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September 2000 |
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31. Woche | |||||||
32. Woche | |||||||
33. Woche | |||||||
34. Woche | |||||||
35. Woche |
Freitag, 1. September |
Keine Aktionen in Wien bekannt.
Samstag, 2. September |
Volkstanz, Widerstandslesung
Bei gleichzeitig im Prater stattfindendem Volksstimmefest der KPÖ
und damit traditionellermaßen verregnetem Volksstimmefest-Wetter
kamen diesmal nur sehr wenige (knapp 20 Leute bei TATblatt-Zählung
um ca. 18 Uhr) zu Volkstanz-Soundpolitisierung
und Widerstandslesung auf den Heldenplatz.
Sonntag, 3. September |
Zur Sache - Sommergespräch mit Riess-Passer
Nur rund zehn RegierungsgegnerInnen, dafür aber ein Vielfaches
an Polizei, kamen zwischen 21.00 und 22.00 Uhr auf den Stephansplatz,
wo
um 21.55 im Haas-Haus das ORF-Zur-Sache-Sommergespräch mit
Vizekanzlerin
Susanne Riess-Passer begann. Einige DemonstrantInnen waren auch schon
früher
gekommen, um die formale FPÖ-Obfrau beim Eintreffen am
Stephansplatz
gebührend zu empfangen. Die Politikerin konnte jedoch unbemerkt
ins
Haas-Haus gelotst werden. Mit einem kurzen und im Fernsehen kaum
wahrnehmbaren
Pfeifkonzert um 22.15 Uhr verabschiedeten sich die für
wirkungsvollere
Aktivitäten zu wenigen DemonstrantInnen wieder. Von der Polizei
bereitgestellte
Tretgitter blieben unbenutzt.
Montag, 4. September |
Keine Aktionen bekannt
Dienstag, 5. September |
Eva L. zu 5 Monaten bedingter Haft verurteilt
Die nach der "Opernball"-Donnerstagsdemo vom 2.
März von SEK-Beamten auf brutale Weise festgenommene Eva L.
wurde
zu 5 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Mehr dazu im Prozessbericht
der Rechtshilfe Wien auf der TATblatt-Kurzmeldungsseite.
Zum Prozess waren zahlreiche solidarische BesucherInnen gekommen, für die im Verhandlungssaal freilich zu wenig Platz geboten wurde. Rund 20 Leute ("Standard"-Angabe) mussten vor dem Verhandlungssaal ausharren.
Keine MinisterInnenratsbegrüßung
Abermals unbegrüßt blieben die TeilnehmerInnen am
MinisterInnenrat
auf ihrem Weg ins Bundeskanzleramt.
Mittwoch, 6. September |
Prozess gegen Obiora C-Ik Ofoedu, Solidaritätsdemo gegen
staatlichen
Rassismus
Vertagt wurde im Landesgericht Wien nach knapp vier Stunden der Prozess
gegen Obiora C-Ik Ofoedu, dem prominentesten Opfer der "Operation
Spring".
Nachdem die meisten ZuschauerInnenplätze von Behörden
vorreserviert
waren oder von JournalistInnen eingenommen wurden, konnten lediglich
fünf
"normale" ProzessbeobachterInnen der Verhandlung beiwohnen.
Vor dem Gerichtseingang Wickenburggasse demonstrierten ab 8.30 mehr
als 100 Menschen in Solidarität mit Obiora C-Ik Ofoedu und gegen
staatlichen
Rassismus. Neben Reden zum Thema gab es Gedichte Ofoedus zu hören.
Um zirka 12.30 Uhr - als der Prozess nach einer halbstündigen
Unterbrechung,
die von einem Prozessbeobachter dazu genutzt wurde, den
DemonstrantInnen
vom Verhandlungsverlauf zu berichten, fortgesetzt wurde - begaben sich
die DemonstrantInnen zum Innenministerium.
Während dort gerade eine Rede gehalten wurde, verließ
überraschend
die FPÖ-Scharfmacherin Helene Partik-Pablé das Ministerium.
Pfiffe und "Mörderin!"-Rufe erntend, streckte sie den
DemonstrantInnen
im Weggehen den gehobenen Daumen (!!!) entgegen.
Ehe sich die Demo wie geplant aufmachte, zum Landesgericht
zurückzukehren,
wurde bekannt, dass der Prozess mittlerweile vertagt worden war,
woraufhin
sich die Demo um zirka 13.30 Uhr auflöste.
>> Prozessbericht von "innen" (aus widerst@nd-MUND vom 7. 9. 00)
(siehe auch Bericht
bei den CeiberWeibern, den Artikel
zum Strafantrag gegen Ofoedu bei den TATblatt-Kurzmeldungen, sowie
die umfangreiche Dokumentation zur Operation Spring bei "Für eine
Welt ohne Rassismus": htttp://www.no-racism.net/staatsrassismus/operationspring/operationspring_index.htm)
Donnerstag, 7. September |
Donnerstagsdemo
Im Zeichen des Protests gegen die Operation-Spring-Verfahren und
gegen
rassistische Justiz stand die Donnerstagsdemo am Tag nach dem ersten
Teil des Prozesses gegen Obiora C-Ik Ofoedu. Vorbei am
Landesgericht,
dem Polizeipräsidium und quer durch den 3. Bezirk ging es in die
Arena
zum GEMMI-Solidaritätsfest für die Gefangenen der Operation
Spring
und ähnlicher Polizeiaktionen.
Knapp 1000 Leute beteiligten sich nach TATblatt-Zählung an dieser
Demo. Laut Aktionskomitee sollen es 1.600, der Polizei zufolge 900
gewesen
sein.
Nach Verlassen des Heldenplatzes um zirka 20.30 Uhr sorgte eine
Polizeisperre
diesmal dafür, dass ausnahmsweise nur nach rechts, in Richtung
Parlament,
gezogen werden konnte. Grund dafür war der Staatsbesuch des
bayrischen
Ministerpräsidenten und CSU-Chef Stoiber, dem die DemonstrantInnen
nicht begegnen sollten.
Die weitere Route konnte ohne Probleme mit der Polizei begangen werden:
Ringstraße - Parlament - Stadiongasse - Bartensteingasse -
Lichtenfelsgasse
(ÖVP-Zentrale) - Landesgerichtsstraße (Landesgericht) -
Universitätsstraße
- Schottenring (Polizeipräsidium) - Franz-Josefs-Kai -
Radetzkystraße
- Vordere Zollamtsstraße - Marxergasse - Hintere
Zollamtsstraße
- Invalidenstraße - Landstraßer Hauptstraße -
Baumgasse.
Kurz nach 22.00 Uhr löste sich die Demo in der Arena in die
Gemmi-Soli-Night
auf.
Am Stephansplatz dürften sich nach der Demo diesmal keine
DemonstrantInnen
mehr versammelt haben. Laut Standard fuhren bereits am frühen
Abend
mehrere U-Bahn-Züge am Stephansplatz sicherheitshalber durch. Bei
der in der Nähe der Arena befindlichen U-Bahn-Station Erdberg
beobachtete
die Polizei bis tief in die Nacht, ob sich eh nicht zu viele
DemonstrantInnen
auf einmal in Richtung Innenstadt aufmachen.
Freitag, 8. September |
Jumbo vor Humpi-Dumpi gerettet
An die 70 RegierungsgegnerInnen (Nachtrag:
FP-Landesparteisekretär Michael Kreißl sah einer vom
Online-Standard
zitierten Aussendung rund doppelt so viele: 150; die Polizei meldete
90)
kamen am Nachmittag zum "Humpi-Dumpi"-Fest der FPÖ-Wien mit
Landesparteichef
Hilmar Kabas in den Tiergarten Schönbrunn.
Als sich am Tiergarten-Eingang herausstellte, dass Leute unter 18
Jahren
und SeniorInnen gratis - auf Kosten der FPÖ - eingelassen wurden,
fühlten sich die meisten gleich um Jahre jünger ...
Drinnen war dann nicht ganz klar, was eigentlich gemacht werden sollte.
Zwar glich der gesamte Tiergarten einer Außenstelle der FPÖ
- an allen Ecken und Enden standen freiheitliche Infotische, WEGA- und
Staatsschutzbeamte - auf der Hauptbühne traten allerdings keine
PolitikerInnen
auf, sondern lediglich ein Zauberer, und der größte Teil des
Publikums bestand aus den DemonstrantInnen selbst. Also wurde
beschlossen,
sich auf die angekündigte Fütterung des Elefanten Jumbo,
für
den die FPÖ-Wien eine Patenschaft übernommen hatte, zu
konzentrieren.
Diese wurde daraufhin aber aus Sicherheitsgründen bzw. zum Schutz
der Tiere und des prominenten Fütterers abgesagt, da die Tiere bei
allfälligen Pfeifkonzerten außer Kontrolle zu geraten
drohten.
Kabas war sichtlich sauer, und wurde gleich noch sauerer, als er sich
unter sein "Volk" mischen und durch den Tiergarten spazieren wollte,
dabei
aber auf Schritt und Tritt von DemonstrantInnen mit einem riesigen
Transparent
gegen Rassismus verfolgt wurde. In der Folge blieb er lieber bei
seinesgleichen.
Während der nächsten Stunden bildeten sich einige
Diskussionsgrüppchen
mit u.a. Kabas, Scheibner und Partik-Pablé auf der einen und
DemonstrantInnen
auf der anderen Seite. Ein größerer Teil der
RegierungsgegnerInnen
nahm währenddessen lieber die Gelegenheit wahr, die Tiere zu
besuchen,
ohne dafür selbst den Zoo und dessen FPÖ-freundliche
Führung
finanzieren zu müssen.
