die chronik
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2005
Archiv:
TATblatt-WiderstandsChronologie
Bericht RAW:
Im Lichte der jüngsten Ereignisse haben sich einige Bundesbrüder gezwungen gesehen Abstand zu nehmen und mit einer frischen Korporation manch ewig Gestrigen ein ewiges Morgen entgegenzustellen. Die B! Joergia und die B! Dementia unter dem Dachverband des GZÖ (Grundlos zu Österreich) haben heute in einer mutigen Manifestation ihr Rückgrat für Held & Ahn ins Feld getragen.
In altgewohnter Manier hat sich jener Teil der Burschenschaften der sich der Strache-Partie angebiedert hat, die Konfrontation mit den sog. Antifaschisten gescheut. Sagen wir es doch, wie es ist: Sie haben wieder einmal gekniffen.
Unsere Korporation hingegen hat streifen Schrittens zeitgerecht an der Krypta ihrer Gesinnung und ihrer ehernen Werthe Ausdruck verliehen, dabei starren Blicks die Zukunft ins Visier genommen.
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Burggasse 83A
ÄTSCH!!! Dieses Haus wurde soeben besetzt!
Das 4stöckige Wohnhaus in der Burggasse 83A steht schon seit längerem leer und wird in keinster Weise genutzt.
Mit dieser Besetzung wollen wir auf die Vielzahl nutzbarer Räume aufmerksam machen, die trotz großem Bedarfs leer stehen und einzig und allein der Immobilienspekulation dienen.
In ganz Wien steigen die Mietpreise rasant an und werden für viele Menschen unbezahlbar, wodurch immer mehr Menschen auf der Strasse leben müssen.
Viele soziale Projekte, Kunst- und Kulturinitiativen sowie selbstverwaltete Zentren stehen vor dem Aus, weil ihnen die Subventionen gestrichen oder die Räumlichkeiten weggenommen werden.
Wir haben genug von dem Scheiß!
Wir nehmen uns einfach was wir brauchen!
ALLES FÜR ALLE UND ZWAR UMSONST!!!
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Auf einem Flugzettel, der neben verschiedenen Raketen und Krachern aus den Fenstern geworfen wurde, ist zu lesen:
Burggasse / Ecke Breite Gasse
Dieses Haus ist besetzt!
ohne Pause bis jetzt
denn wir kamen zuerst und gehen zuletzt!
Besetzt im Rahmen der Räumung - Schlusstage
um zu zeigen
wie viele Räume leer bleiben
auf die Zukunft zu verweisen
dass wir sehr wohl wissen
wohin wir müssen
zieht man uns den Boden weg,
unter den Füssen!!
gegen Mietwucher
gegen Obdachlosigkeit
gegen ungenützte, leerstehende Räume
gegen Singlehaushalte
für kollektives Wohnen
für eine bessere Lebensqualität
für mehr Kommunikation
für RUAMRAUB!
!weitermachen!
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Räumung Schluss Tage
Die Stadt gehört WIR
23-27.März.2005 in ganz Wien
genaues Programm auf www.t0.or.at/raum
Wir melden uns lautstark zu Wort, mit der konkreten Forderung nach autonom nutzbaren Freiräumen, für Projekte mit emanzipatorischen Anspruch in Wien und bitten die kritische Wiener Öffentlichkeit um Aufmerksamkeit:
Die neue Liegenschaftsverwaltung KRIPO ist ein Netzwerk aus Wiener Initiativen aus dem Bereich der selbstverwalteten kulturellen und politischen Arbeit. Alle diese Initiativen vom TÜWI im Villenviertel, über die Public Netbase, dem Verein Echo, das Frauencafe bis zum EKH am anderen Ende der Stadt...(diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und steht zur Erweiterung offen)... verbindet ein gemeinsames gesellschaftliches Anliegen:
Nämlich den Erhalt und die Erweiterung von Räumen, die nicht nach herrschenden Normen funktionieren und Türen öffnen für ein besseres und solidarisches Leben. Sie richten sich daher direkt gegen die verschiedensten Formen von Herrschaft und Unterdrückung, wie Rassismus, (Hetero)Sexismus, Kapitalismus und Antisemitismus. Experimentell soll versucht werden normierende Strukturen zu reflektieren und zu überwinden. Dazu brauchen wir frei gestaltbare Räume und Netzwerke.
Mit unseren Forderungen wenden wir uns zunächst an die Institutionen, die diese Initiativen konkret bedrohen oder ihrer Bedeutung nur unzulänglich Rechnung tragen (Gemeinde Wien, Bundesregierung, Universitäten...) und an dich aktiv zu werden. Wir müssen es schaffen ein gesellschaftliches Klima aufzubauen, dass der Erhaltung und Schaffung emanzipatorischer Projekte ermöglicht.
Wir fordern:
• DEN ERHALT BESTEHENDER INITIATIVEN
• DIE ZUR VERFÜGUNG STELLUNG VON RESSOURCEN FÜR NEUE FREIRÄUME
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Do. 10. Februar: 520 bei Donnerstagsdemo gegen 5 Jahre FPÖVP - 2 Anzeigen.
Rund 520 Menschen (TATblatt-Zählung) beteiligten sich anlässlich des fünfjährigen Bestands der Rechts-Rechtsextrem-Koalition von ÖVP und FPÖ wieder mal an einer Donnerstagsdemonstration, die zu den Parteizentralen von FPÖ und ÖVP, zu Innen- und Bildungsministerium sowie zum Ort, an dem 2003 ein Afrikaner an den Folgen eines Polizeieinsatzes zu Tode gekommen war, führte.
