verständigt war er darüber nur einen Tag vorher worden. Weder sein Anwalt noch die Nationalratsabgeordnete Petrovic durften ihn noch besuchen. Er hatte keine Möglichkeit, einen neuen Asylantrag zu stellen. Zuvor war Anthony O. nach seiner Festnahme im Rahmen der so gen. Operation Spring mehr als zwei Jahre unschuldig in Österreich inhaftiert gewesen. Nach seinem gerichtlichen Freispruch war er direkt in Abschiebehaft überstellt worden. In Nigeria hat der dort politisch Verfolgte neuerliche Haft zu befürchten. (>>>mehr bei no-racism.net)
Nach dem Schubgefängnis führte die Demo zum Lokal
Siebenstern, wo noch bis 15. November die Fotoausstellung "die letzten
84 Wochen" über Demos, Straßentheater und
Widerstandslesungen gegen die FPÖ-ÖVP-Koalition zu sehen ist.
Der ursprüngliche Plan, die Demo bei der Ausstellung zu beenden,
musste aber verworfen werden, da für einen gemeinsamen Besuch doch
noch zu viele Leute auf der Demo waren. Und die meisten
DemonstrantInnen wussten auch gar nicht, warum die Demo vor dem
Siebenstern anhielt.
Es wurde daher noch gemeinsam zurück zum Ballhausplatz gezogen, wo
sich die Demo um ca. 21.30 Uhr auflöste.
Route/Ablauf: Ballhausplatz (Losziehen um 20.05 Uhr) – Schauflergasse (TATblatt-Zählung: 115 DemonstrantInnen) – Michaelerplatz – Herrengasse (Innenministerium) – Schottengasse – Rooseveltplatz – Universitätsstraße – so gen. Zweierlinie (20.30 Uhr: Landesgerichtliches Gefangenenhaus) – Burggasse (mittlerweile ca. 125 DemonstrantInnen) – Neubaugasse – Siebensterngasse (21.00 – 21.05 Uhr: 7Stern; danach nur mehr ca. 100 DemonstrantInnen) – Breite Gasse – Burggasse – Bellariastraße – Heldenplatz/Ballhausplatz (Ende um ca. 21.30 Uhr bei der Botschaft besorgter BürgerInnen)
Samstag, 3. November |
"Anti-Kriegs-Demo"
Nach einer Auftaktkundgebung mit Reden und Gebet am
Stock-im-Eisen-Platz demonstrierten an die 500 Menschen –
überwiegend MuslimInnen mit "Unterstützung" von
VertreterInnen antiimperialistischer Gruppen – am frühen
Nachmittag gegen Krieg, USA und Israel ...
Letzteres schien vor allem den Antiimps ein Anliegen.
Donnerstag, 8. November |
Donnerstagsdemo
Anlässlich der laufenden Eintragungswoche für das >>>Bildungsvolksbegehren war auch auf den Universitäten wieder für die Donnerstagsdemo mobilisiert worden. Trotzdem kamen statt der zuletzt 120 DemonstrantInnen diesmal gerade mal rund 160 (TATblatt-Zählung). Zur Abwechslung gab es mal wieder ein Transparent, das über das Thema der Demo informierte, sowie viele kleine, welche sich Studierende über die Schultern hängten – für freie Bildung, gegen Studiengebühren etc. Die Route führte zu TU, Uni-Campus im ehemaligen AKH, Uni Wien und Bildungsministerium. An Parlament und ÖVP-Zentrale vorbei zu ziehen, wollte die Polizei nicht zulassen. Die DemonstrantInnen akzeptierten.