Als nicht unoriginell erwies sich auch eine Luftballon-Verteil-Aktion
von JungsozialdemokratInnen bei der nahen U-Bahn-Station Hietzing, die
zur Folge hatte, dass viele von ihren Eltern zum
FPÖ-Humpi-Dumpi-Fest
gezerrte Kinder sich dies nur mit einem roten SPÖ-Luftballon in
der
Hand gefallen ließen.
Nachtrag: Wie Fotos im Online-Standard beweisen, war es Kabas und Westenthaler am Vormittag, vor dem Eintreffen der DemonstrantInnen, doch einmal gelungen, zu den Elefanten vorzudringen.
(Nachtrag:) Pfiffe zur
Pressekonferenz
von Schüssel und Riess-Passer
Fünf DemonstrantInnen fanden sich nach 21.30 Uhr während
der Pressekonferenz von Bundeskanzler Schüssel und Vizekanzlerin
Riess-Passer
zum Bericht der EU-"Weisen" am Ballhausplatz ein und störten mit
Trillerpfeifen
und "Widerstand"-Rufen durch ein Megafon, die wegen eines offenen
Fensters,
das daraufhin ziemlich rasch geschlossen wurde, auch in der
Fernseh-Live-Übertragung
gehört werden konnten.
(Nachtrag:) FPÖ blockierte
angemeldete
antirassistische Kundgebung bei Praterstraßenfest
Als die VeranstalterInnen einer bereits im Mai angemeldeten und nicht
untersagten antirassistischen Kundgebung um ca. 12.30 Uhr ihren Stand
beim
Praterstraßenfest aufstellen wollten, mussten sie feststellen,
dass
der Platz bereits von der FPÖ besetzt war. Die Polizei befand sich
für die Durchsetzung des Versammlungsrechts nicht zuständig.
Für einige Zeit gelang es, die Kundgebung am angemeldeten Platz
gleichzeitig
mit der FPÖ-Kundgebung abzuhalten. Nachdem FPÖ-Leute die
AntirassistInnen
zwangen, ihre Tafeln zu entfernen und bei der U-Bahn-Station
aufzuhängen,
wurden die Materialien im Auftrag der Wiener Linien zerstört. Die
AntirassistInnen berichten weiters von Anpöbelungen und physischen
Attacken von Seiten von FPÖ-Leuten.
ausführlicher Bericht von einem Organisator der
Kundgebung in der E-Mail-Zeitung widerst@nd-MUND
vom 11. September.
Samstag, 9. September |
Volkstanz, Widerstandslesung
Rund 200 Leute (TATblatt-Zählung um ca. 18.00 Uhr) kamen zu Volkstanz-Soundpolitisierung
und Widerstandslesung.
Österreichweites Widerstands-Koordinationstreffen
Berichte bei den CeiberWeibern >> http://www.ceiberweiber.at/wahl/widerstandstreffen.htm
und bei www.ballhausplatz.at >> http://johcgi.akis.at/cgi/ballhausdynamisch/TCgi.cgi?target=home&selected_TYPE=NEWS&selected_ID=258
Sonntag, 10. September |
Mutmaßliche Alltagsfaschisten attackierten DemonstrantInnen
vor Haas-Haus mit Tränengas- oder Pfefferspray:
Zwei DemonstrantInnen mussten mit Rettung ins Spital gebracht werden
Mit einem Tränengas- oder Pfefferspray griffen zwei Jugendliche
eine Anti-Regierungskundgebung während des
ORF-Sommergesprächs
mit Wolfgang Schüssel vor dem Haas-Haus an. Zuerst sprayten sie
noch
wenig gezielt und ohne wesentliche Folgen auf einige DemonstrantInnen.
Als daraufhin beschlossen wurde, die Kundgebung abzubrechen, versuchten
einige, die noch am Stephansplatz befindlichen Täter zu
fotografieren.
Dabei zückte einer der Täter neuerlich einen Tränengas-
oder Pfefferspray und sprühte damit aus nächster Nähe
direkt
in die Augen eines Demonstranten und einer Demonstrantin. Nachtrag:
Eine dritte Person bekam auch noch eine - zum Glück - geringere
Dosis
ab. Während der verletzte Demonstrant noch selbst ein WC aufsuchen
konnte, um sich die Augen auszuspülen, wand sich die verletzte
Demonstrantin
vor Schmerzen am Boden und wurde von den anderen DemonstrantInnen
erstversorgt.
Gleichzeitig wurde Polizei - die bis zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend
war - und Rettung verständigt. Die beiden verletzten
DemonstrantInnen
wurden in der Folge ins Spital gebracht.
Während die Polizei die Daten von ZeugInnen von inner- und
außerhalb
der Kundgebung aufnahm, kam einer der beiden Täter zurück,
bedrohte
vor den Augen der Polizei andere DemonstrantInnen und einen
Polizeibeamten.
Nachdem er einer Wegweisung nicht Folge leistete, wurde er von einem
Beamten
in Richtung Wachzimmer geleitet.
Nachtrag: Als "nicht wirklich gut"
bezeichnete
Montagvormittag ein Freund der Verletzten deren Zustand, sie durften
jedoch
alle nachhause fahren. Laut behandelnder Ärztin werden keine
bleibenden
Schäden zurückbleiben, die bei noch geringerer Entfernung des
Sprays vom Auge nicht auszuschließen gewesen wären.
Der Attacke vorangegangen war:
Kundgebung während des ORF-Zur-Sache-Sommergesprächs
mit
Wolfgang Schüssel
Zwischen 30 und 40 DemonstrantInnen sammelten sich vor 22.00 Uhr vor
dem Haas-Haus, in dem zu diesem Zeitpunkt das ORF-Sommergespräch
mit
Wolfgang Schüssel begann. Eine kleine Gruppe versuchte in jenes
Lokal
zu gelangen, von wo aus die Fernseh-Diskussion live übertragen
wurde,
scheitere aber. Um zirka 22.15 Uhr wurde daher vor dem Haas-Haus
begonnen,
zu pfeifen sowie "Widerstand", "Rücktritt" und Ähnliches zu
rufen.
Mehrere TouristInnen erkundigten sich nach dem Grund des Wirbels, und
blieben
daraufhin stehen, einige beteiligten sich sogar am Pfeifen. Von Polizei
- uniformiert oder zivil - war nicht das Geringste zu sehen.
Nach etwa einer Viertelstunde kam es zu der oben geschilderten
Tränengas-
oder Pfefferspray-Attacke gegen die DemonstrantInnen. Die Kundgebung
wurde
abgebrochen (Fortsetzung siehe oben).
Die Pfiffe und Rufe waren auch in der Fernseh-Übertragung zu
hören.
Montag, 11. September |
Keine Aktionen bekannt.
Dienstag, 12. September |
Keine Aktionen bekannt - MinisterInnenrat dürfte auch diesmal
"unbegrüßt"
geblieben sein.
Mittwoch, 13. September |
Keine Aktionen bekannt.
Donnerstag, 14. September |
Donnerstagsdemo
Die Donnerstagsdemo stand wieder im Zeichen des Protests gegen die Operation Spring und gegen staatlichen Rassismus. Sie führte vorbei an den landesgerichtlichen Gefangenenhäusern in der Landesgerichtsstraße und am Hernalser Gürtel sowie am Polizeigefangenenhaus an der Rossauer Lände - wo immer noch mehr als 100 im Rahmen der Operation Spring verhaftete AfrikanerInnen und unzählige MigrantInnen aus aller Welt fest gehalten werden. Weiter ging es durch die Innenstadt zur FPÖ-Zentrale, danach zur ÖVP-Zentrale und zuletzt zum Parlament, wo sich die Demo um 0.30 Uhr auflöste.
Die Polizei verhielt sich im Wesentlichen friedlich. Davon abgesehen, dass sie die Wickenburggasse hinter dem landesgerichtlichen Gefangenenhaus I und die Eingänge zum Franz-Josefs-Bahnhof, den die DemonstrantInnen im Vorbeigehen besuchen wollten, blockiert hatte, verursachte sie erst nach 22.00 Uhr gröbere Behinderungen. In der Rossauer Lände versuchte sie nach dem Gefangenenhaus ein Weiterziehen zum Franz-Josefs-Kai in Richtung Innenstadt durch quergestellte Mannschaftswägen und BeamtInnenketten zu verhindern. Ein Teil der Demo war an dieser Stelle auch bereits in die Berggasse weitergezogen, als einige DemonstrantInnen doch noch einen Weg fanden, die Sperre über einen Parkplatz zu umgehen. Die nächste polizeiliche Sperre gab es auf dem Weg ins Stadtzentrum in der Rotenturmstraße beim Lugeck. Einige DemonstrantInnen konnten über die nächste Seitengasse ausweichen, ehe auch diese von PolizistInnen gesperrt wurde, welche die DemonstrantInnen unter Einsatz ihrer Gummiknüppel am Weitergehen hinderten. Noch eine Seitengasse weiter gelang es dann aber auch den restlichen DemonstrantInnen, die Polizeisperren zu umgehen. Über den Stephansplatz gelangten sie danach ungehindert zur FPÖ-Zentrale in der Kärntner Straße. Die weitere Route zur ÖVP-Zentrale und schließlich zum Parlament konnte wieder ohne Probleme mit der Polizei zurückgelegt werden. Vor dem Parlament ließ sie die DemonstrantInnen um Mitternacht gar fast alleine zurück. Lediglich ein Beamter musste bis zum Schluss ausharren.