Turbulente Szenen spielten sich - nicht zuletzt dank Koordinierungsfehler der Polizei - vor der neuen FPÖ-Zentrale in der Theobaldgasse ab. Zuerst stand die Demo an der nicht unerwartet errichteten Straßensperre (Tretgitter + SWB) an. Gerade als zwischen DemonstrantInnen und Behördenvertreter ausgehandelt worden war, wenn schon nicht direkt an der Parteizentrale vorbeigezogen werden könne, diese durch andere Gassen umrundet werden dürfe, wurde die Bewachung eines Gehsteigs für kurze Zeit vernachlässigt, was denn doch zu sehr einlud, in den verbotenen Bereich einzudringen. Die Polizei gab daraufhin auch die anderen Absperrungen auf. Die DemonstrantInnen konnten sich zwischen zahlreichen auf der Fahrbahn abgestellten Polizeifahrzeugen vor dem Eingang zur Parteizentrale sammeln.
Dort erschien sogleich - beschützt von einer Reihe SicherheitswachebeamtInnen - der mutmaßliche FPÖ-Generalsekretär Uwe Scheuch, um mehrere Minuten lang den Kopf zu schütteln. Als er wieder ins Haus zurück gehen wollte, und dies mit Jubel von den DemonstrantInnen quittiert wurde, drehte er sich gleich wieder um, blieb, und setzte auch das Kopfschütteln fort. Möglicherweise legte er Wert darauf, eines der Eier abzukriegen, die sich unterdessen auf den Weg zur Pforte der FPÖ machten, allerdings nur Türglas und Fassade verunreinigten.
Dem Trubel zum Opfer fiel bei der Gelegenheit auch ein Heckscheibenwischer sowie eine Nummerntafel und andere kleine Accessoires eines Polizeifahrzeugs.
Ruhiger verlief der weitere Verlauf der Demonstration:
:zum Stadtpark, wo an den Tod eines
Aktivisten des Afrikadorfs im Zuge eines Polizeieinsatzes im Jahr
2003 erinnert wurde (siehe
>>> http://no-racism.net/rubrik/98/
)
:zum Innen- und Bildungsministerium;
:zur Zentrale der ÖVP in der Lichtenfelsgasse, die schon deutlich besser abgesichert wurde als zuvor die FPÖ
:schließlich in den Rathauspark, wo ein angeblicher Demonstrant - der, wenn er wirklich bei der Demo gewesen war, früher gegangen sein musste - angehalten und perlustriert wurde, weil ihm vorgeworfen wurde, zuvor am Verlust des Kennzeichen des Polizeifahrzeugs beteiligt gewesen zu sein; die amtshandelnden BeamtInnen dürften vom Erscheinen der gesamten restlichen Demonstration eher überrascht worden sein, der Beamtshandelte durfte nach Aufnahme der Personalien wieder frei weggehen;
:abschließend zum Ballhausplatz, wo die Demo gegen 23 Uhr endete.
Während am Ballhausplatz die Demonstration beendet wurde, führte die Polizei in der U-Bahn-Passage Volkstheater zumindest eine Perlustrierung eines mutmaßlichen Demonstranten durch. Begründet wurde dies von Beamten auf Anfrage mit "nur so". AugenzeugInnen meinten eher amtliche Vorbehalte gegen die Hautfarbe des Beamtshandelteten wahrgenommen zu haben. Auch dieser Perlustrierte durfte nach Abschluss der Amtshandlung weitergehen.
Bei den Vorbereitungen der Aktionen zum
Jahrestag des Antritts der Regierung von ÖVP und FPÖ am 4.
Februar war es zu Konflikten gekommen, nachdem die KPÖ nach dem
Verkauf des EKH an einen ehemaligen Aktivisten der rechtsextremen ANR
sich nicht nehmen lassen wollte, sich an der Demonstration zu
beteiligen. Andere wollten wiederum nicht Einigkeit mit jener Partei
demonstrieren, die ihre Strukturen mit dem Verkauf des Gebäudes
massiver Gefährdung ausgesetzt hatte. Zumal die KPÖ sich in
der Vergangenheit nicht gerade dadurch einen Namen gemacht hatte,
Initiativen, an denen sie sich beteiligte, nicht zu vereinnahmen zu
versuchen.
Letztlich gab es am Nachmittag des 4. Februars eine bunte Kundgebung am Ballhausplatz mit knapp 50 TeilnehmerInnen und nun am 10. Februar den einmaligen Versuch einer Neuauflage der Donnerstagsdemo.
Während viele ehemalige
DonnerstagsdemonstrantInnen aus Distanzierung von der KPÖ daheim
geblieben waren, ließen die Anwesenden auch nicht wirklich zu,
dass es eine Demo nach Geschmack der KPÖ werden konnte. Denn von
einem disziplinierten Ablauf kann nicht die Rede sein.
KPÖ-FunktionärInnen konnten nur kaum ausgemacht werden, und
wenn dann nur jene, die sich in den letzten Wochen zumindest kritisch
gegen den EKH-Verkauf geäußert hatten.
Fr.
5. Februar: Kundgebung 5 Jahre FPÖVP zuviel.
Knapp
50 Menschen demonstrierten am Nachmittag zwei Stunden lang gegen die
gerade fünf Jahre alt gewordene Regierungskoalition von FPÖ
und ÖVP. Neben einem "Ständchen für Wolfgang
Schuessel", einem Beitrag zum Protestsongcontest 2005, gab es Berichte
und Stellungnahme einzelner Personen, Gruppen und Organisationen zur
blauschwarzen Politik und eine "aktionistische Nachbearbeitung des
Schüsselschen Erfolgswegs".
©TATblatt,
2005
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