Route/Ablauf: Ballhausplatz/Heldenplatz (Losziehen um ca. 20.00 Uhr) – Ring (polizeiliche Absperrung mit Tretgittern und einer losen Reihe SWB ohne Helm und Schild in Richtung Parlament; TATblatt-Zählung: rund 160 DemonstrantInnen) – Babenbergerstraße – so gen. Zweierlinie – Wiedner Hauptstraße – zwischen TU-Gebäuden durch – Operngasse – so gen. Zweierlinie (polizeiliche Absperrung mit einzeln herumstehenden SWB beim Schmerlingplatz in Richtung Parlament und mit Tretgittern und einer losen Reihe SWB am Friedrich-Schmidt-Platz in Richtung ÖVP-Zentrale; alle ohne Helm oder Schild) – Alser Straße – quer durch die Höfe des fast menschenleeren Uni-Campus im alten AKH – Garnisongasse – Universitätsstraße (NIG; TATblatt-Zählung: noch ca. 130 DemonstrantInnen; Uni Wien) – Schottengasse – Freyung – Herrengasse – Landhausgasse – Minoritenplatz (Bildungsministerium) – Bruno-Kreisky-Gasse – Ballhausplatz (Ende um ca. 21.45 Uhr)
Freitag, 9. November |
Mahnwache/Kundgebung am Jahrestag des Novemberpogroms
Am Jahrestag des Novemberpogroms erinnerten auch heuer wieder am
Platz der Opfer der Deportation knapp 150 Menschen an die Opfer des
Nationalsozialismus. Welche wollten, konnten über eine
Lautsprecheranlage zu den anderen sprechen. Dabei wurde wie schon in
den letzten Jahren vor allem die Kontinuität von Antisemitismus
und Rassismen sowie diesmal – aus aktuellem Anlass – auch von
Kriegstreiberei, -hetze und -begeisterung thematisiert.
Vor allem die Rede zweier Frauen von Hashomer Hatzair über und
gegen den Antisemitismus in der Wiener Linken von heute stellte einen
Kontrapunkt zum Auftreten der die Antikriegsbewegung derzeit
dominierenden Gruppen und Positionen dar.
Der Platz der Opfer der Deportation befindet sich an jenem Ort, an dem
früher der Aspangbahnhof stand, von dem aus in den Jahren 1939 bis
1942 zehntausende JüdInnen in Konzentrationslager transportiert
wurden. Ein unscheinbarer, hinter parkenden Autos versteckter,
Gedenkstein darf auch heute noch daran erinnern. Immerhin wurde der
Platz von der ihn derzeit umgebenden Schnellbahn-Baustelle ausgespart.
Samstag, 10. November |
Demo gegen Krieg und WTO
Diesmal wieder etwas vielfältiger, erinnerte die Demo gegen
Krieg und gegen das WTO-Treffen in Qatar stellenweise durchaus an eine
Demo gegen Krieg und Neoliberalismus. Von vielen DemonstrantInnen wurde
hingegen das Gut-Böse-Weltbild mit umgekehrten Vorzeichen und
versehen mit dem obligaten traditionell-linken Schuss Antisemitismus
wieder perfekt reproduziert ("Israel, USA – Menschenrechte hahaha"
usw.). Rund 500 Menschen (TATblatt-Zählung) waren mit dabei.
Noch bevor sich ab 16.00 Uhr die Demo am Stock-im-Eisen-Platz sammelte,
gab es bereits ab 14.00 Uhr Infotische verschiedener Gruppen. Daneben
trafen sich am Stephansplatz türkische Fußballfans. Zwischen
15.00 und 16.00 Uhr entdeckten linke türkische und kurdische
AktivistInnen in der Menge den ehemaligen türkischen Innenminister
Mehmet Agar. Eine Aktivistin versuchte, ihn mit einer Transparentstange
zu attackieren und traf dabei einen seiner Begleiter. Der blieb
unverletzt und versuchte zusammen mit österreichischen
Polizeibeamten die flüchtende Angreiferin zu fangen. Es
dürfte ihr aber gelungen sein zu entkommen.
Route/Ablauf: Stock-im-Eisen-Platz (Infotische ab
14.00 Uhr, Sammeln zur Demo ab 16.00 Uhr, Losziehen um 16.45 Uhr) –
Graben (TATblatt-Zählung: rund 500 DemonstrantInnen) – Bognergasse
– Heidenschuß – Freyung – Schottengasse – Währinger
Straße – Boltzmanngasse (Polizeiabsperrung mit Tretgitter und
einer losen Reihe SWB ohne Schild und ohne Helm an der Ecke
Boltzmanngasse/Strudlhofgasse unweit der US-Botschaft; Ankunft um 17.20
Uhr)
Über Demos gegen Krieg und WTO in anderen Städten an diesem weltweit durchgeführten Aktionstag informiert euch bitte auf den Indymedia-Seiten (>>>austria.indymedia.org und weiter führende Links)
Sonntag, 11. November |