Von einer Person, von der nicht bekannt ist, ob sie überhaupt an der Demo teilgenommen hat, wurden die Personalien aufgenommen, nachdem sie mit dem Fahrrad einem parkenden Auto zu nahe gekommen war und dabei offensichtlich versehentlich den Rückspiegel beschädigt hatte.
An der Demonstration teilgenommen haben nach TATblatt-Zählungen
(in Landesgerichtsstraße und Alser Straße) rund 1.200 Leute
- laut Aktionskomitee waren es 2.400, der Polizei zufolge 850 (Quelle:
Standard-Online).
Bis zur FPÖ-Zentrale schafften es nach TATblatt-Zählung
jedoch
nur mehr zirka 300 DemonstrantInnen. Bei der ÖVP-Zentrale kamen
nur
mehr 100 an. Auf dem Weg zum und vor dem Parlament löste sich auch
der Rest der Demo fast zur Gänze rasch auf. Nach Mitternacht waren
es gerade mal 10 Leute, die bis 0.30 Uhr vor der Pallas Athene
diskutierten
oder auf der Rampe und vor dem Eingangstor einen Widerstandstanz
abhielten.
Die genaue Route der Demo war: Ballhausplatz/Heldenplatz (von wo
diesmal
bereits kurz nach 20.00 Uhr aufgebrochen wurde) - Bellariastraße
- Museumsstraße - Auerspergstraße -
Landesgerichtsstraße
(Gefangenenhaus) - Alser Straße - Blindengasse (hinter dem
Gefangenenhaus
Hernalser Gürtel) - Laudongasse - Hernalser Gürtel
(Gefangenenhaus)
- Lazarettgasse - Spitalgasse - Nußdorfer Straße -
Alserbachstraße
- Julius-Tandler-Platz (Franz-Josefs-Bahnhof) - Rotenlöwengasse -
Hahngasse - Grünentorgasse - Rossauer Lände (Gefangenenhaus)
- Berggasse (während der größte Teil der Demo nach ein
paar Metern über einen Parkplatz wieder zur Rossauer Lände
zurückkehrte,
zogen die vorderen Reihen mit dem für dieses Manöver etwas zu
schwerfälligen Holzesel über Berggasse - Hahngasse -
Türkenstraße
zurück zur Rossauer Lände) - Rossauer Lände -
Franz-Josefs-Kai
- Rotenturmstraße - Lugeck (Polizeisperre) - Lichtensteg - je
nach
Gelegenheit: Kramergasse oder Bauernmarkt - Ertlgasse -
Rotenturmstraße
- Stephansplatz - Kärntner Straße (FPÖ-Zentrale) -
Opernring
- Babenbergerstraße - Museumsplatz - Museumsstraße -
Schmerlingplatz
- Reichsratsstraße - Lichtenfelsgasse (ÖVP-Zentrale) -
Rathausplatz
- Dr.-Karl-Renner-Ring (Parlament).
Freitag, 15. September |
Keine Aktionen bekannt.
Samstag, 16. September |
Humpi-Dumpi im Friedrich-Engels-Hof
Bewacht von einem Großaufgebot an Polizei und besucht von rund
100 GegendemonstrantInnen (TATblatt-Zählung) sowie zirka
ebenso
vielen "normalen" Gästen feierte die Wiener FPÖ zwischen
14.00
und 17.00 Uhr im Friedrich-Engels-Hof in Wien 20 neuerlich ein
"Humpi-Dumpi-Fest".
Ob es sich bei dem Fest um eine Veranstaltung der FPÖ oder eine
der Polizei handelte, wäre nach optischen Gesichtspunkten nur
schwer
zu beurteilen gewesen (siehe Foto).
Der größte und auffälligste Informationsstand war jener
des kriminalpolizeilichen Beratungsdienstes. Ein FPÖ-Tisch fehlte
freilich auch nicht, außerdem gab es einen Informationsstand mit
Materialien eines "Turtles Rescue Centers", eine Luftburg, eine
"Villacher-Bier"-Ausschank
und einige überwiegend schwach ausgelastete Holzbänke und
-tische.
Von einer kleinen Bühne war eine kurze Kabas-Rede und dann Musik
zu
hören, ehe zum Abschluss Haider-Bücher und ähnlich
wertvolle
Preise verlost wurden.
Hauptthema von Kabas' Rede war wenig überraschenderweise das
"Ausländerproblem"
(O-Ton Kabas). "Egal was 'drei Weise' sagen, oder was die EU sagt, wir
bleiben auf unserem vernünftigen ausländerpolitischen Kurs!",
so Kabas zum Abschluss eines Rundumschlages gegen
"Ausländer"-Wahlrecht
und Öffnung der Gemeinedebauten für "Ausländer".
Die kabassche Rede wurde von den meisten AntifaschistInnen leider
größtteils
versäumt, nachdem sich ihnen die Polizei - Staatsschutz, "normale"
Sicherheitswache und WEGA - beim Zugang zum Friedrich-Engels-Hof in den
Weg gestellt hatte.
Nach und nach gelang es den meisten DemonstrantInnen über andere
Zugänge in den Hof zu kommen. Alle Zugänge abzuriegeln,
schien
die Polizei trotz Großaufgebots zu überfordern, zumal auch
die
von außen zugänglichen Stiegenhäuser
Durchgangsmöglichkeiten
in den Hof boten. Außerdem zeigten sich BewohnerInnen des
Gemeindebaus
und FPÖ-SympathisantInnen nicht gerade erbaut darüber, nicht
in den Hof gelassen zu werden. Und die Unterscheidung all dieser
Personengruppen
dürfte auch nicht allzu leicht gewesen sein.
Nach einzelnen Pfiffen und Buh-Rufen während der Kabas-Rede
drängte
die Polizei die DemonstrantInnen, oder welche sie für solche
hielt,
vom Festgelände ab und verhinderte mit einer Reihe BeamtInnen ein
Zurückgehen. In der Folge machten sich die DemonstrantInnen nur
mehr
selten durch Parolen und Pfiffe bemerkbar. Mit einzelnen PassantInnen
entwickelten
sich Diskussionen. Selbst dies wurde in einem Fall von der Polizei
unterbunden,
indem ein Polizist eine Demonstrantin mit dem Hinweis, dass sie das
nicht
dürfe, von einem Passanten wegstamperte, obwohl dieser auch gerne
weiterdiskutiert hätte.
Nach Beendigung des Festes um 17.00 Uhr löste sich auch die
Gegendemonstration
auf.
Vereinzelt dürfte die Polizei Personalien von DemonstrantInnen
aufgenommen haben. Festgenommen wurde keineR.
>> Fotos
Volkstanz, Widerstandslesung
Nur sehr wenig Leute (um 18 Uhr waren es nach TATblatt-Zählung
ca. 20) kamen diesmal zu Volkstanz-Soundpolitisierung
und Widerstandslesung auf den Heldenplatz. Der Grund dafür
dürfte
zuerst in der teilweise parallel gelaufenen Aktion im
Friedrich-Engels-Hof
(siehe oben) und später am einsetzenden Gewitterregen gelegen
sein.
Sonntag, 17. September |
Keine Aktionen bekannt.
(Die sonntagabendliche Fernsehdiskussion "Zur Sache" - in den letzten
Monaten öfters Ziel von mit Trillerpfeiffen bewaffneten
RegierungsfeindInnen
- hat sich unter falschem Namen vom Haas-Haus am Stephansplatz ins gut
geschützte ORF-Zentrum abgesetzt.)
Montag, 18. September |
Keine Aktionen bekannt.
Dienstag, 19. September |
Spontandemos gegen Studiengebühren zum MinisterInnenrat
(nachträglich ergänzt, korrigiert und
überhaupt umgeschrieben)
Als gegen 11.00 Uhr bekannt wurde, dass der MinisterInnenrat die
Einführung
von Studiengebühren beriet und in der Folge auch beschloss, wurde
in der Universität Wien die Inskriptionsberatung abgebrochen und
spontan
über die Ring-Nebenfahrbahn zum Bundeskanzleramt am Ballhausplatz,
nach kurzem Aufenthalt mit Pfeifen und Parolen-Skandieren zurück
zur
Uni und anschließend noch einmal zum Ballhausplatz demonstriert.
Dann zogen die DemonstrantInnen über Ring und Uni zum Café
Stein auf der Währinger Straße, wo die ÖH eine
Pressekonferenz
abhielt. WEGA-Beamte sorgten mittels Rempeln und Beschimpfen
dafür,
dass die Fahrbahn frei gemacht wurde. Anschließend wurde
über
den Ring zum Parlament gezogen, wo die DemonstrantInnen über die
Rampe
bis zum Haupteingang gelangten. Bei der nahen U-Bahn-Station
Volkstheater
stiegen die DemonstrantInnen in die U3 ein, fuhren zur Station
Herrengasse,
und gingen von dort zum Bildungsministerium am Minoritenplatz. Danach
zogen
sie
über Heldenplatz, Ring und Babenbergerstraße in die
Mariahilfer
Straße, quer durch 7. und 8. Bezirk in den Uni-Campus im alten
AKH,
und schließlich über die Alser Straße zurück zur
Uni, wo sie um zirka 15 Uhr anlangten.
Dort wurden sie bereits von DemonstrantInnen erwartet, die die erste
Demo versäumt und kurz vor 15 Uhr am Ballhausplatz einen zweiten
Demozug
zur Uni gebildet hatten, und gerade dabei waren, die
Ringstraßenfahrbahn
zu blockieren. Während der Autoverkehr blockiert wurde, konnten
Straßenbahnen
und RadfahrerInnen weitgehend unbehindert verkehren.