Kundgebung und Demo für Charles Obiora C-Ik Ofoedu Bereits um 12.00 Uhr, kurz nach Bekanntwerden der Festnahme
von Charles Obiora C-Ik Ofoedu, versammelten sich zwischen 40 und 100
Leute (unterschiedliche Angaben von TeilnehmerInnen) vor dem
Schubgefängnis an der Roßauer Lände. Route/Ablauf: Stock-im-Eisen-Platz (Treffen um 18.00 Uhr, Losziehen um ca. 18.45 Uhr) – Stephansplatz – Rotenturmstraße – Lichtensteg – Hoher Markt – Wipplinger Straße – Peregringasse – Kolingasse – Schlickplatz – Türkenstraße – Hahngasse – Grünentorgasse – Roßauer Lände (19.15 bis 19.30 Uhr: laute Kundgebung vor dem Polizeigefangenenhaus) – Franz-Josefs-Kai (Ende um ca. 19.35 Uhr bei der U-Bahn-Station Schottenring)
Adressen für Proteste Bundesministerium für Inneres Menschenrechtsbeirat Geschäftsstelle im BMI Bundespolizeidirektion Wien Fremdenpolizeiliches Büro |
|
Montag, 12. November |
Solidemo für Charles Obiora C-Ik Ofoedu Zirka 60 Leute lärmten zwischen 20.00 und 21.10 Uhr rund
um das Polizeigefangenenhaus Roßauer Lände, um den dort seit
Sonntag in Schubhaft festgehaltenen Schriftsteller Charles Obiora C-Ik
Ofoedu zu grüßen, seine Freilassung zu fordern und gegen
rassistische Politik und Behördenpraxis zu protestieren. Bei einer
ersten Umrundung des Gefängnisses gelang es den DemonstrantInnen –
mangels anwesender Polizei problemlos –, durch einen offenen
Hauseingang in der Berggasse in den Hof des im gleichen
Gebäudekomplex befindlichen Sicherheitsbüros vorzudringen, um
von Charles und den anderen Gefangenen besser gehört zu werden
(genau genommen gelangten sie durch den Gang bis knapp vor den Hof –
von diesem waren sie aber nur durch ein Gittertor getrennt, was sich
akustisch nicht viel auswirkte).
|
|
Mittwoch, 14. November |
Charles Obiora C-Ik Ofoedu ist frei! Unverhofft wurde Charles Mittwoch früh aus der Schubhaft entlassen, nachdem der Anwalt in den Unterlagen Dienstag ein Schreiben der Fremdenpolizei gefunden hatte. In diesem Schreiben, das Bescheidcharakter hat, wurde Charles zugesichert, dass bis 1. Dezember keine fremdenrechtlichen Schritte gegen ihn unternommen werden. Er solle bis dahin freiwillig ausreisen. Leider ist die Sache noch nicht ausgestanden. Theoretisch kann Charles ab 1. Dezember wieder in Schubhaft kommen und abgeschoben werden, wenn der Verfassungsgerichtshof bis dahin nicht über die aufschiebende Wirkung entscheidet. Angesichts dieses misslungenen Versuches der Fremdenpolizei, den VfGH durch eine schnelle Abschiebung vor vollendete Tatsachen zu stellen, bleibt zu hoffen, dass der VfGH nun seinerseits schnell entscheidet und vor 1. Dezember den Antrags auf aufschiebende Wirkung positiv erledigt. siehe auch
WiderstandsChronologie-Eintrag vom |
Donnerstag, 15. November |
Donnerstagsdemo
Nachdem der Schriftsteller Charles Obiora C-Ik Ofoedu mehrere Tage
in Schubhaft verbringen hatte müssen, und auch trotz Freilassung
am Mittwoch vor neuerlicher Festnahme und Abschiebung nicht sicher ist
(siehe Kästen bei den WiderstandsChronologie-Einträgen ab dem
>11. November), sowie weil
unzähligen weiteren Menschen tagein-tagaus in Österreich Haft
und Abschiebung droht, nur weil sie die falsche
StaatsbürgerInnenschaft haben und dem Verwaltungsapparat gerade
danach ist, stand diesmal wieder die rassistische
"Ausländer"Innenpolitik Österreichs im thematischen Zentrum
der Donnerstagsdemo. Ziele waren das Innenministerium und das
Polizeigefangenenhaus an der Roßauer Lände.
Rund 150 DemonstrantInnen nahmen daran teil.
Bei einer vorangegangenen, von der SLP initiierten, Diskussion
über die Umwandlung der Donnerstagsdemos in Antikriegsdemos bzw.
das was diverse Gruppen für Antikriegsdemos halten (siehe die
entsprechenden Demoberichte in dieser WiderstandsChronologie), sprachen
sich die meisten DiskutantInnen dafür aus, dass die zentrale
Ausrichtung der Donnerstagsdemo die österreichische Regierung und
deren Politik bleiben müsse.