Während anfänglich nur rund 50 Leute mit dabei waren, wuchs
die TeilnehmerInnenzahl nach Aufrufen auf Orange 94,0, dem freien Radio
in Wien, Telefonketten und Internet-Berichten stetig an - nach
unterschiedlichen
Angaben auf bis zu 200, laut GRUWI gar 500 Leute.
Zwischen 15.00 und 16.00 Uhr lösten sich die Demonstrationen vor
der Uni langsam auf. Einige protestierten noch bis nach 17.00 Uhr.
Danke an KraftBlatt, Orange 94,0, Botschaft besorgter
BürgerInnen, akin und Ökoli für die Infos!
Weitere Infos finden sich auf der Website der
GRUWI-Fakultätsvertretung:
>> http://fvgruwi.univie.ac.at
Demonstriert wurde auch in Linz: Um 16
Uhr trafen sich bis zu 100 DemonstrantInnen auf dem Taubenmarkt zu
einer
Protestkundgebung. Etwa 20 Personen versuchten gegen Ende das Studio
von
Life-Radio in der Taubenmarktarkade zu besetzen, wurden aber durch
RadiomitarbeiterInnen
und herbeigerufene Polizei daran gehindert.
Mittwoch, 20. September |
Bis zu knapp 2.000 Leute waren von Vormittag bis weit in den
Nachmittag
hinein in Wien gegen die Politik der Rechts-Rechtsextrem-Regierung auf
den Beinen. Gegen die ÖVP-Zentrale, das Justizministerium, das
Parlament
und eine deutschnationale Burschenschaft flogen Eier und Farbbeutel.
Die
Polizei verhielt sich auffallend defensiv. Dennoch verlor manch
Polizist
seine Kappe.
Bereits in der Nacht auf Mittwoch wurde ein Zelt der Raiffeisenbank
vor der Universität Wien brandbeanschlagt - "als moderate
Maßnahme
gegen Studiengebühren", "treffsicher und sozial verträglich",
wie es in dem BekennerInnenschreiben dazu heißt.
Die Ereignisse im Einzelnen:
Demos gegen Studiengebühren, gegen Böhmdorfer und gegen die Rechts-Rechtsextrem-Regierung überhaupt
Zwischen 11.30 und 12.00 Uhr setzte sich bei der Universität Wien ein Demonstrationszug mit vorerst zirka 1.100 TeilnehmerInnen (TATblatt-Zählung) gegen die Einführung von Studiengebühren in Bewegung. Bei der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse begann ein gewaltiges Pfeifkonzert. Wenig später flogen Eier und Farbbeutel gegen das Haus. Mehrere Polizeiuniformen wurden dabei in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch beschränkte sich die Polizei darauf, den Eingang zur Parteizentrale abzusichern. Nach einiger Zeit wurden dazu zwar auch WEGA-Beamte eingesetzt, alle BeamtInnen verhielten sich aber äußerst zurückhaltend. Weiter ging es dann zum Parlament, wo trotz laufender Nationalratssitzung von der Polizei nicht einmal versucht wurde, die Bannmeile durchzusetzen. Lediglich die Rampe und die einzelnen Parlamentstore waren mit Tretgittern und SicherheitswachebeamtInnen abgesichert. Nach kurzer Zwischenkundgebung (Pfeifen, Parolen, ...) zogen die DemonstrantInnen weiter in Richtung Justizpalast, wo eine Kundgebung gegen Justizminister Böhmdorfer angesetzt war.
Zu diesem Zeitpunkt dürfte die TeilnehmerInnenzahl ihren Höhepunkt erreicht haben. Zahlreiche Leute, die zur Anti-Böhmdorfer-Kundgebung wollten, hatten die Demo vom Justizpalast aus gehört und waren zum Parlament gekommen. Nach vorsichtiger Schätzung dürften zu diesem Zeitpunkt 1.500 bis 2.000 Leute demonstriert haben.
Etwas überraschend wurde beim Justizpalast keine Kundgebung
vorgefunden.
Diese hatte - wegen eben jener Bannmeile, welche für die Demo
scheinbar
nicht gegolten hatte - zum Justizministerium verlegt werden
müssen,
welches sich, nicht weit vom Justizpalast entfernt, in der
Neustiftgasse
befindet.
Um 12.35 Uhr kam die Demonstration bei der bis dahin noch recht kleinen
Kundgebung vor dem Justizministerium an. Gemeinsam wurde ein
Pfeifkonzert
gestartet. Auch Eier und Farbbeutel flogen wieder. Als einige
DemonstrantInnen
versuchten, in das Ministerium einzudringen, kam es zu einem
Handgemenge.
Die Polizei versuchte - erfolgreich - den Eingang abzusichern,
drängte,
zerrte und rempelte dabei zwar, verzichtete aber darauf, auf Leute
einzuprügeln
oder Festnahmen durchzuführen. Aus dem Justizministerium wurden
hingegen
Gegenstände wie Getränkedosen auf die DemonstrantInnen
geworfen.
Einige Polizeidienstkappen wechselten in dem Handgemenge ihre Besitzer
bzw. in weiterer Folge ihre BesitzerInnen und zogen in der Demo weite
Kreise.
Nachdem das Ministerium mit Rollbalken verbarrikadiert wurde, zog die Demo weiter durch den 7. und 8. Bezirk, unter anderem vorbei am Haus der deutschnationalen Burschenschaft Gothia in der Schlösslgasse, welches mit Eiern beworfen wurde - einige Eier dürften durch ein offenes Fenster auch im Haus gelandet sein - und schließlich zurück zur Universität. Noch 1.400 Leute nahmen nach TATblatt-Zählung an diesem Demo-Abschnitt teil. FPÖ-Plakate entlang des Weges waren nach Vorbeiziehen der Demo nur mehr schwer als solche erkennbar.
Nach der Universität zogen mehrere hundert DemonstrantInnen (keine TATblatt-Zählung) noch weiter zum Parlament, und umrundeten es, um schließlich den Parkplatz vor dem Tor 1 (ÖVP-Klub) zu besetzen. Neugierige ÖVP-Politiker, die vor das Tor getreten waren, um aus vermeintlich sicherer Entfernung das Geschehen zu beobachten, wurden mit Eiern beworfen, aber verfehlt. Gegen 15.00 Uhr löste sich die Demonstration auf.
Die genaue Demoroute: Universität - Schottentor -
Währinger
Straße - Rooseveltplatz - Landegerichtsstraße -
Lichtenfelsgasse
(12.00 Uhr: ÖVP-Zentrale) - Rathausplatz - Dr.-Karl-Renner-Ring
(12.20
Uhr: Parlament) - Schmerlingplatz - Volksgartenstraße -
Neustiftgasse
(12.35 Uhr: Justizministerium) - Kirchengasse - Burggasse - Neubaugasse
- Strozzigasse - Pfeilgasse - Lerchengasse - Josefstädter
Straße
- Albertgasse - Florianigasse - Schlösselgasse (Burschenschaft
Gothia)
- Alser Straße - Universitätsstraße -
"Dr.-Karl-Lueger-Ring"
(13.40 Uhr: Universität) - Dr.-Karl-Renner-Ring (13.50 Uhr:
Parlament)
- Schmerlingplatz - Reichsratstraße - Rathausplatz - Parlament
Parkplatz
bei Tor I.
Brandanschlag auf Raiffeisen-Zelt vor Universität
Bereits in der Nacht auf Mittwoch wurde auf ein Zelt der
Raiffeisenbank
vor der Universität ein Brandanschlag verübt. Dazu erreichte
uns das folgende BekennerInnenschreiben:
TATblatt-Originaltextservice***TATblatt-Originaltextservice***TATblatt-OriginaltextserviceHeute Nacht haben wir als moderate Maßnahme gegen Studiengebuehren das Raiffeisenzelt vor der Universitaet Wien der Feuersbrunst uebergeben.Unsere Maßnahme ist treffsicher und sozial vertraeglich. Das Raiffeisenzelt ist als Symbol fuer die feindliche Uebernahme der Universitaeten durch die Wirtschaft verbrannt, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn Andreas Khol meint: "speed kills", meinen wir: "fire burns!"
Gruppe Biedermann e.h.
TATblatt-Originaltextservice***TATblatt-Originaltextservice***TATblatt-OriginaltextserviceDas Zelt wurde Mittwoch Nachmittag wieder errichtet.
Demonstrationen in Salzburg, Graz und Linz
In Graz sollen laut Standard sogar nach
Polizeiangaben
1.500 bis 2.000 Leute demonstriert haben.
Demobericht aus Graz: in der "Chronologie des
Widerstands in Graz" auf der Mayday-Site:
>> http://www.blubb.at/mayday/aktionen.htm
Aus Salzburg und Linz haben wir noch keine Informationen.
Donnerstag, 21. September |
SchülerInnendemo
600 bis 700 DemonstrantInnen (TATblatt-Zählung), überwiegend
SchülerInnen, zogen nach einem um 10.30 Uhr begonnenen simulierten
Unterricht in politischer Bildung vor dem Finanzministerium in der
Himmelpfortgasse
bis zirka 13.30 Uhr, vor allem gegen die Einführung von
Studiengebühren,
die Anhebung der KlassenschülerInnenzahlen und andere so gen.
Einsparungen
im Bildungs- und Sozialbereich lautstark protestierend, durch die
Innenstadt.
Zuerst ging es über den Stephansplatz zum Bildungsministerium
am Minoritenplatz. Vergeblich wurde dort auf eine StudentInnendemo
gewartet,
die um 11.00 Uhr vor der Uni beginnen hätte sollen. Dorthin war
allerdings
fast keineR gekommen. Danach wollten die DemonstrantInnen zum
Ballhausplatz
ziehen, wurden aber von Polizeiabsperrungen daran gehindert. Daraufhin
bewegten sie sich zur Universität und blockierten von 12.00 Uhr
bis
12.15 Uhr mit einem Sitzstreik die Kreuzung beim Schottentor.
Anschließend
zogen sie weiter durch die Innenstadt, unter anderem vorbei an der
FPÖ-Zentrale
in der Kärntner Straße und dem Parlament. Um 13.30 kam die
Demonstration
neuerlich bei der Universität an, wo sie sich schließlich
auflöste.
Die Polizei verhielt sich - während der Demo - wie schon Mittwoch sehr zurückhaltend. So konnte die für Demos bis vor kurzem noch gesperrte Innenstadt - mit Ausnahme von Ballhausplatz und Heldenplatz - problemlos durchwandert werden, und auch die Bannmeile vor dem Parlament wurde von der Polizei trotz laufender Nationalratssitzung abermals nicht durchgesetzt.
Nachtrag: Nach Beendigung der Demo, als die meisten anderen schon weg waren, wurden laut Informationen aus der Newsgroup STOPfpoe vier DemonstrantInnen vor der Uni von WEGA-Beamten perlustriert. Es wurden Personalien aufgenommen, Taschen durchsucht und Porträt-Aufnahmen gemacht. Kommentar eines Beamten: " wenns so angezogen wärats wie de anderen, wärat euch des net passiert".
Die genaue Route war: Himmelpfortgasse (Finanzministerium) - Kärntner Straße - Stock-im-Eisen-Platz - Graben - Kohlmarkt - Herrengasse - Landhausgasse - Minoritenplatz (Bildungsministerium) - Abraham-a-Sancta-Clara-Gasse - Bankgasse - Josef-Meinrad-Platz - Ring (Universität, Kreuzungsblockade) - Börsegasse - Börseplatz - Wipplinger Straße (besonders freundliche und unterstützende Solidaritätsbekundungen von MitarbeiterInnen der Brücke-Druckerei und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands) - Tuchlauben - Kühfußgasse - Petersplatz - Jungferngasse - Am Graben - Stock-im-Eisen-Platz - Kärntner Straße (FPÖ-Zentrale) - Ring (Parlament, Universität; der Zugang zu Heldenplatz und Ballhausplatz war weiterhin von der Polizei abgeriegelt).
Donnerstagsdemo
Mit einer Massenperlustration, der Aufnahme der Personalien von fast
allen noch anwesenden DemonstrantInnen und zwei Festnahmen wurde kurz
vor
Mitternacht die Donnerstagsdemo von der Polizei ohne Vorwarnung
aufgelöst.
Zuvor hatte die größte Donnerstagsdemo seit Monaten unter
anderem eine Diskussionsveranstaltung mit
Kunststaatssekretär
Franz Morak im Literaturhaus besucht - was Morak dazu bewogen hat, die
Veranstaltung vorzeitig zu verlassen -, und war beim
Bildungsministerium
sowie an den Parteizentralen der Koalitionsparteien ÖVP und
FPÖ
vorbeigezogen. Bei der ÖVP-Zentrale wurden die Schilder mit dem
Parteilogo
entfernt und durch gesprayte Anschriften wie zum Beispiel
"Klerikalfaschisten"
ersetzt.
Insgesamt hatten sich diesmal nach TATblatt-Zählung (bei der TU) rund 3.000 Personen an der Donnerstagsdemo beteiligt. Laut Polizei waren es 3.500, das Aktionskomitee sprach von 7.000 TeilnehmerInnen (Quelle: ORF ON). Und es hätten noch mehr sein können, wenn die Demo diesmal nicht bereits um 19.45 Uhr losgezogen wäre - wesentlich früher als in den vergangenen Monaten. Hunderte Leute kamen zu spät und mussten sich aufs Geratewohl auf die Suche nach der Demo machen. Sie wurden von AktivistInnen der Botschaft besorgter BürgerInnen über die vermutete Demoroute informiert. Zumindest ein Teil der zu spät Gekommenen dürfte die Demo bis zur TU erreicht haben. Mehrere dürften dann noch bei der Mariahilfer Straße dazugestoßen sein.
Nachdem die Polizei keine Anstalten machte, eine Demonstration durch die Innenstadt verhindern zu wollen, zog die Demo vom Ballhausplatz zuerst zur FPÖ-Zentrale in der Kärntner Straße. Dann ging es weiter in Richtung Technische Universität.
Bei der Oper kam es zu zwei Zwischenfällen:
Ein Polizeifahrzeug, das in die Demo gefahren war, wurde mit kleinen
Gegenständen beworfen, und, als es daraufhin mit Karacho und ohne
Rücksicht auf im Weg stehende Menschen wegfahren wollte, durch
Fußtritte
von DemonstrantInnen leicht beschädigt.
Ebenfalls bei der Oper versuchte ein Taxi durch die Demo zu fahren.
DemonstrantInnen wollten es aus Sicherheitsgründen aufhalten. Als
das Taxi trotzdem - mit vorerst nur geringer Geschwindigkeit -
weiterfuhr,
landeten zwei Leute auf der Kühlerhaube. Daraufhin beschleunigte
das
Taxi. Erst als es kurz wieder langsamer wurde, schafften es die Beiden
abzuspringen, ehe das Taxi davonbrauste.
Nach der TU zog die Demo zum Literaturhaus in der Zieglergasse, wo gerade eine Diskussionsveranstaltung mit Kunststaatssekretär Morak stattfand. Rund 30 bis 40 DemonstrantInnen gelang es, noch ehe die Polizei den Eingang abriegeln konnte, in den Veranstaltungsraum zu gelangen, und mit Pfeifen und Rufen ihre Meinung über Morak und den Rest der Regierung kundzutun. Morak verließ daraufhin vorzeitig die Diskussion.
Den nächsten Zwischenstopp gab es in der Josefstädter Straße vor dem Haus Nr. 58, wo angeblich die Bildungsministerin und Verfechterin der Dienstag im MinisterInnenrat beschlossenen Studiengebühren, Gehrer, wohnt.
Gegen 22.00 Uhr kam die Demo zur ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse. Während die meisten DemonstrantInnen pfiffen, bewarfen andere das Haus mit Eiern und Farbe. Da die Polizei nur den unmittelbaren Eingang zum Haus bewachte, konnten große Teile der Fassade weitgehend ungestört besprüht werden. Erst als DemonstrantInnen die beiden Schilder mit dem Logo der ÖVP von der Fassade abmontierten, versuchte die Polizei einen mutmaßlichen Täter herauszugreifen. Den dicht beinander stehenden DemonstrantInnen gelang es aber, dies zu verhindern, woraufhin sich die BeamtInnen wieder entfernten.
Danach wurde zur Universität und über den Ring, vorbei am
Parlament, zum Palais des Wiener Stadtschulrats gegangen.
Stadtschulratspräsident
Scholz hatte vor wengen Tagen die Teilnahme an einer
Buchpräsentation
abgesagt, nur weil auch der 1999 unter falschen Anschuldigungen im
Rahmen
der Operation
Spring festgenommene Schriftsteller Obiora C-Ik Ofoedu eingeladen
war
(siehe E-Mail-Zeitung MUND - Widerst@nd vom 19. September 2000:
>> http://www.illegalisiert.at/MUND/archiv/september/aussendung190900.htm#11)
Vermutlich weil ungefähr an dieser Stelle, gleich bei der
U-Bahn-Station
Volkstheater, die Demo schon oft geendet hatte, traten hier viele Leute
den Heimweg an.
Nur mehr rund 200 zogen weiter über den Ballhausplatz zum Bildungsministerium am Minoritenplatz, wo die Demo ziemlich rasch weiter schrumpfte. Rund 100 demonstrierten noch weiter in Richtung Kärntner Straße zur FPÖ-Zentrale.
Vielleicht 50 blieben noch etwas länger am Minoritenplatz, umkreisten das Ministerium und zogen dann über die Herrengasse in Richtung Universität. In der Herrengasse hielten um zirka 23.45 Uhr WEGA-Beamte plötzlich einen hinten gehenden Demonstranten an und nahmen ihn fest. DemonstrantInnen, die dies mitbekommen hatten, versuchten den Rest der schon recht kleinen Demo-Abspaltung, darunter ein kleiner VSStÖ-Block, darauf aufmerksam zu machen und aufzuhalten. Ersteres gelang zwar, zweiteres jedoch nicht! Während die meisten einfach wegschauten und weitergingen, hatte die Polizei leichtes Spiel. Nur wenige DemonstrantInnen beobachteten das Geschehen und verständigten die Rechtshilfe.
Nachtrag: Vier von ihnen wurden
kurz darauf von einem WEGA-Trupp aufgehalten, an die Wand gestellt und
- wie sie es ausdrückten - ziemlich unsanft perlustriert. Nachdem
ihre Personalien aufgenommen und der Inhalt ihrer Hosentaschen auf den
Boden geworfen wurde, gab ihnen ein WEGA-Beamter noch eine Botschaft
mit
auf den Weg, nämlich dass es ihnen jetzt reiche, sie die Demos
aufreiben
werde, und dass das "kein Spaß" werde.