Route/Ablauf: Ballhausplatz (Losziehen um ca.20.15 Uhr) – Schauflergasse (TATblatt-Zählung: ca. 150 DemonstrantInnen) – Michaelerplatz – Herrengasse (20.25 Uhr: Innenministerium) – Schottengasse – Ring – Börsegasse – Schlickplatz – Berggasse – Hahngasse – Grünentorgasse – Roßauer Lände (ca. 21.00 Uhr: Polizeigefangenenhaus/Schubgefängnis) – Türkenstraße – Hörlgasse – Währinger Straße – Schottengasse – Herrengasse (Innenministerium) – Michaelerplatz – Schauflergasse (TATblatt-Zählung: noch ca. 90 DemonstrantInnen) – Ballhausplatz (Ende um ca. 21.40 Uhr)
TATblatt vor parlamentarischem Untersuchungsausschuss
Vertagt wurde am Donnerstagnachmittag nach der mehr als zwei Stunden
dauernden Befragung zweier dem TATblatt zugerechneter Leute die Causa
TATblatt im parlamentarischen Untersuchungsausschuss über
Arbeitsmarktförderungen. Offenbar waren dabei nicht die erwarteten
Informationen zu Tage gebracht worden. Nichtsdestotrotz sendete die
ÖVP noch während der Ausschusssitzung über APA-OTS aus,
gehört zu haben, was sie hätte hören wollen. Fortsetzung
folgt.
>>>Hintergrundinfos
und eine Liste jener Organisationen, die auf Wunsch der ÖVP
untersucht werden sollen, bei den Grünen
Samstag, 17. November |
Demo gegen Schubhaft
mangels TeilnehmerInnen (ca.20–30) um ca. 16.00 Uhr, also rund eine Stunde nach dem angesetzten Termin, abgesagt
Donnerstag, 22. November |
Donnerstagsdemo
Ein Auftakt zur >>>Protestwoche
gegen den so gen. Integrationsvertrag hätte es werden sollen.
Ein kurzer Spaziergang durch den Regen wurde es. Ziel war das >>>Echo, das die
Donnerstagsdemo zu einem Besuch eingeladen hatte, um sich den
DemonstrantInnen einmal näher vorzustellen.
Die TeilnehmerInnenzahl blieb gerade noch mal knapp über 100. An
der ersten TATblatt-Zählung gleich nach dem diesmal etwas
verfrühten Losziehen kamen zwar nur 80 DemonstrantInnen vorbei,
einige dürften dann aber noch nachgekommen sein. In der
Gumpendorfer Straße waren es dann bereits rund 110
DemonstrantInnen – dennoch die wohl kleinste Donnerstagsdemo seit es
Donnerstagsdemos gibt.
Route/Ablauf: Ballhausplatz/Heldenplatz (Losziehen um ca. 19.55 Uhr) – Ring (in Richtung Parlament wegen Nationalratssitzung Absperrung mit Tretgittern und ein paar SWB, die noch eilig die Gitter zusammenketteten, weil sie noch nicht mit uns gerechnet hatten; TATblatt-Zählung: 80 DemonstrantInnen) – Babenbergerstraße – Getreidemarkt – Gumpendorfer Straße (TATblatt-Zählung: 110 DemonstrantInnen; Ende um ca. 20.25 Uhr beim Lokal von Echo Ecke Hofmühlgasse)
Samstag, 24. November |
Kundgebung gegen den Terror militanter AbtreibungsgegnerInnen und für das Selbstbestimmungsrecht von Frauen
Bericht von C., leicht bearbeitet:
40 bis50 TeilnehmerInnen an der Gegenkundgebung zur AbtreibungsgegnerInnen-Prozession, etliche PolizistInnen, darunter 7 WEGA- BeamtInnen, ca. 30 AbtreibungsgegnerInnen samt Kameramann, +2°C Außentemperatur, windig, trüb
Wie immer begann alles kurz vor 9.00 Uhr bei der Kirche der Barmherzigen Brüder. Der Zug der AbtreibungsgegnerInnen wurde von Leuten der Gegenkundgebung bis zur Klinik begleitet (Letztere durften das Megafon auf dem Weg zur Großen Sperlgasse übrigens nicht verwenden). Gegenüber der Klinik dann das übliche Szenario: auf der einen Seite die AbtreibungsgegnerInnen, auf der anderen Seite die TeilnehmerInnen der Gegenkundgebung (diesmal eindeutig in der Überzahl, übertönten sie lauthals mit Parolen die Gebete und Gesänge der AbtreibungsgegnerInnen).