Nachtrag: Mindestens eine weitere
derartige WEGA-Aktion mit Ausweiskontrollen und Perlustrierungen
dürfte
es, wie mittlerweile bekannt wurde, an diesem Abend noch gegeben haben.
Die Richtung Kärntner Straße gegangenen rund 100
DemonstrantInnen
waren unterdessen bei der FPÖ-Zentrale vorbeigezogen. Bei der
U-Bahn-Station
Karlsplatz verließen neuerlich viele Leute die Demo - darunter
auch
die letzten "prominenten" DemonstrantInnen, die grüne
Nationalratsabgeordnete
Madeleine Petrovic und der kritische Sozialdemokrat Peter Kreisky. So
als
ob die Polizei darauf nur gewartet hätte, löste sie kurz
darauf
die Demo ohne Vorwarnung auf.
Nur mehr rund dreißig Leute waren es zu diesem Zeitpunkt, die
sich auf dem Ring in Richtung Ballhausplatz bewegten. Um ca. 23.50 Uhr,
wenige Meter nach der Oper, raste plötzlich ein Kleinbus der WEGA
an den DemonstrantInnen vorbei und stellte sich mit quietschenden
Bremsen
quer vor ihnen auf. Die DemonstrantInnen versuchten wegzulaufen, die
meisten
wurden aber von aus dem Bus springenden Beamten aufgehalten und zur
Ausweisleistung
augefordert. Zahlreiche Taschen wurden durchsucht. Ein Demonstrant
wurde
laut AugenzeugInnenberichten auch geschlagen. Als Grund für die
unerwartete
auflösung gab ein Beamter an, dass die Veranstaltung keinen
Kundgebungscharakter
mehr habe, und daher eine ordnungswidrige Benützung der Fahrbahn
durch
Fußgänger vorliege - dies obwohl bis zuletzt dauernd Parolen
skandiert worden waren. Wie damit die Perlustrationen begründet
werden
können, erklärte er nicht. Ein Trommler wurde wegen
Lärmerregung
(!) festgenommen.
Nachtrag: Die beiden Festgenommen wurden Freitag früh freigelassen. Verwaltungsstrafverfahren wurden eingeleitet.
Bis zum Zeitpunkt der ersten Festnahme in der Herrengasse und der Demo-Auflösung samt Festnahme am Opernring verhielt sich die Polizei äußerst zurückhaltend und schien auch personell weniger präsent zu sein als bei den letzten Donnerstagsdemos. Allerdings wurde pausenlos gefilmt, auch bei den zumeist unvermummt durchgeführten Sachbeschädigungen. Es bleibt zu befürchten, dass versucht wird, den Perlustrierten auch Beteiligungen an Sachbeschädigungen anzuhängen.
Zum Abschluss wie immer die genaue Demoroute:
Ballhausplatz (Losziehen um ca. 19.45 Uhr) -
Schauflergasse
- Michaelerplatz - Kohlmarkt - Graben - Stock-im-Eisen-Platz -
Kärntner
Straße (FPÖ-Zentrale) - Kärntner Ring -
Akademistraße
-- Karlsplatz - Wiedner Hauptstraße (TU) - Resselgasse -
Operngasse
- Getreidemarkt - Mariahilfer Straße - Zieglergasse (21.00 Uhr:
Literaturhaus)
- Westbahnstraße - Schottenfeldgasse -- Josefstädter
Straße
(Gehrer-Wohnung) - Stadiongasse - Bartensteingasse - Lichtenfelsgasse
(21.55
Uhr: ÖVP-Zentrale) - Landesgerichtsstraße -
Universitätsstraße
- "Dr.-Karl-Lueger-Ring" (Uni) - Dr.-Karl-Renner-Ring (Parlament) -
Burgring
(Stadtschulrat) - Heldenplatz - Ballhausplatz -
Bruno-Kreisky-Straße
- Minoritenplatz (Bildungsministerium; Abspaltung einer kleinen Demo:
rund
ums Ministerium, dann über Herrengasse Richtung Uni; ca. 23.45
Uhr:
Festnahme in Herrengasse) - Landhausgasse - Herrengasse - Freyung -
Heidenschuß
- Bognergasse - Tuchlauben - Graben - Stock-im-Eisen-Platz -
Kärntner
Straße (FPÖ-Zentrale) - Kärntner Ring (ca. 23.50 Uhr:
Auflösung
durch Polizei in Höhe O.Nr. 8)
>> Fotos von vor der ÖVP-Zentrale
Neu: Link zu einem Demobericht aus Graz: Studidemo
vom
Mittwoch: oben beim 20. 9.
Freitag, 22. September |
Gefangene frei
Die bei der gestrigen Donnerstagsdemo Festgenommenen wurden heute
früh
wieder freigelassen. Gegen sie wurden Verwaltungsstrafverfahren
eingeleitet.
Weitere StudentInnenproteste
Am Vormittag wurden in einer Straßentheateraktion des VSStÖ
vor der Uni Wien StudentInnen mit sozialer Treffsicherheit symbolisch
erschossen.
Auf dem Ring sammelte sich ein Berg von regungslosen StudentInnen in
"blut"befleckten
Leiberln. Um 12.00 Uhr trafen sich vor der Uni mehrere hundert Leute zu
einer neuerlichen Demonstration gegen Studiengebühren, die u.a.
zum
Bundeskanzleramt am Ballhausplatz, dem Bildungsministerium am
Minoritenplatz
und dem Finanzministerium in der Himmelpfortgasse führte.
Ungefähre Route: Uni Wien - Bundeskanzleramt - Graben -
Stephansplatz
- Himmelpfortgasse (Finanzministerium) - FPÖ-Zentrale
(Kärntnerstrasse)
- Oper - TU-Freihaus (mit Innenbesichtigung) - TU
Hauptgebäude
(?) - Karlskirche - auf der so gen. Zweierlinie zurück bis
Volkstheater
- Ring - Uni Wien.
Samstag, 23. September |
Volkstanz, Widerstandslesung
Ein bisserl im Schatten des gleichzeitig am Heldenplatz stattgefundenen
Hallamasch-Abschlussfestes standen diesmal die Volkstanz-Soundpolitisierung
und die Widerstandslesung. Viele Leute wechselten zwischen den beiden
Veranstaltungen
hin und her (und verunmöglichten so eine sinnvolle
TeilnehmerInnenzählung;-)
ÖVP-SchülerInnen gegen ÖVP-Politik
Rund 70 bis 80 Jugendliche (TATblatt-Zählung) folgten dem Aufruf
von Wiener (ÖVP-)Schülerunion, FCG (Fraktion Christlicher
Gewerkschafter)-Jugend,
Bundes- und Landesschülervertretung, mit ihnen auf dem
Rathausplatz
gegen Studiengebühren zu protestieren - "weil's uns jetzt
endgültig
reicht", wie es auf dem Aufrufflugi hieß. Zusätzlich kamen
an
die 40 linke DemonstrantInnen, die das Ganze zumeist aus kritischer
Distanz
beobachteten oder unter den anderen TeilnehmerInnen für das
Bündnistreffen
gegen Studiengebühren am Montag warben.
Die Flugblätter für ihre Kundgebung hatten die jungen
ÖVP-ParteigängerInnen
zuvor auf der Volkstanz-Kundgebung verteilt und bei der Botschaft
besorgter BürgerInnen aufgelegt.
Von der Bühne aus skandierte der offizielle Sprecher die von der
SchülerInnendemo vom Donnerstag bekannte Parole "Schüler und
Lehrer gegen Gehrer", ehe er ergänzte: " Es ist ja nicht nur
Gehrer.
Es ist die gesamte Regierung, die uns auf die Nerven geht!"
Die ÖVP-Zentrale in der nahen Lichtenfelsgasse wurde von der
Polizei
während der Kundgebung mit Tretgittern - also besser als
während
der Donnerstagsdemo - abgesichert. Zumindest ein Mannschaftswagen
voller
SicherheitswachebeamtInnen wurde bereitgehalten, mehrere Streifenwagen
patrouillierten um den Rathausplatz.
ÖVP-Kritik an Grünen-Link zum
TATblatt
Für einen Link zum TATblatt auf ihrer neuen Regierungsmonitoring-Seite
ernteten die Grünen am 23. September heftige Vorwürfe von
ÖVP
und FPÖ. Kritik gab es auch an der Äußerung Van der
Bellens
in einem ORF-Radiointerview, dass er damit kein Problem habe. Der Link
findet sich übrigens in dem wie auf fast allen Widerstandssites so
auch bei den Grünen platzierten, automatisch erstellten und von www.popo.at
zur Verfügung gestellten Verzeichnis der zuletzt aktualisierten
Widerstands-Sites.
Einen Link zum TATblatt gibt es mittlerweile übrigens auch auf
der Website der ÖVP - in der Diskussion
zur ÖVP-Polemik gegen Grüne und TATblatt.
Einen Bericht dazu gibt es bei www.ballhausplatz.at:
>> http://johcgi.akis.at/cgi/ballhausdynamisch/TCgi.cgi?target=home&selected_TYPE=NEWS&selected_ID=302
Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin,
dass Berichte als Berichte und veröffentlichte Dokumente
(BekennerInnenschreiben,
...) als veröffentlichte Dokumente (BekennerInnenschreiben,
...) zu verstehen sind, und als solche weder ausdrücklicher
Sympathiebekundung
noch Distanzierung von Seiten des TATblatts bedürfen. Als
Alternativmedium
erachten wir es als unsere Aufgabe, für oppositionelle Diskurse
relevante
Sachverhalte und Aspekte zu publizieren. Wertungen und
Schlussfolgerungen
obliegen den LeserInnen.
Auch in der TATblatt-Redaktion gehen die
Meinungen
über viele der im TATblatt veröffentlichten Aktionen oder
über
sonstige Inhalte oft weit auseinander.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle
bei allen, die sich in verschiedenen Foren im Internet oder auf
sonstige
Weise an der laufenden Diskussion über Links zum TATblatt
beteiligt
und gegen Versuche der Beschränkung alternativer Kommunikation das
Wort ergriffen haben.
Sonntag, 24. September |
Keine Aktionen in Wien bekannt.
Montag, 25. September |
Keine Aktionen in Wien bekannt.
Dienstag, 26. September |
Demo gegen Studiengebühren
Zwischen 500 und 600 Leute, überwiegend StudentInnen, beteiligten
sich an der nun für jeden Dienstag geplanten Demonstration gegen
die
Einführung von Studiengebühren. Zuerst führte die Demo,
nach einem kurzen Abstecher in die Innenstadt, am Parlament vorbei zur
ÖVP-Zentrale. Kurz schien es, als ob die Polizei dort eine
Auseinandersetzung
provozieren wollte. Es dürfte sich jedoch mehr um unkoordiniertes
Vorgehen gehandelt haben: Während der Eingang zur
ÖVP-Zentrale
mit Tretgittern abgesichert war, stellte sich eine Reihe BeamtInnen den
DemonstrantInnen bereits an der Ecke
Lichtentenfelsgasse/Bartensteingasse
in den Weg. Nachdem die Reihe von immer mehr DemonstrantInnen umgangen
worden war, verlegte die Polizei plötzlich die Tretgitter vom
ÖVP-Eingang
auf die Straße, quer durch die DemonstrantInnenmenge, und
drängte
dabei einige Leute mit Gittern und Schilden recht unsanft zurück.
Wenig später trugen die BeamtInnen die Gitter jedoch wieder
zurück
zum Eingang und alle DemonstrantInnen konnten sich vor der
Parteizentrale
zu einem ausgiebigen Pfeifkonzert versammeln. Danach ging's zurück
zur Universität, wo die meisten die Demo verließen.
Zwischen 200 und 250 zogen nach einer kurzen Ring-Blockade weiter
über
die FPÖ-Zentrale zur TU, wo Bildungsministerin Gehrer erwartet
wurde,
um an einer Lehrlings-Ehrung teilzunehmen. Gehrer zog es jedoch vor,
lieber
nicht zu erscheinen.
Routen-Nachlese: Uni (zuerst Kundgebung, um 12.30
Losziehen)
- Schottengasse - Freyung - Strauchgasse - Herrengasse - Michaelerplatz
- Heldenplatz - Burgring (Parlament) - Rathausplatz - Lichtenfelsgasse
(13.00 bis 13.15 Uhr: ÖVP-Zentrale) - Landesgerichtsstraße -
Universitätsstraße - Uni (13.30 bis 13.45 Uhr: Blockade des
Rings) - Schottengasse - Freyung - Heidenschuß - Bognergasse -
Graben
- Stock-im-Eisen-Platz - Kärntner Straße (14.10 - 14.15 Uhr:
FPÖ-Zentrale) - Wiedner Hauptstraße - Paniglgasse (14.30:
über
den Hintereingang ins TU-Gebäude, Warten auf Gehrer bis ca. 15.30
Uhr, langsam Auflösung).
Berichte von den Anti-IWF/WB-Aktionstagen
in Prag:
Repression und Folter in Prag; bei
Videoaufnahmen
verhaftete Aktivistin aus Wien schwerst verletzt (muss vermutlich acht
Monate in Spitalsbehandlung bleiben); IWF/WB-Kongress vorzeitig
abgebrochen;
Rückblick; ... >> www.prague.indymedia.org
(Independent Media Center - laufende aktuelle Berichterstattung aus
Prag) |
Mittwoch, 27. September |
Keine Aktionen in Wien bekannt.
Koroska:
"Abmontiert und geraubt", anschließend teilweise zersägt und weiter verwendet, wurden in der Nacht auf den 27. September die Ortstafeln von Krumpendorf. In einem BekennerInnentext heißt es dazu: "Ich raubte dem Ort das Wort. Denn Krumpendorf ist ein Symbol. [...]"
mehr dazu (Fotos, Medienberichte, Video, "BekennerInnenschreiben"):
>> http://home.graffiti.net/krumpendorf
Donnerstag, 28. September |
SchülerInnendemo
Nur rund 80 SchülerInnen (TATblatt-Zählung) kamen um 16 Uhr
auf den Stock-im-Eisen-Platz zur vom "Bündnistreffen gegen
Studiengebühren"
organisierten SchülerInnendemo. Anfänglich fast ohne
Polizeibegleitung
- lediglich zwei Staatsschutzbeamte waren zugegen - zogen sie an der
unbewachten
FPÖ-Zentrale vorbei zur Ringstraße und blockierten diese mit
einem Sitzstreik beim Schwarzenbergplatz für rund zwanzig Minuten.
Dabei wurde fünf Minuten lang die gesamte Kreuzung blockiert, dann
überredeten SicherheitswachebeamtInnen, die inzwischen die Demo
gefunden
haben, zu einer Verlegung um ein paar Meter und zur Freihaltung der
Straßenbahnschienen.
Der Autoverkehr am Ring konnte auf die Nebenfahrbahn ausweichen. Einen
kurzen Sitzstreik gab es später auch noch auf der Kreuzung
Ring/Kärntner
Straße. Kurz nach 17.30 löste sich die Demo - inzwischen von
mehreren Bussen voller SicherheitswachebeamtInnen begleitet - nach
ihrer
Rückkehr zum Stock-im-Eisen-Platz auf.
Route: Stock-im-Eisen-Platz (Treffen 16.00 Uhr, Losziehen um 16.30) - Kärntner Straße (FPÖ-Zentrale) - Krugerstraße - Akademiestraße - Ring (Geh- und Radweg) - Schwarzenbergplatz (Sitzblockade von 16.50 bis 16.57 Uhr auf der Kreuzung, anschließend bis 17.10 am Kärntner Ring) - Ring (Sitzstreik an der Kreuzung Kärntner Straße von 17.16 bis 17.18 Uhr) - Operngasse - Philharmonikerstraße - Kärntner Straße - Stock-im-Eisen-Platz (Ende 17.35 Uhr).
Donnerstagsdemo
Die Forderung nach gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen gegen die
"Spar"-Pläne der Regierung dominierten den ersten Teil der
Donnerstagsdemonstration,
der zum ÖGB-Präsidium in der Hohenstaufengasse führte.
Danach
wurde die Kritik an der Regierung und ihrer Deregulierungs-,
Liberalisierungs-
und Privatisierungspolitik sowie an dem von ihr forcierten Abbau von
Sozialleistungen
und an staatlichem Rassismus in einen global orientierten
größeren
Zusammenhang gehoben, und in Solidarität mit den Protesten gegen
das
Herbsttreffen von IWF und Weltbank in Prag sowie als Protest gegen die
Repression gegen Anti-IWF/WB-DemonstrantInnen (siehe dazu u.a. http://www.no-racism.net/s26)
in Richtung Tschechische Botschaft gezogen.
Kurz vor der Botschaft versperrte eine mehrreihige Polizeisperre mit
Tretgittern den Weg. Einzelne DemonstrantInnengruppen warfen mit Eiern,
Farbbeuteln, Getränkedosen und einem Tennisball auf die Schilde
der
BeamtInnen. Einige versuchten - vergeblich - die aneinander geketteten
Tretgitter zu entfernen. Auch der Versuch, die Sperre
großräumig
zu umgehen, scheiterte.
Nach TATblatt-Zählung (um ca. 20.30 Uhr in der Schottengasse)
nahmen
zwischen 2.100 und 2.400 Leute an der Donnerstagsdemo teil. Das
Aktionskomitee
sprach von 5.000 bis 6.000 TeilnehmerInnen.
Nach einer längeren Pause beim Westbahnhof sank die
TeilnehmerInnenzahl
nach TATblatt-Zählung (äußere Mariahilfer Straße)
auf 800.
Die Demo zog zuerst vom Ballhausplatz über den Minoritenplatz,
wo eine Reihe behelmter BeamtInnen mit Schilden verhinderte, vor das
Bildungsministerium
zu gehen, und durch Teile des ersten Bezirks zum ÖGB, dann den
Ring
entlang zur Babenbergerstraße und schließlich die
Mariahilfer
Straße stadtauswärts. Beim Westbahnhof scherte um ca. 21.30
Uhr eine DemonstrantInnengruppe aus und ging in den Bahnhof hinein. Im
Gegensatz zu den letzten derartigen Versuchen, wurden sie von der
Polizei
nicht daran gehindert. Sie zogen durch die Hallen und kehrten dann zu
den
auf der Kreuzung Mariahilfer Straße / Gürtel wartenden
DemonstrantInnen
zurück. Dort war unterdessen ein mutmaßlich rechtsextremer
Autofahrer
in die Demo hinein gefahren, hatte dann mit rechtsextremen
Sprüchen
um sich geworfen, und war schließlich mit Faustschlägen und
einem Messer auf DemonstrantInnen los gegangen. Nachdem es gelungen
war,
den Autofahrer zurückzuhalten, kam auch Polizei dazu und
versuchte,
das Fahrzeug, auf dessen LenkerInnensitz inzwischen eine mit dem
Rechtsextremen
unterwegs gewesene Frau Platz genommen hatte, aus der Menschenmenge zu
lotsen. Die DemonstrantInnen wurden dabei recht unsanft auseinander
gedrängt.