Die Polizei sorgte dafür, dass alle auf dem Gehsteig gegenüber der Klinik blieben.
Die Veranstaltung endete heute nicht wie üblich um etwa 10.00 Uhr. Die AbtreibungsgegnerInnen gingen überraschenderweise 15 Minuten in die Verlängerung. Bei ihrem Abzug folgten ihnen die Gegenkundgebungs-TeilnehmerInnen auf den Fuß, getrennt durch eine Reihe der 7 WEGA-BeamtInnen.
Auf der Taborstraße teilten sich dann die Gruppierungen auf die beiden Straßenseiten auf. Für PassantInnen war es heute dadurch leichter zu durchschauen, wer wohin gehörte. Ein Grüppchen von Gegenkundgebungs-Leuten versuchte, die AbtreibungsgegnerInnen vor dem Kircheneingang zu "empfangen", wurde dann aber von der Polizei auf die andere Straßenseite verwiesen.
Nachdem die AbtreibungsgegnerInnen in die Kirche verschwunden waren, löste sich auch die Gegenkundgebung um ca. 10.35 Uhr auf.
Sonntag, 25. November |
Protest bei Erich-Fried-Preis-Verleihung
Bericht von E.:
Das Programm der diesjährigen Erich-Fried-Preis-Verleihung sah folgenden Ablauf vor:
Laudatio durch die Jurorin Brigitte Kronauer
Preisübergabe durch einen Vertreter der österreichischen Bundesregierung
Lesung des Preisträgers Otto A. BöhmerDoch nach den einleitenden Worten von Rolf Schwendter, dem Vorsitzenden der Erich-Fried-Gesellschaft, stand Staatssekretär Morak auf, sagte etwas von einer Programmänderung, die wohl kein Problem sei, und begann mit einer Rede, in der es hauptsächlich darum ging, dass man Erich Fried nicht auf tagespolitische Kommentare reduzieren dürfe. Während seiner Rede wurde von einigen AktivistInnen ein Transparent mit dem Gedicht "Den Herrschenden" (siehe >>2. Dezember 2000) entrollt, ein Flyer mit einem blauen"F" und einem blauen Hakenkreuz provokativ als Fächer verwendet und gepfiffen.
Sowohl die Jurorin als auch der Preisträger ignorierten die Proteste.
Donnerstag, 29. November |
Donnerstagsdemo
Die TeilnehmerInnenzahl könnte noch einmal haarscharf im dreistelligen Bereich geblieben sein (ca. 100 DemonstrantInnen laut TATblatt-Zählung). Die Route führte im Regen zum Finanzministerium, ein bisserl in den dritten Bezirk und dann zurück zum Ballhausplatz.
Route/Ablauf: Ballhausplatz (Losziehen um 20.03 Uhr) – Schauflergasse (TATblatt-Zählung: 80 DemonstrantInnen) – Michaelerplatz – Reitschulgasse – Josefsplatz – Augustinerstraße (TATblatt-Zählung: mittlerweile ca. 100 DemonstrantInnen) – Albertinaplatz (antifaschistisches Denkmal) – Philharmonikerstraße – Walfischgasse – Schwarzenbergstraße – Seilerstätte – Himmelpfortgasse (20.30 Uhr: Finanzministerium) – Rauhensteingasse – Weihburggasse – Seilerstätte – Liebenberggasse – Ring – Oskar-Kokoschka-Platz – Rosenbursenstraße – Vordere Zollamtsstraße (TATblatt-Zählung: noch 75 DemonstrantInnen) – Am Heumarkt – Johannesgasse – Lothringerstraße – Schwarzenbergplatz – Ring (TATblatt-Zählung: nur mehr 60 DemonstrantInnen) – Burgtor – Heldenplatz – Ballhausplatz (Ende um 21.30 Uhr)
Freitag, 30. November |
Kundgebung gegen so gen. Integrationsvertrag
An die 1.500 Leute (TATblatt-Zählung) demonstrierten ab 17.00 Uhr vor dem Parlament gegen den "Integrationsvertrag" und für gleiche Rechte für alle Menschen.
Hintergrundinfos bei:
>>>no-racism.net/ANAR
>>>ÖsterReich
für alle Gleich
|
©TATblatt,
2001
Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, auch auszugsweise, nur in linken
alternativen Medien ohne weiteres gestattet (Quellenangabe und
Belegexemplar erbeten)!
In allen anderen Fällen Nachdruck nur mit
Genehmigung der Medieninhaberin (siehe Impressum)