Ein Beamter drohte einer Demonstrantin: "I hau da aufs Maul!" und
wiederholte
dies sogar auf Bitte anderer DemonstrantInnen für eine
Tonaufnahme.
Verletzt dürfte bei diesem Zwischenfall, unseren Informationen
nach,
keineR worden sein.
Durch den Bahnhofsbesuch und den Zwischenfall mit dem Rechtsextremen
stand die Demo beim Westbahnhof für weit mehr als eine
Viertelstunde
still. Dies führte wie immer in solchen Situationen, um diese Zeit
und in der Nähe von U-Bahn-Stationen dazu, dass ein großer
Teil
der DemonstrantInnen die Demo verließ. Nur mehr rund 800 setzten
gegen 22.00 Uhr den langen Marsch zur Tschechischen Botschaft in der
Penzinger
Straße im 14. Bezirk fort.
Nachtrag: In der äußeren
Mariahilfer Straße warfen DemonstratInnen Scheiben eines
Computer-Geschäftes
ein, welches, so die "Antifaschistischen Scherben" in einem
BekennerInnenschreiben,
"seit Jahren offen faschistische und rassistische Propaganda betreibt",
etwa durch in den Auslagen angebrachte Plakate mit der Aufschrift
"Jugos
müssen draußen bleiben" oder "Ich nix bedienen Jugos". Eine
andere Gruppe DemonstrantInnen denunzierte die AntifaschistInnen
bei Staatsschutzbeamten, versuchte sie zu fangen und der Polizei
auszuliefern.
DemonstrantInnen welche die AntifaschistInnen unterstützten,
wurden,
so der Text der Antifaschistischen Scherben weiter, von den sich als
gewaltfrei
bezeichnenden Denunzierenden mitunter gewalttätig attackiert. Den
AntifaschistInnen gelang die Flucht. Nachtrag:
Einige
der dort anwesenden selbst ernannten
"Gewaltfreien" skandierten
in der Folge abwechselnd: "Lyncht die Anarchisten!", "Hängt die
Anarchisten
an den Eiern auf!" und selbstverständlich: "Keine Gewalt!". Zwei
von
ihnen trugen SJ-Fahnen.
>> siehe
BekennerInnenschreiben
Am Beginn der Penzinger Straße versperrte eine Polizeisperre
mit
Tretgittern und einer Reihe BeamtInnen mit Schilden den Weg. Rund zehn
Meter weiter waren weitere Tretgitter aufgestellt. Offenbar hatte die
Polizei
mit Durchbruchsversuchen gerechnet. Und tatsächlich versuchten,
fünf
Minuten nachdem die Demo zum Stillstand gekommen war, einzelne
DemonstrantInnen,
die Gitter zu entfernen. Andere bewarfen gleichzeitig die Schilde der
BeamtInnen
mit Eiern, Getränkedosen und -flaschen, Farbbeutel und einem
Tennisball.
Nachtrag:
EineR ging mit einer Holzstange auf die Beamten los. Wieder andere
DemonstrantInnen
versuchten, sich zwischen die angreifenden DemonstrantInnen und die
Polizei
zu stellen. Da die Gitter aneinander gekettet waren, scheiterte der
Versuch,
sie zu entfernen. Gleichzeitig war die Polizei aber auch an
Ausfällen
in die Demo gehindert und beschränkte sich darauf,
Berührungen
des Gitters durch Stöße mit Schilden und vereinzelt mit
Gummiknüppeln
abzuwähren.
Nach weiteren zehn Minuten zogen die während der
Auseinandersetzungen
am Gitter rasch weniger gewordenen DemonstrantInnen weiter. Nach
Umrundung
des großen und eingezäunten Parks des Reinhardt-Seminars
versuchten
sie noch einmal, diesmal von der anderen Seite, in die Penzinger
Straße
zu kommen. Ein quer gestelltes Polizeiauto und zirka fünf sich
ihnen
in den Weg stellende Beamte sowie der Umstand, dass sich die Demo
inzwischen
aufgespalten hatte, veranlasste die DemonstrantInnen jedoch, den
Versuch
abzubrechen.
Kurz nach 23.00 Uhr ging die Demo bei der U-Bahn-Station Hietzing de
facto zu Ende.
Rund 30 Leute zogen anschließend noch von der Station Karlsplatz
gemeinsam zurück zum Ballhausplatz. Auf der Kreuzung
Ring/Kärntner
Straße fuhr ein Auto in DemonstrantInnen. Die meisten konnten zur
Seite springen. Drei Leute wurden vom Fahrzeug zur Seite
gestoßen.
Verletzt wurde keineR. Bei der FPÖ-Zentrale fanden die
DemonstrantInnen
die Kärntner Straße mit Tretgittern und behelmten BeamtInnen
abgesperrt und sich selbst von mehreren Bussen voller PolizistInnen
begleitet
vor. Sie setzen ihren Weg zum Ballhausplatz dennoch, lediglich mit
einem
kleinen Umweg, fort. Ab dem Stephansplatz reduzierte sich ihre
Begleitung
auf ein paar Staatsschutz-Beamte.
Kurz vor 24.00 Uhr löste sich der kleine Rest der Donnerstagsdemo
bei der Botschaft besorgter BürgerInnen am Ballhausplatz auf.
Von Festnahmen oder Perlustrierungen ist uns bis jetzt nichts bekannt.
Die Polizei hat jedoch wie immer ausgiebig gefilmt - vor allem bei der
Penzinger Straße.
Die genaue Route der Donnerstagsdemo:
Ballhausplatz (Losziehen um 20.08 Uhr) -
Bruno-Kreisky-Gasse
- Minoritenplatz - Landhausgasse - Herrengasse - Schottengasse -
Helferstorferstraße
(ÖGB) - Wipplingerstraße - Ring (Uni, Parlament, ...) -
Babenbergerstraße
- Mariahilfer Straße (Westbahnhof: ca. 21.30 bis 21.50) -
Penzinger
Straße (Polizeisperre: 22.25 bis 22.40) - Schloßallee -
Hadikgasse
(Teile der Demo: - Philllipsgasse bis Polizeisperre bei Penzinger
Straße
und zurück) - U4-Station Hietzing (ca. 23.05 Uhr) - U4 - Station
Karlsplatz
- U-Bahn-Passage - Kreuzung Ring/Kärntner Straße (23.25 Uhr)
- Kärntner Straße (Polizeisperre vor FPÖ-Zentrale) -
Führichgasse
- Tegetthoffstraße - Neuer Markt - Donnergasse -
Kärntner
Straße - Stock-im-Eisen-Platz - Graben - Kohlmarkt -
Michaelerplatz
- Schauflergasse - Ballhausplatz (23.55 Uhr)
Freitag, 29. September |
Keine Aktionen in Wien bekannt.
Samstag, 30. September |
Protestbegleitete FPÖ-Oktoberfeste
Weitgehend ungestört, aber begleitet von Protestaktionen hielt
die Wiener FPÖ Feste am Viktor-Adler-Platz in Wien 10 und am
Kardinal-Nagl-Platz
in Wien 3 ab. Am Vormittag versuchten AktivistInnen der Sozialistischen
Jugend (SJ) dem jüngst für seine Bordell-"Recherchen" ins
Gerede
gekommenen Wiener FPÖ-Chef, Hilmar Kabas, am Viktor-Adler-Platz
eine
"Rote Laterne" zu überreichen, scheiterten aber an ihn
abschirmenden
FP-lern. Am Nachmittag boten die SJ-AktivistInnen den Kindern des
dritten
Bezirks eine Tauschbörse an, bei der
Humpi-Dumpi-Plüschelefanten
und -Malbücher in unpolitisches Spielzeug oder SJ-Material
eingetauscht
werden konnten. Zirka um 16 Uhr starteten sie einen neuerlichen
Versuch,
Kabas die "Rote Laterne" zu überreichen. Diesmal stellte sich
ihnen
die FPÖ-Sicherheitssprecherin Helene Partik-Pablé
höchstpersönlich
in den Weg, verwies sie des Platzes und zerstörte eigenhändig
die Laterne.
Eine FP-Gegnerin, die den aus dem Radio bekannten Fest-Moderator Tommy
Eigner (oder so ähnlich) in einer Moderationspause wegen seiner
als
von ihr als Verspottung betrachteten Parodie des ehemaligen
Bundespräsidenten
Kirchschläger kritisierte, erntete bei seinem nächsten
Auftritt
zynische Kommentare und wurde von ihm vor allen anwesenden
FP-AnhängerInnen
als Kritikerin geoutet.
Volkstanz, Widerstandslesung
Das von den Volkstanz-VeranstalterInnen
angekündigte Vorhaben, die Soundpolitisierung wieder mobil zu
machen und einen Ausflug vom Ballhausplatz zum FP-Fest am
Kardinal-Nagl-Platz zu unternehmen, wurde nach einer Abstimmung unter
den rund 250 TeilnehmerInnen (TATblatt-Zählung um 17 Uhr)
abgeblasen. Beeinflusst wurde diese Entscheidung von der polizeilichen
Untersagung der von den VolkstänzerInnen angemeldeten
Demonstration und durch den Umstand, dass es sich zeitlich nur schwer
ausgegangen wäre, den Kardinal-Nagl-Platz noch vor dem Ende des
Festes zu erreichen.
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©TATblatt, 2000
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